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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 142

1876 - Dresden : Schönfeld
142 Skandinavien. nördlichen Lappen. An Raub- und Pelzthieren sowie an Jagdwild ist kein Mangel. Die Brüteplätze der Eidergänse sind Privatbesitz. Auch von anderen Seevögeln werden Eier, Federn und Fleisch benutzt. Der Ertrag der Fischerei, jährlich auf 12—15 Mill. Thlr. veran- schlagt, bedingt die Existenz der Norweger. Der Hauptfang der Häringe geschieht südlich von Bergen, namentlich am Eingang des großen, Bukn- fjord. An dem Fange im Februar nehmen 4000 Böte mit 20000 Menschen theil. 1866 wurden 700,000 Tonneil gefangen. Die meisten werden nach der Ostsee ausgeführt. Aus Lofoten werden jährlich 29 Mill. Dorsche, an der Küste Finnmarkens 15 Mill. gefangen. In den Sommermonaten wird das Polarmeer ausgebeutet. Nördlich von Bergen, besonders beim Lofoten, ist der Hauptsangplatz des Kab- liau, nördlich von Tromsö liegt die Zone des Sey, einer Schelfisch- art, welche meist an die Russen verkauft wird. Alle Landgewässer sind voll von Lachsen und Forellen; alle größeren Flußmündungen Nor- wegens sind von Engländern gepachtet. H 209. Die Industrie ist in Schweden bedeutender als in Norwegen, aber fast nur für den Bedarf des Landes. In seinen zahl- reichen Wasserfällen besitzt Schweden einen großen Nationalreichthum, der zum Theil den Mangel an Kohlen ersetzen kann, insofern durch das fallende Wasser eine Menge Mühlen, Sägen und Eisenwerke in Bewegung gesetzt werden. So ist z. B. der Sturz der Trsllhättafälle allein auf 225,000 Pferdekräfte berechnet, d. h. 20 mal mehr als die Dampfkraft der schwedischen Handelsflotte. Namhafte Fabriken finden sich nur in Stockholm und Norrköping. 1866 gabs bereits 77 Tuch- fabriken und 15 Baumwollfabriken. Schiffswerften gibt's in Stockholm, Gothenburg und Bergen, Sägemühlen bei Drammen. Fabrication von Zündhölzchen, besonders in Jönköping; 1872 wurden über 12 Mill. Psd. in alle Welt versendet. Die Branntweinproduction mindert sich in Folge hoher Steuern. Die Eisen- und Stahlindustrie deckt noch nicht den Bedarf des Landes. Der Handel. Der Binnenhandel ist nur im S. belebter, im N. hemmen strenge Winter und große Entfernung den Verkehr. Norwegen führt hauptsächlich Fische, Holz und Eisen aus, Schweden dagegen Getreide, Holz und Eisen, so daß zwischen Norwegen und Schwe- den ein Austausch von Fischen und Getreide stattfindet. Norwegen handelt hauptsächlich mit Hamburg, Schweden dagegen mit England und Deutschland. 1872 führte Norwegen für 157 Mill. Mark ein und für 115 Mill. M. aus. Eingesührt wurden Colonialwaaren, Baum- wolle, Wein, Getreide, Vieh; ausgeführt Eisen, Kupfer, Thran, Fische (Häringe), Hummer, Holz. Die Haupteinsuhr hat Christiania, die -Ausfuhr Bergen. In Schweden tvurde 1872 eingeführt für 220 Mill. M., aus- geführt für 200 Mill. M. Die Waarenaussuhr ist von 1831—40 um 50%, 1840—50 um 15%, 1850—60 um 140% gestiegen. Die Einfuhr umfaßt Wolle, Colonialwaaren, Leder, Baumwolle, Kohlen; die Ausfuhr: Holz, Getreide, Rohkupfer und^Eisen. In Norwegen liefen 1872 5400 beladene Schiffe ein mit 300,000

2. Erzählungen aus der Geschichte der neueren Zeit - S. 106

1887 - Dresden : Höckner
— 106 — „Frei geworden ist der Strom, Ist das Land am deutschen Rheine; Doch der Stuhl von Felsgesteine Trauert noch im Aachner Dom. Steht er wohl noch lange leer? Will sich drauf kein Kaiser setzen, Allen Völkern zum Ergötzen, Der Bedrängten Schirm und Wehr? Ach, die Sehnsucht wird so laut! Wollt ihr keinen Kaiser küren? Kommt kein Ritter heimzuführen, Deutschland, die verlaßne Braut?" Viel später erst hat sich des Dichters Wunsch herrlich cifüllt; damals wurde nur der Deutsche Bund geschaffen, eine lockere Vereinigung der beiden Großmächte Österreich und Preußen mit den vier Königreichen Bayern, Hannover, Sachsen, Württemberg und den 32 kleineren Staaten und Reichsstädten; gemeinsame Beschlüsse sollten auf dem Bundestage zu Frankfurt a. M. gefaßt werden. Xxiii. Die wichtigsten Erfindungen des 19. Jahrhunderts. 1. Are Umgestaltung der Industrie, des Kandels und Werkehrs. Schon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts hatte man in England allerhand Maschinen erfunden, um in verschiedenen Zweigen der Industrie eine Ersparnis an Menschenkraft herbeizuführen. Namentlich die Verarbeitung der Wolle und Baumwolle wurde durch Spinnmaschinen, später auch durch Webemaschinen erleichtert, die Leistungsfähigkeit der Fabriken durch dieselben beträchtlich erhöht. Zu Anfang unseres Jahrhunderts wurde der Maschinenbau nach Deutschland verpflanzt und

3. Europa - S. 344

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
344 Ö. von Südschweden liegen zwei größere Inseln, Öland (1350 girrn, 34000 E.) und Gotland (3150 qkm, 54000 E.). Beide gehören nicht mehr zum Baltischen Schilde, sondern sind abgesprengte Teile der Russischen Tafel und aus silurischen Kalken und Schiefern aufgebaut. Öland, nur durch den schmalen Kalmarsund vom Festlande getrennt, ist 150 km lang, aber nur 8—15 km breit. Es wird von einem öden, mit Heidekraut bedeckten flachen Kalkrücken durchzogen, dem aber an der Westseite eine fruchtbare Küsten- ebene vorgelagert ist. Gotland zeigt einen ähnlichen Aufbau, ist aber, da der Kalkfels meist mit einer Erdschicht überdeckt ist, viel fruchtbarer und reich an Wald. Die einzige Stadt der Insel, Wisby (7500 E.), war im Mittelalter, bevor Lübeck emporkam, die führende Stadt im Hansabunde und der Hauptstapelplatz des Ostseehandels. 1361 wurde es durch den dänischen König Waldemar Iv. Attertag erobert und furchtbar gebrandschatzt, und seitdem trat der Verfall ein. Von der Größe dieser alten Beherrscherin des Ostseehandels zeugen noch die heute viel zu umfangreichen, mit mächtigen Türmen bewehrten Stadt- mauern, die 18 meist zerfallenen Kirchen, von denen nur noch eine benutzt wird, u. a. Ruinen. Wegen seines herrlichen Klimas ist Wisby jetzt ein vielbesuchtes Seebad. 2. Schweden im allgemeinen. Wirtschaftliche Verhältnisse. Schweden hat vor Norwegen den großen Vor- zug, daß es bedeutend weiter nach S. reicht und zu einem großen Teile aus ebenem oder doch niedrig gelegenem Lande besteht. Freilich im Verhältnis zur Gesamt- fläche des Landes und im Vergleich mit den meisten andern Ländern Europas nimmt das eigentliche Kulturland auch hier einen recht bescheidenen Raum ein. Auf das Ackerland entfallen 8,5 °/0, aus Wiesen und Weiden 3,6 °/0 der Boden- fläche, immerhin bedeutend mehr als in Norwegen. Fast die Hälfte (48 %) ist mit Wald bedeckt, etwa 2/s sind ertraglos. Allein auf die Seen entfallen 8 °/0, aus Sümpfe 4 % der Landfläche. Unter den Erwerbszweigen steht die Landwirtschaft, von der fast die Hälfte der Bevölkerung lebt, obenan. Die Hauptgebiete des Ackerbaus sind die Landschaft Schonen und die Seensenke. Die Hauptfeldfrüchte sind Hafer (1906: 1,1 Mill. 4), Roggen (675000 t) und Kartoffeln (1,55 Mill. t), im N. neben Kartoffeln besonders Gerste (330000 t), im S. auch Weizen (186000 t), Zuckerrüben (156000 t Zucker), Flachs, Tabak und Hopfen. Die Getreideernte reicht nicht aus zur Versorgung des Landes und muß durch eine ansehnliche Zufuhr ergänzt werden (1906: 48 Mill. Mk.) Sehr stark wird die Viehzucht betrieben. Mit seinem Rinderbestand steht Schweden im Verhältnis zur Volkszahl an zweiter Stelle unter den Ländern Europas (52 Rinder auf je 100 E., in Dänemark 71, Finnland 51, Deutschland 34). 1906 wurden für 36 Mill. Mk. Butter ausgeführt. Die Haupteinnahme aber bringt dem Lande die Forstwirtschaft (S. 339). Der Wert der Ausfuhr an Holz und Erzeug- nissen des Holzgewerbes (Holzstoff, Papier, Möbel, Streichhölzchen usw.) hatte 1906 einen Wert von 264 Mill. Mk. Sehr reich ist Schweden an Boden- schätzen. Eisen findet sich fast überall. Die Hauptgrubenbezirke sind bei

4. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 333

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Topographie von Schweden. §. 64. 333 die Haupterwerbsquelle; die Viehzucht wird in den norwegischen Alpen während des sehr kurzen Sommers in ähnlicher Weise (Sen- nenwirthschaft) betrieben, wie in den schweizerischen und deutschen Alpen; der mit tausendfachen Gefahren verknüpfte Fischfang ist eine Lieblings- beschäftigung sowohl des normannischen Küstenbewohners, als des noma- dischen Lappen, und begründet zugleich, wie die Jagd auf Pelzthiere und der Bergbau auf Kupfer und Eisen (zu beiden Seiten des Dal- Elf), einen ansehnlichen Handel mit dem Auslande. Die Industrie ist, mit Ausnahme des Hüttenwesens, noch so unbedeutend, daß sie nicht einmal den Bedarf der spärlichen Bevölkerung befriedigt. Die geistige Cultur ist trotz mancher Hindernisse, welche die Zerstreuung der geringen Bevölkerung (mehr durch Tagereisen lange Wälder, als durch Berge), der Mangel an Communicationsmitteln, die Schwierigkeit, die nächsten physischen Bedürfnisse zu befriedigen, in den Weg legte, zu einer erfreulichen Stufe gelangt. Eigenthümlich ist die Einrichtung des Volksschulwesens auf dem Lande vermittelst wan- dernder Schullehrer. Für höhere Bildung bestehen zahlreiche Mittel- schulen, sowie die schwedischen Universitäten zu Upsala und Lund, die norwegische zu Christiania. Die Staatsverfassung ist zwar in dem beiden Reichen beschränkt monarchisch, aber dennoch wesentlich verschieden. Denn Schweden ist eine ständische Monarchie, der Reichstag zerfällt nach den vier Ständen; Adel, Geistlichkeit, Bürger- und Bauernstand, in eben so viele Kammern; dagegen kennt man in Norwegen keine ständische Gliederung der Be- völkerung, der norwegische Reichstag (Storthing) besteht aus den vom Volke gewählten Abgeordneten und hat weit ausgedehntere Befugnisse, als der schwedische. Nur das gemeinsame Oberhaupt vereinigt beide Reiche zu einem Ganzen. Eintheilung und Topographie. L Schweden besteht aus drei Theilen: Gothland, Swealand und Norland, wovon die beiden ersten die angebaute und mäßig be- völkerte südliche Hälfte des Landes ausmachen, der dritte die fast menschen- leere nördliche Hälfte. a. Gothland, der südliche und zugleich bevölkertste Theil, ent- hält im W. die zweite Stadt Schwedens, Göteborg oder Gothen- burg (32,000 E.) unweit des Kattegat und der Mündung des Göta- Elf. Im S. (in Schonen), wo das Klima milder ist als im nördlichen Deutschland und auf dem angeschwemmten Erdboden der Ackerbau allent- halben verbreitet ist, sind die Städte am dichtesten zusammengedrängt: Lund, Sitz des Erzbischofs und der zweiten Landesuniversität, die Hafenstädte Carlskrona, Uftad (regelmäßige Uebersahrt nach Stral- sund und Lübeck) und Malmö (am Sund, Kopenhagen gegenüber); im O. Cal mar, dem die Insel Oeland vorgelagert ist. Auch gehört zu Gothland die gleichnamige fruchtbare Insel, wo die ehemalige Hanse- stadt Wisby einst der zweite (nach Lübeck) Handelsplatz des Nordens war.

5. Königreich Sachsen - S. 173

1889 - Dresden : Huhle
Aus der Geschichte der Serpentinindustrie. 173 Geschichtliches: Urkundlich Czabelitz genannt, ist eine altsorbische Ansiedelung. Vorgeschichte dunkel 1488 als Stadt bekannt. Erduldet 163-2 durch Holks und H)39 durch Banners Scharen viel Ungemach. 1774 großer Brand. Aus der Geschichte der Serpentinsteiiiindustrie. Daß der Serpentin bereits in vorgeschichtlicher Zeit hier gefunden und gebrochen wurde, läßt sich daraus entnehmen, daß viele Gräber der altheidnischen Vorzeit in Sachsen Gegenstände, besonders Streitäxte aus diesem Gesteine enthalten. Später sanken die Brüche in Vergessenheit, als Werkzeuge aus Metall in Aufnahme kamen. Sie liegen südöstlich von Zöblitz in der „Hartha", richtiger „Hard", d. h. Wald. Die obere Schicht in den Brüchen besteht aus dem Kammstein, die darunterliegende aus Horn- (auch Lametz-)stein, dann erst folgt die des brauchbaren Serpentinsteines. Der erste Wiederbenutzer der Brüche war der Bergmeister Christoph Jlligen, gestorben 1482. 1540 fand bereits eine ausgedehnte Fabrikation statt, welche Wärmsteine, Kugeln, Becher, Löffel lieferte und zwar bereits auf der Drehbank. Im 16. Jahrhundert benutzte man ihn weiterhin bei Bauten und zu Tisch-, Haus- und Küchengeräten. Mit Beginn des 17. Jahrhunderts gewann die Industrie einen solchen Aufschwung, daß zwei Drittel der Bevölkerung sich damit beschäftigte. Unter Johann Georg Ii. (1656 bis 1680) fand mit diesen Waren ein lebhafter Handel nach Holland und England statt. Die große Nachfrage aber übte einen verderblichen Einfluß auf die Güte der Arbeit aus, fo daß die Waren geradezu in Verruf kamen. Als Ende des 17. Jahrhunderts der Gebrauch von Kaffee, Thee, Tabak, Schokolade immer häufiger wurde, trat zwar auch der Serpentin wieder in den Wettbetrieb mit neuverlangten Gebrauchsgefäßen ein, doch hielten sich die Preise niedrig. Durch größere Sorgfalt in der Bearbeitung aber gelangten sie in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu erhöhtem Ansehn. So gingen 1710—1716 die Serpentinwaren nach Rußland, Schweden, die Niederlande, Frankreich, Italien und selbst nach Amerika. Im 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts fertigte man auch medizinische Präparate aus Serpentin. Die Zunft zählte 40 Jnnnngsmeister und die Drechsler genossen bis 1836 Militärfreiheit. Bedeutend stieg der Bedarf an Serpentin auch nach dem 1739 erfolgten Bau der katholischen Hofkirche in Dresden, bei welcher viel derartiges Gestein zur Verwendung kam. Immer mehr stieg die Zahl der Jnnnngsmeister, so daß man 1751 schon deren 72 zählte. Damit war aber auch die Zeit der größten Blüte erreicht Den Rückgang führte zunächst der siebenjährige Krieg, dann die rasche Verbreitung des Wedgewoodporzellans von England aus herbei. In den Brüchen und Werkstätten wurde es immer stiller und 1861 stellten sämtliche Privatwerkstätten ihre Arbeit ein. Seit 1864 aber nahm eine Aktiengesellschaft den Betrieb wieder auf und brachte den Serpentin durch vorzügliche, künstlerische Leistungen wieder zu der Geltung, welche dem schönen Gesteine mit vollem Rechte gebührt.

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 811

1874 - Mainz : Kunze
Deutsches Reich — Statistisch es. 811 •allein herrschend ist das evangelische Bekenntnis in den Kleinstaaten Mittel- und Norddeutschlands: denn in den 8 thüringischen Staaten gehören ihm im Durch- schnitt 98,3°/, der Bevölkerung an, im Königreich Sachsen 96,8 und in den 11 norddeutschen Kleinstaaten von 96,2 (Waldeck) bis 99,4"/o (Mecklenburg-Strelitz). Eine Ausnahme machen nur Oldenburg (mit 76,7"/° Protestanten) und Hamburg, wo die Judenschaft einen ansehnlichen Prozentsatz ausmacht (90,5 Protestanten und 2,3 Katholiken). Ein gleiches, an Confessionseinheit grenzendes Ueberwiegen des Protestan- tismus findet sich in den preußischen Provinzen: Schleswig-Holsteiu (98,9°/o), Pom- mern (97,6), Brandenburg (95,0), Sachsen (93,5) und im Herzogthum Lauenburg (99,7). — Umgekehrt herrscht in ähnlichem Verhältnis und an Ausschließlichkeit grenzend das römisch-katholische Element in den baierischen Provinzen Niederbaiern (99,3°/o), Oberbaiern (96,2) und Oberpfalz (91,5), in den badischen Kreisen Waldshut (97,4), Konstanz (95,4) und Baden (93,0), sowie in dem reichs ländi- schen Bezirk Lothringen (93,3) und in den preußischen hohenzollernschen Landen (96,5). In den übrigen Theilen des Reiches sind die beiden Hauptbekenntnisse mehr oder minder intensiv gemischt, so daß bald das eine, bald das andere dornt» nirt. Baiern (mit 7i,2°/o römischen Katholiken), Baden (mit 64,5°/o) und das Reichsland (mit 79,7%) sind diejenigen 3 Glieder des Reiches, in welchem die Mehr- zahl der Bevölkerung dem römischen Katholicismus angehört; im preußischen Staate sind 64,9°/o der Bevölkerung protestantisch, 33,5% römisch-katholisch. Die römischen Katholiken Deutschlands stehen unter 25 Bischöfen, wozu als 26. katholischer Bischof des Reiches in jüngster Zeit der Bischof der Altkatholiken gekommen ist. Die materielle Kultur Deutschlands hat sich in diesem Jahrhundert ganz außerordentlich gehoben und ist noch in fortwährendem Steigen begriffen. Während zu Ende des vorigen und zu Anfang dieses Jahrhunderts die auswärtige Konkurrenz, voraus die englische, die deutsche Industrie fast erdrückte, hat sich letztere zunächst infolge der Continenalsperre von der englischen Bevormundung befreit und wurden dann durch den deutschen Zollverein Industrie und Handel Deutschlands mächtig gefördert. Dazu kam weiter die Einführung der Maschinenarbeit, die Errichtung von Dampfschiff- kursen auf den deutschen Strömen, wie auch von transatlantischen Verbindungen, die Anbahnung und endliche Durchführung freier Flußschiffahrt, der Aufschwung des Berg- 'Werkbetriebs, besonders der Kohlengewinnung, der Bau von Eisenbahnen, die Einführung der Telegraphie, die Schaffung von Geldinstituten, die Einführung der Gewerbefreiheit und des freien Niederlassungsrechtes jedes Deutschen in allen Ländern des Reiches, die Durchführung eines einheitlichen Gewichts-, Maß- und nun auch Münzsystemes n. a. m., schließlich auch die glücklich durchgeführte politische Neugestaltung Deutsch- lands, um das Bild geschäftlichen Lebens zu vollenden, wie es heute so reich und so vielgestaltig vor nnsern Augen liegt. — Die Industrie hat ihre Hauptsitze in den prenßi- schen Provinzen Schlesien, Brandenburg, Sachsen, Westfalen und Rheinland, ferner im Königreich Sachsen und in Thüringen, in Würtemberg, im Reichsland, in einzelnen Gegenden Badens, Hessens, Baierns :c. Von geringer Bedeutung ist sie in den Ost- seeländern, in einzelnen Theilen Hannovers, im südl. Baiern und Schwaben?c. Die verschiedenen Zweige der Webindustrie sind in mehreren Gegenden (Reichsland, Rheinland, Westfalen, Sachsen, Schlesien) wahrhaft großartig entwickelt, und nicht nur 52*

7. Erdkunde - S. 165

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
165 — Sehr lebhaft ist der Handel mit den germanischen Nachbar- ländern. Ausfuhrartikel sind: Fische, Roheisen, Eisen- und Stahl- waren, Kupfer, Holz und Holzwaren, Butter und Käse. V. a. Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 girrn leben über 6^/2 Millionen Menschen, nur wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 girrn treffen 8 Bewohner. b. Der größte Teil der Bevölkerung ist germanischer Ab- kunft. Im Norden leben einige Tausend Finnen und Lappen, welche der mongolischen Rasse angehören. o. Die lutherische Konfession ist im ganzen Lande alleinherrschend. ä. Der öffentliche Unterricht wird sorgsam gepflegt. Die Kinder von Bewohnern zerstreut liegender Gehöfte werden durch eigens angestellte Wanderlehrer unterrichtet. Für höhere Bildung bestehen zahlreiche Mittelschulen und drei Universitäten. Die Skandinavier sind von großer, starker Gestalt und werden als religiös, gastfreundlich, treuherzig und vaterlands- liebend geschildert. 6. Die skandinavische Halbinsel umfaßt die zwei voneinander ganz unabhängigen konstitutionellen Königreiche Schweden und Norwegen, welche nur durch Personalunion verbunden sind, d. h. einen gemeinsamen Herrscher haben. Schweden. Der nördliche Teil Schwedens — Norrland — ist wenig bebaut und sehr schwach bevölkert. — In Swealand, dem mitt- lern Teile, liegt die Haupt-und Residenzstadt Stockholm prächtig am Abfluß des Mälarsees (216 000 Einwohner). Erster Handels- platz der Halbinsel. — Upsala (20000 Einwohner), Universität mit berühmter Bibliothek. — Nördlich davon liegen die großen Eisenbergwerke von Danemora und die Kupfergruben von Fa- lun. — In Gotland, dem südlichen Teile Schwedens, ist die lebhafte Handelsstadt Göteborg (deutsch Gotenburg) mit 91000 Einwohnern. — Malmö (45000 Einwohner) und Ystad sind

8. Kleine Schulgeographie - S. 103

1841 - Mainz : Kunze
Großbritannien. 103 der H umber, bestehend aus Ouse u. Trent, die von den Peaks kommen; die Saverne aus den Bergen von Wallis; der Clyde in Schottland; der Shannon in Irland. Klima und Production. Großbritannien liegt zwischen 50 u. 590 der Breite/ also könnte sich das Klima von S. nach N. etwa so abstufen, wie von der Mitte Deutschlands bis ins südl. Norwegen. Doch ist Sommerhitze und Winterkalte in Eng- land mäßiger als in Norddeutschlaud, weshalb selbst an der Süd- küste kein Wein gedeiht. Schottland ist kälter, namentl. im Hoch- lande. Irland ist weder so kalt noch so warm als England, aber feucht und fast das ganze Jahr grün. — Von Natur ist der größte Theil Großbritanniens zum Getraidebau, od. zur Rinder- Schaf- u. Pferdezucht bestimmt, und die Berge liefern wichtige Minerale, vorzüglich Steinkohlen, Eisen, Kupfer, Zinn, Thon- erde u. s. w. Benutzung des Bodens u. der günstigen Lage. — Irland ausgenommen, wo noch große Strecken Landes schlecht bebaut sind, haben die Bewohner alles, was der Boden u. die günstige Lage der Inseln darbot, trefflich benutzt. Die englische u. selbst die niederschvttische Landwirthschaft ist blühend; Gewerbe u. Handel sind aber daneben so außerordentlich gestiegen, daß sie noch mehr Menschen beschäftigen als der Landbau. Die Fabri- kation wird durch Maschinen, der innere Verkehr durch Canäle und Eisenbahnen, der Seehandel durch vorzügliche Hasen, durch große Flotten und ferne Besitzungen unterstützt. Man hat meh- rere tausend Dampfmaschinen die so viel leisten als 7 Mill. Ar- beiter, u. blos für den Seehandel 27800 Schiffe. Die Staats- einnahme beträgt etwa 500 Mill. Gulden, die Staatsschuld ist aber so groß, daß blos die Zinsen sich auf 300 Mill. Gulden jährlich belaufen. Geschichte. — Die Urbewohner waren von keltischem oder gälischem Stamm. Bald nach Chr. Geb. eroberten die Römer den besten Theil der vordern Insel, mußten ihn aber im 5. Jahrh, an Sachsen und Angeln überlassen, die von der Elbe kamen. Alfred, ums Jahr 900, der berühmteste angelsächsische König. — Im 11. Jahrh, ward England die Beute des normandischen Herzogs Wil- helm, dessen Hof und Ritterschaft an der französischen Sprache fest-
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