— 16 —
1911 wurden ausgeführt u. a. Wein (166 Mill. Mk.), Getreide (64), Tiere (27), Tafelfrüchte
(13), Eisenerz (10), Phosphate (8,8), Tabak (8), Zinkerz (8), Kork (8), Gemüse (7,8),
Wolle (6.5), Häute und Felle (6,3), Halfa (5,7), Olivenöl ,3,9), Kartoffeln (2,9) usw.
Da die französischen Kolonien durch Zollschranken gegen alle fremden Länder ab-
geschlossen sind, fällt Frankreich naturgemäß der Löwenanteil (mehr als 3/4) vom Außen-
handel Algeriens zu. Deutschland war 1911 an der Ausfuhr mit 26, an der Einfuhr
nur mit 4,2 Mill "M. beteiligt.
Siedlungen» Algerien ist zum Zwecke der Verwaltung in drei, nach ihren Haupt-
städten Oran, Algier und Konstantine benannten Provinzen eingeteilt. Alschier (franz.
Alger [alsdjelh] 172000 E.), die Hauptstadt, liegt einzig schön an der Westseite einer
geräumigen Bucht und steigt in Stufen an einem steilen Hügel empor, auf dessen Höhe
die Kasba oder Zitadelle steht. Die Unterstadt, die fast ganz von Europäern bewohnt
wird, hat breite Straßen, freie, mit Palmen besetzte Plätze, hohe, schöne Häuser, Gasthöfe,
Theater, Kirchen u. a. Prachtbauten wie die europäischen Großstädte. Die obere oder
Maurenstadt dagegen bildet ein Gewirr von engen, winkligen, häufig treppenförmig an-
steigenden Gassen mit von außen unscheinbaren, im Innern oft prächtig ausgestatteten Häusern
{Abb. 3). Alschier ist stark befestigt, hat einen geräumigen, durch mächtige Steindämme
geschützten Hafen, wissenschaftliche Anstalten, darunter einen großen botanischen Garten,
und ist der erste Handelsplatz des Landes. Im Westalgerien liegt Ora»» (123 000 E.),
dessen Handel dem von Algier nur wenig nachsteht, in Ostalgerien, 87 km von der Küste,
Konstantine (65 000 E.), das alte Cirta. Die wichtigsten Häfen sind hier Philippeville
(27000 E.) und Bona (42000 E.), das alte Hippo Regius. Im Innern nahe der
marokkanischen Grenze, Tlemsen (40000 E).
4. Tunesien.
(120000 qkm, 1,9 Mill. E., 16 auf 1 qkm).
Das Land. Die 650 km lange Küste Tunesiens ist an der Ost-
feite, der Kleinen Syrte, flach und sandig, im N. dagegen steil und felsig wie
die Algeriens, jedoch besser gegliedert und leichter zugänglich. Wichtig ist be-
sonders die von N.-O. her eindringende Bucht von Tunis. Der N. und W.
des Landes wird von den Fortsetzungen des Algerischen Atlas erfüllt. Die Berg-
züge sind aber hier bedeutend niedriger und rücken näher aneinander. Zwischen
beiden liegt ein breites, von Schwemmland bedecktes Längental, das von der
Metscherda, dem Bagradas der Alten, durchflössen wird. Der Fluß ist zwar
nicht schiffbar, führt aber das ganze Jahr hindurch Wasser und befruchtet das Land
durch seine Schlammablagerungen. Der O. und S. Tunesiens sind flach. Unmittel-
bar s. vom Atlas liegt eine von Schotts bedeckte muldenförmige Senke, die bis
20 m unter den Meeresspiegel hinabreicht. Das Flachland ist in seinem
n. Teile fruchtbar und gut angebaut, geht aber weiter nach S. in Steppenland
und endlich in die Wüste über. Wie in Algerien, so liegen auch hier zahl-
reiche Oasen mit großen Dattelpflanzungen.
Wirtschaftsverhältnisse. Tunesien besitzt Algerien gegenüber manche Vor-
züge. Seine Lage an der Straße von Tunis, an der Grenze des w. und ö.
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— 154 —
Tabak, Mohn und Reis. Das Handwerk erzeugt Webstofse, Teppiche und
Metallwaren.
Dastarimbecken nebst den angrenzenden Gebirgslandschaften, zusammen Ostturkeftau
genannt, gehört zum Chinesischen Reiche. Die größeren Siedlungen liegen sämtlich am
Fusze der hohen Randgebirge in Hufeisenform gruppiert. „Sie bestehen aus Lehmhütten
und Steinhäusern mit engen, dunklen Höfen an ebenso engen Straßen und sind von
Gärten und Feldern umgeben" (Sievers). Die bedeutendsten Städte liegen im W.:
Jarkand (120000 E.) und Kaschgar (80000 E.), beide mit bedeutendem Karawanen-
verkehr, der sich bis nach China und Indien auf der einen, bis nach Turan auf der
andern Seite erstreckt.
Die Mongolei, auch Wüste Gobi oder Schamo (d. h. Sandmeer)
genannt, ist 3l/2 mal so groß wie das Tarimbecken. Ihre Höhe beträgt
1200—1500 ra, sinkt aber im mittleren Teile bis aus 600 in herab. Zahl-
reiche Bergketten durchziehen das Land. Insbesondere von den Randgebirgen
streichen mächtige Züge ins Innere hinein und gliedern verschiedene Becken ab.
Tie größte dieser Mulden ist die Dsnngarei zwischen dem Tienschan und dem
Altai. Sie senkt sich bis auf 300 in und bildet die große Ausgangspforte
Jnnerasiens nach W. hin. Durch dieses „Völkertor" sind im Mittelalter die
Hunnen, die Mongolen und die Türken nach Europa vorgedrungen, und von
jeher hat es auch für deu friedlichen Verkehr eine wichtige Rolle gespielt. Die
zahlreichen Flüsse des n. Gebirgsrandes nehmen fast sämtlich ihren Weg nach
N., nach Sibirien. Im S. tritt der Hoangho in die Gobi ein, beschreibt ein
großes Viereck und verläßt sie dann wieder. Nur kleinere Flüsse strömen von
den Nandgebirgen ins Innere, versiegen aber nach kurzem Lause.
Das Klima ist bedeutend kälter als das des Tarimbeckens. Die mittlere Jahres-
wärme beträgt in Urga —2°; der Januar hat —26, der Juli 171ji. Die Niederschläge
sind gering (20—45 cm). Daher ist die Gobi fast überall Steppe oder Wüste, teils Fels-
und Kies-, teils Sand- und Lehmwüste. Die Pflanzenarmut ist aber nicht so schlimm wie
in der Sahara, weil der im Winter fallende Schnee im Frühjahr bei der Schmelze den
Boden tief durchfeuchtet, so daß um diese Zeit fast überall Gras und Kräuter empor-
sprossen. Die n. Randgebirge enthalten auch Wälder und Weiden. Der eigentliche Kultur-
boden ist auf die von den Gebirgsbächen bewässerten Randgebiete beschränkt.
Den Hauptteil der Bevölkerung bilden die eigentlichen Mongolen, bei
denen das Gepräge der Rasse am schärfsten zum Ausdruck kommt. Die Haupt-
kennzeichen sind ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen,
platter Nase und schiefgeschlitzten Augen, gelbgraue Hautfarbe und schwarzes,
straffes Haar. Die Mongolen sind überwiegend Nomaden, die in Filzzelten
(Jurten) wohnen und Rinder, Pferde, Schafe und zweihöckerige Kamele züchten.
Sie genießen fast nur tierische Nahrung: Fleisch, Milch und Käse, wozu als Ge-
tränk noch der billige, aus China eingeführte Ziegeltee kommt. Ursprünglich
waren die Mongolen ein unbändig wildes und rohes Volk — man denke an
die Hunnen —, aber unter dem Einflüsse des Buddhismus, den sie angenommen
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Extrahierte Personennamen: Sievers
Extrahierte Ortsnamen: Hufeisenform China Indien Mongolei Jnnerasiens Europa Sibirien Sahara China
— 120 —
Außer den schon genannten Erzeugnissen wird Weizen, Gerste, Mais, Wein
Opium, Krapp und mancherlei Obst gebaut, insbesondere Pfirsiche, die von
Persien den Namen haben, Aprikosen, Mandeln, Walnüsse, im S. auch Datteln.
Berühmt ist die Rosenzucht bei Schiras zur Gewinnung von Rosenöl. (Vergl.
Iii, S. 95). Ein wichtiger Erwerbszweig ist die Viehzucht. Gute Erträge
liesert die Seidenzncht. Bodenschätze sind reichlich vorhanden, werden aber
noch wenig ausgebeutet. Die Industrie ist hauptsächlich Hausgewerbe. Einige
Bedeutung hat die Herstellung von seinen Teppichen, besonders in Kurdistan
und Meschhed, von kostbaren Schals in Kirman und von Seidenwaren und
Seidenstickereien. Der Handel leidet unter dem Mangel an geeigneten Ver-
kehrsmitteln. Es gibt nur wenige Fahrstraßen, und die Waren werden daher
hauptsächlich mit Kamelkarawanen befördert. Nur eine kleine, 13 km lange
Eisenbahn zwischen Teheran und einem Vororte ist im Betrieb. Doch planen
die Russen große Bahnlinien von Kankasien aus, und die deutsche Bagdadbahn-
gesellschast hat eine Zweiglinie nach Persien ins Auge gefaßt.
Der Außenhandel hatte 1910—11 einen Wert von 317 Mill. Mk. (A. 133,
E. 184). Ausgeführt wurden u. a. Baumwolle (27 Mill. Mk.), Früchte (24), Teppiche (18),
Reis (11), Häute und Felle (8), Seide (6,7), Opium (5), Klebegummi (4,5), Wolle (4).
Am Handel sind in erster Linie Rußland (56°/0), England (17 °/0) und Britisch-Indien
(12 °/0) beteiligt, Deutschland nur mit 1,8 °/0.
Siedlungen. Die Häuser sind meist aus lufttrockenen Ziegeln erbaut und zeigen
die übliche morgenländische Bauart: einen Hof in der Mitte, der häufig Blumenbeete und
ein Wasserbecken enthält, flache Dächer, fensterlose Wände nach der Straße zu. Die Haupt-
stadt Teheran (280000 E.) liegt auf einer baumlosen, im Sommer verbrannten Hochebene
am Fuße des Elbursgebirges. „Die mit Mauer und Graben versehene Stadt hat außer
dem durch seine herrlichen Gärten berühmten Palast des Schah und den Palästen einiger
seiner Günstlinge kaum ein anständiges Bauwerk auszuweisen. Die Straßen sind meist eng,
krumm und schlecht gepflastert und die Wohnräume in den Häusern niedrig, winklig und
fast durchweg nur spärlich ausgestattet. In den Basaren dagegen fehlt es nicht an ge-
schmackoollen Gebrauchs- und Luxusgegenständen". Im Sommer verläßt die wohlhabende
Bevölkerung die nur auf Zisternenwasser angewiesene und vom Fieber heimgesuchte Stadt
und sucht das benachbarte Gebirge auf. Sw. von Teheran Hamadan (30000 E.), das
alte Egbatana, 340 km s. Jspahan (70000 E.), die frühere Hauptstadt, ein Hauplsitz der
Gewerbetätigkeit und des Handels. Zur Zeit seiner Blüte soll es 3/4 Mill. E. gehabt haben,
wovon noch großartige Ruinen in der Umgebung zeugen. Schiras (32000 E.), in einem
Hochtale der s. Randgebirge, ist berühmt durch seine Rosenpflanzungen. Es hatte seine
Glanzzeit im 13. und 14. Jahrhundert und war damals der Sitz der neupersischen Literatur
und Kunst, der Wohnort der Dichter Saadi und Hasiz. Nö. von ihr die Ruinen der alten
Königsstadt Persepolis. Mehr in der Mitte des Landes Jesd (45000 E.) und Kirman
(00000 E.), im N.-O., in der Landschaft Chorassan, Meschhed (130000 E.), die heilige
Stadt der Perser, mit dem Grabe eines Nachkommen des Kalifen Ali, berühmter Wall-
fahrtsort und bedeutend durch seinen Handel mit Turan. In Persisch-Armenien Täbris
(200000 E., S. 94). Von Küstenstädten kommen in Betracht Abuschehr (25000 E.) am
Persischen Busen und Barfernsch l50000 E.) und Rescht (40000 E.) am Kaspischen
Meere.
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Extrahierte Personennamen: Krapp Rosenöl Ali
Extrahierte Ortsnamen: Kurdistan Meschhed Kirman Teheran England Britisch-Indien Deutschland Teheran Teheran_Hamadan Persepolis Chorassan Meschhed Kaspischen
Meere
664
Europa
— die Türkei.
netten, 2 alte und 2 neue, sind (zerfallende) Castelle am Hellespont, 2 ans der euro-
päischen und 2 auf der asiatischen (Seite.
b) Makedonien, worin: Satonichi mit 85000 E., Sitz abendländ. Consnln,
eines griechischen Erzbischofs :c. Viel Gewerbthätigkeit, nach Konstantin opel die wich-
tigste Handelsstadt des Reiches, deren Bedeutung noch zunehmen wird, wenn erst die
Eisenbahnverbindung mit den ungarisch-österreichischen Bahnen hergestellt sein wird.
Macedonischer Tabak wird besonders viel ausgeführt, in neuerer Zeit auch Baumwolle,
seit man während des nordamerikanischcn Krieges für vermehrte Baumwollenkultur im
Thale des Vardar gesorgt hat. Seres 30000 E. mitten in Baumwollfluren. Das
Gebirg Athos ist besonders merkwürdig wegen seiner 22 griechisch-orthodoxen Klöster
nebst 500 Kapellen und Einsiedeleien mit mehr als 3000 Mönchen, die Ackerbau und
Gewerke treiben und 11 Dörfer besitzeil. Seit 400 Jahren genießen sie schon den
Schutz des Sultsns, sind stark ummauert, und dürfen sogar christliche Soldaten halten.
c) Thessalien, worin Larissa am Salambria mit 25000 Einw., und Tirk-
hala, Hauptstadt des gleichnamigen Ejalets.*)
ä) Albanien, besteht aus Epirus im Süden und Jllyrien im Nordeu. Unter
römischen Kaisern soll albanisch Volk von der Südseite des Kaukasus hieher verpflanzt
sein, daher der Name und die nicht bloß aus griech., illyr., latein. und slavon., son-
dern auch aus unbekannten Wörtern gemischte Sprache. Die Albanesen sind theils
Christen, theils Moslems und stolz auf ihre Krieger als Palikaren, d. h. Tapfere.
Janina (Joannina) mit 25000 Einw. am gleichnamigen See und Skutari oder
Skodra im Norden sind Hauptstädte, jene in Epirus, diese in Jllyrien. Bitolia od.
Monastir in einer Ebene am Pindns, Hauptort des Ejalets Rumili, ist eine schmutzige
Stadt, doch als Kreuzpunkt des innern Karawanenverkehrs wichtig (15000 Einw.).
Griechische Kaufleute von hier, und von der benachbarten Stadt Ochrida am gleich-
namigen See, kommen oft zur Leipziger Messe. Kroja in der Geschichte Skanderbegs
berühmt. Das kleine Volk der Sulioten, das über V/t Jahrhundert sich fast un»
abhängig in der Gebirgswildnis am schwarzen, reißenden Wasser des Acheron, südwest-
lich von Janina, erhielt und die Heldenfamilie Bozzari zu den Seinigen zählte, war
ein griechisch-albanisches. Es gibt auch ein Gebiet freier Albanesen, südlich von
Montenegro, unter einem erblichen Häuptling, der aber von der Pforte Besoldung zieht.
Als römisch-katholisch stehen sie mit dem griechisch-christlichen Montenegro im Gegensatz.
Der Hafen von Durazzo (Drasch, Epidamnns) ist jetzt versandet.
e) Bosnien, nebst Herzegowina, türkisch Dalmatien und türkisch Croatien oder
Kraina. Waldiges Gebirgsland, in den Thäleru Anbau von Mais, Weizen, Roggen,
Hafer, Gartengemüsen, in der Herzegowina, die mehr südeuropäischen Charakter hat,
Sago, Reis, Tabak, Wein, Südfrüchte, Zucker, hie und da auch der Oelbaum; doch
mehr Viehzucht als Landbau. Reichthum au Metallen, der jedoch wenig ausgebeutet
wird. Maugel an Verkehrswegen. Die Bosnier reden dieselbe Sprache wie die
*) Am Abhänge des Ossa wehrte ein hellenisches Montenegro die Verwüster durch
Jahrhunderte ab und bildete einen kleinen, fast unabhängigen Freistaat, eine Arbeiter-
republik mit entwickelter Industrie und bedeutendem Handel, besonders nach Wien:
Ambetakia; jetzt ist die ehemals so gewerbfleißige Stadt durch den Krieg und durch
die Einfuhr englischer Fabrikate fast verarmt.
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Extrahierte Personennamen: Konstantin Larissa Janina_(Joannina Bitolia Kroja Janina Durazzo
Extrahierte Ortsnamen: Europa Makedonien Thessalien Salambria Albanien Epirus Nordeu Epirus Jllyrien Ejalets_Rumili Ochrida Leipziger_Messe Montenegro Montenegro Bosnien Dalmatien Montenegro Wien
Türkei. Afrika.
735
Aegypten und Tripolis am Meere, ein wasserloses Land,
das nur an den Küsten einige Oasen hat. Man giebt ihm
4,000 □ M. mit 800,000 Menschen, meist Nomaden. Nur
die Küste steht unter dem Bei von Tripolis, im Innern
sind Republiken. Stävte: Derne; 0,000 E. Grenna
(Euren, sonst Cyrene). Bengaz^; 5,000 Einw. Hafen.
Bomba, Hafen. Im Innern Sch iw ah mit der Oase
des Tempels vom Jupiter Ammon.
d) Tunis, westl. vom vorigen, zwischen 33° 10'bis
37° 12' N. B. und 25° 30' bis 28° 55' O- L. Der
Flächeninhalt betragt vielleicht 3,000 p 9j?. mit 3 Mill.
Einw. Die feste Hst. Tunis ist schmutzig und schlecht ge-
baut, hat 150,000 Einw., worunter 80,000 Juden, treibt
wichtigen See- und Karawanenhandel und hat bedeutende
Manufakturen. In der Nähe ist das Schloß Bardo, die
Residenz des Bei, mit schönem Garten. Kabes, am gl.
M.-Busen; 30,000 E. Handel. Susa; 8,000 E. Oel.
Mersa, Dorf auf den wenigen Trümmern Karthago's er-
baut. Biserta, Hafenst. von 8,000 Einw. Ruinen von
Utika. Sfax; 12,000 E. Fest. Obstbau. Gerba, gut
angebaute Insel, nahe am Fesilande. Kairwan; 50,000
Einw. Sehr starker Handel. Prächtige Moschee, auf 500
Granitsäulen ruhend. Dre kleine Inlet Tabarka ist jetzt
an Frankreich abgetreten. — Hierher gehört auch die Land-
schaft Biled-ul - Gerid, arab. Belad - el - Dscherid
(Dattelland), alles Land südlich von Tunis bis zur Sahara
begreifend, über welches der Bei von Tunis eine Art von
Hoheit ausübt, Tribut fordert rc. Das Land ist Sand-
wüste, untermischt mit fruchtbaren Gegenden; die Luft ist
unerträglich heiß. Die Einwohner ( Araber, Berbern, Ne-
ger rc.) sind meist Nomaden, doch auch ansässig und gelten
allgemein für sehr handelslustig. Ihre Karawanen ziehen
nach allen Himmelsgegenden. Sie bringen nach Tripolis
und Tunis Goldstaub, Sklaven, Straußfedern, Sennes«
blätter und holen sich Eisenwaaren, Messing, Seidenzeuge,
welche sie sodann südlich ausführen. Der größte Reichthum
des Landes ist der Dattelbaum und das Städtchen Tozer
ist durch einen großen Dattelmarkt bekannt.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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748
r
i
Asien.
welche unter der besondern Regirung des Dharma-Lama
steht, liegt die Residenz Lassisudon.
d) Zinsbare Länder.
1) D ie Mongolei und Kalmückei, ein ungeheu-
res, dünnbevölkertes Hochland, zwischen der kleinen Bu-
charei, Sibirien, Lungusien und China; 30° 32' bis
52° 48' N. 83. und 88° 45' bis 143° O- L. Die Ein-
wohner, Mongolen und Kalmücken, stehen unter ei-
genen Khanen, die dem Kaiser von China zinspflichtig sind.
Religion ist die Lamanische. Hauptbescha-ftigung
ist Viehzucht; nur wenige Einwohner sind seßhaft und trei-
den Gewerbe in Leder, Wollen-, Baumwollen- und Sei-
denzeugen. Vieh (Fettschwänze) und Pelzwerk bilden den
vorzüglichsten Gegenstand des Tauschhandels mit den Rus-
sen und Bucharen. Ackerbau wird fast garnicht betrieben;
die Nahrung besteht in Fleisch, Milch und Früchten. Alle
sind gute Reiter? Das Land zerfällt in 26 Fürstenthümer
oder Aimaks, von welchen Kalkas das größte ist und an
der russischen Grenze liegt. Städte: Urga, Sitz eines
Großlama's, eines Khans und des chines. Vicekönigs. Die
Stadt besteht aus etwa 6,000 Filzhütten. Maimatschin,
an der Grenze Sibiriens; Handel mit den Russen. Naun;
Handel mit Rußland. Karakorum, ein Trümmerhau-
fen, sonst die Residenz des Dschingis - Khan. Dschehol,
Sommeraufenthalt des chines. Kaisers; Schloß mit weit-
läufigen Gärten. — Die Dsungarei oder Songarei
ist durch die Kriege mit China ganz entvölkert und wird
jetzt von einzelnen Kolonisten bewohnt.
2) Die kleine Bucharei (Ostdschagatai, Turfan).
Grenzen: Westlich die freie Tartarei, nördlich und
östlich die Mongolei und südlich Tibet. Die Einwohner
sind mohammedanische Tartaren, die in Städten und Dör-
fern wohnen, bedeutende Gewerbe und Handlung treiben,
daneben nomadisirende Kalmückenhorden, lamaischer Reli-
gion. Die Südhälfte ist eine ungeheure, meist wasserlose,
Sandwüste; der bewässerte Theil ist reich an Getreide und
Obst. Die Regirung ist in den Händen mehrerer Khane,
welche aber unter dem Kaiser von China stehen. Städte:
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Mongolei Sibirien China China Sibiriens China Ostdschagatai Mongolei Tibet China