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11. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 227

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
227 __ aber in den erfolgreichen Kämpfen der Lombardischen Städte gegen Barbarossa. Reichtum durch Gewerbe und Handel, Macht durch Zusammenhalten der Bürger. Entstehung freier Reichsstädte. — Wie und wodurch erlangten die Städte diese Macht? Ii a. Die Besprechung des Städtewesens schließt sich entweder in freier Weise an die Betrachtung von Bildern (z. B. an die drei Lehmann'schen), worauf dann die Gruppierung der Hauptpunkte folgt, oder sie schließt sich von vornherein an bestimmte Gesichtspunkte (Hauptfragen), schafft bei jedem erst die bekannten Züge herbei und ergänzt und erweitert dann das Vorhandene, wozu auch die betreffenden Schilderungen des Schullesebuches herangezogen werden. Im folgenden werden nur ganz kurz einige Gesichtspunkte angegeben. Die Bevölkerung. Anfangs meist unfreie, hörige Leute, die dem Stadtherrn (Bifchof, Fürst) zu Diensten und Abgaben verpflichtet waren; Ackerbauer, Handwerker. Dazu Adelige und Freie als Grundbesitzer oder Kaufleute. Nach und nach verschmolzen beide Stände zu einer Gemeinde. Beschäftigung: Handwerk und Handel (neben Ackerbau). Teilung der Arbeit, verschiedene Gewerbe, Zünfte. Handel im Inland und mit dem Ausland, letzterer besonders seit den Kreuzzügen; Märkte, Messen; Reichtum, Geld ist Macht. Befestigung der Stadt. Anfangs durch Wall und Graben, später durch Steinmauern und Türme. Der beste Schutz war die zahlreiche, waffenkundige Bürgerschaft. Vergl. das Bild: Belagerung einer Stadt. Regierung der Stadt. Anfangs regierte ein Vogt ober Graf des Königs oder Bifchofs. Nach und nach gewannen die Städte durch gütlichen Vertrag (Geld) oder durch Gewalt (vergl. Worms, die lombardischen Städte) diese Rechte (Polizei, Gericht, Abgaben, Zölle) und regierten sich selbst durch einen Rat, an dessen Spitze der Bürgermeister stand (Mailand; Reichsstädte freier als die Landstädte). Wahl der Ratsherrn zunächst nur aus den vornehmen Geschlechtern (Patriziern, Ratsgemeinde), dann nach heftigen Kämpfen auch aus den niederen Bürgern (Zunft, Bürgergemeinbe); zuletzt vielfache Verschmelzung beibet Stänbe durch gemeinsame Sorge für das Wohl der Stadt. Städtische Einrichtungen. Markt- und Straßenleben. Öffentliche Gebäude (Rathaus, Kirche, Kaufhaus). Vergl. das Bild: Stadtinneres, foroie die betr. Schilderungen des Schullesebuches. Das Bürgerhaus. Vergl. das Bilb: Bürgerliches Wohnzimmer. Sorge der Städte sür geistige Dinge. Übergang der ritterlichen Bildung an die Bürger. Schulen, Künste (Baukunst, Malerei, Kunstgeroerbe, Meistergesang, Volkslied). Städtebündnisse. Der rheinische Slädtebund (Einfluß desselben zur Zeit des Faustrechtes, vergl. oben!) und besonbers die Hansa. Zweck: Schutz des Hanbels. Höhepunkt der stäbtischen Macht, ein Ersatz 15*

12. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 112

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 112 — und lehnen sich daher gegen ihre rechtmäßigen Herren auf (wie weit sie hierin recht und unrecht haben, kann erst später entschieden werden); dabei zeigen sie aber viel Übermut und Frechheit (Zerreißen des Briefes; Forderung an den Kaiser, hinterlistiger Überfall); sie erhalten die gebührende Strafe. Kulturhistorisches. Rechte des Kaisers: Heerschau über die Vasallen, Bestrafung der Ungehorsamen, Entziehung der Rechte, Brückenbau (Verona); lombardische Krone; Kaiserkrone (Gebräuche bei der Krönung). Rechte der Mailänder und anderer Städte: Selbstregierung durch Konsuln, Münze, Zoll, Gericht; Reichtum Mailands: 4000 Mark, nach jetzigem Geld = 1 600 000 Mark; Schiffahrt und Handel der Seestadt Genua. — Ehren des Papstes: Fußkuß (dafür Friedenskuß), Führen des Pferdes und Steigbügelhallen. — Verderbliches Klima in der Umgebung von Rom während der heißen Jahreszeit (Sümpfe, Fieber; vergl. Heinrichs Iv. Römerzug). Unsicherheit der Straßen, besonders der Engpässe; einträgliches Gewerbe der Wegelagerer. — Zweites Stück: Der Kampf mit Mailand. 1. Teil: Die erste Belagerung Mailands. 2. Teil: Die Zerstörung Mailands. Ziel: Wie Friedrich Barbarossa Mailand bändigt. I. Habt ihr das erwartet? Ja, denn er hätte ja schon gern auf dem ersten Zuge die übermütige Stadt bestraft und unterworfen; aber sein Heer war zu gering dazu. Aber wenn Friedrich mit diesem Heer die Römer besiegte, so konnte er auch mit ihm Mailand angreifen? Eine Belagerung ist schwerer als ein Gefecht im freien Feld, zumal wenn es sich um eine so große Stadt wie Mailand handelt. Sie hatte wohl eilten Umfang von einer Meile, war mit starken Mauern (darin zahllose Türme) umgürtet; hinter den Mauern wohnten an die 100 000 Bürger, von denen jeder die Waffen führen konnte. Dazu hatte Mailand in weitem.umkreis Dörfer und Städte (siehe oben!) unterworfen und besaß ein Gebiet wie ein Fürstentum; auch ihre Unterthanen mußten hinter den Mauern mitkämpfen. Wie groß muß also Friedrichs Belagerungsheer etwa sein? Jedenfalls mehr als 100 000, da es ohne den Schutz von Mauern kämpft. Aber woher sollte er so viel nehmen? (Deutschland und die kaiserlich gesinnten lombardischen Städte, z. B. Pavia). Aber warum so viel Mühe wegen einer einzigen Stadt? (Wenn Mailand ungestraft dem Kaiser trotzen darf, so wagen es auch die anderen lombardischen Städte). — Zusammenfassung. Ii a. Darbietung des Stoffes. 1. In vier Heerhaufen überstiegen Friedrichs Mannen auf ver-

13. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 166

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 166 — (Besitz Akkons und des kleinen Küstenstriches), ist ja nicht wertlos (Handel), aber doch nicht wert der furchtbaren Opfer von 300 000 Menschenleben. (Man kann je 100 000 auf Kleinasien, Akkon und die letzten Kämpfe rechnen.) Dies Blut wäre nur dann nicht umsonst geflossen, wenn durch den Gewinn der heiligen Stadt das tiefste Herzens- bedürfnis der ganzen Christenheit befriedigt und durch den sicheren Besitz eines großen und fruchtbaren Landes dem Christentum neuer Raum auf Erden und dem Wohlstand der christlichen Völker eine neue und unversiegliche Quelle gewonnen worden wäre. (Das letztere war übrigens schon deswegen unmöglich, weil fast alle Kreuzfahrer nach dem Frieden wieder heimzogen, statt sich als Bauern oder Handwerker in dem eroberten Lande niederzulassen.) Wenn wir nun fragen: Warum ist der dritte Kreuzzug so kläglich mißlungen? so müssen wir leider sagen: Nicht durch Unglück (abgesehen von dem unglückseligen Tod Barbarossas), sondern durch die Schuld der Kreuzfahrer, nämlich vor allem durch die F e h l e r Richards (thörichte und wankelmütige Kriegführung, Streitsuchtu. s. w.), der vornehmen und geringen Kreuzfahrer (Zwietracht, Ungehorsam, Eigennutz), der daheimgebliebenen Fürsten (Wortbruch und Verrat Philipps und Johanns) scheiterte der Kreuzzug. Wären diese Fehler nicht so groß gewesen, so hätte die Begeisterung, die Tapferkeit, die Heldenkraft und die Ausdauer der Kreuzfahrer trotz der überlegenen Feldherrnkunst des tapferen Saladin den völligen Sieg errungen. 3. K u l t u r h i st o r i s ch e s. Belagerung einer festen Stadt (Türme — Brandpfeile — Mauerbrecher, Wurfmaschinen, Schutzdächer, Minengänge, Breschen). Geiseln und Lösegeld, Reichtum Saladins und Englands (Handel). — Bedeutung Akkons und der andern Küstenstädte für den Handel überhaupt und für den Wohlstand der italienischen Seestädte insbesondere. Syrien, das Hinterland Akkons, schon an sich reich an wertvollen Erzeugnissen wie: Zitronen, Orangen, Feigen, Mandeln, feine Ole, schwere Weine, Zucker und an Fabrikaten wie: Seidengewebe, Glas und Purpur (Tyrus), wurde außerdem noch zum Mittelpunkt des Welthandels, weil sich dort die Handelskarawanen (von Ägypten, Syrien und Arabien, Persien, Indien und China) kreuzten und auch noch für sicheres Geleit hohe Zölle bezahlen mußten. Im Hafen von Akkon fand sich damals: Moschus aus Tibet; Pfeffer, Zimmt, Muskatnüsse, Gewürznelken aus Indien; Perlen aus dem persischen Meerbusen, Weihrauch und Datteln aus Arabien. — Die ungewohnte Lebensweise im ungewohnten Klima, noch dazu beim Zusammenpferchen großer Menschenmassen auf engen Raum erzeugt Seuchen (Antiochien, Akkon). Das heilige Kreuz, die kostbarste Reliquie in der Meinung der damaligen Christen.

14. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 17

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 17 — geben werden, und zwar womöglich noch vor der Fastenversammlung gegen Ende Februar. (Warum?). So war es auch; ja die Bischöfe hatten in Worms sogar beschlossen, daß zwei von ihnen die Briefe vor der Versammlung in Rom vorlesen und dann öffentlich den Römern die Absetzung Gregors verkündigen sollten. (Warum?) Die zwei Bischöfe reisten auch unter dem Schutze eines Grafen nach Italien, aber schließlich übergaben sie mit Verheißung hohen Lohnes die Briefe einem Dienstmann des Königs und einem italienischen Priester Namens Roland zur Besorgung. (Warum? Sie fürchteten sich, vor den Papst hinzutreten und ihm solche Beschimpfungen, wie sie in den Briefen standen, ins Gesicht zu sagen; auch hatten sie wohl gehört, daß die in Rom versammelten Geistlichen und auch die römischen Bürger ganz auf der Seite Gregors standen; die Botschaft konnte ihnen also das Leben kosten). Roland und sein Gefährte kamen gerade bei Beginn der Fastenversammlung nach Rom und eilten sofort in die Kirche, um ihren gefährlichen Auftrag auszurichten. — Zusammenfassung. Überschrift: Die Überbringung der Wormser Beschlüsse nach Rom. Überleitung: Könnt ihr euch ein Bild der Versammlung machen? Ausmalung (Prächtige Kirche, Papst auf reichverziertem Stuhl, die Krone auf dem Haupt, vor ihm viele Bischöfe und Abte in vollem Amtsschmuck, dazu zahlreiche Priester, Mönche, vornehme Römer und Volk u. f. w.). Wie werden die Boten ihren Auftrag ausrichten? (Vortreten, das Wort verlangen im Namen des Kaisers, kurze Ankündigung ihrer Botschaft, Vorlesen der Briefe). Ob sie wohl bis zu Ende kommen werden? Was werden die Versammelten sagen und thun? 2. In der Kirche des päpstlichen Palastes hatte sich eine stattliche Versammlung zusammengefunden. Es waren erschienen 110 Bischöfe aus Italien und Frankreich, dazu viele Äbte und Mönche von nah und fern; eine dichte Menge von römischen Geistlichen und Bürgern füllte die weiten Räume der Kirche. Die Boten traten vor die Versammlung und übergaben im Namen des Königs ihre Briefe. Roland rief dem Papst zu: „Der König und unsere Bischöfe gebieten Dir von dem Stuhle Petri zu steigen, weil du ihn nicht nach Recht, sondern durch Raub erlangt hast: Ihr aber — damit wandte er sich an die Versammelten — sollt aus der Hand des Königs einen anderen Papst empfangen ; denn dieser ist kein Papst, sondern ein reißender Wolf!" Bei diesen Worten brach ein furchtbarer Sturm in der Versammlung los. Ein Kardinal rief: „Ergreift ihn!" Ein dem Papst ergebener römischer Ritter zückte sein Schwert; alle Bewaffneten folgten seinem Beispiel und drangen auf die Gesandten ein. Diese wären auch an heiliger Stätte vor den Augen des Papstes niedergemetzelt worden, wenn Gregor nicht selber mit seinem Leib sie gedeckt und den Wütenden entrissen hätte. Er ließ sie dann zu seinen Füßen niedersitzen und stellte die Ruhe her. Zur Erläuterung: Ausmalung des Aussehens der Versammlung vor und nach der Staube u. Gopfert, Präparationen. Iii. 2

15. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 120

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
I — 120 - Mehrzahl der Kardinäle in aller Ordnung gewählt worden, aber ein kleiner Teil der Kardinäle hatte ohne Recht und Ordnung einen Freund des Kaisers gewählt. Und nun erkannte Friedrich den Alexander nicht als rechtmäßigen Papst an, weil er von ihm wußte, daß er ähnlich dachte wie einst Gregor Vii. Alle andern Fürsten und Völker aber, z. B. Frankreich, England und auch viele deutsche Bischöfe erkannten Alexander als Oberhaupt der Kirche an, doch Kaiser Friedrich wollte durchaus seinen Gegenpapst auf den Stuhl Petri setzen und so weit seine Macht reichte, vertrieb er alle Bischöfe, die Alexander gehorchten. (Vermutung!) Da war es natürlich, daß Alexander sich mit den Lombarden verbündete, um sich durch ihre Waffengewalt auf dem päpstlichen Stuhl zu behaupten. (Besprechung). Zusammenfassung: Der Bund der acht lombardischen Städte. Ursache: Bedrückung durch die kaiserlichen Podestas. Zweck: Gewinn der frühern Freiheit. Bundesgenosse: Der vom Kaiser verworfene Papst Alexander Iii. 2. Wie zeigte sich zuerst^die Feindseligkeit der Verbündeten gegen den Kaiser? Die Antwort auf diese Frage liegt nahe genug. Vermutung! Die Lombarden verjagten sofort die kaiserlichen Podestas aus ihren Mauern und wählten sich wieder ihre eigenen Konsuln. Dann aber beschlossen sie, ihre Bundesstadt Mailand wieder aufzubauen. Mit fliegenden Fahnen zogen die Bürgerheere heran, verjagten die wenigen Beamten des Kaisers und führten die Mailänder jubelnd in die Trümmerhaufen des alten Mailand. Hier halfen sie ihnen die zerstörten Gräben, Wälle und Mauern wieder herstellen und die Häuser wieder aufbauen. Die Mailänder wählten sich ihre Konsuln, arbeiteten rüstig weiter, und in kurzer Zeit war ihre Stadt von den Toten aus- . erstanden. Die Kunde von dieser That wurde überall in der Lombardei mit Freuden vernommen; denn nun war der Sieg des Kaisers wieder wett gemacht. Alexander aber gebrauchte die Waffe, die dem Papst gegeben war. Er that den Kaiser Friedrich als den Urheber der Kirchenspaltung in den Bann. (Erläuterung; Vermutung über die Wirkung des Bannes!). Zusammenfassung: Der lombardische Bund beginnt den Kampf mit der Verjagung der Podeftas und dem Wiederaufbau Mailands; der Papst spricht den Bann über Kaiser Friedrich aus. 8. Wie Friedrich mit dem Papste kämpfte. Nach einigem Schwanken wandte sich Friedrich mit einem starken Heere gegen Rom. Kein einziger von seinen Anhängern war wegen des Bannes von ihm abgefallen. Sofort nach seiner Ankunft vor Rom griff er mit seinen Rittern das Thor der Leostadt an, drang hinein und trieb die Römer über die Tiberbrücke hinüber. Nur die Besatzung der Engelsburg und der Peterskirche leistete Widerstand. Erst als die Vorhalle der Kirche in Flammen aufgegangen war, ergaben sich die Verteidiger. Nun floh Papst Alexander aus der Stadt zu den Normannen, und der Papst des Kaisers ward feierlich auf den Stuhl Petri

16. Erdkunde - S. 102

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 102 — die Erzeugnisse des eigenen Gewerbefleißes überwiegend ausgeführt werden, müssen Lebensmittel (Getreide) und die Rohstoffe der Industrie eingeführt werden. Durch die Gotthardbahn ist die Schweiz nunmehr die Vermittlerin des Handels zwischen Deutschland, Italien und dem Oriente geworden. Schöne Heerstraßen und ein reiches Netz von Eisenbahnen durchziehen das Land, kühn die vielen Hinder- nisse des gebirgigen Bodens überwindend. V. a) Die Schweiz zählt bei einem Flächeninhalte von 41000 qkm über 3 Mill. Eiuwohner; somit treffen auf 1 qkm durch- schnittlich 75 Menschen. Naturgemäß siud die Hochalpengebiete sehr dünn bevölkert; die Jndustriebezirke dagegen gehören zu den stärkst- bewohnten Gegenden Europas. b) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung große Ver- schiedenheit; doch überwiegen die Deutschen, welche den Norden, Osten und die Mitte des Landes bewohnen, weit an Zahl, indem sie mehr als 7/io aller Einwohner ausmachen. Über 2/10 sind französisch (im Westen). Der Rest verteilt sich auf die Italiener (im Süden) und etwa 40 000 Rätoromanen (im Kauton Grau- bünden). c) Der Religion nach sind fast 3/5 der Schweizer prote- stantisch, über 2/ö katholisch. Während das Alpenland vorzugsweise katholisch blieb, verbreitete sich die Reformation besonders auf der Ebene und im Jura. ä) Für geistige Bildung ist in der Schweiz durch zahl- reiche Volks- und viele Mittelschulen trefflich gesorgt. An Hoch- schulen besitzt das Land sechs Universitäten und eine technische Hochschule. e) Die Schweiz ist eiu Bundesstaat — die „Schweize- rische Eidgenossenschaft" — von 22, richtiger 25 Kan- tonen, da Basel, Appenzell und Unterwalden je zwei Halbkantone bilden. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung. Die gemein- samen Angelegenheiten werden durch die Bundesversammlung und den Bundesrat besorgt. Die Bundesversammlung, welche ans dem National rat (den Vertretern des Volkes) und dem Stände-

17. Geschichtstabellen - S. 39

1876 - Mainz : Kunze
39 1278 Ottokars von Böhmen Niederlage und Tod auf dem Marchfelde. 1282 Belehnung der Söhne Rudolfs Albrecht und Rudolf mit Ottokars Ländern Oesterreich, Steiermark, Krain: Gründung der Macht des Hauses Habsburg. 1291 Ursprung der schweizerischen Eidgenossenschaft von Uri, Schwyz und Unterwalden. 1292—1298 Adolf, Graf von Nassau. Er versucht die Erwerbung Meissens und Thüringens von Albrecht dem Unartigen. 1298 Adolfs Absetzung, Niederlage und Tod bei Göll- heim. 1298—1308 Albrecht I. von Oesterreich. 1304—1377 Babylonisches Exil der Kirche. (Verlegung des päpstlichen Stuhles nach Avignon 1309). Ende der Weltherrschaft der Hierarchie. 1308 Albrecht wird von seinem Neffen Johann Parri- cida ermordet. 1308—1313 Heinrich Vh., Graf von Lützelburg. 1310 Erschafft durch die Erwerbung Böhmens den Lützelburgern eine Hausmacht. 1310—1313 Heinrichs Römerzug (Dante Alighieri) und Kaiserkrönung. 1314—1347 Ludwig der Baier und 1314—1330 Friedrich der Schöne van O ester reich. 1315—1325 Deutscher Bürgerkrieg. 1315 Die Schweizer siegen über den Herzog Leopold von Oesterreich, Friedrichs Bruder, am Morgarten ; 1316 sie erneuern den ewigen Bund zu Brunnen. 1319 Waldemar der Grosse stirbt. 1320 Die Ascanier i n B r an d e nb urg sterben aus. 1322 Ludwigs Sieg über Friedrich von Oesterreich bei Mühldorf. 1323 Beginn des Streites Ludwigs mit dem Papste. 1324—1373 Die Wittelsbacher in Brandenburg. 1325 Trausnitzer Vertrag.

18. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 37

1874 - Mainz : Kunze
- 37 — 10,000 wechselnd, in der flachen Schweiz meist reformiert, in den Alpen vorzugsweise katholisch (die katholischen Urkan- tone*), wie Tyrol tapfer in der Abwehr alles dessen, was den alten Gerechtsamen, den alten Sitten, dem alten Glauben Gefahr zu drohen scheint). Auch die Lebensweise voller Gegensätze: auf Ackerbau und Viehzucht begründete Wohlhabenheit im niedri- geren Lande, Hand in Hand mit der von Italien eingeführten Seiden- (später auch Baumwollen-) Industrie, von deren Mittel- Punkt Zürich sie sich über die Ostschweiz verbreitet hat, während Basel, an der Schwelle des großen Handelshauses, den Verkehr nach N. und W. vermittelt. Genf, Vermittlerin der Uhren- industrie im ärmeren Juralande. Auch die Alpenwirtschaft zum Theil industriell betrieben. Mangel an Bergwerken. Die seit Gründung der Eidgenossenschaft entbundene Kraft der Schweizer nach Befestigung der politischen Selbständigkeit lange Zeit im Kriegshandwerke verwerthet (Miethstruppen; Reislaufen); jetzt friedlicher Erwerb theils im Auslande, theils durch das eiuwan- dernde Ausland. (Touristenzüge; wandernde Kolonieen beson- ders am Genfer^**), im Berner Oberlande, um den Vierwald- stätter See, in Graubünden.) Das innere Gebirgsland erst seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts bekannter. Die alten gefürchteten Verkehrswege zwischen Italien und der Schweiz***),'selbst von den Cimbern umgangen, seit Bonapartes Herrschaft in Kunststraßen umge- wandelt. Der alte Paß vom Knie der Rhone bei Martinach über den großen St. Bernhard (7600') nach Aosta (zur Heerstraße des kleinen St. Bernhard im Thale der Dora Baltea) nur als Saumpfad tauglich, weiter oberhalb durch die kunst> volle, niedrigere Simplonstraße ersetzt. Seitdem ein großes Straßennetz auch durch die mittlere und östliche Schweiz nach der Lombardei (Mailand). Hier die wichtigsten Passagen 1) die *) Die um den Vierwaldstätter See und die obere Renß liegenden vier Waldkantone, Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern. Hier der Ansgaugspunkt der von kräftigen Bauern und Hirten gegründeten Eidgenossenschaft; an ihren Eingangsthälern Moorgarten, Näfels, Sempach; an derzüri- cher Straße: Cappel, **) Der internationale Genfersee im Gegensatze gegen den alemannischen Bodensee nach Lage, Umgebung und Verkehr. ***) Unter diesen wurde der Gotthardspaß von Snwarow und zwar von der steilen italischen Seite überstiegen: der kühnste Alpenübergang seit Han- nibals Zeit.

19. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 73

1874 - Mainz : Kunze
— 73 — arabischen Herrschaft, jetzt unter der europäischen Durchschnitts- zahl, in zahlreichen kleinern Städten und großen, aber spärlichen Dörfern. Die großen Städte sind mit dem Glänze der Ver- gangenheit gesunken. Außer Madrid, durch die Laune Philipps Ii. gehoben, sind nur die Küstenstädte von Bedeutung; in ihnen concentriert sich Industrie und Handel. Wenige nur nähren sich noch von dem durch die Silberflotte vernichteten Bergbau; die meisteu von Landwirtschaft und Viehzucht. Am eigenartigsten in Sprache, Sitte, Charakter und poli- tischer Stellung (Fueros) sind in ihren Bergthälern die Bas- ken geblieben, trotz der großen ihr Land durchschneidenden Straße (Madrid — Bnrgos — B i t t o r i a — Jrnn — Bayonne), trotz der lebhaften Seehäfen. Thätige fröhliche Arbeiter im Ackerbau, der Eisenindustrie und im Handel, treu bis zum Starr- sinn. Allgemeine Volksbildung. — Die Navarreseu auf den ärmern Terrassen der Pyrenäen haben durch den politischen Zusammenhang mit dem französischen Navarra (Straße von Pamplona, Pompejopolis), und durch die Beziehungen zu Ära- gou mit der Sprache vieles von jenen Eigenthümlichkeiten ein- gebüßt. — Einen Gegensatz bilden die ernsten, besonneneu, stol- zen Castilianer (Grandezza) „mit heroischem Muthe, aber allzuhohem Selbstgefühl/' Ihr Name von den zum Schutz gegen die Mauren erbauten zahlreichen festen Burgen *) und Städten (alte Hauptstadt Burgos). Geringe Zahl der Ortschaften und der Bevölkerung; die alten großen Städte Leons im Dnero- gebiete, Valladolid, noch Kaiser Karls V. Residenz, und Sa la- mauca, die berühmte Universität, trotz ihrer reizenden Lage verödet wie Toledo (Toletum), die am hohen Felsenufer des Tajo gelegene Königsstadt, der Mittelpunkt der spanisch-katholischen Kirche. An ihre Stelle trat Madrid, die am höchsten gelegene Großstadt Europas, in vegetationsloser Gegend^) zwischen Tajo und dem (meist mit Schnee bedeckten) Gnadarramagebirge. Nach diesem (auch geographischen) Mittelpunkte laufen von den lachen- den Küsten her die wenigen Straßen des Landes zusammen und *) Noch sehr wohl erhalten; ebenso die über ganz Spanien verstreuten römischen Bauwerke, namentlich Brücken und Wasserleitungen, und die maurischen Paläste. **) Das unerträgliche Klima zwang zum Bau landschaftlich schönerer Residenzen in weiterer Entfernung: Aransuez am Tajo, el Escurial (St. Quentin 1557) am Abhange des Gebirges.

20. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 257

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 94. Das weströmische Kaisertum. Das oströmische. 257 als Christen aufspüren. Alle Bewohner der Städte wurden vorgerufen, um den Götzen zu opfern. Alles Fleisch, das verkauft wurde, wurde mit Opferfleisch vermischt; an allen Straßenecken waren Götzenbilder aufgestellt und Glutpfannen davor, in welche die Vorübergehenden Rauchwerk werfen mußten. So war es gar nicht möglich für einen Christen, in Gesellschaft anderer zu leben, ohne verraten zu werden. Ebensowenig konnten aber so viele Tausende von Einsiedlern nebeneinander leben, ohne vom Wunsche beseelt zu werden, unter erprobter Leitung gemeinsam eine höhere Vollkommenheit zu erreichen. Diese gemeinschaftlichen Wohnungen, in denen alles nach einer bestimmten Regel geschah, nannte man Cs ö= nobien, und bereu Bewohner Cönobiten (gemeinschaftlich Lebende) oder Mönche (einsam Lebende). Im Abendlande nannte man solche Häuser Klöster (claustra, geschlossene Häuser). Der Vorsteher der Mönche hieß Abt (Abbas, Vater). Die Mönche waren ursprünglich Laien und keine Priester. Die Frauen nannte man mit einem ägyptischen Ansdrncke: Nonnen (unversehrte Jungfrauen). Der hl. Athanasius errichtete 340 das erste Franenkloster in Rom. Schon frühe wandten sich die Klöster zur Pflege der Wissenschaft und zur Erziehung der Jugend hin. 4. Der hl. Athanasius, mit dem Beinamen: der Große, war Patriarch von Alexandria und der gewaltigste Bekämpfer des Arianismus, weshalb er auch von den Arianern verfolgt lmtnriißhanbett wurde; t 373. annes Ehrysvstomns (Goldmund) glänzte am Hofe zu Konstantinopel durch seine Beredsamkeit^, wie durch die Unerschrockenheit, womit er die schlechten Sitten bekämpfte; f 407. Eusebius, der sich selbst einen Freund des Märtyrers Pjt mp hi Ins nannte, war vielleicht der gelehrteste Mann seiner Zeit. Ihm verdanken wir insbesondere eine Geschichte der drei ersten Jahrhunderte der christlichen Kirche, ohne die uns vieles dunkel und selbst ganz unbekannt wäre. Er war Bischof von Cäsar Sa und ein Freund und Biograph Konstantins d. Gr.; f 338. Noch sind in der morgenländischen Kirche hervorzuheben: der hl. Basilius d. Gr., Bischof von Cäsarea in Kappadokien, f 378; der hl. Cyrill von Jerusalem, f 386; der Hl Gregor von Nazianz, f 389; der hl. Gregor von Nyssa, f 396. In der abendländischen Kirche lebten etwa um die nämliche Zeit Männer, die den vorgenannten würdig an die Seite gestellt werden können. Dem Ambrosius, Erzbischof von Mailand, wird der prachtvolle Lotigesang'te Dcum laudamus zugeschrieben. Hieronymus, der sich zu Jerusalem und zu Rom aufhielt, übersetzte die Heilige Schrift in die lalei irische Sprache.'^Seine Übersetzung (Vulgata, d, i. die allgemein übliche) ist heute noch in der Kirche im Gebrauche; t 420. Alle übertraf aber an Umfang des Wissens sowohl als an Tiefe der Forschung der hl. Augustinus, Bischof von Hippo in Algier, f 430. Er war es, der zuerst mit seinen Geistlichen ein gemeinschaftliches Leben (vita canonica) einführte und dadurch einer der Vorläufer des Ordenslebens wurde, wie er denn auch als Ordensstifter gilt. § 94. Das weströmische Kaisertum (395—476). Das oströmische (395—518.) 261) Theodosius teilte das Reich unter seine zwei Söhne Art ad ins und Honorins und legte dadurch den Grnnd zur
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