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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 16

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 16 — 1911 wurden ausgeführt u. a. Wein (166 Mill. Mk.), Getreide (64), Tiere (27), Tafelfrüchte (13), Eisenerz (10), Phosphate (8,8), Tabak (8), Zinkerz (8), Kork (8), Gemüse (7,8), Wolle (6.5), Häute und Felle (6,3), Halfa (5,7), Olivenöl ,3,9), Kartoffeln (2,9) usw. Da die französischen Kolonien durch Zollschranken gegen alle fremden Länder ab- geschlossen sind, fällt Frankreich naturgemäß der Löwenanteil (mehr als 3/4) vom Außen- handel Algeriens zu. Deutschland war 1911 an der Ausfuhr mit 26, an der Einfuhr nur mit 4,2 Mill "M. beteiligt. Siedlungen» Algerien ist zum Zwecke der Verwaltung in drei, nach ihren Haupt- städten Oran, Algier und Konstantine benannten Provinzen eingeteilt. Alschier (franz. Alger [alsdjelh] 172000 E.), die Hauptstadt, liegt einzig schön an der Westseite einer geräumigen Bucht und steigt in Stufen an einem steilen Hügel empor, auf dessen Höhe die Kasba oder Zitadelle steht. Die Unterstadt, die fast ganz von Europäern bewohnt wird, hat breite Straßen, freie, mit Palmen besetzte Plätze, hohe, schöne Häuser, Gasthöfe, Theater, Kirchen u. a. Prachtbauten wie die europäischen Großstädte. Die obere oder Maurenstadt dagegen bildet ein Gewirr von engen, winkligen, häufig treppenförmig an- steigenden Gassen mit von außen unscheinbaren, im Innern oft prächtig ausgestatteten Häusern {Abb. 3). Alschier ist stark befestigt, hat einen geräumigen, durch mächtige Steindämme geschützten Hafen, wissenschaftliche Anstalten, darunter einen großen botanischen Garten, und ist der erste Handelsplatz des Landes. Im Westalgerien liegt Ora»» (123 000 E.), dessen Handel dem von Algier nur wenig nachsteht, in Ostalgerien, 87 km von der Küste, Konstantine (65 000 E.), das alte Cirta. Die wichtigsten Häfen sind hier Philippeville (27000 E.) und Bona (42000 E.), das alte Hippo Regius. Im Innern nahe der marokkanischen Grenze, Tlemsen (40000 E). 4. Tunesien. (120000 qkm, 1,9 Mill. E., 16 auf 1 qkm). Das Land. Die 650 km lange Küste Tunesiens ist an der Ost- feite, der Kleinen Syrte, flach und sandig, im N. dagegen steil und felsig wie die Algeriens, jedoch besser gegliedert und leichter zugänglich. Wichtig ist be- sonders die von N.-O. her eindringende Bucht von Tunis. Der N. und W. des Landes wird von den Fortsetzungen des Algerischen Atlas erfüllt. Die Berg- züge sind aber hier bedeutend niedriger und rücken näher aneinander. Zwischen beiden liegt ein breites, von Schwemmland bedecktes Längental, das von der Metscherda, dem Bagradas der Alten, durchflössen wird. Der Fluß ist zwar nicht schiffbar, führt aber das ganze Jahr hindurch Wasser und befruchtet das Land durch seine Schlammablagerungen. Der O. und S. Tunesiens sind flach. Unmittel- bar s. vom Atlas liegt eine von Schotts bedeckte muldenförmige Senke, die bis 20 m unter den Meeresspiegel hinabreicht. Das Flachland ist in seinem n. Teile fruchtbar und gut angebaut, geht aber weiter nach S. in Steppenland und endlich in die Wüste über. Wie in Algerien, so liegen auch hier zahl- reiche Oasen mit großen Dattelpflanzungen. Wirtschaftsverhältnisse. Tunesien besitzt Algerien gegenüber manche Vor- züge. Seine Lage an der Straße von Tunis, an der Grenze des w. und ö.

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 154

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 154 — Tabak, Mohn und Reis. Das Handwerk erzeugt Webstofse, Teppiche und Metallwaren. Dastarimbecken nebst den angrenzenden Gebirgslandschaften, zusammen Ostturkeftau genannt, gehört zum Chinesischen Reiche. Die größeren Siedlungen liegen sämtlich am Fusze der hohen Randgebirge in Hufeisenform gruppiert. „Sie bestehen aus Lehmhütten und Steinhäusern mit engen, dunklen Höfen an ebenso engen Straßen und sind von Gärten und Feldern umgeben" (Sievers). Die bedeutendsten Städte liegen im W.: Jarkand (120000 E.) und Kaschgar (80000 E.), beide mit bedeutendem Karawanen- verkehr, der sich bis nach China und Indien auf der einen, bis nach Turan auf der andern Seite erstreckt. Die Mongolei, auch Wüste Gobi oder Schamo (d. h. Sandmeer) genannt, ist 3l/2 mal so groß wie das Tarimbecken. Ihre Höhe beträgt 1200—1500 ra, sinkt aber im mittleren Teile bis aus 600 in herab. Zahl- reiche Bergketten durchziehen das Land. Insbesondere von den Randgebirgen streichen mächtige Züge ins Innere hinein und gliedern verschiedene Becken ab. Tie größte dieser Mulden ist die Dsnngarei zwischen dem Tienschan und dem Altai. Sie senkt sich bis auf 300 in und bildet die große Ausgangspforte Jnnerasiens nach W. hin. Durch dieses „Völkertor" sind im Mittelalter die Hunnen, die Mongolen und die Türken nach Europa vorgedrungen, und von jeher hat es auch für deu friedlichen Verkehr eine wichtige Rolle gespielt. Die zahlreichen Flüsse des n. Gebirgsrandes nehmen fast sämtlich ihren Weg nach N., nach Sibirien. Im S. tritt der Hoangho in die Gobi ein, beschreibt ein großes Viereck und verläßt sie dann wieder. Nur kleinere Flüsse strömen von den Nandgebirgen ins Innere, versiegen aber nach kurzem Lause. Das Klima ist bedeutend kälter als das des Tarimbeckens. Die mittlere Jahres- wärme beträgt in Urga —2°; der Januar hat —26, der Juli 171ji. Die Niederschläge sind gering (20—45 cm). Daher ist die Gobi fast überall Steppe oder Wüste, teils Fels- und Kies-, teils Sand- und Lehmwüste. Die Pflanzenarmut ist aber nicht so schlimm wie in der Sahara, weil der im Winter fallende Schnee im Frühjahr bei der Schmelze den Boden tief durchfeuchtet, so daß um diese Zeit fast überall Gras und Kräuter empor- sprossen. Die n. Randgebirge enthalten auch Wälder und Weiden. Der eigentliche Kultur- boden ist auf die von den Gebirgsbächen bewässerten Randgebiete beschränkt. Den Hauptteil der Bevölkerung bilden die eigentlichen Mongolen, bei denen das Gepräge der Rasse am schärfsten zum Ausdruck kommt. Die Haupt- kennzeichen sind ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, platter Nase und schiefgeschlitzten Augen, gelbgraue Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Die Mongolen sind überwiegend Nomaden, die in Filzzelten (Jurten) wohnen und Rinder, Pferde, Schafe und zweihöckerige Kamele züchten. Sie genießen fast nur tierische Nahrung: Fleisch, Milch und Käse, wozu als Ge- tränk noch der billige, aus China eingeführte Ziegeltee kommt. Ursprünglich waren die Mongolen ein unbändig wildes und rohes Volk — man denke an die Hunnen —, aber unter dem Einflüsse des Buddhismus, den sie angenommen

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 170

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 170 — des Geschäftsverkehrs, und die Mandschustadt, in der sich die mandschurischen Eroberer niedergelassen haben, die 1644 China eroberten. In ihr liegt wieder als ein Quadrat die gartenreiche Kaiserstadt, in der die Beamten und die Dienerschaft des Hofes wohnen, und mitten in dieser, wieder von Mauern umrahmt, die Verbotene Stadt, der Wohnsitz des Kaisers, mit prächtigen Palästen, Tempeln und Gartenanlagen. .Alle Dächer sind hier mit gelbglasierten Ziegeln gedeckt, die in der Sonne wie Gold glänzen. Nur bei kaiserlichen Bauten dürfen solche Ziegel verwendet werden. Ein besonderes, stark befestigtes Stadtviertel bewohnen auch die fremden Gesandten. Seit der Belagerung und teilweisen Zerstörung während des Boxeraufstandes im Jahre 1900 hat sich dieses sehr verändert. Es ist jetzt mit Soldaten aller Völker angefüllt, und die Entschädigungssummen, die China hat zahlen müssen, hat man dazu verwandt, stattliche Botschaftspaläste, andere öffentliche Gebäude und Baracken für die Truppen zu errichten. Deutschland hat sich sogar eine kleine förmliche Festung mit Wällen, Gräben und Geschützen geschaffen. Tientsin (800000 E.) am Peiho und Endpunkte des Kaiserkanals, 200 km von Peking, 80 vom Meere entfernt, ist der Hasen Pekings und eine sehr lebhafte Handelsstadt. Ein großer Stadtteil wird nur von Europäern bewohnt und gliedert sich in eine französische, englische und deutsche Ansiedlung. Von der letzteren schreibt ein Reisender: „Zum dritten- male wechselte das Bild, und durch ein Städtchen der Heimat glaubte ich jetzt zu fahren. Da war der blaue Briefkasten der Reichspost und über ihm ein blaues Straßenschild mit deutschem Namen. Hier war eine deutsche Kunsthandlung, dort eine deutsche Bäckerei und hier wieder ein deutsches Schneidergeschäft. Dann begann ein Villenviertel, wie ich es so schmuck in ganz Asien noch nicht gesehen hatte. Alle Häuser waren im Stil deutscher Landhäuser gehalten, alle glänzten vor Sauberkeit, alle waren mit Gärten umgeben und mit Efeu oder Weinlaub umrankt. Die deutsche Konsulatsflagge flatterte lustig in ihrer Mitte, und ein Denkmal aus Erz schloß ihre Reihen wie ein Sinnbild ihrer Gemeinschaft harmonisch ab. Wir stiegen aus und traten an den erzenen Gesellen heran. Der deutsche Roland blickte uns ins Angesicht; die Inschrift zu seinen Füßen aber belehrte uns, daß er hier stehe zum Gedächtnis der deutschen Soldaten, die in den Kämpfen von 1900 gefallen sind" (I. Dittmar). — Am Mündungstrichter des Jaugtsekiang liegt Nanking (270000 E.) mit bedeutender Seiden- und Baumwollindustrie. Bedeutend größer ist das nahe der Mündung gelegene Schanghai (650000 E.), der erste Hafen Chinas und Hauptplatz für den Seiden- und Teehandel. Auch hier befindet sich eine umfangreiche Europäerstadt mit großen Kaufhäusern, Banken und Niederlassungen der großen Schiffahrtsgesellschaften. W. davon Sutschou (500000 E.). Inmitten des Landes, in höchst fruchtbarer Ebene am Jangtfekiang, Hankon (825000 E.), dem sich noch zwei andere Großstädte mit zusammen 600000 E. unmittelbar anschließen. An einer Bucht s. von Schanghai die Hafenstadt Hangtfchou (350000 E.); endlich ganz im S., an einem Mündungsarm des Sikiang, Kanton (900000 E.), die erste Industrie- und zweite Handelsstadt Chinas. Fremde Besitzungen in China. An den Küsten haben vier fremde Mächte Besitzungen von zusammen 6000 qkm und 1 Miß. E. a) Deutsch ist Kiautschou auf der Südostseite der Halbinsel Schantung (Siehe: Deutsche Kolonien). d) Englisch: Die kleine Felseninsel Hongkong vor der Bucht von Kanton und der Kriegshafen Waihaiwai an der Nordostseite von Schantung. Hongkong wurde 1839—42 während des Opiumkrieges von England besetzt und dann festgehalten. Es hat einen vorzüglichen Hafen, an dem unter der englischen Herrschaft die Stadt Viktoria (170000 E.) entstanden ist. Diese ist jetzt der Mittelpunkt des ausgedehnten englischen Handels mit China und Japan und eine „Militär- und Flottenstation ersten

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 91

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 91 — der viel zahlreicheren, bunt gemischten früheren Bevölkerung hervorgegangen, bilden aber jetzt ein ziemlich einheitliches Volk mit gleicher Sprache und gleicher Religion und fühlen sich alle als echte Türken. Sie sind körperlich kräftig, aber bequem und träge, ohne Streben nach Erwerb, daher meist arm. Sie treiben hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht, iu den Städten Handwerke und Kleinhandel. Von ganz anderer Art sind die Griechen: lebhaft, leicht- beweglich, hellen Geistes, schlau berechnend, vorwärts strebend. Sie zeichnen sich aus als tüchtige Seeleute, Winzer, Obstgärtner und Seidenzüchter. Als Kaufleute sind sie durch ihre Schlauheit und Geriebenheit allen überlegen, und auch in den wissenschaftlichen Berufs- zweigen stehen sie allen voran. Sie sind die Ärzte, die Rechtsanwälte, Lehrer, Buchhalter, Bankiers. Kein Wunder, daß sie immer mehr Einfluß gewinnen und die Türken mehr und mehr zurückdrängen. Den Griechen ähnlich an Rührigkeit und Erwerbssinn sind die Armenier, die namentlich im O. und N. den Handel in Händen haben und den Griechen gefährliche Nebenbuhler sind. Stellung, Geschichtliches. Kleinasien bildet ein Übergangsland zwischen Europa und Asien. Sein geologischer Bau wie auch seine Gebirgszüge lassen es als eine Fortsetzung der Balkanhalbinsel erscheinen. Ebenso vollzieht sich hier der Übergang von dem mehr ozeanischen Klima Europas, das noch an seinen Küsten herrscht, zu dem Festlandsklima Asiens. Auch geschichtlich ist es ein Bindeglied zwischen beiden Erdteilen. Über Kleinasien sind wahrscheinlich die Griechen nach Europa eingewandert, und später kamen auf demselben Wege die Türken. In umgekehrter Richtung drang die griechische Kultur in Asien vor. Alexander der Große und die Römer begannen von hier ans die Eroberung Vorderasiens; im Mittelalter war es der Weg, aus dem die Kreuzfahrer zum Heiligen Lande zogen. Naturgemäß hat Kleinasien auch im Handelsverkehr zwischen den beiden Erdteilen von jeher eine Vermittlerrolle gespielt, und seine Bedeutung in dieser Beziehung wird noch wachsen, wenn erst die Bagdadbahn fertig ist. Sehr wechselvoll ist die Geschichte Kleinasiens. Schon früh hatten die Griechen, wenn wir von der ältesten Zeit absehen, an den Küsten, vor allem an der Westseite und auf den vorliegenden Inseln, festen Fuß gefaßt. Ihre Kolonien, darunter Milet, Ephefus, Halikarnaß u.v.a., entwickelten sich zu blühenden Gemeinwesen. Im Innern bestand lange Zeit das mächtige Reich der Lyder mit der Hauptstadt Sardes. Um 546 v. Chr. aber wurde dieser Staat durch den Perserkönig Cyrus erobert, und auch die Griechenstädte kamen unter persische Herrschaft. Später, 334, folgte die Eroberung durch Alexander den Großen. Ganz Kleinasien wurde iu der Folge hellenisiert. Nach dem Tode Alexanders entstanden mehrere kleinere Reiche, unter denen Pergamnm mit der gleichnamigen glänzenden Hauptstadt ein wichtiger Sitz griechischer Kunst und Wissenschaft wurde. Nach und nach kamen dann diese Reiche unter die Herrschast der Römer. „In jenen Jahr- Hunderten war Kleinasien ein hoch entwickeltes Land mit reichem Ackerbau, besonders auf Weizen, mit blühenden großen Städten, guten Bewässerungsanlagen und einem dichten Netz voit Verkehrswegen." Diese Blüte dauerte auch noch fort unter der Herrschaft der oströmischen Kaiser. Als aber dann um 1300 die Türken die Halbinsel eroberten, trat der Versall ein. Die Zahl der Bewohner schmolz unter dem harten Druck rasch dahin, das Ackerland verödete und wurde zur Steppe, viele Dörfer und Städte sanken in Trümmer, die Verkehrswege wurden unbrauchbar, und die Häsen versandeten. Erst in neuster Zeit

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 120

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 120 — Außer den schon genannten Erzeugnissen wird Weizen, Gerste, Mais, Wein Opium, Krapp und mancherlei Obst gebaut, insbesondere Pfirsiche, die von Persien den Namen haben, Aprikosen, Mandeln, Walnüsse, im S. auch Datteln. Berühmt ist die Rosenzucht bei Schiras zur Gewinnung von Rosenöl. (Vergl. Iii, S. 95). Ein wichtiger Erwerbszweig ist die Viehzucht. Gute Erträge liesert die Seidenzncht. Bodenschätze sind reichlich vorhanden, werden aber noch wenig ausgebeutet. Die Industrie ist hauptsächlich Hausgewerbe. Einige Bedeutung hat die Herstellung von seinen Teppichen, besonders in Kurdistan und Meschhed, von kostbaren Schals in Kirman und von Seidenwaren und Seidenstickereien. Der Handel leidet unter dem Mangel an geeigneten Ver- kehrsmitteln. Es gibt nur wenige Fahrstraßen, und die Waren werden daher hauptsächlich mit Kamelkarawanen befördert. Nur eine kleine, 13 km lange Eisenbahn zwischen Teheran und einem Vororte ist im Betrieb. Doch planen die Russen große Bahnlinien von Kankasien aus, und die deutsche Bagdadbahn- gesellschast hat eine Zweiglinie nach Persien ins Auge gefaßt. Der Außenhandel hatte 1910—11 einen Wert von 317 Mill. Mk. (A. 133, E. 184). Ausgeführt wurden u. a. Baumwolle (27 Mill. Mk.), Früchte (24), Teppiche (18), Reis (11), Häute und Felle (8), Seide (6,7), Opium (5), Klebegummi (4,5), Wolle (4). Am Handel sind in erster Linie Rußland (56°/0), England (17 °/0) und Britisch-Indien (12 °/0) beteiligt, Deutschland nur mit 1,8 °/0. Siedlungen. Die Häuser sind meist aus lufttrockenen Ziegeln erbaut und zeigen die übliche morgenländische Bauart: einen Hof in der Mitte, der häufig Blumenbeete und ein Wasserbecken enthält, flache Dächer, fensterlose Wände nach der Straße zu. Die Haupt- stadt Teheran (280000 E.) liegt auf einer baumlosen, im Sommer verbrannten Hochebene am Fuße des Elbursgebirges. „Die mit Mauer und Graben versehene Stadt hat außer dem durch seine herrlichen Gärten berühmten Palast des Schah und den Palästen einiger seiner Günstlinge kaum ein anständiges Bauwerk auszuweisen. Die Straßen sind meist eng, krumm und schlecht gepflastert und die Wohnräume in den Häusern niedrig, winklig und fast durchweg nur spärlich ausgestattet. In den Basaren dagegen fehlt es nicht an ge- schmackoollen Gebrauchs- und Luxusgegenständen". Im Sommer verläßt die wohlhabende Bevölkerung die nur auf Zisternenwasser angewiesene und vom Fieber heimgesuchte Stadt und sucht das benachbarte Gebirge auf. Sw. von Teheran Hamadan (30000 E.), das alte Egbatana, 340 km s. Jspahan (70000 E.), die frühere Hauptstadt, ein Hauplsitz der Gewerbetätigkeit und des Handels. Zur Zeit seiner Blüte soll es 3/4 Mill. E. gehabt haben, wovon noch großartige Ruinen in der Umgebung zeugen. Schiras (32000 E.), in einem Hochtale der s. Randgebirge, ist berühmt durch seine Rosenpflanzungen. Es hatte seine Glanzzeit im 13. und 14. Jahrhundert und war damals der Sitz der neupersischen Literatur und Kunst, der Wohnort der Dichter Saadi und Hasiz. Nö. von ihr die Ruinen der alten Königsstadt Persepolis. Mehr in der Mitte des Landes Jesd (45000 E.) und Kirman (00000 E.), im N.-O., in der Landschaft Chorassan, Meschhed (130000 E.), die heilige Stadt der Perser, mit dem Grabe eines Nachkommen des Kalifen Ali, berühmter Wall- fahrtsort und bedeutend durch seinen Handel mit Turan. In Persisch-Armenien Täbris (200000 E., S. 94). Von Küstenstädten kommen in Betracht Abuschehr (25000 E.) am Persischen Busen und Barfernsch l50000 E.) und Rescht (40000 E.) am Kaspischen Meere.

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 137

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 137 — sowie zur Ausrottung wilder Tiere und giftiger Schlangen geschehen. Der ungeheuren Hungersnöte, die zuweilen das Land heimsuchen, ist die englische Regierung allerdings noch nicht Herr geworden. Aber die Verbesserung der Verkehrswege hat auch hier eine wesent- liche Erleichterung gebracht. Siedlungen. Die indische Bevölkerung wohnt vorwiegend auf dem Lande. Nur etwa 1j10 entfällt auf die Städte, unter denen 30 mehr als 100000, 4 mehr als 1/2 Mill. E. haben. Die größte Volksdichte findet sich in der Gangesebene, besonders in der frucht- baren Provinz Bengalen, die */4 der Gesamtbevölkerung des Reiches umfaßt. In ihr Kalkutta (1,2 Mill. E.), bis 1912 die Hauptstadt des Landes. Die Stadt liegt an der wichtigsten natürlichen Eingangspforte der Gangesebene, an dem für Seeschiffe zugänglichen Gangesarm Hugli, 160 km von der Mündung, und ist der zweite Hafenplatz Indiens, der Sitz einer Universiiät n. a. wissenschaftlicher Anstalten. Man unterscheidet die weiße und die schwarze Stadt. Jene, die überwiegend von Europäern bewohnt wird, hat breite, schöne Straßen, hervorragende öffentliche Bauwerke und im vornehmen Viertel, dem Wohnsitz der hohen Beamten und Kaufleute, prächtige Paläste und Landhäuser mit den wundervollsten Park- und Gartenanlagen. Die schwarze Stadt dagegen, die fast nur von Eingeborenen bewohnt wird, besteht zum größten Teil aus Lehmhütten, die an engen, krummen, oft un- glaublich schmutzigen Gassen stehen. Beständig herrschen hier Seuchen und Fieber. Patna (136000 E.) am Ganges ist der Mittelpunkt einer durch Opium- und Jndigobau reichen Gegend. Weiter aufwärts am Fluß Benares (200000 E.), die heilige Stadt der Hindu mit 1450 Tempelu und 570 Moscheen, der Sitz der brahminischen Gelehrsamkeit und das Ziel unzähliger Wallfahrer. Hier in den heiligen Fluten des Ganges zu baden, ist die Sehnsucht jedes Brahmagläubigen. „Da stehen sie im Wasser, die frommen Hindus, und verrichten ihre umständlichen Waschungen und Gebetsübungen. Eine solche Übung kunstgerecht zu machen, ist nicht leicht; das Fingerspiel in streng geord- neter Weise währends des Betens ist weitläufiger, für den Fremden unverständlicher als das Beten eines Mohammedaners. Und dazu all die peinlich beobachteten Vorschriften des Untertauchens, des Schlürfens vom heiligen Wasser, unangefochten, ob dicht nebenan die Hindufrau mit dem aufgewühlten Schlamm ihre Trinkgefäße scheuert oder die Asche des Scheiterhaufens mit den nicht völlig verbrannten und verkohlten Leichenresten in den Strom ausgeschüttet wird. Der Hindu schlürft das heilige, schier ekelhafte, dickschlammige Schmutz- wasser, andachtsvoll überzeugt, daß er von den Tropfen in zauberischer Weise an Leib und Seele gesunde. Weit ins Wasser hinein sind auf Holzböcken Bohlen gelegt. Auf ihnen sitzt stundenlang mit untergeschlagenen Beinen der fromme Pilger, nachdem die Waschungen vorüber, in scheinbar tiefe Betrachtungen versenkt, die ihn freilich nicht abhalten, gleich wieder mit dem Nachbar zu plaudern oder dem Fremdling nachzusehen, der mit seinem Boote laugsam an ihm vorübergleitet. Neben ihm hockt unter einem mächtigen Sonnen- schirm, wie ihn bei uns Gemüseweiber auf dem Markte aufspannen, der Falir mit ungekämmtem, wüstem Haar, fast völlig unbekleidet, und Männlein und Weiblein hören seinem Gerede zu. Dort wieder steht regungslos wie ein Storch auf einem Beine ein Asket, den einen Arm kerzengerade in die Höhe gereckt, das stiere Auge auf den Strom gerichtet. Als ich nach einer halben Stunde wieder an die Stelle kam, stand das menschliche Lineal noch ebenso da wie vorhin; nichts schien ihn von der umgebenden kuuterbunten Welt zu berühren" (Dalton). Allahabad (172000 E.), am Einfluß der Dfchamna in den Ganges, ist ebenfalls eine heilige Stadt und ein berühmter Wallfahrtsort, „wo ein Bad und mehr noch das Er- trinken im Ganges ein religiöses Verdienst ist". Kanpur (200000 E.) und Lacknau (260 000 E.) weiter nö., sind gewerbreiche Städte mit Seiden- und Baumwollfabriken.

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 269

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 269 — die englische Abkunft, in ihrer geistigen Eigenart aber stehen sie in vielem in scharfem Gegensatz zu ihren Vettern in Europa. Ohne Zweifel haben mancherlei Umstände dazu beigetragen, diese Wesensänderung herbeizuführen: das Klima, die schweren Kämpfe der Kolonisten um ihr Dasein, die Mischung mit fremdem Blute. Was beim Amerikaner zuerst auffällt, ist sein unruhiges, hastiges Wesen. „Es scheint dem Amerikaner ganz unmöglich, seine Zeit ohne Beschäftigung zu verbringen. Er vermag nicht ruhig auf einem Stuhle zu sitzen, sondern schaukelt sich darauf hin und her. Ihm ganz unbewußt beschäftigen sich seine Hände mit irgend etwas, was sie gerade erfassen, sei es auch nur ein Stück Papier, das sie zerknittern. Das in deutschen Städten zu beobachtende bedächtig langsame Schlendern ist in Amerika nie zu sehen. Alles rennt. Doch glaube man nicht, daß alle diese Leute ungeheuer beschäftigt seien. Im Gegenteile, viele hocken sich urplötzlich auf einen Zaun, einen Pfahl oder sonstwo hin, wo sie sich nur durch fort- währendes Balancieren, das die Beine beschäftigt, sitzend erhalten. Binnen kurzem ziehen sie ein Messer aus der Tasche, und ihre Hände fangen an, was ihnen in den Wurf kommt, sei es der Zaun selbst, zu zerschneiden." (von Hellwald.) Eine zweite Eigentümlichkeit ist ein kühner, ja schrankenloser Unternehmungs- g eist, gepaart mit Mut, Umsicht, Entschlossenheit. Keine Gefahr, kein noch so großes Hindernis schreckt den Aankee zurück, das Wort unmöglich gibt es nicht in seinem Wörterbuche. Damit hängt zusammen seine Borliebe für das Ungewöhnliche, Großartige, Übertriebene. Man denke nur an die Riesenbauten mit ihren zwanzig, dreißig, vierzig und mehr Stockwerken. Nicht mit Unrecht bezeichnet man Amerika als das „Land der unbegrenzten Möglich- leiten". Der Amerikaner ist in seiner Denkweise durchaus nüchtern und aus das Praktische gerichtet und übertrifft darin noch weit seinen englischen Vetter. Viel Geld verdienen, möglichst rasch reich werden, darum dreht sich sein ganzes Sinnen und Denken. Um ideale Güter, Kunst und Wissenschast, soweit sie nicht dem praktischen Leben dienen, kümmert er sich wenig. Rücksichtslos, ohne Bedenken darum, ob andere dabei zugrunde gehen, verfolgt er sein Ziel. Man denke an die großen Eisenbahngesellschaften. Um möglichst viel Gewinn heransznschlagen, werden die Bahnen schlecht und billig gebaut, und selbst die notwendigsten Sicherheitsvorrichtungen zum Schutze der Reisenden fehlen. Bahn- Wärter gibts natürlich auch nicht, die würden zu viel Geld kosten. So sind Unglücksfälle an der Tagesordnung, aber man kümmert sich nicht viel darum. Man denke weiter an die Trusts, die Verbände und Ringe der Fabrikanten und Großkaufleute, die die Erzeugung und den Verkauf ganzer Warengattungen, wie des Eisens, des Petroleums, des Tabaks, in ihre Hände gebracht haben und die Preise willkürlich zu ihrem Nutzen in die Höhe treiben. Kein Wunder daher, daß in Amerika Summen verdient werden wie in keinem andern Lande, und daß man den Reichtum vieler Personen nicht mehr nach Millionen, sondern nach Milliarden berechnet. Eine sehr anerkennenswerte Seite der amerikanischen Denkweise ist die Hochschätzung aller Arbeit, auch der körperlichen. Der Industriearbeiter und der Bauer sind dort nicht durch eine solche Kluft von den „höheren" Ständen geschieden wie in Europa. Es ist darum auch Leuten geringer Herkunft viel leichter möglich, zu Reichtum, Ansehen und hoher Stellung zu gelangen als bei uns. Man fragt dort nicht: Aus welchen Kreisen stammst du? Welche amtlich beglaubigten Zeugnisse über deine Schulbildung kannst du vorzeigen? sondern lediglich: Was kannst und was leistest du? Eine große Zahl nicht nur der reichsten, sondern auch der geistig hervorragenden Männer Nordamerikas sind Männer eigner Kraft, die sich aus den untersten Ständen emporgearbeitet haben. Die großen Erfolge, die Nordamerika auf allen Gebieten des Wirtschaftslebens

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 376

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 376 — Bedeutung. Kiautschou nimmt unter den Schutzgebieten Deutschlands eine Sonderstellung ein. Bei seinem geringen Umfang wird sein wirtschaftlicher Eigenwert stets gering bleiben. Seine Bedeutung liegt auf andern Gebieten. Zunächst bildet es einen Stützpunkt für uusre Flotte. Infolge unsers gewaltig entwickelten Handels befindet sich stets eine größere Zahl deutscher Kauffahrteischiffe in den chinesischen und japanischen Gewässern, und zum Schutze uusrer Volksangehörigen in Ostasien ist es nötig, daß dort auch einige Kriegs- schiffe dauernd Ausenthalt nehmen. Für beide ist es aber außerordentlich wichtig, daß wir dort einen eignen Hafen besitzen, in dem sie anlausen können, um Schäden ausbessern zu lassen und sich mit Lebensmitteln und Kohle» zu versorgen und in dem sie in Zeiten kriegerischer Verwicklungen Unterschlupf und Schutz finden. Daher ist auch die Verwaltung des Schutzgebietes nicht dem Reichskolonial-, sondern dem Reichsmarineamt unterstellt, der Gouverneur ist ein höherer Seeoffizier, und der Hafen Tsingtau ist stark befestigt und mit einem Schwimmdock und Werftanlagen ausgestattet worden. Zum andern soll Kiautschou ein Stützpunkt für den deutfch-chinesischen Handel sein, eine Handelskolonie im eigentlichen Sinne des Wortes, deren wirtschaftliche Aufgabe in der Vermittlung des Güteraustausches zwischen zwei großen Wirtschasts- gebieten liegt. Für diesen Zweck ist Kiautschou vorzüglich gelegen. Es bildet das Eingangstor zu der großen, von etwa 30 Mill. bevölkerten Provinz Schantuug, die zudem reich an Kohlen und Erzen ist, deren Ausbeutung dem deutschen Unternehmungsgeiste ein weites Feld der Betätiguug darbietet. Daher wurde denn auch gleich die Schautungbahu angelegt, die in einer Länge von 436 km von Tsingtau über die im neutralen Gebiete liegende Stadt Kiautschou zur Landeshauptstadt Tfiuanfu am Hoangho führt und eine Zweiglinie in das wertvolle Kohlengebiet von Poschan entsendet. Die hier lagernde Kohle ist von ausgezeichneter Beschaffenheit und wird in Zukunft nicht nur den Bedarf der deutschen Flotte decken, sondern auch die minderwertige japanische, die bisher hauptsächlich die Küsten Ostasiens versorgte, und die teure englische Kohle zurückdrängen. Der Außenhandel hat sich von 1905—1911 verdoppelt und erreichte im letzt- genannten Jahre den Wert von 130 Mill. Mk. (A. 61, E. 69). Unter den Ausfuhr- gegenständen stehen an erster Stelle Strohborten (für 13 Mill. Mk.), Erdnüsse (10), Erdnuß- und Bohnenöl (7,2), Pongecs, eine Art Seitengewebe (5,7), Seide (4), Baum- wolle (3,5), Kohle (1,6), unter den Einfuhrgegenständen Baumwollgarn (17,5), Baum- wollwaren (13,6), Papier (8), Erdöl (5,3), Anilinfarben (3,3), Metalle (3), Zündhölzer (2,7), Zucker (2,5). Siedlungen. Die Hauptstadt Tsingtau (40000 E.) liegt an der Ostseite der Ein- fahrt zur Kiautschoubucht. Zur Zeit der Erwerbung stand hier ein elendes, schmutziges Chinesendorf. Jetzt ist Tsingtau ein stattlicher Ort, der aus 2 getrennten Teilen besteht, der Europäer- und der Chinesenstadt. Jene ist ganz neuzeitlich gebaut, hat breite, schattige Straßen, hervorragende Gebäude, elektrisches Licht und Wasserleitung. Die Haseneinrich-

9. Griechische Geschichte - S. 9

1896 - Dresden : Höckner
— 9 — zwischen den ärmeren und raubgierige« Hirtenvölkern des Hochlandes und den durch Ackerban und durch den Verkehr mit den phönieifchen Seefahrern zu Wohlstanb gelangten Griechen in den Fruchtebenen und an den Küsten. Dazu kam, daß die Griechen mit der Zeit das Übergewicht der Phönicier und der nicht ininber seetüchtigen Karer auf den Inseln als brürfenb empfanben und ihre erftarfenbe Kraft gegen sie wanbten. So erhob sich über der nur erwerbenden Be- völkerung ein oft sehr zahlreicher kriegerischer Herren staub ober Waffenabel. Gleichzeitig führte die Notwenbigkeit gegen Räuber zu Wasser und zu Laube sich zu sichern zur Anlage fester Burgen (Larissen) namentlich aus beherrschten Höhen und an den Küsten, mit cyklopischen Mauerringen, bereu großartige Reste jetzt noch gefunben werben (Burg von Tiryns auf der Oftfeite der Bucht von Argos, die Atriben-burg in Mykenä mit dem Löwenthor, der minyfche Herrscher-sitz zu Orchomenns in Böotien?) Hiermit aber vollzog sich an vielen Stellen allmählich der Übergang zu städtischem Leben. 2. Diese kampferfüllte Übergangszeit, in welcher die pelas-gischen Zustänbe durch die neue „achäifche" Zeit verbrängt würden, ist nachmals von den Griechen das „heroische Zeitalter" genannt worben?) Die Erinnerungen des Volkes an dasselbe prägen sich in einer reichen Fülle von Mythen und Sagen aus, welche Jahrhunderte lang nur durch die Dichtung überliefert worden sind und den Übergang zur wirklichen Geschichte vermitteln. In ihnen werden die Thaten und Erlebnisse ganzer Stämme und Zeitalter entweder an einzelne halbgöttliche Heroen, welche durch kühne Thaten die Hindernisse der Kultur hinwegräumen, ober an einige große gemeinsame Heerfahrten mehrerer Stämme geknüpft. 3. Die Heroen finb entweber als die Urahnen der späteren Herrengeschlechter zu benken, zu benen eine birekte Überlieferung hinaufreichte, pber als Personifikationen von ') Außer den reichen Ergebnissen aus Gräbern innerhalb der Burg des Atreus finb aus jener Zeit noch für fürstliche Geschlechter angelegte größere „Kuppelgräber" ober Runbgewölbe mit nicht geringerer Ausbeute erhalten (©chlicmann). 2) Die „Achäer" dieser vorhellenischen Zeit finb wahrscheinlich nicht ein selbstänbiger mächtiger Stamm gewesen, nach welchem alle Griechen genannt würden; der Name bezeichnet vielmehr die ©Men, die Trefflichen und gilt für die Gesamtheit der „Heroennation", also zunächst für die Gesamtmasse bet griechischen Rittergeschlechter, welche bis zur borischen Wanberung die Träger der griechischen beschichte waren.

10. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 111

1891 - Dresden : Höckner
— 111 — Klöster (Benediktiner: Admont und Melk, Augustiner-Chorherren: Kloster-Neuburg, noch später die Cistercienser) den Anbau und die Kirchengründung gleich eifrig betrieben. 3. Demnächst begann sich auch der Verkehr und mit ihm die städtische Entwickelung zu heben, doch vorerst ausschließlich unter dem Schutze der Kirche. Eine Stadt entstand durch die Gründung eines ständigen Marktplatzes (das Kreuz oder „Weichbild" Marktzeichen) und zwar an solchen Orten, wo, abgesehen von der den Handel begünstigenden geographischen Lage, insbesondere kirchliche Feste zu gewissen Zeiten große Menschenmengen zusammenführten und dadurch Anlaß zu Marktverkehr gaben. Hierzu kam als zweite wesentliche Eigenschaft der Stadt zum Schutze des neuen wirtschaftlichen Lebens und zugleich zur Begrenzung der städtischen Pflichten und Rechte die Ilmmauerung (daher „Bürger" und im oberdeutschen Sprachgebrauch „Burgrecht" = Stadtrecht) und endlich später als eine der errungenen „Freiheiten" die Herstellung eines besonderen Stadtgerichtsbezirkes. Das Recht zur Errichtung eines Marktes wie zur Anlage einer Befestigung war ursprünglich ein Vorrecht (Regal) des Königs (daher des Königs Schwert, Hut oder Fahne als Marktzeichen, später in die Rolandsfäule verwandelt), wenn er auch zahlreiche Märkte an die Großen des Reiches, namentlich an die Bischöfe als Marktherren (Münze und Zollrecht) verlieh. 4. In rascher Folge entstanden Märkte zuerst (seit dem Ausgang des 9. Jahrh.) in den alten Römerstädten (Straß-bnrg, Regensburg, Augsburg), besonders längs des Rheines in den Bischofsstäben (Kölns Verbindung mit England). Aber auch neue Städte wurden gegründet, wie Nürnberg unter dem Schutze einer königlichen Psalz, Dortmund und Ulm im Anschluß an einen Königshof. Freilich die bedeutendsten Straßen des damaligen Weltverkehrs von Asien nach Europa (abgesehen von den Nordseeplätzen) umgingen Deutschland im wesentlichen noch immer oder streiften es nur. Der Verkehr im Binnenlande beschränkte sich noch immer vorzugsweise aus den Vertrieb der Landeserzeugnisse aus den Flüssen. Doch schon entwickelte sich hier und ba unter kirchlicher Pflege ein lebhafter Gewerbfleiß auch für den Verkauf. 5. Kunst und Wissenschaft. 1. Völlig unter kirchlicher Leitung ftanb die geistige Kultur, besonders auf dem Gebiete der Kunst. Die Kunstthätigkeit nahm
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