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Extrahierte Personennamen: Dibo-Elissa
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Italiens Karthago Tyrus Afrikas Sardinien Karthago Afrikas
Marrueiner zu beiden Seiten des unteren Aternus. Die mächtigste sabellische Völkerschaft waren die Samniter im centralen Hochland des südlichen Italiens. Von ihnen sind dann wieder und zwar bereits in geschichtlicher Zeit die Samniter der Ebene, nach Westen die Camp an er, nach Süden die Lueaner und von diesen zuletzt die Bruttier ausgegangen, welche alle die überwältigende Macht des Hellenismus erfuhren.
Von der westlichen Gruppe hat nur das Hauptvolk, die Latiner, in der Landschaft südlich vom Tiber ein höheres, selbständiges geschichtliches Leben zu entwickeln vermocht. Alle diesem verwandten Stämme auf der westlichen und südlichen Seite Italiens, die Ausouer in Campanien, die Italer in Bruttium und die Sikeler (später in Sieilien) sind frühzeitig stärkeren auswärtigen Einflüssen erlegen.
4. Diese gewaltige Umwälzung in der Besiedelung Italiens, welche sich unter langen wechselvollen Kämpfen vollzogen haben wird, steht wahrscheinlich in Verbindung mit dem Einbruch der den Italikern vermutlich stammfremden Etrusker. Derselbe erfolgte wohl von Osten und Norden her über die rätischen Alpen und in langen Zwischenräumen. Auf Kosten der Umbrer breiteten sie sich sowohl nördlich des Po (Atrta, Mantua, Melpnm = Mediolanum) als südlich desselben (Fel-sina, das spätere gallische Bououia = Bologna) aus und besetzten das ganze Land zwischen Meer, Tiber und Apennin, welches den etruskischen Namen am längsten, ja in engeren Grenzen bis heute bewahrt hat (Tuscia, Toscana), und endlich auch die cam-panische Ebene (Capua). Aber schon im 6. Jahrh. v. Chr. hatte die etruskische Macht ihre Höhe erreicht; in ihrer weitesten Ausdehnung bewohnten und beherrschten sie ein Gebiet von etwa 3000 Dm., das indessen ohne wahrhaften politischen Mittelpunkt blieb (Zwölfstädtebund in Etrurien wie in Campanien).
5. Viel früher als ihre Nachbarn waren sie mit städtischem Wesen vertrant und im Besitze einer vielseitigen Industrie und einer eigenartigen Kunst (Bronzearbeiten, Steinskulpturen, Vasen und Wandgemälde) sowie eines beide italische Meere, sowie die centralen und östlichen Gebiete des mittelländischen Meeres umspannenden Handels, blieben aber in der Ausbildung ihrer hierarchisch-aristokratischen Stammesversassung weit hinter den griechischen Städten Unteritaliens zurück. Die Gräberfunde geben Zeugnis von ihrem Luxus und dem damit einreißenden Verfall. Ihr Einfluß auf die benachbarten Römer blieb bei dem tiefen Gegensatze in dem Wesen beider Nationen im ganzen nur äußerlicher Art (Duodecimalsystem in Maß, Gewicht und Zeitrechnung, Häuser- und Tempelbau, gewisse gottesdienstliche Ceremonien, z. B. Haruspicin und Blitzessühne, königliche Tracht, Gladiatoren- und Faustkämpfe).
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24
Erster Zeitraum. — § 8. Der römische Volkscharakter.
Iii. Sicherung des Reichsgebietes, a) Anlegung von Kolonien in den neugewonnenen Gebieten. So schon früh in Etrurien (s. § 3, Iii), im N. Sena auf gallischem Gebiet (§ 5, Ii), Narnia in Umbrien, im O. Alba Fucentia bei den Marsern, im So. Benevent bei den Samnitern, Luceria und Venusia bei den Apuliern (§ 5, Ii) u. a. In den Seefestungen wurden vorzugsweise römische Vollbürger, im inneren Reichsgebiet Latiner angesiedelt, die als Herren über das ihnen angewiesene Gebiet schalteten.
b) Anlegung von Militärstrassen. 1) Nach S.: Via Appia nach Capua, Benevent, Brundisium, Tarent, durch den Censor Appius Claudius 312 nach der Besitzergreifung Kampaniens (§ 4, Ii. C, 4) angelegt. Daneben die ältere via Latina nach Capua. 2) Nachn.: Via Cassia durch Etrurien an den Po. 3) Nach No.: eine Strasse nach Spoletium in Umbrien, die später als via Flaminia nach Sena und Ari-minum (Rimini) an das adriatische Meer fortgeführt wurde.
Iv. Staatskunst. Begünstigung der Zwietracht in den einzelnen Gemeinden und Unterstützung der wohlhabenden und angesehenen Bürger gegen die niedere Bevölkerung. Benutzung der einen Bürgerklasse zur Überwachung der anderen (s. o. Iii. a, die latinischen Kolonien). „Divide et impera!“ („Macchiavellistische“ Politik.)
V. Ergebnis. Durchdringung der einzelnen Teile von dem Bewusstsein der Zugehörigkeit zu einem starken Reiche. Allmähliche Latinisierung der Halbinsel bis zum Apennin und Erwachen eines Nationalgefühls. So der Übergang von politischer zu nationaler Einheit. Die „Männer der Toga“ voll Selbstgefühl im Gegensatz zu anderen Völkern (vgl. den Gegensatz von Hellenen und Barbaren).
Rom tritt als ebenbürtige Grossmacht ein in den Kreis der Mittelmeervölker, der semitischen und hellenistischen Welt.
§ 8. Der römische Volkscharakter.
I. Bedingungen der Entwickelung, a) Ackerbau und Viehzucht Hauptbeschäftigung. Der freie Bauernstand Grundlage des Staates. Gewerbe teils von Sklaven im Dienste des Herrn, teils von Freigelassenen geübt. Handel zwar im Aufschwung begriffen und nach Sizilien, Karthago, Massilia, Griechenland u. a. hin betrieben, doth ohne Loslösung des Grosskaufmanns vom Grundbesitz. Noch keine Kapital- und Plantagenwirtschaft!
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114
sind sie, ohne daß eine Colonisirung von Griechenland ans statt-
fand, völlig hellenisirt, und ans der Leichtigkeit, womit sich diese
Hellenisirung vollzog, will man auf eine Verwandtschaft ihrer
Sprache mit der griechischen schließen.
„ Die Celten.
Den Norden von Italien.nahmen die Pracht liebenden, prah-
lerischen, beweglichen und zu abenteuerlichen Zügen geneigten
Celten oder Gallier ein. Sie setzten den Italikern den hart-
näckigsten Widerstand entgegen und wollten mit ihnen nicht zu
einer Nation verschmelzen.
Die Griechen.
Die Italiker waren ein Ackerbau und Viehzucht treibendes
Volk, für Seefahrt und Handel hatten sie weniger Sinn. In
höherem Maße neigten dazu die beweglichen Griechen. Sie
besetzten, um Handelsniederlassungen zu gewinnen, die Küsten des
unteren Italiens.
Wanderungen dieser Völkerschaften.
Blutige Kriege um den Besitz Italiens zwischen den genünnten
Völkern, die zu verschiedenen Zeiten einrückten, machen die älteste
italische Geschichte aus. Unter der Voraussetzung*), daß sie von
Norden her auf dem Landwege eingewandert sind, hält man die
Japyger, welche in die südöstliche Ecke hineingeschoben sind,
für die älteste Bevölkerung Italiens. Sie saßen allem Anschein
nach früher auch in Campanien, Lukanien und Apulien und haben
gewiß nur gezwungen gegen diese Sitze die messapische Landzunge
eingetauscht.
Das mächtige Volk der Umbrer nahm einen großen Theil
von Norditalien, Umbrien und Etrurien ein. Sie wurden von
den Etruskern, die wahrscheinlich über die Alpen kamen**), großen-
theils aus Oberitalien, sowie aus Etrurien vertrieben und auf
*) Mommsen bezeichnet die Einwanderung der Italiker in Italien auf dem
Landwege geradezu als ausgemacht. I. p. 32. 4. Aufl.
**) Daß die Etrusker über die rhätischen Alpen, überhaupt van Norden
her eingcwandert sind, schließt man daraus, daß noch spät die Bewohner dieser
Berge den rauhen etruskischen Dialekt redeten und daß Mantua etruskische Eigen-
thllmlichkeiten bewahrte. Mommsen I. p. 123. 4. Aufl.
*
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106
sind sie, ohne daß eine Colonisirung von Griechenland aus statt-
fand, völlig hellenisirt, und aus der Leichtigkeit, womit sich diese
Hellenisirung vollzog, will man ans eine Verwandtschaft ihrer
Sprache mit der griechischen schließen.
Die Celten.
Den Norden von Italien nahmen die Pracht liebenden, prah-
lerischen, beweglichen und zu abenteuerlichen Zügen geneigten
Celten oder Gallier ein. Sie setzten den Italikern den hart-
näckigsten Widerstand entgegen und wollten mit ihnen nicht zu
einer Nation verschmelzen.
Die Griechen.
Die Italiker waren ein Ackerbau und Viehzucht treibendes
Volk, für Seefahrt und Handel hatten sie weniger Sinn. In
höherem Maße neigten dazu die beweglichen Griechen. Sie
besetzten, um Handelsniederlassungen zu gewinnen, die Küsten des
unteren Italiens.
Wanserungen dieser Völkerschaften.
Blutige Kriege um den Besitz Italiens zwischen beit genannten
Völkern, die zu verschiedenen Zeiten einrückten, machen die älteste
italische Geschichte aus. Unter der Voraussetzung*), daß sie von
Norden her auf dem Landwege eingewandert sind, hält man die
Japyger, welche in die südöstliche Ecke hineingeschoben sind,
für die älteste Bevölkerung Italiens. Sie saßen allem Anschein
nach früher auch in Campanien, Lukanien und Apulien und haben
gewiß nur gezwungen gegen diese Sitze die messapische Landzunge
eingetauscht.
Das mächtige Volk der Umbrer nahm einen großen Theil
von Norditalien, Umbrien und Etrurien ein. Sie wurden von
den Etruskern, die wahrscheinlich über die Alpen kamen**), großen-
theils ans Oberitalien, sowie aus Etrurien vertrieben und auf
*) Mommsen bezeichnet die Einwanderung der Italiker in Italien auf dem
Landwege geradezu als ausgemacht. I. p. 32. 4. Auft.
**) Daß" die Etrusker über die rhätischen Alpen, überhaupt von Norden
her eingewandert sind, schließt man daraus, daß noch spät die Bewohner dieser
Berge den rauhen etruskischen Dialekt redeten und daß Mantua etruskische Eigen-
thümlichkeiten bewahrte. Mommsen r. p. 123. 4, Ausl.
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— 85 —
b. Rom (vgl. Liv.' 5, 54), an einem vor Seeräubern ge-
sicherten Punkte der einst zur Schifffahrt günstigern Tiber, drei
Meilen vom Meere. Die Umgebung eine weite wellige zu Acker-
bau und Viehzucht geeignete, von waldigen wasserreichen Bergen
umkränzte Ebene, die fern von der Ueppigkeit Campaniens die
verständige Arbeit der Bevölkerung lohnte, aber ohne dieselbe sich
in Wüste und ungesundes Sumpfland wandelt. Rom, die
Mitte Italiens, gleichweit von Genua, Venedig,
Palermo und Tarent entfernt. Hauptstadt der römisch-
heidnischen und der römisch-christlichen Welt, das Symbol der
Einheit Italiens, und, seitdem es durch die letzten deutschen Siege
Hauptstadt des neuen Königreichs Italien geworden, Residenz
eines weltlichen Oberhauptes, das vom Quirinal aus über
mehr als 26000000 Italiener, und eines geistlichen Oberhauptes,
das vom Vatieau aus (Leoninische Stadt) über das Zehnfache
an Seelen in der ganzen Welt gebietet. — Die alte Sieben-
hügelstadt *) weniger durch Erstürmungen der Barbaren als
durch Barbarei der eignen Bürgerschaft zerstört; neben ihr zum
Theil auf und aus den Trümmern der alten Pracht die neue
Stadt; ihr Glanz zur Metnceerzeit**). Seitdem das größte
Museum der schönen Künste und Wissenschaften. In Rom,
Venedig und Florenz, den drei italischen Centren der schönen
Künste, ist, wie im übrigen Italien, seit Jahrhunderten die pro-
dnetive Kraft gelähmt. Deutschland hat seine Lehrmeisterin weit
überholt. Doch bleibt Rom die hohe Schule der Kunst für alle
gebildeten Völker (Italiens Meisterwerke erhalten nur unter
italischem Himmel ihre rechte Beleuchtung). An ihren Denk-
mälern bildet sich die Welt; von dieser zuströmenden Welt nährt
sich das heutige Rom. Die „ewige Stadt", im Mittelpunkte
einer Welt von Trümmern. — Aus der öden Campagna di Roma,
deren Fieberlust diesseits der Poutiuischen Sümpfe den
ganzen niedrigen Küstenstrich beherrscht, erheben sich zwei Meilen
von Rom die Albaner Berge, ausgebrannte, schön bewaldete
Vulkane mit Kraterseen; nördlich davon, jenseits des Längsthals
desteverone (Anio)***), der langgestreckte Kamm der S ab i n e r-
*) Auf und aus Tuff (die Katakomben!) erbaut. Seit Augustus auch
Travertin von Tibur (Tivoli) und carrarischer Marmor die Bausteine.
**) Roms alte Pracht erstand durch die Gunst der Imperatoren,
die neue durch die Gunst der Päpste, beide mit Hülfe des Geldes aus
dem ganzen Erdkreise; jenes durch fremde, dieses durch italische Meister.
***) Cascaden von Tivoli.
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Extrahierte Personennamen: Campaniens Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Italiens Genua Venedig Palermo Italiens Italien Rom Venedig Florenz Italien Deutschland Italiens Rom Tibur Roms
Die Plebejer werden römische Vollbürger. Ausbau der Verfassung. 229
Auch die alten Senatoren blieben Ln der Stadt, um sich dem Tode zu
weihen und die erzürnten Götter mit ihrem Blute zu versöhnen. Sie
wurden von den Galliern geschlachtet, die Stadt selbst ausgeraubt und
verbrannt. Die Römer auf der Burg hielten aber aus; ein nächtlicher
Angriff der Gallier mißglückte und die Belagerung zog sich in die Länge.
Da unterhandelten die Römer mit den Galliern und zahlten ihnen 1000
Pfund Goldes, daß sie wegziehen sollten, und als die Römer sich über
das schwere Gewicht der Gallier beklagten, warf Brennus sein Schwert
auf die Wagschale und rief: „Schmach den Besiegten!" Von diesen Be-
gebenheiten kam die dunkle Kunde nach Griechenland, „eine hellenische
Stadt sei von den Barbaren eingenommen worden." Die Römer aber
erfanden schöne Sagen, um den erkauften Frieden zu bemänteln, und ließen
die Gallier durch den herbeieilenden Kamillus fast gänzlich aufgerieben
werden. Der Name der Gallier blieb ihnen lange furchtbar und der
Tag des Treffens an der Allia war in ihrem Kalender ein Unglückstag,
an welchem im Kriege und Frieden nichts unternommen werden durfte.
Die Stadt selbst wurde in Eile wieder aufgebaut, ohne Rücksicht auf
die Richtung der Kloaken und sah viel ärmlicher aus als vorher. Doch
die Römer ermannten sich bald wieder und unter der Anführung des
Kamillus schlugen sie mehrere Schaaren streifender Gallier, die in die
Nähe der Stadt kamen. Auch andere Städte und Völkerschaften mußten
sich wieder unter die Oberhoheit der Römer bequemen; diese stan-
den bald wieder so furchtbar da als früher, und durch die Niederlage an
der Allia gewitzigt, zeigten sie sich später nur um so vorsichtiger.
Die Plebejer werden römische Vollbürger.
Ausbau der römischen Verfassung.
Kaum war der Gallierschrecken vorüber, so betraten die Tribunen
den Weg ihrer Vorgänger abermals und klopften an die Pforte, welche
die Plebejer von den Staatsämtern ausschlvß. Im Jahr 377 stellten
die Tribunen L. Sertius und K. Licinius Stolo den Vorschlag, daß die
Plebejer Konsuln werden könnten und daß nie mehr Militärtribunen ge-
wählt werden sollten. Die Patricier setzten dagegen alles mögliche in
Bewegung; sie ernannten den Kamillus zum Diktator, allein die Tri-
bunen blieben fest und die Plebs nicht weniger; nach lojährigem Wider-
stande räumten die Patricier die Schranke vor dem Konsulate weg und
L. Sertius wurde der erste plebejische Konsul.
Mit dem Konsulate war für die Plebejer die Hauptschlacht gewonnen,
obwohl sich die Patricier auf dem Rückzuge noch wacker schlugen und
jede Position vertheidigten. Schon bei der Einführung der Militär-
tribunen (443) hatten die Patricier für sich ein neues Amt gestiftet; lange
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Tiberius und Kajus Gracchus.
273
besiegen, indem sie dieselben cm Entsagung, Gehorsam, Ausdauer und
Aufopferung übertrafen, diese Kriege waren demnach eine wahre Schule
römischer Tugenden. Die Siege wurden theuer erkauft, die Kriegsbeute
war selten beträchtlich, weil das Land in dem hartnäckigen Kampfe viel-
mal verwüstet wurde, die meisten Städte aber, wenn sie alle Wider-
standsmittel erschöpft hatten, durch Vertrag übergingen und nicht ausge-
raubt werden durften. Der Friede selbst ließ den Unterworfenen noch
manche Ehre; die meisten erhielten italisches, latinisches oder Muni-
cipal-Recht, bekamen keine gebietenden Statthalter, und dienten im
Felde in eigenen Legionen. Anders gestaltete sich dies in den großen aus-
wärtigen Kriegen. Die Römer bekamen es in Großgriechenland, noch
mehr im eigentlichen Griechenland und Asien, zum Theil auch in Afrika
mit ausgearteten, luxuriösen Völkern zu thun, die sie leicht niederwarfen,
bei denen sie nun aber vieles lernten, wovon sie früher gar nichts
wußten. So war der Wein ein Genuß, der dem Plebejer nicht oft
zu theil wurde (erschlug doch ein Senator sein Weib, weil es in seiner
Abwesenheit hinter den Wein gerathen war), in Griechenland und Asien
aber gab es für die Soldaten eine Uebersülle der köstlichsten Weine, und
sie lernten dieselben trinken und schätzen. Die plebejische Speise war ein
Mehlbrei (pul8, daher die italienische Polenta) und der Besieger der
Samniter und des Pyrrhus, Kurius Dentatus, wurde von einer Ge-
sandtschaft getroffen, als er mit eigener Hand Rüben für seine Küche
reinigte; im Auslande aber erfuhren die Römer die Wunder der Kochkunst
und ein sicilisches, griechisches oder gar asiatisches Mahl schmeckte anders
als der nationale Mehlbrei! Die Völker Italiens lebten keusch, bei den
Griechen und Asiaten war Ausschweifung jeder Art im Schwünge und
entehrte nicht. Der Römer badete viel, wie alle kräftigen Völker des
Alterthums zu thun gewohnt waren, wollüstige Bäder mit ihren raffi-
nierten Reizen sah und benutzte er zuerst im Morgenlande. Und mußte
nicht auch die römische Religiosität einen Stoß erleiden, als sie in ihrer
Einfalt mit dem frivolen, geistreichen Unglauben der hochgebildeten Grie-
chen zusammentraf? Sonst baute der Plebejer sein kleines Gut mit eigener
Hand, der Patricier aber belehnte seinen Klienten; die Sklaven waren
nicht zahlreich, nun aber waren deren eine Menge durch den griechischen
und asiatischen Feldzug in die Hände der Römer gekommen, und zum
Theil waren dies Köche, Schreiber, Toilettenkünstler, in der Bereitung
der verschiedensten Genüsie ausgelernte Wichte, deren Künste von den
vornehmen Römern nicht brach gelaffen werden konnten. Wie einfach
war sonst die römische Wohnung! An der vorderen Seite des Hauses
befand sich eine Art Vorhaus (vestibulum) ; aus diesem trat man in
den Hauptraum, einen Sal (atrium, penetralia), den Versammlungs-
ort der Familie, dessen Mittelpunkt der heilige Herd einnahm, wo die
Dumüller, Gesch. d. Alterth. 18
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Tiberius Kajus_Gracchus Alterth
Extrahierte Ortsnamen: Großgriechenland Griechenland Asien Afrika Griechenland Asien Italiens Morgenlande
126
Viertes Kap. Römische Geschichte.
wahrend aufzuopfern verbunden waren. Jedoch hatten sie ihre eigene
Verfassung beibehalten, und hingen von Roms Willkür nicht weiter,
als nach den Artikeln des geschlossenen Bundes, ab. Am günstigsten
waren dieselben für die lateinischen Völkerschaften—als für die
ältesten Bundes- und zugleich Stammesgcnossen — (socii latini
nominis), drückender für die übrigen (80eii italici nominis); wiewohl
auch von diesen einige ein gelinderes, andere ein härteres Gescz, je nach'
den Umständen der Unterwerfung oder nach einzelnen Rücksichten erhal-
ten hatten. In allen Gegenden wurden endlich auch römische Kolo-
n i e n angelegt, zur Wiederbevölkernng verödeter Städte oder zur Be-
hauptnrig der römischen Herrschaft, daher meist an der feindlichen Grenze,
oder unter Nationen von zweifelhafter Treue. Solche Kolonien — eigent-
lich Besazungen — genossen das römische Bürgerrecht, aber ohne
Antheil an den Eomitien und an den Magistratswürden der Hauptstadt.
Der Zustand Italiens nach seiner Unterwerfung bildet einen trau-
rigen Kontrast mit demjenigen, dessen cs früher, so lange es frei war,
sich erfreute. Welch' ein Gedräng von kräftigen, regsamen, glücklichen
Völkern erfüllte da das schöne Land! Zwar rohe Völker mitunter —
zumal in den Gebirgsgegenden — aber größeren Theiles gebildet, voll
Thätigkeit und Industrie, dem Handel und den friedlichen Künsten ob-
liegend und in fast ungestörtem Gedeihen. Wir haben Hetrnriens,
wir haben der großgriechischen Kolonien und ihres blühenden Zu-
standes schon früher gedacht (B. 1. S. 169 und 170 und 178.). Fast
jede Stadt war ein mächtiges, glückliches Gemeinwesen. Aber auch
das übrige Italien stand in einem schönen, wenn gleich etwas gerin-
geren Flore, wie ans den Berichten der Römer selbst, insbesondere
aus der ungemein dichten Bevölkerung des Landes zu erkennen ist; und
nach dem, was bereits geschehen, ließ sich mit Grund eine noch glän-
zendere Zukunft hoffen. Wie ganz anders wurde dies Alles unter dem
römischen Joche? — Viele Nationen hatte schon der Krieg vernichtet,
oder so sehr verdünnt, daß nur noch elende Reste derselben in verödeten
Ländern hausten, und nie mehr die alte Volksmenge sich ersezte. Von
vielen Städten des alten Italiens ist kaum die Lage mehr bekannt, von
anderen sicht man noch traurige Trümmer. Welche aber verschont blie-
den von gewaltsamer Verwüstung, die wurden dafür zu dauernden
Leiden und langsamem Ruine verdammt. Viele büßten einen Theil ihrer
Ländereien ein; man gab dieselben an römische Bürger. Diese zogen
meistens den Reichthum nach Rom, wohin sich auch, durch die natür-
liche Anziehungskraft der Gebieterin, die Blüthe der Bevölkerung ans
allen Ecken Italiens drängte. In den unaufhörlichen Kriegen Roms
wurden die Schäze und das Blut der Bundesgenossen vergeudet; aus
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Roms_Willkür
Extrahierte Ortsnamen: Italiens Italien Italiens Rom Italiens Roms
386 Die Römer während der Ausbildung ihrer Staatsverfassung
nach der Zahl der Tribus und Curien, dreißig waren, zu einem Mani-
pel verbunden wurden. Die Verabredung gleicher Beutetheilung knüpfte
das Band noch fester und führte zu Eroberungen, welche die Grenze
des Staates längs der Seeküste bis gegen die volskische Stadt Amur,
später Terracina genanut, vorschoben. Indem er so das Heer durch
Aussicht auf eiuträgliches Kriegsleben an sich fesselte, in demselben
auch einen beträchtlichen nicht römischen Bestandtheil hatte, fehlte es
seiner Herrschaft so wenig an Stütze, daß er zu Nom widerstrebende
Mitglieder des Senats an Freiheit und Leben strafen, schwere Kopf-
steuern eintreiben und durch besoldete Leibwächter Gehorsam erzwingen
konnte. Als ein Mittel zur Befestigung neu erworbener Besitzungen und
zur Ableitung von Mißvergnügten diente ihm die Gründung der Pflanz-
städte Signia im latinischen und Circeji im volskischen Gebiete. Sie
waren die Vorläufer von Colonieen, durch welche Nom die latinische
Sprache über Italien verbreitete und die unterworfenen Völker allmä-
lig zu Römern umzubilden anfing. Förderlich war ihm bei seinen
Zwecken auch der Gleichmuth, in welchen er die große Masse durch
Belebung von Handel und Gewerbe und durch Ausführung großer Ar-
beiten versetzte. Er unterhielt Handelsverbindungen mit Etruskern,
süditalischen Griechen und Carthagern. Die Bedeutsamkeit des dama-
ligen römischen Staates leuchtet aus dem im ersten Jahre nach Tar-
quinius' Negierungszcit mit Carthago geschlossenen Vertrage hervor,
welchem die in der Zeit des Tarquinius gestalteten Verhältnisse zu
Grunde liegen müssen. In deinselben erhalten die Carthager gegen das
Versprechen, in dem latinischen Gebiete, das in der weiteren Bedeu-
tung des Namens gemeint ist, keine Eroberungen zu machen, oder wenn
sie deren machen, sie den Römern ohne Ersatz zu übergeben, und das
zweite Versprechen, nach dem ihnen gehörigen Theile Siciliens die
Römer unbeschränkt handeln zu lassen, die Zusicherung, daß die Römer
keine Schiffe ostwärts über das hermäische Vorgebirge hinaussenden,
also dem Handel inr östlichen Becken des Mittelmeeres fern bleiben
sollen. Mit diesem Vertrage wurde zugleich den Etruskern, falls sie,
die im Besitze der Gegenden am Liris waren, sich an der latinischen
Küste ausbreiten wollten, ein Damm entgegengesetzt und es ergibt sich
daraus, wie die Carthager in Handelseifersucht mit Hülfe der Römer
die Etrusker zu beschränken geneigt waren. In Rom wurde außerdem,
daß die Cloaken ihre Vollendung, der Circus Verschönerung erhielt,
der kapitolinische Hügel aus dem Ertrage der bei der Eroberung der
volskischen Stadt Suessa Pometia gemachten Beute mit Tempeln ge-
schmückt, wodurch hier der religiöse Mittelpunkt des Staates geschaffen
wurde. Da sich das römische Religionswesen auf den von Numa ge-
schaffenen Grundlagen hauptsächlich nach dem Muster der aus Himmels-
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Tar- Liris Rom Suessa_Pometia