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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 233

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Steigende Macht Frankreichs. 233 im südlichen Frankreich; er zwang den Fürsten von Montpellier, einen aragonischen Prinzen, ihn als seinen unmittelbaren Lehensherrn anzu- erkennen, und 1313 unterwarf er auch Lyon seiner Herrschaft. Ueber diese wichtige Stadt und die von ihr benannte Grafschaft hatte Fried- rich I. Barbarossa als König von Arelate den Lyoner Erzbischof zu seinem ewigen Statthalter eingesetzt; allein der gänzliche Verfall der kaiserlichen Macht und Streitigkeiten zwischen dem Erzbischöfe mit der Stadt, sowie mit dem Grafen von Forez gaben schon Ludwig Ix. Ge- legenheit die Rolle eines obersten Richters zu übernehmen, und Philipp Iv. erzwang 1313 vom Erzbischof wie von der Stadt die Huldigung mit Waffengewalt. Wie er mit Hilfe des Papstes den Templerorden ver- nichtete, ist bereits (S. 197. 230) erzählt; da andere Monarchen dessen Güter verwandten Orden übergaben, so überließ auch Philipp Iv. den Johannitern das Grundeigenthum des Templerordens, aber erst, nach- dem er auf dasselbe eine ungeheure Schuldenmasse kontrahiert hatte, welche nun die Johanniter als Zugabe mit hinnehmen mußten. Phi- lipp Iv., der durch wiederholte Ausmünzung von schlechtem Gelde meh- rere Aufstände veranlaßt, auch die Juden einigemale gebrandschatzt hatte, starb 1314. Seine Söhne und Nachfolger Ludwig X. (1314—1316), Philipp V. (1316—1322), Karl Iv. (1322—1328) handelten in dem Geiste ihres Vaters; dieser hatte das Parlament als obersten königlichen Gerichts- hof in Paris errichtet und dafür gesorgt, daß Näthe aus den Provinzen, welche deren Rechte kannten, darin saßen; weil hier die Entscheidungen schneller folgten und weniger kosteten, so kamen auch die wichtigsten Pro- zesse vor dieses Tribunal des Königs. Durch die Generalstaaten (die drei Stände) ließ sich der König Steuern bewilligen; die Geistlichkeit verlor ihren Einfluß auf das Parlament immer mehr, und der König bezog von ihr den zehnten Theil der Einkünfte. Ebenso verdrängte er die Münzrechte Anderer, so daß es in Frankreich nur mehr königliches Geld gab. Wie ganz anders stand diese Königsmacht da als in Deutschland! Kein Wunder, daß die Franzosen bereits daran dachten, die Kaiserkrone an sich zu bringen und die vorherrschende Macht in Europa zu werden. Dieses schien um so erreichbarer, weil die Anjous in Neapel, trotz des Verlustes von Sicilien, ihre Herrschaft über Italien immer mehr aus- breiteten und sogar vorübergehend die Krone Ungarns mit der neapo- litanischen vereinigten. Ueberdies beherrschten die Franzosen den Papst und ließen durch ihn den deutschen König bannen, der seine Würde nicht zu behaupten wußte. Vielleicht wäre den Franzosen alles gelungen, wenn nicht 1328 die Hauptlinie der Kapetinger im Mannsstamme er- loschen wäre, wodurch die Krone an das Haus Valois überging, da sie nach dem salischen Gesetze kein Weib erben durfte. Gegen den ersten

2. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 312

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
312 Frankreich, Spanien und Portugal kommen empor. anwarben und diese dann jeder Stadt oder jedem Fürsten zuführten, der sie am besten bezahlte. Sforza hatte dem mailändischen Herzoge gute Dienste geleistet, und nach dessen Tode bemächtigte er sich der Gewalt (1450), wurde wieder vertrieben und behauptete sich zuletzt gegen seine Feinde in Mailand, gegen die Franzosen und die italienischen Fürsten. Sein Sohn und Nachfolger Galeazzo Maria wurde ermordet (1476); nun übernahm Ludovico Sforza Moro für den Sohn des Ermordeten die vormundschaftliche Regierung, räumte ihn aber aus dem Wege (1494). Gegen die Sforza richteten sich Erbansprüche des französischen Königs- hauses; Valentine nämlich war eine Tochter des Galeazzo Ii. Viskonti, verheirathet mit dem Herzog von Orleans und Mutter des Prinzen Karl, und dieser war Vater Ludwigs Xii. Savoyen und Piemont. Rudolf von Habsburg hatte als König die savoyische Macht wieder hinter den Genfersee zurückgedrängt, aber das Haus Savoyen hatte die späteren Zeiten klug benutzt und mit den Waffen und noch mehr durch Heirathen, Geld und List eine schöne Herrschaft erworben. In der Schweiz besaß es Genf, Waadt, das untere Wallis, Freiburg, in Italien Pie- mont und die Grafschaft Nizza; Saluzzo und Montferrat hatten noch eigene Markgrafen. Im Kriege Karls des Kühnen mit den Eidgenossen wurde aber die Waadt hart mitgenommen und Freiburg verloren; in eine noch schwierigere Stellung gerieth Savoyen, als es zwischen die spanisch-österreichische und französische Macht eingeengt wurde. — Den Grafen von Savoyen verlieh Kaiser Sigismund 1416 den Herzogstitel. Florenz. Diese Republik hob sich vorzüglich durch Manufakturen, besonders Seide- und Wollewebereien, sowie durch Geldgeschäfte. Seine große Bedeutung erlangte es aber erst nach der Hohenstaufenzeit, als es an die Spitze der mittelitalischen Guelfen trat; das ghibellinische Pisa unter- lag nach beispiellos hartnäckigem Kampfe 1409, nachdem dessen Seemacht durch die Genuesen schon vorher vernichtet war, wurde aber erst 1509 nach abermaligem verzweifelten Kampfe eine siorentinische Landstadt. Florenz war überhaupt in seinen Eroberungskriegen vom Glücke begün- stigt und gründete eine für die damalige Zeit beträchtliche Landmacht, denn es beherrschte das ganze Flußgebiet des Arno und das Küstenland bis gegenüber der Insel Elba; neben Florenz eroberte Siena das Fluß- gebiet des Ombrone und erhielt Lukka nur mit äußerster Anstrengung und fremder Hilfe seine Unabhängigkeit. Florenz war wo möglich eine

3. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. uncounted

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Ii Uev evstchts - Tab elle zur Weltgeschichte von I. Bumüller. Geschichte -es Mittelalters. Nach Christus. 900 1000 Kultur. Die Mönche Ratbert, Lutilo und Notker der Stammler in St. Gallen. Gründung von Städten und Burgen. Turniere? Neue Bisthümer: Schleswig, Ripen, Aarhus (unter Bremen), Brandenburg, Havelbcrg, Meißen, Zeitz, Merseburg (unter Magdeburg). Harald von Dänemark, Boleslaus von Böhmen (Bis- thum Prag), Misew von Polen (Bisthum Gnesen) werden Christen. Die Ungarn werden christlich durch Geisa (972) und Stephan den Heiligen (997—1038). Avicenna. Vielfältige Erwartung des Weltunterganges. Bisthum Bamberg (1003). Die Russen werden griechische Christen, die Ob- macht des byzantinischen Staates über die Kirche pflanzt . sich zu ihnen fort, deshalb bewirkt die Annahme des Christenthums bei ihnen keine Kulturerhebung. Kamaldulcnscr seit 1020. 1030 Dom von Speyer. Treuga Dei in Burgund. lloo Aufblühen der deutschen und italischen Städte. Karthauserordcn 1084, Cistercienser 1089. Beginn der Krcuzzügc (Peter von Amiens, Koncil von Klermont), großartiger Aufschwung christlicher Kunst und Wissenschaft. Johanniter und Tempelherren 1118. Prämonstratcnscr 1120. Universität zu Bologna. Scholastische Philosophie: Anselm von Kanterbury, Abä- lard, Peter der Lombarde. Bernhard von Klairvaur predigt das Kreuz. Arnold von Brescia (st. 1133). Minnesänger, Troubadours und Minstrels. Handel von Venedig, Genua, Pisa. Der Kompaß. Deutsche Ritter 1190. 1200 Kirche. Arnulf von Bayern erhält das Recht Bisthümer zu be- setzen. Papst Johann Xll., Leo Vii. Schreckliches Parteigcwirre in Rom. Papst Johann Xiv., die Gegenpäpste Bonifacius Vii. und Johann Xvi. Die Bischöfe erhalten Grafcnrcchtc und bilden so für den Kaiser ein Gegengewicht gegen die weltlichen Herren. Das Streben der salischen Kaiser nach einer absoluten Erbmonarchie führt zum Streben nach Unterwerfung der Kirche unter den Staat, zunächst zur Besetzung geistlicher Aemter durch Kaiserlichgesinnte, Vermehrung der Simonie und des Sittenverderbniffcs beim Klerus. Koncil von Sutri; Papst Gregor Vi. dankt ab, sein Gegenpapst abgesetzt. Hildcbrand kommt mit Leo Ix. (Bischof Bruno von Tüll) nach Rom und leitet die vom Kaiser eingesetzten Päpste. Das griechische Schisma wird unter Konstantin Moiwmachus (1034—1034) dauernd. Latcrankoncil von 1039: Nur die durch das Kardi- nalskollegium geschehene Papstwahl ist giltig. Gregor Vii. (1073—1083), der große Reformator der Kirche. 1073 Koncil zu Rom. Jnvestiturstrcit. 1076 Gregor Vii. ,» Worms für abgesctzt erklärt. Gegenpapst Klemens Iii. Gregor Vii. st. 1089 als Sieger für die Freiheit der Kkriyr, als Bcflcgtcr hinsichtlich ihrer Obmacht über den Staat. 1122 Wormser Konkordat. Innocenz Ii- und Anaklet. Kaiser Lothar anerkennt die Oberhoheit der päpstlichen Gewalt über die kaiserliche 1133. Der Kaiser verletzt das Wormser Konkordat und päpss liche Rechte. Kardinal Roland. Alexander Iii., Viktor Iv., Paschal Iii. Synode von Tours. Papst Lucius Iii. Konstantia. Die Konstitutionen von Klärenden und Ermordung des Thomas Decket (1170). Peter Waldus in Lyon. Kreuzprediger Fulko von Neuilly. Orden der Dominikaner (1216) und Francis- kaner (1223). 1209 Pariser Synode gegen die Schriften des Aristoteles. 1210 die Nibelungen. Kaiser Friedrichs Ii. saracenische Militär- kolonieen und Vorliebe für das Saracenen- thum. Vincent von Beauvais. 1229 Die Synode von Toulouse gibt erweiterte Bcstim mungen für die Inquisition. 1233 Ketzerrichter Kvnrad von Marburg erschlagen. Thaddeus von Sueffa. Alexander von Halcs, Raymund von Pcnnafort, Thomas von Aquino, Bonaventura. Beginn des Kölner Domes 1248. Karmeliter und Augustincremiten, neue Bcttclorden. Hugo a S. Karo, Verfasser der ersten Konkordanz, st. 7260. — Bruder Bcrthold von Regensburg. Die Unsicherheit aller Zustände treibt die deutschen Städte zu Vertheidigungs- u. Handelsbünden. Norddeutsche Hansa 1241, oberdtsch. Städtebund 1233. (Rhein. Städtebund.) Bann Heinrichs Vi. wegen Lehensuntreue und Grau samkeit. Innocenz Hi. (Papst 1198), Vormund Friedrichs Ii. Albigenserkricg 1208-1227. Das 12te ökumenische Koncil zu Rom, das glänzendste von allen, verwirft die Irrlehren des Joachim von Floris, Amalrich von Vena, der Albigenser. Trans substantiatio. Honorius Iii. (1216—1227). Gregor Ix. (1227—1241). Friedrichs Ii. ficilian. Gesetz buch bedroht die Kirche. Heftiger Schriftenwechsel für und gegen den Papst. Innocenz Iv. (1243—1254) sucht Mongolenfürsten zu bekehren. Das Koncil von Lyon fordert vergeblich zu einem Kreuzzug auf. Alexander Iv. (1234—1261). Flagellanten in Italien. Urban Vi. bestätigt 1264 das Frohnleichnamsfest. Die pragmatische Sanktion Ludwigs des Heiligen C u t o p a. Das römische Reich deutscher Nation. Lothringen kommt Sieg über die Deutschland ei» Wahlreich. onrad I-, Kaiser, gewählt 911, gcst. 918. Die Herzogswllrde thatsächlich erblich, auch Grafenlehcn werden erblich. Die Herzoge von Lothringen und Sachsen neigen zu Frankreich hin. Bischof Salomo von Konstanz. 915 Erchanger Herzog von Alemannicn oder Schwaben. Sächsische Kaiser 018-1024. Heinrich I. (918—936). Sieg über Karl von Frankreich 921 bei Pfeddersheim, ans Reich zurück. Slavenkriege. Markgrafschaft Meißen (und Schleswig?). Ungarn bei Merseburg 933. Otto I. der Große (938—973). Er sucht alle Herzogthümer an seine Familie zu bringen. Die Erz- ämter. Sieg bei Breisach. Böhmen anerkennt die Oberherrlichkeit des Reiches. Otto wird durch Adelheiden König der Lombardei. — Ungarnschlacht auf dem Lechfelde 955. — Kaiscr- krönung 962. — Strenge gegen die Römer. Otto Ii. (973—983) dringt bis Paris, behauptet Lothringen. Theophania. Schlacht bei Basantello 982. Otto Iii. (983—1002). Wcibcrregiment, durch Erzbischof Willegis erträglich. Gerbert (Papst Syl- vester Ii.). Züchtigung des Krescentius in Rom. Otto will den Schwerpunkt des Reiches nach Rom verlegen und dieses zur Hauptstadt machen; st. 1002 vergiftet? Heinrich Ii. (1002 — 1024). Herzog Hermanns von Schwaben Unterwerfung zu Bruchsal 1004. Markgraf Arduin von Jvrea besiegt. Krönung zu Pavia. Pavia und Rom gezllchtiget 1014. Slavenkriege. Salische Kaiser 1024-1125. onrad Ii., semper Augustus (1024—1039), gewählt auf der Rheinebene zu Kamp. Burgund mit Deutschland vereiniget. Ernst von Schwaben. Römerzug 1026—1027. Polcnkrieg. Strebe», die Macht der Großen zu brechen. Alle Lehen erblich (1037), Starte gegen ihre Bischöfe beschützt. Heinrich Iii. (1039—1056), der Kräftigste aller Kaiser mit Ausnahme Karls d. G. Herzog Bretislaw von Böhmen unterworfen. König Peter von Ungarn wirrer eingesetzt. Der Kaiser steuert dem Unwesen des römischen Adels und setzt Päpste ein, betrachtet sich als Herrn derselben. — Er sprengt das Bündniß, welches die Lombarden (Beatrix), Normanne» und Papst Viktor Ii. gegen ihn geschloffen. Sein früher Tod beugt einem Aufstand der Großen in Deutschland vor. Heinrich Iv. (1056—1106). Agnes. Rudolf von Rheinfelven. Entführung des jungen Heinrich 1062. Anno von Köln und Adelbcrt von Bremen. Letzterer macht den Entführten sachsenfeindlich, aus- schweifend und mit 15 Jahren wehrhaft. Wüstes Treiben in Sachsen. 1068 Aufstand der Sachse» und Thüringer. Bertha und der Legat Peter Damiani. Egino und Otto von Nordheini. 1073 Sachsenaufstand. Reichstag von Gerstuugen. 1075 Niederlage der Sachsen bei Hohenburg. 1076 Heinrich Iv. vom Papste cxkommuniciert, voin Fürstentage zu Tribur suspendiert bis zur Aussöh nung mit dem Papste. Kanossa 1077. Heinrich beweist, daß seine Buße nicht aufrichtig gewesen. Gegenkaiscr Rudolf, schreckliche Partci- kämpfe bis 1t03. Wie früher Heinrichs Iv. Sohn, Konrad, empört sich 1104 fein gleichnamiger Sohn und nimmt ihn 1105 gefangen. Der Tod des Kaisers verhindert die Schlacht bei Aachen. Heinrich V. (1106—1125). Gefangennahme des Papstes 1111, Bann über den Kaiser 1112. Schlacht am Welfesholz 1115. Streit wegen den Gütern der Markgräfin Mathilde. Lothar der Sachse (1125 —1137). Krieg mit den Hohenstaufen bis 1135. Belehnung mit Mathil- dens Gütern. Vergeblicher Zug gegen die Normannen, onrad Iii. von Schwaben (1137—1152). Schlacht bei Wcinsberg. Anfang des Kampfes der Welfen und Hohenstaufen. Konrad Iii. nimmt 1146 das Kreuz. Friedrich I. Barbarossa 1152—1100. Höhepunkt der Macht des deutschen Kaisers. Friedrich I. will die Herrschaft Karls d. G. wieder Herstellen. Versöhnung mit den Welfen. Römcrzug 1155. Die Mark Oesterreich zum Herzogthum erhoben 1156. Unpolitischer Krieg mit den lombar- dischen Städten. Friedrich erheirathet Burgund. Mailand fällt 1158. Reichstag auf den ronkali- schen Feldern. Mailands Zerstörung >162. Friedrich I. im Banne. Unglücklicher Feldzug in Italien. Siebeneichcu 1168. Schlacht bei Legnano 1175 und Friede mit dem Papst 1177. Heinrich der Löwe bestraft 1181. Konstanzer Friede 1186. Bayern an Otto von Wittelsbach, Oesterreich durch Steyermark vergrößert. Mainzer Fest. Neapel und Sicilien hohenstausisch. Sechs- ter Zug nach Italien 1184—1186. Heinrich Vi. (1190—1197), der einzige wirkliche Tyrann unter den deutschen Kaisern, sucht den Schwerpunkt einer erblichen Uni ver salín onarchie in Italien. Er erwirbt durch Hei- rath Neapel und Sicilien für sei» Haus. Krönung in Palermo. Richard Löweuherz befreit um 150,000 Mark Silbers; der griechische Kaiscr zahlt Tribut. 1196 Wahl des 2jahr. Friedrich zum deutschen König. Philipp der Hohenstaufc (1198—1208) und Otto, Sohn Heinrichs des Löwen, Gegenkönige. Aus lojähr. Kampfe geht Philipp als Sieger hervor (Schlacht bei Waffenberg), wird aber von Otto von Wittelsbach ermordet. Krönung des Kaisers Otto, seine Undankbarkeit gegen den Papst und Bann 1210. Seine Niederlage bei Bouvincs 1214. Kaiscr Friedrich I>. 1215—1250. Er läßt seinen Sohn Heinrich zum König von Deutschland wählen und organifirt in Italien einen cen- tralisirten Staat nach byzantinischem und saracenischem Muster. Jolantha. 1227 dreitägiger Kreuz- zug und Bann. 1228 Zug nach Palästina und Vertrag mit dem Sultan Kamel. Friede von San Germano 1230. Die Beschlüsse des Reichstages von Worms (1230) für Niederhaltung der Städte von König Heinrich und Friedrich Ii. genehmigt. Heinrichs Empörung (st. 1242 in der Gefangenschaft zu Sicilien). 1226 Unabhängigkeitskampf der Friesen an der Vccht. Friedrich Ii. heirathet Isabellen von England, entfremdet sich die Wirtelsbacher. Kaiserliche Vögte in den Städten. Krieg gegen den letzten Babenberger. Konrad deutscher König 1237. Gesetz vom 3. August 1235. Die Stedingcr. Niederlage bei Altenesch 1234. Schlachten bei Körte nuova 1237. Die Mongolen in Deutschland. (Schlachten bei Liegnitz und an der Leitha 1241.) 1245 schließt das Koncil von Lyon die Hohenstaufen von aller Herrschaft aus. Kampf auf Leben und Tod zwischen Papst und Kaiser. Gegcnkönig Heinrich Raspe. Schlackten bei Frankfurt, Ulm; Reutlingen. 1248 Wilhelm von Holland Gegcnkönig mit einem Fürstenrath. Schlacht bei Parma. 1249 Schlacht bei Foffalta. 1250 Friedrich H stirbt; König Konrad Iv. zieht 1251 nach Italien und st. 1254. Manfred. Die Städte suchen die Bauern gegen den Adel zu be- nützen. Wilhelm von Holland erschlagen 1236. Konradin, der letzte Hohenstaufe, hingerichtet zu Neapel 1268. Das Interregnum 1254 — 1273. König Richard von Kornwallis, Alfons der Weise von Kastilien. Femgerichte. Das übrige Europa. Einfälle der Ungarn in Deutschland; Ungarn und Normannen streifen bis Obcr- italien, die Saracenen verwüsten die Küsten des Mittelmeeres von Marseille bis Sicilien. Rom gerettet durch einen Seesieg der Bürger von Amalfi, Gaöta und Neapel. Christliche Reiche in Nordspanien: Leon, Navarra, Aragonien, Kastilien. 921 Rudolf Ii. von Burgund, König von Italien. 949 Berengar H., Graf von Jvrea, wirft sich zum König von Italien auf, wird 950 Otto's Vasall. Harald von Dänemark gedemüthigt. Ottensund. Unterwerfung der überelbischen Slavcn seit Otto I. Die Normannen fahren bis Island (Edda). Ihre Entdeckungen. 1002 am 13. November Ermordung der in England angesiedeltcn Dänen. König Sucno von Dänemark in England. anut der Große herrscht 1016—1036 über England, Dänemark und Norwegen. kllckora 6ormani tsrininus imperii. Ende des Ommajjadenreiches in Spanien 1031. König Miesko von Polen 1030-1032 von Kaiser Konrad gezüchtiget. Die Normannen machen Eroberungen in Unteritalien und wachsen zur Schutzmacht des Papstes gegen Uebergriffe derkaiser heran. Graf Wilhelm von Apulien. Schlacht bei Civitella 1053. Herzog Robert Guiskard. Roger entreißt 1072 den Arabern Sicilien. Die Komnenen in Konstantinopcl 1057—1185. Eduard >>>. der Bekenner, letzter angelsächs. König in England. 1066 Schlacht bei Hastings, wodurch Wilhelm der Eroberer König von England wird. Vcrthei- lung von 60,215 Lehen. Entstehung der englischen Nation. Heinrich der Löwe und Berthold I. der Zähringer unternehmen Kreuzzüge gegen die Slavcn. Die übeigen Erdtheile. Um 1000 betritt Leif Erekson das amerikanische Festland (Winland, Huitramanland). Die Seldschuken in Vorderasien vorherrschend, christlichen Pilgrime. Sie bedrücken in Jerusalem die 1096 ziehen die ersten Kreuzfahrer unter Gottfried von Bouillon nach Asien. Nikäa erobert, Balduin Fürst von Edessa, Antiochien den Türken 1098 entrissen. Bocmund Fürst von Antiochien. 1099 am 15. Juli Erstürmung von Jerusalem. 1100 Balduin, Gottfrieds Nachfolger, König von Jerusalem. 1141 Sultan Alp Arslan läßt Edessa erobern. 1143 In Edessa 60,000 Christen niedergemacht. Erfolgloser Kreuzzug Kaiser Konrads Iii. und des Königs Ludwig Vii. von Frank- reich. Saladin einigt Aegypten, Damaskus, Emesa, Hamath, Balbck zu einem Reiche, nimmt den Christen Sidon, Beirut, Ptolemais, 1187 Jerusalem. Friedrich I. Rothbart, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz unter- nehmen den dritten Kreuzzug. Schlachten bei Philomelium und Jkonium. Barbarossas Tod im Kalykadnus 1190. Ptolemais erobert. Vertrag mit Saladin. Italien. Frankreich. England. Haus Plantagcnct in England. Heinrich Ii. (1134—1189), der Barbarossa Englands. Kirchcnstreit. Unterjochung Irlands. Philipp Ii. August von Frankreich vergrößert sein Reich und stärkt die Königsmacht durch Soldtruppe». Pairs. 1200 Frankreich im Interdikt wegen Jngeburgis. Johann ohne Land (1199 — 1216) von England kriegt mit Frankreich. 1209 England des Eides der Treue entbunden, der eigenmächtige Johann muß die Oberlehensherrlichkeit des Papstes über England und Irland anerkennen. 1215 Magna charta libertatum. Ludwig Ix., der Heilige, von Frankreich (1227—1270) hat mehr Reckte als jeder andere christliche Monarch und regiert trefflich. Vernichtungskampf der Guelfen (Papstliche, Demokratcn) und Ghibcllincn (Kaiserliche, Aristokraten) in Jtalien. Ezzelino de Romano, der Sulla des Mittelalters; Azzo von Este. Konig Enzio. 1264 Manfrcd erobert Toskana. Karl von Anjou ge- winnt Neapcl und Sicilien durch die Siege bei Be- nevent 1266 und Tagliakozzo (1268). Hcinrich Iii. von England bei Lewes gcschlagcn und gefangen. Scit 1265 Parlamente mit Ab- gcordncten der Grafschaften, Stadte und Flecken. Amnestie von 1267. Das übrige Europa. 1195 Sieg der Almohade» in Spanien bei Allarkos. Die geistlichen Ritterorden von Kalatrava, Alkantara und San Jago. Auch ein Kreuzzug von 1202—1204. Alerius und Murzuphlus in Konstantinopcl. Letzteres wird von den Kreuzfahrern geplündert, Graf Balduin von Flandern griech. Kaiser, der Venetianer Morosini Patriarch. Das lateinische Kaiserthum 1204—1261. 1212 Die Schlacht bei Raves de Tolosa gibt in Spa- nien den Christen das Uebergewicht. 1224—1481 Mongolenherrschast in Rußland. 1230 Die Deutschritter erobern Preußen. 1234 Kordova von Fernando Iii. erobert. 1248 Granada das letzte mohammcd. Reich in Spanien. 1250 Abel von Schleswig König von Dänemark. Die nordfricsischcn Bauern. Schlacht bei Harblcck 1232. 1264 Michael Paläologus aus Trapczunt vertreibt Bal- duin Ii. aus Konstantinopcl. Asien. Afrika. 1201 Dschingischan einiget die Mongolen unter seiner! Herrschaft. Kleine griech. Reiche in Nikäa, Trapczunt u. s. w. 1217 Fünfter Kreuzzug durch Andreas von Ungarn und den Herzog Leopold von Oesterreich. 1219 Eroberung und Verlust von Damiette. 1228 Palästina im Interdikt. Kaiser Friedrich Ii. König von Jerusalem. Seine Sclbstkrönung. 1239 Kreuzzug des Königs von Navarra und des Her- zogs von Bretagne. Schlacht bei Gaza. Jerusalem für die Christen verloren. 1249 Kreuzzug Ludwigs Ix. von Frankreich gegen Aegyp- ten. Eroberung von Damiette. Ludwig gefangen. 1258 Die Mongolen zerstören unter Hulagu das Cha lifat und vollenden die Eroberung Chinas. 1267 Sultan Bibars nimmt den Christen Joppe und Antiochien. 1270 Ludwig Ix. (d. Heil.) stirbt vor Tunis.

4. Geschichte des Mittelalters - S. IX

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Ix bei Aliarlos. Entscheidungsschlacht bei Naves de Tolosa. Nach 1248 nur noch Granada mosleminisches Königreich . ......................201 Xx. Kap. Frankreich von Hugo Kapet bis Ludwig Ix., den Heiligen. Unmittelbares Gebiet der ersten Kapetinger. Die großen Vasallen. Ludwig Vi. und Ludwig Vii. Abt Suger. Philipp August. Ludwig Viii. Vortheile aus dem Albigenserkriege. Ludwig der Heilige................................. 205 Xxi. Kap. England von Wilhelm dem Eroberer bis König Johann ohne Land. Schlacht bei Hastings. Heinrich Ii. Die Konstitutionen von Klarendon. Thomas Decket. Irland theilweise erobert. Schottland. Wales. Die königliche Familie. Richard I. Johann. Streit mit Innocenz Iii. Unter- werfung. Die Magna Charta ..............................................208 Xxii. Kap. Das Zeitalter der Kreuzzüge. Der Adel und das Ritterwesen. Die Johanniter, Tempelherren und die Deutschherren. Die Burgen. Die Turniere. Die Heraldik. Der Minnesang. Die Bürger. Hansen. Zünfte. Die Dome. Die christliche Kunst. Die Wissenschaft. Die jüdischen Schulen. Die Wissenschaft und Kunst der Araber. Christliche Physiker. Die Scholastik. Nominalisten, Realisten, Mystiker. Die theologischen Schulen. Universitäten. Die neuen Mönchsorden. Juden- und Ketzerverfolgungen. Der Kreuzzug gegen die Albigenser. Die Inquisition. Aufhebung der Sklaverei. Aufhebung oder Milderung der Leibeigenschaft...........................................214 Drittes Buch. Deutschland und Italien sinken. Frankreich, Spanien und Portugal kommen empor. Die Luchdruekcrpresse. Die Feuerwaffe; die Soldaten. I. Kap. Das Interregnum ................................................. 238 Ii. Kap. Rudolf von Habsburg. Ottokar Ii. von Böhmen. Rudolfs Kriegszüge nach Oesterreich. Die Schlacht auf dem Marchfelde. Oesterreich, Steyermark, Kärnthen und Krain beim Hause Habsburg. Wiederherstellung des Landfrie- dens. Rudolf gegen Savoyen und Burgund. Rudolfs Tod . . 240 Iii. Kap. Adolf von Nassau. König Albrecht. Er sucht die Königsmacht wieder- herzustellen und seine Hausmacht zu mehren. Albrecht ermordet. Die schwei- zerische Eidgenossenschaft gegründet . . .... 244 Iv. Kap. Kaiser,Heinrich Vii. Die Mörder Albrechts bestraft. Böhmen von dem Hause Luxemburg erworben. Heinrich Vii. in Italien. Die Gegenkönige Fried- rich von Oesterreich und Ludwig von Bayern. Die Schlacht am Morgarten; erster eidgenössischer Bundesbrief. Schlacht bei Ampfing. Friede zwischen dem Hause Habsburg und Wittelsbach. Ludwigs Erwerbungen für sein Haus: Brandenburg, Tyrol, Niederlande. Die bayerischen und pfälzischen Wittels- bacher. Stellung des Papstes. Bonifacius Viii. Verlegung des päpstlichen Stuhles nach Avignon. Ludwig im Banne. Der Kurtag zu Reuse. Der Gegenkönig Karl Iv...................................... . 248 V. Kap. Steigende Macht Frankreichs. Philipp Iii., Philipp Iv. der Schöne. Ludwig X. Philipp V. Karl Iv. Philipp Vi., der erste Valois. England. Heinrich Iii. Die Gemeinen im Parlamente. Eduard I. unter- wirft Wales, bekriegt Schottland. Eduard Ii. Schlacht bei Bannockburn.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 235

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Juden- und Ketzerverfolgungen. 235 Grade; die untere Klasse, die Glaubenden, dursten mancherlei mit größter Freiheit thun, wenn sie die eonvenensu ablegten, das Versprechen, sich später in die höhere Klasse aufnehmen zu lassen. Diese Aufnahme ge- schah durch eine Ceremonie, die consolumentum, Tröstung, genannt wurde; von dieser Zeit an mußten sie sich strenger Enthaltsamkeit be- fleißigen. Einige unterzogen sich der enckuru, d. h. nahmen keine Speise mehr zu sich, um so schnell als möglich „ein gutes Ende zu machen". Diese Ketzerei hatte große Verbreitung und fand bei vielen Adeligen, besonders auch bei dem Grafen von Toulouse, Unterstützung. Zuerst schickte Papst Innocenz Iii. einen Legaten zu den Albigensern, um sie zu bekehren; die Cistercienser unterzogen sich demselben Geschäfte, ebenso der fromme Bischof Diego von Osma und sein Priester Domini- kus, der später den von ihm benannten Orden stiftete. Dies fruchtete alles nichts, und 1208 wurde der päpstliche Legat erschlagen. Nun ordnete der Papst in Uebereinstimmung mit König Ludwig Viii. von Frankreich einen Feldzug gegen die Häretiker an; Simon von Montfort, ein ausgezeichneter Krieger, führte das Kreuzheer und erstürmte Städte und Schlösser. König Peter von Aragonien, der nicht zugeben wollte, daß die Grafschaft Toulouse, die mit der Zeit auf sein Haus erben konnte, in fremde Hände gerieth, kam dem Grafen Rapmund zu Hilfe, verlor aber Schlacht und Leben gegen Montfort. Dieser verfolgte wie der König von Frankreich den Plan, die Grafschaft wenigstens theilweise für sich zu erobern, und daher wollten sie auf den Papst nicht hören, der den Grafen bei seinem Besitze schützen wollte, als er überzeugende Beweise von seiner Rückkehr zur Kirche gegeben hatte. Der Krieg dauerte bis 1227 und war in seiner letzten Periode kein Glaubenskrieg mehr, sondern ein Eroberungskrieg. Mit Mühe rettete der Papst dem Grafen einen Theil seines Besitzes; Simons Sohn, Amalrich von Montfort, der die Eroberungen seines Vaters geerbt hatte, schenkte dieselben an den französischen König. Nach dem Kriege ordnete der Papst für jene Gegenden (bald auch für andere, wo sich Häresieen zeigten) ein Jnquisitionsgcricht an, d. h. der Papst verordnte, daß jeder Bischof seine Discese ein- oder zweimal im Jahre bereise und in jeder Pfarrei zuverlässige Männer auswähle, die von zwei zu zwei Jahren eidlich verpflichtet wurden, den Ketzern nachzuspüren und dem Bischöfe von ihren Wahrnehmungen Bericht zu erstatten. Zu diesem Zwecke sandte der Papst auch eigene Legaten, welche die gleiche Gerichtsbarkeit wie die Bischöfe ausüben sollten. Mit dieser Inquisition wurden zuerst die Cisterciensermönche und bald darauf die Dominikaner betraut; auf glaubwürdige Anzeige hin hatte das Gericht der Thatsache nachzuforschen, Anklage und Vertheidiguug zu hören und das Urtheil nach dem aktcnmäßigen Erfunde zu fällen.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 345

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Mailand. Savoyen und Piemont. Florenz. Pisa. Siena. Lukka. 345 zösischen Königshauses; Valentine nämlich war eine Tochter des Ga- leazzo Ii. Viskonti, verheirathet mit dem Herzog von Orleans und Mut- ter des Prinzen Karl, und dieser war Vater Ludwigs Xii. Aavoym und Piemont. Rudolf von Habsburg hatte als König die savoyische Macht wieder hinter den Genfersee zurückgedrängt, aber das Haus Savoyen benutzte die späteren Zeiten klug und erwarb mit den Waffen und noch mehr durch Heirathen, Geld und List eine schöne Herrschaft. In der Schweiz besaß es Genf, Waadt, das untere Wallis, Freiburg, in Italien Pie- mont und die Grafschaft Nizza; Saluzzo und Montserrat hatten noch eigene Markgrafen. Im Kriege Karls des Kühnen mit den Eidgenossen wurde aber die Waadt hart mitgenommen und Freiburg verloren; in eine noch schwierigere Stellung gerieth Savoyen, als es zwischen die spanisch-österreichische und französische Macht eingeengt wurde. — Den Grafen von Savoyen verlieh Kaiser Sigismund 1416 den Herzogstitel. Florenz. Pisa. Aiena. Fukka. Diese Republik erhob sich vorzüglich durch Manufakturen, besonders Seide- und Wollewebereien, sowie durch Geldgeschäfte. Ihre große Be- deutung erlangte sie aber erst nach der Hohenstaufenzeit, als sie an die Spitze der mittelitalischen Guelfen trat; das ghibellinische Pisa unter- lag nach beispiellos hartnäckigem Kampfe 1409, nachdem dessen Seemacht durch die Genuesen schon vorher vernichtet war, wurde aber erst 1509 nach abermaligem verzweifeltem Kampfe eine florentinische Landstadt. Florenz war überhaupt in seinen Eroberungskriegen vom Glücke begün- stigt und gründete eine für die damalige Zeit beträchtliche Landmacht, denn es beherrschte das ganze Flußgebiet des Arno und das Küstenland bis gegenüber der Insel Elba; neben Florenz eroberte Siena das Fluß- gebiet des Ombrone und neben ihm erhielt Lukka nur mit äußerster Anstrengung und fremder Hülfe seine Unabhängigkeit. Parteikämpfe. Florenz war wo möglich eine noch unruhigere Stadt als ihre mittel- und oberitalienischen Schwestern, und in ihr hielt sich die De- mokratie, wenn auch unter fortwährenden Erschütterungen, am längsten. Nach den Hohenstaufen war Florenz aristokratische Republik; zuerst wurde der ghibellinische Adel von dem guelfischen mit Hilfe der Bürger ge- sprengt, dann übermannten die vornehmen Bürger mit Hilfe der gemei- nen den ganzen Adel (1282), dem später selbst die politischen Rechte entzogen wurden, so daß ein Adeliger zuerst in das Bürgerrecht ausge- nommen werden mußte, wenn er z. B. ein öffentliches Amt begleiten

7. Die neueste Zeit - S. 28

1886 - Mainz : Kirchheim
28 Italien. Der Kirchenstaat. Pius Vii. mahlte sich (1835) mit dem Herzog von Leuchtenberg, dem Bruder ihrer Stiefmutter, und als dieser schon nach wenigen Monaten starb, mit dem Prinzen Ferdinand von Sachsen-Kobnrg-Cohary. 6. Italien. a) Der Kirchenstaat. Nachdem der greise Papst Pius Vii. fünf Jahre in französischer Gefangenschaft geschmachtet, war er nach seiner Rückkehr vor allem darauf bedacht, durch eine weise Reorganisation des Kirchenstaates eine den Verhältnissen entsprechende neue Ordnung der Dinge herbeizuführen. — Der unter der napoleonifchen Herrschaft stattgefundene Verkauf der kirchlichen Güter wurde anerkannt und nur die bischöflichen Wohnungen und die für die Ordensleute notwendigen Klöster sollten gegen eine entsprechende Entschädigung den früheren Besitzern zurückgestellt werden. Von den durch die Franzofen in das Verwaltuugswefeu eingeführten Neuerungen wurden alle diejenigen beibehalten, die als wirkliche Verbesserungen erschienen, und im Jahre 1817 ein neues Handelsgesetzbuch, sowie eine nene Civilprozeßordnuug veröffentlicht. Von jedem Strafgericht über die Anhänger der französischen Herrschaft absehend, erließ der edle Pius Vii. schon im Juli 1814 eine allgemeine Amnestie. Nur die am stärksten blosge-stellten Beamten wurden von ihren Stellen entfernt; andere traf nur eine vorübergehende Dienstentlassung. Mit der Wiederherstellung auf weltlichem Gebiete ging die religiöse Hand in Hand. Sie sollte beginnen mit einem Akte der Gerechtigkeit: der Wiederanfrichtnng des der widerkiichlichen Politik der Bourbonenhöfe zum Opfer gefallenen Ordens der Gesellschaft Jesu. Nachdem Pius Vii. schon im Jahre 1801 , den Wünschen Kaiser Pauls I. entsprechend, den berühmten, um die Kirche so hochverdienten Orden durch ein Breve für Rußland hergestellt und im Jahre 1804 aus das Verlangen des Königs Ferdinand Iv. von Neapel für deffen Staaten das gleiche gethan, erfolgte durch eine am 7. August 1814 erlassene päpstliche Bulle die Wiederherstellung des Ordens für die gesamte katholische Welt, woraus die Söhne des hl. Ignatius in alleu Ländern der Christenheit, in welchen sie zugelassen wurden , trotz der siir sie in sicherer Aussicht stehenden neuen Verfolgungen, ihr Werk mit dem alten Mut und Eiser wieder aufnahmen.

8. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 502

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
502 Frankreich und England in den beiden nächsten Jahrhunderten ursprünglichen Bestimmung nicht mehr leben konnte und nicht gleich den deutschen Rittern eine neue gefunden hatte, der Ausartung nicht ent- gangen. Es waren Gerüchte im Umlaufe von einer unter seinen Mit- gliedern eingerissenen Häresie, ja von völliger Abkehr vom Glauben und christlichem Leben. Im Jahre 1306 war auf Veranlassung des Papstes der Großmeister Jakob von Molap in Frankreich erschienen, um sich, wie bei der Einladung vorgegeben worden, mit dem König über einen neuen Kreuzzug zu berathen. Darauf erfolgte durch das ganze Reich die Verhaftung der Ordensglieder und es begann, obgleich der Papst Einhalt zu thun suchte, eine Untersuchung auf Grund der gegen den Orden verbreiteten Gerüchte. Zwischen dem Papste und dem Könige fand zu Ungunsten des Ordens ein Abkommen statt, indem der König auf die geforderte Verdammung des Papstes Bonifacius Viii. verzichtete, und der Papst dem Könige die zu Opfern seiner Habsucht Ausersehenen preis gab. Auf dem Concil zu Vienne im Jahre 1312 sprach Clemens, ohne daß dadurch über die Schuld der Angeklagten geurtheilt werden sollte, die Aufhebung des Ordens aus. Die eingekerkerten Mitglieder desselben hatte man schon vorher durch Folterqualen zum Eingestehn der ihnen zur Last gelegten Verbrechen zu bringen gesucht, und eine Anzahl von ihnen war im Jahre 1310 zu Paris verbrannt worden. Die Reihe der gegen sie begangenen Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten endigte damit, daß im Jahre 1314 zu Paris der Großmeister muthig und stand- haft den Scheiterhaufen bestieg, nachdem er Papst und König, die auch in demselben Jahre noch starben, vor das Gericht Gottes geladen hatte. Welches Maß und welche Verbreitung die Verschuldung des Ordens gehabt habe, ist zweifelhaft geblieben. Der König aber ärntete, obgleich der Uebergang des erledigten Vermögens an den Johanniterorden aus- gesprochen worden war, die Frucht der aus Habsucht begonnenen Unter- nehmung, indem er den größten Theil der Ordensgüter an sich riß. In den übrigen Ländern hatte die Aufhebung des Ordens weniger Angriffe auf die Mitglieder zur Folge, und ein großer Theil ihrer Güter ging in Deutschland und England an die Johanniter über, während in Portugal ein neu gebildeter Orden, der Christusorden, damit ausgestattet wurde. 3. Philipp würde an König Eduard I. von England (1272—1307) einen gefährlichen Gegner gehabt haben, wäre dieser nicht von näheren Angelegenheiten zu sehr in Anspruch genommen gewesen, um einem Kriege mit Frankreich seine Kräfte widmen zu können. Der mit kriegerischem Sinne und mit Staatsklugheit begabte englische König, der erst nach seines Vaters Tode aus dem heiligen Lande zurückgekehrt war, brachte das Land Wales in völlige Abhängigkeit. Da der Fürst desselben, Lewellyn, ihm die Lehenshuldigung weigerte, drang er in das Land ein und brachte, indem er Schlachten vermied, die Bevölkerung im Jahre
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