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1. Die Weltgeschichte - S. 127

1835 - Mainz : Kupferberg
Concil zu Kostnitz. Hussiten. 127 reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t- wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt. 8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener), noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn, und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09. den, stirbt er plötzlich. 9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410. Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt, bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414. Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne; Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen, gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti- sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich hartnäckig, wird nicht beachtet. Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415. eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst. Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver- kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417. Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg. Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor; blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419. Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen. Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten; Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc. Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431. *) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*

2. Die Weltgeschichte - S. 120

1835 - Mainz : Kupferberg
120 Hohenstaufen. Kreuzzüg e. n.c.e. nehmen das Kreuz. Friedrich zieht zu Lande voran; er über- windet alle Hindernisse des gefahrvollen Weges, stirbt aber in Cilicien (Bad im Flusse Saleph) 1190, und sein Sohn Friedrich vor Ptolemais; darauf gänzliche Auflösung und Vernichtung des Heeres. Marianer oder deutscher Ritter- Orden *). 1189. 3) Heinrich Vi. gleicht sich mit Heinrich dem Löwen ans, handelt unwürdig gegen den gefangenen Richard Löwen- herz, und sucht die Ansprüche seiner Gemalin auf den sicilischen Thron durch drei Züge nach Apulien und Sicilicn mit empö- renden Grausamkeiten geltend zu machen, stirbt in Messina; 1197. sein Sohn Friedrich als König in Sicilicn anerkannt. 4) Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder, von den Anhängern der Hohenstaufen, und Otto Iv. Heinrich's des Löwen Sohn, von den Anhängern der Welfen gewählt. Krieg zwischen beiden. Anmaßungen des Pabstes Innocenz Iii. 1208.Philipp zu Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet. Indessen vierter Kreuzzng 1202—1204**). "-0 Die beiden andern Könige erobern, unter mancherlei Zwiespalt zur See herankommend, Ptolemais 1191 (Richards Uebermuth gegen Leopold von Oesterreich ); aber Jerusalem bleibt in den Händen der Türken. Auch Richard kehrt, nachdem er durch seine Heldenthaten wenigstens einen Waffenstillstand gewonnen, 1192 zurück, und sein großer Gegner Saladin stirbt 1193. ) Der Pabst Innocenz Hi. verfolgte mit Beharrlichkeit die Grundsätze Gregor's Vh. gegen die weltlichen Fürsten (König Johann von England), und veranlaßte mehre französische Ritter zum vierten Kreuzzuge: Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin von Flandern, Ludwig von Li018 rc.; sie erzwingen durch die Berspre- chungen des griechischen Prinzen Alerius Angelus gelc..t, die Wieder- erhebung des verdrängten Jsaak's H. auf den Kaiser-Thron 1203 zu Konstantinopel, erobern, in ihren Erwartungen getäuscht, die Stadt 1204, und gründen das lateinische Kaiserthum (Balduin Kaiser) bis 1261, wo es durch Michael Paläologus an das griechische wieder übergeht. — Religionsschwärmerei erzeugte 1212 sogar einen Kreuzzug von französischen und deutschen Kindern, die jammervoll umkommen; und ebenfalls blieb erfolglos der Kreuzzug des Königs

3. Die Weltgeschichte - S. 123

1835 - Mainz : Kupferberg
Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125 zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®. Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien, siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen, nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266. Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272. Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode vor Tunis. Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs- unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch- tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver- drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund. Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen, Baiern und Schwaben. Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht. Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen 1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm- gerichte in Westphalen — Dortmund. Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi- nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.), Konrad von Marburg 1232. Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet. Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur. Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue, Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen- lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften machen langsame Fortschritte.

4. Römische Geschichte - S. 47

1896 - Dresden : Höckner
— 47 — liens und der kleinen zwischen ©teilten und Italien gelegenen Inseln, Zahlung einer bedeutenden Kriegsentschädigung. Sici-1 ten wurde die erste römische Provinz, anfangs von Rom aus, seit 227 von einem Prätor verwaltet. Nur das kleine Fürstentum Hierons blieb dem Namen nach selbständig. 2. Hlom nach dem Kriege: Aöfchtuß der Aribus und die Weforrn der Genlnriatkomilien. 1. Italien hatte, abgesehen von den großen Verlusten an Mannschaft und Schiffsmaterial, durch die Jahre lang fortgesetzten Verheerungen seiner Küsten, noch mehr durch die fast vollständige Stockung seines überseeischen Handels und endlich auch dadurch schwer gelitten, daß ein großer Teil der Bauern und Gutsherren ihren Wirtschaften und überhaupt den bürgerlichen Geschäften ferngehalten wurden (Sinken des Geldes). Für die fortschreitende Verarmung des Bauernstandes konnten weder die wenigen Koloniegründungen dieser Zeit, noch die reiche Beute der geplünderten griechischen und punifchen Städte Siciliens Ersatz bieten. Diese Befriedigung der Beutesucht begann vielmehr zusammen mit den sonstigen entsittlichenden Einflüssen eines langen überseeischen Krieges den einfachen Bauernsinn, wie überhaupt den ehrenhaften Charakter der Nation schon jetzt zu untergraben. 2. Dagegen gewann der Handel und Gewerbe treibende Teil der Bevölkerung und das bewegliche Vermögen, für dessen Anhäufung in den Händen einer Minderheit die nunmehrige Stellung Roms als die herrschende Seemacht des westlichen Mittelmcers die glänzendsten Aussichten bot, immer mehr an Bedeutung. Die Erwerbung der Hafen- und getreidereichen Insel Sieilien hob den italischen Handelsverkehr, und der hieraus entspringende Gewinn war wohlgeeignet, die italischen Bundesgenossen für ihre treue Waffenbrüderschaft vor der Hand zu entschädigen und Rom um so enger zu verbinden. 3. Die römische Bürgerschaft freilich verstärkte gerade ,in dieser Zeit ihre Stellung als in sich geschlossene Aristokratie gegenüber der italischen Bundesgenossenschaft durch den Abschluß der auf 35 vermehrten Trib ns (241), so daß deren thatsächliches Unterthanenverhältnis fortan um so schroffer hervortrat. Alle italischen Gemeinden, welche seitdem Aufnahme in das römische Vollbürgertum fanden, wurden in die eine oder andere der bereits bestehenden Tribus eingeschrieben. Die Folge war, daß mit der Zeit fast jeder dieser Bezirke aus verschiedenen über das ganze weitausgedehnte römische Bürgergebiet zerstreuten Ortschaften sich zusammensetzte. 4. Hiermit hängt auch die wahrscheinlich in dieselbe Zeit fallende Reform der Centuriatkomitien zusammen, deren Zweck dahin ging, die durch Beibehaltung der ursprünglichen Centunenzahl trotz veränderter Vermögensverhältnisse immer aristokratischer gewordenen Centuriatkomitien möglichst der Form der demokratischen Tributkomitien zu nähern. Jede der 5 Servianischen Vermögensklassen erhielt 70 aus den seniores und iuniores innerhalb jeder der 35 tribus gebildete Centurien. Gleichzeitig wurde das Vorstimmrecht (praerogativaj von den 18 Rittereentnrien auf eine erlöste Centurie der 1. Klasse übertragen. 5. Während somit die ehemals einzige und souveräne Adelsversammlung der Kuriatkomitien ihre politische Bedeutung völlig verloren hatte,

5. Römische Geschichte - S. 68

1896 - Dresden : Höckner
— 68 — Ausdehnung der Großgutswirtschaft (latifundia) und Sklavenarbeit (Sklaveneinfuhr aus dem Orient, meist über Delos, seit den syrischen Kriegen ein Hauptzweig des römischen Handels). Hiermit in Verbindung stand die drohende Zunahme des großstädtischen Proletariats. Diesen Gefahren brachte der Senat in seiner Mehrheit entweder kein Verständnis oder keinen guten Willen entgegen, obgleich der große Sklavenaufstand in Sieilien (135 -132) dieselben in erschreckender Weise offenbarte. 1. Ti. Sempronius Gracchus 133. 1. Da unternahm es Ti. Sempronius Gracchus, der Sohn des Besiegers der Keltiberer und der edlen hochgebildeten Cornelia, der Tochter des älteren Scipio Asricanns, und der Schwager des jüngeren Scipio Ämilianns, welcher die Verödung Italiens auf seiner Reise zum nnmantinischen Heere besonders in Etrurien gesehen hatte, der wirtschaftlichen Not der Bauernschaft abzuhelfen. Als Volkstribun brachte er 133 i. I. 133 unter Zustimmung der hervorragendsten Männer seiner Zeit unmittelbar beim Volke einen Gesetzesvorschlag ein, welcher das Licinische Ackergesetz mit folgenden Änderungen erneuerte: 1. Außer 500 jugera für sich darf jeder Vater von 2 Söhnen für diese noch je 250 jugera vom Gemeindeland im Besitz haben. 2. Für das herauszugebende Land wird eine Entschädigung aus dem Staatsschatz gezahlt. 3. Der frei werdende Acker wird in Losen zu 30 jugera (durchschnitt!. Maß eines Bauerngutes) zu unveräußerlicher Erbpacht verteilt. 4. Eine alljährlich vom Volke neu zu wählende und nachträglich noch mit richterlicher Gewalt (über die bei der Trennung von Gemeinde- und Privatbesitz sich ergebenden Streitfälle) ausgestattete Kommission von 3 Mitgliedern leitet die Aufteilung (tresviri agris iudicandis adsig-nandis oder agris dandis iudicandis). 2. Obwohl diese lex Sempronia auch die Interessen der großen Grundbesitzer vorsichtig berücksichtigte, so stieß Tl Gracchus doch auf den unerwarteten Widerstand der selbstsüchtigen Optimaten. Die Bürger strömten aus den Kolonien und Municipien nach Rom zur Abstimmung, aber jene gewannen den Tribunen M. Octavius zu wiederholter Jnter-cession, und während die Erbitterung der Parteien durch die Verhandlungen in den Volksversammlungen sich steigerte, ließ sich der Antragsteller zu gesetzwidrigen Maßregeln (Suspendierung aller Magistrate bis zur Annahme des Gesetzes) und am Ende sogar zur Absetzung seines Gegners hinreißen. Das Gesetz ging im 3. Abstimmungstermine durch und zwar mit Streichung der ursprünglich in Aussicht gestellten Entschädigung, und Ti. Gracchus selbst wurde nebst seinem zwanzigjährigen,

6. Griechische Geschichte - S. 29

1896 - Dresden : Höckner
— 29 — Widerstand des vielfach auch wirtschaftlich von ihnen ausgebeuteten Volkes erhob. Die Forderungen der politisch nicht berechtigten Stände gingen seitens der Reichen aus eine ihrem Vermögen entsprechende Vertretung bei der Regierung, seitens der Armen aus Schutz gegen die Übergriffe des herrschenden Standes, zuweilen auch aus den Erlaß von Schuld- und Zinsgesetzen. Wo der Adel die Forderungen des Volkes erfüllte, kam es, wie fast überall in den Städten Kleinasiens, zur Bildung einer Timokratie, in welcher an Stelle der Geburt der Census des Grundvermögens den Eintritt in deu regierenden Stand ermöglichte, oder zur Aufzeichnung des Gewohnheitsrechtes. 3. Wo die Vornehmen die Forderungen des unzufriedenen Volkes ablehnten, blieben Gewaltthätigkeiten nicht aus. Dasselbe scharte sich zu offenem Kampfe gegen die Oligarchen um einen begabten und ehrgeizigen Mann, entweder einen nicht vollberechtigten Reichen oder einen Mann des Volkes selbst, zumeist aber einen Adeligen, der ans irgend einem Grunde mit seinen Standesgenossen zerfallen war. Mit einer vom Volke angeblich zu seinem Schutze ihm beigegebenen Leibwache bemächtigte er sich dann der Akropolis und damit der Herrschaft über die Stadt. So erhob sich seit der Mitte des 7. Jahrh, in einem großen Teile der hellenischen Welt unter wilden Parteikämpsen ein neues demokratisches Königtum, die Tyrannis. Die eigene Sicherheit und der Vorteil ihres Hauses verlangten es, daß die Tyrannen den Wohlstand namentlich des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen zu sördern wie durch Begünstigung von Kunst und Wissenschaft den Glanz ihrer Herrschaft zu erhöhen und dadurch zugleich die Bürger von der Politik abzulenken strebten. 4. Die hervorragendsten Tyrannenherrschaften entstanden im nördlichen Peloponnes am Isthmus (hier in altionischer Gegend zugleich im Gegensatz zur Herrschaft des dorischen Stammes) und in den Seestädten des ägäifchen Meeres, wo der lebhafte Verkehr frühzeitig ein selbstbewußtes Bürgertum erzeugte. In Sikyon begründete Orthagoras die Herrschaft seines altionischen Geschlechts (665—565). Der letzte und bedeutendste der Ortha-goriden, Klisthenes, beendete den 1. heiligen Krieg (595 — 586), welcher zum Schutze des delphischen Orakels gegen Krisa geführt wurde. In Korinth, welches schon damals infolge seiner unvergleichlichen Lage die erste griechische Handelsstadt war, vertrieb Kypselus 655 die gewalttätigen Bakchiaden und vererbte die Herrschaft auf seinen Sohn Periander, einen der 7 Weisen (Weihgeschenke in Delphi und

7. Griechische Geschichte - S. 74

1896 - Dresden : Höckner
— 74 — zur Förderung des Handels: strenge Hafen- und Marktpolizei, rasche Erledigung der Prozesse durch die Handelsgerichte, strenge Schuldgesetze, Konsuln an auswärtigen Plätzen, Sorge für gutes Geld durch Einführung des Doppelstempels (Athenekopf und Eule), wie für richtiges Maß und Gewicht. 2. Der durch den blühenden Handel erzeugte allgemeine Wohlstand führte zur Vermehrung und Verfeinerung der Lebensbedürfnisse und diese wiederum bei völliger Gewerbefreiheit zur Steigerung des Gewerbefleißes und kaufmännischen Unternehmungsgeistes. Obgleich die G ewerbe größtenteils von Metöken betrieben wurden, da die eigentliche Handarbeit den Bürger herabsetzte, so gaben sie doch auch den letzteren im Wetteifer mit jenen mannigfache Gelegenheit, ihre Kapitalien im Fabrikationsgeschäft gewinnbringend zu verwerten. So wurde Athen, wo nun überdies die Rückwirkung der aufblühenden Künste auf die Entwickelung der Gewerbe sich geltend machte, die Bildungsschule und der Hauptmarkt für die Industrie. 3. Auf der Grundlage materiellen Wohlstandes und unter der Einwirkung der glänzenden politischen Erfolge gedieh auch die geistige Sblüte Athens, welches Perikles im Zusammenhang mit seiner großen staats-männischen Aufgabe nun auch zur Metropole hellenischer Kunst und Wissenschaft zu erheben trachtete. Zunächst fand die politische Größe der Stadt in Kunstsch öpsungen von unerreichter Schönheit einen monumentalen Ausdruck. Schon Eimon hatte in der Unterstadt den von ihm auch mit Platanen bepflanzten Stadtmarkt nach ionischem Muster mit Säulenhallen umgeben und mit Hennenreihen geziert. Die Stoa poikile war von seinem Freunbe, dem von ihm in Athen eingebürgerten Thasier Polygnotus, dem ersten großen Maler der Griechen, mit historischen Gemälden geschmückt worden. Von (Simon stammt auch das The-seum (S. 66), ein ebenfalls von Polygnotus ausgemalter dorischer Tempelbau. Für die feit 479 planlos und unregelmäßig aus dem Schutt erstcm-bene Unterstadt blieb jedoch neben der Wiederherstellung und plastischen Ausstattung der Heiligtümer und der Agora (Erneuerung der Standbilder des Harmodius und Aristogiton) oder der Anlage gärtnerischen Schmuckes in der Umgebung für die Folgezeit nicht viel mehr übrig als die Förderung nützlicher Einrichtungen (Wasserversorgung). Der einzig hervorragende Neubau der perikleischen Epoche war hier das Ode um am südöstlichen Abhange des Burgberges, ein zu musikalischen Ausführungen bestimmtes, kreisrundes Gebäude mit einem zeltförmigen Kuppeldach aus Holz. 4. Die von den Persern gänzlich eingeäscherte Akropolis unterzog Perikles, unterstützt durch seinen „ebenbürtigen", alle Kunstzweige mit gleicher Überlegenheit beherrschenden Freund Phidias, einer großartigen, einheitlichen Neugestaltung. Der Parthenon in dem neuen attischen (dorische und ionische Bauweise vermittelnden) Stile auf bcnt höchsten Ranbe der südlichen Burgfläche, 438 von Jktinus (u. Kallikrates) vollendet, mit reichen Reliefs in den Giebelfeldern, auf den Metopen und ant Fries der der an Zahl und Bebeutung stetig wachsenben Metöken, sowie der vermehrten Rechtshänbel (Gerichtsgebühren und Gelbbußen), den Silberreichtum des Saurion, besonders aber durch den in den Tributzahlungen erfolgenden Rückfluß baren Geldes, über welches die Athener nach Gutdünken verfügten (jährliche Staatseinkünfte ca. 1000 Talente = 471,000 M., 400 aus rein attischen Mitteln, 600 ans Bundesbeiträgen).

8. Römische Geschichte - S. 5

1893 - Dresden : Ehlermann
§ I. Die Anfänge Roms. 5 als Heergemeinde in militärischen Dingen befragt, trat sie bald als Versammlung des Volkes (populus) auch in politischen Fragen in den Vordergrund. Da nach Centurien abgestimmt wurde, so hatte die erste Klasse mit 98 Stimmen das Übergewicht über die übrigen Klassen, die zusammen nur 96 Stimmen hatten. Viii. Ausbau der Stadt. Mit der Gebietserweiterung vollzog sich ein Aufschwung in den Einrichtungen der Stadt. Die Niederung zwischen dem kapitolinischen und palatinischen Hügel wurde entwässert und die noch heute erhaltene cloaca maxima, ein mächtiger gewölbter Kanal, angelegt. Zwischen Palatin und Aventin wurdeder „circus maxi-mus“ und auf dem Kapitolin der Jupitertempel erbaut, Werke, die man den beiden Tarquiniern zuschrieb. Auch eine starke Mauer, von der heute noch Reste vorhanden sind, wurde um die Siebenhügelstadt gezogen, angeblich ein Bau des Servius Tullius. Ix. Gesittung. Der Hausvater in seinem Hause Herr über Leben und Tod Heiligkeit der Ehe (Eheschliessung unter religiösen Formen — die confarreatio). Ehrwürdigkeit der Mutter (matrona. Vgl. die Schätzung der Frau bei den Griechen). Ehrbares und arbeitsames Leben in ländlichen Beschäftigungen auf freien Bauernhöfen. Griechischer Einfluss in der Einführung der Kulturpflanzen (s. o. Ii.) und der Gestaltung der Gottesvorstellungen, etruskischer im Gewölbebau und den Religionsgebräuchen erkennbar; das Geschlecht der Tarquinier von Etrurien hergeleitet. Früh reger Handelsverkehr. Vertrag mit Karthago. X. Religion, a) Götter des Himmels. Gemeinsames arisches Stammgut die Verehrung des Vater Jovis (Dies-piter — Jupiter) als Gottes des Himmels (pluvius, tonans, ful- cloaca maxima.

9. Griechische Geschichte - S. 51

1893 - Dresden : Ehlermann
Zweite Periode. 10. Athens Glanzzeit. 51 tung, mit kurzer Unterbrechung bis zu seinem Tode (429) 429 behauptet. Die Verfassung: zwar dem Namen nach Demokratie, dem Wesen nach aber Alleinherrschaft, die Herrschaft' des tchtigsten Mannes". (Thucyd. Ii, 65.) A. Mittel: Weiterer Ausbau der Demokratie und Heranziehen der niederen Volksklassen zur Beteiligung am ffentlichen Leben in weiterer Verfolgung des von Aristides eingeschlagenen Weges. 1) Er beseitigt den noch immer berwiegenden Einfluss der Begterten und Vornehmen, indem er (nach dem Vorgange des Ephialtes) dem Areopag noch weitere Rechte entzieht; diesem bleibt nur die Blutsgerichtsbarkeit bei todeswrdigen Verbrechen. 2) Er vermehrt die Staatseinknfte und macht die Bundeskasse durch Verlegung von Delos nach Athen zu einem athenischen Staatsschatz. 600 bis 1200 Talente (1 Tal. ungefhr 4500 Mark) kommen jhrlich ein und werden auf der Burg im Athenetempel niedergelegt. 3) Er fesselt die niederen Volksklassen an den Staat durch Einfhrung von Staatsbesoldungen (entgegen den sonstigen antiken Anschauungen). Er fhrt u. a. einen Richtersold fr die 6000 Geschworenen des Volksgerichts (der Helia", s. o. 4, Iv) ein. Auch die Ratsherrn werden besoldet. Aus den Ertrgnissen der Bundessteuern, der Zlle und der sonstigen Leistungen der Bundesgenossen finden der 20000 Athener ihren Unterhalt. 4) Eine erfolgreiche Kolonialthtigkeit macht die rmeren Brger zu Grundbesitzern. Aussendung von Ansiedlern (Kle-ruchen") nach Sinope, Naxos, Andros, Thurii, Amphipolis, Euba, auch zur Sicherung von Bundesgebiet. 5) Er beschrnkt, um die Vorteile des Staates nicht zu vielen zukommen zu lassen, das Brgerrecht auf die, welche von Vater- und Mutterseite von Brgern stammen. B. Folgen: 1) Grossartige Entwicklung der athenischen Seemacht durch Bauten von Dreiruderern (Ausrstung durch Trierarchen), Arsenalen und Verbesserung der Einrichtungen. bung der Flotte in Kriegen mit Korinth und seinen Bundesgenossen Epidamnus und gina. Nachdem bereits 460 zwei lange Mauern, die eine nach dem Pirus, die andere nach Phalerum erbaut worden waren, vollendet Perikles die Befestigung Athens durch Erbauung der sdlichen Schenkelmauer nach dem Pirus. 4*

10. Griechische Geschichte - S. 52

1893 - Dresden : Ehlermann
52 Zweite Periode. 10. Athens Glanzzeit. 2) Die Bundesgenossen werden in immer grssere Abhngigkeit gebracht und sind zuletzt Unterthanen. Sie zahlen Tribute (Auflagen") und sind athenischer Gerichtsbarkeit in allen grsseren Strafsachen unterworfen. Nur Samos, Chios, Lesbos behalten ihre Selbstndigkeit. Zchtigung Abtrnniger, wie Samos, Byzanz. Ein Bundesstaat wird so unter Athens Fhrung gebildet von der 300 (grsstenteils See-) Stdten *) und Inseln. Die Steuern werden nach Bezirken erhoben (der Jonische, Karische, Insel-, Hellespontische, Trakische Tribut), durch den Schatzmeister verrechnet und ihre Betrge, auf Marmortafeln eingetragen, zur ffentlichen Kenntnis gebracht. Besatzungen werden in die Städte gelegt und Beamte (700) zur Besorgung der Bundesangelegenheiten in die Bezirke gesendet. Eine Truppe von 2500 Schwerbewaffneten, 1600 Bogenschtzen, 2000 Besatzungsmannschaften, 20 Kreuzer und andere Schiffe im Dienste des Bundes. 3) Aufschwung von Handel und Gewerbe. Einfuhr von Lebensbedarf (bei dem kargen Boden Attikas doppelt notwendig), wie Getreide, dessen Zufuhr Athen sich sogar durch Zwangsmassregeln sichert, Hlsenfrchte, Salzfische u. a., von Schiffbauholz, Elfenbein, Metallen, Spezereien u. a. Ausfuhr von Erzeugnissen des Gewerbfleisses und der Kunstindustrie. Attische Thon- und Metallwaren sehr geschtzt. Eine geschickte Handelspolitik leitet den berseeischen Handel vorwiegend nach Athen. Ungemeines Wachsen des Wohlstandes. 4) Verschnerung der Reichshauptstadt durch glanzvolle Bauten und bildnerischen Schmuck. Blhendes geistiges Leben, dessen Frderer Perikles ist (s. u. 12). Das athenische Bundesreich zwar ein einheitliches Staatswesen, doch kein nationales Reich. Neben Athen Sparta und der peloponnesische Bund. Zwei Grossmchte im kleinen Griechenland. (Vergl. Preussen u. sterreich vor 1866). Gegensatz: 1) des Stammes (Jonier Dorier); 2) der Verfassung (demokratisch aristokratisch). Eifersucht Spartas auf die wachsende Macht Athens. Daher 5) Notwendigkeit eines Entscheidungskampfes zwischen den beiden Grossmchten (vergl. Preussen und sterreich); Perikles sucht den Ausbruch bis zur Vollendung der Kriegs- *) Zeitweis auch auf peloponnesische Bundesgenossen wie Acher und auf Botier erstreckt
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