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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 115

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 115 — Wirtschaftlich spielt Arabien auf dem Weltmarkt keine Rolle. Das wich- tigste Ausfuhrerzeugnis ist Kaffee, der aber heute kaum mehr ^ioo der Welt- ernte ausmacht. Andere Ausfuhrgegenstände sind Datteln, Gummi, Weihrauch, Balsam und Straußfedern. Weihrauch ist das Harz des unsrer Eberesche ähnlichen Weihrauchbaumes. Er wird gewonnen, indem man Einschnitte in den Stamm und die Zweige macht. Das heraus- fließende Harz erhärtet rasch, ist blaßgelb, von würzigem Geschmack und angenehmem Ge- ruch. Schon seit alter Zeit haben Phönizier, Ägypter und Juden, später auch Griechen und Römer den Weihrauch als Räuchermittel, namentlich in Tempeln, benutzt, indem sie kleine Stückchen auf glühenden Kohlen verdampfen ließen. Seit Konstantin dem Großen wurde die Sitte des Weihräucherns auch in den christlichen Gottesdienst eingeführt und hat sich Abb. 22. Die Kaaba in Mekka. in der griechisch- und der römisch-katholischen Kirche bis heute erhalten. Auch der Balsam, zum Unterschiede von andern Arten, Mekkabalsam genannt, ist ein Harz, das vom Balsam- strauch gewonnen wird. Es dient ebenfalls zum Räuchern und wurde früher auch als Heilmittel verwendet. staatliche Verhältnisse; Siedlungen» Arabien ist politisch geteilt und enthält neben türkischen und englischen Besitzungen mehrere selbständige Staaten. a) Türkisch-Arabien (440000 qkm, 1050000 E.) umfaßt den w. Küstenstrich mit den Landschaften Hedfchas, Afir und Jemen und die unfruchtbare Landschaft El Hasa am Persischen Busen. In Hedschas liegen die beiden heiligen Städte der Moham- medaner: Mekka und Medina. Mekka (70000 E.), Mohammeds Geburtsort, liegt 100 km von der Küste in einem engen und sandigen Felsentale, in öder Umgebung. Die Bewohner 8*

2. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 166

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 166 — (Besitz Akkons und des kleinen Küstenstriches), ist ja nicht wertlos (Handel), aber doch nicht wert der furchtbaren Opfer von 300 000 Menschenleben. (Man kann je 100 000 auf Kleinasien, Akkon und die letzten Kämpfe rechnen.) Dies Blut wäre nur dann nicht umsonst geflossen, wenn durch den Gewinn der heiligen Stadt das tiefste Herzens- bedürfnis der ganzen Christenheit befriedigt und durch den sicheren Besitz eines großen und fruchtbaren Landes dem Christentum neuer Raum auf Erden und dem Wohlstand der christlichen Völker eine neue und unversiegliche Quelle gewonnen worden wäre. (Das letztere war übrigens schon deswegen unmöglich, weil fast alle Kreuzfahrer nach dem Frieden wieder heimzogen, statt sich als Bauern oder Handwerker in dem eroberten Lande niederzulassen.) Wenn wir nun fragen: Warum ist der dritte Kreuzzug so kläglich mißlungen? so müssen wir leider sagen: Nicht durch Unglück (abgesehen von dem unglückseligen Tod Barbarossas), sondern durch die Schuld der Kreuzfahrer, nämlich vor allem durch die F e h l e r Richards (thörichte und wankelmütige Kriegführung, Streitsuchtu. s. w.), der vornehmen und geringen Kreuzfahrer (Zwietracht, Ungehorsam, Eigennutz), der daheimgebliebenen Fürsten (Wortbruch und Verrat Philipps und Johanns) scheiterte der Kreuzzug. Wären diese Fehler nicht so groß gewesen, so hätte die Begeisterung, die Tapferkeit, die Heldenkraft und die Ausdauer der Kreuzfahrer trotz der überlegenen Feldherrnkunst des tapferen Saladin den völligen Sieg errungen. 3. K u l t u r h i st o r i s ch e s. Belagerung einer festen Stadt (Türme — Brandpfeile — Mauerbrecher, Wurfmaschinen, Schutzdächer, Minengänge, Breschen). Geiseln und Lösegeld, Reichtum Saladins und Englands (Handel). — Bedeutung Akkons und der andern Küstenstädte für den Handel überhaupt und für den Wohlstand der italienischen Seestädte insbesondere. Syrien, das Hinterland Akkons, schon an sich reich an wertvollen Erzeugnissen wie: Zitronen, Orangen, Feigen, Mandeln, feine Ole, schwere Weine, Zucker und an Fabrikaten wie: Seidengewebe, Glas und Purpur (Tyrus), wurde außerdem noch zum Mittelpunkt des Welthandels, weil sich dort die Handelskarawanen (von Ägypten, Syrien und Arabien, Persien, Indien und China) kreuzten und auch noch für sicheres Geleit hohe Zölle bezahlen mußten. Im Hafen von Akkon fand sich damals: Moschus aus Tibet; Pfeffer, Zimmt, Muskatnüsse, Gewürznelken aus Indien; Perlen aus dem persischen Meerbusen, Weihrauch und Datteln aus Arabien. — Die ungewohnte Lebensweise im ungewohnten Klima, noch dazu beim Zusammenpferchen großer Menschenmassen auf engen Raum erzeugt Seuchen (Antiochien, Akkon). Das heilige Kreuz, die kostbarste Reliquie in der Meinung der damaligen Christen.

3. Erdkunde - S. 123

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 123 c) Ungefähr die Hälfte der Bewohner ist mohammedanisch, die andere christlich, und zwar vorzugsweise griechisch-orthodox. d) Die Volksbildung steht in der Türkei noch auf sehr uiedri- ger Stufe. Der Boden des Landes ist vorzüglich, meist aber schlecht bebaut; ein großer Teil liegt brach. Neben Getreide (Weizen und Mais) und Hülsenfrüchte:! werden hauptsächlich Südfrüchte, Wein, Honig, Wachs, Sesamöl sowie trefflicher Tabak erzeugt. Wichtig ist auch die Viehzucht, besonders die Pferdezucht. — Die In- dustrie ist von geringer Bedeutung: nur Teppiche, Seidenstoffe, Waffen, Saffianleder, Gold- und Silberarbei- ten sind bedeuteud, ganz hervorragend aber die Herstellung von Rosenöl. — Der Handel ist wegen Mangels an Kapital und Transportwegen im Verhältnis zum Reichtum des Landes noch wenig ausgedehnt und liegt zu- meist in den Händen der Ausländer. e) Die Türkei ist eine absolute Monarchie (Despotie). Der Sultan oder Padischah, d. i. Großherr, übt als Nachfolger des Propheten die höchste Gewalt in geistlichen und weltlichen Angelegenheiten unumschränkt aus. Der ganzen staatlichen Einrichtung nach ist die Türkei kein euro- päisches, sondern ein asiatisches Reich. In der That breitete sich auch von Asien her die türkische Herrschaft in Europa aus, und in Asien liegt heute noch der größte Teil derselben, nämlich Syrien und Pa- lästina, ganz Kleinasien, ein Teil von Armenien, das Euphrat- und Tigrisland sowie die West- und Ostküste Arabiens — im ganzen 1 685 000 qkm mit ungefähr 17 Millionen Einwohnern (S. 186 ff.). Dagegen besteht die türkische Herrschaft über Ägypten in Afrika nur mehr dem Namen nach. 6 * Bild 37. Türkischer Lastträger.

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 242

1876 - Dresden : Schönfeld
242 Arabien. Mitte. Das Arabische ist Handelssprache aller Mohammedaner vom Senegal bis zu den chinesischen Häfen; die herrschende Religion ist Mohammedanismus. Der Ackerbau herrscht im tropischen Süden vor, Viehzucht wan- dernder Hirtenstämme im südtropischen Norden. Der Seehandel ist gegen früher sehr gesunken; neuerdings ist er durch die ^-Fahrten im rothen Meere von Suäs, im persischen Meere von Basra nach Indien, gehoben. Der Land Handel, Karawanenhandel, wird durch die Mekkapilger besorgt. Produkte: 1. Kaffee (auf den europäischen Markt gelangen etwa nur 5000 Ctr.) von Mocha (Mokka); Gummi arabicum, Datteln, die schönsten in Hasa, Droguen, Spezereien. 2. Ausgezeichnete Pferde, Kamele, Perlen, sehr viele Schafe in Nedschd mit ausgezeichneter Wolle. Die besten Pferde hat Nedschd, etwa 5000, die ausschließlich zu Krieg und Parade gebraucht werden, während alle Arbeit von Kamelen ver- richtet wird. Sie werden nicht verkauft, man kann sie nur durch Krieg oder Geschenk erwerben. Die besten Perlen fischt man in Bedaa an der Ostküste von Katar. Die politische Eintheilung in Schommer, Nedschd, Oman, Jemen und Hedschas ist ethnographisch begründet. § 838. " 1. Das Sultanat Schommer (Schammar) eine große, von Wüsten (Nefud) umgebene Oase im Djebel Schommer, nördlich vom eigentlichen Nedschd, ist selbständig. Die Bevölkerung, ohne Beduinen y2 Mill., ist der schönste Menschenschlag Nordarabiens. Es gibt wenig Mohammedaner; die Religion ist Sonnendienst (Todtenopfer, heilige Haine). Der Handel wird be- günstigt. Hüil, die Hauptstadt, liegt von reichen Pflanzungen umgeben inmitten eines sich über das Hochland erhebenden Granitgebirges. 2. Das Sultanat Nedschd, das eigentliche Wahhabitenreich zwi- schen dem Djebel Schommer und der südlichen Wüste, ist ein Hochland von 500 bis 1000 m. ü. M., durchgängig fruchtbar mit herrlichen Thälern. Das Klima ist kühl und gesund im Winter, nicht zu heiß im Sommer. Der Stifter der fanatischen Sekte der Wahhabiten, Noüammsä-oon-^dä-si-'zvasiülb ist kurz vor der Mitte des 18. Jahrhunderts geboren. Der Staat der Wahhabi- ten (1,200,000 E., dazu 76,000 Beduinen) ist der wichtigste Staat Central- Arabiens. Er ist absolut monarchisch und streng korangläubig, so daß Tabak- rauchen für Todsünde gilt und das Tragen von Seide und Gold mit Prügel- strafe geahndet wird. Daher besteht viel Religionsübung, wiel Heuchelei, aber wenig Sittlichkeit. In Nedschd und Schommer wird das reinste Arabisch ge- sprochen. Er-Riad (d. h. die Gärten), 25,000 E., die Hauptstadt des Sul- tans, liegt in einem blühenden Gartenlande. § 339. 3 Das Sultanat von Oman (von den Eingeborenen nur Aman genannt), 2 Mill. E., reicht von Katar bis Mahrah. Das Land ist nur von der Seeseite leicht zugänglich. Gefährlich ist die Schiffahrt am Cap Messandom (d. h. Ambos, s. g. wegen der vielen Klippen, an denen die Schiffe scheitern). Der Beherrscher von Oman, dessen Regierung beschränkt monarchisch ist, heißt sehr mit Unrecht Imam (d. h. mohammed. Priester) von Maskat, denn Maskat ist keine Hauptstadt, und der Fürst wird im Lande stets nur Sultan genannt Die Araber von O., die Abaditen, hängen dem sun- nitischen Islam an, aber sie sind toleranter als alle anderen Mohammedaner, weil sie als Handelsleute mehr als die übrigen Araber mit fremden Völkern in Berührung kommen. Als offene Verehrer des Weins und Tabaks gelten sie namentlich den Wahhabiten als die ärgsten Heiden und werden von diesen stets bedroht. Nur durch die Macht der Engländer noch gehalten, droht der Föderativstaat von Oman zu verfallen. Der Seehandel, durch die große Zahl der Banjanen (indische Kaufleute) gefördert, führt fast alle Produkte vom

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 247

1876 - Dresden : Schönfeld
Persien. 247 Rufe des Fleißes und der Redlichkeit. Sie vermitteln den Handel mit Indien. Turkomanen, 22,600 Familien, Mongolen reinsten Blutes, bewohnen die Steppe im S.-O. des kasp. Meeres und leben in beständiger Fehde mit den Persern und unter einander. Euro- päer, etwa 100, finden sich als Kaufleute, Offiziere, Aerzte und Handwerker besonders in Tebris und Teheran. Die Lebensweise ist sehr einfach, die Nahrung besteht meist aus Pflanzenkost, namentlich Reis. — Vielweiberei findet sich nur bei den Neichen. Die Perser gehören zur mohammedan. Sekte der Schieh (Schiiten) und stehen darum den Sunniten in der Türkei und Turan mit fanatischem Religionshaß gegenüber; auch gibt es noch Parsi (sogen. Feueranbeter). Ein Drittel der Bewohner besteht aus Nomaden; diese leben meist in Monogamie, ihre Frauen gehen unverschleiert. — Die Schulbildung ist mäßig und beschäftigt sich namentlich mit Schönschreiben, dann lernt man den Koran und die Dichter kennen. Die südlichen Perser sind durchweg gebildeter, als die nördlichen. Sehr bezeichnend ist es, daß ihre fein ausgebildete Sprache für Tugend, Dankbarkeit, Reue, Ehre und Ge- wissen keinen Ausdruck besitzt. Die Perser gelten als die ausgezeich- netsten Schönschreiber (Mirsa) des Morgenlandes. — Der Schah ist unumschränkter Herr. § 346. Produkte. Der Bergbau ist gering. Der Acker- bau wird auf der Hochebene meist mit künstlerischer Bewässerung (unterirdische Leitungen, Zertheilen und Ableiten der Flüsse, Dämme und Schleusen, Brunnen)' getrieben. Die Bauern wohnen in Dörfern, welche mit hohen Mauern umschlossen sind. Weizen liefert fast ausschließlich das Mehl zur Brotbereitung. Reis bildet im ganzen Lande das Hauptnahrungsmittel der Wohlhabenden, am kaspischen Meere für alle Volksklassen. Gemüse wachsen reichlich. Südfrüchte reifen am kaspischen Meere und von Schiras bis zum persischen Meere. Berühmt ist der Obstbau um Jsfahan. Wein- trauben dienen einen großen Theil des Jahres als Zuspeise zum Brot. Nächst der Weinkultur wird der Melonenbau*) am aus- gedehntesten betrieben (Zuckermelonen von Jsfahan). Mandeln bilden einen lohnenden Ausfuhrartikel, die meisten kommen von Jsfahan und Schiras, die feinsten von Tebris. Aprikosen gedeihen in reicher Fülle, getrocknet werden sie nach Rußland ausgeführt. Pfirsiche (persica) übertreffen an Wohlgeschmack die aller andern Länder. Die Quitten von Jsfahan sind im ganzen Orient beliebt. Pistazien und Granatäpfel sind von gleicher Güte. Datteln gedeihen nur am persischen Meerbusen. Von Oelfrüchten wird am meisten Ricinus gebaut. Dieses Oel ist fast das ausschließliche Beleuchtungsmittel. Sesam wird für die Ausfuhr gebaut. Die Hauptstapelplätze für Krapp (Garancin) sind Jsfahan und Schiras. Ebenso wird Saflor, *) „Die erste Depesche, welche der jetzt regierende Schah durch den neu er- richteten Telegraphen empfing, enthielt die Meldung, bei Kaschün seien die Zuckermelonen bereits reif, und er war darüber so entzückt, daß er den Ab- sender Prim Ali Kuli telegraphisch zum Minister der Wissenschaften ernannte." (Polak, Persien.)

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 222

1876 - Dresden : Schönfeld
222 Die Länder am Nil. nischen Produkten. Der Küstenstrich am Golf von Aden mit den Plätzen Tadschura, Zeila und Berbera ist zu einer ägypt. Provinz zusammengelegt. Die ganze Küste ist bis Ras Hasun niedrig und unangebaut. Zeila und Ber- bera haben gute Häfen, das Klima ist gesund u. nicht so heiß als am rothen Meere. Zeila, 30,000 E., ist einer der Hauptausfuhrhäfen für die Gallas- und Somaliländer, besonders für Kaffee, Gold, Elfenbein, Gummi, Weihrauch, Strausfedern, Felle u. Wachs. Der Seehandel von Zeila geht nach Hodeida in Arabien am rothen Meere (15» N.), während der Verkehr von Berbera nach Aden führt. Der Hafen und Markt von Berbera hat gegenwärtig nur ivährend der 8 Monate dauernden Marktzeit eine flottante Bevölkerung von 60,000 E. Nachher bleiben nur die ägyptischen Soldaten am Platze. Berbera wird mit Aden rivalisiren und hat manche Vorzüge (Wasserquellen, fruchtbares Hinterland) vor Aden voraus und erhält gegenwärtig regelmäßig 73l-, nach Sues. Die Ausfuhrprodukte sind ähnlich wie in Sansibar. Härrär, eine bedeutende Stadt von 80,000 E. im Binnenlande, ist durch Karawanenstraße mit Zeila u. Berbera verbunden. 2. Nubien, 15,700 Qm-, 1 Mill. E. Die Bewohner des Nordens find hellfarbige Nubavölker, des Südens Neger. Datteln und Sirch find Hauptnahrung. Man züchtet Schafe und Kamele. Seit der Be- festigung der türkischen Herrschaft in Nubien und Sennur hat die Bo- denkultur in großartigem Maßstabe abgenommen, wie auch beständig eine Bewegkmg der Bevölkerung nach S. über die Grenzen des türk. Gebiets stattfürdet. Dazu wird der Ackerbau zu Grunde gerichtet, indem die Regierung die bei den Schöpsrädern (Sakieh) der Felder beschäftigten Sklaven der Privatleute in die Armee steckt, so das; der Feldbau aufhöreu muß.' Der Handel mit Rohprodukten hat seinen Mittelpunkt in- Chartüm und am rothen Meere in Massaua u. Suakin. Su akin, 4000 E., einziger Hafen Nubiens, Export von Butter nach Arabien. § 315. 3. Aegypten, 10,000 Qm., 51/4 Mill. E. Aegypten bildet die Brücke und das verbindende Glied zwischen Afrika und Asien. In geschichtlicher Beziehung hat's von jeher mehr Verbindung mit Asien als mit Afrika gehabt. Durch die eigenthümliche Entwick- lung seiner uralten Kultur ist Aegypten eines der merkwürdigsten Län- der geworden, feine Alterthümer und seine Schrift (Hieroglyphen) ge- winnen durch die neuen Forschungen immer mehr an Verständnis. Die Bevölkerung besteht aus christlichen Kopten, den Nachkommen der alten Aegypter in den Städten, mohammedanischen Fell ah s auf dem Lande, arabischen Beduinen als Hirten, u. */2 Mill. Osmanli- Türken, dem herrschenden Volke. Außerdem gibts Negersklaven, Ar- menier, Juden, Europäer. Die herrschende Sprache ist arabisch, der herrschende Glaube sunnitischer Islam. Die koptische Sprache ist im 18. Jahrhundert erst völlig aus dem Volksleben verschwunden. Die Mameluken, seit Saladin, 1171, Herrn des Landes, sind 1811 durch Mehemed Ali vernichtet. Die Nachkommen dieses Fürsten zahlen als erbliche Vicekönige, Khedive, einen jährlichen Tribut an den Sultan von Constantinopel. Produkte. Aegypten ist vorwiegeno Ackerbauland. Das Nilthal ist von Assuan an von zahlreichen Bewässerungscanälen mit Wasser- becken durchzogen. Sie allein bedingen und erweitern den Anbau. Unter einer guten Regierung, welche für Erhaltung und Herstellung von Canälen sorgt, wächst, sagt man, der Nil in die Wüste, unter einer

7. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 152

1864 - Dresden : Schönfeld
152 Die Stufenländer des Nil. Vhi. Die Stufenländer des Nil. A. Hab esch (Abissinien). Die Bewohner des Hochlandes seit dem 4. Jahrhundert Christen, aber in leerem Formalismus erstarrt; die Bewohner der südlichen Terrassen, die nomadisierenden Gallas, sind Heiden. Der König ,,Negus" absolut. Die Produkte nach den 3 Terrassen verschieden: aus der ersten, 3—5000' hoch, Baumwolle, In- digo, Gummi, Ebenholz, Mokkabalsam, Safran, Zucker, Datteln, Durrha, auf der 2. 5—9000' hoch, Getreide und Hülsenfrüchte, Wein, Orangen, Citronen, herrliche Weiden, alle europäischen Hausthiere; auf der 3. über 9000', Hafer, Gerste, Alpenweiden, Rinder, Schafe. 1. Landschaft Tigre, Haupstadt Adowa. 2. Landschaft Am- hara, Hauptstadt Goudar. 3. Landschaft Schoa. 4. Landschaft Kafa, Heimat des Kaffee, 5. Samh ara, der niedere Küstensaum am rothen Meere. Massüua, aus einer Insel, Hauptausfuhr-Hasen der abisstnischen Produkte; in Besitz des Vicekönigs von Aegypten. B. Nubien (Dongola), beherrscht vom Vicekönig von Aegypten. Die Bewohner des Nordens der kaukasischen Race angehörig, muhamme- danisch, die Neger des Südens heidnisch. Produkte: Durrha und Dat- teln als Hauptnahrung, Schafe, Kamele. Industrie unbedeutend; grobe Baumwollenzeuge, Sättel, Zäume, Dolche, Schwertscheiden, kaum ein Gegenstand der Ausfuhr Werth. Wichtiger der Handel mit Rohproduk- ten. Hauptemporium Khartum, Transport dahin zu Wasser, auf Kame- len und Ochsen; andere Handelsplätze Mesalamieh, fast von gleicher Bedeutung, Sennür, Roseres, Gaduref (Gummimarkt). Ausfuhr von Sklaven, Elfenbein (1 Zahn — 2—272 Ctr., ä 20—30 £), Gummi, das beste aus Kordofnn; Tamarindenfrucht, Sesam, Sennesblätter, Gold, Straußenfedern (1 Pfd. — 60 Piaster), Marabufedern, Häute, Khartüm, 40,000 E., Sitz europäischer Consuln. Mesalamish. 20.000 E., bedeutender Handel. Sennür, 10—12,000 E. Obsd, 20.000 E., in Kordofün. Berber, Knotenpunkt der Karawanenstra- ßen von Jnnerafrika über Suakim, dem einzigen Hafen Nubiens am rothen Meere, nach Asien, über Assuan und Cairo nach Europa. Neu- Dongöla 6000 E. Wadi-Halfa, unterhalb des zweiten Nil-Ka- tarakt. E. Aegypten. 8372 Qm., 5,120,000 E. (1859). Die Be- wohner: aegyptische Moslemin (Fellahs), christliche Kopten (Abkömm- linge der alten Aegypter); Osmanlis, außerdem Syrer, Griechen, Ju- den, Armenier, Nubier, Neger, Europäer. Die herrschende Sprache arabisch, Schulunterricht in Cairo unentgeldlich, die meisten Knaben können lesen, Schulen in jeder Stadt, Universität in Cairo, sunnitischer Islam neben allgemeinem Aberglauben an Geister (Djinns). Die Ma- meluken, seit Saladin, 1171, Herren des Landes, 1811 durch Mehmed Ali vernichtet, dessen Nachkommen als Vicekönige von Aegypten einen jährlichen Tribut an den Sultan in Konstantinopel bezahlen. Produkte. 1. Bergbau: Porphyr, grünebreccie (Verde antico), Alabaster, Schwefel und Erdöl am rothen Meere, Kochsalz, Salpeter,

8. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 47

1905 - Dresden : Huhle
— 47 — treffliches Obst angebaut; im Kanton Zürich und im Waadtlande gedeiht guter Wein, dessen Menge aber lange nicht dem eigenen Landesbedarf genügt. Die vorzüglichen Weiden in den Alpen (Almen) ermöglichen eine bedeutende Viehzucht. Außer Zuchttieren (Freiburger, Simmentaler und Schwyzer Vieh) wird viel Käse und kondensierte Milch ans Ausland abgegeben. Die besten Käsesorten kommen aus dem Emmen- und Greyerzertale. In der Schweiz blüht die Bienen- zucht; im Kanton Tessin finden sich auch nennenswerte Seidenzüchtereien. Der Bergbau ist wenig erträglich, nur Salz wird bergmännisch gewonnen. § 73. Industrie. Trotz des Kohlenmangels und trotz der schwie- rigeu Verkehrsverhältnisse ist die Schweiz einer der ersten Industriestaaten der Welt geworden. Die wichtigsten Industriezweige sind: Baum- Wollenspinnerei und -Weberei nebst Maschinenstickerei (Sitz in der östlichen Schweiz), Seidenweberei (Hauptsitze Basel und Zürich) und Uhrenfabrikation. Letztere hat ihren Mittelpunkt in Genf und in den Tälern des Iura. Neben Uhren werden auch viele Musikwerke und Schmuckgegenstände hergestellt. Im Berner Oberlande werden Parkettböden und herrliche Holzschnitzereien gefertigt; blühend ist auch die Strohflechterei. Selbst Schiffbau und Eisenindustrie haben in der Schweiz einen guten Ruf; einige Fabriken in Zürich, Winterthnr, Basel arbeiten sogar für das Ausland. § 74. Kandel. Da der Schweizer Industrie die meisten Roh- Materialien fehlen, so müssen dieselben durch den Handel zugeführt werden. Einfuhrartikel sind deshalb außer Getreide, Mehl und Kolonial- waren hauptsächlich Steinkohle, Roheisen, Rohbaumwolle und Roh- seide. Ausgeführt werden Seiden- und Baumwollenstoffe, Uhren, Käse, Farbwaren, Strohwaren, Zuchtvieh. Sehr viel geht von diesen Waren nach dem Deutschen Reiche. Bedeutend ist der Schweizer Durchfuhrhandel, der schon in alten Zeiten groß war. § 75. Kandetsstraßen. Die natürlichen Handelsstraßen der Schweiz sind, von den zahlreichen Seen abgesehen, kaum nennenswert. Um so bewundernswerter sind dagegen die dortigen Kunststraßen. Das schweizerische Bahnsystem, das gut ausgebaut ist, enthält eine Reihe von Längszügen, die von Nordosten nach Südwesten verlaufen, und mehrere Querzüge, die im Süden vor dem Alpenwall endigen oder ihre Fortsetzung in den kühnen, die Berge überschreitenden Alpenstraßen sinden. Die Gotthardbahn durchbricht in einem ge- waltigen Tunnel die Alpenwand. Lnzern und Zürich sind bedeutende Eisenbahnknotenpunkte. Die Schweizer Bahnen finden Anschlüsse sowohl nach Frankreich als nach Österreich und dem Deutschen Reiche und sind für den Durchgangsverkehr von großer Bedeutung. Der Simplontnnnel, der 1897 begonnen wurde, ist etwas über 20 km laug und reicht von dem schweizerischen Orte Brig im Rhonetal bis zum italienischen Orte Jselle. Dieser Schienenweg verbindet die Westschweiz mit Oberitalien.

9. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 314

1842 - Dresden : Schmidt
314 Europa. Nahrungszweige und Produkte. Viehzucht und Alpenwirthschaft sieben oben an. Im Frühjahr zieht man aus den Dörfern die Berge hinauf und bewohnt eine Senne oder Sennhütte. In vielen Gegenden ist Sennerei die einzige Erwerbsquelle. Acker- und Weinbau sind fast durchgängig von geringer Bedeutung, da der Raum dazu ermangelt; deßhalb wird auch Getreide nicht genug für den Bedarfgewonnen. An einzelnen Stellen gedeihtallerdings nicht bloß Getreide, sondern Obst, Wein, Südfrüchte, Hanf, Flachs, Tabak re. Außer der Rindviehzucht ist die Zucht der Schafe und Pferde von Bedeutung; auch ist die Schweiz reich an Ziegen, zahmem und wildem Geflügel, Bienen, Seidenwür- mern und Fischen. Die Gebirge enthalten wenig Erz; man baut nur auf Eisen, Blei und Kobalt. Steinkohlen in Menge, Salz nicht hinreichend; dagegen treffliche Marmor- und Alabasterbrüche, ingleichen Porzellanerde. Die Indu- strie ist nur in Genf, Waadtland, Neufchatel, Aargau, Basel, Schaffhausen, Thurgau und St. Gallen von Be- deutung. Hier ist der Schweizer sehr fleißig in der Bear- beitung des Flachses, der Baumwolle und der Seide. Das Schweizerpapier ist berühmt; auch die Uhrfabriken haben einen großen Ruf. Die Arbeiten in Gold, Silber, Leder rc. sind wenigstens nicht unbedeutend. Der Handel der Schweiz ist von großer Ausdehnung. Er wird durch die Lage des Landes zwischen Deutschland, Frankreich und Italien, durch schiffbare Seen und Flüffe (der Rhein ver- bindet mit der Nordsee, die Rhone mit dem Mittelmeere), durch die Straßen über den Simplón, St. Bernhard, St. Gotthard, Jura, durch die Hauptstraße nach Tyrol und durch einen ganz unbedeutenden Durchgangszoll sehr be- günstigt, weßhalb der Transitohandel von großem Belange ist. Ausgeführt werden: Leinen-, Woll-und Seiden- zeuge, Uhren, Papier, Hornvieh, Talg, Häute, Butter, Käse rc. Eingeführt werden: Baumwolle, Seide, Wolle, Hanf, Flachs, Kolonialwaaren, Salz, Getreide rc. Kriegsverfassung. Ein stehendes Heer giebt es nicht; jeder Waffenfähige ist verbunden, wenn das Vater- land ruft, als Soldat zu dienen. So können ungefähr 120,000 Mann ins Feld rücken. Im Frieden sind von den Regimentern nur schwache Stämme vorhanden.

10. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 593

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
von der Barbarei. Die Haupt. Religion ist Mahometanisch; doch giebts auch viel Juden und Christen» Zu Fez «ni) Marocco sind zwey hohe Schulen, da wird Orammatica, ?oel>8, Aftrologia , Jurisprudentia, und an- dere Künste in Arabischer Sprache gelehret. Viele legen sich auf Gold machen , Schätze graben, Hexe- rei) und Gauckel. Spiele. Die wenigsten lernen Handwercke, weil sie die Arbeit scheuen. Um Maroceo herum stnd Gold . Silber. Kupfer . und Ei- sen . Bergwercke. Sie haben Müotze von Gold, Silber und Kupfer. Ihre Waffen stnd Bogen , Pfeile, Sebel und Mufqueten. Das Laad bringt Brod , Mast. Vieh, Wildpret, Feder- Vieh , Fische und Garten. Gewächse in der Menge. In Fer sind sonderlich schöne Schaafe, die?. Viertel ha. den: Denn der grosse und fette Schwantz kan vor das fünfte paßiren. Ihr Grträncke ist Wasser, mit Zucker, Honig und No- ßnen. Sie essen auf dem Erdboden ohne Messer, mit den Fin. gern, die stc mit Plaistr ablecken, oder an den Haaren ihrer Sclaven ab wischen. Ihr Vergnügen ist Fressen, Sauffeu und Gauckel.spie. lern zuzusehen. Wenn die Frau in die Wochen kommen sol, so wird 4. Kindern ein Tuch gegeben, und in jede Ecke wird ein Hüner. Ev gebunden: Mit demselben laufen sie auf die Gasse, beten so lange dabey, bis die Frau glücklich entbunden ist. Die Polygamie und Concubinen stnd da gebräuchlich. Ein Mann darf am Tage bey einer Concubine schlafen, aber in der Nacht muß er eine von seinen Frauen mit zu Belte neh- men. Die Tobten begraben ste unter einem grossen Gefchrey und mauern die Gräber zu, damit sie auf den jüngsten Tag ihre Gebeine nicht lange suchen dürfen. Wer auf dem Felde vom Regen überfallen wird, der ri- tzet stch nackend aus, und setzet sich auf dle Kleider, stk nicht naß werden. Die Pferde, die beym Grabe Mahonie'- gewesen sind,wer. den vor heilig gehalten, und aus ihre« Aepfelu wirdschnup- Toback gemacht. Ihre Priester heissen Santons und Maiabov« . zind der oberste wird Mufti genannt. U-Thku. B» S>«
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