Athen.
49
reist nach Kleinasien (Krösos) k., und sucht bei seiner Rück-v.ñ.g.
kehr nach zehn Jahren den noch fortdauernden Unruhen ver-
gebens zu steuern. An der Spitze der drei Parteien stehen:
Peisistratos, Lykurgos und Megalles, der Alkmäonide.
Peisistratos bemächtigt sich der Burg und somit der 561.
Tyrannis von Athen; muß jedoch noch zweimal vor den Alk-
mäoniden die Flucht ergreifen, bis es ihm gelingt, von
Eretria aus die Stadt wieder einzunehmen. Er schützt wenig-
stens der Form nach die Solouischen Gesetze, fördert das
Landleben und den Ackerbau, verschönert die Stadt, ordnet
des Homeros Gesänge rc., stirbt allgemein betrauert. Seine
Söhne
Hippias und Hipparchos treten in seine Fußtapfeu. 528.
Goldenes Zeitalter der Athenäer. Homer's Gesänge noch
mehr gefeiert; Anakreon und Simonides in Athen; Hermes-
Säulen rc. Desienungeachtet Verschwörung gegen sie durch
die Privatrache des Harm odios und Aristogeitou; Hip-
parchos ermordet. Hippias, durch seine Grausamkeit gegen
die Verschworenen alsbald verhaßt, muß vor den, von der
Pythia begünstigten und von dem lakedämonischeu Könige
Kleomenes unterstützten Alkmäoniden, welche in die Stadt
eingedrungen, die Burg verlassen, geht nach Sigeion am 510.
Skamandros.
Darauf Kämpfe des Kleisthenes und Jsagoras um
die Obergewalt in Athen; jener an der Spitze der Alkmäoni-
den, begünstigt das athenäische Volk, dieser, von den Spar-
tanern unterstützt, will Aristokratie einführen. Kleisthenes
behauptet sich zuletzt und führt nun Demokratie ein, indem
er die vier Phylen auf zehn, und den Senat auf fünfhundert
Männer vermehrt rc. und somit dem Volke mehr Gewalt ein-
räumt. — Kleomenes rückt vergebens gegen Athen heran, und
auch der geheime Plan der Spartaner, den Hippias von
Sigeion zurück zu rufen und in Athen wieder einzuführen,
scheitert. Hippias geht nach Sardes und von da zum Dareios.
Frühe schon bildeten sich unter mehren hellenischen Nachbarstaaten
Genossenschaften oder Amphiktyonien, welche an einem Mittelpunkte zu
4
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
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22
Karthager.
^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros,
Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen.
Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen
sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen
Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in
Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite-
riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos
(Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi-
schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz,
Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der
Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re.
Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina:
Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene
und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon
über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien
bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über
Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc.
* Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in
Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die
beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse
Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes
und anderer Metalle.
Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift
(durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst,
Astronomie rc.
Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung
der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine
Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und
Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo
(Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter.
§. 9.
Karthager (Karchedonier).
I. Von der Entstehung des Staates bis zum An-
fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis
480 v. Eh. G.
^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles
Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen
zu Eroberungen.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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— 73 —
um der wertvollen Federn willen. Veranlassung dazu gab der Umstand, daß die wilden
Strauße infolge der unablässigen Jagd, die man auf sie machte, immer seltener wurden,
die Federn also gewaltig im Preise stiegen. 1864 wurden im Kaplande mit zwei gefangenen
Straußen die ersten Versuche gemacht. Einen größeren Aufschwung aber nahm die Zucht
erst, als es 1869 gelang, durch künstliche Bebrütung der Eier die Zahl der zahmen
Strauße erheblich zu vermehren. Gegenwärtig soll ihre Zahl 700000 betragen. Der
Preis der Federn ist infolgedessen erheblich zurückgegangen und die Straußenzucht weniger
lohnend als früher. Während z. B. 1882 das Kz Federn 172 Mk. kostete, erhält der
Züchter heute nur noch 75—80 Mk. dafür. — Wenn die Straußenzucht gedeihen soll,
müssen den Tieren möglichst die Bedingungen geschaffen werden, unter denen sie im
wilden Zustande leben. Das am besten geeignete Gebiet ist die Karru. Quadratkilo-
metergroße Flächen sind hier mit Drahtgittern umzäunt und bieten den Straußen Raum,
sich frei umherzutummeln. Alle 6—8 Monate werden den erwachsenen Tieren die für
den Verkauf geeigneten Federn „abgepflückt". Man treibt die Vögel einzeln in einen engen
Verschlag, damit man vor ihren gefährlichen Schnabelhieben sicher ist, und schneidet die
Federn mit einem scharfen Meffer dicht über der Haut ab, so daß die Tiere keinen
Schmerz empfinden. Die großen langen Federn, die sogen. Amazonen, sitzen an den
Flügeln und am Schwanz. Ihre blendendweiße Farbe bekommen sie allerdings erst durch
sorgfältiges Bleichen, denn in natürlichem Zustande haben sie einen gelblichen Ton.
Ebenso sind die Federn von Natur glalt und flach. Die Kräuselung erhalten sie erst
unter den geschickten Händen der Arbeiterinnen. Der Hauptmarkt für Straußenfedern ist
London, wo jährlich für über 20 Mill. Mk. verkauft werden.
Einen gewaltigen Reichtum besitzt Südafrika an Bodenschätzen, besonders
Gold und Diamanten, in geringerem Maße an Kohlen, Kupfer und
Silber.
Das meiste Gold liefert Transvaal, wo man zahlreiche Fundstätten erschlossen hat.
Weitaus am ergiebigsten sind die bei Johannisburg am Witwatersrand, einem
niedrigen, wö. verlaufenden Höhenzuge. Das edle Metall wird fast durchweg bergmännisch
aus festem Gestein gewonnen. 1908 belief sich die Golderzeugung in Transvaal auf rund
600 Mill. Mk., mehr als ein Drittel der Gesamtausbeute der Erde (1700 Mill. Mk.).
Daneben kommt noch Rhodefia in Betracht (52 Mill. Mk.), während die andern Gebiete
nur geringe Mengen liefern. Diamanten sind über ganz Südafrika verbreitet. Man
kennt bis jetzt nicht weniger als 90 Fundbezirke. Die Edelsteine finden sich teils in losen
Schottermassen, namentlich zu beiden Seiten des Vaalslusses, teils in einem festen, tuff-
artigen Ergußgestein. Den ersten Diamanten fand 1867 ein Bur, der beim Verkauf
20000 Mk. daraus löste. Einen zweiten, bedeutend größeren, den man später als den
„Stern Südafrikas" bezeichnete, erhandelte er von einem Negerhäuptling für 500 Schafe,
12 Rinder und 2 Pferde im Werte von 5400 Mk. und erhielt dafür auf der Londoner
Industrieausstellung 220000 Mk. Geschliffen hatte er einen Wert von 500000 Mk. Die
Nachricht von diesen u. a. Funden lockte ganze Scharen von Gräbern herbei. 1870 waren
am Vaalslusse 10000 Diamantsucher tätig, die aus den alten Schottermassen die wertvollen
Steine auswuschen. Als man dann auch Diamanten in festem Gestein entdeckte, besonders
bei Kimberley, ging man zum Bergwerksbetrieb über. Dieser lag anfangs in den
Händen kleiner Gesellschaften, die aber nicht über genügende Mittel verfügten, die nötigen
Anlagen zu machen. Einen großartigen Aufschwung nahm die Diamantengewinnung erst,
als es dem damals in Südafrika mächtigsten Manne, Eecil Rhodes, gelang, mit Hilfe des
Hauses Rothschild in London die kleinen Gesellschaften aufzukaufen und zu der großen
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— 168 —
Von Bodenschätzen besitzt China besonders Kohlen, namentlich im N.
Die hier liegenden Felder gelten als die größten der Erde, und sie enthalten
nicht nur gewöhnliche, sondern auch Anthrazitkohle. Auch Erze, besonders
Eisen und Kupfer, serner Zinn, Blei, Silber und Quecksilber, sind vor-
Händen. Ob aber der Reichtum wirklich so groß ist, wie man vermutet, kann
erst die Zukunft lehren. Denn bis jetzt ist der Abbau noch gering. Der
Mangel an Verkehrswegen erschwert auch den Versand. Daher werden die
meisten Hafenstädte von Japan ans mit Kohlen versorgt. Die wichtigsten der
heute betriebenen Kohlengruben sind die von Kaiping in der Provinz Tschili
und von Poschan in Schantung.
Die Industrie Chinas kannte bis vor kurzem nur Kleinbetriebe. Die
Maschinen werden noch jetzt größtenteils durch viele fleißige Hände ersetzt. In
einzelnen Zweigen der Gewerbetätigkeit haben die Chinesen Hervorragendes
geleistet, so vor allem in der Seidenweberei und Seidenstickerei, deren
Erzeugnisse einen wichtigen Aussuhrgegenstand bilden. Altberühmt ist die
Porzellanfabrikation, die bis 2000 Jahre v. Chr. zurückreichen soll, und
die sehr dauerhafte, dünne und künstlerisch wertvolle Arbeiten liefert, ferner die
Herstellung von Lack-, Bronze- und Emaillesachen und von Schnitz-
arbeiten in Holz und Elfenbein. Einen großen Umfang hat die ebenfalls
schon alte Papiersabrikation, da der Chinese Papier zu allen möglichen
Zwecken verwendet. Neuerdings hat nun auch die Großindustrie, hauptsächlich
von Europäern begründet, in China festen Fuß gefaßt, besonders in den Küsten-
städten, und bei den billigen Arbeitskräften, die hier zur Verfügung stehen,
erwächst daraus der europäischen Industrie eine gefährliche Nebenbuhlerin.
Berkehr und Handel. Der Binnenverkehr vollzieht sich hauptsächlich zu
Wasser auf schwerfälligen Segelbooten, Dschunken, die flußauf von Kulis
gezogen werden. Neben den Flüssen gibt es zahlreiche Kanäle, unter denen der
1350 km lange Kaiserkanal der größte ist. Er verbindet Peking mit
Schanghai und ist bereits zur Zeit der Mongolenherrschaft (um 1300) gebaut
worden, um den Reis ungehindert von den Südprovinzen nach N. befördern
zu können, da die Dschunken bei der Küstenfahrt häufig von japanischen See-
räubern überfallen wurden. Durch die Laufveränderung des Hoangho (1852,
S. 159) ist der n. Teil unbrauchbar geworden. Die Landwege sind sehr schlecht.
Mit dem Bau von Eisenbahnen hat man erst in der letzten Zeit begonnen.
Doch betrug ihre Gesamtlänge 1911 schon 8700 km gegen nur 200 im
Jahre 1890.
Die erste, nur 20 km lange Eisenbahn haben die Engländer 1876 von Schanghai
nach Wusung gebaut. Als sie fertig war, wurde sie von der chinesischen Regierung ange-
kauft, aber nicht, um sie zu betreiben, sondern zu zerstören. Schwellen und Schienen
wurden losgerissen und samt Wagen und Lokomotiven ins Meer geworfen. Eine zweite,
1880 angelegte kleine Bergwerksbahn blieb unbehelligt. Zum Bau größerer Strecken kam
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Extrahierte Personennamen: Poschan
Extrahierte Ortsnamen: China Japan Provinz_Tschili Schantung China Peking Schanghai Schanghai
— 179 —
Von Faserpflanzen kommen Hanf und Baumwolle in Betracht, von andern
Nutzgewächsen der Tabak, der Lack-, Talg- und Kampferbaum. Der Lack-
bäum liefert einen Saft, der zu den berühmten Lackwaren verwendet wird, der
Talgbaum enthält in seinen Früchten ein talgartiges Fett. Die Viehzucht ist
unbedeutend. Den Schafen und Ziegen sagt das Klima und das hohe, rauhe
japanische Gras nicht zu. Dagegen wird viel Geflügel gehalten, und von großer
Bedeutung ist die Seidenraupenzucht, deren Erzengnisse den Weltmarkt
beeinflussen. Zur Volksernährung liefert der eifrig betriebene Fischfang mit
einem Jahreswerte von 120 Mill. Mk. einen wichtigen Beitrag.
Von Bodenschätzen enthält Japan besonders Kohlen und Kupfer. Beide
werden in ansehnlicher Menge ausgeführte Die Kohlenförderung stieg von
3 Mill, t im I. 1891 auf 151/2 Mill. im I. 1910 (D. 153 Mill.), die
Kupfererzeugung im gleichen Zeitraum von 19000 auf 50000 t. Von andern
Metallen findet man Gold, Silber und Blei, aber sie decken nicht den Bedarf
des Landes. Eisen, das für die Gegenwart wichtigste Metall, findet sich in
Japan nur in geringen Mengen (Erzeugung 1910: 65000 t, D. 15 Mill.).
Sehr bedeutend sind die Lager vorzüglicher Tonerde, die die Grundlage der
großen japanischen Steingut- und Porzellanindustrie bilden. In neurer Zeit hat
man ergiebige Erdöllager aufgeschlossen.
Hervorragendes haben die Japaner schon seit langem in der Industrie
geleistet. Sie ist noch heute überwiegend Hausgewerbe. Altberühmt ist die
Herstellung von Steingut, Majolika und Porzellan, die Verfertigung
prachtvoller, überaus haltbarer Lackwaren und künstlerisch ausgeführter Metall-
arbeiten, wie denn überhaupt das Kunstgewerbe eine hohe Stufe erreicht hat.
Auch in feinen Webarbeiten aus Hanf, Baumwolle und Seide leisten die
Japaner Vorzügliches, ebenso in Flechtarbeiten. Sehr bedeutend ist die Her-
stelluug von Papier, das zu allen möglichen Dingen, Fensterscheiben, Tüchern,
Schirmen, Kleidern, Kopfbedeckungen usw., verwendet wird. Zu diesen, schon
dem alten Japan eigenen Gewerben ist nun in neurer Zeit auch noch die Groß-
industrie nach europäischem Muster getreten: Spinnereien und Webereien,
Hüttenwerke, Schwereisenindustrie, die Panzerplatten, Eisenbahnschienen,Lokomotiven,
Maschinen usw. herstellt, Schiffsbauanstalten, Zündhölzchenfabriken, die jetzt ganz
Ostasien versorgen, usw. Wie rasch sich die Entwicklung vollzogen hat, möge
ein Beispiel zeigen. 1882 wurde die erste größere Baumwollspinnerei gegründet.
1886 waren bereits 65000, 1912 2177000 Spindeln in Betrieb. In einigen
Industriezweigen ist Japan schon in Wettbewerb mit europäischen Erzeugnissen
getreten.
Auch Verkehr und Handel haben gewaltige Fortschritte gemacht. Im alten
Japan gab es nur wenige größere Fahrstraßen. Fast alle Waren wurden auf
Lasttieren, Personen in Sänften und Tragstühlen befördert. In welcher Weise
12*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Japan Japan Majolika Japan Ostasien Japan Japan
— 186 —
Bereits gegen Ende des 16. Jahrhunderts schickte Rußland seine ersten Verbannten
nach Sibirien. Größeren Umfang aber nahm die Verschickung erst im 19. Jahrhundert
an. Vorwiegend wurden politische Vergehen mit dieser Slrase belegt. Im Durchschnitt
entfallen wohl 20000 Verbannte ans das Jahr. Oft ziehen mit den Sträflingen auch
deren Angehörige. Schrecklich war früher die lange Reise bis zum Verschickungsorte. Sie
wurde ganz zu Fuß zurückgelegt. Täglich, selbst bei Regen, Sturm und Schnee, mußten
die Unglücklichen 15 Werst marschieren. „Vor und hinter ihnen ritten Kosaken, die
ihnen, wenn sie sich in ihren Ketten durch den Schlamm und Schmutz der Wege schleppten,
kein Ausruhen gestatteten. Jetzt werden sie in besonderen Gefangenenwagen mit vergitterten
Fenstern auf der Bahn befördert. Manchmal sieht man diese rollenden Gefängnisse auf
dem Nebengleise eines Bahnhofs stehen. Bleiche Gesichter schauen durch das Gitter und
beobachten mit gleichgültigen Blicken, was auf dem Bahnsteig vor sich geht" (S. Hedin).
Das Schicksal der Verbannten ist verschieden. Die schwersten Verbrecher arbeiten gefesselt
in Bergwerken und führen ein wahrhaft klägliches Dasein. Andre dürfen sich als Hand-
werker oder Arbeiter in einer Ortschaft ansiedeln, diese aber nicht verlassen. Wieder andre
bekommen ein Stück Land zugewiesen, das sie zu bearbeiten haben, und müssen als Abgabe
eine bestimmte Anzahl Pelze an die Regierung abliefern. Viele entziehen sich durch die
Flucht der ihnen auferlegten Strafe und werden als Landstreicher zu einer Plage der freien
Bevölkerung.
Wirtschaftsleben. Sibirien ist keineswegs so unwirtlich, wie man sich das
häufig vorstellt. Die s., etwa 2/5 der Gesamtfläche umfassenden Gebiete eignen
sich gut zum Ackerbau, der jetzt die Grundlage des sibirischen Wirtschaftslebens
bildet. Es gedeihen alle Getreidearten, dazu Kartoffeln, Flachs, Tabak usw. Die
Entwicklung des Ackerbaus litt aber bisher unter dem Mangel an Verkehrswegen.
Seit der Eröffnung der Sibirischen Überlandbahn (S. 187) aber hat der Anbau
rasche Fortschritte gemacht, und es werden bereits bedeutende Mengen von Getreide
ausgeführt. Ebenso hat sich die Viehzucht gehoben, deren Betrieb bedeutend
weiter nach N. reicht. 1907 wurden 58000 t Butter im Werte von 63 Mill. Mk.
allein nach England versandt. Dazu kommen als weitere Ausfuhrgegenstände
Wolle und Häute. Sehr reiche Erträge liefert der Fischfang, der in der
Volksernährung eine wichtige Rolle spielt. Die unermeßlichen Schätze des Waldes
an Holz sind bisher noch wenig ausgebeutet worden, da der Versand nach Europa
zu kostspielig ist. In früheren Zeiten war die Jagd aus Pelztiere eine ergiebige
Erwerbsquelle. Die rücksichtslose Verfolgung hat aber unter den wertvollen
Tieren stark aufgeräumt. Zobel, Hermeline, Blaufüchse, Iltisse, Nerze und >
Marder werden immer seltener. Die Pelztierjagd wird hauptsächlich von Ein-
geborenen in wenig bewohnten Waldgegenden, namentlich Ostsibiriens, betrieben.
Einen großen Reichtum besitzt Sibirien an Bodeuschätzen. Von Metallen
findet man Eisen, Kupfer, Blei, Zink, Silber und Gold. Doch nur die beiden
letzten werden bis jetzt in beträchtlichem Umfange gefördert. Die wichtigsten Silber-
gruben liegen bei Nertschinsk jenseits des Baikalsees, die bedeutendsten Goldbergwerte
am Altai. Außerdem wird Waschgold am Jenissei u. a. Flüssen gewonnen. In
der letzten Zeit ist die Goldausbeute beträchtlich gestiegen (1901: 34 400,
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Ortsnamen: Sibirien England Europa Sibirien Altai Jenissei
— 318 —
sächlich Rinder und Schafe. Hänte, gedörrtes und gesalzenes Fleisch sind
wichtige Ausfuhrerzeugnisse.
Sehr reich ist Brasilien auch an Bodenschätzen; doch ist der Bergbau noch
wenig entwickelt. Nur Gold (1910: 2900 kg) und Diamanten werden in
nennenswerter Menge gewonnen. Die Ausdeute au Diamanten hatte früher
einen Jahreswert bis zu 10 Mill, Mk., und in der Zeit von 1725—1900
sollen im ganzen für 4 Milliarden Mk. der kostbaren Edelsteine ausgeführt
worden sein. Die Entdeckung der afrikanischen Diamantenfelder aber hat einen
bedeutenden Rückgang gebracht (1904: 1,4 Mill. Mk.). Von andern Edelsteinen
und Halbedelsteinen findet man Berylle, Topase, Turmaline und Achate; von
Metallen kommt besonders Eisen und Mangan in Betracht, ferner Kupfer,
Platin und Quecksilber. Vou Silber und Kohlen dagegen hat man bis jetzt
nur geringe Mengen gefunden.
Die Industrie ist der Hauptsache nach aus die Verarbeitung der einheimischen
landwirtschaftlichen Erzeugnisse gerichtet (Getreidemühlen, Kaffeeschälereien, Braue-
reien, Brennereien, Großschlächtereien, Sägewerke usw.).
Das Verkehrswesen ist nur in den Küstenlandschaften einigermaßen ent-
wickelt. An Eisenbahnen gab es 1912 22 000 km. Fast das ganze Innere
ist noch ohne Schienenwege. Im Amazonenstromtieflande spielen die Flüsse, die
zusammen auf 40 000 km schiffbar sind, eine wichtige Rolle. Auf dem Haupt-
Abb. 62. Kaffeepflanzung in Brasilien zur Erntezeit.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
— 15 —
von 3300 km (1912) und Kunststraßen in gleicher Ausdehnung durchziehen es. Fieber-
hauchende Sumpfgebiete hat man trocken gelegt. Durch großartige Bewässerungsanlagen
und die Erbohrung von artesischen Brunnen in der Sahara sind große Flächen Landes
für den Anbau gewonnen worden. Was das alles bedeutet, erhellt aus der Tatsache, daft-
die Ausfuhr, die zwischen 1830—40 nur 3—4 Mill. M. betrug, 1910 die beträchtliche
Höhe von 393 Mill. Mk. erreicht hat.
Der Ackerbau ist fast ganz auf das Tell beschränkt und erzeugt an Getreide ins-
besondere Weizen, Gerste und Mais und zwar weit über den Bedarf hinaus. Eine
weite Verbreitung hat der Weinbau, der 1906 6,9 Mill. dl Wein lieferte, mehr als den
dreifachen Ertrag Deutschlands. Große Bedeutung hat ferner der Anbau von Süd-
Abb. 3. Die Maurenstadt in Alschier.
f rü ch t en und von F r üh g e m ü s en (grünen Bohnen, Erbsen, Blumenkohl, Artischoken, Tomaten^
Kartoffeln), die im Winter und Frühlinge als noch seltene und teure Ware auf den euro-
päifchen Markt kommen. Außerdem wird Tabak gebaut (1901: 7,7 Mill. kg), und die
Oasen der Sahara mit ihren 2^ Mill. Palmen erzeugen gewaltige Mengen von Datteln.
Der Wald, der allerdings nur 10 °/0 der Oberfläche des Landes bedeckt und zu mehr als-
der Hälfte Staatseigentum ist, liefert Kork und Gerberlohe, das Steppenhochland Halsa-
gras. Viehzucht wird hauptsächlich im Steppenhochland getrieben und erstreckt sich vor-
wiegend auf Kleinvieh, Schafe (9 Mill.) und Ziegen (4 Mill.), in geringerem Umfange
auf Rinder (1,1 Mill.) und auf Esel, Maultiere und Kamele, die als Lasttiere uu-
entbehrlich sind. Der Bergbau liefert Zink, Eisen und Blei, leidet aber unter dem
Mangel an Kohlen, der eine Verhüttung der Erze unmöglich macht. In letzter Zeit ist
die Ausfuhr von Superphosphat, einem vorzüglichen Dungstoffe, bedeutend geworden.
Der Außenhandel erreichte 1910 einen Wert von 801 Mill. Mk. (A. 395, E. 406).
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— 74 —
de Beers-Gefellfchaft zu vereinigen (1888), die seitdem den Abbau mit allen technischen
Hilfsmitteln der Neuzeit betreibt. „Man hat berechnet, daß bis zum Jahre 1901 Süd-
afrika allem während eines knappen Menschenalters mehr als */5 aller auf der Welt jemals
gewonnenen Diamanten geliefert hat." 1906 erreichte die Ausbeute den Wert von 135,
1907 von 180 Mill. M. 1895 fand man einen riesigen, roh 200 g wiegenden Diamanten,
den man zu Ehren des 60 jährigen Regierungsjubiläums der Königin Viktoria als
Jubiläumsdiamanten bezeichnet hat. Er wog geschliffen noch 49 g und übertraf nicht
bloß an Größe, sondern auch an Glanz und „hellem Wasser" alle bisher bekannten
Diamanten. Sein Wert wird auf 8 Mill. Mk. geschätzt. Er wird aber noch weit über-
troffen durch einen 1905 in Transvaal entdeckten, der den vierfachen Umfang, etwa Faust-
große, hat. Transvaal hat ihn aus Dankbarkeit für die ihm verliehene freie Verfassung
aufgekauft und dem Könige von England zum Geschenk gemacht.
Kohlen finden sich hauptsächlich in Transvaal und Natal, in geringeren Mengen
auch im ö. Kapland und iu Südrhodesia. Ihr Vorkommen ist aber nicht so bedeutend,
daß sich an ihren Fundorten größere Jndustriebezirke wie in Europa entwickeln könnten.
Wichtig sind sie insbesondere für die Versorgung der Südafrika anlaufenden Dampfer.
1908 wurden in Transvaal 2,7, in Natal 1,7 Mill. t gefördert. Der Hauptfundort für
Kupfer ist das w. Kapland, s. vom Oranjefluß (Klein-Namaland). Eine Eisenbahn ver-
bindet jetzt den Bezirk mit der Küste. In den Jahren 1904—7 wurden durchschnittlich
82000 t, 1908 109000 t Erze gefördert. Silber gibt es iu Transvaal und Rhodefia
(1908: 2350000 Mk.).
Verkehr und Handel. In früheren Zeiten vollzog sich der Verkehr aus-
schließlich auf Lasttieren und Wagen, die bei dem Mangel an ordentlichen Wegen
außerordentlich schwer und klobig gebaut waren und von 12—20 Ochsen
gezogen wurden. Die Engländer haben aber, um das Land zu erschließen,
Großartiges im Bau von Verkehrswegen geleistet.
Drei Eisenbahnlinien gehen von der Südküste aus nach N. und verzweigen sich
im Junern nach W. und O. Die eine verläuft von der Kapstadt an erst ö., dann nö.,
berührt in der Nähe des Vaal die Diamantenstadt Kimberley, weiterhin Maseking
und die Goldstadt Bulawayo, weudet sich dann nach N.-W., überschreitet bei den
Vikloriasällen den Sambesi und reicht jetzt bis Katanga im Kongostaat. Sie bildet
einen Teil der geplanten Überlandbahn, die die Kapstadt mit Kairo verbinden soll und
von N. her bis Khartum vorgerückt ist. Der Ausgangspunkt der zweiten Linie ist Port
Elisabeth. Die Bahn verläuft über Bloemfontein im Oranjefreistaat, Johannis-
burg, Pretoria und endet bei Pietersbnrg. Von Johannisburg und Pretoria führen
Seitenlinien nach Durban und Lorenzo Marques (S. 76). Die dritte Linie zieht von
East London nw. und vereinigt sich mit der zweiten Linie. Die Gesamtlänge der
Bahnen in Britisch-Südasrika betrug 1910: 15500 km.
Der Außenhandel hatte 1911 einen Wert von 1795 Mill. Mk. (A. 1098, E. 697).
Es wurden ausgeführt: Gold (752 Mill. Mk.), Diamanten (166), Wolle (78), Straußen-
federn (44), Häute und Felle (24).
Siedlnngen. Die Hauptform der Anfiedlung ist die zerstreut liegender Einzelsarmen,
die mit Stacheldrahtzäunen gegeneinander abgegrenzt sind. Eine solche Farm besteht aus
einem Wohnhaus mit Garten und im besten Falle noch aus einigen Scheunen. „Die
Heimstätten — so nennt sie dcr Bur — liegen oft stundenweit voneinander entfernt, und
das Leben der Besitzer ist das denkbar einfachste, einsamste und eintönigste. Als Mittel-
punkte der Kultur haben sich auf dem Lande kleine Städtchen entwickelt, die die Farmer
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth Lorenzo_Marques
Extrahierte Ortsnamen: Transvaal Transvaal England Transvaal Südrhodesia Europa Transvaal W. Kapstadt Kimberley Katanga Kapstadt Kairo Khartum Pretoria Johannisburg Pretoria Durban London Britisch-Südasrika
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feiten für eine so weite Reise versehen. Der Fahrpreis stellt sich sür die erste Klasse ans
etwa 600, für die zweite auf 400 Mk. Die Bahn, deren Betriebsfähigkeit jetzt noch durch
die Anlage eines zweiten Gleises erhöht wird, ist für Rußland von außerordentlicher Be-
deutung. Sie erleichtert die weitere Besiedlung Sibiriens, ermöglicht einen Versand der
Erzeugnisse des Landes und schafft ein Absatzgebiet für die russische Industrie. Nicht
minder fördert und stärkt sie aber auch den politischen Einfluß Rußlands in Ostasien und
dient dem Weltverkehr durch die bedeutende Abkürzung und Verbilligung des Weges nach
Japan und China. — Noch andre Bahnen sind in Sibirien im Bau oder geplant: so die
Amurbahn von Nertschinsk den Amur entlang nach Chabarowka (S. 187), um den
Weg nach Wladiwostok durch chinesisches Gebiet zu vermeiden, eine Linie von Jekaterinburg
über Tjumen nach Omsk und eine von Taschkent (S. 191) ebenfalls nach Omsk (4000 km).
Endlich ist eine Abkürzung des Weges nach Peking geplant durch den Bau eines Schienen-
weges, der s. vom Baikalsee von der Sibirischen Bahn abzweigt und über Kjachta durch
die Mongolei nach Kalgan führt (S. 169).
Die Siedlungen find meist klein und liegen oft Tagereisen weit von einander
entfernt. Tobolsk (22000 E.) am Jrtisch ist die alte Hauptstadt Sibiriens, liegt aber jetzt
abseits von der großen Verkehrsstraße und hat daher an Bedeutung verloren. Auf dem
Wasserwege steht es in Verbindung mit Tjumen (30000 E), einer aufblühenden, Gewerbe
und Handel treibenden Sladt, dem Endpunkt der Bahnlinie Perm-Jckaterinburg, die bis
Omsk weitergebaut werden soll. Tomsk (64000 E.), die Hauptstadt Westsibiriens, liegt
ö. vom mittleren Ob, ist durch eine 87 km lange Zweigbahn mit der Überlandbahn ver-
Kunden und besitzt seit 1888 eine Universität. In der Nähe liegen wertvolle Kohlenfelder.
Barnaul (30000 E.), am Ob, ist der Mittelpunkt des altaischen Bergbaubezirks. Es
hat mehrere, meist von Deutschen angelegte Hüttenwerke für Gold, Silber, Kupfer, Blei
und Eisen und eine Bergbauschule. Die bedeutendste Stadt Ostsibiriens ist Jrktttsk
(52000 E.) an der Angara und der Überlandbahn, 45 km vom Baikalsee. Sie ist der Haupt-
platz für den sibirischen Pelzhandel und wichtig für den Verkehr mit China. In rascher
Entwicklung begriffen ist Krasnojarsk (34000 E.) am Übergang der Sibirischen Bahn
über den Jenissei. Jenseits des Baikalsees, in Transbaikalien, Nertschinsk (7000 E.)
an der Schilka, lange berühmt durch seine jetzt erschöpften Silber- und Bleibergwerke.
Von Bedeutung ist noch der Abbau von Magneteisenstein. Kjachta, gegenüber dem
chinesischen Maimatschin (S. 155), war früher ein wichtiger Platz für den Karawanen-
verkehr mit China, zählt aber jetzt nur noch 1000 E. Am Ostknie der Lena Jakutsk
(6500 E.), eine alte Stadt mit lebhaftem Pelzhandel. Die Lena ist hier 200 Tage im
Jahre zugefroren. Am Ochotökischen Meere das kleine Ochotsk. Die weiter f. im
Amurlande gelegenen Orte Nikolajewsk und Wladiwostok sind schon früher genannt
worden (S. 156).
Bodengestalt und Gewässer. Turan ist ein ziemlich abgerundetes natür-
liches Gebiet. Es reicht von den w. Stufenlandschaften Mittelasiens bis zum
Kaspischen Meere und Uralfluß und wird im Süden von den Randgebirgen
Irans begrenzt. Im N. scheidet es eine Bodenerhebung, die vom Altai zum
Ural hinüberführt, von Sibirien. Mit Ausnahme der ö. Stufenländer ist das
ganze Gebiet Tiefebene, der Boden eines noch in junger Zeit hier flutenden
Meeres. Zahlreiche Seen, darunter die großen Becken des Kaspischen Meeres,
2. Turan oder Westturkeftan.
(4.2 Miss, qkm, 10,6 Mill. E., 2.3 auf 1 qkm.)
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Extrahierte Personennamen: Kjachta Turan
Extrahierte Ortsnamen: Sibiriens Ostasien Japan China Sibirien Chabarowka Wladiwostok Jekaterinburg Omsk Taschkent Omsk Peking Mongolei Kalgan Sibiriens Tjumen Omsk Tomsk Westsibiriens Barnaul Ostsibiriens China Krasnojarsk Schilka China Lena_Jakutsk Nikolajewsk Wladiwostok Mittelasiens Irans Sibirien Kaspischen_Meeres Westturkeftan