Athen.
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reist nach Kleinasien (Krösos) k., und sucht bei seiner Rück-v.ñ.g.
kehr nach zehn Jahren den noch fortdauernden Unruhen ver-
gebens zu steuern. An der Spitze der drei Parteien stehen:
Peisistratos, Lykurgos und Megalles, der Alkmäonide.
Peisistratos bemächtigt sich der Burg und somit der 561.
Tyrannis von Athen; muß jedoch noch zweimal vor den Alk-
mäoniden die Flucht ergreifen, bis es ihm gelingt, von
Eretria aus die Stadt wieder einzunehmen. Er schützt wenig-
stens der Form nach die Solouischen Gesetze, fördert das
Landleben und den Ackerbau, verschönert die Stadt, ordnet
des Homeros Gesänge rc., stirbt allgemein betrauert. Seine
Söhne
Hippias und Hipparchos treten in seine Fußtapfeu. 528.
Goldenes Zeitalter der Athenäer. Homer's Gesänge noch
mehr gefeiert; Anakreon und Simonides in Athen; Hermes-
Säulen rc. Desienungeachtet Verschwörung gegen sie durch
die Privatrache des Harm odios und Aristogeitou; Hip-
parchos ermordet. Hippias, durch seine Grausamkeit gegen
die Verschworenen alsbald verhaßt, muß vor den, von der
Pythia begünstigten und von dem lakedämonischeu Könige
Kleomenes unterstützten Alkmäoniden, welche in die Stadt
eingedrungen, die Burg verlassen, geht nach Sigeion am 510.
Skamandros.
Darauf Kämpfe des Kleisthenes und Jsagoras um
die Obergewalt in Athen; jener an der Spitze der Alkmäoni-
den, begünstigt das athenäische Volk, dieser, von den Spar-
tanern unterstützt, will Aristokratie einführen. Kleisthenes
behauptet sich zuletzt und führt nun Demokratie ein, indem
er die vier Phylen auf zehn, und den Senat auf fünfhundert
Männer vermehrt rc. und somit dem Volke mehr Gewalt ein-
räumt. — Kleomenes rückt vergebens gegen Athen heran, und
auch der geheime Plan der Spartaner, den Hippias von
Sigeion zurück zu rufen und in Athen wieder einzuführen,
scheitert. Hippias geht nach Sardes und von da zum Dareios.
Frühe schon bildeten sich unter mehren hellenischen Nachbarstaaten
Genossenschaften oder Amphiktyonien, welche an einem Mittelpunkte zu
4
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König]]
— 92 —
hat das Land infolge der immer weiter fortschreitenden Bahnbauten und dank der Rührig-
keit nichttürkischer Völker wieder einen Ausschwung genommen, der für die Zukunft eine
neue Blüte erhoffen läßt.
Siedlungen. Kleinasien führt als türkische Provinz den Namen Anädoli (Anatolien),
das Land gegen den Aufgang. Dasselbe bedeutet die früher für den w. Teil gebräuchliche
Bezeichnung Levante. Dank der überwiegend türkischen Bevölkerung, die in keiner andern
Provinz so zahlreich ist, bildet Kleinasien die Hauptstütze des Osmanischen Reiches. Unter
den Städten überragt an Bedeutung alle andern Tmyrna (225000 E., darunter 100000
Griechen), im Hintergrunde einer geräumigen Bucht an der Westküste, der erste Handels-
platz der Türkei (S. 90). Unter den Gewerben ist die Teppichknüpserei am bedeutend-
sten. Vrnssa (80000 E.), herrlich gelegen am Fuße des Myfischen Olymp (2530 m),
nicht weit vom Marmarameer, hat bedeutende Teppich-, Wollwaren- und Seidenindustrie.
Tkutari (80000 E.) am Bosporus gilt als Vorstadt von Konstantinopel. An der Nord-
küste liegen die Hafenstädte Sinob (Sinope) und Tarabison (Trapezunt, 50000 E.),
letzteres besonders wichtig als Ausfuhrhafen für die Erzeugnisse Armeniens. — An der
Südküste ist die im Winkel zwischen Kleinasien und Syrien gelegene fruchtbare Schwemm-
landebene von Tarsus der Sitz einer dichten Bevölkerung. Das alte berühmte Tarsus,
die Vaterstadt des Apostels Paulus, ist jetzt unbedeutend. Die wichtigste Stadt ist heute
Lldlna (45000 E.), durch eine Eisenbahn über Tarsus mit dem Hafen Merfina ver-
bunden. Eine steigende Bedeutung, namentlich auch für den Handel mit Mesopotamien,
gewinnt der Hafen Alexandretta oder Jskendernn im Hintergrunde des gleichnamigen
Busens. Die Städte des Hochlandes liegen alle in fruchtbaren Oasen. Angora
(30000 E.) ist bekannt durch die hier in großem Umfange betriebene Zucht der Angora-
ziege. Konia (60000 E.) ist das alte, ans der Apostelgeschichte und den Kreuzzügen
bekannte Jkonium. Am Fuße des Erdschias Kaisarie (70000 E.), eine lebhafte
Handelsstadt.
Inseln. Der Westküste ist eine große Zahl von Inseln vorgelagert, darunter als
wichtigste Lemnos, Lesbos oder Mytilene (1750 qkm), Chios, Samos, das seit 1832
ein unabhängiges, aber zinspslichtiges Fürstentum ist, und Rhodns (1460 qkm). Alle
diese Inseln sind gebirgig, werden von Griechen bewohnt und erzeugen viel Wein und
Feigen. Auch treiben die Bewohner Schiffahrt, Fischfang und Schwammsischerei. 70 dm
von der Südküste entfernt liegt Cypern (9600 qkm), das seit 1878 unter englischer Ver-
waltung steht. Gegen früher verödet, hebt es sich wieder unter der Fürsorge der englischen
Regierung. Die Hauptausfuhrerzeugnisse sind Johannisbrot (jährlich bis zu 2 Mill. Mk.),
Wein und Seide. Die Hauptstadt ist Nikosia (15000 E.).
2. Armenien.
(380000 qkm, 4,7 Mill. E., 12 auf 1 qkm).
Das Land. Ö. von Kleinasien liegt das Hochland von Armenien, die
gewaltigste Erhebungsmasse Vorderasiens. Es besteht aus mehreren stufenartig
übereinanderliegenden Hochflächen, die sich 1500 bis 2000 m über den Meeres-
spiegel erheben. Ihnen sind wieder kreuz und quer verlausende Gebirgszüge
und einzelne Bergstöcke aufgesetzt, und die Flüsse haben tiefe, oft schluchtenartige
Täler in die Hochlandsmasse eingegraben. Zahlreiche Berge, sast durchweg er-
loschene oder noch schwach tätige Vulkane, erreichen Höhen von 3000—4000 m.
Der höchste ist der ziemlich in der Mitte gelegene Ära rat (5200 m). Als ein
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Apostels Paulus Merfina Alexandretta
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Das Innere Kleinasiens ist ein teils flaches, teils welliges Tafelland von
800—1200 m Höhe, aus dem aber einzelne Berge und Bergzüge, sämtlich ans
vulkanischem Gestein bestehend, inselartig emporragen. Die bedeutendste Erhe-
bung ist der nahe dem Antitaurus gelegene erloschene Vulkan Erdschias
(Argäus der-Alten, 4000 in). Der s. Teil des Hochlandes ist abflußlos, und
die vom Gebirge herabrinnenden Bäche enden in flachen Salzseen. Unter den
vier nach N. durchbrechenden Flüssen hat der Kisil Jrmak, der Halys der
Alten, die Länge der Oder (900 km). Er ist aber wegen seiner Wasserarmut
und seines reißenden Gefälles zur Schiffahrt nicht geeignet. Sein Wasser ist
salzig und von rötlicher Farbe, da er ans seinem Laufe ein in roten Mergelton
eingebettetes Salzlager durchfließt. Daher seine beiden Namen; denn Halys
bedeutet Salzfluß, Kisil Jrmak roter Fluß.
Klima und Pflanzenwelt. Das Klima stimmt im allgemeinen mit dem der
anderen Mittelmeerländer überein (Iii, S. 124). Die Sommer sind heiß und trocken, die
Winter mild und regenreich. Doch gilt das letztere nur für die Küstenlandschaften. Das
hochgelegene Innere hat infolge der hohen Randgebirge, die den Einfluß des Meeres ab-
halten, kalte Winter und empfängt nur wenig Niederschläge (20—30 cm). Daher ist es
Steppe, stellenweise sogar Wüste, und nur in den feuchteren Randgebieten findet sich
zwischen den Gräsern und Kräutern auch Strauchwerk mancherlei Art. Doch gibt es auch
fruchtbare Oasen in der Steppe, besonders im W. Einen scharfen Gegensatz zu deu öden
Hochländern bilden die regenreicheren Küstenlandschaften. Die meerwärts gerichteten Ge-
hänge des Pontischen Gebirges, die den kühlen Nordwinden ausgesetzt sind, tragen Pracht-
vollen mitteleuropäischen Laubwald. An dem wärmeren West- und Südrande finden wir
in den unteren Lagen überall immergrüne Gewächse, Myrte, Lorbeer, Oleander usw. Höher
hinauf aber enthält der Taurus „wahre Urwälder von echten Libanonzedern und anderen
edlen Nadelhölzern", auch herrliche Eichen- und Buchenbestände.
Wirtschaftliche Zustände. Die Hochlaudschasteu dienen hauptsächlich der
Viehzucht. Man hält vorwiegend Schafe und Ziegen, in geringerer Zahl
Rinder, Büffel, Pferde und Kamele. Sehr lohnend ist insbesondere die Zucht
der Angoraziege (2x/2 Mill.), deren feines, seidenweiches Haar unter dem
Namen Mohärwolle in den Handel kommt. Der Ackerbau ist auf einzelne
Oasen beschränkt. Doch könnte durch künstliche Bewässerung noch viel Kulturland
gewonnen werden. Die deutsche Bcigdadbahngesellschast hat jetzt geplant, in der
Nähe von Koma durch Berieseluugsaulageu ein Gebiet von 80000 ha dem
Baumwollenbau dienstbar zu machen. Im Gegensatze zu dem öden Innern sind
die Küstengebiete wohl angebaute Kulturlandschaften, besonders in dem nach jeder
Richtung hin bevorzugten W. Hier gedeihen Weizen, Mais u. a. Getreide-
arten, Tabak, Baumwolle, Oliven', Südfrüchte, besonders Feigen,
Weintrauben, die vorwiegend als Rosinen in den Handel kommen, Mohn zur
Opiumgewinnung, Anis, Sesam usw. Unter den Waldbäumen ist die Knopper-
eiche am wichtigsten, deren Becher (Knoppern) Gerbstoff enthalten und massen-
Haft ausgeführt werden. Auch der Seidenbau ist von Bedeutung. Der
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von Europa und dem Stier des Minos) kamen sie über K t) t h e r q nach beit Inseln des ägäifchen Meeres, oon welchen sie die seeräuberischen Karer berbrängten, nach dem Bosporus und der thracischen Küste wie nach dem griechischen Fest-lanbe, besonbers ans der östlichen und süböstlichen Seite, und legten überall ihre Faktoreien an. Aus Thasos und der benachbarten thracischen Küste beuteten sie die Golbminen, in Argolis bte Kupfergruben aus, in den thessalischen Gewässern, dem Euripus, den Golfen von Argos und Lakonien den erstaunlichen Reichtum von Purpurschnecken. Ihnen berbanften die Griechen außer dem babylonischen Maß und Gewicht eine wesentliche Förberung in der Schiffahrt wie in allerlei technischen Fertigkeiten, ütsbesonbere auch die Lautschrift. Aber auch ihre religiösen Vorstellungen sind durch bte der Phönicier beeinflußt worden (Bal = Melkart, b. i. Herakles, Aschera = Aphrobite). doch hat die Kraft des griechischen Geistes das hier Eingebrungene eigenartig umgebilbet und berebelt.
3. Den Einfluß des Orients auf die Kulturentwickelung Griechenlanbs lassen erst in späterer Zeit entstaubene Ein-wanberersagen beutsich erkennen:
Kadmus („der Mann aus Osten"), Sohn des Agenor aus Tyrus, sucht seine von Zeus geraubte Schwester Europa und gründet in der Gegend des spateren Theben die Burg Kadmea; zugleich bringt er die Buchstabenschrift.
Kekrops, der älteste Begründer menschlicher Kultur in Attika, bcr die Akropolis (Kekropia) anlegte, erscheint nach altattischer Überlieferung als Autochthon, später als Einwanberer aus Sais in Niederägypten.
Aus Danaus aus Oberägypten, den Stammvater des Perseus und Herakles, wirb bte Kultur in der Lanbschaft Argolis zurückgeführt.
Pel op s, Sohn des phrygifchen Königs Tantalus, wandert in den nach ihm benannten Peloponnes und setzt sich in Mykenä fest, von wo aus feine Nachkommen (Atriben) einen großen Teil der Halbinsel unterwerfen.
2. Achäisches („heroisches") Zeitalter.
1. Ein kriegerisch-ritterlicher Geist würde in der griechischen Bebölkerung geweckt durch den schon früh bemerkbaren feinblichen Gegensatz zwischen benachbarten Stämmen, besonbers
teffus) ausbeuteten (Gabes). Selbst in das nörbliche Meer wagten sie sich bis zu den „Zinninseln" (Kaffiteriben, b. i. Britannien) und bis an die Küsten der Nordsee (Bernstein). Im Osten stanben sie auf Karawanenstraßen mit Ägypten, Arabien, Armenien und Babylon in Verbinbung und gelangten sogar bis Ophir, b. H. bis zu den Jnbusmünbungen. Sie hanbeltcn nicht nur mit fremben (assyrischen, babylonischen, ägyptischen) Erzeugnissen, sonbern auch mit bencn ihres eigenen Gewerbfleißes (Weberei und Purpurfärberei, Glas- und Bronzearbeiten, Bergbau).
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Extrahierte Personennamen: Zeus
Extrahierte Ortsnamen: Europa Argolis Argos Lakonien Aschera Tyrus Europa Theben Burg_Kadmea Attika Kekropia Niederägypten Argolis Mykenä Britannien Nordsee Bernstein Armenien
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mächtige Cyzikus an der Propontis, ebenso Abydus gegenüber dem äolischen Sestns am Hellefpont, während Lampsakus von Phoeäa herrührte.
2. Mit Milet wetteiferte das dorische Megara, von dem an der Propontis Chaleedon, vor allem aber das dem letzteren gegenüberliegende Byzanz (658) ausgingen. Unterstützt durch die Meeresströmung und einen vorzüglichen Hafen, beherrschte Byzanz infolge seiner Lage am Bosporus die ganze Handelsverbindung zwischen dem Schwarzen Meer und den griechischen Gewässern. Als Stapelplatz für den Getreidehandel der Pontusländer und insbesondere auch für die Ausfuhr gesalzener Thunsische gelangte es trotz ununterbrochener Kämpfe mit den umwohnenden Barbaren zu einer bewundernswerten Blüte.
3. Die Küsten des Südostens.
Im Süden war Cypern mindestens schon im 9. Jahrh, mit griechischen Kolonien besetzt (Salamis), neben denen sich freilich die Phö-ni cier behaupteten. Ebenso alt waren die griechischen Niederlassungen an der Südküste Kleinasiens, die sich später fortwährend vermehrten. Von größter Wichtigkeit aber für den griechischen Handel wurde es, daß die Milesier in der 2. Hälfte des 7. Jahrh, auch in dem getreidereichen, uralten Kulturlande Ägypten für ihn Bahn brachen. Seitdem der Pharao Psammetich mit Hilfe ionischer und karischer Söldner (S. 51) das Land von der assyrischen Fremdherrschaft befreit hatte, begann er dasselbe den Fremden, besonders den Griechen, in einer bis dahin unerhörten Weise zu öffnen. Etwa 100 Jahre später trat Arnasis in noch engere Verbindung mit der griechischen Welt (Naukratis).
7. Athen.
1. Attika ist die südöstliche Küstenlandschaft, welche, vom Festlande (Böotien) durch den Kithäron (1400 m) und Parnes getrennt, in der Form eines gleichschenkeligen Dreiecks von seiner Basis zwischen der Bucht von Eleusis und der marathonischen Ebene sich nur 41/? M. (33 km) ins Meer hinaus erstreckt. Ihr Flächeninhalt beträgt 43,67 Qm. (2404,6 qkm) mit einer Küstenstrecke von 24 M. Die ganze Halbinsel gehört ihrem Gebirgs-system wie ihrem Klima nach zu der benachbarten Inselwelt des ägäischen Meeres und ist darum vorzugsweise berufen, ihre Verbindung mit dem griechischen Festland zu vermitteln. Die Küsten sind hafenreich und bei tiefem Fahrwasser aller Orten zugänglich, die fruchtbarsten Ebenen gegen die See geöffnet. Zwei von ihnen ziehen sich, durch den Ägialeus von einander geschieden, tief in das Innere des Landes hinein', die Ebene von Eleusis im W. und die von Athen in der Mitte.
2. Die Ebene von Athen ist auf drei Seiten von Bergen umgürtet: im N. von dem wild- und waldreichen Parnes, dem höchsten und ausgedehntesten Gebirgsstock Attikas (1413 m), im No. von den Marmorwänden des Brilessus oder Pentelikon, im O. vom kräuter-reichen Hyme11us, im W. von dem niedrigeren Höhenzug des Ägialeus; gegen S. öffnet sie sich in allmählicher Abdachung zum offenen Strande. Im Inneren wird sie durch einen vom Pentelikon sich abzweigenden, felsigen Höhenzug in die westliche, breite Niederung des Kephisns und in eine schmalere, vom Jlissus durchflossene Osthälfte
3*
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im Jnselmeer als Wach- und Übungsgeschwader. 300 Kriegsschiffe waren stets bereit, ein Heer von 60,000 Mann ins Meer hinauszuführen. Die früher auf dem Wege des Kriegsrechts vollzogene Aussendnng von Kleruchien und Kolonien wurde jetzt eine von Zeit zu Zeit sich wiederholende demokratische Maßregel, durch welche sich die überschüssige, namentlich unbemittelte Bevölkerung Attikas im Archipelagus, auf dem thra-cifchen Chersones und am Südrand des Schwarzen Meeres ausbreitete. Unter Perikles' Leitung und unter Beteiligung griechischen Volkes verschiedener Herkunft wurden die Städte Thurii (Neu-Sybaris) in Unteritalien 443 und Amphipolis am Strymon in Thracien 437 gegründet.
2. Die Stadt Athen: Kunst und Litteratur im P e r i k l e i s ch e n Zeitalter.
1. Die neuen Kolonien waren ebensoviele neue Stützpunkte der athenischen Handelsherrschaft, welche fortan die wesentliche Grundlage des materiellen Aufschwunges der Stadt bildete, während £>er Ackerbau als Erwerbsquelle allmählich zurücktrat. Der griechische Handel, welcher schon durch die unermeßliche Beute der Perserkriege und die hierdurch vermehrte Masse der Edelmetalle, sowie durch die von nun an dauernd geordneten Beziehungen zum Orient neu belebt worden war, erlangte nun unter dem Schutze der athenischen Flotte nach allen Seiten hin die weiteste Ausbreitung. Mittelpunkt desselben wurde die Hafenstadt Piräus, in deren Emporium, dem für den Handel als Freihafen abgegrenzten Hauptteil des großen Piräus mit dem Heiligtum der Aphrodite, die Waren aller Küstenländer des Mittelmeeres znsammenfloffen und in eben solcher Fülle wie die Erzeugnisse der eigenen Landschaft zum Verkauf standen. Sie war mit allen zum Geschäftsbetrieb eines großen Handels- und Kriegshafens (Kanthcirus, Zea, Munl)chin) nötigen Bauten und Anlagen ausgestattet (Arsenal am Hauptkriegshafen Zea, Werften und zahlreiche Schiffshäuser; Hallen, Lagerhäuser, Börse am Emporium) und wurde auf Pe-rikles'veranlassung nach dem kunstgerechten Plane des Architekten Hippo-damus von Milet zu einer der schönsten Städte Griechenlands umgestaltet. ^ Im allgemeinen bestand volle Handelsfreiheit, soweit nicht das Interesse der Gesamtheit in bezug auf Aus- und Einfuhr wichtiger Produkte (strenge Regelung des Korn- und Ölhandels, sowie der Ausfuhr aller für den Schiffsbau notwendigen Materialien) oder politische Rücksichten (Privilegierung des Piräns als Stapelplatz für bic Bundesgenossen) eine Beschränkung erforderten?) Hiervon abgesehen geschah von staatswegen alles
') Das ungünstige Verhältnis von Einfuhr (Getreide, Materialien zum Schiffsbau, gesalzene Fische, Sklaven, Luxusgegenstände, Rohmaterial für die attische Industrie) und Ausfuhr (Öl, Feigen, Honig, Waffen und andere Metallarbeiten, Töpferarbeiten) wurde ausgeglichen durch den reichen Gewinn des Zwischenhandels (Ein- und Ausfuhrzölle für den Großhandel, Marktzölle für den Kleinhandel), die Erträge der Kops- und Gewerbesteuer
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Widerstand des vielfach auch wirtschaftlich von ihnen ausgebeuteten Volkes erhob. Die Forderungen der politisch nicht berechtigten Stände gingen seitens der Reichen aus eine ihrem Vermögen entsprechende Vertretung bei der Regierung, seitens der Armen aus Schutz gegen die Übergriffe des herrschenden Standes, zuweilen auch aus den Erlaß von Schuld- und Zinsgesetzen. Wo der Adel die Forderungen des Volkes erfüllte, kam es, wie fast überall in den Städten Kleinasiens, zur Bildung einer Timokratie, in welcher an Stelle der Geburt der Census des Grundvermögens den Eintritt in deu regierenden Stand ermöglichte, oder zur Aufzeichnung des Gewohnheitsrechtes.
3. Wo die Vornehmen die Forderungen des unzufriedenen Volkes ablehnten, blieben Gewaltthätigkeiten nicht aus. Dasselbe scharte sich zu offenem Kampfe gegen die Oligarchen um einen begabten und ehrgeizigen Mann, entweder einen
nicht vollberechtigten Reichen oder einen Mann des Volkes selbst, zumeist aber einen Adeligen, der ans irgend einem Grunde mit seinen Standesgenossen zerfallen war. Mit einer vom
Volke angeblich zu seinem Schutze ihm beigegebenen Leibwache bemächtigte er sich dann der Akropolis und damit der Herrschaft über die Stadt. So erhob sich seit der Mitte des 7. Jahrh, in einem großen Teile der hellenischen Welt unter
wilden Parteikämpsen ein neues demokratisches Königtum, die Tyrannis. Die eigene Sicherheit und der Vorteil ihres Hauses verlangten es, daß die Tyrannen den Wohlstand namentlich des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen zu sördern
wie durch Begünstigung von Kunst und Wissenschaft den Glanz ihrer Herrschaft zu erhöhen und dadurch zugleich die Bürger von der Politik abzulenken strebten.
4. Die hervorragendsten Tyrannenherrschaften entstanden im nördlichen Peloponnes am Isthmus (hier in altionischer Gegend zugleich im Gegensatz zur Herrschaft des dorischen Stammes) und in den Seestädten des ägäifchen Meeres, wo der lebhafte Verkehr frühzeitig ein selbstbewußtes Bürgertum erzeugte.
In Sikyon begründete Orthagoras die Herrschaft seines altionischen Geschlechts (665—565). Der letzte und bedeutendste der Ortha-goriden, Klisthenes, beendete den 1. heiligen Krieg (595 — 586), welcher zum Schutze des delphischen Orakels gegen Krisa geführt wurde.
In Korinth, welches schon damals infolge seiner unvergleichlichen Lage die erste griechische Handelsstadt war, vertrieb Kypselus 655 die gewalttätigen Bakchiaden und vererbte die Herrschaft auf seinen Sohn Periander, einen der 7 Weisen (Weihgeschenke in Delphi und
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großen Graben". Von den Bundesgenossen verlassen, setzte sich der letzte Rest der freien messenischen Bevölkerung auf der Felsenburg Eira sest. Erst nach zehnjährigem hartnäckigen Widerstande und nach einer Reihe verwüstender Streifzüge der Messenier bis gegen Sparta ljtn1) fiel sie durch Verrat. Nach abermaliger massenhafter Auswanderung seiner Bewohner, welche sich dem Lose der Heloten nicht fügen wollten, bot Messenien seitdem ein trauriges Bild der Verödung und des Verfalls. Das dünn bevölkerte und schlecht angebaute Land wurde zu einem großen Teil als Weide für die Herden der Spartaner benutzt; die Städte blieben mit wenig Ausnahmen ohne Bedeutung, weil Industrie und Handel unter dem Drucke der Fremdherrschaft darniederlagen.
4. Weitere Eroberungsversuche der Spartaner im Peloponnes scheiterten lange an der Tapferkeit der Arkadier und der Argiver. Zwar gelang es ihnen, einige am Südabhange des Gebirges gelegene, also geographisch zum Eurotasthal gehörige arkadische Gaue zu gewinnen; Tegea aber, die Seele des Widerstandes, mußte nach langem Kampfe nebst seiner Landschaft zu gleichberechtigter Waffengemeinschaft aufgenommen werden (Ehrenstellung der Tegeaten auf dem linken Flügel der spartanischen Schlachtordnung). Argos, welches nach der dorischen Eroberung längere Zeit den ersten Rang unter den peloponnesischen Staaten eingenommen hatte, erhob sich noch einmal im 7. Jahrh, unter dem König Pheidon zu bedeutender Macht. Er einigte nicht nur Argolis unter seiner Herrschaft, sondern suchte dieselbe auch über den ganzen Peloponnes und darüber hinaus auszudehnen (Einführung des babylonischen Maß- und Gewichtssystems und des äginetischen Münzfußes). Doch das politische Übergewicht der Argiver war nicht von Dauer. Sie verloren an Sparta, wenn auch erst nach langem Kampfe, die östliche Halbinsel, welche vom Parnon durchzogen wird, samt der Insel Kyth era und dann auch die fruchtbare Landschaft Kyuuria (ca. 560) zwischen dem Parnon und dem ägäischen Meere. Freilich wurden die Schäden der spartanischen Verfassung durch die Art dieser Erfolge noch verstärkt (Zunahme der Heloten). Zu einer wirklich herrschenden Stellung auf der Halbinsel konnte Sparta erst nach Überwindung der
*) Infolgedessen kam es in Sparta abermals zu bedenklichen Unruhen. Die Besitzer der verwüsteten Hufen forderten eine neue Landesaufteilung. Da stellte Tyrtäus durch seine Elegie „Eunomia" die Eintracht wieder her.
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Massalia an. Von hier aus besetzten sie dann unter Kämpfen mit den ligurischen Seefahrern, wie mit den Phöniciern und Etruskern mit einer Reihe von Pflanzstädten sowohl die ligurische Küste nach Osten (Anti-polis = Antibes, Nicäa = Nizza, Monoikos = Monaco) wie nach Westen die iberische Küste (Emporiä u. a.). Die äußerste Kolonie der Massalioten und der Griechen überhaupt im Westen war Mänake, etwas östlich von dem altphönicischen Malaka.
2. Mit der Gründung von Cyrene an der libyschen Küste am Ausgange der innerafrikanischen Karawanenstraße durch Dorier aus dem Peloponnes und Thera (630) und von Barka war der Kranz der griechischen Kolonien um die Gestade des westlichen Mittelmeeres geschlossen. Allein der Versuch, das Tyrrhenische Meer wie die sicilischen Gewässer zu einem hellenischen Binnenmeer zu machen, scheiterte an dem Waffenbündnis der Karthager und Etrusker. Sardinien und Korsika (Alalia, Seeschlacht 532), auch'elba, auf denen sich Hellenen bereits niedergelassen hatten, mußten wieder geräumt werden.
Ii. Kolonien im östlichen Mittelmeergebiet.
1. Die macedonisch-thracische Küste im Norden.
Auf der später nach ihnen genannten maccdonischen Halbinsel Chalcidice gründeten die Chalcidier eine große Zahl von Niederlassungen, die indessen, dem Charakter des Landes entsprechend, im allgemeinen kleine Ackerbaustädte blieben (später nur Olynth von Bedeutung). Die beste Lage für den Handel hatte noch die auf dem schmalen Anfang der westlichsten Halbinsel Pallene angelegte korinthische Kolonie Potidäa. Weiter nach Osten folgte an der macedonisch-thracischen Küste eine Reihe meist ionischer Niederlassungen. (Athen: Amphipolis. S. 73.) Die metall-und weinreiche Insel Th aso s und die nahe Küste wurde von den Pariern, die sogenannten thracischen Inseln Samothrake, Jmbros, Lemnos erst in späterer Zeit durchweg hellenisiert.
2. Die Küsten der Propontis und des Pontus im Nordosten.
1. Wie an der Kolonisation des äußersten Westens von den ionischen Städten Kleinasiens die nördlichste, Phocäa, so hatte an derjenigen des äußersten Nordens die südlichste derselben, die blühende Handels- und Industriestadt Milet, den hervorragendsten Anteil, da sie wegen ihrer Feindschaft mit Chalcis und Korinth von den westlichen Verbindungen ausgeschlossen war. Die Milesier besetzten mit ihren zahlreichen Kolonien (an die 80) die Küsten der Propontis und des ungastlichen Pontus (Euxinus). An der freundlicheren Südküste gründeten sie Sinope (785), welches die Seeherrschaft im ganzen Schwarzen Meere errang, von dort aus wieder Trapezus; an der Nordküste jenseits des Donaudeltas Odessns, Olbia; auf dem taurischen Ehersones (Krim) Pantikapäum (Kertsch) und an der Mündung des Don in den Mäotischen See (Asow-sches Meer) Tanais; an der Ostküste Phasis (in Kolchis). Von diesen Städten führten Handelsstraßen weit hinein in die barbarischen Hinterländer des Nordens, Ostens und Südens, auf denen die den Griechen schätzenswerten Naturerzeugnisse derselben ihren Weg in die politischen Seehäfen und von hier aus nach allen Teilen Griechenlands fanden. Eine milesische Kolonie war auch das frühzeitig ausblühende und noch in später Zeit see-
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^cmien u. s. f.) die einheimischen Landesfürsten fort. Das ganze Reich durchzog, alle wichtigeren Städte verbindend, eine große Heerstraße mit «Stationen für den Kurierdienst und Kastellen an wichtigen Punkten Die 10,000 „Unsterblichen", desgleichen 2000 auserlesene Reiter und ebensoviele Lanzenträger zu Fuß waren stets bereit, dem Befehl unmittelbaren Nachdruck zu geben; hierzu kam für den Kriegsfall außer dem stehenden Heere in den Festungen ein unermeßliches Heeresaufgebot auf Gruud der allgemeinen Wehrpflicht. Eine Goldmünze (Gold-Dareikos = c. 20 M., Silber-Itater = 2 M.) erleichterte den Verkehr zwischen den uralten Kulturländern des weiten Reichs, der auch durch Anlage von Kanälen (Nilkanal) und Straßen gefördert und durch Zwischenzölle nicht gehemmt wurde. Für den Anbau des Landes zu sorgen, machte den Persern schon ihr Glaube zur Pflicht (S. 53).
1. Der und der ionische Aufstand.
500 — 494 v. Chr.
1. Der große Zug des Darius gegen die Scythen, die Steppenvölker im Norden der unteren Donau und des Schwarzen Meeres, welche noch im 7. Jahrh, die asiatische Kulturwelt mit ihren Einfällen heimgesucht hatten, hatte keinen den großen Opfern entsprechenden Erfolg (515). Nur dem Einspruch des Histiäus von Milet gegen die Absicht anderer griechischer Tyrannen (Miltiades vom thraeischen Chersones), durch den Abbruch der Donaubrücke die Niederlage der Perser zu vollenden und die griechische Freiheit zu retten, dankte der König die glückliche Rückkehr aus dem öden Barbarenlande. Doch wurden die Übergangspunkte von Asien nach Europa am Bosporus und Hellespont (Byzanz, Perinth u. a.), einige Inseln wie Lemnos und Jmbros, die thraeischen Küstenlandschaften bis zum Strymon besetzt und behauptet. Selbst der macedo-nische König wnrde genötigt, die persische Hoheit anzuerkennen, und dadurch das persische Machtgebiet bis zum Olymp ausgedehnt. Zugleich gab Darius geheimen Auftrag, die Küsten und Inseln der Joner zu erforschen; der Angriff auf das griechische Mutterland war nur noch eine Frage der Zeit.
2. Da ließ der Ausbruch des ionischen Auf-500. standes i. I. 500 den Persern keine Wahl mehr. Der
Tyrann Histiäus von Milet war vom Großkönig aus Eisersucht auf seine wachsende Macht unter ehrenvollem Borwand nach L>nsa berufen worden. Für ihn hatte sein Schwiegersohn Aristagoras die Herrschaft übernommen, ein verwegener und verschlagener Mann, der sich infolge seiner mißglückten Unternehmung gegen Naxos mit den Persern überwarf und seine tyrannische Gewalt niederlegte. Der Sturz der Tyrannis
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Extrahierte Personennamen: Darius Perinth Darius Darius Histiäus_von_Milet
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