Athen.
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reist nach Kleinasien (Krösos) k., und sucht bei seiner Rück-v.ñ.g.
kehr nach zehn Jahren den noch fortdauernden Unruhen ver-
gebens zu steuern. An der Spitze der drei Parteien stehen:
Peisistratos, Lykurgos und Megalles, der Alkmäonide.
Peisistratos bemächtigt sich der Burg und somit der 561.
Tyrannis von Athen; muß jedoch noch zweimal vor den Alk-
mäoniden die Flucht ergreifen, bis es ihm gelingt, von
Eretria aus die Stadt wieder einzunehmen. Er schützt wenig-
stens der Form nach die Solouischen Gesetze, fördert das
Landleben und den Ackerbau, verschönert die Stadt, ordnet
des Homeros Gesänge rc., stirbt allgemein betrauert. Seine
Söhne
Hippias und Hipparchos treten in seine Fußtapfeu. 528.
Goldenes Zeitalter der Athenäer. Homer's Gesänge noch
mehr gefeiert; Anakreon und Simonides in Athen; Hermes-
Säulen rc. Desienungeachtet Verschwörung gegen sie durch
die Privatrache des Harm odios und Aristogeitou; Hip-
parchos ermordet. Hippias, durch seine Grausamkeit gegen
die Verschworenen alsbald verhaßt, muß vor den, von der
Pythia begünstigten und von dem lakedämonischeu Könige
Kleomenes unterstützten Alkmäoniden, welche in die Stadt
eingedrungen, die Burg verlassen, geht nach Sigeion am 510.
Skamandros.
Darauf Kämpfe des Kleisthenes und Jsagoras um
die Obergewalt in Athen; jener an der Spitze der Alkmäoni-
den, begünstigt das athenäische Volk, dieser, von den Spar-
tanern unterstützt, will Aristokratie einführen. Kleisthenes
behauptet sich zuletzt und führt nun Demokratie ein, indem
er die vier Phylen auf zehn, und den Senat auf fünfhundert
Männer vermehrt rc. und somit dem Volke mehr Gewalt ein-
räumt. — Kleomenes rückt vergebens gegen Athen heran, und
auch der geheime Plan der Spartaner, den Hippias von
Sigeion zurück zu rufen und in Athen wieder einzuführen,
scheitert. Hippias geht nach Sardes und von da zum Dareios.
Frühe schon bildeten sich unter mehren hellenischen Nachbarstaaten
Genossenschaften oder Amphiktyonien, welche an einem Mittelpunkte zu
4
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
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— 22 —
mäßig, so daß Felsen von allen Größen und Formen aus den Gestemstrümmern hervor-
ragen. Dazu kommt dann als zweite umbildende und zerstörende Macht der Wind. Er
leistet eine doppelte Arbeit. Die eine besteht darin, daß er den Staub und Sand erfaßt
und oft weithin fortträgt. Daher sind die höheren Gebiete der Sahara meist Fels- und
Kieswüste. Der Wind bläst alle feinen Stoffe weg und lagert sie in den tiefer liegenden
Landschaften ab, wo darum die Scmdwüste vorherrschend ist. Die gewaltigen Dünen der
Libyschen Wüste und der w. Sahara sind nichts anders als Anhäufungen von Sand, den
der Wind von den Hochflächen und aus den Gebirgen hier zusammengeweht hat. Aber
der Wind trägt auch zur Zerstörung des Gesteins bei. Er dringt in alle Ritzen der
Felsen ein, bläst die feinkörnigen Bindemittel heraus und hilft so das Gefüge lockern. Ist
er mit Sand beladen, so übt er zugleich eine wetzende, abschleifende Wirkung aus (Kor-
rasion). Von dem heftigen Anprall der Sandkörner werden alle Felsoberflächen geglättet
und erhalten einen eigenartigen Firnisglanz. Die weichen Teile der Gesteine werden
natürlich stärker angegriffen und weggescheuert, und so bilden sich auf den Felsen eigen-
tümliche Streifen, Rillen und rundliche Vertiefungen. Aus der vereinigten Arbeit der
Wärmeschwankung und des Windes gehen oft die merkwürdigsten Gebilde hervor. „Hier
scheinen", schreibt Walther, „Pilze oder Kohlköpfe von rotem Granit aus dem Boden
zu wachsen (Abb. 5), dort bilden riesige Blöcke ein gewaltiges Haufenwerk. Tiefe Höhlen
kriechen in die Felsen hinein, als ob riesige Wühltiere sie ausgegraben hätten. Hier liegt
ein großer Block, der innen so hohl ist, daß ein Einsiedler leicht seine Wohnung darin
aufschlagen könnte. Überall erkennen wir mit wenig Phantasie grinsende Menschenköpfe
und abenteuerliche Tiergestalten". Eine häufige Erscheinung in der Sahara sind die
Zeugen, vereinzelt oder in Gruppen und Reihen aufragende Felsen, die als Überreste
einer zusammenhängenden, zerstörten Gesteinsdecke anzusehen sind.
Klima. Die Sahara gehört zu den heißesten Landstrichen der Erde. Im
Sommer steigt die Hitze um Mittag nicht selten aus 50 °, ja in der Arabischen
Wüste am Roten Meere hat man bei bedecktem Himmel schon 65 0 gemessen,
und der Sand soll sich auf 70 0 erwärmen, so daß man Eier darin sieden kann.
„In der Sahara ist die Erde Feuer und der Wind eine Flamme", sagt der
Araber. Im Gegensatze zu den Tagen sind die Nächte kühl. Man hat tägliche
Wärmeschwankungen bis zu 41 0 beobachtet, und im Winter fällt das Thermo-
meter des Nachts nicht selten auf 1—6 0 unter Null. Die Ursachen dieser
scharfen Gegensätze sind der kahle Fels- und Sandboden, der sich rasch er-
hitzt, aber auch ebenso schnell wieder erkaltet, und der fast immer wolkenlose
Himmel, der die Wärme ungehindert ausstrahlen läßt, wozu dann noch die weite
Entfernung der Sahara vom Weltmeere kommt, das nnr in den w. Küsten-
gegenden seinen Einfluß geltend machen kann.
Was die Sahara aber zur Wüste macht, ist nicht die Hitze, sondern der
Mangel an Niederschlägen. Ob es Gebiete in ihr gibt, die völlig regenlos
sind, ist allerdings fraglich, Selbst in den trockensten Gegenden hat man wölken-
bruchartige Güsse beobachtet; aber sie sind selten, und es können mitunter Jahre
vergehen, ehe ein Tropfen den Boden befeuchtet. Doch bildet sich bei der starken
nächtlichen Abkühlung häufig Tau. Infolge der Trockenheit ist die Sahara ohne
einen dauernd fließenden Wasserlauf. Zwar trifft man nicht selten auf Flußtäler,
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— 148 —
300 m ins Meer hinabgesunken. Der Einbruch erzeugte eine gewaltige, stellenweise bis
36 m hohe Flutwelle, die sich verheerend über die Nachbarinseln und die Westküste Javas
ergoß, ganze Städte und 40000 Menschenleben vernichtete und sich abgeschwächt über den
ganzen Indischen, den Großen und selbst einen Teil des Atlantischen Ozeans verbreitete.
Zu gleicher Zeit rief die Explosion auch cine Luftwelle von solcher Gewalt hervor, daß sie
fast auf der ganzen Erde rasche Schwankungen des Barometers verursachte. Vier- bis
fünfmal hat sie die Erde umkreist und zwar mit einer Geschwindigkeit von 1000 Km in
der Stunde. 10 Stunden uach dem Ausbruche wurde sie in Berlin bemerkt, und 36 Stunden
später erschien sie zum zweitenmale; sie hatte also in dieser Zeit den Weg um die Erde
gemacht. Gewaltig waren auch die Auswurfstoffe. Man hat sie auf 18 edkm geschätzt,
und sie verbreiteten sich über eine Fläche von der Größe der Provinz Westfalen. Steine
von Kopfgröße sind 20, solche von Faustgröße 40 km weit geschleudert worden, und feine
Aschenteilchen wurden bis zu einer Höhe von 40—60 km emporgerissen. In den auf den
Ausbruch folgenden Monaten beobachtete man in Asien, Europa und Nordafrika eigentüm-
liche Dämmeruugserscheinungen. „Nach Sonnenuntergang war das Firmament mit tiefer
Purpurglut Übergossen, die außerordentlich lange anhielt und erst spät der vollen Finsternis
Platz machte." Man führle diese Erscheinungen auf seine Staubmassen zurück, die beim
Ausbruch des Krakatau in die Höhe getrieben und dann mit den Luftströmungen fort-
geführt waren. Diese Ansicht wurde dadurch bestätigt, daß mau vielerorts den Schnee mit
Staub bedeckt fand, der sich bei der Untersuchung als vulkanische Asche erwies. Berech-
nungen ergaben, daß die die Dämmerungserscheinungen hervorrufenden Staubmassen
40—60 km hoch über der Erde schwebten.
c) Börneo (758000 qkm, 2 Mill. E.) ist die drittgrößte Insel der Erde,
fast so groß wie Skandinavien. Das noch größtenteils unbekannte Innere wird
von einein alpenhohen Gebirge erfüllt, das strahlenförmig Äste nach den Küsten
hin entsendet. Die wirtschaftliche Entwicklung der Insel steht noch in den
Anfängen. Außer Erzeugnissen der Pflanzenwelt scheinen auch reiche Bodenschätze
vorhanden zu sein: Gold, Eisen, Kupfer, Stein- und Braunkohlen, Erdöl,
Edelsteine. Den Bergbau betreiben hauptsächlich Chinesen. Die wichtigste
Ansiedlung ans niederländischem Gebiet ist Bandschermasing (17000 E.),
nahe der Südküste. Der englische Besitz im N. umsaßt etwa 13 der Insel.
d) Zelvbes (179 000 qkm, l2 8 Mill. E.) wird durch drei tiefeindringende
Meerbusen in vier langgestreckte Halbinseln gegliedert. Es ist ganz gebirgig
und ebenfalls vulkanisch. Nur die Nordhalbinsel ist völlig unterworfen und gut
angebaut. Sie liefert besonders große Mengen ausgezeichneten Kaffees. Die
Hauptstadt ist Makassar (26000 E.).
e) Die Kleinen Sundainseln bilden die ö. Fortsetzung von Java. Die
wichtigsten sind Bali, Lombok, Snmbava, Flores (15400 qkm), Timor
(31000 qkm) und Sumba.
f) Die Molnkten oder Gewürzinseln, zwischen Zelebes, Neuguinea und
den Kleinen Sundainseln, verdanken ihren Namen ihrem Reichtum an Gewürzen.
Sie sind die Heimat der Muskatnuß und der Gewürznelken. Die beiden größten
Inseln sind Halmahera und Ceram (zusammen 55 000 qkm).
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Extrahierte Personennamen: Java
Extrahierte Ortsnamen: Javas Atlantischen_Ozeans Berlin Westfalen Asien Europa Nordafrika Skandinavien Bali Lombok Snmbava Timor Neuguinea
— 219 —
samen Wollträger selbst mit dem schlechtesten Steppengras vorlieb nehmen und
tagelang ohne Wasser leben können. Die Weidebezirke erstrecken sich daher weit
ins Innere des Erdteils hinein. Die Zucht der anspruchsvolleren Rinder und
Pferde ist dagegen der Hauptsache nach auf die feuchten Randgebiete beschräukt
und wird in Verbindung mit dem Ackerbau betrieben. Die Zahl der Schafe
betrug 1910 92 Mill. Stück, die der Rinder 11, der Pferde 2,14 Mill. Auf
je 100 E. kommen in Australien 2000 Schafe und 478 Rinder gegen nur 13
und 33 in Deutschland. In der Schafzucht nimmt das Land weitaus die erste
Stelle ein (Argentinien 67 Mill., Vereinigte Staaten von Nordamerika 52 Mill.).
Wie der Ackerbau, so hat auch die Viehzucht in Australien mit mancherlei Hemm-
nisseu und Plagen zu kämpfen. Am schlimmsten wirken auch hier die Zeiten anhaltender
Dürre. In den bösen Jahren von 1891—1902 sank der Bestand an Schafen von 106l/ä
auf 54 Mill., der der Rinder von ll1/2 auf 7 Mill. Stück. Die seitdem herrschende
feuchtere Witterung hat inzwischen wieder einen starken Zuwachs gebracht. Andre
Schädigungen werden durch die Kängurus, die Kaninchen und die Dingos sowie durch
häufig auftretende Steppenbrände verursacht.
Die Schafzucht wird überwiegend im großen betrieben. Die Züchter oder
Squatter (skwotter) bilden die reichste und vornehmste Klasse der Bevölkerung und
bewohnen meist prunkvolle, mit Parkanlagen umgebene Paläste in der Nähe der Städte.
Die Weidebezirke liegen gewöhnlich weitab davon in dem noch unaufgeteilten, der Regierung
gehörigen Lande. Der Squatter ist Pächter. Ein Weidebezirk, Schafstation genannt, um-
faßt oft 500—1000 qkm und gibt 50—100000 und mehr Schafen Nahrung. Innerhalb
des Bezirks liegt eine kleine Ansiedlung mit Wohnhäusern für die Beamten und Arbeiter,
Ställen und Lagerräumen für die Wolle. Früher mußten die Herden ständig von Hirten
bewacht werden. Die Schwierigkeit aber, die nötigen Leute zu bekommen, hat dazu geführt,
die ungeheuren Weidebezirke ganz mit Draht- oder Holzzäunen einzuschließen. So genügen
zur Bewachung jetzt 6—8 Hirten, Stockmen genannt. Nur zur Zeit der Schafschur ist eine
größere Anzahl von Arbeitern erforderlich.
Von Erzeugnissen der Viehzucht wurden in früheren Zeiten hauptsächlich Wolle und
Häute versandt. Wolle steht dem Werte nach auch heute noch an erster Stelle. Daneben
aber hat seit den achtziger Jahren der Fleischversand einen gewaltigen Umfang ange-
nommen. Lange Zeit wurden große Mengen von Fleisch, weil man es nicht verwerten
konnte, vernichtet. Dann begann man, Fleisch in Büchsen eingemacht zu versenden und
Fleischextrakt daraus zu gewinnen. Doch »ahm die Sache keinen rechten Aufschwung. Da
wurde das Gefrierverfahren erfunden, das es ermöglicht, frisches Fleisch auf große Ent-
fernungen hin zu versenden. „Die getöteten Tiere werden nach fleischermäßiger Herrichtung
in Kühlräumen durch Zuführung künstlich erzeugter kalter Luft zum Gefrieren gebracht.
Nachdem sie 21/2—3 Tage bei 2—3° Kälte zu harten Stücken gefroren sind, werden sie
Stück für Stück — Schafe, Kaninchen und Geflügel bleiben ungeteilt, die Rinder werden
in Viertel zerlegt — in dünnes, sauberes Leinen eingenäht und in besonders eingerichtete
Dampfer verladen, die in ihren Eiskammern bis zu 27 000 Hammelkörper aufnehmen
können und sie während der 37 tägigen Fahrt beständig auf — 7 ° halten. England ist
augenblicklich der Hauptabnehmer für gefrornes Fleisch, da alle Versuche scheiterten, es auch
auf dem europäischen Festlande einzubürgern. Obendrein hat in Europa der australische
Fleischversand stark mit der Konkurrenz Neuseelands, Argentiniens und der Union zu
kämpfen. Dafür hat Australien während des Burenkriegs große Lieferungen gefrorenen
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Extrahierte Ortsnamen: Australien Deutschland Argentinien Nordamerika Australien England Europa Neuseelands Argentiniens
— 184 —
der durch den To Kol verstärkt wird. — Der Jeniffei, der dem Ob an Größe fast gleich-
kommt, entspringt an der Südseite des Sajanischen Gebirges, verläßt bald das Gebirgsland,
zieht dann ruhigen Laufes durch eine breite Niederung nach N. und mündet in einen
großen Trichter. Nur von rechts gehen ihm größere Nebenflüsse zu, darunter als bedeutendster
die Angara oder Obere Tunguska, die als Selenga den Baikalsee durchfließt und
den eigentlichen Oberlauf des Jeniffei bildet. Die Lena hat ihre Quelle im Berglande w.
vom Baikalsee. Sie beschreibt eine große ö. Ausbuchtung und mündet mit einem Delta.
Der Baikalsee (34000 qkm), der größte und tiefste Gebirgssee der Erde, ist 640 km
lang und 30—85 km breit. Er füllt einen gewaltigen Gebirgsspalt aus und ist bis
1688 m tief. 1200 m reicht er unter den Meeresspiegel hinab. An landschaftlicher Groß-
artigkeit soll er den schönsten Alpenseen gleichkommen. Seine gewaltige Wassermenge nimmt
im heißen Sommer soviel Wärme auf, daß er bis Neujahr hin seine Ufer zu ei wärmen
vermag. Erst um diese Zeit friert er zu und trägt dann allerdings ununterbrochen bis
zum April eine dicke Eisdecke, über die hin sich ein lebhafter Verkehr entwickelt. Im
Rufsifch-Japanifchen Kriege (1904 u. 5) bauten die Russen sogar eine Eisenbahn über den See,
die monatelang betrieben werden konnte. Im Sommer wird der See von Dampfern befahren.
Die sibirischen Flüsse haben trotz ihrer Größe und ihres ruhigen Gefälles für die
Schiffahrt nur eine geringe Bedeutung. 5—7 Monate hindurch sind sie zugefroren; zudem
führt ihr Unterlauf durch öde, unwirtliche Gebiete, und das Meer, in das sie münden, ist
nur selten eisfrei. Doch ist ihr Mittellauf für den Binnenverkehr wichtig, und ohne große
Schwierigkeiten ließe sich durch Kanäle eine Wasserstraße durch ganz Südsibirien schaffen.
Unglaublich ist der Reichtum der sibirischen Flüsse an Fischen. In dichtgedrängten Scharen
schwimmen diese zur Laichzeit stromaufwärts, und Reisende berichten, daß man sie vielerorts
mit Körben und andern Gefäßen geradezu schöpfen könne.
Wie ein Anhängsel Sibiriens erscheint die keulenförmige Halbinsel Kamt-
schatka. Sie ist ungefähr so groß wie Italien und ganz von Gebirgen erfüllt,
aus denen zahlreiche, z. T. noch tätige Feuerberge bis zu Höhen von fast 5000 m
emporragen. Da die Schneegrenze bereits bei 1500—1700 m beginnt, gewähren
diese Riesenkegel einen prachtvollen Anblick. Obwohl Kamtschatka unter der
Breite Norddeutschlands und Südschwedens liegt, ist doch sein Klima so feucht-
kalt, daß das Land ganz unwirtlich ist und nur von einigen Tausend Menschen
bewohnt wird.
Klima. Sibirien ist viel kälter als die unter gleicher Breite gelegenen Landschaften
Europas und hat unter allen Ländern der Erde das am stärksten ausgeprägte Landklima.
Die Gegensätze zwischen Sommer und Winter, die schon im europäischen Nußland sehr groß
sind (Iii, S. 388), erreichen im ö. Sibirien ihren höchsten Grad. Jrkutsk, das mit Berlin
unter gleicher Breite liegt, hat dieselbe Juliwärme wie dieses (18,5 °), aber eine Januar-
kälte von — 210 gegen — 0,2 in Berlin, und während hier die Jahreswärme 8,6 0 beträgt,
liegt die von Jrkutsk 0,4 unter Null. Weiter nach N. und O. verschärfen sich die Gegen-
sätze noch. Jakutsk hat im Jahre — 11,1, im Januar —42,9, im Juli 18,5 °; für Wercho-
jausk, dem bis jetzt bekannten kältesten Punkt der Erde, sind die entsprechenden Zahlen
— 17,2, —51,2 und 15°, und als größte Kälte hat man —70° gemessen. Infolge dieser
hohen und lang andauernden Kälte frieren die seichteren Gewässer bis auf den Grund zu,
und auf den Flüssen und Seen erreicht die Eisdecke eine Stärke von 2—3 m. Der Erd-
boden taut im Sommer nur in den oberen Schichten auf, und in einem Bergwerksschachte
hatte das Gestein noch in einer Tiefe von mehr als 100 m das ganze Jahr hindurch eine
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Extrahierte Ortsnamen: Sibiriens Italien Kamtschatka Norddeutschlands Europas Sibirien Berlin Berlin Jakutsk
— 249 —
Der betäubende Donner des Wassersturzes, die tiefgrünen Wellen, die Massen weißen
Schaumes, der helle Regenbogen, den die Sonne in die aufsteigenden Dünste malt — das
alles bietet ein Schauspiel ohnegleichen. Der Hufeisenfall ist der malerischste. Im Winter
ist der Anblick noch großartiger — die stürzenden Wassermassen sind dann durch eine
gigantische Eiswand verborgen; man hört den Donner, ohne sie selbst zu sehen" (v. Hell-
wald). Das gewaltige Naturschauspiel lockt natürlich im Sommer Hunderttausende von
Menschen herbei, und an den Felsklippen der beiden Ufer ist eine ganze Stadt von Gast-
Häusern und Läden entstanden. Unterhalb des Falles strömt der Fluß noch 12 km weit
durch eine schmale, von 60—90 m hohen, steilen Felswänden eingeschlossene Schlucht, in der-
er, die Unteren Schnellen bildend, noch weitere 33 m fällt. Dann tritt er in ein
Land mit niedrigen Ufern und erreicht in ruhigem Laufe den Ontariosee.
Wie bei allen Wasserfällen, so kann man auch beim Niagara ein allmähliches Zurück-
weichen des Falles beobachten. Nach Lyell beträgt dieses 1j3 m jährlich. Die Zerstörung
Abb. 47. Der Niagarafall.
(Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmnth in Leipzig erschienen.)
des Felsengrundes wird beim Niagara noch dadurch beschleunigt, daß die untern Schichten
ziemlich weich sind und darum von den tobenden Wassermassen ausgehöhlt werten, worauf
die oberen Schichten einbrechen. Man hat die Zeit, die der Niagarafall gebraucht hat, um
den Weg vom Ende der Felsenschlucht bis zu seiner jetzigen Stelle zurückzulegen, auf
36000 Jahre geschätzt, und noch 70000 Jahre sollen vergehen, bis er den Eriesee erreichen
wird. Neuere Untersuchungen ergaben eine bedeutend kürzere Zeit.
Die über den Niagarafall hinabstürzenden Wassermassen hat man auf 11000 cbm
für die Sekunde, auf 350000 Mill. edm für das Jahr berechnet, und sie entsprechen einer
Arbeitsleistung von 5'/, Mill. Pferdekräften. Durch die Anlage großer Elektrizitätswerke,
deren Leitungen bis nach Neu-Dork reichen, hat man in neuerer Zeit angefangen, diese
gewaltigen Kräfte auszunutzen. Etwa 50000 Pferdekräfte werden jetzt dem Falle entzogen,
ohne daß dadurch dessen Eindruck wesentlich beeinträchtigt wird. Das große Verkehrs-
Hindernis, das die Schnellen und der Fall des Niagara bilden, hat man schon 1829 durch
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— 264 —
des Stillen Ozeans abhaltende Westgebirge und besonders durch das Fehlen wö. streichender
Gebirge, wie sich solche in Europa und Asien den Nordwinden in den Weg stellen.
Ungehindert dringen im Winter und Frühling die kalten Luftströmungen nach S. vor und
erreichen auf dem Wege durch das breite Mississippital selbst den Mexikanischen Busen, wo
sie mitunter in den Baumwollpflanzungen großen Schaden anrichten. Bis weit in den
Frühling hinein, so lange in den n. Ländern die Kälte dauert, der Schnee schmilzt und
das Eis der zahlreichen Gewässer auftaut und der Luft die Wärme entziehen, macht sich ihr
Einfluß geltend und führt oft plötzliche und starke Temperaturstürze herbei. Neu-Dork ist
im Januar um 9,2° kälter als Neapel, Chicago um 11,7° als Rom. Umgekehrt ist es
im Sommer. Dann dringen die warmen und feuchten Süd- und Südostwinde weit nach
N. hiu vor und erzeugen eine geradezu tropische Hitze, wie sie in gleicher Breite in Europa
unbekannt ist. Der s. Teil der Hochländer hat eine Juliwärme von 30—36°, wie die
Wüstengegenden Afrikas, Neu-Orleans 27,2 °, Neu-Iork 23,3 °. Dabei ist aber noch zu
bedenken, daß die Hitze zeitweilig eine ganz ungeheure Höhe erreicht. In Südkalifornien
hat man 56, in Texas 50 ° gemessen, und Neu-Aork, St. Louis u. a. Städte haben manchmal
wochenlang eine Wärme von 32—35°, so daß viele Menschen am Hitzschlag sterben, wie
z. B. 1901 in Neu-Iork innerhalb 4 Tagen 1200.
3. Kennzeichnend sind ferner die plötzlichen Temperaturumschläge, wie sie in gleich
hohem Grade wohl sonst nirgends auf der Erde vorkommen. Rückschläge von 20—30 0 inner-
halb 24 Stunden sind sehr häufig, solche von 30—35° nicht selten; ja in Denver sank
einmal das Thermometer in fünf Minuten um 20, in einer Stunde um 27 °. Die Kälte-
rückschläge sind am häufigsten im Frühjahre (Mai und Juni), und sie bringen dann der
Landwirtschaft oft unermeßlichen Schaden.
4. Auffallend ist weiter die Gleichmäßigkeit des Klimas auf weite Stocken hin. Die
Wärme nimmt nur sehr langsam von S. nach N. ab, und die Abnahme vollzieht sich
überall, die Gebirgslandschaften im W. natürlich ausgenommen, in unmerklichen Über-
gängen. Es liegt das an der gleichförmigen Bodengestaltung. Nirgends erhebt sich ein
Gebirge, das als Wetterscheide gelten könnte, wie es z. B. die Alpen in Europa sind.
5. Endlich verdient noch hervorgehoben zu werden, daß die Vereinigten Staaten ein
Gebiet heftiger Luftbewegung sind. Die starken Wärmegegensätze zwischen dem N. und S.
und die Höhenunterschiede zwischen dem W. und O. sind die Ursache lebhasten Luftaus-
taufches, und da die Winde in den ungeheuren Ebenen nirgends Widerstand finden, werden
sie leicht zu furchtbaren Stürmen. Sehr gefürchtet sind die heftigen Nordwinde, deren
Kältewellen nicht selten bis zum Mexikanischen Busen vordringen. Am Felsengebirge
wehen oft Fallwinde von furchtbarer Gewalt, der heiße Tschinuk (Chinook), der dem Föhn
der Schweiz ähnlich ist] (I, S. 43), und der mit den heftigsten Schneewehen verbundene
Blizzard (blissert), den man der Bora (Iii, S. 72) vergleichen kann. Viel schlimmer
und gefährlicher sind die Wirbelstürme, die Tornados, die besonders zu Beginn der
heißen Jahreszeit auftreten. Ihr Hauptgebiet sind die Staaten Kansas, Nebraska, Missouri,
Illinois und Ohio. Sie bewegen sich mit Schnellzugsgeschwindigkeit vorwärts, und ihre
Drehgeschwindigkeit steigt bisweilen auf 900 m in der Sekunde. Kein Menschenwerk ver-
mag ihrer Gewalt zu widerstehen, und in einem Augenblicke zerstören sie mitunter ganze
Städte. Eine zweite Wirbelsturmbahn zieht durch die Atlantische Küstenebene von Florida
bis Neufundland. Die hier auftretenden Hnrricane (hörrikäne) bewegen sich weniger
schnell, haben aber gewöhnlich eine viel größere Ausdehnung als die Tornados, und die
Verheerungen, die sie anrichten, erstrecken sich nicht selten über die ganze Küstenebene. (Vergl.
Teisune, S. 160.)
Die Niederschläge sind sehr ungleichmäßig verteilt. Die Osthälfte der Vereinigten
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Extrahierte Personennamen: Louis
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Mexikanischen_Busen Neu-Dork Neapel Chicago Europa Afrikas Neu-Orleans Neu-Iork Südkalifornien Texas Neu-Iork Denver Europa Mexikanischen_Busen Nebraska Missouri Illinois Ohio Florida Neufundland
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von Panama und entdeckte so den Großen Ozean, den er, da er von N. kam, als Südsee
bezeichnete. 1520 endlich durchfuhr Magell an die nach ihm benannte Straße im S. des
Erdteils, durchsegelte den Großen Ozean und gelangte zu den Philippinen. Erst dadurch
wurde endgültig festgestellt, daß die bisher entdeckten Länder nicht zu Asien gehörten,
sondern einen eignen Erdteil bildeten. Auch das Innere der Neuen Welt wurde bald
näher bekannt. Cortez eroberte 1519—21 mit einer Handvoll Leute Mexiko (S. 288),
Pizarro 1525—35 Peru. Nach und nach wurde dann ganz Mittel- und Südamerika
von Spaniern und Portugiesen in Besitz genommen. Um die wissenschaftliche Erforschung
hat sich in späterer Zeit besonders Alexander von Humboldt, verdient gemacht, der
von 1799—1804 Mexiko und das n.^Sudämerika bereiste. Die Kenntnis Nordamerikas
wurde stückweise durch die immer weiter nach W. vordringenden Ansiedler erschlossen.
E. Die Polarländer.
Außer den fünf Erdteilen enthält die Erde noch große Landgebiete im Um-
kreise der beiden Pole: die Polarländer. Die der n. Halbkugel bestehen aus
einer Anzahl größerer und kleinerer Inseln, die ein den Pol umgebendes tiefes
Meer umschließen, während sich auf der Südhalbkugel eine große, zusammen-
hängende Landmasse findet. Die Polarländer sind von eigenartiger Beschaffen-
heit, die hauptsächlich in ihrer Stellung zur Sonne begründet ist. Innerhalb
der Polarkreise dauert überall der längste Tag und die längste Nacht mehr
als 24 Stunden, und diese Dauer wächst stetig bis zu den Polen hin, wo die
Sonne ununterbrochen ein halbes Jahr über und ein halbes Jahr unter dem
Gesichtskreise bleibt (I, S. 11). Daraus ergeben sich eigentümliche klimatische
Verhältnisse. Während der langen Polarnacht herrscht beständig bittere Kälte,
die 40, 50 und mehr Grad erreicht, und auch im Sommer beträgt die Wärme
nur wenige Grad über 0. Denn wenn auch die Sonne Wochen- und monate-
lang ununterbrochen scheint, so steigt sie doch niemals hoch am Himmel empor.
Ihre Strahlen fallen stets sehr schräg auf und vermögen daher nur wenig
Wärme zu spenden, die zudem noch größtenteils von den auftauenden Eis- und
Schneemassen verbraucht wird. Nur verhältnismäßig kleine Landflächen werden
auf kurze Zeit von diesen befreit; der weitaus größere Teil ist dauernd von
einer Eisdecke überzogen, die an manchen Stellen eine Mächtigkeit von mehr
als 1000 m erreicht. Von diesem Inlandeise fließen gewaltige Gletscher zum
Meere hinab und schieben sich immer weiter in das Wasser hinein, bis dessen
Auftrieb schließlich so stark wird, daß die Eismassen von unten her durchbrechen.
Die abgelösten Stücke treiben nun als Eisberge auf dem Meere umher und
gelangen mit den Strömungen in wärmere Gegenden, wo sie sich allmählich
auflösen. Es sind oft Klötze von gewaltiger Größe, die 30—100 m über
den Meeresspiegel emporragen, während sich eine 7—8 mal so große Eismasse
unter Wasser befindet (Abb. 63). Die Eisberge bilden eine große Gefahr für
die Schiffe, da sie durch die Abkühlung der Luft oft dichte Nebel veranlassen,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Cortez Pizarro Alexander_von_Humboldt Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Panama Mexiko Peru Mexiko Nordamerikas Polen
— 354 —
In ein paar Tagen aber hat sich das Wasser wieder verlaufen; es verdunstet
oder versinkt in dem Boden, und selten erreicht ein Fluß das Meer. Doch
findet sich im tiefen Sande des Bettes gewöhnlich das ganze Jahr hindurch
Wasser, das man leicht durch Löcher erschließen kann.
Man gliedert das Hochland in drei Abschnitte, die man nach den es bewohnenden
Volksstämmen benennt. Der s. Teil, Grotz-Namaland, besteht aus großen, mit med-
rigem Strauchwerk bestandenen Hochflächen, aus denen sich zahlreiche Tafelberge und
„Kopjes" erheben. Das Hochland wird von tiefen, meist südwärts gerichteten Schluchten
durchzogen, und an vielen Stellen ist es derartig durchfurcht, daß die Landschaften an die
Sächsische Schweiz erinnern. Der Hauptfluß ist der Große Fischfluß, der dem Oranje
zuströmt, aber auch nur zur Regenzeit Wasser sührt. Weiter n. liegt das Tamaraland,
das höchste Gebiet der Kolonie. Hier zeigt das Land den größten Wechsel. Mächtige Ge-
birgsstöcke und wild zerrissene Bergketten erheben sich über die Hochländer. Der Omatako
steigt bis 2700 m, der Höhe des Watzmanns, empor. Weiter n. erhebt sich der 100 km
lange Waterberg, um den zur Zeit des Hereroaufstandes so heftig gekämpft wurde. Er
verdankt seinen Namen den zahlreichen an ihm entspringenden Quellen. Tie Täler, die
auch hier oft gewaltige Schluchten bilden, sind im Damaralande nach W. gerichtet. Das
wichtigste ist das des Swakop. Den N. des Schutzgebietes nimmt das Ovamboland mit
dem Kaokoseld ein. Es ist nur etwa 1000 m hoch und größtenteils eben. Der hier
reichlicher fallende Regen erzeugt einen üppigeren Graswuchs, und an vielen Stellen wird
die Steppe auch von Baumgruppen unterbrochen. Das Land ist nicht nur zur Viehzucht,
sondern auch zum Ackerbau geeignet. Aber Europäer werden sich hier kaum als Ansiedler
niederlassen können, da das Klima zu heiß ist und auch das Fieber vorkommt. Eigeu-
tümlich sind dem Lande zahlreiche flache Becken, sog. Pfannen, die sich zur Regenzeit mit
Wasser füllen, das in der Trockenzeit ganz oder größtenteils wieder verdunstet, wobei sich
der Boden mit einer dicken, blendendweißen Salzkruste überzieht. Die größte ist die
Etoschapsanne.
c) Nach O. senkt sich das Hochland zu dem großen Becken der Kalahari,
von der aber nur ein kleiner Teil zu Deutschland gehört. Sie bildet ein an
Gras, Bäumen und Buschwerk reiches Gebiet, das sich vorzüglich als Weideland
eignet (S. 69).
Das Klima zeigt bei der großen Ausdehnung und den bedeutenden Höhenabstufungen
des Landes naturgemäß große Unterschiede. Insbesondere besteht ein Gegensatz zwischen
der Küste und dem Hochlande, zwischen dem tropischen N. und dem der gemäßigten Zone
angehörigen S. Das Küstenland hat ein ziemlich gleichmäßiges, für die Breitenlage kühles
Klima mit einem Jahresmittel von 16—17 °. Es ist dies auf den kalten Benguelaftrom
zurückzuführen, der an der Westseite Südafrikas entlang zieht. Er verursacht auch die
Regenarmut des Landes. Die hier häusig wehenden Südwestwinde werden durch ihn so
abgekühlt, daß sie sich bereits auf dem Meere ausregnen und völlig trocken sind, wenn sie
auf dem Lande ankommen. Das Küstenland ist vielleicht das regenärmste Gebiet der Erde.
Manchmal vergehen Jahre, ehe ein Tropfen fällt. Doch entstehen häufig dichte, kalte Nacht-
und Morgennebel, die vom Winde bis zur Grenze der Namib getrieben werden. Das
meerfernere Hochland hat scharfe Wärmegegensätze zwischen Sommer und Winter, Tag und
Nacht. In der heißen Jahreszeit steigt das Thermometer auf 40—45 °, im Winter ist
Frost eine keineswegs seltene Erscheinung, obwohl die Tage auch dann noch recht warm find.
Der Regen ist auch hier spärlich und auf die Sommerzeit beschränkt. Er nimmt im
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Ortsnamen: Grotz-Namaland Kalahari Deutschland
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strömungen bewirken serner einen Austausch der Erzeugnisse verschiedener
Gegenden. Sie tragen zur Verbreitung nützlicher Pflanzen bei, indem sie Samen an
entfernte Gestade iühren. Ohne sie würden z. B. die Koralleneilande der Südsee öde Felsen
geblieben sein. Mit dem Labrodorstrom kommen ungeheure Fischmengen nach S., die sich
vor dem Golfstrom auf der Neufundlandbank, dem größten Fischereiplatz der Erde, auf-
stauen. Durch den Golfstrom erhalten die baumlosen nordischen Länder Treibholz, das für
die Bewohner zur Herstellung von Schlitten u. a. Geräten geradezu unentbehrlich ist. Von
großer Bedeutung sind endlich die Strömungen auch für die Schisfahrt.
Insbesondere Segelschiffe, aber auch Dampfer, benutzen die Strömungen, um rascher ans
Ziel zu kommen. Tie Äquatorialströmung führte den Kolumbus nach Westindien und
machte Cabral zum unfreiwilligen Entdecker Brasiliens (Iv, S. 328).
3. Das Land oder die Gesteinshülle (Lithosphäre).
a) Der Erdkörper als Ganzes.
Entstehung und Entwicklung der Erde (I, S. 114). — Die Zeitalter
der Erde (I, S. 116). — Die Gesteine der Erde (I, S. 117).
b) Die Umgestaltung der Erdoberfläche in der Gegenwart.
Die Erdoberfläche ist auch heute noch beständigen Veränderungen unterworfen.
Die Kräfte, die ihre Entwicklung und Umgestaltung in der Vergangenheit
bewirkt haben, sind auch jetzt noch an der Arbeit, wenn auch vielleicht nicht
mehr in der Stärke wie früher. Sie wirken teils aufbauend, teils zerstörend.
Man kann sie in zwei Gruppen einteilen, in solche, die in der Erde selbst ihren
Sitz und Ausgangspunkt haben, und solche, die von außen her auf die Erde
einwirken. Die einen bezeichnet man daher als innere oder endogene, die
andern als äußere oder exogene Kräfte.
Innere Kräfte. Alle innern Vorgänge, die eine Veränderung der Erdober-
fläche herbeiführen, lassen sich letzten Endes auf die noch immer fortgehende
Abkühlung der Erde zurückführen. Die Erkaltung bewirkt eine Zusammenziehung
und Zusammenschrumpfung des Erdballs, und dadurch entstehen Hohlräume im
Innern, Schiebungen, Pressungen und Zerreißungen in den Gesteinsschichten
(I, S. 115). Die Vorgänge änßern sich in Hebungen und Senkungen des
Bodens, in Lagenstörungen ursprünglich flachliegender Gesteinsschichten, in
vulkanischen Ausbrüchen und in Erdbeben.
a) Hebungen und Senkungen. Scheinbar lesindet sich das feste Land
in vollkommener Ruhelage. Zahlreiche Beobachtungen zeigen aber, daß dies
keineswegs überall der Fall ist. An vielen Steilküsten, insbesondere auch an
der Norwegens, sieht man in bedeutender Höhe über dem Meeresspiegel sog.
Strandlinien, „die gleich in den Fels eingehauenen Landstraßen meilenweit
an den Gehängen hinlausen und da, wo Fjorde münden, sich auch in diese
hinein fortsetzen." Oft liegen ihrer mehrere übereinander. Sie sind offenbar
von der Meeresbrandung herausgearbeitet worden, worauf auch das sie bedeckende
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]