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1. Die Weltgeschichte - S. 49

1835 - Mainz : Kupferberg
Athen. 49 reist nach Kleinasien (Krösos) k., und sucht bei seiner Rück-v.ñ.g. kehr nach zehn Jahren den noch fortdauernden Unruhen ver- gebens zu steuern. An der Spitze der drei Parteien stehen: Peisistratos, Lykurgos und Megalles, der Alkmäonide. Peisistratos bemächtigt sich der Burg und somit der 561. Tyrannis von Athen; muß jedoch noch zweimal vor den Alk- mäoniden die Flucht ergreifen, bis es ihm gelingt, von Eretria aus die Stadt wieder einzunehmen. Er schützt wenig- stens der Form nach die Solouischen Gesetze, fördert das Landleben und den Ackerbau, verschönert die Stadt, ordnet des Homeros Gesänge rc., stirbt allgemein betrauert. Seine Söhne Hippias und Hipparchos treten in seine Fußtapfeu. 528. Goldenes Zeitalter der Athenäer. Homer's Gesänge noch mehr gefeiert; Anakreon und Simonides in Athen; Hermes- Säulen rc. Desienungeachtet Verschwörung gegen sie durch die Privatrache des Harm odios und Aristogeitou; Hip- parchos ermordet. Hippias, durch seine Grausamkeit gegen die Verschworenen alsbald verhaßt, muß vor den, von der Pythia begünstigten und von dem lakedämonischeu Könige Kleomenes unterstützten Alkmäoniden, welche in die Stadt eingedrungen, die Burg verlassen, geht nach Sigeion am 510. Skamandros. Darauf Kämpfe des Kleisthenes und Jsagoras um die Obergewalt in Athen; jener an der Spitze der Alkmäoni- den, begünstigt das athenäische Volk, dieser, von den Spar- tanern unterstützt, will Aristokratie einführen. Kleisthenes behauptet sich zuletzt und führt nun Demokratie ein, indem er die vier Phylen auf zehn, und den Senat auf fünfhundert Männer vermehrt rc. und somit dem Volke mehr Gewalt ein- räumt. — Kleomenes rückt vergebens gegen Athen heran, und auch der geheime Plan der Spartaner, den Hippias von Sigeion zurück zu rufen und in Athen wieder einzuführen, scheitert. Hippias geht nach Sardes und von da zum Dareios. Frühe schon bildeten sich unter mehren hellenischen Nachbarstaaten Genossenschaften oder Amphiktyonien, welche an einem Mittelpunkte zu 4

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 22

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 22 — mäßig, so daß Felsen von allen Größen und Formen aus den Gestemstrümmern hervor- ragen. Dazu kommt dann als zweite umbildende und zerstörende Macht der Wind. Er leistet eine doppelte Arbeit. Die eine besteht darin, daß er den Staub und Sand erfaßt und oft weithin fortträgt. Daher sind die höheren Gebiete der Sahara meist Fels- und Kieswüste. Der Wind bläst alle feinen Stoffe weg und lagert sie in den tiefer liegenden Landschaften ab, wo darum die Scmdwüste vorherrschend ist. Die gewaltigen Dünen der Libyschen Wüste und der w. Sahara sind nichts anders als Anhäufungen von Sand, den der Wind von den Hochflächen und aus den Gebirgen hier zusammengeweht hat. Aber der Wind trägt auch zur Zerstörung des Gesteins bei. Er dringt in alle Ritzen der Felsen ein, bläst die feinkörnigen Bindemittel heraus und hilft so das Gefüge lockern. Ist er mit Sand beladen, so übt er zugleich eine wetzende, abschleifende Wirkung aus (Kor- rasion). Von dem heftigen Anprall der Sandkörner werden alle Felsoberflächen geglättet und erhalten einen eigenartigen Firnisglanz. Die weichen Teile der Gesteine werden natürlich stärker angegriffen und weggescheuert, und so bilden sich auf den Felsen eigen- tümliche Streifen, Rillen und rundliche Vertiefungen. Aus der vereinigten Arbeit der Wärmeschwankung und des Windes gehen oft die merkwürdigsten Gebilde hervor. „Hier scheinen", schreibt Walther, „Pilze oder Kohlköpfe von rotem Granit aus dem Boden zu wachsen (Abb. 5), dort bilden riesige Blöcke ein gewaltiges Haufenwerk. Tiefe Höhlen kriechen in die Felsen hinein, als ob riesige Wühltiere sie ausgegraben hätten. Hier liegt ein großer Block, der innen so hohl ist, daß ein Einsiedler leicht seine Wohnung darin aufschlagen könnte. Überall erkennen wir mit wenig Phantasie grinsende Menschenköpfe und abenteuerliche Tiergestalten". Eine häufige Erscheinung in der Sahara sind die Zeugen, vereinzelt oder in Gruppen und Reihen aufragende Felsen, die als Überreste einer zusammenhängenden, zerstörten Gesteinsdecke anzusehen sind. Klima. Die Sahara gehört zu den heißesten Landstrichen der Erde. Im Sommer steigt die Hitze um Mittag nicht selten aus 50 °, ja in der Arabischen Wüste am Roten Meere hat man bei bedecktem Himmel schon 65 0 gemessen, und der Sand soll sich auf 70 0 erwärmen, so daß man Eier darin sieden kann. „In der Sahara ist die Erde Feuer und der Wind eine Flamme", sagt der Araber. Im Gegensatze zu den Tagen sind die Nächte kühl. Man hat tägliche Wärmeschwankungen bis zu 41 0 beobachtet, und im Winter fällt das Thermo- meter des Nachts nicht selten auf 1—6 0 unter Null. Die Ursachen dieser scharfen Gegensätze sind der kahle Fels- und Sandboden, der sich rasch er- hitzt, aber auch ebenso schnell wieder erkaltet, und der fast immer wolkenlose Himmel, der die Wärme ungehindert ausstrahlen läßt, wozu dann noch die weite Entfernung der Sahara vom Weltmeere kommt, das nnr in den w. Küsten- gegenden seinen Einfluß geltend machen kann. Was die Sahara aber zur Wüste macht, ist nicht die Hitze, sondern der Mangel an Niederschlägen. Ob es Gebiete in ihr gibt, die völlig regenlos sind, ist allerdings fraglich, Selbst in den trockensten Gegenden hat man wölken- bruchartige Güsse beobachtet; aber sie sind selten, und es können mitunter Jahre vergehen, ehe ein Tropfen den Boden befeuchtet. Doch bildet sich bei der starken nächtlichen Abkühlung häufig Tau. Infolge der Trockenheit ist die Sahara ohne einen dauernd fließenden Wasserlauf. Zwar trifft man nicht selten auf Flußtäler,

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 107

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 107 — da, wo sich Seitentäler öffnen, auch fruchtbare Oasen. S. vom See hebt sich das Land wieder und bildet das Wadi el Araba, das sich als südlichster Teil des Syrischen Grabens bis zum Roten Meere fortsetzt. Eine besondere Beachtung verdient der südliche, durch eine vorspringende Halbinsel abgetrennte Teil des Sees. Er ist sehr seicht, und hier lag wahrscheinlich das fruchtbare Tal Tiddim mit den untergegangenen Städten Sodom und Gomorra. Zwei deutsche Geologen, Nötling und Blankenhorn, haben die Gegend eingehend untersucht, sind aber bezüglich des Vorganges zu verschiedenen Ergebnissen gekommen. „Nötling bringt das Ereignis mit einem vulkanischen Ausbruche in Verbindung, wie solche in geschichtlicher Zeit hier noch stattgefunden hätten. Ganz in der Nähe, in Moab, zeigen sich überall Spuren vulkanischer Tätigkeit. Durch ein Erdbeben sei ein verstopfter Ausbruchskanal geöffnet worden, ein Ausbruch habe Asche und Lapilli ausgeschüttet und eine Rauchsäule aufsteigen lassen: die Rauchsäule, die Abraham am Rande des Hochlandes bei Hebron sah, „glich der Rauchsäule aus einem Schmelzofen". Blankenhorn dagegen bringt das Ereignis in Verbindung mit einer weiteren Entwicklung der Grabenversenkung durch Untersinken längs der Spalten. Er sieht darin die Fortsetzung oder das letzte Stadium der Vorgänge, die die ganze Grabenversenkung gebildet haben. Den Feuer- und Schwefelregen erklärt er durch hervordringende, durch Selbstentzündung in Brand geratene Kohlenwasserstoff- und Schwefelwasserstoffgase. Die Bibelworte deuten auf Niederwerfen und Einsturz der Städte durch Erdbeben. Die Städte wurden „umgekehrt". Die losen Massen auf der Talsohle sanken ein, das Grundwasser brach hervor, und das Tote Meer überflutete die Niederung, Erscheinungen, die ähnlich auch in neuerer Zeit, z. B. 1862 am Südende des Baikalsees, beobachtet worden sind" (Th. Fischer). Das Ostjordanland trägt in viel höherem Maße das Gepräge einer Hoch- fläche als das Westjordanland. Nur nach dem Ghor hin ist es stark von Schluchten zerrissen. Ö. vom Toten Meere erheben sich die Moabiterberge und das schwer zugängliche Pisgagebirge mit dem Nebo. Die Landschaft Moab hat fruchtbaren Boden und war im Altertum gut angebaut und dicht bevölkert und hat auch heute noch neben Steppen Wälder und Ackerland. Weiter n. liegt die Landschaft Hauran, ein Gebiet erloschener Feuerberge mit noch wohlerhaltenen Kratern und großen Lavafeldern. Das Gebirge Hauran, dessen höchster Punkt den Rigi übertrifft, wirkt als Regenfänger und entsendet nach W. hin zahlreiche Bäche. Diese durchfließen die etwa 3099 qkm große, äußerst fruchtbare Landschaft Nukra, die den besten Weizen der Erde erzengt und als die Kornkammer Syriens bezeichnet werden kann. Auch das Gebirge selbst liefert viel Getreide und trägt auf seinen Höhen schöne Wälder. Sonst ist das Ostjordanland überwiegend Steppe, ein Land der Viehzucht. Das Klima. Palästina hat zwei Jahreszeiten, Sommer und Winter. Jener ist die Zeit der Dürre, wo vom Juni bis zum Oktober kein Wölkchen am Himmel erscheint, dieser die Regenzeit, die gewöhnlich im Januar ihren Höhe- Punkt erreicht. Auch Schnee fällt mitunter, verschwindet aber sogleich wieder, und das Hochland hat auch einige gelinde Frosttage. Die mittlere Jahreswärme beträgt in Jerusalem 17°; der Januar hat 8,4, der Juli 24,3°. Wärmer ist das Küstenland, tropisch heiß das Ghor. Die Niederschlagsmenge, 60—70 cm,

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 52

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 52 — alle diese Zuflüsse ist der Kongo zu einem Riesenstrome angewachsen, der nun sein Bett wieder enger zusammenzieht und rascheren Laufes den w. Randhöhen zueilt. Doch ehe er in sein Durchbruchstal eintritt, bildet er noch eine große, seeartige Erweiterung, den von zahlreichen Inseln durchsetzten 4000 qkm großen Stanley Pool (stänle pul), „in dem die Wasser auszuruhen scheinen, bevor sie mit überstürzender Gewalt dem Meere zueilen." Nun erfolgt der Durchbruch zur Küste in einem 275 km langen Tale, worin der Fluß nicht weniger als 32 große Stromschnellen bildet, darunter als letzte die Jellalasälle. Endlich erreicht der Kongo die Ebene, in der er nun ruhig dem noch 150 km entfernten Meere zueilt. Nahe der Mündung ist er 11 km breit und 300 m tief. Welche gewaltigen Wassermassen er dem Ozean zuführt, erhellt aus der Tatsache, daß das Meerwasser noch bis auf 20 km von der Küste fast süß ist und bis auf 60 km die gelbliche Farbe des Flusses erkennen läßt. — Zur durchgehenden Schiffahrt ist der Kongo leider nicht geeignet; doch bilden die einzelnen Laufstrecken ausgezeichnete Wasserstraßen. Seeschiffe können bis zu den Jellalafällen gelangen, und der Mittellauf wird jetzt von zahlreichen Dampfern befahren. Zusammen mit den Nebenflüssen haben die Wasserstraßen des Kongo eine Länge von etwa 10000 km. Das untere Durchbruchstal wie auch die Stanleyfälle hat man mit Eisenbahnen umgangen. Obwohl das Kongobecken vom Gleicher durchschnitten wird, ist das Klima doch nicht so heiß wie im Sudan und in der Sahara (24—27 °). An der Westküste zieht nämlich eine kalte Meeresströmung entlang, von der her kühlende Winde ins Land wehen. Die Niederschläge betragen 140—150 cm und verteilen sich je nach der Gegend auf eine oder zwei Regenzeiten. In den Äquatorialgegenden, wo die Trockenzeiten nur kurz sind, ist das Land mit uu- geheuren Urwäldern bedeckt, die jedoch öfter von Grasland unterbrochen werden. In den n. und s. Gebieten ist die Sa wanne vorherrschend. Die wichtigsten Nutzpflanzen sind die Ölpalme und Kautschuk liefernde Bäume und Schling- pflanzen. Die Tierwelt stimmt im wesentlichen mit der des Sudans über- ein (S. 42). Kautschuk oder Gummi ist der eingedickte Milchsaft verschiedener Bäume und Schlingpflanzen (Lianen) der feuchten Tropenwälder. Er wird gewonnen, indem man die Pflanzen durch Einschnitte in die Rinde anzapft und den Safi in Gefäßen sammelt. Durch Einkochen u. a. Verfahrungsweifen wird der Saft zum Gerinnen gebracht und dann in Klumpen oder Platten geformt. Der in den letzten Jahrzehnten gewallig gestiegene Verbrauch hat das Gummi zu einem sehr wertvollen Handelsgegenstand gemacht, und das hat zur Folge gehabt, daß in den Wäldern die schlimmste Raubwirtschaft getrieben wurde und noch getrieben wird. Um möglichst viel Saft zu gewinnen, werden die Gummi- pflanzen von den Eingeborenen aus Bequemlichkeit und Unverstand einfach abgehauen oder doch so zugerichtet, daß sie eingehen. Bei vorsichtiger Behandlung bleiben die Bäume gesund und können alle paar Jahre von neuem angezapft werden. Die drohende Vernich- tung der wildwachsenden Gummipflanzen hat dazu geführt, in geeigneten Gebieten Kaut- schukpflauzungen anzulegen, z. B. in Kamerun, im Kongostaat, auf Ceylon, den Ostindischen Inseln. Das meiste und beste Gummi liefern die Urwälder Brasiliens. 1911 wurde an Kautschuk ausgeführt aus Brasilien für 305, aus dem Kongostaat für 27, aus den deutschen Kolonien für 18 Mill. Mk. Die Bewohner Niederguineas und des Kongobeckens sind zum weitaus

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 89

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 89 — Das Innere Kleinasiens ist ein teils flaches, teils welliges Tafelland von 800—1200 m Höhe, aus dem aber einzelne Berge und Bergzüge, sämtlich ans vulkanischem Gestein bestehend, inselartig emporragen. Die bedeutendste Erhe- bung ist der nahe dem Antitaurus gelegene erloschene Vulkan Erdschias (Argäus der-Alten, 4000 in). Der s. Teil des Hochlandes ist abflußlos, und die vom Gebirge herabrinnenden Bäche enden in flachen Salzseen. Unter den vier nach N. durchbrechenden Flüssen hat der Kisil Jrmak, der Halys der Alten, die Länge der Oder (900 km). Er ist aber wegen seiner Wasserarmut und seines reißenden Gefälles zur Schiffahrt nicht geeignet. Sein Wasser ist salzig und von rötlicher Farbe, da er ans seinem Laufe ein in roten Mergelton eingebettetes Salzlager durchfließt. Daher seine beiden Namen; denn Halys bedeutet Salzfluß, Kisil Jrmak roter Fluß. Klima und Pflanzenwelt. Das Klima stimmt im allgemeinen mit dem der anderen Mittelmeerländer überein (Iii, S. 124). Die Sommer sind heiß und trocken, die Winter mild und regenreich. Doch gilt das letztere nur für die Küstenlandschaften. Das hochgelegene Innere hat infolge der hohen Randgebirge, die den Einfluß des Meeres ab- halten, kalte Winter und empfängt nur wenig Niederschläge (20—30 cm). Daher ist es Steppe, stellenweise sogar Wüste, und nur in den feuchteren Randgebieten findet sich zwischen den Gräsern und Kräutern auch Strauchwerk mancherlei Art. Doch gibt es auch fruchtbare Oasen in der Steppe, besonders im W. Einen scharfen Gegensatz zu deu öden Hochländern bilden die regenreicheren Küstenlandschaften. Die meerwärts gerichteten Ge- hänge des Pontischen Gebirges, die den kühlen Nordwinden ausgesetzt sind, tragen Pracht- vollen mitteleuropäischen Laubwald. An dem wärmeren West- und Südrande finden wir in den unteren Lagen überall immergrüne Gewächse, Myrte, Lorbeer, Oleander usw. Höher hinauf aber enthält der Taurus „wahre Urwälder von echten Libanonzedern und anderen edlen Nadelhölzern", auch herrliche Eichen- und Buchenbestände. Wirtschaftliche Zustände. Die Hochlaudschasteu dienen hauptsächlich der Viehzucht. Man hält vorwiegend Schafe und Ziegen, in geringerer Zahl Rinder, Büffel, Pferde und Kamele. Sehr lohnend ist insbesondere die Zucht der Angoraziege (2x/2 Mill.), deren feines, seidenweiches Haar unter dem Namen Mohärwolle in den Handel kommt. Der Ackerbau ist auf einzelne Oasen beschränkt. Doch könnte durch künstliche Bewässerung noch viel Kulturland gewonnen werden. Die deutsche Bcigdadbahngesellschast hat jetzt geplant, in der Nähe von Koma durch Berieseluugsaulageu ein Gebiet von 80000 ha dem Baumwollenbau dienstbar zu machen. Im Gegensatze zu dem öden Innern sind die Küstengebiete wohl angebaute Kulturlandschaften, besonders in dem nach jeder Richtung hin bevorzugten W. Hier gedeihen Weizen, Mais u. a. Getreide- arten, Tabak, Baumwolle, Oliven', Südfrüchte, besonders Feigen, Weintrauben, die vorwiegend als Rosinen in den Handel kommen, Mohn zur Opiumgewinnung, Anis, Sesam usw. Unter den Waldbäumen ist die Knopper- eiche am wichtigsten, deren Becher (Knoppern) Gerbstoff enthalten und massen- Haft ausgeführt werden. Auch der Seidenbau ist von Bedeutung. Der

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 141

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 141 — dieser Ströme ein gewaltiges Delta, das beim Jrawadi 30 000, beim Mekong gar 70 000 qkm umfaßt. Klima, Pflanzen- und Tierwelt stimmen im wesentlichen mit Vorderindien überein. Nnr ist das Land feuchter, regenreicher, namentlich im W., wo Regenmengen bis zu 5 m vorkommcn. Der Pflanzenwuchs zeigt darum eine noch größere Üppigkeit, und insbesondere nehmen feuchte Urwälder einen viel größeren Raum ein als auf der Nachbar- Halbinsel. Die Bevölkerung Hinterindiens ist stark gemischt, da sich hier Angehörige dreier Rassen berühren: Inder, Chinesen und Malaien. Die letzteren be- wohnen ziemlich unvermischt Malaka, das nach ihnen auch als Malaische Halb- insel bezeichnet wird. Im N.-W. zeigen die Bewohner vorherrschend indisches, im N.-O. chinesisches Gepräge. Während in den wenig zugänglichen Gebirgs- landschasten noch wilde Stämme hausen, haben es die Bewohner der großen Täler und Ebenen zu einer Halbknltur gebracht. Die vorherrschende Religion ist der Buddhismus; die Malaien Malakas sind meist Mohammedaner. Staatliche und wirtschaftliche Verhältnisse. Während Vorderindien und die Sundainseln schon früh von europäischen Mächten besetzt wurden, blieb Hinterindien lange Zeit unbeachtet. Zwar hatten schon im 16. Jahr- hundert Portugiesen, im 17. Niederländer auf Malaka Niederlassungen gegründet, aber sie gelangten zu keiner Bedeutung. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts begannen die Engländer mit dem Erwerb von Besitzungen an der Westküste, die sie dann nach und nach erweiterten, bis sie 1909 den heutigen Umfang erreichten. 1862 faßten die Franzosen an der Ostküste, in Kochinchina, festen Fuß und eroberten dann bis 1904 Kambodscha, Tonking und Annam. 1. Britisch-Hinterindien (750 000 qkm, 12 Mill. E.) umfaßt das Gebiet vom Tiefland Vorderindiens und dem Bengalischen Busen bis über den Salnen hinaus, die Landschaften Ober- und Niederbarma, ferner Süd-Malaka. Barma oder Birma gehört zum Kaiserreich Indien (S. 135), auf Malaka gibt es mehrere Schutzstaaten und eine Anzahl unmittelbarer Besitzungen, die unter dem Namen Straits fettlemeuts (strehts fettelments), „Niederlasfungen an den Straßen", eine eigne Kronkolonie bilden. Das Haupterzeugnis ist Reis, für dessen Anban die breite, wasserreiche Talebene und das Delta des Jrawadi die günstigsten Bedingungen aufweisen. Die jährliche Ausfuhr beläuft sich aus 180—200 Mill. Mk. Die Wälder sind reich an Tiekbäumen. Außerdem werden Baumwolle, Kautschuk, Indigo n. a. tropische Gewächse gewonnen. Malaka ist das an Zinn reichste Land der Erde und liefert gegenwärtig trotz Rückgangs in den letzten Jahren noch mehr als die Hälfte (51,72 °/0) der Welt- erzeugung (1910: 57 000 t). Andre Erzeugnisse des Bergbaus sind Erdöl im Jrawaditale und Edelsteine, besonders Rubine, in Oberbarma. Die Hauptstadt Rangnn (300000 E.), an einem Mündungsarme des Jrawadi, ist einer der ersten Reishäfen der Erde und führt auch viel Tiekholz aus. Die große Fahr- straße des Jrawadi, der 1600 km weit schiffbar ist, sowie zwei weit ins Innere reichende

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 154

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 154 — Tabak, Mohn und Reis. Das Handwerk erzeugt Webstofse, Teppiche und Metallwaren. Dastarimbecken nebst den angrenzenden Gebirgslandschaften, zusammen Ostturkeftau genannt, gehört zum Chinesischen Reiche. Die größeren Siedlungen liegen sämtlich am Fusze der hohen Randgebirge in Hufeisenform gruppiert. „Sie bestehen aus Lehmhütten und Steinhäusern mit engen, dunklen Höfen an ebenso engen Straßen und sind von Gärten und Feldern umgeben" (Sievers). Die bedeutendsten Städte liegen im W.: Jarkand (120000 E.) und Kaschgar (80000 E.), beide mit bedeutendem Karawanen- verkehr, der sich bis nach China und Indien auf der einen, bis nach Turan auf der andern Seite erstreckt. Die Mongolei, auch Wüste Gobi oder Schamo (d. h. Sandmeer) genannt, ist 3l/2 mal so groß wie das Tarimbecken. Ihre Höhe beträgt 1200—1500 ra, sinkt aber im mittleren Teile bis aus 600 in herab. Zahl- reiche Bergketten durchziehen das Land. Insbesondere von den Randgebirgen streichen mächtige Züge ins Innere hinein und gliedern verschiedene Becken ab. Tie größte dieser Mulden ist die Dsnngarei zwischen dem Tienschan und dem Altai. Sie senkt sich bis auf 300 in und bildet die große Ausgangspforte Jnnerasiens nach W. hin. Durch dieses „Völkertor" sind im Mittelalter die Hunnen, die Mongolen und die Türken nach Europa vorgedrungen, und von jeher hat es auch für deu friedlichen Verkehr eine wichtige Rolle gespielt. Die zahlreichen Flüsse des n. Gebirgsrandes nehmen fast sämtlich ihren Weg nach N., nach Sibirien. Im S. tritt der Hoangho in die Gobi ein, beschreibt ein großes Viereck und verläßt sie dann wieder. Nur kleinere Flüsse strömen von den Nandgebirgen ins Innere, versiegen aber nach kurzem Lause. Das Klima ist bedeutend kälter als das des Tarimbeckens. Die mittlere Jahres- wärme beträgt in Urga —2°; der Januar hat —26, der Juli 171ji. Die Niederschläge sind gering (20—45 cm). Daher ist die Gobi fast überall Steppe oder Wüste, teils Fels- und Kies-, teils Sand- und Lehmwüste. Die Pflanzenarmut ist aber nicht so schlimm wie in der Sahara, weil der im Winter fallende Schnee im Frühjahr bei der Schmelze den Boden tief durchfeuchtet, so daß um diese Zeit fast überall Gras und Kräuter empor- sprossen. Die n. Randgebirge enthalten auch Wälder und Weiden. Der eigentliche Kultur- boden ist auf die von den Gebirgsbächen bewässerten Randgebiete beschränkt. Den Hauptteil der Bevölkerung bilden die eigentlichen Mongolen, bei denen das Gepräge der Rasse am schärfsten zum Ausdruck kommt. Die Haupt- kennzeichen sind ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, platter Nase und schiefgeschlitzten Augen, gelbgraue Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Die Mongolen sind überwiegend Nomaden, die in Filzzelten (Jurten) wohnen und Rinder, Pferde, Schafe und zweihöckerige Kamele züchten. Sie genießen fast nur tierische Nahrung: Fleisch, Milch und Käse, wozu als Ge- tränk noch der billige, aus China eingeführte Ziegeltee kommt. Ursprünglich waren die Mongolen ein unbändig wildes und rohes Volk — man denke an die Hunnen —, aber unter dem Einflüsse des Buddhismus, den sie angenommen

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 184

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 184 — der durch den To Kol verstärkt wird. — Der Jeniffei, der dem Ob an Größe fast gleich- kommt, entspringt an der Südseite des Sajanischen Gebirges, verläßt bald das Gebirgsland, zieht dann ruhigen Laufes durch eine breite Niederung nach N. und mündet in einen großen Trichter. Nur von rechts gehen ihm größere Nebenflüsse zu, darunter als bedeutendster die Angara oder Obere Tunguska, die als Selenga den Baikalsee durchfließt und den eigentlichen Oberlauf des Jeniffei bildet. Die Lena hat ihre Quelle im Berglande w. vom Baikalsee. Sie beschreibt eine große ö. Ausbuchtung und mündet mit einem Delta. Der Baikalsee (34000 qkm), der größte und tiefste Gebirgssee der Erde, ist 640 km lang und 30—85 km breit. Er füllt einen gewaltigen Gebirgsspalt aus und ist bis 1688 m tief. 1200 m reicht er unter den Meeresspiegel hinab. An landschaftlicher Groß- artigkeit soll er den schönsten Alpenseen gleichkommen. Seine gewaltige Wassermenge nimmt im heißen Sommer soviel Wärme auf, daß er bis Neujahr hin seine Ufer zu ei wärmen vermag. Erst um diese Zeit friert er zu und trägt dann allerdings ununterbrochen bis zum April eine dicke Eisdecke, über die hin sich ein lebhafter Verkehr entwickelt. Im Rufsifch-Japanifchen Kriege (1904 u. 5) bauten die Russen sogar eine Eisenbahn über den See, die monatelang betrieben werden konnte. Im Sommer wird der See von Dampfern befahren. Die sibirischen Flüsse haben trotz ihrer Größe und ihres ruhigen Gefälles für die Schiffahrt nur eine geringe Bedeutung. 5—7 Monate hindurch sind sie zugefroren; zudem führt ihr Unterlauf durch öde, unwirtliche Gebiete, und das Meer, in das sie münden, ist nur selten eisfrei. Doch ist ihr Mittellauf für den Binnenverkehr wichtig, und ohne große Schwierigkeiten ließe sich durch Kanäle eine Wasserstraße durch ganz Südsibirien schaffen. Unglaublich ist der Reichtum der sibirischen Flüsse an Fischen. In dichtgedrängten Scharen schwimmen diese zur Laichzeit stromaufwärts, und Reisende berichten, daß man sie vielerorts mit Körben und andern Gefäßen geradezu schöpfen könne. Wie ein Anhängsel Sibiriens erscheint die keulenförmige Halbinsel Kamt- schatka. Sie ist ungefähr so groß wie Italien und ganz von Gebirgen erfüllt, aus denen zahlreiche, z. T. noch tätige Feuerberge bis zu Höhen von fast 5000 m emporragen. Da die Schneegrenze bereits bei 1500—1700 m beginnt, gewähren diese Riesenkegel einen prachtvollen Anblick. Obwohl Kamtschatka unter der Breite Norddeutschlands und Südschwedens liegt, ist doch sein Klima so feucht- kalt, daß das Land ganz unwirtlich ist und nur von einigen Tausend Menschen bewohnt wird. Klima. Sibirien ist viel kälter als die unter gleicher Breite gelegenen Landschaften Europas und hat unter allen Ländern der Erde das am stärksten ausgeprägte Landklima. Die Gegensätze zwischen Sommer und Winter, die schon im europäischen Nußland sehr groß sind (Iii, S. 388), erreichen im ö. Sibirien ihren höchsten Grad. Jrkutsk, das mit Berlin unter gleicher Breite liegt, hat dieselbe Juliwärme wie dieses (18,5 °), aber eine Januar- kälte von — 210 gegen — 0,2 in Berlin, und während hier die Jahreswärme 8,6 0 beträgt, liegt die von Jrkutsk 0,4 unter Null. Weiter nach N. und O. verschärfen sich die Gegen- sätze noch. Jakutsk hat im Jahre — 11,1, im Januar —42,9, im Juli 18,5 °; für Wercho- jausk, dem bis jetzt bekannten kältesten Punkt der Erde, sind die entsprechenden Zahlen — 17,2, —51,2 und 15°, und als größte Kälte hat man —70° gemessen. Infolge dieser hohen und lang andauernden Kälte frieren die seichteren Gewässer bis auf den Grund zu, und auf den Flüssen und Seen erreicht die Eisdecke eine Stärke von 2—3 m. Der Erd- boden taut im Sommer nur in den oberen Schichten auf, und in einem Bergwerksschachte hatte das Gestein noch in einer Tiefe von mehr als 100 m das ganze Jahr hindurch eine

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 264

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— 264 — des Stillen Ozeans abhaltende Westgebirge und besonders durch das Fehlen wö. streichender Gebirge, wie sich solche in Europa und Asien den Nordwinden in den Weg stellen. Ungehindert dringen im Winter und Frühling die kalten Luftströmungen nach S. vor und erreichen auf dem Wege durch das breite Mississippital selbst den Mexikanischen Busen, wo sie mitunter in den Baumwollpflanzungen großen Schaden anrichten. Bis weit in den Frühling hinein, so lange in den n. Ländern die Kälte dauert, der Schnee schmilzt und das Eis der zahlreichen Gewässer auftaut und der Luft die Wärme entziehen, macht sich ihr Einfluß geltend und führt oft plötzliche und starke Temperaturstürze herbei. Neu-Dork ist im Januar um 9,2° kälter als Neapel, Chicago um 11,7° als Rom. Umgekehrt ist es im Sommer. Dann dringen die warmen und feuchten Süd- und Südostwinde weit nach N. hiu vor und erzeugen eine geradezu tropische Hitze, wie sie in gleicher Breite in Europa unbekannt ist. Der s. Teil der Hochländer hat eine Juliwärme von 30—36°, wie die Wüstengegenden Afrikas, Neu-Orleans 27,2 °, Neu-Iork 23,3 °. Dabei ist aber noch zu bedenken, daß die Hitze zeitweilig eine ganz ungeheure Höhe erreicht. In Südkalifornien hat man 56, in Texas 50 ° gemessen, und Neu-Aork, St. Louis u. a. Städte haben manchmal wochenlang eine Wärme von 32—35°, so daß viele Menschen am Hitzschlag sterben, wie z. B. 1901 in Neu-Iork innerhalb 4 Tagen 1200. 3. Kennzeichnend sind ferner die plötzlichen Temperaturumschläge, wie sie in gleich hohem Grade wohl sonst nirgends auf der Erde vorkommen. Rückschläge von 20—30 0 inner- halb 24 Stunden sind sehr häufig, solche von 30—35° nicht selten; ja in Denver sank einmal das Thermometer in fünf Minuten um 20, in einer Stunde um 27 °. Die Kälte- rückschläge sind am häufigsten im Frühjahre (Mai und Juni), und sie bringen dann der Landwirtschaft oft unermeßlichen Schaden. 4. Auffallend ist weiter die Gleichmäßigkeit des Klimas auf weite Stocken hin. Die Wärme nimmt nur sehr langsam von S. nach N. ab, und die Abnahme vollzieht sich überall, die Gebirgslandschaften im W. natürlich ausgenommen, in unmerklichen Über- gängen. Es liegt das an der gleichförmigen Bodengestaltung. Nirgends erhebt sich ein Gebirge, das als Wetterscheide gelten könnte, wie es z. B. die Alpen in Europa sind. 5. Endlich verdient noch hervorgehoben zu werden, daß die Vereinigten Staaten ein Gebiet heftiger Luftbewegung sind. Die starken Wärmegegensätze zwischen dem N. und S. und die Höhenunterschiede zwischen dem W. und O. sind die Ursache lebhasten Luftaus- taufches, und da die Winde in den ungeheuren Ebenen nirgends Widerstand finden, werden sie leicht zu furchtbaren Stürmen. Sehr gefürchtet sind die heftigen Nordwinde, deren Kältewellen nicht selten bis zum Mexikanischen Busen vordringen. Am Felsengebirge wehen oft Fallwinde von furchtbarer Gewalt, der heiße Tschinuk (Chinook), der dem Föhn der Schweiz ähnlich ist] (I, S. 43), und der mit den heftigsten Schneewehen verbundene Blizzard (blissert), den man der Bora (Iii, S. 72) vergleichen kann. Viel schlimmer und gefährlicher sind die Wirbelstürme, die Tornados, die besonders zu Beginn der heißen Jahreszeit auftreten. Ihr Hauptgebiet sind die Staaten Kansas, Nebraska, Missouri, Illinois und Ohio. Sie bewegen sich mit Schnellzugsgeschwindigkeit vorwärts, und ihre Drehgeschwindigkeit steigt bisweilen auf 900 m in der Sekunde. Kein Menschenwerk ver- mag ihrer Gewalt zu widerstehen, und in einem Augenblicke zerstören sie mitunter ganze Städte. Eine zweite Wirbelsturmbahn zieht durch die Atlantische Küstenebene von Florida bis Neufundland. Die hier auftretenden Hnrricane (hörrikäne) bewegen sich weniger schnell, haben aber gewöhnlich eine viel größere Ausdehnung als die Tornados, und die Verheerungen, die sie anrichten, erstrecken sich nicht selten über die ganze Küstenebene. (Vergl. Teisune, S. 160.) Die Niederschläge sind sehr ungleichmäßig verteilt. Die Osthälfte der Vereinigten

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 299

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 299 — untern Bergabhänge sind mit gewaltigen Massen von Trümmergestein und Schutt überdeckt. Anders ist es im N., wo tropische, von O. kommende Regen einen üppigen Waldwuchs erzeugen, und im S., wo kühles Seeklima herrscht. „W. Winde überschütten hier das Gebirge mit Regen und Schnee, so daß sich große Gletscher entwickeln konnten, die noch in der Breite der Südabhänge uusrer Alpen bis inz Meer hinabreichen" (Ule). Die Pflanzenwelt zeigt nur in den regenreichen Gebieten des Nordens und Südens eine reiche Entfaltung. Dort finden wir insbesondere an den Ostabhängen dichte tropische Wälder, hier solche von mehr europäischem Gepräge. Von den dem Gebirge eigen- artigen Pflanzen verdienen eine besondere Erwähnung: die immergrünen, lorbeerblättrigen Fieberrindenbäume, aus denen daz bekannte Fiebermittel Chinin gewonnen wird, die Araukarien, prächtige Nadelbäume, die im S. große Wälder bilden, und die Kartoffel, die auf den Hochländern ihre Heimat hat. Die Tierwelt zeigt als eigenartige Formen das Lama und den Kondor, den größten aller Raubvögel. Das Lama weist vier Gattungen auf: zwei davon, das Guanako und das Vikunja (Vicuna), sind kleine, leichtfüßige, wild- lebende Tiere, auf die ihres nahrhaften Fleisches wegen eifrig Jagd gemacht wird. Das größere, Alpaka, liefert eine wertvolle Wolle und wird darum als Haustier gehalten. Das eigentliche Lama, ein großes und kräftiges Tier, kommt wild nicht mehr vor und dient wie das Kaniel als Lastträger. Man pflegt die Kordilleren in drei Hauptabschnitte zu zerlegen: die Nord-, die Süd- und die Mittelkordilleren, deren Glieder wieder nach den Staaten benannt werden, die sie durchziehen. Die Nordkordilleren bestehen aus mehreren Ketten, die nach S. zusammenlaufen und sich im Gebirgsknoten von Pasko ver- einigen. Die ebenfalls geteilten Mittelkordilleren reichen bis znm Akonkagua, wo die Südkordilleren beginnen, die nur einen Hauptzug ausweisen. Die ge- nauere Betrachtung der einzelnen Teile erfolgt bei der Behandlung der Staaten. 2. Die Andenstaaten. Allgemeines. In den Kordilleren liegen fünf Staaten: Kolumbien, Ekuador, Peru, Bolivien und Chile (tschile), die aber mit Ausnahme von Chile noch beträchtlich über das Andenland hinausgreifen. Dafür sind an diesem noch zwei andre, vorwiegend dem Tiefland angehörige Staaten beteiligt: Vene- znela im N. und Argentinien im S. Mit Ausnahme von Brasilien und Guayana war Südamerika früher im Besitz der Spanier, die das Land vorwiegend auf Edelmetalle ausbeuteten. Ganze „Silberflotten" gingen zum Mutterlande. Die eingeborenen Indianer wurden aufs härteste bedrückt, und auch die ansässig gewordenen Spanier, die Kreolen, mußten sich manche Beschränkung und Bevormundung von den Beamten der Kolonialregierung gefallen > lassen. Als sich dann gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Vereinigten Staaten von Nordamerika ihre Freiheit erkämpft hatten, erwachte auch in den spanischen Besitzungen der llnabhängigkeitsdrang. Bald hier, bald dort entstanden Empörungen, und endlich kam es zu einem allgemeinen Aufstande. Nach langen Kämpfen, in denen sich besonders Simon Bolivar auszeichnete, erlangten die Kolonien 1824 ihre Freiheit, und es bildeten sich die heutigen Staaten.
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