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1. Die Weltgeschichte - S. 49

1835 - Mainz : Kupferberg
Athen. 49 reist nach Kleinasien (Krösos) k., und sucht bei seiner Rück-v.ñ.g. kehr nach zehn Jahren den noch fortdauernden Unruhen ver- gebens zu steuern. An der Spitze der drei Parteien stehen: Peisistratos, Lykurgos und Megalles, der Alkmäonide. Peisistratos bemächtigt sich der Burg und somit der 561. Tyrannis von Athen; muß jedoch noch zweimal vor den Alk- mäoniden die Flucht ergreifen, bis es ihm gelingt, von Eretria aus die Stadt wieder einzunehmen. Er schützt wenig- stens der Form nach die Solouischen Gesetze, fördert das Landleben und den Ackerbau, verschönert die Stadt, ordnet des Homeros Gesänge rc., stirbt allgemein betrauert. Seine Söhne Hippias und Hipparchos treten in seine Fußtapfeu. 528. Goldenes Zeitalter der Athenäer. Homer's Gesänge noch mehr gefeiert; Anakreon und Simonides in Athen; Hermes- Säulen rc. Desienungeachtet Verschwörung gegen sie durch die Privatrache des Harm odios und Aristogeitou; Hip- parchos ermordet. Hippias, durch seine Grausamkeit gegen die Verschworenen alsbald verhaßt, muß vor den, von der Pythia begünstigten und von dem lakedämonischeu Könige Kleomenes unterstützten Alkmäoniden, welche in die Stadt eingedrungen, die Burg verlassen, geht nach Sigeion am 510. Skamandros. Darauf Kämpfe des Kleisthenes und Jsagoras um die Obergewalt in Athen; jener an der Spitze der Alkmäoni- den, begünstigt das athenäische Volk, dieser, von den Spar- tanern unterstützt, will Aristokratie einführen. Kleisthenes behauptet sich zuletzt und führt nun Demokratie ein, indem er die vier Phylen auf zehn, und den Senat auf fünfhundert Männer vermehrt rc. und somit dem Volke mehr Gewalt ein- räumt. — Kleomenes rückt vergebens gegen Athen heran, und auch der geheime Plan der Spartaner, den Hippias von Sigeion zurück zu rufen und in Athen wieder einzuführen, scheitert. Hippias geht nach Sardes und von da zum Dareios. Frühe schon bildeten sich unter mehren hellenischen Nachbarstaaten Genossenschaften oder Amphiktyonien, welche an einem Mittelpunkte zu 4

2. Römische Geschichte - S. 47

1896 - Dresden : Höckner
— 47 — liens und der kleinen zwischen ©teilten und Italien gelegenen Inseln, Zahlung einer bedeutenden Kriegsentschädigung. Sici-1 ten wurde die erste römische Provinz, anfangs von Rom aus, seit 227 von einem Prätor verwaltet. Nur das kleine Fürstentum Hierons blieb dem Namen nach selbständig. 2. Hlom nach dem Kriege: Aöfchtuß der Aribus und die Weforrn der Genlnriatkomilien. 1. Italien hatte, abgesehen von den großen Verlusten an Mannschaft und Schiffsmaterial, durch die Jahre lang fortgesetzten Verheerungen seiner Küsten, noch mehr durch die fast vollständige Stockung seines überseeischen Handels und endlich auch dadurch schwer gelitten, daß ein großer Teil der Bauern und Gutsherren ihren Wirtschaften und überhaupt den bürgerlichen Geschäften ferngehalten wurden (Sinken des Geldes). Für die fortschreitende Verarmung des Bauernstandes konnten weder die wenigen Koloniegründungen dieser Zeit, noch die reiche Beute der geplünderten griechischen und punifchen Städte Siciliens Ersatz bieten. Diese Befriedigung der Beutesucht begann vielmehr zusammen mit den sonstigen entsittlichenden Einflüssen eines langen überseeischen Krieges den einfachen Bauernsinn, wie überhaupt den ehrenhaften Charakter der Nation schon jetzt zu untergraben. 2. Dagegen gewann der Handel und Gewerbe treibende Teil der Bevölkerung und das bewegliche Vermögen, für dessen Anhäufung in den Händen einer Minderheit die nunmehrige Stellung Roms als die herrschende Seemacht des westlichen Mittelmcers die glänzendsten Aussichten bot, immer mehr an Bedeutung. Die Erwerbung der Hafen- und getreidereichen Insel Sieilien hob den italischen Handelsverkehr, und der hieraus entspringende Gewinn war wohlgeeignet, die italischen Bundesgenossen für ihre treue Waffenbrüderschaft vor der Hand zu entschädigen und Rom um so enger zu verbinden. 3. Die römische Bürgerschaft freilich verstärkte gerade ,in dieser Zeit ihre Stellung als in sich geschlossene Aristokratie gegenüber der italischen Bundesgenossenschaft durch den Abschluß der auf 35 vermehrten Trib ns (241), so daß deren thatsächliches Unterthanenverhältnis fortan um so schroffer hervortrat. Alle italischen Gemeinden, welche seitdem Aufnahme in das römische Vollbürgertum fanden, wurden in die eine oder andere der bereits bestehenden Tribus eingeschrieben. Die Folge war, daß mit der Zeit fast jeder dieser Bezirke aus verschiedenen über das ganze weitausgedehnte römische Bürgergebiet zerstreuten Ortschaften sich zusammensetzte. 4. Hiermit hängt auch die wahrscheinlich in dieselbe Zeit fallende Reform der Centuriatkomitien zusammen, deren Zweck dahin ging, die durch Beibehaltung der ursprünglichen Centunenzahl trotz veränderter Vermögensverhältnisse immer aristokratischer gewordenen Centuriatkomitien möglichst der Form der demokratischen Tributkomitien zu nähern. Jede der 5 Servianischen Vermögensklassen erhielt 70 aus den seniores und iuniores innerhalb jeder der 35 tribus gebildete Centurien. Gleichzeitig wurde das Vorstimmrecht (praerogativaj von den 18 Rittereentnrien auf eine erlöste Centurie der 1. Klasse übertragen. 5. Während somit die ehemals einzige und souveräne Adelsversammlung der Kuriatkomitien ihre politische Bedeutung völlig verloren hatte,

3. Griechische Geschichte - S. 29

1896 - Dresden : Höckner
— 29 — Widerstand des vielfach auch wirtschaftlich von ihnen ausgebeuteten Volkes erhob. Die Forderungen der politisch nicht berechtigten Stände gingen seitens der Reichen aus eine ihrem Vermögen entsprechende Vertretung bei der Regierung, seitens der Armen aus Schutz gegen die Übergriffe des herrschenden Standes, zuweilen auch aus den Erlaß von Schuld- und Zinsgesetzen. Wo der Adel die Forderungen des Volkes erfüllte, kam es, wie fast überall in den Städten Kleinasiens, zur Bildung einer Timokratie, in welcher an Stelle der Geburt der Census des Grundvermögens den Eintritt in deu regierenden Stand ermöglichte, oder zur Aufzeichnung des Gewohnheitsrechtes. 3. Wo die Vornehmen die Forderungen des unzufriedenen Volkes ablehnten, blieben Gewaltthätigkeiten nicht aus. Dasselbe scharte sich zu offenem Kampfe gegen die Oligarchen um einen begabten und ehrgeizigen Mann, entweder einen nicht vollberechtigten Reichen oder einen Mann des Volkes selbst, zumeist aber einen Adeligen, der ans irgend einem Grunde mit seinen Standesgenossen zerfallen war. Mit einer vom Volke angeblich zu seinem Schutze ihm beigegebenen Leibwache bemächtigte er sich dann der Akropolis und damit der Herrschaft über die Stadt. So erhob sich seit der Mitte des 7. Jahrh, in einem großen Teile der hellenischen Welt unter wilden Parteikämpsen ein neues demokratisches Königtum, die Tyrannis. Die eigene Sicherheit und der Vorteil ihres Hauses verlangten es, daß die Tyrannen den Wohlstand namentlich des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen zu sördern wie durch Begünstigung von Kunst und Wissenschaft den Glanz ihrer Herrschaft zu erhöhen und dadurch zugleich die Bürger von der Politik abzulenken strebten. 4. Die hervorragendsten Tyrannenherrschaften entstanden im nördlichen Peloponnes am Isthmus (hier in altionischer Gegend zugleich im Gegensatz zur Herrschaft des dorischen Stammes) und in den Seestädten des ägäifchen Meeres, wo der lebhafte Verkehr frühzeitig ein selbstbewußtes Bürgertum erzeugte. In Sikyon begründete Orthagoras die Herrschaft seines altionischen Geschlechts (665—565). Der letzte und bedeutendste der Ortha-goriden, Klisthenes, beendete den 1. heiligen Krieg (595 — 586), welcher zum Schutze des delphischen Orakels gegen Krisa geführt wurde. In Korinth, welches schon damals infolge seiner unvergleichlichen Lage die erste griechische Handelsstadt war, vertrieb Kypselus 655 die gewalttätigen Bakchiaden und vererbte die Herrschaft auf seinen Sohn Periander, einen der 7 Weisen (Weihgeschenke in Delphi und

4. Griechische Geschichte - S. 27

1896 - Dresden : Höckner
- 27 — großen Graben". Von den Bundesgenossen verlassen, setzte sich der letzte Rest der freien messenischen Bevölkerung auf der Felsenburg Eira sest. Erst nach zehnjährigem hartnäckigen Widerstande und nach einer Reihe verwüstender Streifzüge der Messenier bis gegen Sparta ljtn1) fiel sie durch Verrat. Nach abermaliger massenhafter Auswanderung seiner Bewohner, welche sich dem Lose der Heloten nicht fügen wollten, bot Messenien seitdem ein trauriges Bild der Verödung und des Verfalls. Das dünn bevölkerte und schlecht angebaute Land wurde zu einem großen Teil als Weide für die Herden der Spartaner benutzt; die Städte blieben mit wenig Ausnahmen ohne Bedeutung, weil Industrie und Handel unter dem Drucke der Fremdherrschaft darniederlagen. 4. Weitere Eroberungsversuche der Spartaner im Peloponnes scheiterten lange an der Tapferkeit der Arkadier und der Argiver. Zwar gelang es ihnen, einige am Südabhange des Gebirges gelegene, also geographisch zum Eurotasthal gehörige arkadische Gaue zu gewinnen; Tegea aber, die Seele des Widerstandes, mußte nach langem Kampfe nebst seiner Landschaft zu gleichberechtigter Waffengemeinschaft aufgenommen werden (Ehrenstellung der Tegeaten auf dem linken Flügel der spartanischen Schlachtordnung). Argos, welches nach der dorischen Eroberung längere Zeit den ersten Rang unter den peloponnesischen Staaten eingenommen hatte, erhob sich noch einmal im 7. Jahrh, unter dem König Pheidon zu bedeutender Macht. Er einigte nicht nur Argolis unter seiner Herrschaft, sondern suchte dieselbe auch über den ganzen Peloponnes und darüber hinaus auszudehnen (Einführung des babylonischen Maß- und Gewichtssystems und des äginetischen Münzfußes). Doch das politische Übergewicht der Argiver war nicht von Dauer. Sie verloren an Sparta, wenn auch erst nach langem Kampfe, die östliche Halbinsel, welche vom Parnon durchzogen wird, samt der Insel Kyth era und dann auch die fruchtbare Landschaft Kyuuria (ca. 560) zwischen dem Parnon und dem ägäischen Meere. Freilich wurden die Schäden der spartanischen Verfassung durch die Art dieser Erfolge noch verstärkt (Zunahme der Heloten). Zu einer wirklich herrschenden Stellung auf der Halbinsel konnte Sparta erst nach Überwindung der *) Infolgedessen kam es in Sparta abermals zu bedenklichen Unruhen. Die Besitzer der verwüsteten Hufen forderten eine neue Landesaufteilung. Da stellte Tyrtäus durch seine Elegie „Eunomia" die Eintracht wieder her.

5. Griechische Geschichte - S. 74

1896 - Dresden : Höckner
— 74 — zur Förderung des Handels: strenge Hafen- und Marktpolizei, rasche Erledigung der Prozesse durch die Handelsgerichte, strenge Schuldgesetze, Konsuln an auswärtigen Plätzen, Sorge für gutes Geld durch Einführung des Doppelstempels (Athenekopf und Eule), wie für richtiges Maß und Gewicht. 2. Der durch den blühenden Handel erzeugte allgemeine Wohlstand führte zur Vermehrung und Verfeinerung der Lebensbedürfnisse und diese wiederum bei völliger Gewerbefreiheit zur Steigerung des Gewerbefleißes und kaufmännischen Unternehmungsgeistes. Obgleich die G ewerbe größtenteils von Metöken betrieben wurden, da die eigentliche Handarbeit den Bürger herabsetzte, so gaben sie doch auch den letzteren im Wetteifer mit jenen mannigfache Gelegenheit, ihre Kapitalien im Fabrikationsgeschäft gewinnbringend zu verwerten. So wurde Athen, wo nun überdies die Rückwirkung der aufblühenden Künste auf die Entwickelung der Gewerbe sich geltend machte, die Bildungsschule und der Hauptmarkt für die Industrie. 3. Auf der Grundlage materiellen Wohlstandes und unter der Einwirkung der glänzenden politischen Erfolge gedieh auch die geistige Sblüte Athens, welches Perikles im Zusammenhang mit seiner großen staats-männischen Aufgabe nun auch zur Metropole hellenischer Kunst und Wissenschaft zu erheben trachtete. Zunächst fand die politische Größe der Stadt in Kunstsch öpsungen von unerreichter Schönheit einen monumentalen Ausdruck. Schon Eimon hatte in der Unterstadt den von ihm auch mit Platanen bepflanzten Stadtmarkt nach ionischem Muster mit Säulenhallen umgeben und mit Hennenreihen geziert. Die Stoa poikile war von seinem Freunbe, dem von ihm in Athen eingebürgerten Thasier Polygnotus, dem ersten großen Maler der Griechen, mit historischen Gemälden geschmückt worden. Von (Simon stammt auch das The-seum (S. 66), ein ebenfalls von Polygnotus ausgemalter dorischer Tempelbau. Für die feit 479 planlos und unregelmäßig aus dem Schutt erstcm-bene Unterstadt blieb jedoch neben der Wiederherstellung und plastischen Ausstattung der Heiligtümer und der Agora (Erneuerung der Standbilder des Harmodius und Aristogiton) oder der Anlage gärtnerischen Schmuckes in der Umgebung für die Folgezeit nicht viel mehr übrig als die Förderung nützlicher Einrichtungen (Wasserversorgung). Der einzig hervorragende Neubau der perikleischen Epoche war hier das Ode um am südöstlichen Abhange des Burgberges, ein zu musikalischen Ausführungen bestimmtes, kreisrundes Gebäude mit einem zeltförmigen Kuppeldach aus Holz. 4. Die von den Persern gänzlich eingeäscherte Akropolis unterzog Perikles, unterstützt durch seinen „ebenbürtigen", alle Kunstzweige mit gleicher Überlegenheit beherrschenden Freund Phidias, einer großartigen, einheitlichen Neugestaltung. Der Parthenon in dem neuen attischen (dorische und ionische Bauweise vermittelnden) Stile auf bcnt höchsten Ranbe der südlichen Burgfläche, 438 von Jktinus (u. Kallikrates) vollendet, mit reichen Reliefs in den Giebelfeldern, auf den Metopen und ant Fries der der an Zahl und Bebeutung stetig wachsenben Metöken, sowie der vermehrten Rechtshänbel (Gerichtsgebühren und Gelbbußen), den Silberreichtum des Saurion, besonders aber durch den in den Tributzahlungen erfolgenden Rückfluß baren Geldes, über welches die Athener nach Gutdünken verfügten (jährliche Staatseinkünfte ca. 1000 Talente = 471,000 M., 400 aus rein attischen Mitteln, 600 ans Bundesbeiträgen).

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 155

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit der Stürme. — § 53. Sturmjahre 1848/49. 155 b) Die Erhebung der Polen feiert Lenau in seinen „Polenliedern“ (s. o. § 49, Iii. Anm.) Vorbote der Revolution ist die erstehende politische Dichtung. Dichter: a) in Österreich: Anastasius Grün, Graf von Auersperg, (,,Spaziergänge eines Wiener Poeten“); b) in Preussen: Hoff mann von Fallersleben („Unpolitische Lieder“), Dingelstedt („Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters“) , Herwegh („Gedichte eines Lebendigen“, voll beissender Epigramme), Prutz („Politische Wochenstube“, eine aristophanische Komödie). Dritter Zeitraum. (Zweiter Zeitraum der Neuesten Geschichte.) Von der französischen Februarrevolution bis zur Begründung des Neuen deutschen Reiches. 1848—1871. Erster Abschnitt. Zeit der Stürme und erneuter Rückströmung. Von der Pariser Februarrevolution bis zur Thronbesteigung König Wilhelms I. 1848— 1861. § 53- Die Sturmjahre 1848/49. I. Ursachen. Unzufriedenheit mit den bestehenden politischen Zuständen weit verbreitet. Neben den gemässigten Anhängern einer freien Verfassung auch viele politische Heiss-sporne! Dabei bildet sich aus katilinarischen Elementen eine Lj msturzpartei heraus. Ihre „Bataillone“ die „Arbeiter“. Zündstoff bei diesen infolge wirtschaftlicher Not. [Entwertung der Handarbeit nach Errichtung zahlloser Fabriken mit Dampfbetrieb. Übermass der Warenerzeugung, Mangel an Absatz, bei geringem Bedarf an Menschenkräften Herabsetzung der Löhne und Arbeitsmangel. Dazu das Hunger jahr 1847! Unterwühlung der Arbeiter durch die Lehre vom Rechte aller auf Gütergemeinschaft (Kommunismus). Das Wort Proudhons „Eigentum ist Diebstahli“] Ii. Die Pariser Februarrevolution. Ludwig Philipp, „der Bürgerkönig“, anfangs volksbeliebt, hat bei Beginn seiner Regierung mit Erhebungen zu thun, die teils Wiedereinsetzung der Bourbonen, teils Errichtung einer

7. Griechische Geschichte - S. 23

1893 - Dresden : Ehlermann
Erste Periode. 6. Athen. 23 Volksversammlung. Aristokratisches Gegengewicht gegen die demokratische Volksversammlung. (Vergl. unser Herrenhaus.) c) Rechtliche Verhltnisse. Die Blutgesetze Drakos bleiben bestehen. Der Areopag Richter der Leben und Tod. Vaterlandsfreundlicher und menschlicher Charakter der Solonischen Gesetzgebung. Wer bei einer Brgerfehde zu keiner der beiden Parteien hlt, wird brgerlich ehrlos." Den Sklaven eine Zufluchtssttte im Theseustempel (Theseion") erffnet. Anklage bei Verunglimpfung Verstorbener den Verwandten gestattet u. a. Iv. Die Tyrannis. Vereidigung des Volkes auf die Verfassung und Gelbnis, zehn Jahre nichts an den Gesetzen zu ndern. Solon verlsst Athen auf lange Zeit (Reisen zu Thaies von Milet, Krsus von Lydien, Amasis von Egypten). Schon nach 5 Jahren Wiederausbruch des Brgerzwistes. 3 Parteien (nach dem Hauptwohnsitz benannt): 1) die Pedier, Bewohner der Ebene die reichen Grossgrundbesitzer (aristokratisch), 2) die Paralier, Bewohner der Meereskste die durch Handel und Gewerbe zu einem gewissen Wohlstand gekommenen Brger (gemssigt), 3) die Diakrier, Bewohner des rauhen Berglandes die arme Bevlkerung (demokratisch). Pisistratus, wie Solon aus dem Geschlecht des Kodrus, aber Fhrer des niederen Volkes, erschleicht sich unter Vorspiegelung persnlich erfahrener Misshandlung eine Leibwache und macht sich 563 v. Chr. zum Tyrannen. 563 Zweimal vertrieben, das erste Mal durch Megakles (Alkmonide), den Fhrer der Paralier, zurckgeholt (Komdie der Rckfhrung durch Athene), kehrt er nach elfjhrigem Flchtlingsleben mit Waffengewalt zurck und behauptet sich durch Menschenfreundlichkeit und Leutseligkeit bis an sein Lebensende (527). Beobachtung der Solonischen Gesetze, Sorge fr die rmeren Volksklassen, welche er vom Druck des Kapitals befreit, Frderung von Handel und Gewerbe, Schmuck der Stadt durch Bauwerke, Pflege der Knste. (Sammlung der Homerischen Gesnge. Simonides von Ceos, Anakreon von Teos durch Pisistratus' Sohn Hipparch an den Hof gezogen.) Sein Sohn Hippias regiert anfangs im Sinne des Vaters. 514 macht Harmodius, durch ein Mitglied des Tyrannen- 514 hauses persnlich gekrnkt, mit seinem Freunde Aristogiton im Einverstndnis mit anderen unzufriedenen Brgern einen Anschlag auf das ganze Frstenhaus. Diesem fllt nur Hip-

8. Griechische Geschichte - S. 51

1893 - Dresden : Ehlermann
Zweite Periode. 10. Athens Glanzzeit. 51 tung, mit kurzer Unterbrechung bis zu seinem Tode (429) 429 behauptet. Die Verfassung: zwar dem Namen nach Demokratie, dem Wesen nach aber Alleinherrschaft, die Herrschaft' des tchtigsten Mannes". (Thucyd. Ii, 65.) A. Mittel: Weiterer Ausbau der Demokratie und Heranziehen der niederen Volksklassen zur Beteiligung am ffentlichen Leben in weiterer Verfolgung des von Aristides eingeschlagenen Weges. 1) Er beseitigt den noch immer berwiegenden Einfluss der Begterten und Vornehmen, indem er (nach dem Vorgange des Ephialtes) dem Areopag noch weitere Rechte entzieht; diesem bleibt nur die Blutsgerichtsbarkeit bei todeswrdigen Verbrechen. 2) Er vermehrt die Staatseinknfte und macht die Bundeskasse durch Verlegung von Delos nach Athen zu einem athenischen Staatsschatz. 600 bis 1200 Talente (1 Tal. ungefhr 4500 Mark) kommen jhrlich ein und werden auf der Burg im Athenetempel niedergelegt. 3) Er fesselt die niederen Volksklassen an den Staat durch Einfhrung von Staatsbesoldungen (entgegen den sonstigen antiken Anschauungen). Er fhrt u. a. einen Richtersold fr die 6000 Geschworenen des Volksgerichts (der Helia", s. o. 4, Iv) ein. Auch die Ratsherrn werden besoldet. Aus den Ertrgnissen der Bundessteuern, der Zlle und der sonstigen Leistungen der Bundesgenossen finden der 20000 Athener ihren Unterhalt. 4) Eine erfolgreiche Kolonialthtigkeit macht die rmeren Brger zu Grundbesitzern. Aussendung von Ansiedlern (Kle-ruchen") nach Sinope, Naxos, Andros, Thurii, Amphipolis, Euba, auch zur Sicherung von Bundesgebiet. 5) Er beschrnkt, um die Vorteile des Staates nicht zu vielen zukommen zu lassen, das Brgerrecht auf die, welche von Vater- und Mutterseite von Brgern stammen. B. Folgen: 1) Grossartige Entwicklung der athenischen Seemacht durch Bauten von Dreiruderern (Ausrstung durch Trierarchen), Arsenalen und Verbesserung der Einrichtungen. bung der Flotte in Kriegen mit Korinth und seinen Bundesgenossen Epidamnus und gina. Nachdem bereits 460 zwei lange Mauern, die eine nach dem Pirus, die andere nach Phalerum erbaut worden waren, vollendet Perikles die Befestigung Athens durch Erbauung der sdlichen Schenkelmauer nach dem Pirus. 4*

9. Griechische Geschichte - S. 52

1893 - Dresden : Ehlermann
52 Zweite Periode. 10. Athens Glanzzeit. 2) Die Bundesgenossen werden in immer grssere Abhngigkeit gebracht und sind zuletzt Unterthanen. Sie zahlen Tribute (Auflagen") und sind athenischer Gerichtsbarkeit in allen grsseren Strafsachen unterworfen. Nur Samos, Chios, Lesbos behalten ihre Selbstndigkeit. Zchtigung Abtrnniger, wie Samos, Byzanz. Ein Bundesstaat wird so unter Athens Fhrung gebildet von der 300 (grsstenteils See-) Stdten *) und Inseln. Die Steuern werden nach Bezirken erhoben (der Jonische, Karische, Insel-, Hellespontische, Trakische Tribut), durch den Schatzmeister verrechnet und ihre Betrge, auf Marmortafeln eingetragen, zur ffentlichen Kenntnis gebracht. Besatzungen werden in die Städte gelegt und Beamte (700) zur Besorgung der Bundesangelegenheiten in die Bezirke gesendet. Eine Truppe von 2500 Schwerbewaffneten, 1600 Bogenschtzen, 2000 Besatzungsmannschaften, 20 Kreuzer und andere Schiffe im Dienste des Bundes. 3) Aufschwung von Handel und Gewerbe. Einfuhr von Lebensbedarf (bei dem kargen Boden Attikas doppelt notwendig), wie Getreide, dessen Zufuhr Athen sich sogar durch Zwangsmassregeln sichert, Hlsenfrchte, Salzfische u. a., von Schiffbauholz, Elfenbein, Metallen, Spezereien u. a. Ausfuhr von Erzeugnissen des Gewerbfleisses und der Kunstindustrie. Attische Thon- und Metallwaren sehr geschtzt. Eine geschickte Handelspolitik leitet den berseeischen Handel vorwiegend nach Athen. Ungemeines Wachsen des Wohlstandes. 4) Verschnerung der Reichshauptstadt durch glanzvolle Bauten und bildnerischen Schmuck. Blhendes geistiges Leben, dessen Frderer Perikles ist (s. u. 12). Das athenische Bundesreich zwar ein einheitliches Staatswesen, doch kein nationales Reich. Neben Athen Sparta und der peloponnesische Bund. Zwei Grossmchte im kleinen Griechenland. (Vergl. Preussen u. sterreich vor 1866). Gegensatz: 1) des Stammes (Jonier Dorier); 2) der Verfassung (demokratisch aristokratisch). Eifersucht Spartas auf die wachsende Macht Athens. Daher 5) Notwendigkeit eines Entscheidungskampfes zwischen den beiden Grossmchten (vergl. Preussen und sterreich); Perikles sucht den Ausbruch bis zur Vollendung der Kriegs- *) Zeitweis auch auf peloponnesische Bundesgenossen wie Acher und auf Botier erstreckt

10. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 121

1891 - Dresden : Höckner
— 121 — ein tiefes Friedensbedürfnis und> in Verbindung mit ihm die von den Bischöfen von Lütüch nnb Köln toieberaufgenommene Bewegung für den „Gottesfrieden" entgegen. Indem er nun dieselbe unterstützte (Synode von Mainz) und zugleich den Sachsen die Wahrung ihres alten Lanbrechts zusicherte, entzog er seinen Feinben immer mehr den Boben. 2. Der Gegenkönig verlor am Ende alle Bebeutung. Mit seinem Tode (1088 im Kampf um den ererbten Besitz in seiner Heimat) und dem des treulosen Ekbert von Meißen 1090') war im Norden der Frieden hergestellt; nur im ©üben setzten Welf und der Zähringer den Kampf noch fort. Da brachte der neue Papst Urban Ii. (1088—1099), ein französischer Clunia-censer von großer Weltklugheit, der nicht mehr die Unterwerfung der weltlichen Fürsten unter päpstliche Lehnshoheit, sondern nur noch die Unabhängigkeit der Kirche von jeber weltlichen Macht erstrebte, durch die Vermählung der Markgräfin Mathilde mit dem jugendlichen Sohne Welfs die päpstliche Partei diesseits und jenseits der Alpen in eine gefährliche Verbinbung (1090). 3. Um sie zu sprengen, unternahm Heinrich Iv. seinen 2. Römerzug (1090 —1097). Jnbessen der entschlossene Wiber-fianb Mathilbens, das Wiebemusteben der Pataria, vor allem aber die Empörung seines ältesten Sohnes Konrab (Krönung zu Monza 1093) erschütterten die italienische Machtstellung des Kaisers aufs schwerste und gaben seinen Feinben in Deutschland neue Kraft. Während er aber im Nordosten des Polandes 4 Jahre hilf- und thatenlos verbrachte, übernahm das Papsttum triumphierend ans den Concilien von Piacenza und Clermont 1095 an der Spitze der romanischen Nationen die Führung der 1095 gewaltigen Kreuzzugsbewegung (S. 128). e) Heinrichs Iv. letzte Kämpfe 1095 — 1106. 1. Die dem Papst nunmehr entbehrlichen Welsen erkannten, daß sie nur ein Werkzeug der päpstlichen Politik gewesen waren. Darum löste der junge Welf seine Ehe mit der „großen Gräfin" die ihre Erbschaft dem heiligen Petrus vermacht hatte, und ') Die Mark Meißen (aber ohne die Oberlausitz) erhielt 1089 Heinrich von Eilenburg, der Markgraf der sächsischen Ostmark, aus dem schon seit der Mitte des 10. Jahrh, hervortretenden Geschlechte der Wettiner, das aus dem südlichen Schwabengau (südlich der unteren Bode) stammte.
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