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ist, ruht. Unwillkürlich frage ich mich, ob ich wache oder träume, ob die Städte Fes und
Paris wohl auf demselben Gestirn liegen."
Elwa 350 km sw. von Fes liegt auf einer von zahllosen Fruchtbäumen bedeckten
Hochebene, nahe dem Atlas, die zweite Hauptstadt, Marokko oder M a r r a k e s ch (60—80 000 E.).
Sie soll zur Zeit ihrer Blüte 700000 E. gehabt haben. Innerhalb der riesigen, halb-
verfallenen Stadtmauer liegen heute große, freie Plätze und Gärten. Andere Städte des
Binnenlandes sind Mekines, sw. von Fes, und Tarudant, die Hauptstadt des Sus.
Die wichtigeren Häfen liegen alle am Atlantischen Ozean. Der bedeutendste ist Tanger
oder Tandfcha (46000 E.) an der Straße von Gibraltar, der Sitz der fremden Gesandt-
schaften (Abb. 2). Unter den Bewohnern sind etwa 6000 Europäer. Die Stadt liegt an einer
schönen, aber seichten und wenig geschützten Bucht und wird z. T. von hohen Bergen um-
rahmt, deren Abhänge in üppigem Grün prangen und mit Villen und Gärten europäischer
Bauart bedeckt sind. Tanger ist ein lebhafter Handelsplatz mit Post- und Telegraphen-
ämtern europäischer Staaten, Banken und europäisch eingerichteten Gasthöfen, zeigt aber
sonst ganz das Gepräge der übrigen marokkanischen Städte. Die andern Küstenstädte,
darunter Kafablanka, Mogador und Agadir, der Hafen des Sus, liegen alle an
offenen Reeden mit starker Brandung, und die Schiffe müssen oft tagelang vor Anker
liegen, ehe eine Landung, und zwar auch nur mit Booten, möglich ist. — An der Mittel-
meerküste haben die Spanier einige Besitzungen, die sog. Presidios. Die wichtigsten sind
<!enta (ßs-uta), Gibraltar gegenüber, und Melilla, weiter ö.
Wirtschaftliches. Marokko ist ein mit großen natürlichen Reichtümern
ausgestattetes Land. Aber die greuliche Mißregierung hat bisher jede Wirtschaft-
liche Entwicklung zurückgehalten. Die Haupterwerbsquellen sind Ackerbau und
Viehzucht. Die mannigfachen Höhenabstufungen des Landes und das im all-
gemeinen günstige Klima ermöglichen den Anbau aller Kulturpflanzen der
wärmeren und gemäßigten Länder. Aber da der Bauer den Lohn seiner
Arbeit nicht genießt (S. 11), bei den schlechten Verkehrsverhältnissen auch die
Ausfuhr mit großen Schwierigkeiten verknüpft ist, wird der Ackerbau nur nach-
lässig betrieben, und große Strecken fruchtbaren Landes liegen unbenutzt da.
Dazu kommt die überaus rückständige Art der Bewirtschaftung. Der altertüm-
liche Holzpflug vermag die Oberfläche nur zu ritzen; Eggen, Sensen und
ondere Geräte sind unbekannt, und das Getreide wird gedröschen, indem man
das Vieh darüber treibt, wobei natürlich viele Körner verloren gehen. So der-
mag das Land, das eine reiche Korn- und Fruchtkammer sein könnte, nur ge-
ringe Mengen landwirtschaftlicher Erzeugnisse auszuführen; ja bei Mißwachs
und Heuschreckenplagen hat es sogar unter Hungersnöten zu leiden.
Das Hauptgebiet dcs Ackerbaus ist der Schwarzerdegürtel des Altasvorlaudes (S. 7).
Weizen, Gerste, Gemüse und Hülsenfrüchte find die ^aupterzeuguifse. Neuerdings
hat der Flachsbau größere Ausdehnung gewonnen. Manche Gebiete würden sich auch
sür den Anbau von Baumwolle, Neis und Zuckerrohr eignen, und auch für den Weinbau
liegen die Bedingungen günstig; aber man ist über kümmerliche Anfänge nicht hinaus-
gekommen. Vorzüglich gedeihen in verschiedenen Teilen des Landes Südfrüchte aller Art:
Apfelsinen, Granatäpfel, Oliven, Mandeln und in den Oasen f. vom Atlas
Datteln, und ihr vermehrter Anbau könnte dem Land eine reiche Einnahmequelle verschaffen.
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Extrahierte Ortsnamen: Paris Marokko Atlantischen_Ozean Tanger Agadir Marokko
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Mittelmeerbeckens, ist überaus günstig. Dazu kommt die im Verhältnis zur
Größe des Landes längere Küste mit der trefflichen Bucht von Tunis. Auch
das anbaufähige Land nimmt einen verhältnismäßig größeren Raum ein.
Seit Tunis unter der geordneten französischen Verwaltung steht, hat die
wirtschaftliche Ausnutzung bedeutende Fortschritte gemacht. Der Bodenbau
nimmt stetig zu, durch die Anlage von Eisenbahnen (1910: 1500 km), Land-
straßen und großartigen Hafenbauten in Tunis, Biferta und Sfaks ist der
Verkehr erleichtert worden, der Handel bewegt sich in steigender Linie, und der
Staatshaushalt steht günstiger als in Algerien. Die Erzeugnisse sind im
wesentlichen dieselben wie in der Nachbarkolonie.
Der Außenhandel belief sich 1911 auf 212 Mill. Mk. (A. 115, E. 97).
Deutschland führte 1911 für 5 Mill. Mk. aus Tunis aus, für 1,7 Mill. ein.
Siedlungen. Die Hauptstadt Tunis (200000 E.) liegt auf hügeligem Boden an
i>er gleichnamigen Bucht, aber nicht unmittelbar an der Küste, sondern an der Binnenseite
eines großen Strandsees. Ein 11 lim langer Kanal, der jetzt die Lagune durchschneidet,
hat sie größeren Schiffen zugänglich gemacht und verbindet sie mit dem Hafen Goletta.
Von den Bewohnern sind 70000 Europäer, vorwiegend Italiener, und 50000 Juden.
15 km nö. lag das alte Karthago, von dem sich nur noch geringe Trümmerreste finden.
An der Nordküste Biserta (25000 E.), das in letzter Zeit zu einem Kriegshafen ersten
Ranges umgebaut worden ist. Andre, an der Ostküste gelegene Häfen sind Sfaks
(30000 E.) und Gabes. Die bedeutendste Siedlung im Innern ist Kairuan (25000 E.)
mit prächtigen Moscheen, als heilige Stadt der Araber ein wichtiger Wallfahrtsort und
Mittelpunkt des Karawanenverkehrs.
Staatliches. Tunesien ist seit 1881 ein Schutzstaat Frankreichs. Dem
Namen nach wird es zwar noch von einem Fürsten, dem Bei, regiert, aber die
Vertretung nach außen und die ganze Verwaltung liegt in den Händen der
Franzosen, die das Land auch militärisch besetzt halten.
Tunis stand seit 1575 unter türkischer Herrschaft, die sich aber allmählich lockerte,
bis endlich der Bei 1871 volle Selbständigkeit erlangte. Sie sollte nicht lange dauern.
Unbedeutende Grenzverletzungen durch den räuberischen Stamm der Krumir gaben 1881
den Franzosen den erwünschten Anlaß, sich in die Angelegenheiten des Landes einzumischen
und die Schutzherrschaft an sich zu reißen, zum großen Vevdrusse der Italiener, die eben-
falls ihr Auge auf das ihnen so nahe Tunis geworfen hatten.
Iii. Niederafrika.
1. Die Sahara.
Lage, Größe. Die Sahara, die größte Wüste der. Erde, erstreckt sich in
-einer Länge von 5000 und einer Breite von etwa 1800 km quer durch ganz Nord-
asrika, von der Düneuküste des Atlantischen Ozeans bis zu den Felsgestaden
des Roten Meeres. Eine Unterbrechung bildet nur der fruchtbare, aber ver-
hältuismäßig schmale Streiseu des Niltals. Die Wüste wird im N. von den
Atlasländern begrenzt; weiter ö. tritt sie an einigen Stellen bis nahe an das
Mittelmeer heran. An der Südseite findet ein allmählicher Übergang zu den
Fick, Trdkimde. Iv. Band. o
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— 31 —
Inseln hervorragen. Um diese Zeit herrscht überall Freude. Denn wo das
Wasser gestanden hat, da läßt es einen fruchtbaren Schlamin zurück, der Haupt-
sächlich den Gebirgen Abessiniens entstammt. In den so durchfeuchteten und
gedüngten Boden wird dann der Same gestreut, und wenn bei uns die Erde
mit Eis und Schnee bedeckt ist, sieht man in Ägypten üppige Kornfelder und
fette, grüne Weiden.
Die Überschwemmungen des Nils verlaufen keineswegs so einfach, wie man sich das
gewöhnlich vorstellt. Schon die alten Ägypter hatten großartige Einrichtungen geschaffen,
einerseits, um den verheerenden Einwirkungen des Hochwassers vorzubeugen, anderseits, um auch
den Gegendeil das kostbare Naß zuzuführen, die bei zu niedrigem Wasserstande nicht erreicht
wurden. Denn die Fluthöhe ist in den einzelnen Jahren außerordentlich verschieden.
Übersteigt sie beträchtlich das gewöhnliche Maß, 8,5 m über dem niedrigsten Stande am
Pegel auf der Insel Roda bei Kairo, so richten die Gewässer oft großen Schaden an.
Schlimmer noch ist es, wenn sie dahinter zurückbleibt: geringe Ernte, ja Hungersnot sind
die Folge. Die Vorkehrungen, die man zur Regelung der Bewässerung getroffen hat, be-
stehen in einem ausgedehnten Netz von Kanälen und Dämmen. Klunzinger schildert den
heutigen Zustand wie folgt:
„Die schwellende große Mittelader ergießt ihr nährendes Wasser in groß?, tiefe, bis
nahe an den Rand der Wüste reichende, zuweilen wieder bogig zur Hauptader zurückkehrende,
von Menschenhand gemachte Seitenkanäle. Von Strecke zu Strecke werden die Kanäle
durch Querdämme unterbrochen, das Kanalwasser staut sich hinter dem Damme und strömt
durch Schleusen in das nebengelegene Niederland. Hat der hinter dem ersten Querdamme
gelegene Teil des Landes seine nötige Bedeckung mit Überschwemmuugswasser bezogen,
so sticht man diesen Damm an, das Wasser strömt im Kanäle bis zum zweiten Damme,
ergießt sich über dessen Bezirk und so fort. Ist das Hochwasser ungenügend, wie es
in manchen Jahren vorkommt, so gelangt es kaum in die äußersten Bezirke des Tales,
und diese bleiben für dieses Jahr trocken und brach. Für die Felder, wo noch eine Ernte
steht, werden die Schleusen des Kanals erst nach der Ernte geöffnet. Fällt der Fluß, so
wird das befruchtende Wasser durch Abdämmen noch eine Zeitlang auf dem Felde zurück-
behalten". Im Sommer, wenn der Nil seinen niedrigsten Stand hat, bildet der weitaus
größte Teil des Niltales eine sonnverbrannte Staubebene. Aber durch Schöpfvorrichtungen
aller Art, von Menschen, Tieren oder Dampf bewegt, können auch dann ansehnliche Land-
striche am Flusse künstlich bewässert werden. Nicht weniger als 60000 Hebelwerke (Scha-
duss), 35000 Schöpfräder und 3600 Dampfmaschinen arbeiten am Nil. Am Beginn des
Deltas hat man im vorigen Jahrhundert ein gewaltiges Wehr errichtet, vor dem sich das
Wasser staut und durch dessen Schleusen der Abfluß für das Delta geregelt wird. Viel
gewaltiger aber, wohl das großartigste Wasserbauwerk der Neuzeit, ist der von den Eng-
ländern ausgeführte, 1902 vollendete Staudamm von Assuan in Oberägypten. 18000
bis 19000 Menschen haben vier Jahre daran gearbeitet. Der Damm sperrt den Fluß an
der Stelle des ersten Katarakts. Er hat eine Länge von fast 2 km, ist 37 m hoch,
am Felsengrunde 29, an der Krone 7 m breit und aus schweren Granitblöcken erbaut.
180 Schleusen, denen der Wasserüberschuß mit donnerndem Getöse entströmt, durchbrechen
ihn. Zur Zeit der Flut sind die Schleusen geöffnet. Anfang Dezember, wenn der Fluß
wieder in seine Ufer zurücktritt, werden sie geschlossen. Etwa 100 Tage dauert es, bis das
gewaltige Staubecken gefüllt ist, das an Größe dem Genfer See gleich kommt und über
1 Milliarde cbm Wasser faßt. Dieses wird dann zur Zeit der Sommerdürre in Kanälen
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angenommen hat, sondern wie Iran (S. 116) ein Faltenland, dessen Hohlräume
durch den Verwitterungsschutt ausgefüllt und eingeebnet worden sind. Zahlreiche
Gebirgsketten, Abzweigungen des Kwenlun und des Karakornm, die man erst in
neuster Zeit, namentlich durch die Forschungsreisen Sven Hedins, kennen gelernt
hat, durchziehen das Land in ö. Richtung. So verläuft z. B. unter dem
34. Breitengrade die Duplexkette, die 8000 in Höhe erreicht, und im S. hat
Sven Hedin einen gewaltigen, mit dem Himalaja gleichgerichteten Zug erforscht,
den er als Transhimalaja bezeichnet, der aber nach einem Beschlüsse des
Geogravhentages den Namen Hedingebirge führen soll. Der größte Teil
Tibets ist abflußlos. Die meist kleinen Flüsse münden fast alle in salzige See-
becfen, die in ungeheurer Zahl über das Land verstreut liegen und wahrscheinlich
die Reste einer einst viel größeren Wasserbedeckung sind. Die größten sind der
Knknnor im N.-O. und der Tengrinor im S. Die wasserreichen Flüsse der
s. und ö. Grenzlandschasten durchbrechen die Randgebirge in engen, z. T. noch
unerforschten Schluchtentälern: so der Indus und der Brahmaputra, der
Mekong, der Jangtsekiang und der Hoangho, die ihren Weg nach O. nehmen.
Das Klima ist infolge der hohen Lage und der Gebirgsumrandung des Landes rauh
und trocken. Die Winter sind bitter kalt, und fast die Hälfte des Jahres ist der Boden
mit Schnee bedeckt. Im kurzen Sommer aber wird es recht heiß. Die Pflanzenwelt
ist sehr dürftig. Bäume finden sich nur in den tieferen Tälern bis etwa 3000 m Höhe.
Weiter hinauf gibt es nur noch Sträucher, Kräuter und Gräser. Steppen wechseln mit
Sümpfen, Seen, Stein-, Kies-, Sand- und Salzwüsten. Der Kulturboden ist fast ganz
auf die großen Täler im S. und O. beschränkt. Reich entwickelt ist die Tierwelt, nament-
lich in dcr grasbedeckten Landschaft, wenn auch die Zahl der Arten nicht groß ist. Am
stärsten vertreten sind die Huftiere: Antilopen, Hirsche, Wildesel, wilde Schafe
(16 Arten), das Moschustier und der Jak oder Grunzochse, der auch als Haustier ge-
halten wird. Von Raubtieren finden sich Tiger, Panther, Bär, Wolf, Luchs und
Fuchs. .
Die Bewohner, die Tibetaner, gehören zu den Mongolen. Sie leben
in einer Art Halbkultur. In den n. und w. Steppenlandschaften sind sie
Nomaden, züchten Jaks, Schafe, auch Pferde und Rinder, und wohnen in Zelten,
deren Decken aus dem schwarzen Haar der Jakochsen hergestellt werden. In
den tiefer gelegenen Tälern des S. und S.-O. dagegen sind sie seßhaft und
treiben Ackerbau und Gewerbe. Sie fertigen grobe Wollstoffe, Teppiche und
allerlei Metallwaren. Ihre Kleidung besteht aus einem kastanartigen Rock aus
Wolle oder Schaffell, der durch einen Gürtel gehalten wird. Die Reicheren
kleiden sich in chinesische Seidenstoffe. Die Häuser sind rohe Bruchsteinbauten.
Unter den Nahrungsmitteln spielt der aus China eingeführte Ziegeltee, der als
Suppe mit Butter und Salz angerichtet wird, eine große Rolle. Von bestim-
mendem Einfluß auf das Volk ist die Religion. Tibet ist der Hauptsitz des
Buddhismus (S. 130), aber in einer entarteten Form, den man als Lamais-
mus bezeichnet. Das geistliche und zugleich weltliche Oberhaupt ist der Dalai
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Extrahierte Personennamen: Sven_Hedins Sven_Hedin Wolf
— 184 —
der durch den To Kol verstärkt wird. — Der Jeniffei, der dem Ob an Größe fast gleich-
kommt, entspringt an der Südseite des Sajanischen Gebirges, verläßt bald das Gebirgsland,
zieht dann ruhigen Laufes durch eine breite Niederung nach N. und mündet in einen
großen Trichter. Nur von rechts gehen ihm größere Nebenflüsse zu, darunter als bedeutendster
die Angara oder Obere Tunguska, die als Selenga den Baikalsee durchfließt und
den eigentlichen Oberlauf des Jeniffei bildet. Die Lena hat ihre Quelle im Berglande w.
vom Baikalsee. Sie beschreibt eine große ö. Ausbuchtung und mündet mit einem Delta.
Der Baikalsee (34000 qkm), der größte und tiefste Gebirgssee der Erde, ist 640 km
lang und 30—85 km breit. Er füllt einen gewaltigen Gebirgsspalt aus und ist bis
1688 m tief. 1200 m reicht er unter den Meeresspiegel hinab. An landschaftlicher Groß-
artigkeit soll er den schönsten Alpenseen gleichkommen. Seine gewaltige Wassermenge nimmt
im heißen Sommer soviel Wärme auf, daß er bis Neujahr hin seine Ufer zu ei wärmen
vermag. Erst um diese Zeit friert er zu und trägt dann allerdings ununterbrochen bis
zum April eine dicke Eisdecke, über die hin sich ein lebhafter Verkehr entwickelt. Im
Rufsifch-Japanifchen Kriege (1904 u. 5) bauten die Russen sogar eine Eisenbahn über den See,
die monatelang betrieben werden konnte. Im Sommer wird der See von Dampfern befahren.
Die sibirischen Flüsse haben trotz ihrer Größe und ihres ruhigen Gefälles für die
Schiffahrt nur eine geringe Bedeutung. 5—7 Monate hindurch sind sie zugefroren; zudem
führt ihr Unterlauf durch öde, unwirtliche Gebiete, und das Meer, in das sie münden, ist
nur selten eisfrei. Doch ist ihr Mittellauf für den Binnenverkehr wichtig, und ohne große
Schwierigkeiten ließe sich durch Kanäle eine Wasserstraße durch ganz Südsibirien schaffen.
Unglaublich ist der Reichtum der sibirischen Flüsse an Fischen. In dichtgedrängten Scharen
schwimmen diese zur Laichzeit stromaufwärts, und Reisende berichten, daß man sie vielerorts
mit Körben und andern Gefäßen geradezu schöpfen könne.
Wie ein Anhängsel Sibiriens erscheint die keulenförmige Halbinsel Kamt-
schatka. Sie ist ungefähr so groß wie Italien und ganz von Gebirgen erfüllt,
aus denen zahlreiche, z. T. noch tätige Feuerberge bis zu Höhen von fast 5000 m
emporragen. Da die Schneegrenze bereits bei 1500—1700 m beginnt, gewähren
diese Riesenkegel einen prachtvollen Anblick. Obwohl Kamtschatka unter der
Breite Norddeutschlands und Südschwedens liegt, ist doch sein Klima so feucht-
kalt, daß das Land ganz unwirtlich ist und nur von einigen Tausend Menschen
bewohnt wird.
Klima. Sibirien ist viel kälter als die unter gleicher Breite gelegenen Landschaften
Europas und hat unter allen Ländern der Erde das am stärksten ausgeprägte Landklima.
Die Gegensätze zwischen Sommer und Winter, die schon im europäischen Nußland sehr groß
sind (Iii, S. 388), erreichen im ö. Sibirien ihren höchsten Grad. Jrkutsk, das mit Berlin
unter gleicher Breite liegt, hat dieselbe Juliwärme wie dieses (18,5 °), aber eine Januar-
kälte von — 210 gegen — 0,2 in Berlin, und während hier die Jahreswärme 8,6 0 beträgt,
liegt die von Jrkutsk 0,4 unter Null. Weiter nach N. und O. verschärfen sich die Gegen-
sätze noch. Jakutsk hat im Jahre — 11,1, im Januar —42,9, im Juli 18,5 °; für Wercho-
jausk, dem bis jetzt bekannten kältesten Punkt der Erde, sind die entsprechenden Zahlen
— 17,2, —51,2 und 15°, und als größte Kälte hat man —70° gemessen. Infolge dieser
hohen und lang andauernden Kälte frieren die seichteren Gewässer bis auf den Grund zu,
und auf den Flüssen und Seen erreicht die Eisdecke eine Stärke von 2—3 m. Der Erd-
boden taut im Sommer nur in den oberen Schichten auf, und in einem Bergwerksschachte
hatte das Gestein noch in einer Tiefe von mehr als 100 m das ganze Jahr hindurch eine
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Extrahierte Ortsnamen: Sibiriens Italien Kamtschatka Norddeutschlands Europas Sibirien Berlin Berlin Jakutsk
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Der betäubende Donner des Wassersturzes, die tiefgrünen Wellen, die Massen weißen
Schaumes, der helle Regenbogen, den die Sonne in die aufsteigenden Dünste malt — das
alles bietet ein Schauspiel ohnegleichen. Der Hufeisenfall ist der malerischste. Im Winter
ist der Anblick noch großartiger — die stürzenden Wassermassen sind dann durch eine
gigantische Eiswand verborgen; man hört den Donner, ohne sie selbst zu sehen" (v. Hell-
wald). Das gewaltige Naturschauspiel lockt natürlich im Sommer Hunderttausende von
Menschen herbei, und an den Felsklippen der beiden Ufer ist eine ganze Stadt von Gast-
Häusern und Läden entstanden. Unterhalb des Falles strömt der Fluß noch 12 km weit
durch eine schmale, von 60—90 m hohen, steilen Felswänden eingeschlossene Schlucht, in der-
er, die Unteren Schnellen bildend, noch weitere 33 m fällt. Dann tritt er in ein
Land mit niedrigen Ufern und erreicht in ruhigem Laufe den Ontariosee.
Wie bei allen Wasserfällen, so kann man auch beim Niagara ein allmähliches Zurück-
weichen des Falles beobachten. Nach Lyell beträgt dieses 1j3 m jährlich. Die Zerstörung
Abb. 47. Der Niagarafall.
(Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmnth in Leipzig erschienen.)
des Felsengrundes wird beim Niagara noch dadurch beschleunigt, daß die untern Schichten
ziemlich weich sind und darum von den tobenden Wassermassen ausgehöhlt werten, worauf
die oberen Schichten einbrechen. Man hat die Zeit, die der Niagarafall gebraucht hat, um
den Weg vom Ende der Felsenschlucht bis zu seiner jetzigen Stelle zurückzulegen, auf
36000 Jahre geschätzt, und noch 70000 Jahre sollen vergehen, bis er den Eriesee erreichen
wird. Neuere Untersuchungen ergaben eine bedeutend kürzere Zeit.
Die über den Niagarafall hinabstürzenden Wassermassen hat man auf 11000 cbm
für die Sekunde, auf 350000 Mill. edm für das Jahr berechnet, und sie entsprechen einer
Arbeitsleistung von 5'/, Mill. Pferdekräften. Durch die Anlage großer Elektrizitätswerke,
deren Leitungen bis nach Neu-Dork reichen, hat man in neuerer Zeit angefangen, diese
gewaltigen Kräfte auszunutzen. Etwa 50000 Pferdekräfte werden jetzt dem Falle entzogen,
ohne daß dadurch dessen Eindruck wesentlich beeinträchtigt wird. Das große Verkehrs-
Hindernis, das die Schnellen und der Fall des Niagara bilden, hat man schon 1829 durch
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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— 264 —
des Stillen Ozeans abhaltende Westgebirge und besonders durch das Fehlen wö. streichender
Gebirge, wie sich solche in Europa und Asien den Nordwinden in den Weg stellen.
Ungehindert dringen im Winter und Frühling die kalten Luftströmungen nach S. vor und
erreichen auf dem Wege durch das breite Mississippital selbst den Mexikanischen Busen, wo
sie mitunter in den Baumwollpflanzungen großen Schaden anrichten. Bis weit in den
Frühling hinein, so lange in den n. Ländern die Kälte dauert, der Schnee schmilzt und
das Eis der zahlreichen Gewässer auftaut und der Luft die Wärme entziehen, macht sich ihr
Einfluß geltend und führt oft plötzliche und starke Temperaturstürze herbei. Neu-Dork ist
im Januar um 9,2° kälter als Neapel, Chicago um 11,7° als Rom. Umgekehrt ist es
im Sommer. Dann dringen die warmen und feuchten Süd- und Südostwinde weit nach
N. hiu vor und erzeugen eine geradezu tropische Hitze, wie sie in gleicher Breite in Europa
unbekannt ist. Der s. Teil der Hochländer hat eine Juliwärme von 30—36°, wie die
Wüstengegenden Afrikas, Neu-Orleans 27,2 °, Neu-Iork 23,3 °. Dabei ist aber noch zu
bedenken, daß die Hitze zeitweilig eine ganz ungeheure Höhe erreicht. In Südkalifornien
hat man 56, in Texas 50 ° gemessen, und Neu-Aork, St. Louis u. a. Städte haben manchmal
wochenlang eine Wärme von 32—35°, so daß viele Menschen am Hitzschlag sterben, wie
z. B. 1901 in Neu-Iork innerhalb 4 Tagen 1200.
3. Kennzeichnend sind ferner die plötzlichen Temperaturumschläge, wie sie in gleich
hohem Grade wohl sonst nirgends auf der Erde vorkommen. Rückschläge von 20—30 0 inner-
halb 24 Stunden sind sehr häufig, solche von 30—35° nicht selten; ja in Denver sank
einmal das Thermometer in fünf Minuten um 20, in einer Stunde um 27 °. Die Kälte-
rückschläge sind am häufigsten im Frühjahre (Mai und Juni), und sie bringen dann der
Landwirtschaft oft unermeßlichen Schaden.
4. Auffallend ist weiter die Gleichmäßigkeit des Klimas auf weite Stocken hin. Die
Wärme nimmt nur sehr langsam von S. nach N. ab, und die Abnahme vollzieht sich
überall, die Gebirgslandschaften im W. natürlich ausgenommen, in unmerklichen Über-
gängen. Es liegt das an der gleichförmigen Bodengestaltung. Nirgends erhebt sich ein
Gebirge, das als Wetterscheide gelten könnte, wie es z. B. die Alpen in Europa sind.
5. Endlich verdient noch hervorgehoben zu werden, daß die Vereinigten Staaten ein
Gebiet heftiger Luftbewegung sind. Die starken Wärmegegensätze zwischen dem N. und S.
und die Höhenunterschiede zwischen dem W. und O. sind die Ursache lebhasten Luftaus-
taufches, und da die Winde in den ungeheuren Ebenen nirgends Widerstand finden, werden
sie leicht zu furchtbaren Stürmen. Sehr gefürchtet sind die heftigen Nordwinde, deren
Kältewellen nicht selten bis zum Mexikanischen Busen vordringen. Am Felsengebirge
wehen oft Fallwinde von furchtbarer Gewalt, der heiße Tschinuk (Chinook), der dem Föhn
der Schweiz ähnlich ist] (I, S. 43), und der mit den heftigsten Schneewehen verbundene
Blizzard (blissert), den man der Bora (Iii, S. 72) vergleichen kann. Viel schlimmer
und gefährlicher sind die Wirbelstürme, die Tornados, die besonders zu Beginn der
heißen Jahreszeit auftreten. Ihr Hauptgebiet sind die Staaten Kansas, Nebraska, Missouri,
Illinois und Ohio. Sie bewegen sich mit Schnellzugsgeschwindigkeit vorwärts, und ihre
Drehgeschwindigkeit steigt bisweilen auf 900 m in der Sekunde. Kein Menschenwerk ver-
mag ihrer Gewalt zu widerstehen, und in einem Augenblicke zerstören sie mitunter ganze
Städte. Eine zweite Wirbelsturmbahn zieht durch die Atlantische Küstenebene von Florida
bis Neufundland. Die hier auftretenden Hnrricane (hörrikäne) bewegen sich weniger
schnell, haben aber gewöhnlich eine viel größere Ausdehnung als die Tornados, und die
Verheerungen, die sie anrichten, erstrecken sich nicht selten über die ganze Küstenebene. (Vergl.
Teisune, S. 160.)
Die Niederschläge sind sehr ungleichmäßig verteilt. Die Osthälfte der Vereinigten
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Extrahierte Personennamen: Louis
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Mexikanischen_Busen Neu-Dork Neapel Chicago Europa Afrikas Neu-Orleans Neu-Iork Südkalifornien Texas Neu-Iork Denver Europa Mexikanischen_Busen Nebraska Missouri Illinois Ohio Florida Neufundland
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strömungen bewirken serner einen Austausch der Erzeugnisse verschiedener
Gegenden. Sie tragen zur Verbreitung nützlicher Pflanzen bei, indem sie Samen an
entfernte Gestade iühren. Ohne sie würden z. B. die Koralleneilande der Südsee öde Felsen
geblieben sein. Mit dem Labrodorstrom kommen ungeheure Fischmengen nach S., die sich
vor dem Golfstrom auf der Neufundlandbank, dem größten Fischereiplatz der Erde, auf-
stauen. Durch den Golfstrom erhalten die baumlosen nordischen Länder Treibholz, das für
die Bewohner zur Herstellung von Schlitten u. a. Geräten geradezu unentbehrlich ist. Von
großer Bedeutung sind endlich die Strömungen auch für die Schisfahrt.
Insbesondere Segelschiffe, aber auch Dampfer, benutzen die Strömungen, um rascher ans
Ziel zu kommen. Tie Äquatorialströmung führte den Kolumbus nach Westindien und
machte Cabral zum unfreiwilligen Entdecker Brasiliens (Iv, S. 328).
3. Das Land oder die Gesteinshülle (Lithosphäre).
a) Der Erdkörper als Ganzes.
Entstehung und Entwicklung der Erde (I, S. 114). — Die Zeitalter
der Erde (I, S. 116). — Die Gesteine der Erde (I, S. 117).
b) Die Umgestaltung der Erdoberfläche in der Gegenwart.
Die Erdoberfläche ist auch heute noch beständigen Veränderungen unterworfen.
Die Kräfte, die ihre Entwicklung und Umgestaltung in der Vergangenheit
bewirkt haben, sind auch jetzt noch an der Arbeit, wenn auch vielleicht nicht
mehr in der Stärke wie früher. Sie wirken teils aufbauend, teils zerstörend.
Man kann sie in zwei Gruppen einteilen, in solche, die in der Erde selbst ihren
Sitz und Ausgangspunkt haben, und solche, die von außen her auf die Erde
einwirken. Die einen bezeichnet man daher als innere oder endogene, die
andern als äußere oder exogene Kräfte.
Innere Kräfte. Alle innern Vorgänge, die eine Veränderung der Erdober-
fläche herbeiführen, lassen sich letzten Endes auf die noch immer fortgehende
Abkühlung der Erde zurückführen. Die Erkaltung bewirkt eine Zusammenziehung
und Zusammenschrumpfung des Erdballs, und dadurch entstehen Hohlräume im
Innern, Schiebungen, Pressungen und Zerreißungen in den Gesteinsschichten
(I, S. 115). Die Vorgänge änßern sich in Hebungen und Senkungen des
Bodens, in Lagenstörungen ursprünglich flachliegender Gesteinsschichten, in
vulkanischen Ausbrüchen und in Erdbeben.
a) Hebungen und Senkungen. Scheinbar lesindet sich das feste Land
in vollkommener Ruhelage. Zahlreiche Beobachtungen zeigen aber, daß dies
keineswegs überall der Fall ist. An vielen Steilküsten, insbesondere auch an
der Norwegens, sieht man in bedeutender Höhe über dem Meeresspiegel sog.
Strandlinien, „die gleich in den Fels eingehauenen Landstraßen meilenweit
an den Gehängen hinlausen und da, wo Fjorde münden, sich auch in diese
hinein fortsetzen." Oft liegen ihrer mehrere übereinander. Sie sind offenbar
von der Meeresbrandung herausgearbeitet worden, worauf auch das sie bedeckende
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Extrahierte Personennamen: Deutschaud
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Nordsee China Mitteldeutschlands Tsingtau Ostasien Sachsen Deutschlands
Vi. Afrika im allgemeinen.
Weltstellung. Afrika ist nächst Australien der von der Natur am dürftigsten
ausgestattete Erdteil. Schon seine Lage ist ungünstig. Als eine immer schmäler
werdende Landmasse reicht es weit auf die landarme s. Halbkugel hinüber.
Gewaltige Meeresräume trennen es dort von den beiden andern s. Festländern,
Südamerika und Australien, die gleich ihm weit mehr vereinsamt daliegen als
die Erdteile der n. Halbkugel. Allerdings ist seine Nordküste Europa zu-
gekehrt und von diesem nur durch schmale Meeresteile geschieden, weshalb sich
hier auch schon früh eine hohe Kultur entwickelte. Aber diese Kultur blieb aus
die Küstenstriche und das untere Niltal beschränkt, weil die große Wüste jedes
weitere Vordringen nach S. hinderte. Ungünstig ist auch Afrikas Küstengeftal-
tung. Treffend hat man den Erdteil den „unförmlichsten Klumpen Landes auf
der Erdoberfläche" genannt. Ter Mangel an jeglicher Gliederung, an tiefein-
schneidenden Buchten, an geschützten Häfen, an Halbinseln und küstennahen
größeren Inselgruppen verbunden mit der an der Küste meist furchtbar tobenden
Brandung hat von jeher den Verkehr mit fremden Ländern und das Eindringen
knlturfördernder Einflüsse erschwert. Daher sind die Neger auch keine Seefahrer
geworden. An der West- und Südküste Afrikas war vor dem Eintreffen der
Europäer die Schiffahrt fast unbekannt. Etwas günstiger liegen die Verhältnisse
an der Ostküste, wo zahlreichere Inseln auss Meer lockten und vor allem der
regelmäßige Wechsel des Nordost- und Südwestmonsuns schon früh einen
Verkehr mit Asien hervorrief. Aber nur an der Nordseite des Erdteils hat
sich in inniger Berührung mit europäischer Gesittung ein wirklich bedeutendes
Seefahrervolk entwickelt, die alten Karthager, die eine Zeitlang die Beherrscher
des Mittelmeeres waren.
Verkehrshindernd und kulturfeindlich ist auch die Bodengestaltung des Erd-
teils: die weiten einförmigen Hochflächen, die wegen der Gleichartigkeit ihrer
Erzeugnisse wenig Anlaß zum Warenaustausch bieten, und die z. T. hohen und
steilen Rgndgebirge, die für den Zugang zur Küste und von dieser ins Innere
ein großes Hemmnis bilden. Dazu kommt die geringe Schiffbarkeit der Flüsse.
Während anderswo die Flußmündungen die Eingangstore, die Wasserläufe selbst
die natürlichen Straßen eines Landes bilden, ist keiner der afrikanischen Ströme
zur durchgehenden Schiffahrt geeignet. Stromschnellen und Wasserfälle hemmen
meist schon in geringer Entfernung von der Küste das Vordringen, und auch
im Innern des Landes ist kein ununterbrochener Verkehr möglich. Endlich hat
Afrika auch unter der Ungunst des Klimas zu leiden. Infolge der in weiten
Teilen herrschenden Trockenheit sind ungeheure Strecken Wüste oder dürre
Steppe; die große Hitze wirkt erschlaffend auf die Bewohner, und die Fieber-
dünste insbesondere der Küstenlandschaften bedrohen das Leben des Europäers.
Das alles macht es erklärlich, daß Afrika, obwohl es im Angesicht Europas
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Australien Europa Afrikas Afrikas Afrika Afrika