Concil zu Kostnitz. Hussiten.
127
reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t-
wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt.
8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener),
noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn,
und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene
Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09.
den, stirbt er plötzlich.
9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410.
Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt,
bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große
allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414.
Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von
Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne;
Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen,
gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti-
sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich
hartnäckig, wird nicht beachtet.
Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer
Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im
Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des
Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415.
eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von
Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst.
Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver-
kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417.
Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg.
Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger
Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor;
blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419.
Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen.
Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten;
Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter
ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach
Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc.
Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431.
*) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*
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Extrahierte Personennamen: Jobst_von_Mahren Johann's_Xxiii Friedrichs Johann Johann Gregor_Xii Gregor Benedict_Xiii Johann Johann Engländer
Wiclef Schüler_Hieronymus_von
Prag Martin_V._Pabst Siegmund Friedrich_Vi Friedrich Burggraf_von_Nürnberg Jakob_von_Mieß Johann Siegmund
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Friedrichs Oesterreich Spanien Prag Oesterreich Baiern
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1911 wurden ausgeführt u. a. Wein (166 Mill. Mk.), Getreide (64), Tiere (27), Tafelfrüchte
(13), Eisenerz (10), Phosphate (8,8), Tabak (8), Zinkerz (8), Kork (8), Gemüse (7,8),
Wolle (6.5), Häute und Felle (6,3), Halfa (5,7), Olivenöl ,3,9), Kartoffeln (2,9) usw.
Da die französischen Kolonien durch Zollschranken gegen alle fremden Länder ab-
geschlossen sind, fällt Frankreich naturgemäß der Löwenanteil (mehr als 3/4) vom Außen-
handel Algeriens zu. Deutschland war 1911 an der Ausfuhr mit 26, an der Einfuhr
nur mit 4,2 Mill "M. beteiligt.
Siedlungen» Algerien ist zum Zwecke der Verwaltung in drei, nach ihren Haupt-
städten Oran, Algier und Konstantine benannten Provinzen eingeteilt. Alschier (franz.
Alger [alsdjelh] 172000 E.), die Hauptstadt, liegt einzig schön an der Westseite einer
geräumigen Bucht und steigt in Stufen an einem steilen Hügel empor, auf dessen Höhe
die Kasba oder Zitadelle steht. Die Unterstadt, die fast ganz von Europäern bewohnt
wird, hat breite Straßen, freie, mit Palmen besetzte Plätze, hohe, schöne Häuser, Gasthöfe,
Theater, Kirchen u. a. Prachtbauten wie die europäischen Großstädte. Die obere oder
Maurenstadt dagegen bildet ein Gewirr von engen, winkligen, häufig treppenförmig an-
steigenden Gassen mit von außen unscheinbaren, im Innern oft prächtig ausgestatteten Häusern
{Abb. 3). Alschier ist stark befestigt, hat einen geräumigen, durch mächtige Steindämme
geschützten Hafen, wissenschaftliche Anstalten, darunter einen großen botanischen Garten,
und ist der erste Handelsplatz des Landes. Im Westalgerien liegt Ora»» (123 000 E.),
dessen Handel dem von Algier nur wenig nachsteht, in Ostalgerien, 87 km von der Küste,
Konstantine (65 000 E.), das alte Cirta. Die wichtigsten Häfen sind hier Philippeville
(27000 E.) und Bona (42000 E.), das alte Hippo Regius. Im Innern nahe der
marokkanischen Grenze, Tlemsen (40000 E).
4. Tunesien.
(120000 qkm, 1,9 Mill. E., 16 auf 1 qkm).
Das Land. Die 650 km lange Küste Tunesiens ist an der Ost-
feite, der Kleinen Syrte, flach und sandig, im N. dagegen steil und felsig wie
die Algeriens, jedoch besser gegliedert und leichter zugänglich. Wichtig ist be-
sonders die von N.-O. her eindringende Bucht von Tunis. Der N. und W.
des Landes wird von den Fortsetzungen des Algerischen Atlas erfüllt. Die Berg-
züge sind aber hier bedeutend niedriger und rücken näher aneinander. Zwischen
beiden liegt ein breites, von Schwemmland bedecktes Längental, das von der
Metscherda, dem Bagradas der Alten, durchflössen wird. Der Fluß ist zwar
nicht schiffbar, führt aber das ganze Jahr hindurch Wasser und befruchtet das Land
durch seine Schlammablagerungen. Der O. und S. Tunesiens sind flach. Unmittel-
bar s. vom Atlas liegt eine von Schotts bedeckte muldenförmige Senke, die bis
20 m unter den Meeresspiegel hinabreicht. Das Flachland ist in seinem
n. Teile fruchtbar und gut angebaut, geht aber weiter nach S. in Steppenland
und endlich in die Wüste über. Wie in Algerien, so liegen auch hier zahl-
reiche Oasen mit großen Dattelpflanzungen.
Wirtschaftsverhältnisse. Tunesien besitzt Algerien gegenüber manche Vor-
züge. Seine Lage an der Straße von Tunis, an der Grenze des w. und ö.
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— 78 —
Staatsreligion erklärt. Die zahlreichen Missionsschulen haben unter der Be-
völkerung eine gewisse Bildung verbreitet.
Die Madagassen gliedern sich in zwei Hauptstämme, die dunkleren Sakalaven im
W. und die hellfarbigen Hovas im O. Lange Zeit hat man jene für Bantuneger gehalten.
Neuere Forschungen haben aber ergeben, daß sie ebenfalls Malaien sind, wenn auch
vielleicht mit Negern gemischt. Beide Stämme stehen sich feindlich gegenüber, was sich
daraus erklärt, daß sich die Hovas zu Herren der Insel gemacht und die Sakalaven unter-
warfen haben. Das Reich der Hovas war ein Lehnsstaat, der sich aus Adligen, Freien und
Sklaven zusammensetzte und von einem Könige oder einer Königin despotisch regiert wurde.
Madagaskar ist seit 1896 französisch. Die Eroberung gelang erst nach blutigen
Kämpfen, und bis zur Gegenwart hin haben immer wieder Aufstände der Eingeborenen
stattgefunden. Ob die Erwerbung für Frankreich von großem Werte sein wird, kann erst
die Zukunft lehren. Der Boden ist wenig fruchtbar, da er größtenteils aus sehr durch-
lässigem Laterit besteht (S. 37). Dazu kommen die großen Sumpfgebiete und das höchst
ungesunde Klima. Durch Anlage von Wegen und Eisenbahnen hat Frankreich angefangen,
das Land zu erschließen, und auch mit Pflanzungen hat man begonnen. Ausgeführt
wurden u. a. Kautschuk, Gold, Häute, Bast, Wachs, Vieh (1909: 27 Mill. Mk.). Die
Hauptstadt der Insel, Tananarivo (60000 E.), liegt im Binnenlande in 1400 m Höhe.
Eine 400 km lange Eisenbahn, die sie mit der Hafenstadt Tamatäve (15 000 E.) ver-
binden soll, ist im Bau.
2. Die Maskarenen, 700 km sö. von Madagaskar, a) Rvnnion (2000 qkm,
170000 E.), französisch, hat großartige Gebirgslandschaften mit einem noch tätigen
Vulkan. Man baut hauptsächlich Zuckerrohr, aber auch Tabak, Kakao, Kaffee und
Gewürze. (Aussuhr 1908: 12 Mill. Mk.). Die Hauptstadt ist St. Denis (ßäng denie,
30000 E.) — b) Manritins (1830 qkm, 380000 E.), englisch, erreicht nur Höhen bis
zu 800 m. Die Insel bildet fast ein einziges Zuckerfeld; doch wird neuerdings auch
Vanille gebaut. (A. 1910: 50 Mill. Mk.) Hauptstadt: Port Louis (60000 E).
3. Die Komoren (2000 qkm, 85000 E.) zwischen Madagaskar und dem Festlande
sind französisch.
4. Die Amiranten und Seychellen (ßefchellen 350 qkm, 20 000 E.) sind kleine,
von Korallenriffen umsäumte Eilande und britischer Besitz. Gebaut werden Kokosnüsse,
Vanille und Kakao.
5. Die Sansibargruppe (2920 qkm, 200000 E.) liegt vor der Küste Deutsch-Ostafrikas
und besteht aus drei Inseln: Sansibar, Pemba und Mafia. Die letztgenannte ist
seit 1890 deutsch, die beiden andern stehen unter englischer Schutzherrschast. Es sind
Korallenbauten von geringer Höhe und ziemlich dürftigem Pflanzenwuchs. Doch ist
Sansibar, die weitaus wichtigste der drei Inseln, gut angebaut und dicht bewohnt. Die
Bevölkerung besteht aus einem Gemisch von Negern, Arabern und Indern und bekennt
sich zum Islam. Unter den Erzeugnissen stehen an erster Stelle Gewürznelken, deren
Anbau nirgendwo in gleichem Umfang betrieben wird. 1907 wurden 81/4 Mill. kg im
Werte von 9,6 Mill. Mk. ausgeführt. Die Hauptstadt Sansibar (35000 E.) mit
trefflichem Hafen ist der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas. (A. 1911: 24 Mill. Mk.).
6. Das englische Säkotra (3600 qkm, 12000 E.), eine Fortsetzung des Osthorns
von Afrika, ist trocken und wenig fruchtbar, daher wirtschaftlich von geringem Wert.
Dagegen hat es einige Bedeutung als Schiffshalteplatz und für die Beherrschung des See-
wegs nach Indien.
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Extrahierte Personennamen: Denis_( Louis_(
Extrahierte Ortsnamen: Madagaskar Frankreich Frankreich Madagaskar Madagaskar Sansibar Pemba Sansibar Sansibar Ostafrikas Afrika Indien
— 33 —
neuen Bewässerungsanlagen ist seilte Fläche von 26000 auf 33600 qkm, mehr als
tue Größe der Provinz Pommern, angewachsen. Was dieses verhältnismäßig kleine
Gebiet an Erzeugnissen hervorbringt, ist geradezu erstaunlich. Im späteren
Altertum war Ägypten die Kornkammer Roms, und auch heute noch vermag
das Land trotz seiner überaus dichten Bevölkerung eine Menge landwirtschaftlicher
Erzeugnisse auszuführen. Wo künstliche Bewässerung möglich ist, kann zwei- bis
dreimal im Jahre geerntet werden. Und dazu ist nicht einmal Düngung des
Ackerlandes erforderlich. Gebaut werden von Getreidearten in erster Linie
Weizen, aber auch Mais, Gerste, Negerhirse und Reis, serner Sau-
bohnen, Klee, der fünf- bis zehnmal im Jahre geschnitten werden kann,
Baumwolle und Zuckerrohr, Datteln (4x/2 Mill. Palmen), Bananen,
Südfrüchte (Zitronen, Apfelsinen, Feigen), Weintrauben als Tafelobst usw.
Das für die Ausfuhr wichtigste Erzeugnis ist die Baumwolle. Da ihr Anbau
sehr lohnend ist, hat er in den letzten Jahrzehnten, namentlich auch infolge der neuen
Bewässerungsanlagen, stetig zugenommen und andere Kulturen immer mehr eingeschränkt.
Die ägyptische Baumwolle zeichnet sich durch große Stapellänge, Feinheit und Spinnfähig-
feit der Faser aus. Die europäische Industrie ist mit ihrem Verbrauch an seinen Sorten
fast ausschließlich auf Ägypten angewiesen. Man baut nicht weniger als 60 verschiedene
Arten. Die feinsten gedeihen im Delta, das fast S/S der gesamten Ernte liefert. 1910/11
belief sich der Ertrag auf 335 Mill. kg im Werte von mehr als 500 Mill. Mk. Unter den
Baumwolländern der Erde steht Ägypten an dritter Stelle mit 8 % der Gesamterzeugung
(Vereinigte Staaten 66, Britisch Indien 15 °/0).
Die Viehzucht steht an Bedeutung weit hinter dem Ackerbau zurück, da das
bewässerte Land dafür zu wertvoll ist, das unbewässerte aber nur spärlichen Pflanzenwuchs zeigt.
Die Industrie ist noch wenig entwickelt. In Mittelägypten, dem Hauptgebiete des
Zuckerrohrbaus, gibt es viele Zuckerfabriken, deren Schornsteine in dem Landschaftsbild
einen etwas fremdartigen Eindruck machen. Bedeutend ist die Zigarettenherstellung,
obwohl der Tabak wie auch das Papier dazu von auswärts bezogen werden muß. Der
Tabak soll in der trocken-heißen Lust einen besonderen Duft annehmen. Allein in Kairo
sind 5000 Arbeiter in dieser Industrie tätig.
Der Verkehr hat sich seit der Besitzergreifung des Landes durch die Engländer
bedeutend gehoben. Auf dem Nil verkehren jetzt neben den zahlreichen großen Segelbarken
<Dahabien) gegen 40 Dampfer, und die Eisenbahnen hatten 1910 eine Länge von 5900 km.
Die wichtigsten Linien sind die von Alexandria nach Kairo und weiter nilauswärts bis
Khartum, eine von Suakin am Roten Meere nach Berber und eine dritte, die an der
Westseite des Sueskanals entlang läuft.
Der Außenhandel hatte 1911 einen Wert von 1158 Mill. Mk. fa. 593, E. 565).
Ausgeführt werden hauptsächlich Baumwolle (491 Mill. Mk.), Zucker, Zigaretten, Bohnen,
Zwiebeln, Eier, Getreide, Felle, Straußenfedern. Die Hauptausfuhr geht nach England
(55°/0); Deutschland ist nur mit 7,6 °/0 beteiligt. Eine große Bedeutung für Ägypten
hat der Sueskanal mit den Häfen Port Said und Sues erlangt, die aber nur dem
Durchgangsverkehr dienen.
Der Sueskanal. Der Gedanke, das Mittelmeer mit dem Roten Meere durch
-eine Wasserstraße zu verbinden, reicht bis ins graue Altertum zurück. Bereits im
13. Jahrhundert v. Chr. wurde ein Kanyl, der vom Nil aus nach Sues führte, vollendet.
^Fick, Erdkunde. Iv. Band. Z
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Extrahierte Ortsnamen: Indien Kairo Alexandria Kairo Khartum England Deutschland
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Extrahierte Personennamen: Südafrikas
Extrahierte Ortsnamen: Kalahari Kaplande Nordafrika Nordafrika Atlasländern Madagaskar Nordafrika Ostafrika Afrika Südafrika Algerien Afrikas Algerien Tunis Sansibar Kamerun Kopra Liberia Afrika Afrika
— 41 —
Die Hlpalme (Abb. 7) erreicht eine Höhe von 10—20 m und trägt 5—7 m lange
gefiederte Blätter. Sie wächst zu vielen Millionen wild im Urwaldgürtel Oberguineas
wie auch weiter landeinwärts im Graslande, wo sie mehr vereinzelt oder in kleinen Gruppen
steht. In der Nähe der Dörfer wird sie von den Eingeborenen auch in Pflege genommen.
Sie ist über den ganzen Sudan, Ober- und Niederguinea und das Kongobecken verbreitet
und findet sich auch in einigen Gebieten Oftasrikas. Die Ölpalme ist eine überaus wert-
volle Pflanze, der „Freund des Negers". Am wichtigsten sind die gelben, pslaumenähnlichen
Früchte, die in Büscheln von 600—800 Stück zusammenstehen. Jede Palme liefert jährlich
etwa 10 Bündel von je 8—20 kg Gewicht. Die Früchte ähneln im Geschmack den Oliven
und werden als Zuspeise genossen. Ihr Hauptwert besieht aber in dem reichen Gehalt an
Öl sowohl des Fruchtfleisches (72 °/0) wie der Kerne (48°/0). Schon lange haben die Negev
das Palmöl als Speisefett verwendet. Von weil größerem Nutzen ist dessen Gewinnung
aber geworden, seit man es in großen Mengen nach Europa ausführt. Nach Hassert liefert
in Kamerun jede Palme jährlich 71/2 kg Öl und 15 kg Kerne im Werte von 7 Mk. Das
Öl des Fruchtfleisches wird von den Eingeborenen selbst ausgepreßt. Je nach der Bchand-
lung bleibt es flüssig, oder es wird steif wie Schmierseife. Frauen, Kinder und Sklaven
bringen es auf dem Rücken in Gefäßen zu den europäischen Niederlassungen, wenn nicht
etwa ein Fluß eine bequemere Beförderung gestattet. Hier wird es noch einmal geschmolzen
und gereinigt und dann zum weiteren Versand in Fässer verpackt. Die Palmkerne werden
meist erst in Europa mit Maschinen ausgepreßt. Palmöl und Palmkerne sind das weitaus
wichtigste Ausfuhrerzeugnis der Guineaküsten. Allein an der britischen Goldküste beläust
sich die Ausfuhr auf jährlich 40 Mill. Mk., und sie wird noch überall steigen, wenn erst
die Hinterländer durch Eisenbahnen erschlossen sind. Das Palmöl wird in Europa zur
Herstellung von Seifen, Kerzen, Wagenfett und Schmierölen verwendet, und die Rückstände
der Palmkerne liefern als Ölkuchen ein außerordentlich nahrhaftes Viehfutter.
Der Schibutterbaum trägt beerenartige Früchte vou der Größe unsrer Eier-
pflaumen mit kastaniengroßen Kernen. Aus diesen gewinnt man durch Auskochen ein Öl>
das erkaltet weiß und hart wie Butter ist, ähnlich schmeckt und sich sehr lange frisch
erhält. Die Schibutter ersetzt in Jnnerafrika das Palmöl und wird neuerdings auch nach
Europa ausgeführt. Bei der steigenden Nachfrage nach solchen Fetten werden ohne Zweifel die
Gebiete, in denen der Butterbaum massenhaft wild wächst, noch eine große Bedeutung erlangen.
Die Erdnutz ist eine aus Südamerika stammende Krautpflanze, die jetzt in fast
allen wärmeren Ländern angebaut wird. Ihre hülsenartigen, unter der Erde reifenden
Früchte enthalten je 2—3 Kerne von der Größe kleiner Haselnüsse. Diese Kerne bilden
eine nahrhafte Speise und sind reich an Öl. Die feineren Sorten werden häufig dem
Olivenöl zugesetzt und zur Herstellung von Kunstbutter verwendet. Die minderwertigen
dienen zur Bereitung von Seife und Schmierölen.
Die Jamspflanze gehört zur Gattung der Wiuden und ist in zahlreichen Arten
über alle Tropenländer verbreitet. Ähnlich wie bei unsrer Kartoffel, bilden sich an ihren
Wurzeln Knollen, die bei einer Art bis 25 kg schwer werden. Die Jamsknollen sind sehr
nahrhaft und bilden bei manchen Negerstämmen das Hauptnahrungsmittel. „Sie ähneln
im Geschmack unfern Kartoffeln und werden wie diese auf sehr verschiedene Weise zube-
reitet. Die beliebteste Art ist die, daß man sie schält, in dicke Scheiben schneidet, kocht
und sodann in einem hölzernen Mörser, der durch Aushöhlen eines Baumstammes gewonnen
wird, stampft. Vor jeder Hütte steht wenigstens ein solcher Mörser, mit dem unteren
Ende in die Erde eingegraben, und meist stampfen mehrere Weiber zusammen in gleich-
mäßigem Takt. Die gestampfte, teigförmige Masse wird dann, wenn man Fleisch hat,,
mit diesem und einer stark gepfefferten Öltunke gegessen" (Hupfeld).
— 47 —
fahrt hindern oder unmöglich machen und oft Überschwemmungen verursachen.
Mit großen Kosten arbeitet die Regierung seit Jahren daran, wenigstens eine
Fahrrinne für die Schiffe freizuhaltend) Der Ostsudan ist bei seiner Regen-
armut fast ganz Steppe. An den Flüssen zieht sich frischgrüner Uferwald hin.
Sonst gibts nur lichte Trockenwälder, die hauptsächlich aus Gummiakazien
bestehen. Doch ist das Land noch einer großen wirtschaftlichen Entwicklung
fähig, da weite Strecken künstlich bewässert und zum Anbau von Getreide und
Baumwolle verwendet werden können. Heute besteht die Ausfuhr hauptsächlich
aus Klebegummi (1911 für 9,1 Mill. Mk.), Elsenbein und Straußenfedern.
Die Bewohner sind überwiegend Neger, im N. Nubier, ein semitisch-
arabisches Mischvolk. Von großem Einfluß auf die Bevölkerung sind die
Araber gewesen. Sie haben dem Lande eine höhere Kultur gebracht und den
Islam eingeführt, sind aber durch den von ihnen betriebenen Sklavenhandel
lange Zeit, bis zum Erscheinen der Engländer, eine furchtbare Landplage
gewesen.
Staatszugehörigkeit und Siedlungen. Der Ostsudan, auch Ägyptischer Sudan
genannt, gehört dem Namen nach zu Ägypten, kann aber als englisches Gebiet bezeichnet
werden. Die Eroberung durch Ägypten begann 1822 unter Mehmed Ali. Das neu-
gegründete Khartum entwickelte sich rasch zu einem ansehnlichen Handelsplatz für Sklaven,
Vieh und Elfenbein. Später wurden die Eroberungen über das ganze Nilland bis zum
Alberlsee ausgedehnt. Der schändlicke Sklavenhandel aber und die Bedrückung durch die
ägyptischen Beamten und Soldaten führten 1882 zu einem allgemeinen Ausstand. Ein
kühner Abenteurer, der sich für einen Mahdi, d. h. Propheten, ausgab, gewann rasch eine
beherrschende Stellung. Er zog gegen die englifch-ägyptischen Heere ins Feld, schlug sie und
belagerte und eroberte Khartum, wobei der englische General Gordon seinen Tod fand.
Khartum wurde zerstört und am linken Nilufer eine neue Sladt, Omdurman, als
Herrschersitz gegründet. Erst 1899 gelang es, den Mahdistenausstand niederzuwerfen, und
seitdem ist England Herr im Lande. 1898 und 99 machte auch Frankreich den Versuch,
sich am Nil, bei Faschoda, festzusetzen, gab aber auf die Drohungen Englands hin seine
Pläne wieder auf.
Die Hauptstadt Khartum (21000 E.), am Zusammenfluß des Weißen und Blauen
Nils, soll vor der Zerstörung 60000 E. gehabt haben. Seit 1900 ist sie durch eine Eisen-
bahn über Berber mit Wadi Halsa und mit Suakin am Noten Meere verbunden. Die
Engländer sind bemüht, „sie in europäischer Weise auszubauen und zum politischen und
wirtschaftlichen Mittelpunkte" des Landes zu machen. Omdurman (40000 E.) gilt jetzt
als Vorstadt von Khartum. W. vom Nil liegen die Landschaften Kordosan und Darfur,
ehemals selbständige und dichtbevölkerte Reiche, mit den Hauptstädten El Obe'id und
Fascher, rechts vom Flusse Senaar mit der gleichnamigen Hauptstadt am Blauen Nil.
*) In letzter Zeit hat sich eine englische Gesellschaft gebildet, welche die Grasbarren
nach einem von dem Berliner Chemiker Prof. Or. Haering erfundenen Verfahren zu
Briketts (Suddit) von hohem Heizwert verarbeitet. Da dem tropischen Afrika Kohlen
fehlen, ist die Erfindung von großer Tragweite für die Entwicklung der Dampfschiffahrt
und des Eisenbahnwesens.
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Extrahierte Personennamen: Mehmed_Ali Gordon Haering
Extrahierte Ortsnamen: Khartum Khartum Khartum England Frankreich Faschoda Englands Khartum Khartum Darfur Afrika
— 52 —
alle diese Zuflüsse ist der Kongo zu einem Riesenstrome angewachsen, der nun sein Bett
wieder enger zusammenzieht und rascheren Laufes den w. Randhöhen zueilt. Doch ehe er
in sein Durchbruchstal eintritt, bildet er noch eine große, seeartige Erweiterung, den von
zahlreichen Inseln durchsetzten 4000 qkm großen Stanley Pool (stänle pul), „in dem
die Wasser auszuruhen scheinen, bevor sie mit überstürzender Gewalt dem Meere zueilen."
Nun erfolgt der Durchbruch zur Küste in einem 275 km langen Tale, worin der Fluß
nicht weniger als 32 große Stromschnellen bildet, darunter als letzte die Jellalasälle.
Endlich erreicht der Kongo die Ebene, in der er nun ruhig dem noch 150 km entfernten
Meere zueilt. Nahe der Mündung ist er 11 km breit und 300 m tief. Welche gewaltigen
Wassermassen er dem Ozean zuführt, erhellt aus der Tatsache, daß das Meerwasser noch
bis auf 20 km von der Küste fast süß ist und bis auf 60 km die gelbliche Farbe des
Flusses erkennen läßt. — Zur durchgehenden Schiffahrt ist der Kongo leider nicht geeignet;
doch bilden die einzelnen Laufstrecken ausgezeichnete Wasserstraßen. Seeschiffe können bis
zu den Jellalafällen gelangen, und der Mittellauf wird jetzt von zahlreichen Dampfern
befahren. Zusammen mit den Nebenflüssen haben die Wasserstraßen des Kongo eine
Länge von etwa 10000 km. Das untere Durchbruchstal wie auch die Stanleyfälle hat
man mit Eisenbahnen umgangen.
Obwohl das Kongobecken vom Gleicher durchschnitten wird, ist das Klima
doch nicht so heiß wie im Sudan und in der Sahara (24—27 °). An der
Westküste zieht nämlich eine kalte Meeresströmung entlang, von der her kühlende
Winde ins Land wehen. Die Niederschläge betragen 140—150 cm und
verteilen sich je nach der Gegend auf eine oder zwei Regenzeiten. In den
Äquatorialgegenden, wo die Trockenzeiten nur kurz sind, ist das Land mit uu-
geheuren Urwäldern bedeckt, die jedoch öfter von Grasland unterbrochen werden.
In den n. und s. Gebieten ist die Sa wanne vorherrschend. Die wichtigsten
Nutzpflanzen sind die Ölpalme und Kautschuk liefernde Bäume und Schling-
pflanzen. Die Tierwelt stimmt im wesentlichen mit der des Sudans über-
ein (S. 42).
Kautschuk oder Gummi ist der eingedickte Milchsaft verschiedener Bäume und
Schlingpflanzen (Lianen) der feuchten Tropenwälder. Er wird gewonnen, indem man die
Pflanzen durch Einschnitte in die Rinde anzapft und den Safi in Gefäßen sammelt. Durch
Einkochen u. a. Verfahrungsweifen wird der Saft zum Gerinnen gebracht und dann in
Klumpen oder Platten geformt. Der in den letzten Jahrzehnten gewallig gestiegene
Verbrauch hat das Gummi zu einem sehr wertvollen Handelsgegenstand gemacht, und das
hat zur Folge gehabt, daß in den Wäldern die schlimmste Raubwirtschaft getrieben wurde
und noch getrieben wird. Um möglichst viel Saft zu gewinnen, werden die Gummi-
pflanzen von den Eingeborenen aus Bequemlichkeit und Unverstand einfach abgehauen oder
doch so zugerichtet, daß sie eingehen. Bei vorsichtiger Behandlung bleiben die Bäume
gesund und können alle paar Jahre von neuem angezapft werden. Die drohende Vernich-
tung der wildwachsenden Gummipflanzen hat dazu geführt, in geeigneten Gebieten Kaut-
schukpflauzungen anzulegen, z. B. in Kamerun, im Kongostaat, auf Ceylon, den Ostindischen
Inseln. Das meiste und beste Gummi liefern die Urwälder Brasiliens. 1911 wurde an
Kautschuk ausgeführt aus Brasilien für 305, aus dem Kongostaat für 27, aus den deutschen
Kolonien für 18 Mill. Mk.
Die Bewohner Niederguineas und des Kongobeckens sind zum weitaus
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nur Stricke angewendet. Leute, die besondere Vorsicht erheischten, gingen zu Zweien in
der Sklavengabel, einem Gabelholz, bei dem der Hals in die Gabel eingeschnürt ist. Es
ist kaum zu beschreiben, in welch elendem und erbärmlichem Zustande die schwarze Ware
war. Arme und Beine fast fleischlos, der eingezogene Bauch voller Runzeln, der Blick
matt, das Haupt gebeugt, so schlichen sie in eine ihnen unbekannte Zukunft, ostwärts und
immer ostwärts weg von ihrer Heimat, fortgerissen von Weib und Kind, von Vater und
Mutter, die sich vielleicht im Walde der Hätz entzogen hatten oder sich wehrend nieder-
gemacht waren. Ein furchtbar empörendes Bild bot im Lager einer solchen Karawane
die allabendliche Verteilung der Nahrungsmittel. Mit weit aufgerissenen Augen drängten
sich die Hungernden um den Platz, an dem einer der Wächter zum Verteile« der Lebens-
mittel stand, ab und zu die ihn vor Hunger dicht Umdrängenden mit einem Stocke
zurücktreibend; ein kleines Maß in der Große eines Wasserglases wurde mit Korn ange-
füllt, Mais oder Hirse, einem jeden in den Lappen oder die Ziegenhaut, mit der er seine
Blöße deckte, hineingeschüttet. Viele dieser Leute, zu müde, um das Korn zu reiben oder
zu stoßen, kochten es einfach in heißem Wasser oder rösteten es im Topfe auf dem Feuer
und schlangen es so hinab, um das schmerzhafte Gefühl des Hungers zu besänftigen. . . .
Kaum der vierte Teil dieser Armen erreicht die Küstenländer, in denen sie verkauft oder
zur Ausfuhr bereitgehalten werden oder auf die Pflanzungen der Küstenleute gehen."
Staatliche Verhältnisse.
1. Französisch-Kongo (1,5 Mill. qkm, 10 Mill. E.) erstreckt sich zwischen
Belgisch-Kongo, gegen das Kongo und Nbangi die Grenzen bilden, und Deutsch-
Kamerun von der atlantischen Küste nach N.-O. bis über 'die schon besprochenen
Landschaften ö. vom Tsadsee (S. 48). Das Gebiet wird aber jetzt an zwei
Stellen von Zipfeln Kameruns, die an den Kongo und Ubangi heranreichen,
unterbrochen. (S. Kamerun). Die Sudanlandschaften abgerechnet, ist das Gebiet
größtenteils mit Urwäldern bedeckt, auf weite Strecken hin noch völlig unerforscht
und wirtschaftlich wenig entwickelt. Die Wälder werden durch Gesellschaften auf
Kautschuk, Ebenholz, Farbholz, Palmöl usw. ausgebeutet. Neuerdings hat man
auch mit der Anlage von Pflanzungen begonnen (Kaffee, Tabak, Vanille usw.).
Die Ausfuhr betrug 1910 13 Mill. Mk. Der Sitz des Gouverneurs ist
Libreville (3000 E.), an der geräumigen Gabunbucht. Am Stanley Pool
liegt die Station Brazzaville.
2. Ein spanisches Gebiet (nur 25000 qkm mit 140000 E.) liegt am Flusse Muni
in Kamerun und ist bis jetzt ziemlich bedeutungslos.
3. Angola (1270000 qkm, 4,2 Mill. E.), portugiesischer Besitz, erstreckt
sich vom Kongo bis Deutsch-Südwestafrika und weit ins Innere hinein, wo es
von Belgisch-Kongo und englischem Gebiet begrenzt wird. Der größere Teil ge-
hört dem Südafrikanischen Hochlande an. Die etwa 150 km breite Küstenebene
ist im n. Teile ziemlich fruchtbar und zum Anbau tropischer Gewächse geeignet
aber auch sehr ungesund. Die Hochländer sind grasreich und können einmal
ein wichtiges Gebiet für die Viehzucht werden.
Die Küste ist schon seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Portugiesen, die Grenzen
des Hinterlandes sind aber erst 1896 durch Verträge festgelegt worden. Jahrhunderte lang
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erbauten prächtige Tempel und Paläste und besaßen schon im 2. Jahrtausend v. Chr.
eine reichhaltige und wertvolle Literatur. Zu ihren frühesten Erzeugnissen gehören die in
der alten heiligen Sanskritsprache geschriebenen Veden, vier Sammlungen religiöser
Lieder und Gebete. Aus späterer Zeit stammen zwei große Heldengedichte, Mahllbärata
und Rämüjana. Die Inder sind die Schöpfer der zwei Weltreligionen des Brahmais-
mus und des Buddhismus; sie haben eine tiefsinnige Philosophie entwickelt und sind
auch die Erfinder der Zehnerziffern, die wir heute als die „arabischen" bezeichnen, weil sie
im Mittelalter durch die Araber in Europa Eingang gefunden haben. Gleichwohl ist der
Einfluß der indischen Kultur auf die Entwicklung der Menschheit verhältnismäßig gering
gewesen. Die Kultur geriet schon früh in Erstarrung; dazu kam, daß das heiße Klima
auf die Inder erschlaffend wirkte und sie unkriegerisch machte, was zur Folge hatte, daß
sie fremden Eroberern zur Beute fielen (S. 136).
Wirtschaftsverhältnisse. Vorderindien ist seinem größeren Teile nach ein
außerordentlich fruchtbares Land. Hindostan hat man geradezu als ein Treib-
haus bezeichnet. 1907 waren 867 000 qkm, eine Fläche von mehr als der
anderthalbfachen Größe des Deutschen Reiches, angebaut; fast x/s davon wird
künstlich bewässert. Die englische Regierung ist unablässig tätig, durch Anlage
von Staubecken und Kanälen neue Gebiete für die Bewässerung und damit für
den Anbau zu gewinnen. Wo das ganze Jahr hindurch Wasser zur Befeuchtung der
Felder vorhanden ist, wird ohne Unterbrechung gesät und geerntet; die allein auf den
Regen angewiesenen Gebiete dagegen können nur einmal im Jahre Frucht ziehen.
Die Erzeugnisse des Ackerbaus sind außerordentlich mannigfaltig, die Erträge
hoch, aber sehr schwankend. In guten Jahren können gewaltige Mengen von
Getreide ausgeführt werden; in Mißjahren entstehen in dem dichtbevölkerten
Lande die furchtbarsten Hungersnöte. Von 1866—69 gingen über 3 Mill.,
1873—79 gegen 7 Mill. Menschen an Hunger und den dadurch entstandenen
Krankheiten zugrunde.
Die für die Volksernährung wichtigsten Getreidearten sind Reis und Hirse.
Außerdem werden bedeutende Mengen von Weizen, hauptsächlich für die Aus-
fuhr, Gerste und Mais gebaut. Von Genußmitteln gewinnt man besonders
Tee, namentlich in Assam, im Nilgirigebirge und ans Ceylon, Kaffee im s.
Dekan und Tabak fast überall; von Gewürzen Ingwer, Kardamom und
Zimt, von Baumfrüchten Bananen, Kokosnüsse usw. Andere wichtige Nutz-
pflanzen sind Baumwolle, Jute, Zuckerrohr, Ölpflanzen (Rizinusöl,
Sesam, Erdnüsse), Mohn zur Gewinnung von Opium, Indigo, Kautschuk,
Chinarinde und Kampfer. Die Wälder enthalten wertvolle Bäume, befon-
ders den Tiekbaum, dessen unverwüstliches Holz besonders zu Schiffsbauten
dient, Sandel- und Ebenholz (Abb. 25).
Der Reis ist in ganz Süd- und Ostasien das wichtigste Nahrungsmittel. Er wird
meist ohne allen Zusatz, nur in Wasser abgekocht oder gedämpft, gegessen. Da er leicht
verdaulich ist, nicht erhitzt und im Magen nicht säuert, ist er besonders als Nahrungsmittel
für die Bewohner heißer Länder geeignet.
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Extrahierte Ortsnamen: Mahllbärata Europa Assam Nilgirigebirge Ceylon Ostasien