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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 99

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das anglo-danische Reich bis 1066. 99 Kanut war als König des verhältnißmäßig reichen England, als Oberherr über Schottland und Irland, als König der kriegerischen Dänen und Norweger, unstreitig einer der mächtigsten Herrscher seiner Zeit. Dies stolze Bewußtsein zeigte er schon 1926—27, als er über Deutschland, Burgund und Oberitalien nach Rom pilgerte. Er übte allenthalben die glänzendste Freigebigkeit, beschenkte den Papst und die Peterskirche reich- lich und verschaffte dem Papste die ihm in England zukommenden Ein- künfte wieder, worauf dieser die Gebühren der höheren englischen Geist- lichen für die päpstliche Bestätigung herabsetzte; den Kaiser Konradh. und den König Rudolf Iii. von Burgund bewog er zur Milderung der hohen Wegzölle, welche die nach Rom aus seinen Neichen wandernden Pil- ger besonders in den Alpenpässen bezahlen mußten. In Rom wohnte er auch der Krönung Konrads Ii. bei, wollte aber nun auch seinerseits den Kaisertitel annehmen, um damit der Welt zu beweisen, daß er keinem Herrscher einen Vorrang einräume. Das anglo-danische Reich bis 1666. Kanut starb 1035; der eine seiner Söhne, Sueno, erbte Dänemark und Norwegen, vermochte jedoch dieses Land nicht zu behaupten, da Olafs des Heiligen Sohn Magnus von der Nation als König anerkannt und ver- theidigt wurde. Sueno starb bald und sein Bruder Hardikanut, der Eng- land beherrschte, wo ihm ein Halbbruder die Krone bestritten hatte, starb 1043 in Folge seiner Trunksucht. Magnus von Norwegen machte sich jetzt zum Herrn Dänemarks (schon nach seinem Tode, 1047, gab sich Dänemark eine neue Dynastie, die von mütterlicher Seite Kanuts Stamm angehörte), in England aber bestieg Eduard Iii., ein Sohn Ethelreds Ii. (dessen Wittwe Emma Kanuts des Großen Gemahlin geworden war, aus welcher Ehe Hardikanut und Sueno hervorgingen) den Thron. Eduard Iii. war ein schwacher Fürst, der sich von dem dänischen Grafen Godwin, und als dieser gestorben war, von dessen Sohn Harald leiten ließ. Bei Eduards Iii. Tod (1066), als nur noch ein unmündiger Spröß- ling (ein Sohn des vor Kanut nach Ungarn geflüchteten Prinzen Eduard) aus Alfreds des Großen Stamm übrig war, wählten die Großen jenen Harald zum König, der jedoch seine Erhebung nur kurze Zeit überleben sollte.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 109

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Kanut der Große. Das anglo-dänische Reich bis 1066. 109 weichen mußte. Die Eroberung Englands durch Kanut bezeichnet dem- nach zugleich den Triumph der christlichen Religion im Norden, und eben dadurch das Ende der Wickingerfahrten, der großartigsten See- räuberei, welche die Welt je gesehen hat. Kanut war als König des verhältnißmäßig reichen England, als Oberherr über Schottland und Irland, als König der kriegerischen Dänen, Schweden und Norweger, unstreitig einer der mächtigsten Herr- scher seiner Zeit. Dies stolze Bewußtsein zeigte er schon 1026—27,--als er über Deutschland, Burgund und Oberitalien nach Rom pilgerte. Er übte allenthalben die glänzendste Freigebigkeit, beschenkte den Papst und die Peterskirche reichlich und verschaffte dem Papste die ihm in England zukommenden Einkünfte wieder, worauf dieser die Gebühren der höheren englischen Geistlichen für die päpstliche Bestätigung herabsetzte; den Kai- ser Konrad Ii. und den König Rudolf 11!. von Burgund bewog er zur Milderung der hohen Wegzölle, welche die nach Rom aus seinen Neichen wandernden Pilger besonders in den Alpenpässen erlegen mußten. In Rom wohnte er auch der Krönung Konrads Ii. bei, wollte aber nun auch seinerseits den Kaisertitel annehmen, um damit der Welt zu be- weisen, daß er keinem Herrscher einen Vorrang einräume. Das anglo-bänische Reich bis 1066. Kanut starb 1035; der eine seiner Söhne, Sueno, erbte Dänemark und Norwegen, vermochte jedoch dieses Land nicht zu behaupten, da Olafs des Heiligen Sohn Magnus von der Nation als König anerkannt und vertheidigt wurde. Sueno starb bald und sein Bruder Hardikanut, der England beherrschte, wo ihm ein Halbbruder die Krone bestritten hatte, starb 1043 in Folge seiner Trunksucht. Magnus von Norwegen machte sich jetzt zum Herrn Dänemarks (schon nach seinem Tode, 1047, gab sich Dänemark eine neue Dynastie, die von mütterlicher Seite Kanuts Stamm angehörte), in England aber bestieg Eduard Iii., ein Sohn Ethelreds Ii. (dessen Wittwe, Emma, Kanuts des Großen Gemahlin geworden war, aus welcher Ehe Hardikanut und Sueno hervorgingen), den Thron. Eduard Iii. war ein schwacher Fürst, der sich von dem dänischen Grafen Godwin, und als dieser gestorben war, von dessen Sohn Harald leiten ließ. Bei Eduards Iii. Tod (1066), als nur noch ein unmündiger Sprößlmg (ein Sohn des vor Kanut nach Ungarn geflüchteten Prinzen Eduard) aus Alfreds des Großen Stamm übrig war, wählten die Großen jenen Harald zum König, der jedoch seine Erhebung nur kurze Zeit überleben sollte.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 107

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
England von Alfreds Tod bis zur Eroberung durch Sueno den Glücklichen. 107 England von Alfreds Cod dis zur Eroberung durch Sueno den Glücklichen (901-1013). Alfreds Sohn Eduard I. (901—924) besiegte einen Vetter, welcher ihm mit Hilfe der englischen Dänen den Thron streitig machte, schlug die normannischen Wickinger zurück und nöthigte auch den König von Schottland, so wie den Fürsten von Wales zur Anerkennung seiner Ober- herrschaft (König Kenneth Ii., 834—854, hatte dem Königreiche der Pckten ein Ende gemacht und es mit Schottland vereinigt). Eduards I. kriegerischer Sohn Athclstan (924—941) verjagte den rebellischen König der Dänen in Northumberland, schlug die Dänen, Briten, Schotten und Normannen, die sich gegen ihn vereinigt hatten, 937 bei Brunaburg entscheidend auf das Haupt und verschaffte dadurch seinem Lande eine langdauernde Ruhe; auch als Gesetzgeber, als Stifter von Klöstern und Beförderer der Seefahrt bewies er sich als würdigen Enkel Alfreds des Großen. St. Dunstan. Sein Bruder und Nachfolger Edmund (941 — 946) war nicht weniger tüchtig, wurde aber durch einen Räuber ermordet, und da unter seinem Bruder Edred (946 — 955) der heilige Dunstan, von königlicher Abkunft, ein gegen sich selbst und andere strenger Mönch und Priester, in damaliger Kunst und Wissenschaft wohlbewandert, der gleich gut erkannte, was dem Staate und der Kirche frommte, den Gang der Regierung leitete, so dauerte auch unter ihm diese bessere Zeit des alten Englands fort. König Edwin (955 — 959), Edmunds junger Sohn, verbannte Dunstan als lästigen Sittenrichter nach Gent in Flan- dern; als ihm aber nach seinem frühen Tode sein Bruder Edgar (959 bis 975) folgte, kam Dunstan wieder an die Spitze der Regierung und wurde nach einander Bischof von Worcester, London und Kanterburp. Er stiftete 48 Klöster, trieb beweibte Geistliche unerbittlich aus ihren Aemtern, verlangte, daß jeder Geistliche eine nützliche Kunst betreibe und dieselbe verbreite, setzte auf die Entheiligung des Sonntags harte Strafen; gleichzeitig schützte er aber auch England durch eine große Flotte gegen alle Angriffe der Normannen, beförderte den Handel zu einer bisher unbekannten Blüte, gab der englischen Schafzucht jenen Aufschwung, den sie bis heute behauptet hat, und ließ durch walisische Jäger die Wölfe in England ausrotten. Auch unter Edgars Sohn Eduard Ii. (975 bis 978) hielt er das Staatsruder, wiewohl nicht ohne harte Anfechtungen der Gegenpartei, mit fester Hand; als aber dieser ermordet wurde, zog er sich von den Geschäften zurück und starb 988, nachdem er das über England hereinbrechende Unglück bestimmt vorausgesagt hatte.

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 945

1874 - Mainz : Kunze
Skandinavien — Ältere Geschichte. 945 die Ostsee, die davon ihren Namen führt, ins Slavenland zur Wolchow, wo Rnrik nebst seinen Brüdern, und zum Dnjepr, wo Oskold und Dir schwedisch^slavische (oder warägisch-slavische) Staaten gründeten; auf dem Westweg (Vestur-Beg) über die Nord- see, die jetzt noch in Skandinavien Westsee heißt, und zum atlantischen Meer au die Küsten Deutschlands, Frankreichs, Englands und selbst Italiens; auf dem Nordweg (Nordh-Veg) , wonach die Westhälfte des eigentlichen Skandinaviens den Namen hat*), über das Nordcap hinaus und zu den Küsten und Inseln der nördlichen Meere. So entdeckten Normannen (Norweger) erst die Orkneys, Shetlands und Färöer, dann 861 das unbewohnte Island, wo sich Recken und Skalden niederließen und einen republikanischen Freistaat gründeten; in Frankreich glückte es sogar dem unter- nehmenden Führer Rolf oder Rollo 911 ein Küstenland zu erobern, das den Namen Herzogthum Norm andie erhielt; von Island kamen sie (877 oder nm 920) nach Grönland und (98ß) sogar nach Nordamerika (Labrador). Zwischen diesem ihrem „Vinland" und Island bestand, lange vor Columbus und dem übrigen Enropa unbekannt, bis zum Beginne des 14. Jahrhunderts ein Handelsverkehr. Die Dänen hätten fast England gewonnen, wenn nicht der heldenmütige Alfred gegen Ende des '■9, Jahrhunderts Meister ihrer Schaaren geworden wäre. Doch erhielten sie unter Alfreds schwächern Nachfolgern neuen Einfluß auf der Insel und fuhren mit stattlichen Klotten unter ihrem König Sweno und dessen Nachfolger Kannt dem Großen hin- über. Dem letztern, der sich auch auf kurze Zeit Norwegens bemächtigte, gelang die 'Eroberung Englands, so daß er drei Reiche beherrschte. Er starb 1036 (zu Shaftes- bury) und mit ihm sank anch die dänische Größe, die seine Söhne nicht zu behaupten verstanden. England kam wieder an Alfreds, und Norwegen an Haralds Haus. — Indes hatte sich von Deutschland und England her das Christenthum verbreitet, be« sonders seit dem Jahr 1000. Odins Tempel stürzten, und wie die Könige so nahmen allmählich die meisten ihrer Völker, wenn auch widerstrebend, die Taufe an. Kanut war ein eifriger Bekenner des Christenthums; in Norwegen hat Olaf Ii. der Heilige (f 1030) die bereits von Harald Schönhaar begonnene Christianisirung vollendet, und iu Schweden, wo schon Ausgarius (-j- 865) gepredigt und getauft hatte, wnrde durch Ingo, der den Odinstempel zu Upsala zerstörte, das Christenthum zum Siege geführt (um 1100), obgleich es erst unter Erich dem Heiligen als im ganzen Lande befestigt angesehen werden konnte. 2)Das Mi t tel alter bis 1 523. Das nordische Mittelalter beginnt also 2jahr- hunderte später als das deutsche; und wie bei uns, so förderte das christliche Priester- thum mich dort mehr Nnban des Landes und Verbreitung einiger Kenntnisse mit Schreibkuust. Doch ward der alten Volksfreiheit die neue Priestermacht und die mit ihr gekommene Ansicht von Vorrechten des Lehnsadels gefährlich. Alle Freien, die nicht wohlhabend genug waren, um völlig gerüstet erscheinen zu können, sanken nach und nach zu einem tieferen Stande herab; am meisten in Dänemark und in den südlichsten Landschaften Schwedens, die zum dänischen Reiche gehörten, während weiter nördlich in den ärmeren Theilen Schwedens (Dalarue z. B.) und noch mehr in Norwegen *) Nach Happel. Plinins kennt die Insel (vergl. o.) Nerigo, und dänisch heißt Norwegen Norge, schwedisch Norrige.

5. Die Neuzeit - S. 102

1884 - Mainz : Kirchheim
102 Heinrich Viii., König von England. und Lorenz Anderson, nicht nur in ihren Predigten gegen den König aus, sondern zettelten auch eine Verschwörung gegen denselben an, die aber entdeckt wurde, woraus sie als Hochverräter vom Gerichte zum Tode verurteilt wurden. Doch gelang es ihnen, durch Geld ihr Leben Zu erhalten; Anderson aber verlor seine Kanzlerstelle und seinen Einfluß aus immer. In demselben Jahre (1540), in welchem Gustav Wasa diese Erhebung der protestantischen Geistlichkeit niederschlug, wurde aus dem Reichstage zu Westeräs die lutherische Kirchenordnung förmlich eingeführt. — Zugleich strebte der König nach der Erblichkeit des Thrones in seiner männlichen Nachkommenschaft und suchte, ehe er diesen Wuusch erreichte, sein Volk von den drückenden Handelsverhältmssen mit den Hanseaten, namentlich mit Lübeck zu befreien, und dadurch den schwedischen Handel und Gewerbfteiß zu heben. Er entzog den Hanseaten ihre bisher genossenen Privilegien und legte im Jahre 1539 einen Zoll auf ihre Waren. Dafür trat er uuu mit England und den Niederlanden in ein Handelsbündnis, und beförderte Zugleich den Handelsverkehr mit Frankreich und Rußland. Gustav Wasa starb am 29. September 1560 in feinem 71. Lebensjahre. 2. England, a. Heinrich Viii. (1509—1547). In keinem Lande hat die Reformation einen so wenig ehrenhaften Ursprung, als in England, wo sie sich an der sündlichen Leidenschaft eines Wollüstlings . entzündete und an dessen blutdürstiger Tyrannei weiter entwickelte. Was in Deutschland mehr aus dem Gemüte und der Spekulation hervorging, geschah in England ein paar schöner Augen willen; und der Bestand dieser neuen Schöpsuug — an der man übrigens bis auf den heutigen Tag die Sache einer „rohen sinnlichen Fanft" erkennen kann — hing von dem liebenswürdigen Lächeln einer schönen Engländerin ab. Heinrich Viii., der seinem Vater Heinrich Vii. gefolgt, lebte mit Katharina von Aragonien bereits in I7jährigcr Ehe, aus welcher drei Söhne und zwei Töchter entsprossen waren (wovon aber nur eine Tochter, Maria, am Leben blieb), als sündhafte Begierde ihn zum Ehebrüche und zur sogenannten Reformation der Kirche führte. Katharina — eine Tante des damaligen Kaisers Karl V. — war schon die Gemahlin seines älteren Bruders Arthur gewesen; und als dieser bald nach der Hochzeit

6. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 247

1842 - Dresden : Schmidt
Frankreich. 247 einnehmen. Der Seehandel erstreckt sich über ganz Euro- pa, nach der Levante, der Nordküste Asrika's, Ostindien, China, Nordamerika und Weftindien. Ausgeführt wird: Wein, Essig, Branntwein, Liköre, Oel, Früchte, Kapern, Saffran, Senf, Flmtensteine, Spiegel, Porzellan, Uhren, Metallwaaren, seidene Zeuge, Tapeten, Teppiche rc. Ein- geführt wird: Wolle, Baumwolle, Flachs, Hanf, Leder, Häute, Bauholz, Koblen, Metalle aller Art, Pech, Theer, Potasche, Tabak, Mastvieh, Pferde, Blei und die Blei- Präparate, Cichorien rc. — Die allgemeine Leihbank zu Paris disponirt über ein Kapital von 9vmill. Franken und dient zu-Unterstützung der Handeltreibenden. Die Staatsverfassung ist beschränkte Monar- chie, welche nur in männlicher Linie forterbt. Die beiden Reichscollegien, die Kammer der Pairs (aus altem und neuem Adel bestehend) und die Kammer der Deputir- ten vertreten die Rechte des Volks. Dem Könige bleibt die vollziehende Gewalt; aber die gesetzgebende und das Recht zu besteuern theilt er mit den Volksrepräsentanten. Die Mi- nister sind verantwortlich. Die Geschichte des Landes ist kürzlich folgende: Nach dem Sturz der Nömerherrschaft gründeten deutsche Völkerschaften, die Franken (daher Frankenreich, la France), hier eine Monarchie, an deren Spi- tze die Dynastie der Merowinger stand (5 — 7. Jahrh.). Das schon sehr erweiterte Reich kam an die Karolinger und wurde unter Karl d. G. eine Weltmonarchie, die sich vom Ebro bis zur Raab erstreckte. Karls Nachfolger theil- ten die Ländermasse zu Verdun (843) und durch diese Thei- lung wurde Frankreich ein eigner Staat. Die großen Va- sallen machten sich aber bald wieder unabhängig und die königliche Macht war beinahe nichtig, bis der mächtigste der Vasallen, Hugo Capet (981), sich auf den Thron schwang. Seine Nachkommen regiren noch jetzt. Nachdem Aussterben der geraden Linie kam die Nebenlinie der Va- lois (1328) zur Regirung (schwere Kriege mit England), hierauf das Haus der Bourbon s (1589). Mißbrauch der königlichen Macht veranlaßte die große Revolution (N89), aus welcher Napoleon Bonaparte als Kaiser hervorging (1894 — 1814). Nach des Weltftürmers Sturz kehrten die Bourbons zurück und Ludwig Xviii. gab dem Volke die Verfassung, welche aber durch seinen Nachfolger

7. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 254

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
254 England und der Norden bis zum Ende des elften Jahrhunderts. Königsgewalt beschränkende Macht zu gewinnen. Alle Aemter wurden an Normannen vergeben, und damit das Land sich schneller im Sinne der Sieger umgestalte, wurde die französische Sprache derselben in den Schulen gelehrt, wodurch die Sprache der Angelsachsen sich zu der spä- teren germanisch-romanischen englischen Sprache umzubilden begann. So erhielt dasselbe Land, in welchem die Angelsachsen das von den Römern angepsianzte Leben vernichtet hatten, unter dem Einflüsse der in Frankreich romanisirten Nordländer ein theilweise romanisches Ge- präge in Verfassung und Sprache. Die Kirche schien Anfangs aus der großen Veränderung Vortheil ziehen zu sollen. Denn Wilhelm, der auch in ihrem Bereiche die Eingeborenen durch Normannen zu ersetzen suchte, ließ es gerne geschehen, daß angelsächsische Geistliche ihrer Aemter unwürdig befunden und von ihren Stellen entfernt wurden. Dadurch erneuerte sich der zum Theil unkirchlich und unwissend gewor- dene Klerus des Landes aus dem damals überlegenen normannischen. So erhielt den Stuhl von Canterbnrp der fromme und gelehrte Lan- frank aus Pavia, bisheriger Abt des normannischen Klosters Bec. Doch im Gefolge des Lehenswesens stellte sich bald, zumal auch die Bischöfe zur Heeresfolge verpflichtet wurden, die königliche Investitur und mit ihr die Simonie ein. Die Verhältnisse wurden noch schlimmer unter Wilhelms Nachfolger. Bei seinem Tode im Jahre 1087 gab er seinem älteren Sohne Robert die Normandie, und dem zweiten, Wil- helm, England. Wilhelm Ii. (1087 — 1100), der Rothe genannt, übertraf überhaupt an Willkühr seinen Vater und hatte namentlich für die Güter der Kirche keine Schonung, wie für das Gedeihen der Kirche keine Sorge. Daher kam er, gleich Heinrich Iv. und Philipp I., in feindlichen Gegensatz zu Papst Urban Ii. Die Kirche Englands aber fand ihren Gregor au Lanfranks Nachfolger, Anselmus von Canterbury, der unter Wilhelms Nachfolger den Investiturstreit für England durch- kämpfte. Die Völkerwanderung des Nordens von Europa war zu Ende, und eine festere Ordnung war wenigstens in sofern eingetreten, als die Reiche England, Dänemark, Norwegen und Schweden, jedes für sich, nun seinen besondern Bestand hatte. Zwei Versuche des Dänen- königs Sven Estrithson, die durch Wilhelm den Eroberer in England erregte Unzufriedenheit zu abermaliger Eroberung des Landes zu be- nutzen, blieben ohne Erfolg. Der Geist der Unruhe, der die nordische Welt so vielfach bewegt hatte, dauerte aber im Innern der drei übrigen Reiche fort, da der Mangel an einer festen Erbfolgeordnung immer neue Kämpfe um die Herrschaft herbeiführte. Zwar blieb dieselbe in Dänemark in Svens, in Norwegen in Haralds, in Schweden, nachdem das alte auf Nagnar Lodbrok zurückgeführte Königsgeschlecht ausgestorben war, in Stenkils (1057 — 1066) Familie, aber unter den Gliedern
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