Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 333

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 333 — (1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland, sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000 Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens- weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse, Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak, der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund, der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang- artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände, Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder, Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen der Schlitten verwendet werden. Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr- hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands- leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort- gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden, Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.). 2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245). 3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten- kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl- reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf- stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt, werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.

2. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 178

1891 - Dresden : Höckner
— 178 - der ersten unter Lübeck, das durch seine günstige Lage an der kürzesten Lanbverbinbung zwischen Norb- und Ostsee, wie butch seinen Rang als Reichsstabt und als Mutterstabt der meisten Ostseestäbte (lübisches Recht) alle anberen überflügelte. 4. Die innere Verfassung konnte sich in btefert norb-beutschen Städten, meist Kolonialstäbten, die nicht aus hofrechtlichen Grundlagen entstanben waren, viel freier entwickeln als die der binnenbeutschen Gemeinben. An der Spitze stanb ein kauf-männifches Patriziat; ans ihm würden die jährlich wechselnben 12 — 14 „Ratmannen", so wie bte 2—4 leitenden „Bürgermeister" gewählt. Der „Gemeinbe" war ein bebeutenber Einfluß, namentlich bei außergewöhnlichen finanziellen ober kriegerischen Leistungen ober bei Abänberung der „Willküren" (Satzungen) gesichert. Darum war für bemokratische Bestrebungen nach sübdeutscher Art für lange Zeit hier kein Raum. Aber auch auf wirtschaftlichem Gebiete standen bte norddeutschen Stabte den stibbeutjchen fast ohne jeben Zusammenhang gegenüber; denn mit dem sübbeutschen Land- und Flußhaubel berührte sich der hansische Seehanbel nur am Nieberrhein und in Flanbern (Verschiebenheit des Münzwesens: kölnische Mark in Golb-, lübische in Silberwährung). 5. Als politische Macht erschien die Hansa zuerst im Kriege gegen Walbemar Iv. von Dänemark (1340—1375), der mit Hilfe ritterlicher ©ölbner aus Deutschland bte bänische Monarchie aus tiefem Verfall zu altem Glanze zu erheben gebachte. Die branbenburgischen Wirren nach dem Tode des letzten Askaniers (S. 172) hatten ihm die erste Gelegenheit geboten, nach dem Beispiel feiner Vorgänger in die norbbeutschen Verhältnisse einzugreifen. Die Thronstreitigkeilen in Schweden benützte er zur Anbahnung einer folgenreichen Familienverbindung (Verlobung feiner Tochter Margarete mit Hakon, dem Sohne des Königs Magnus und Mitregenten für Norwegen). Dann erzwang er 1360 bte Herausgabe des verpfändeten Schonen und erwarb bamit bte Herrschaft über bett ©und. 6. Waren bte Interessen der Hansa schon hierburch bebtoht, so zwang sie Walbemar Iv. gerabezn zum Kriege durch bte Plünderung des üppig-reichen Wisby auf Gotlanb 1361. Nach dem er inzwischen durch den Erwerb aller schwebt) chen Laube am Kattegat feine Herrschaft über die Meerengen vollenbet hatte, 1367schloffen die Hanfeftäbte 1367 die „Kölner Konföderation" unter Lübecks Leitung zum Kriege gegen Dänemark. Die wen-

3. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 181

1891 - Dresden : Höckner
— 181 — (seit dem Tode ihres Sohnes Olaf 1387 Königin von Dänemark und Norwegen), die ihrem Großneffen Erich von Pommern die Nachfolge nicht nur in Dänemark, sondern auch in Norwegen gesichert hatte, nun auch mit Hilfe des dortigen Adels ganz Schweden (bis auf Stockholm) in Besitz nahm. 2. Die Hilfe, welche Rostock und Wismar durch Ausgabe von Kaperbriefen der hartbedrängten schwedischen Hauptstadt leisteten, führte zur Ausbildung des räuberischen Unwesens der „Vitalianer" oder „Likendeler" (Klaus Störtebeker), die, vom deutschen Orden aus der Ostsee vertrieben, in gleicher Weise die Nordsee heimsuchten, bis sie endlich 1402 durch die Koggen der Nordseestädte überwältigt wurden. Unterdessen hatten sich 1397 1397 Dänemark-Schweden und Norwegen in der Union von Kalmar unter Margarete zu Schutz und Trutz gegen jeden 'auswärtigen Feind bei voller innerer Selbständigkeit verbunden; doch wußte sich die Hansa auch jetzt noch (durch Übergabe Stockholms an Erich) die Bestätigung ihrer Privilegien in allen drei Reichen zu sichern. 3. Dagegen erlag die Macht ihres alten Verbündeten, des deutschen Ordens, mit einem Schlage, als die sittlichen und auch die politisch-militärischen Grundlagen desselben zerstört wurden. Der fürstliche Prunk der Hochmeister in der Marienburg im Verkehr mit den zahlreichen, oft leichtfertigen Kreuzfahrern edlen Standes untergrub die Sittlichkeit des Ordenslebens, während die auf den blühenden Eigenhandel des Ordens neidischen Städte und der Landadel Preußens mit steigendem Unmut die Ausschließung vom Landesregiment ertrugen (der Eidechsenbund 1397). Der Übertritt der Litauer, des letzten noch heidnischen Volkes Osteuropas, zum Christentum 1386 machte 1386 die Fortsetzung der Kreuzzüge, die eigentliche Aufgabe des Ordens, unmöglich, und die gleichzeitig durch Vermählung des Großfürsten Jagello von Litauen (als Polenkönig Wladiflaw Iv.) mit der Erbin Polens herbeigeführte Union zwischen Litauen und Polen schuf dicht an der Ordensgrenze eine furchtbar überlegene Macht, die nach dem Besitz der Küstenlande streben mußte. 4. Der Übermacht der durch tatarische Reiter und tschechische Söldner (Ziska) verstärkten Polen und Litauer erlag das ganze Aufgebot des Preußenlandes unter dem Hochmeister Ulrich von Jungingen 1410 in der Schlacht bei Tannenberg. Wenngleich 1410 nun der tapfere Heinrich Reuß von Plauen, Komtur von Schwetz, die Marienburg rettete und der Orden im Frieden von

4. Neuere Geschichte - S. 26

1869 - Mainz : Kunze
26 800,000 das Land verlassen. — Auch der auf spanischer Seite liegende Theil des Königreichs Navarra (Hauptstadt Pampelona) wird später (1512) von Ferdinand erobert, im 2. Durch die Eroberung Granadas, nach 11jährigen Kreuzzügen gegen die Mauren. So wurde nach 741jähriger Herrschaft der letzte Rest des Islam im Westen Europas ge- brochen, während seine Macht im Osten immer drohender auf- tritt. Später, 1500'—1501, blutiger Glaubenskrieg gegen die unterworfenen Mauren, besonders angefacht durch Francisco Timenez. Francisco Li menez, geb. 143ö, Franziskanermönch, Einsiedler, seit 1492 Beichtvater der Königin, dann als Erzbischof von Toledo Primas der Spanischen Kirche, Cardinal und Großinquisitor. Z. Durch die Entdeckungen. — Portugal und die süd- lichen Provinzen Castiliens,' durch die italienischen Städte vom levantischen Handel verdrängt, suchen südliche Handelswege. Der Infant Heinrich ,der Seefahrer'. Entdeckung des Vorgebirges "8l der guten Hoffnung durch Bartholomäus D i a z 1486, des i4v8 Seewegs nach Ostindien durch Vasco da Ga ma 1498*). Christoph Columbus (Colombo), gcb. 1450 zu Genna, Sohn eines Wollenwcbers. in Pavia mit Mathematik beschäftigt, 14jährig auf der See, er- bietet sich 1470 vergebens Heinrich dem Seefahrer, die Ostküste Asiens durch eine 1-86 westliche Fahrt zu entdecken. Zuerst auch in Spanien, das mit dem Mauren- krieg beschäftigt war, abgewiesen, dann im Lager von Granada von Jsabeüa, die von politischen Eroberung?- und christlichen Missionsgedanken erfüllt war, zum Admiral und zum erblichen Vicckönig aller im Westocean zu entdeckenden Länder ernannt. Erste Fahrt 1492—1493. Entdeckung der Inseln Guanahani (St. Salvador), Cuba, Haiti (Hispaniola). Zweite Fahrt 1493—1496, (mit Las Casas und andern Missio- naren). Pabst Alexander Vi bestätigt den Besitz der Er- werbungen; Entdeckung der kleinen Antillen, Jamaicas; auf Haïti die erste spanische Stadt. Dritte Fahrt 1498—1500. Entdeckung des Amerikanischen Festlandes an der Orinokomündung. Die Verbrecher-Colonieen ohne Gedeihen, Columbus ver- leumdet, zur Verantwortung nach Spanien zurückgeführt, doch von Jsabella zur vierten Fahrt ermächtigt. *) Der erste Versuch zur Entdeckung des Seewegs nach Ostindien, von Genuesen ausgehend, fällt bereits in das Jahr 1291. Diese ganze Richtung der Entdeckungsfahrten gehört also noch ins Mittelalter, siehe Seite 1. —

5. Erdkunde - S. 139

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 139 — c) Die Spanier bekennen sich mit ganz geringen Ausnahmen zur katholischen Religion. ä) Für geistige Bildung, uameutlich für das Volksschul- Wesen, ist nicht ausreichend gesorgt. Höhere Schulen sind reichlich vorhanden, stehen aber nicht immer auf der Höhe der Zeit. e) Spanien ist eine konstitutionelle Monarchie. Es wird in 49 -— meist nach Städten benannte — Provinzen eingeteilt. Für die geographische Beschreibung behält man gewöhnlich die historische Einteilung bei. Die centrale Hochebene: 1. Neucastilien. Die Hauptstadt Madrid am wasserarmen Manzanares (492 000 E.), fast in der Mitte des Reiches in einförmiger, wenig angebauter Gegend, ist der Sammelplatz des spanischen Land- Handels. — Toledo am Tajo (21 000 E.) hat altberühmte Degenklingenfabrikation.— Bei Almaden an der Sierra Morena sind die ergiebigsten Quecksilbergruben Europas. 2. und 3. Altcastilien und Leon. Sautander (42 000 E.), wichtige Hafen- stadt am biscayischen Buseu. — Burgos (31 000 E.) war früher ein prächtiger Königssitz. — V a l l a d o l i d (62 000 E.) blüht nach langem Verfall in neuerer Bild 4t. Bauer aus Catalonien. 3^^ wieder auf. Salaintlnta, im Mittelalter berühmte Universität. 4. Estremadura. Badajoz (27 000 E.) ist eine starke Grenz- festung gegen Portugal. Im Norden: 5. und 6. Galicien und Asturien. Die Seehandelsstadt Coruna (37 000 E.) und der befestigte Kriegshafen Ferrol liegen an einer Bucht. — Santiago unweit der Westküste ist ein berühmter Wall-

6. Erdkunde - S. 136

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
136 sind die größten Städte und zugleich die wichtigsten Handelsplätze. — Marsala ist durch Weinbau bekannt. 17. Die Insel Sardinien ist fast durchweg gebirgig und schwach bevölkert. Hauptort Cagliari (45 000 E.). Bei Igle- sias reiche Blei- und Zinklager. Am Nordostabhange des Apennin liegt unweit des Meeres die uralte, kleine Republik San Marino, 60 qkm mit 9000 E. Italienische Kolonie ist Erythräa (247 000 qkm und 200 000 E.) am Roten Meere. die Pyrenäen-Halbinsel. I. Die Pyrenäen-Halbiusel, ein unregelmäßiges Viereck, hat unter deu europäischen Halbinseln die geringste Küstengliederung. Die Küsten sind auf weite Strecken flach und sumpfig, doch bieten namentlich im Südosten und Nordwesten Steilküsten mit tiefen Ein- schnitten vortreffliche Häfen dar. Die Jnfelbildung ist gering; nur an der Ostküste liegen zwei Gruppen: die Pity usen und die Balearen. Ii. Die Halbinsel zeigt eine auffallend gleichmäßige Ver- teilung der verschiedenen Bodengestaltungen: a) Die Mitte wird von einem großen Tafelland eingenommen, welches durch das Ca stilische Scheidegebirge (Sierra Gua- darrama) in die beiden Hochebenen von Altcastilien und Neu- castilien geteilt ist. b) Dieses centrale Hochland ist von drei Randgebirgen umgeben: im Norden vom Cant abrischen, im Nordosten vom Iberischen Gebirge, im Süden von der erzreichen Sierra M o ren a. c) Jedes der zwei letztern Randgebirge fällt zu einem Tief- lande ab: das nordöstliche zur (aragonischen) Tiefebene des Ebro, das südliche zum (andalusischen) Tiefland des Gnadalquivir. d) Diese Tiesläuder werden wieder von zwei Hochgebirgen begrenzt: im Norden von den Pyrenäen, im Süden von der Sierra Nevada.

7. Erdkunde - S. 138

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 138 — Hochebene ist die Heimat der Merinos (Schafe mit langer, feiner Wolle), welche in großen Herden weidend umherziehen. — Ein der- hältnismäßig kleiner Teil der Halbinsel, nämlich die andalnsische Tief- ebene, ferner die geschützten Strecken der Ost-, Süd- und Westküste haben wirklich südliches Klima und südliche Vegetation. V. Die Halbinsel ist auf die beiden Königreiche Spanien und Portugal verteilt. Das Königreich Spanien. a) Spanien hat auf einem Flächenraum von 497 000 qkm 18 Millionen Einwohner. Die durchschnittliche Bevölkeruugsdichtig- keit beträgt also 36 auf 1 qkm. Am schwächsten ist die große Hoch- ebene, am stärksten die Ostküste bewohnt. — Sechs Städte haben mehr als 100 000 Einwohner. b) Die Spanier sind ein romanisches Mischvolk, entstanden aus der Vermengung der iberischen Ureinwohner mit den eingewan- derten Römern, Germanen und Arabern. Reste der iberischen Ur- einwohner sind die Basken am Golf von Biscaya. Hauptnahrungsquelle der Spanier ist die Landwirtschaft. Obwohl große Bodenstrecken nicht anbaufähig sind, wird der Bedarf an Getreide hinreichend erzengt. Der Süden und Südosten liefern Südfrüchte aller Art, wie auch die nützliche Korkeiche. Von großer Wichtigkeit ist der Weinbau. Berühmte Sorten sind besonders Malaga- und Jerezwein. — Die Viehzucht ist im Hochlande vor- nehmlich auf Schafzucht beschränkt. Im Norden ist außerdem noch die Rindviehzucht, im Süden die Pferdezucht (andalnsische Rasse), im Osten die Pflege der Seidenraupe von Bedeutung. — Den Haupt- reichtum Spaniens bilden seine Mineralschätze. Es finden sich in großer Menge: Quecksilber, Eisen, Blei, Silber und Steinkohlen. Die Bergwerke sind aber größtenteils im Besitze der Ausländer (be- sonders der Engländer). — Die spanische Industrie hat sich in neuerer Zeit gehoben, doch ist nur die Verarbeitung von Baumwolle und Seide von Bedeutung — Auch der Haudel Spaniens ist, be- sonders im Vergleich mit frühern Glanzzeiten, ziemlich gering.

8. Erdkunde - S. 142

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 142 — der berühmte, meist unter dem englischen Namen Sherry bekannte Wein gebaut. — Malaga (134000 E.), Hauptausfuhrhafen des feurigen Malagaweins. — Granada (73 000 E.) in reich bewässer- ter, üppig fruchtbarer Lage. Über der Stadt erhebt sich die Al- hambra, der großartige, nunmehr verfallende maurische Köuigspalast (Bild 45, S. 140). 14. Die Balearen und Pityusen, zwei Inselgruppen östlich des Golfes von Valencia. Hauptorte sind die befestigten Hafen- Plätze Palma (61000 E.) und Mahon. Unweit der Südspitze Spaniens erhebt sich der seit 1704 den Engländern gehörende, stark befestigte Felsen von Gibraltar, „der Schlüssel des Mittelmeeres" (Bild 46, S. 141). In einem wilden Hochthal der östlichen Pyrenäen hat sich seit mehr als 1000 Jahren die kleine Bauernrepublik Andorra erhalten, 452 qkm groß mit etwa 6000 E. Spanische Kolonien. Spanien hat von seinem frühern Ungeheuern Kolonialbesitz nur noch in Afrika mehrere befestigte Plätze an der Nordküste, darunter Ceuta, Gibraltar gegenüber, ferner die Canarischen Inseln und zwei Inseln im Golf von Guinea. Das Königreich Portugal. a) Portugal hat 92 000 qkm und 5 Millionen Einwohner, demnach durchschnittlich 55 aus 1 qkm. Das Land hat nur zwei bedeutende Städte. b) Die Portugiesen sind ein romanisches Misch Volk und ausschließlich katholisch. Wie in Spanien ist auch in Portugal die Landwirtschaft Hanpterwerbsquelle der Bewohner; doch wird Getreidebau nicht aus- reichend betrieben. Von desto größerer Bedeutung ist die Gewinnuug von Wein, Öl und Südfrüchten. Die Viehzucht ist gering, ebenso der Bergbau. Die meisten Jndnstrieerzengnisse werden aus andern Ländern (besonders aus Großbritannien) eingeführt. Auch der Handel ist zumeist in den Händen der Ausländer.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 89

1870 - Mainz : Kunze
kaiserliche Freibriefe schon durch Heinrich Iv. an einzelne Städte, z. B. an die Bischofsstädte Worms und Speyer: die meisten Ver- leihungen durch Friedrich Ii. Hohe Bedeutung Kölus in der Entwicklung des deutschen Städtelebens (s. ob. S. 69); in Süd- deutschland besonders das Vorbild Freiburgs, im Norden das von Soest, dessen Recht u. a. auch Lübeck annimmt. — Der Kmnpf der Zünfte gegen die Geschlechter um die Rathssähigkeit, dem Wettstreit der Plebs gegen die Patricier int alten Rom ver- gleichbar, erfüllt die deutsche Städtegeschichte im 14. und 15. Jahr- hundert. — Die Bauten und das Kunstleben der Städte (im Süden Nürnberg, Augsburg, Ulm u. a.). Die drei Haupteinungen deutscher Städte sind: a. Die drutsche Hansa, atls dem Streben nach Schutz und Ausbreitung zunächst norddeutscher Handelsinteressen und ans mancherlei vereinzelten und zum Theil dunkeln Anfättgen (die frühste Verbindung die zwischen Hamburg und Lübeck) seit dem Ende des 13. Jahrhunderts entsprungen, im Laufe des 14. zur vollsten Blüthe entfaltet; seit 1350 über 90 Glieder des Bundes von Esthland bis Flandern, Lübeck Bundeshaupt, fast im Allein- besitz des itordischen Handels. Anfängliche Eintheilung der Hansa in Drittel, später in Viertel (Quartiere): das westfälische mit Köln, das sächsische mit Braunschweig, das wendische mit Lübeck, das preußische mit Danzig als Vorort; — Städte- tage. Wiederholte heiße Kämpfe mit den Nordstaaten Dänemark und Norwegen (der siegreiche Heldenkampf von 1368—70 gegen den Dänenkönig Waldemar Iii) entwickelten die Seemacht der der Hansa — die größte deutsche Flotte, die das Vaterland je besessen! — und verschafften ihr die Herrschaft der nordischen Meere. — Haupthandelsstationen in Londott, Brügge, Nowgorod, Bergen, Wisby (ans Gothland), Stockholtn. Mit dem Umschwung des Welthandels am Ende des Mittelalters und dem Beginne der Neuzeit sank die Blüthe der Hansa wie die der italischen Seestädte. d. Der rheinische Städtebund (s. ob. S. 73), bereits 1254 von Worms und Mainz (Arnold von Walpot) zur Her- stellung des Landfriedens und zum Schutz des Handels begründet, über viele andere rheinische und ferner gelegene Städte (z. B. Nürnberg und Regensburg, Minden und Bregiem, zuletzt mehr als 70) ausgebreitet, auch geistlichen und weltlichen Fürsten zu- gänglich, daher kein reiner Stad leb und wie die Hansa. Die

10. Geschichte des Mittelalters - S. 98

1870 - Mainz : Kunze
Iv. Außerdrnljche Länder. A. Italien. Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben- einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht nach Vereinigung und Einheit der Theile. Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer- splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi 1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi (Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I (1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara- gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. — 3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs- formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be- kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte. Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er- hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou), unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr- hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar- dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-
   bis 10 von 130 weiter»  »»
130 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 130 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 5
3 8
4 20
5 3
6 61
7 4
8 0
9 0
10 3
11 0
12 1
13 5
14 0
15 21
16 0
17 19
18 0
19 5
20 0
21 3
22 12
23 0
24 9
25 1
26 6
27 2
28 0
29 22
30 2
31 9
32 10
33 1
34 3
35 1
36 2
37 7
38 11
39 2
40 1
41 18
42 9
43 0
44 1
45 8
46 3
47 0
48 2
49 22

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 37
1 33
2 1
3 36
4 53
5 1
6 19
7 8
8 36
9 61
10 11
11 40
12 8
13 8
14 5
15 43
16 44
17 154
18 9
19 7
20 87
21 31
22 3
23 26
24 3
25 19
26 8
27 13
28 31
29 8
30 7
31 0
32 10
33 193
34 194
35 21
36 30
37 10
38 2
39 18
40 20
41 68
42 12
43 73
44 2
45 30
46 17
47 3
48 24
49 20
50 49
51 4
52 14
53 52
54 16
55 7
56 14
57 5
58 10
59 16
60 8
61 30
62 97
63 5
64 61
65 30
66 18
67 10
68 36
69 34
70 53
71 19
72 18
73 18
74 32
75 5
76 46
77 23
78 28
79 26
80 3
81 4
82 8
83 43
84 12
85 6
86 26
87 12
88 8
89 64
90 19
91 8
92 98
93 6
94 46
95 70
96 28
97 7
98 110
99 49

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 120
1 180
2 29
3 56
4 56
5 44
6 192
7 78
8 10
9 26
10 44
11 199
12 169
13 54
14 64
15 9
16 168
17 3
18 59
19 144
20 80
21 4
22 19
23 14
24 330
25 141
26 201
27 14
28 56
29 25
30 6
31 63
32 127
33 241
34 282
35 5
36 40
37 12
38 25
39 142
40 40
41 9
42 30
43 65
44 29
45 67
46 43
47 230
48 87
49 25
50 58
51 54
52 201
53 103
54 140
55 28
56 5
57 15
58 82
59 268
60 25
61 15
62 59
63 11
64 86
65 29
66 22
67 26
68 48
69 19
70 43
71 36
72 81
73 33
74 37
75 74
76 100
77 532
78 367
79 23
80 216
81 355
82 27
83 249
84 24
85 27
86 134
87 147
88 36
89 126
90 68
91 66
92 38
93 33
94 153
95 225
96 35
97 122
98 56
99 33
100 193
101 273
102 61
103 66
104 346
105 38
106 15
107 164
108 54
109 308
110 54
111 8
112 24
113 389
114 177
115 32
116 21
117 18
118 26
119 205
120 15
121 43
122 195
123 34
124 170
125 43
126 176
127 268
128 36
129 140
130 53
131 182
132 195
133 295
134 136
135 23
136 233
137 108
138 139
139 78
140 41
141 8
142 168
143 63
144 28
145 92
146 26
147 27
148 162
149 196
150 15
151 71
152 97
153 103
154 41
155 33
156 39
157 44
158 402
159 266
160 237
161 14
162 9
163 7
164 66
165 152
166 82
167 23
168 37
169 42
170 11
171 289
172 32
173 97
174 34
175 304
176 53
177 334
178 137
179 112
180 92
181 9
182 192
183 378
184 309
185 57
186 138
187 45
188 643
189 49
190 1
191 71
192 34
193 559
194 68
195 131
196 54
197 214
198 6
199 76