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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 19

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 19 — Gegenden, namentlich in der Libyschen Wüste, bilden die dichtgedrängten Dünen- züge förmliche Gebirgslandschaften. 4. Die Lehmwüste. Sie hat in der Sahara die geringste Ausdehnung und findet sich in Einsenkungen, die ehedem Seebecken waren. Der Boden besteht aus feinem Schlamm oder Lehm und ist gewöhnlich stark von Salz durchsetzt. Fällt einmal ein Regenguß, so verwandelt er sich in eine kotige Masse; dann wird er wieder hart und trocken und zerspringt in der Hitze in Schollen. Nach Chavanne entfallen in der Sahara Mill. qkm auf Stein- und Kiesflächen, 2 Mill. auf Gebirge, l1^ Mill. auf Dünengebiete. Die westliche Sahara beginnt mit einem mehrere Tagereisen breiten Tieflands- streifen, der am Atlantischen Ozean entlang zieht. Hohe Dünen bedecken die hafenlose Küste und setzen sich ins Innere des Landes fort. Allmählich hebt sich der Boden ans 3—400 m, Abb. 4. Karawane in der Dünenwüste. wird aber noch öfter von tiefer liegenden Gebieten unterbrochen. So zieht sich eine breite Senke, deren mittlerer Teil als El Dschuf, Bauch der Wüste, bezeichnet wird, in nö. Richtung vom Senegal bis zur kleinen Syrte. In ihr liegt u. a. die große Oase Tuat und das Gebiet der tunesischen Schotts (S. 16). In der W.sahara nehmen Dünenland- schasten einen großen Raum ein (Abb. 4). „Man stelle sich ein Chaos von scharfgeschnittenen Bergkämmen, von spitzen Zacken, von bald langgezogenen, bald halbmondförmig gekrümmten Rücken vor, ein endloses Meer von großen Sandwellen mit staunenswert glatten Ab- hängen, orangegelb oder rötlich widerscheinend, von tiefen Schluchten durchschnitten, in denen der Mensch, verloren zwischen diesen wandernden Mauern, erstickt; man denke sich alles dies schweigend, unbeweglich wie ein plötzlich erstarrtes wütendes Meer, alles aber in eine solche Lichtglut getaucht, so erleuchtet durch die Macht der Sonne, daß man nicht gelben Sand, fondern eine Anhäufung von Goldstaub zu sehen glaubt, und man wird ein schwache Vorstellung von einer solchen Landschaft bekommen" (Schirmer). Eine Wanderung 2*

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 22

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 22 — mäßig, so daß Felsen von allen Größen und Formen aus den Gestemstrümmern hervor- ragen. Dazu kommt dann als zweite umbildende und zerstörende Macht der Wind. Er leistet eine doppelte Arbeit. Die eine besteht darin, daß er den Staub und Sand erfaßt und oft weithin fortträgt. Daher sind die höheren Gebiete der Sahara meist Fels- und Kieswüste. Der Wind bläst alle feinen Stoffe weg und lagert sie in den tiefer liegenden Landschaften ab, wo darum die Scmdwüste vorherrschend ist. Die gewaltigen Dünen der Libyschen Wüste und der w. Sahara sind nichts anders als Anhäufungen von Sand, den der Wind von den Hochflächen und aus den Gebirgen hier zusammengeweht hat. Aber der Wind trägt auch zur Zerstörung des Gesteins bei. Er dringt in alle Ritzen der Felsen ein, bläst die feinkörnigen Bindemittel heraus und hilft so das Gefüge lockern. Ist er mit Sand beladen, so übt er zugleich eine wetzende, abschleifende Wirkung aus (Kor- rasion). Von dem heftigen Anprall der Sandkörner werden alle Felsoberflächen geglättet und erhalten einen eigenartigen Firnisglanz. Die weichen Teile der Gesteine werden natürlich stärker angegriffen und weggescheuert, und so bilden sich auf den Felsen eigen- tümliche Streifen, Rillen und rundliche Vertiefungen. Aus der vereinigten Arbeit der Wärmeschwankung und des Windes gehen oft die merkwürdigsten Gebilde hervor. „Hier scheinen", schreibt Walther, „Pilze oder Kohlköpfe von rotem Granit aus dem Boden zu wachsen (Abb. 5), dort bilden riesige Blöcke ein gewaltiges Haufenwerk. Tiefe Höhlen kriechen in die Felsen hinein, als ob riesige Wühltiere sie ausgegraben hätten. Hier liegt ein großer Block, der innen so hohl ist, daß ein Einsiedler leicht seine Wohnung darin aufschlagen könnte. Überall erkennen wir mit wenig Phantasie grinsende Menschenköpfe und abenteuerliche Tiergestalten". Eine häufige Erscheinung in der Sahara sind die Zeugen, vereinzelt oder in Gruppen und Reihen aufragende Felsen, die als Überreste einer zusammenhängenden, zerstörten Gesteinsdecke anzusehen sind. Klima. Die Sahara gehört zu den heißesten Landstrichen der Erde. Im Sommer steigt die Hitze um Mittag nicht selten aus 50 °, ja in der Arabischen Wüste am Roten Meere hat man bei bedecktem Himmel schon 65 0 gemessen, und der Sand soll sich auf 70 0 erwärmen, so daß man Eier darin sieden kann. „In der Sahara ist die Erde Feuer und der Wind eine Flamme", sagt der Araber. Im Gegensatze zu den Tagen sind die Nächte kühl. Man hat tägliche Wärmeschwankungen bis zu 41 0 beobachtet, und im Winter fällt das Thermo- meter des Nachts nicht selten auf 1—6 0 unter Null. Die Ursachen dieser scharfen Gegensätze sind der kahle Fels- und Sandboden, der sich rasch er- hitzt, aber auch ebenso schnell wieder erkaltet, und der fast immer wolkenlose Himmel, der die Wärme ungehindert ausstrahlen läßt, wozu dann noch die weite Entfernung der Sahara vom Weltmeere kommt, das nnr in den w. Küsten- gegenden seinen Einfluß geltend machen kann. Was die Sahara aber zur Wüste macht, ist nicht die Hitze, sondern der Mangel an Niederschlägen. Ob es Gebiete in ihr gibt, die völlig regenlos sind, ist allerdings fraglich, Selbst in den trockensten Gegenden hat man wölken- bruchartige Güsse beobachtet; aber sie sind selten, und es können mitunter Jahre vergehen, ehe ein Tropfen den Boden befeuchtet. Doch bildet sich bei der starken nächtlichen Abkühlung häufig Tau. Infolge der Trockenheit ist die Sahara ohne einen dauernd fließenden Wasserlauf. Zwar trifft man nicht selten auf Flußtäler,

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 73

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 73 — um der wertvollen Federn willen. Veranlassung dazu gab der Umstand, daß die wilden Strauße infolge der unablässigen Jagd, die man auf sie machte, immer seltener wurden, die Federn also gewaltig im Preise stiegen. 1864 wurden im Kaplande mit zwei gefangenen Straußen die ersten Versuche gemacht. Einen größeren Aufschwung aber nahm die Zucht erst, als es 1869 gelang, durch künstliche Bebrütung der Eier die Zahl der zahmen Strauße erheblich zu vermehren. Gegenwärtig soll ihre Zahl 700000 betragen. Der Preis der Federn ist infolgedessen erheblich zurückgegangen und die Straußenzucht weniger lohnend als früher. Während z. B. 1882 das Kz Federn 172 Mk. kostete, erhält der Züchter heute nur noch 75—80 Mk. dafür. — Wenn die Straußenzucht gedeihen soll, müssen den Tieren möglichst die Bedingungen geschaffen werden, unter denen sie im wilden Zustande leben. Das am besten geeignete Gebiet ist die Karru. Quadratkilo- metergroße Flächen sind hier mit Drahtgittern umzäunt und bieten den Straußen Raum, sich frei umherzutummeln. Alle 6—8 Monate werden den erwachsenen Tieren die für den Verkauf geeigneten Federn „abgepflückt". Man treibt die Vögel einzeln in einen engen Verschlag, damit man vor ihren gefährlichen Schnabelhieben sicher ist, und schneidet die Federn mit einem scharfen Meffer dicht über der Haut ab, so daß die Tiere keinen Schmerz empfinden. Die großen langen Federn, die sogen. Amazonen, sitzen an den Flügeln und am Schwanz. Ihre blendendweiße Farbe bekommen sie allerdings erst durch sorgfältiges Bleichen, denn in natürlichem Zustande haben sie einen gelblichen Ton. Ebenso sind die Federn von Natur glalt und flach. Die Kräuselung erhalten sie erst unter den geschickten Händen der Arbeiterinnen. Der Hauptmarkt für Straußenfedern ist London, wo jährlich für über 20 Mill. Mk. verkauft werden. Einen gewaltigen Reichtum besitzt Südafrika an Bodenschätzen, besonders Gold und Diamanten, in geringerem Maße an Kohlen, Kupfer und Silber. Das meiste Gold liefert Transvaal, wo man zahlreiche Fundstätten erschlossen hat. Weitaus am ergiebigsten sind die bei Johannisburg am Witwatersrand, einem niedrigen, wö. verlaufenden Höhenzuge. Das edle Metall wird fast durchweg bergmännisch aus festem Gestein gewonnen. 1908 belief sich die Golderzeugung in Transvaal auf rund 600 Mill. Mk., mehr als ein Drittel der Gesamtausbeute der Erde (1700 Mill. Mk.). Daneben kommt noch Rhodefia in Betracht (52 Mill. Mk.), während die andern Gebiete nur geringe Mengen liefern. Diamanten sind über ganz Südafrika verbreitet. Man kennt bis jetzt nicht weniger als 90 Fundbezirke. Die Edelsteine finden sich teils in losen Schottermassen, namentlich zu beiden Seiten des Vaalslusses, teils in einem festen, tuff- artigen Ergußgestein. Den ersten Diamanten fand 1867 ein Bur, der beim Verkauf 20000 Mk. daraus löste. Einen zweiten, bedeutend größeren, den man später als den „Stern Südafrikas" bezeichnete, erhandelte er von einem Negerhäuptling für 500 Schafe, 12 Rinder und 2 Pferde im Werte von 5400 Mk. und erhielt dafür auf der Londoner Industrieausstellung 220000 Mk. Geschliffen hatte er einen Wert von 500000 Mk. Die Nachricht von diesen u. a. Funden lockte ganze Scharen von Gräbern herbei. 1870 waren am Vaalslusse 10000 Diamantsucher tätig, die aus den alten Schottermassen die wertvollen Steine auswuschen. Als man dann auch Diamanten in festem Gestein entdeckte, besonders bei Kimberley, ging man zum Bergwerksbetrieb über. Dieser lag anfangs in den Händen kleiner Gesellschaften, die aber nicht über genügende Mittel verfügten, die nötigen Anlagen zu machen. Einen großartigen Aufschwung nahm die Diamantengewinnung erst, als es dem damals in Südafrika mächtigsten Manne, Eecil Rhodes, gelang, mit Hilfe des Hauses Rothschild in London die kleinen Gesellschaften aufzukaufen und zu der großen

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 37

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — auf die Zahlung der schon erwähnten jährlichen Abgabe beschränkt. Als 1882 in Ägypten ein Ausstand ausbrach, der sich insbesondere gegen den Einfluß Englands und Frankreichs richtete, besetzten die Engländer das Land und brachten mit „Genehmigung" des Khediven, aber unter dem Widerspruch des Sultans die ganze Verwaltung in ihre Hände. Jedem Minister wurde ein englischer Staatssekretär beigegeben, das Finanzwesen nach englischem Vorbilde umgestaltet, die ägyptische Armee aufgelöst und dann später durch englische Offiziere neu eingerichtet. Außerdem blieben auch englische Truppen im Lande. In langen, schwierigen Kämpfen wurde dann von den Engländern auch der ägyptische Sudan, der sich 1882 losgerissen hatte, wieder erobert (1899). 3. Der Sudan. Bodengestalt und Gewässer. S. von der Sahara liegt der Sudan, das „Land der Schwarzen" (Neger). Als ein 1000—1500 km breiter Streifen erstreckt er sich vom Atlantischen Ozean bis zum Hochlande von Abessinien. Die Südgrenze wird im W. durch den Busen von Guinea gebildet, weiter ö. durch eine unter dem 5. Breitengrade verlausende Bodenanschwellung, die das Kongobecken im N. umsäumt, und durch den Nordabsall des Ostafrikanischen Hochlandes. Trotz seiner gewaltigen Ausdehnung (7 Mill. qkm, fast 3/4 der Größe Europas) hat der Sudan ein ziemlich einheitliches Gepräge, nicht nur in seinem geologischen Aufbau und seiner Oberflächenbildung, sondern auch in Klima, Pflanzen- und Tierwelt und in der Kultur seiner Bewohner. Das Grundgerüst des Landes bildet ein abgetragenes Faltengebirge der Urzeit aus kristallinischen Schiefern mit Durchbrüchen von älteren Erstarrungsgesteinen, Granit, Grünstein, Porphyr. In einigen Gebieten, besonders im W. und O., finden sich auch paläozoische Schichten, und in der Tertiärzeit haben an manchen Orten vulkanische Aus- brüche stattgefunden und z. T. hohe Kegelberge gebildet. Seit der paläozoischen Zeit ist der Sudan nicht wieder vom Meere bedeckt gewesen. Daher ist die Verwitterung und Ab- tragung weit vorgeschritten und fast das ganze Land eingeebnet worden. Nur Verhältnis- mäßig kleine Gebirgsmafsen mit z. T. stark zerrissenen Formen haben sich erhalten. Unter den Bodenarten hat der Laterit, ein rötlicher oder gelber Lehm, eine außerordentlich weite Verbreitung. Seine Farbe verdankt er dem starken Gehalt an Eisenoxyd, wie denn auch häufig Knollen von Brauneisenstein, mitunter bis zu 50 kg Gewicht, in ihm eingebettet sind. Der Laterit erreicht oft eine Mächtigkeit bis zu 30 und mehr irr. Er hat gewöhnlich ein lockeres, fchwammig-zelliges Gefüge und ist daher sehr wasserdurchlässig. „Selbst nach einem starken Platzregen ist jede Pfütze binnen kurzer Zeit verschwunden, und mitten im regenreichen Tropengebiete liegen die Bäche in den Lateritgeländen viele Monate trocken." Unter dem Einflüsse der starken Regengüsse und des Sonnenbrandes verwandelt sich die Oberflächenschicht oft in eine steinharte, schlackenartige, von Sprüngen zerrissene Masse. Daher auch der Name, der vom lateinischen later, der Ziegelstein, abgeleitet ist. Diese Beschaffenheit im Verein mit der Durchlässigkeit ist dem Pflauzenwuchse nicht günstig, wes- halb auch in Lateritläudern Steppen und Sawannen eine so weite Verbreitung haben. Größere Fruchtbarkeit findet sich nur da, wo das Land reichlich befeuchtet wird. Der Laterit ist auf die Tropengegenden beschränkt, da große Hitze, der Wechsel von nassen und trockenen Jahreszeiten und üppiger Pflanzenwuchs die Voraussetzung seiner Bildung sind. In Afrika soll er 49 °/0 der Gesamtfläche einnehmen, in Südamerika 43, in Asien 16°/0.

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 107

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 107 — da, wo sich Seitentäler öffnen, auch fruchtbare Oasen. S. vom See hebt sich das Land wieder und bildet das Wadi el Araba, das sich als südlichster Teil des Syrischen Grabens bis zum Roten Meere fortsetzt. Eine besondere Beachtung verdient der südliche, durch eine vorspringende Halbinsel abgetrennte Teil des Sees. Er ist sehr seicht, und hier lag wahrscheinlich das fruchtbare Tal Tiddim mit den untergegangenen Städten Sodom und Gomorra. Zwei deutsche Geologen, Nötling und Blankenhorn, haben die Gegend eingehend untersucht, sind aber bezüglich des Vorganges zu verschiedenen Ergebnissen gekommen. „Nötling bringt das Ereignis mit einem vulkanischen Ausbruche in Verbindung, wie solche in geschichtlicher Zeit hier noch stattgefunden hätten. Ganz in der Nähe, in Moab, zeigen sich überall Spuren vulkanischer Tätigkeit. Durch ein Erdbeben sei ein verstopfter Ausbruchskanal geöffnet worden, ein Ausbruch habe Asche und Lapilli ausgeschüttet und eine Rauchsäule aufsteigen lassen: die Rauchsäule, die Abraham am Rande des Hochlandes bei Hebron sah, „glich der Rauchsäule aus einem Schmelzofen". Blankenhorn dagegen bringt das Ereignis in Verbindung mit einer weiteren Entwicklung der Grabenversenkung durch Untersinken längs der Spalten. Er sieht darin die Fortsetzung oder das letzte Stadium der Vorgänge, die die ganze Grabenversenkung gebildet haben. Den Feuer- und Schwefelregen erklärt er durch hervordringende, durch Selbstentzündung in Brand geratene Kohlenwasserstoff- und Schwefelwasserstoffgase. Die Bibelworte deuten auf Niederwerfen und Einsturz der Städte durch Erdbeben. Die Städte wurden „umgekehrt". Die losen Massen auf der Talsohle sanken ein, das Grundwasser brach hervor, und das Tote Meer überflutete die Niederung, Erscheinungen, die ähnlich auch in neuerer Zeit, z. B. 1862 am Südende des Baikalsees, beobachtet worden sind" (Th. Fischer). Das Ostjordanland trägt in viel höherem Maße das Gepräge einer Hoch- fläche als das Westjordanland. Nur nach dem Ghor hin ist es stark von Schluchten zerrissen. Ö. vom Toten Meere erheben sich die Moabiterberge und das schwer zugängliche Pisgagebirge mit dem Nebo. Die Landschaft Moab hat fruchtbaren Boden und war im Altertum gut angebaut und dicht bevölkert und hat auch heute noch neben Steppen Wälder und Ackerland. Weiter n. liegt die Landschaft Hauran, ein Gebiet erloschener Feuerberge mit noch wohlerhaltenen Kratern und großen Lavafeldern. Das Gebirge Hauran, dessen höchster Punkt den Rigi übertrifft, wirkt als Regenfänger und entsendet nach W. hin zahlreiche Bäche. Diese durchfließen die etwa 3099 qkm große, äußerst fruchtbare Landschaft Nukra, die den besten Weizen der Erde erzengt und als die Kornkammer Syriens bezeichnet werden kann. Auch das Gebirge selbst liefert viel Getreide und trägt auf seinen Höhen schöne Wälder. Sonst ist das Ostjordanland überwiegend Steppe, ein Land der Viehzucht. Das Klima. Palästina hat zwei Jahreszeiten, Sommer und Winter. Jener ist die Zeit der Dürre, wo vom Juni bis zum Oktober kein Wölkchen am Himmel erscheint, dieser die Regenzeit, die gewöhnlich im Januar ihren Höhe- Punkt erreicht. Auch Schnee fällt mitunter, verschwindet aber sogleich wieder, und das Hochland hat auch einige gelinde Frosttage. Die mittlere Jahreswärme beträgt in Jerusalem 17°; der Januar hat 8,4, der Juli 24,3°. Wärmer ist das Küstenland, tropisch heiß das Ghor. Die Niederschlagsmenge, 60—70 cm,

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 147

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 147 — (@. 134). Das Tiefland enthält Erdöl, und die benachbarten Inseln Bangka und Biliton haben reiche Zinnlager, die hauptsächlich von Chinesen aus- gebeutet werden. — Die bedeutendsten Städte sind Palembang (60 000 E.) in der so. Niederung und Padang (35 000 E.) an der Westküste. J b) Java (122 000 qkm, 30 Mill. E., 219 auf 1 qkm) ist zwar die kleinste, aber die schönste, fruchtbarste und an Erzeugnissen reichste unter den großen Sundainselu, „die Perle in der Krone der Niederlande". Sie ist 1100 km lang, 55—200 km breit und größtenteils gebirgig. Sie enthält 121 Feuerberge, darunter 5 noch tätige, und ist das vulkaureichste Gebiet der Erde. Neun dieser Berge ragen über 3000 m empor. An vielen Stellen finden sich heiße Quellen, Schlammsprudel und Gasquellen, und häufig auf- tretende Erdbeben zeugen von den unterirdischen Gewalten. Die Insel ist von geradezu beispielloser Fruchtbarkeit und aufs vorzüglichste angebaut. Sie liefert an Ausfuhrerzeugnissen mehr als die ganze übrige Indische Inselwelt, besonders Rohrzucker, der in der Ausfuhr an erster Stelle steht, Reis, Kaffee. Tee, Tabak, Baumwolle, Judigo, Vanille, Kakao, Pfeffer, Kokosnüsse usw. In nenrer Zeit hat man in den höheren Gebirgslagen mit gutem Erfolg den in Amerika einheimischen Fieberrindenbaum, aus dem das bekannte Fiebermittel Chinin gewonnen wird, angepflanzt. Die Insel wird nach allen Richtungen hin von wohlgepflegten Landstraßen und Eisenbahnen (3850 km) durchzogen, so daß die Erzeugnisse leicht an die Küste geschafft werden können. Von der außerordentlichen Fruchtbarkeit Javas zeugt auch die zahlreiche Bevölkerung, die an Dichte der der Nheinprovinz nahekommt. Die Hauptstadt und der erste Handelsplatz ist Batavia (140000 E.). Von den Bewohnern sind etwa 3000 Europäer, 30000 Chinesen. Die tiefgelegene, ungesunde Altstadt, die nach dein Muster holländischer Städte angelegt ist und von vielen Kanälen durchzogen wird, ist der Sitz des Geschäftsverkehrs und der Wohnplatz der ärmeren Bevölkerung. Die vornehmere Welt wohnt in dem höher und gesünder ge- legenen Neubatavia mit der Gartenvorstadt Weltevreden (Wohlzufrieden), dem Wohnsitz der Europäer. „Hier haben die holländischen Kaufleute und Beamten ihre Wohnhäuser und Villen, hier befinden sich die großen Gasthöfe, hier die Klubs und Parkanlagen, Still und vornehm liegen die schönen, weißschimmernden Bauten im dunkeln Grün hoher Fruchtbäume und indischer Feigen." 58 km landeinwärts, von frischer Bergluft umweht, Buitenzorg (beutensorg), d. h. Ohnesorge, der Erholungsort der Europäer, mit einem großen Botanischen Garten, „einem Wunder der Tropen und einzig in seiner Art." Eine zweite bedeutende Handelsstadt ist Surabaja (150000 E.), im Innern liegt Surakarta (120000 E.). In der Sundastraße, die Java von Sumatra trennt, liegt eine Anzahl vulkanischer Inseln, von denen eine, Krakatau, durch eine der furchtbarsten Ausbrüche, die man kennt, berühmt geworden ist. Der 800 m hohe Feuerberg hatte 200 Jahre lang geruht, bis er 1883 wieder in Tätigkeit geriet. Nachdem er eine Zeitlang gewaltige Mengen von Rauch und Asche ausgespieen hatte, erfolgte plötzlich eine uugeheuere Explosion, deren gewaltige Donnerschläge bis Ceylon und Westaustralien, d. h. über eine Fläche von mehr als der Größe Europas, gehört wurden. Der Vulkan war in der Mitte durchgeborsten und seine eine Hälfte nebst dem größten Teile der 33 qkm großen Insel bis zu einer Tiefe von 10*

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 148

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 148 — 300 m ins Meer hinabgesunken. Der Einbruch erzeugte eine gewaltige, stellenweise bis 36 m hohe Flutwelle, die sich verheerend über die Nachbarinseln und die Westküste Javas ergoß, ganze Städte und 40000 Menschenleben vernichtete und sich abgeschwächt über den ganzen Indischen, den Großen und selbst einen Teil des Atlantischen Ozeans verbreitete. Zu gleicher Zeit rief die Explosion auch cine Luftwelle von solcher Gewalt hervor, daß sie fast auf der ganzen Erde rasche Schwankungen des Barometers verursachte. Vier- bis fünfmal hat sie die Erde umkreist und zwar mit einer Geschwindigkeit von 1000 Km in der Stunde. 10 Stunden uach dem Ausbruche wurde sie in Berlin bemerkt, und 36 Stunden später erschien sie zum zweitenmale; sie hatte also in dieser Zeit den Weg um die Erde gemacht. Gewaltig waren auch die Auswurfstoffe. Man hat sie auf 18 edkm geschätzt, und sie verbreiteten sich über eine Fläche von der Größe der Provinz Westfalen. Steine von Kopfgröße sind 20, solche von Faustgröße 40 km weit geschleudert worden, und feine Aschenteilchen wurden bis zu einer Höhe von 40—60 km emporgerissen. In den auf den Ausbruch folgenden Monaten beobachtete man in Asien, Europa und Nordafrika eigentüm- liche Dämmeruugserscheinungen. „Nach Sonnenuntergang war das Firmament mit tiefer Purpurglut Übergossen, die außerordentlich lange anhielt und erst spät der vollen Finsternis Platz machte." Man führle diese Erscheinungen auf seine Staubmassen zurück, die beim Ausbruch des Krakatau in die Höhe getrieben und dann mit den Luftströmungen fort- geführt waren. Diese Ansicht wurde dadurch bestätigt, daß mau vielerorts den Schnee mit Staub bedeckt fand, der sich bei der Untersuchung als vulkanische Asche erwies. Berech- nungen ergaben, daß die die Dämmerungserscheinungen hervorrufenden Staubmassen 40—60 km hoch über der Erde schwebten. c) Börneo (758000 qkm, 2 Mill. E.) ist die drittgrößte Insel der Erde, fast so groß wie Skandinavien. Das noch größtenteils unbekannte Innere wird von einein alpenhohen Gebirge erfüllt, das strahlenförmig Äste nach den Küsten hin entsendet. Die wirtschaftliche Entwicklung der Insel steht noch in den Anfängen. Außer Erzeugnissen der Pflanzenwelt scheinen auch reiche Bodenschätze vorhanden zu sein: Gold, Eisen, Kupfer, Stein- und Braunkohlen, Erdöl, Edelsteine. Den Bergbau betreiben hauptsächlich Chinesen. Die wichtigste Ansiedlung ans niederländischem Gebiet ist Bandschermasing (17000 E.), nahe der Südküste. Der englische Besitz im N. umsaßt etwa 13 der Insel. d) Zelvbes (179 000 qkm, l2 8 Mill. E.) wird durch drei tiefeindringende Meerbusen in vier langgestreckte Halbinseln gegliedert. Es ist ganz gebirgig und ebenfalls vulkanisch. Nur die Nordhalbinsel ist völlig unterworfen und gut angebaut. Sie liefert besonders große Mengen ausgezeichneten Kaffees. Die Hauptstadt ist Makassar (26000 E.). e) Die Kleinen Sundainseln bilden die ö. Fortsetzung von Java. Die wichtigsten sind Bali, Lombok, Snmbava, Flores (15400 qkm), Timor (31000 qkm) und Sumba. f) Die Molnkten oder Gewürzinseln, zwischen Zelebes, Neuguinea und den Kleinen Sundainseln, verdanken ihren Namen ihrem Reichtum an Gewürzen. Sie sind die Heimat der Muskatnuß und der Gewürznelken. Die beiden größten Inseln sind Halmahera und Ceram (zusammen 55 000 qkm).

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 155

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 155 — haben, sind sie sanft und gesittet geworden. Sie gliedern sich in zahlreiche Stämme, die unter erblichen Fürsten oder Khanen stehen. Das Land gehörte bisher zu China. Die Abhängigkeit war aber nur lose und beschränkte sich im wesentlichen darauf, daß die Khane dem Kaiser eine Abgabe an Schafen, Kamelen und Tierhäuten zahlten, wofür sie dann Geschenke von viel höherem Werte er- hielten. Infolge der letzten Wirren in China aber hat sich die Mongolei für unabhängig erklärt, und nun scheint Rußland seine Hand darauf legen zu wollen. Die größeren Städte liegen sämtlich in den Randgebieten. Nrga (50000 E.) im N. ist eine den Mongolen heilige Stadt, in der ein Vertreter des Dalai Lama wohnt. Maimatschin, in der Nähe der russischen Grenzstadt Kjachta, ist wichtig für den Verkehr mit Rußland. V. Astasien. Übersicht. Ostasien umfaßt das ö. von Mittelasien gelegene Gebiet von der Undabncht am Ochotskischen Meere bis zum Busen von Tonking in Hinter- indien. Die Grenze gegen die Nachbarlandschaften, die nicht überall scharf be- stimmt ist, wird im N. durch das Staniwoigebirge gebildet, reicht im W. bis zum Chingangebirge, bis zum Knie des Hoangho bei Lan und zum Ostabfall der Tibetanischen Gebirge und fällt gegen Hinterindien ungefähr mit der staat- lichen Grenze zusammen. Es lassen sich vier natürliche Gebiete unterscheide«: die Mandschurei mit dem Amurbecken, das eigentliche China, die Halbinsel Korea und das Jnselreich Japan. Der Ausbau Ostasiens wird durch zwei Umstände bestimmt: 1. durch die großen Brnchlinien, die das Land von N. nach S. durchziehen, und 2. durch den ö. verlaufenden Ast des Kwenlun, den Tsinlingschan (S. 150), der bis Shanghai zieht, dort abbricht und wahrscheinlich wieder auf der Insel Hondo auftaucht. Die Bruchlinien erzeugen Staffeln, in denen das Land treppenförmig mit aufgebogenen Rändern in langen Streifen gegen das Meer abfällt. Die innerste, wichtigste Bruchlinie zieht vom Staniwoi- durch den Rand des Chingangebirges nach China hinein, an Peking vorüber zum Hoangho, über den Tsinlingschan nach Jtschang am Jangtsekiang und weiter bis zum Songka in Tonking. Sie scheidet das höhere gebirgige und hochflächenartige Land im W. von dem bis 1800 m tiefer gelegenen Lande im O. Nach F. von Richthofen ist das Land n. vom Tsinlingschan nach £)., s. davon nach S.-O. gezerrt. Dadurch sind, den drei Hauptbruchlinien entsprechend, drei Reihen von Gebirgsbogen entstanden, die Ostasiens Umrisse beherrschen und den Gegensatz zwischen Land und Meer schaffen, den man als girlandenartige Anordnung bezeichnet hat. Die innere Bogenreihe wird durch die bereits angeführten Grenzen gegen Hochasien gebildet. Die zweite Reihe entspricht im wesentlichen dem Verlauf der Küsten, die dritte setzt sich aus den Jnselreihen der Kurilen, der Japanischen und Liukiuinseln zusammen, die im Verein mit Kamtschatka von Alaska bis Südchina eine fast ununterbrochene Vorpostenkette des größten Festlandes gegen den größten Ozean bilden. Zwischen den Gebirgsbogen liegen Becken. Sie erheben sich teils nur wenig über den Wasserspiegel und bestehen dann aus Ablagerungen der Flüsse, wie das Mandschurische und das Chinesische Tiefland: teils bilden sie flache Überspülungen des Festlandssockels, wie das Gelbe und das Ostchinesische Meer mit nur 200 m Tiefe, oder tiefe Bruchselder, wie das bis 3500 m hinabreichende Japanische

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 168

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 168 — Von Bodenschätzen besitzt China besonders Kohlen, namentlich im N. Die hier liegenden Felder gelten als die größten der Erde, und sie enthalten nicht nur gewöhnliche, sondern auch Anthrazitkohle. Auch Erze, besonders Eisen und Kupfer, serner Zinn, Blei, Silber und Quecksilber, sind vor- Händen. Ob aber der Reichtum wirklich so groß ist, wie man vermutet, kann erst die Zukunft lehren. Denn bis jetzt ist der Abbau noch gering. Der Mangel an Verkehrswegen erschwert auch den Versand. Daher werden die meisten Hafenstädte von Japan ans mit Kohlen versorgt. Die wichtigsten der heute betriebenen Kohlengruben sind die von Kaiping in der Provinz Tschili und von Poschan in Schantung. Die Industrie Chinas kannte bis vor kurzem nur Kleinbetriebe. Die Maschinen werden noch jetzt größtenteils durch viele fleißige Hände ersetzt. In einzelnen Zweigen der Gewerbetätigkeit haben die Chinesen Hervorragendes geleistet, so vor allem in der Seidenweberei und Seidenstickerei, deren Erzeugnisse einen wichtigen Aussuhrgegenstand bilden. Altberühmt ist die Porzellanfabrikation, die bis 2000 Jahre v. Chr. zurückreichen soll, und die sehr dauerhafte, dünne und künstlerisch wertvolle Arbeiten liefert, ferner die Herstellung von Lack-, Bronze- und Emaillesachen und von Schnitz- arbeiten in Holz und Elfenbein. Einen großen Umfang hat die ebenfalls schon alte Papiersabrikation, da der Chinese Papier zu allen möglichen Zwecken verwendet. Neuerdings hat nun auch die Großindustrie, hauptsächlich von Europäern begründet, in China festen Fuß gefaßt, besonders in den Küsten- städten, und bei den billigen Arbeitskräften, die hier zur Verfügung stehen, erwächst daraus der europäischen Industrie eine gefährliche Nebenbuhlerin. Berkehr und Handel. Der Binnenverkehr vollzieht sich hauptsächlich zu Wasser auf schwerfälligen Segelbooten, Dschunken, die flußauf von Kulis gezogen werden. Neben den Flüssen gibt es zahlreiche Kanäle, unter denen der 1350 km lange Kaiserkanal der größte ist. Er verbindet Peking mit Schanghai und ist bereits zur Zeit der Mongolenherrschaft (um 1300) gebaut worden, um den Reis ungehindert von den Südprovinzen nach N. befördern zu können, da die Dschunken bei der Küstenfahrt häufig von japanischen See- räubern überfallen wurden. Durch die Laufveränderung des Hoangho (1852, S. 159) ist der n. Teil unbrauchbar geworden. Die Landwege sind sehr schlecht. Mit dem Bau von Eisenbahnen hat man erst in der letzten Zeit begonnen. Doch betrug ihre Gesamtlänge 1911 schon 8700 km gegen nur 200 im Jahre 1890. Die erste, nur 20 km lange Eisenbahn haben die Engländer 1876 von Schanghai nach Wusung gebaut. Als sie fertig war, wurde sie von der chinesischen Regierung ange- kauft, aber nicht, um sie zu betreiben, sondern zu zerstören. Schwellen und Schienen wurden losgerissen und samt Wagen und Lokomotiven ins Meer geworfen. Eine zweite, 1880 angelegte kleine Bergwerksbahn blieb unbehelligt. Zum Bau größerer Strecken kam

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 173

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 173 — über 4/5 der Größe des Deutschen Reiches. Den Hauptbestandteil bildet der mittlere Bogen, die Japanischen Inseln i. e. S., mit einer Fläche von der Größe Preußens. Die andern Inseln, Formosa und die Riukiu-Jnseln im S., die Kurilen und die Hälfte von Sachalin im N. wie die Besitzungen auf dem Festlande, Korea (S. 171) und Kwantnng (S. 157), sind erst in neuster Zeit erworben worden. Das Land, a) Das eigentliche Japan liegt in der Breite der Mittel- meetläuder. Es besteht aus vier Hauptinseln: Hondo, Kiuschiu, Schikoko und Jesso. Sie sind ganz von Gebirgen erfüllt, die nur hin und wieder eine kleine Ebene freilassen. Ihre Höhe geht im allgemeinen über die unsrer Mittel- gebirge nicht hinaus, erreicht aber in einzelnen Gipfeln 2000—3000 m. Wie die Snndainseln, so bildet auch Japan einen Hauptherd vulkanischer Tätigkeit. Man zählt gegen 100 erloschene und über 20 noch tätige Feuerberge, und in alter und neuer Zeit haben Ausbrüche oft furchtbare Verheerungen angerichtet. Dazu wird das Land unaufhörlich von Erdbeben heimgesucht. Auch zahlreiche heiße Quellen zeugen von dem unterirdischen Fener. Der höchste und bekannteste unter den Feuerbergen ist der Fttschijama (3800 m), der 1708 seinen letzten Ausbruch hatte. In majestätischer Schönheit erhebt sich der auf- fallend regelmäßig gebaute Riesenkegel. 10 Monate hindurch erglänzt sein Gipfel, der weit und breit ein Wetter- und Wahrzeichen für die Schiffer wie für den Landmann ist, in blendendweißem Schneemantel. Der Berg gilt den Japanern als heilig, als ein Sitz der Götter. Auf allen möglichen Erzeugnissen der japanischen Kunst und Industrie wird er nachgebildet: auf Papier, auf Geweben, auf Lack- und Tonwaren, als Schnitzerei auf Holz und gegossen oder als Stichelarbeit auf Bronzegefäßen. Alljährlich im Juli und August, wenn die Sonne die Schneehaube weggeschmolzen hat, ersteigen 15—20000 bud- dhistische Pilger in weißen Gewändern den Gipfel, um hier anzubeten und von ihm aus den Sonnenaufgang und die Natur zu bewundern. In Japan finden im Durchschnitt jährlich über 1200 Erdbeben statt. Sie sind allerdings meist harmlos, aber sie machen doch, wie Lauterer bemerkt, auf den Fremdling einen unheimlichen Eindruck. „Wenn des Nachts das Bett plötzlich zu schwanken anfängt, daß man glaubt, in einer Kajüte zu sein, oder wenn sich bei Tisch das Wasser im Glas unruhig hin und her bewegt, so ist. man versucht, schnell hinauszueilen ins Freie, um nicht unter den Trümmern des herabstürzenden Daches begraben zu werden". Die Häuser sind aber mit Rücksicht auf die Erdbeben ganz aus Holz und sehr niedrig gebaut, so daß sie selbst starke Erschütterungen auszuhalten vermögen. Mitunter ereignen sich aber auch große Erdbeben. Bei dem letzten im Jahre 1891 stürzten Brücken ein, Hügel verschwanden, Erdspalten verschlangen ganze Behausungen und ließen an ihrer Stelle Schlamm und Wasser hervortreten. 128000 Häuser wurden zerstört, 20000 Menschen verwundet, 10 000 verloren ihr Leben. Bei unterseeischen Erdbeben kommt es vor, daß gewaltige Flutwellen verderbenbringend gegen die Küsten vordringen und ganze Städte und Dörfer samt ihren Bewohnern fortspülen. 1896 kamen durch eine solche Welle 27000 Menschen um. Das Klima ist nicht so warm wie das der Mittelmeerländer, aber wärmer als auf dem gegenüberliegenden Festlande (S. 157). Der Ozean, der die Inseln umgibt, mildert die Gegensätze. Dazu kommt, daß ein warmer, 75 km breiter und 900 m tiefer Meeres-
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