— 31 —
Inseln hervorragen. Um diese Zeit herrscht überall Freude. Denn wo das
Wasser gestanden hat, da läßt es einen fruchtbaren Schlamin zurück, der Haupt-
sächlich den Gebirgen Abessiniens entstammt. In den so durchfeuchteten und
gedüngten Boden wird dann der Same gestreut, und wenn bei uns die Erde
mit Eis und Schnee bedeckt ist, sieht man in Ägypten üppige Kornfelder und
fette, grüne Weiden.
Die Überschwemmungen des Nils verlaufen keineswegs so einfach, wie man sich das
gewöhnlich vorstellt. Schon die alten Ägypter hatten großartige Einrichtungen geschaffen,
einerseits, um den verheerenden Einwirkungen des Hochwassers vorzubeugen, anderseits, um auch
den Gegendeil das kostbare Naß zuzuführen, die bei zu niedrigem Wasserstande nicht erreicht
wurden. Denn die Fluthöhe ist in den einzelnen Jahren außerordentlich verschieden.
Übersteigt sie beträchtlich das gewöhnliche Maß, 8,5 m über dem niedrigsten Stande am
Pegel auf der Insel Roda bei Kairo, so richten die Gewässer oft großen Schaden an.
Schlimmer noch ist es, wenn sie dahinter zurückbleibt: geringe Ernte, ja Hungersnot sind
die Folge. Die Vorkehrungen, die man zur Regelung der Bewässerung getroffen hat, be-
stehen in einem ausgedehnten Netz von Kanälen und Dämmen. Klunzinger schildert den
heutigen Zustand wie folgt:
„Die schwellende große Mittelader ergießt ihr nährendes Wasser in groß?, tiefe, bis
nahe an den Rand der Wüste reichende, zuweilen wieder bogig zur Hauptader zurückkehrende,
von Menschenhand gemachte Seitenkanäle. Von Strecke zu Strecke werden die Kanäle
durch Querdämme unterbrochen, das Kanalwasser staut sich hinter dem Damme und strömt
durch Schleusen in das nebengelegene Niederland. Hat der hinter dem ersten Querdamme
gelegene Teil des Landes seine nötige Bedeckung mit Überschwemmuugswasser bezogen,
so sticht man diesen Damm an, das Wasser strömt im Kanäle bis zum zweiten Damme,
ergießt sich über dessen Bezirk und so fort. Ist das Hochwasser ungenügend, wie es
in manchen Jahren vorkommt, so gelangt es kaum in die äußersten Bezirke des Tales,
und diese bleiben für dieses Jahr trocken und brach. Für die Felder, wo noch eine Ernte
steht, werden die Schleusen des Kanals erst nach der Ernte geöffnet. Fällt der Fluß, so
wird das befruchtende Wasser durch Abdämmen noch eine Zeitlang auf dem Felde zurück-
behalten". Im Sommer, wenn der Nil seinen niedrigsten Stand hat, bildet der weitaus
größte Teil des Niltales eine sonnverbrannte Staubebene. Aber durch Schöpfvorrichtungen
aller Art, von Menschen, Tieren oder Dampf bewegt, können auch dann ansehnliche Land-
striche am Flusse künstlich bewässert werden. Nicht weniger als 60000 Hebelwerke (Scha-
duss), 35000 Schöpfräder und 3600 Dampfmaschinen arbeiten am Nil. Am Beginn des
Deltas hat man im vorigen Jahrhundert ein gewaltiges Wehr errichtet, vor dem sich das
Wasser staut und durch dessen Schleusen der Abfluß für das Delta geregelt wird. Viel
gewaltiger aber, wohl das großartigste Wasserbauwerk der Neuzeit, ist der von den Eng-
ländern ausgeführte, 1902 vollendete Staudamm von Assuan in Oberägypten. 18000
bis 19000 Menschen haben vier Jahre daran gearbeitet. Der Damm sperrt den Fluß an
der Stelle des ersten Katarakts. Er hat eine Länge von fast 2 km, ist 37 m hoch,
am Felsengrunde 29, an der Krone 7 m breit und aus schweren Granitblöcken erbaut.
180 Schleusen, denen der Wasserüberschuß mit donnerndem Getöse entströmt, durchbrechen
ihn. Zur Zeit der Flut sind die Schleusen geöffnet. Anfang Dezember, wenn der Fluß
wieder in seine Ufer zurücktritt, werden sie geschlossen. Etwa 100 Tage dauert es, bis das
gewaltige Staubecken gefüllt ist, das an Größe dem Genfer See gleich kommt und über
1 Milliarde cbm Wasser faßt. Dieses wird dann zur Zeit der Sommerdürre in Kanälen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
— 322
die Landessprache ist. Von 1857—1911 sind eingewandert 2 Mill. Italiener,
1,1 Mill.spanier, 116000russen, 74000 aus Österreich-Ungarn, 50000deutsche
und 47000 Briten. Die Zahl der Mischlinge, hauptsächlich Nachkommen von
Spaniern und Indianerinnen, mag 300000 betragen. Die Indianer, deren
Zahl beständig zurückgeht, sind aus den Pampas ganz verdrängt und bewohnen
nur noch die unwirtlichen Gegenden des Gran Chako und Patagoniens.
Wirtschaftliche Verhältnisse. Argentinien ist unter allen Staaten Süd-
amerikas wirtschaftlich am besten entwickelt. Es verdankt dies außer der Frucht-
barkeit seines Bodens besonders dem günstigen, auch für Europäer gesunden
Klima, dem Überwiegen der weißen Bevölkerung und den geordneten staatlichen
Zuständen. Die Grundlagen des Wirtschaftslebens find der Ackerbau, der uu-
geheure Mengen von Getreide, namentlich Weizen, u. a. Erzeugnisse für die
Ausfuhr liefert, und die Viehzucht, die an Bedeutung sogar die Australiens
übertrifft. Bergbau und Industrie sind im Vergleich dazu von unter-
geordneter Bedeutung.
Der Ackerbau hat sich erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt. Früher war
Argentinien hauptsächlich ein Land der Viehzucht. Noch 1877 mußte es für die damals
kaum 2 Mill. betragende Bevölkerung Getreide einführen. Seitdem hat der Anbau Riesen-
fortschritte gemacht, und heute steht Argentinien mit an erster Stelle unter den Getreide
ausführenden Staaten der Erde. Das Hauptgebiet des Ackerbaus sind die Pampas,
namentlich deren ö. und n. Teil. Die Hauplerzeugnisse sind Weizen, dessen Anbaufläche
allein ein Gebiet von der dreifachen Größe Westfalens beansprucht, und Mais, der etwa
die Hälfte dieser Landfläche einnimmt. Aber auch der Anbau von Flachs, der Haupt-
sächlich der Gewinnung von Leinsamen dient, und von Hafer ist bedeutend. Sehr gut
hat sich in letzter Zeit auch der Zuckerrohrbau (Bei Tukuman) und der Weinbau (in
den Vorbergen der Anden) entwickelt. Andere wichtige Erzeugnisse sind Kartoffeln, Gemüse,
Erdnüsse, Hülsenfrüchte, Tabak und Obst. Der Viehzucht dient der Anbau der Luzerne,
der in großem Umfang betrieben wird. Die Wälder des Gran Chako liefern das wertvolle,
an Gerbsäure reiche Quebrachoholz. Es wird teils nach Europa verschickt, teils an Ort
und Stelle in Fabriken, die man im Chako angelegt hat, verarbeitet. Nachdem das Holz
zu Spänen zerraspelt ist, wird es in großen Kesseln ausgekocht. Die Brühe wandert dann
weiter, wird mit Chemikalien geklärt und dann durch Sieden eingedickt. Der Auszugstoff
bildet nach dem Erkalten eine feste Masse, die, wenn sie zum Gerben verwendet werden
soll, in heißem Wasser aufgelöst werden muß. Die größte Fabrik liefert allein jährlich
24000 t Extrakt und ernährt eine Bevölkerung von 4000 Köpfen. Das meiste Holz geht
nach Deutschland, wo durch das billigere Quebracho bekanntlich die Schälwaldkultur sehr
gelitten hat.
Der Viehzucht stehen in den Pampas ungeheure Flächen zur Verfügung, die aller-
dings mit dem Vordringen des Ackerbaus immer mehr eingeengt werden. Dafür gewinnt
aber wenigstens die Schafzucht neue Gebiete in Patagonim. Eine Zählung im I. 1903
ergab 29,1 Mill. Stück Rinder, 67 Mill. Schafe, 7,5 Mill. Pferde und 3,9 Mi«. Ziegen.
Welche Bedeutung die Viehzucht in Argentinien hat, leuchtet erst ein, wenn man einen
Vergleich mit andern Ländem zieht. Auf je 100 Bewohner kommen 410 Rinder gegen
32 in Deutschland, 944 Schafe (D. 12) und 106 Pferde (D. 7).
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Patagoniens Argentinien Argentinien Argentinien Westfalens Europa Deutschland Patagonim Argentinien Deutschland
— 167 —
An erster Stelle steht der Anbau von Nährpflanzen: Reis, Weizen,
Hirse und Mais. Reis, das Hauptnahrungsmittel der Chinesen, wird besonders
im S. gebaut, wo z. B. die Gegend am untern Jangtfekiang einem einzigen
Reisfelde gleicht. Gleichwohl wird noch viel Reis aus Indien eingeführt. Zu
den genannten Getreidearten kommen dann Hülsenfrüchte, namentlich Bohnen,
vielerlei Gemüse, Knollenpflanzen (Kartoffeln, Bataten, Jams), Süd-
früchte und Obst. Der Rhabarber und die Apfelsine (Apfel aus Siua-China)
haben hier ihre Heimat. Da der Chinese keine Butter kennt, spielen Ölpflanzen,
wie Sesam, Raps, Erdnüsse, Lein, die Rizinusstaude u. a., deren Ol
als Speisefett Verwendung findet, in der Volksernährung eine wichtige Rolle.
Unter den Genußmittel liefernden Pflanzen steht an erster Stelle der Tee,
der das tägliche Getränk der Chinesen ist und in bedeutenden Mengen aus-
geführt wird. Ferner wird Tabak gebaut. Der Anbau des Mohns, der in
den letzten Jahrzehnten beständig zugenommen hatte und zuletzt jährlich etwa
5 Mill. kg Opium lieferte, ist jetzt nach Verbot des Opiumrauchens gänzlich
untersagt. Wichtige Gespinstpflanzen sind die Baumwolle, die in ganz Süd-
china angebaut wird, aber den Bedarf des Landes nicht deckt, und Hanf.
Einen sehr großen Umfang hat die Seidenzucht, mit der China an der Spitze
aller Länder steht. — Von nur geringer Bedeutung ist die Viehzucht, weil
alles fruchtbare Land für den Ackerbau ausgenutzt wird und darum wenig
Weideland übrigbleibt. Die wichtigsten Haustiere sind Schweine und Geflügel.
Der Teestrauch wird in ganz Südchina gebaut. Die Pflanzungen nehmen eine
Fläche von der doppelten Größe des Deutschen Reiches ein. Man legt sie vorwiegend an
den Abhängen von Bergen und Hügeln an, wie bei uns die Weingärten. Um die Blätter
bequem pflücken zu können, läßt man die Sträucher nur zur Höhe unsrer Beerensträucher
wachsen. Jährlich wird drei- bis viermal geerntet. Die erste, im April stattfindende Ernte
liefert den feinsten Tee. Je nach der Behandlung der Blätter erhält man schwarzen
oder grünen Tee. „Um schwarzen Tee zu bereiten, läßt man die von den Zweigen
abgestreiften Blätter an der Sonne etwas trocknen. Dann schüttet man sie unter einem
Schuppen auf Haufen, damit sie in Gärung übergehen. Diese wird mehrmals unterbrochen.
Darauf erhitzt man die Blätter in einer Pfanne oder auf einem Bambusgeflecht über
einem Kohlenfeuer, wirft sie auf einen Tisch, rollt sie mit flacher Hand zu Kugeln und
erhitzt sie von neuem. Nachdem dann die Blätter gesiebt worden, sind sie zur Verpackung
fertig. Die Blätter, aus denen grüner Tee hergestellt werden soll, werden sofort in die
Pfanne gebracht, mehrmals abwechselnd mit den Händen zerknetet, dann wieder in der
Pfanne erhitzt und zuletzt getrocknet" (Mewius). Der Staub und die Abfälle bei der Tee-
bereitung werden in Backsteinformen gepreßt und kommen als Ziegeltee in den Handel.
Er wird mit Karawanen größtenteils nach Tibet und in die Mongolei geschickt, wo er, mit
Butter und Salz in Wasser gekocht, als eine allbeliebte Suppe genossen wird. Wie gewaltig
die Teererzeugung Chinas ist, erhellt daraus, daß trotz des eigenen starken Verbrauchs
1911 für 109 Mill. Mk. ausgeführt werden konnten. — Früher war der Teebau ganz auf
China und Japan beschränkt. In neurer Zeit hat er aber in Indien und besonders auf
Ceylon einen gewaltigen Aufschwung genommen, so daß die chinesische Ausfuhr dadurch ganz
erheblich beeinträchtigt worden ist.
— 220 —
Fleisches nach Südafrika und später nach den Philippinen gehabt, und beide aufnahmefähige
Gebiete sind ihm bis heute erhalten geblieben, so daß zur Zeit 70 mit Kühlräumen versehene
Dampfer, die gegen 5 Mill. Tierkörper aufnehmen können, ständig zwischen Australien,
Neuseeland und ihren Bezugsländern unterwegs sind" (Hassert).
Bergbau. Australien besitzt einen großen Reichtum an Bodenschätzen. Alle
wichtigeren Metalle und auch Kohlen sind in Menge vorhanden. Unter den
Erzeugnissen des Bergbaus steht bis jetzt dem Werte nach Gold weitaus an
erster Stelle; dann folgen Kohlen, Silber und Silberblei, Kupfer, Zinn
und Eisen. Die Gesamtausbeute hat man für die Zeit von 1851—1903 auf
11,74 Milliarden Mk. berechnet. Davon entfielen auf Gold 8619 Mill. (fast ^/z),
auf Kohlen 983, auf Silber und Silberblei 805, Kupfer 737, Zinn 412 Mill. Mk.
Den bis jetzt höchsten Ertrag an Gold lieferte das Jahr 1903 mit 134 231 kg.
Seitdem hat ein beständiger Rückgang bis auf 98 511 kg im Jahre 1910 statt-
gefunden.
In der Gewinnung von Gold wird Australien nur von Afrika und den Vereinigten
Staaten von Nordamerika übertroffen. Schon früh hatte man Spuren des edlen Metalles
wahrgenommen, ihnen aber keine größere Bedeutung beigemessen. Erst 1851 wurden in
Neu-Südwales, dann in Viktoria größere Funde gemacht, darunter ein gediegener Gold-
klumpen von 53 kg Gewicht. Die Kunde davon verbreitete sich mit fabelhafter Ge-
schwindigkeit und rief ein wahres Goldfieber hervor.
Wie überall, so wird auch in Australien das Gold auf zweierlei Weise gewonnen:
aus angeschwemmtem Boden, den sog. Seifen (Ii, S. 100), und in Bergwerken aus festem
Gestein. Anfangs beschränkte man sich auf die Ausbeute von Seifen, die einfachere und
bequemere Weise. Die goldhaltige Erde wird aufgegraben und dann in feinen Sieben ge-
waschen, worauf man aus dem zurückbleibenden Kies die Goldkörner hervorsucht. Der
Seifenbetrieb hat großartige Funde zutage gefördert, Goldklumpen von 50 bis 95 kg Ge-
wicht im Werte von 100—190000 Mk., hat aber jetzt wegen Erschöpfung der Seifen
fast ganz aufgehört. An seine Stelle ist der regelrechte Bergbau getreten, der umfangreiche
und kostspielige Anlagen erfordert und mit Maschinen arbeitet. Der Betrieb solcher Berg-
werke geht über das Vermögen einzelner hinaus und liegt darum meist in der Hand von
Aktiengesellschaften. Der Digger, der Goldgräber der früheren Zeit, der für sich allein nach
Gold suchte, ist fast verschwunden.
Sämtliche Staaten Australiens enthalten Gold. Bis zum Jahre 1889 hatte Viktoria
die größte Ausbeute. In dem genannten Jahre wurde es von Queensland überflügelt,
und seit 1898 steht Westaustralien an erster Stelle. Nicht weniger als 19 Goldfelder, die
sich über einen Raum von der l1^ fachen Größe Deutschlands verteilen, hat man hier er-
schlössen. Mitten in wasserlosen Einöden liegen hier die rasch aufgeblühten, mit allen neu-
zeitlichen Einrichtungen versehenen Bergwerksstädte Koolgardie und Kalgoorlie. Eine
Eisenbahn verbindet sie mit der Hauptstadt Perth, und das für die Bewohner und die
Goldwäschereien so nötige Wasser liefert jetzt eine über 600 km lange, d. h. etwa vom
Bodensee bis Hamburg reichende Wasserleitung, die man mit einem Kostenaufwands von
60 Mill. Mk. hergestellt hat. Das Wasser kommt aus den regenreichen Darlingbergen bei
Perth, wo es in einem großen Staubecken gesammelt wird. An der Leitungsstrecke liegen
8 Hochbehälter und Pumpwerke, deren gewaltige Maschinen täglich 23 Mill. 1 Wasser durch
die Röhren treiben.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
— 333 —
(1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine
braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland,
sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000
Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens-
weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben
der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie
hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse,
Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und
Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak,
der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich
sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund,
der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur
Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn
benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und
Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und
Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer
Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im
Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus
Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang-
artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände,
Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder,
Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen
der Schlitten verwendet werden.
Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen
und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr-
hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke
erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands-
leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er
sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und
hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und
Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort-
gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor
Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein
fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf
den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden,
Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und
auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des
Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.).
2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245).
3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten-
kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl-
reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem
sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf-
stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt,
werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings
sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von
Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien
und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Hans_Egsde Jan_Mayen
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerikas Westgrönland Grönland Spitzbergen Europa Spitzbergen Skandinavien
Zweiter Abschnitt:
Allgemeine Erdkunde.
Während die Länderkunde die einzelnen Erdräume einer allseitigen Betrachtung
unterzieht, faßt die allgemeine Erdkunde die Erde als Ganzes ins Auge. Sie gliedert
den Stoff nicht räumlich, sondern nach der Natur der Dinge und Erscheinungen, indem sie
das Gleichartige zusammenfaßt, erforscht, vergleicht und in seiner Gesetzmäßigkeit zu begreifen
sucht. Sie betrachtet nicht die Bodengestalt dieses oder jenes Landes, sondern die Boden-
formen überhaupt, nicht diesen oder jenen Fluß als Einzelgegenstand, sondern die
Flüsse nach ihren wesentlichen, übereinstimmenden Merkmalen, nicht das Klima eines
bestimmten Landstrichs, sondern die Gesamtheit der klimatischen Erscheinungen. Gegen-
stand ihrer Behandlung sind: 1. die Lufthülle, die die Erde allseitig umgibt, 2. das
Wasser auf der Erde, 3. das Land, 4. die Pflanzen- und Tierwelt, 5. die
Menschenwelt und 6. die Erde als Weltkörper. Die unter 1—4 genannten Teile
bezeichnet man auch als physische Erdkunde; die Menschenwelt bildet den Gegenstand
der Anthropogeographie, die Erde als Weltkörper den der mathematischen
Erdkunde.
1. Die Lufthülle oder Atmosphäre.
Zusammensetzung und Höhe. Die Luft besteht aus einem Gemenge von
rund 79 Raumteilen Stickstoff und 21 Raumteilen Sauerstoff. Außerdem
sind ihr wechselnde, aber geringe Mengen von Kohlensäure (0,04 °/0), Wasser-
dampf n. a. Gasen beigemischt. Die Höhe der Lufthülle schätzt man auf etwa
200 km.
Die Luft wird nach oben hin immer dünner. Ihre äußerste Grenze muß da sein,
wo die Fliehkraft der Erde die Schwerkraft überwindet, d. h. in einer Höhe von 36 000 km.
Aber gewisse Beobachtungen lassen uns vermuten, daß sie viel weniger hoch hinaufreicht,
wenigstens so dünn wird, daß sie nicht mehr die Eigenschaften besitzt, die ihr in der Nähe
der Erdoberfläche zukommen. Das Aufleuchten der Sternschnuppen, die sich beim Fall auf
die Erde zu infolge des Lustwiderstandes entzünden, erfolgt erst in einer Höhe von 100
bis 200 km, und die Dämmerungserscheinungen zeigen, daß die Fähigkeit der Luft, Licht-
strahlen zurückzuwerfen, nur bis zu einer Höhe von 60—80 km hinaufreicht.
Farbe. Die Luft ist durchsichtig und farblos, aber nicht vollkommen, wie das
Blau dcs Himmels zeigt. Dieses entsteht dadurch, daß die Luft die blauen Strahlen des
Lichtes zurückwirft. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Wasserdampf. Daher hat auch
der Himmel über den trockenen Wüsten nicht das reine Blau wie in feuchteren Gegenden.
Alle andern Farben, die wir am Himmel beobachten, rühren von den der Luft beigemengten
Staubteilchen her, die die Lichtstrahlen in mannigfacher Weise zurückwerfen.
Die Luftwärme. Die Lust empfängt ihre Wärme von der Sonne. Da
sie aber für Wärmestrahlen sehr durchlässig ist, wird sie von diesen unmittelbar
nur wenig in ihrer Temperatur erhöht. Die Strahlen erreichen mit etwa s/i
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
— 123 —
zicht Heinrichs I. auf die Investitur S. 126), das Investitur-verbot wiederholte, entschloß sich der König 1110 nach vergeblichen Verhandlungen zum 1. Römerzuge.
2. Auf der roncalischen Ebene bei Piacenza vereinigten sich die beiden vom Großen Bernhard und vom Brenner kommenden Heersäulen zu einer großen Heerschau (30 000 Ritter). Bei diesem Anblick fügten sich die lombardischen Städte; auch Mathilde von Tuscien und der Papst zeigten sich zu Verhandlungen geneigt, als Heinrich V. unaufhaltsam gegen Rom vordrang. Im Vertrag zu Sntri 111l versprach Paschalis Ii. gegen den 1111 Verzicht Heinrichs auf die Investitur die Rückgabe aller Gebiete
und Hoheitsrechte, welche die Kirche seit Karl dem Großen empfangen hatte. Jedoch die Bekanntmachung des Vertrags nach Heinrichs Einzug in Rom rief den heftigsten Widerspruch der Bischöfe hervor und nötigte den König auf feinen früheren Standpunkt zurückzutreten. Da nun aber Paschalis Ii. sich weigerte, unter solcher Bedingung die geforderte Kaiserkrönung zu vollziehen, ließ er denselben mit 16 Kardinälen verhaften-Notgedrungen mußte jetzt der hilflose Papst das Juvestiturrecht des Königs anerkennen, Heinrich Iv. vom Banne lösen und geloben, ihn selbst niemals zu bannen. Darauf vollzog er die Kaiferkrönung 1111.
3. Nachdem Heinrich V. das Papsttum und die deutsche Kirche sich aufs neue unterworfen hatte, begann er die königliche Macht in Deutschland auch dem Laienadel gegenüber nach den Grundsätzen seines Vaters zur Geltung zu bringen. Dadurch erregte er einen gefährlichen Aufstand in Sachsen und Thüringen. An der Spitze desselben stand neben Ludwig (dem Springer) von Thüringen Lothar von Supplinburg, feit 1106 nach dem Tode des letzten Billungers als der mächtigste sächsische Grund- und Lehnsherr i) Herzog von Sachsen. Dieser strebte darnach, mit der Wiederaufrichtung der deutschen Herrschaft im slawischen Osten die deutschen Marken (Nordmark, Lausitz, Meißen) in enge Abhängigkeit von seinem Herzogtum zu bringen und sich auch in Sachsen möglichst unabhängig vom
*) Lothar von Supplinburg erwarb zu den Stammgütern seines Geschlechts um Helmstädt die Vogtei des Bremer Erzstistes und durch seine Vermählung mit Richenza, der Enkelin Ottos von Nordheim und Nichte Ekberts Ii. von Braunschweig und Meißen, die Hälfte der nordheimischen Allode, später auch die Guter der Brunonen um Braunschweig.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs_I. Römerzuge Bernhard Heinrich_V. Heinrich_V. Paschalis Heinrichs Karl_dem_Großen Karl Heinrichs Heinrichs Paschalis Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Ludwig_(dem_Springer Ludwig Lothar_von_Supplinburg Lothar_von_Supplinburg Ottos Ekberts
Extrahierte Ortsnamen: Piacenza Rom Rom Deutschland Sachsen Sachsen Nordmark Sachsen Ottos Nordheim
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Margarete Hakon Magnus
Extrahierte Ortsnamen: Norb- Ostsee Nieberrhein Golb- Deutschland Schweden Königs_Magnus Norwegen
— 181 —
(seit dem Tode ihres Sohnes Olaf 1387 Königin von Dänemark und Norwegen), die ihrem Großneffen Erich von Pommern die Nachfolge nicht nur in Dänemark, sondern auch in Norwegen gesichert hatte, nun auch mit Hilfe des dortigen Adels ganz Schweden (bis auf Stockholm) in Besitz nahm.
2. Die Hilfe, welche Rostock und Wismar durch Ausgabe von Kaperbriefen der hartbedrängten schwedischen Hauptstadt leisteten, führte zur Ausbildung des räuberischen Unwesens der „Vitalianer" oder „Likendeler" (Klaus Störtebeker), die, vom deutschen Orden aus der Ostsee vertrieben, in gleicher Weise die Nordsee heimsuchten, bis sie endlich 1402 durch die Koggen der Nordseestädte überwältigt wurden. Unterdessen hatten sich 1397 1397 Dänemark-Schweden und Norwegen in der Union von Kalmar unter Margarete zu Schutz und Trutz gegen jeden 'auswärtigen Feind bei voller innerer Selbständigkeit verbunden; doch wußte
sich die Hansa auch jetzt noch (durch Übergabe Stockholms an Erich) die Bestätigung ihrer Privilegien in allen drei Reichen zu sichern.
3. Dagegen erlag die Macht ihres alten Verbündeten, des deutschen Ordens, mit einem Schlage, als die sittlichen und auch die politisch-militärischen Grundlagen desselben zerstört wurden. Der fürstliche Prunk der Hochmeister in der Marienburg im Verkehr mit den zahlreichen, oft leichtfertigen Kreuzfahrern edlen Standes untergrub die Sittlichkeit des Ordenslebens, während die auf den blühenden Eigenhandel des Ordens neidischen Städte und der Landadel Preußens mit steigendem Unmut die Ausschließung vom Landesregiment ertrugen (der Eidechsenbund 1397). Der Übertritt der Litauer, des letzten noch heidnischen Volkes Osteuropas, zum Christentum 1386 machte 1386 die Fortsetzung der Kreuzzüge, die eigentliche Aufgabe des Ordens, unmöglich, und die gleichzeitig durch Vermählung des Großfürsten Jagello von Litauen (als Polenkönig Wladiflaw Iv.)
mit der Erbin Polens herbeigeführte Union zwischen Litauen und Polen schuf dicht an der Ordensgrenze eine furchtbar überlegene Macht, die nach dem Besitz der Küstenlande streben mußte.
4. Der Übermacht der durch tatarische Reiter und tschechische Söldner (Ziska) verstärkten Polen und Litauer erlag das ganze Aufgebot des Preußenlandes unter dem Hochmeister Ulrich von Jungingen 1410 in der Schlacht bei Tannenberg. Wenngleich 1410 nun der tapfere Heinrich Reuß von Plauen, Komtur von Schwetz, die Marienburg rettete und der Orden im Frieden von
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
— 11 —
Parallelkreise 72) Bäume und Kulturpflanzen überhaupt verschwinden.
Geradezu reich hingegen sind die kalten Zonen an Wasser- und Pelz-
tieren. Haustier aber und Hauptreichtum ist in vielen Gegenden des
Nordens das Renntier.
Im allgemeinen gelten folgende Grundregeln:
1. Die Tierwelt ist in ihrem Fortkommen und in
ihrer Verbreituug viel weniger vom Klima abhängig
als die Pflanzenwelt.
2. Vom Äquator nach den Polen hin vermindert
s i ch d i e Fülle und K r a f t d e s Pflanzen- n n d T i e r l e b e n s.
Man sieht gegen die Pole hin nicht nur die Zahl der
Arten, sondern auch die Größe und Entwicklung der
einzelnen Lebewesen abnehmen.
Aie Lufthülle der Erde und ihre wichtigsten Eigenschaften.
Atmofphänfche Erscheinungen.
An der Erdoberflüche wechseln Wasser und Festland mitein-
ander ab — beide umflossen von einer Gas- und Dampfhohlkugel,
die wir Luft nennen.
Die Lufthohlkugel oder Atmosphäre besteht aus einem Gemenge
von Sauerstoff, Stickstoff und Kohlensäure. In geringer Menge
ist diesen Bestandteilen auch Wasserdampf beigemischt und zwar
durchschnittlich in wärmeren Gegenden mehr als in kälteren, im
Sommer mehr als im Winter, auf Ebenen mehr als auf Bergen,
bei Tag mehr als bei Nacht.
Indem die Sonne ihre erwärmenden Strahlen über die Erd-
oberfläche ausgießt, veranlaßt sie die Verdunstung von Wasser.
Unendlich feine Duuftbläschen erheben sich in die Luft, steigen darin
höher und höher, werden von ihr fortgeführt, bis sie infolge der
Berührung mit kälteren Luftregionen eine Abkühlung erfahren. Hat
die letztere einen gewissen Grad erreicht, so verdichtet sich der Wasser-
dunst und wird unserem Auge als Nebel, Wolke u. s. w. sichtbar,
bis er unter gewissen Umständen als Tan, Regen, Schnee, Hagel:c.
wieder zur Erde gelangt. Die Eigenschaft der Luft, das zumal
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]