— 358 —
Eine stärkere Besiedlung des Landes ist nur möglich, wenn es gelingt, das nötige
Wasser zu erschließen. Das ganze Jahr hindurch fließende Quellen gibt cs nur in einigen
Gebieten, so am Waterberg und in der Gegend von Windhuk. Aber das Land ist doch
nicht so wasserarm, wie es anfangs schien. Wie schon erwähnt, stößt man auch während
der Trockenzeit in den Flußbetten schon in geringer Tiefe auf das begehrte Naß, das hier
bloß gehoben zu werden braucht. Auch entfernt von den Flüssen hat man an vielen
Stellen durch Bohrungen in Tiefen von 10—25 m ergiebige Wasseradern erschlossen.
Während man früher nur hier und da, wo es gerade dringend nötig war, Brunnen anlegte,
wird seit 1906 das Aufsuchen von Wasser planmäßig von der Regierung betrieben. Zwei
Bohrabteilungen, deren jede wieder aus mehreren Rotten besteht, die eine im Nama-, die
andre im Damaralande, sind jetzt andauernd damit beschäftigt, neue Quellen zu erschließen.
Da die Auffindung unterirdischer Wasseradern nicht leicht ist und man doch nicht aufs
Geratewohl die kostspieligen Bohrungen vornehmen will, werden die Arbeiten von einem
landeskundigen Geologen geleitet. Im Jahr 1909 wurden soviel Brunnen gegraben, daß
jeden Tag 21000 Ki Wasser gefördert werden konnten, eine Menge, die für 90000 Menschen
oder 60000 Stück Großvieh hinreichen würde. Das folgende Jahr brachte sogar einen
Zuwachs von 52000 hl. Ein artesischer Brunnen an der Grenze der Kalahari liefert täglich
10000 dl, und sogar in der Namib wurde in 80 na Tiefe ein kräftiger Grundwasser-
ström erbohrt.
Eine andre Art der Wassergewinnung ist die durch Staudämme in Bächen und
Flüssen. Kleinere Anlagen, die ohne große Kosten möglich waren, sind bereits von vielen
Farmern und Kleinsiedlern errichtet worden. In der letzten Zeit hat man aber auch Pläne
für große Talsperren ausgearbeitet, darunter für eine, die 200 Mill. cbm Wasser fassen
soll. Eine von 40 Mill. cbm ist bereits fertig. (Die größte Talsperre Deutschlands, die
im Bau begriffene Edertalsperre, wird 230 Mill. cbm fassen.) Die Kosten solcher Anlagen
können natürlich nur von reichen Gesellschaften, Genossenschaften oder vom Staat getragen
werden. Ein bekannter Wasserbautechniker, Rehbock, hat berechnet, „daß bei der Anlage
von 10 — 15000 Viehtränken, 4000 kleineren Staudämmen und einigen größeren Tal-
sperren die Hülste des Schutzgebietes der Viehzucht und dem Ackerbau dienstbar gemacht
werden könne. Er hofft auf eine Steigerung der Herden auf l1/2 Mill, Stück Großvieh
und 20 Mill. Stück Kleinvieh, sowie auf eine Steigerung der Viehausfuhr bis zu 30 Mill.
Mk., wozu noch 20—25000 t Wolle kommen würden, während in den besiedlungsfähigen
Gebieten eine Bevölkerung von 70—100000 Köpfen Platz finden dürfte. Die Ausführungs-
kosten aller dieser Bewässerungsvorrichtungen veranschlagt Rehbock auf 75 Mill. Mk. oder
bei einer Verteilung auf 25 Jahre zu jährlich 3 Mill. Mk." (Hassert.)
Ungleich wichtiger als Viehzucht und Ackerbau ist zur Zeit der Bergbau.
Der Reichtum der Nachbarländer an Bodenschätzen ließ von vornherein ver-
muten, daß sich solche auch in unserm Schutzgebiete finden würden. Die Er-
Wartungen haben sich allerdings nur z. T. erfüllt. Von Gold, nach dem man
vor allem suchte, sind bis jetzt nur geringe Spuren entdeckt worden. Dagegen
hat man größere Lagerstätten von Eisen-, Mangan-, Zinn- und besonders
Kupfererzen, die zugleich Blei enthalten, nachgewiesen, und in der Nähe der
Lüderitzbucht hat man neuerdings wertvolle Diamantenfelder gefunden. Der
Abbau erstreckt sich bis jetzt hauptsächlich auf Kupfer und Diamauten.
Die wichtigsten Kupferlager finden sich bei Otavi und Tsumeb im Damaralande.
Die Erze stehen an vielen Stellen aus dem Erdboden heraus und können z. T. im Tagbau
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
— 398 —
deren Fuße zu großen Schutthalden aufhäufen läßt, das fließende Wasser, das
es in Rinnsalen, Bächen und Flüssen fortspült und in Ebenen, Seen und Meeren
ablagert, die Gletscher, die es als Moränen davontragen, und endlich der
Wind, der den feinen Sand und Staub wegbläst.
b) Das fließende Wasser. Einen stark umgestaltenden Einfluß auf die
Erdoberfläche übt das fließende Wasser aus. Es wirkt teils mechanisch, teils
chemisch, und zwar in zweifacher Weise: zerstörend und aufbauend. Zer-
störend wirkt er erstens, indem es das Gestein zersetzt und zweitens, indem es
die lockeren Bestandteile des Bodens, Felsblöcke, Geröll, Sand, Schlamm, mit
sich fortführt und mit ihnen zugleich das feste Gestein scheuert und abschleift.
Diesen letzterwähnten Vorgang bezeichnet man als Abnagung, Auswaschung,
Erosion. Die aufbauende Tätigkeit des Wassers besteht darin, daß es die auf-
gelösten oder mechanisch mitgeführten Stoffe an andern Stellen wieder ablagert.
Betrachten wir zunächst das unterirdisch fließende Wasser. Es lockert die
Erdmassen und spült kleine Steinchen, Sand und Schlamm sort, wodurch kleinere und
größere Hohlräume entstehen, die oft das Einsinken des darüber lagernden Erdbodens zur
Folge haben. Bedeutend größer aber ist die Wirkung, wo das Wasser mit leicht löslichem
Gestein, Salz, Gips oder Kalk, in Berührung kommt. Hier bilden sich Höhlen, oft von
gewaltigem Umfang, und durch den Einsturz der Decken entstehen geschlossene, sog.
Wannentäler (Poljen) und trichterförmige Vertiefungen, Doltnen (I, S. 159, Iii, S. 70,
Iv, S. 104, 261). Das Gestein aber, das sich im Wasser gelöst hat, wird durch die
Quellen an die Oberfläche befördert und dort infolge der Verdunstung z. T. wieder verfestigt.
„Die Lorenzquelle in Leukerbad (Wallis) führt jährlich 4 Mtll. Kz (2300 cbm) Gips sort,
die Aachquelle im Hegau 55 Mill. Kz (21000 cbm), die Timavoquelle im Krainer Karst
gar 211 Mill. Kz (80700 cbm) Kalkstein". In den Höhlen bilden sich aus den Kalk-
absähen die prächtigen Tropfsteingebilde (I, S. 159), in Gebieten heißer Quellen und
Geiser die herrlichen Sinter stufen (Iv, S. 232, 258).
Das oberirdisch fließende Wasser wirkt vorwiegend mechanisch, doch auch chemisch,
z. B. bei der Bildung der Karrenfelder (Iii, S. 71). Seiner Tätigkeit verdanken die Täler
ihre Entstehung, soweit sie nicht Faltenmulden sind, und auch diese haben erst durch das
Wasser ihre heutige Gestalt erhalten. Das strömende Wasser wäscht sich zunächst eine Rinne
aus. Daraus entsteht dann, je nach der Beschaffenheit des Gesteins und des Klimas, ein
Tal oder eine Schlucht. Die Talbildung geht so vor sich, daß mit der Vertiefung des
Flußbettes durch die Verwitterung und das abfließende Regen- und Schmelzwasser auch die
Seitengehänge abgetragen und mehr oder weniger abgeschrägt werden. Wo das infolge sehr
harten Gesteins oder großer Trockenheit des Klimas nur in geringem Maße geschieht, da
entstehen Schluchten, für die die Canons Nordamerikas das großartigste Beispiel liefern
(Iv, S. 259). Die Vertiefung des Tales erfolgt rückwärts, wie das Beispiel oer Wasser-
fälle deutlich zeigt (I, S. 134, Ii, S. 28, Iv, S. 249). So kann ein Fluß einen Bergrücken,
von dem er herabströmt, mit der Zeit ganz durchsägen, so daß ein Quertal entsteht.
Die aufbauende Arbeit der Flüsse besteht in der Ablagerung der von ihnen mit-
geführten Sinkstoffe. Sie füllen Seen aus, häufen im Meere mächtige Sand- und
Schlammbänke auf, die im Laufe der Zeit zu festem Gestein werden; sie vergrößern durch
Deltabildungen das Festland und schaffen durch Absatz von Schlamm an ihren Ufern
fruchtbare Niederungen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
— 220 —
Fleisches nach Südafrika und später nach den Philippinen gehabt, und beide aufnahmefähige
Gebiete sind ihm bis heute erhalten geblieben, so daß zur Zeit 70 mit Kühlräumen versehene
Dampfer, die gegen 5 Mill. Tierkörper aufnehmen können, ständig zwischen Australien,
Neuseeland und ihren Bezugsländern unterwegs sind" (Hassert).
Bergbau. Australien besitzt einen großen Reichtum an Bodenschätzen. Alle
wichtigeren Metalle und auch Kohlen sind in Menge vorhanden. Unter den
Erzeugnissen des Bergbaus steht bis jetzt dem Werte nach Gold weitaus an
erster Stelle; dann folgen Kohlen, Silber und Silberblei, Kupfer, Zinn
und Eisen. Die Gesamtausbeute hat man für die Zeit von 1851—1903 auf
11,74 Milliarden Mk. berechnet. Davon entfielen auf Gold 8619 Mill. (fast ^/z),
auf Kohlen 983, auf Silber und Silberblei 805, Kupfer 737, Zinn 412 Mill. Mk.
Den bis jetzt höchsten Ertrag an Gold lieferte das Jahr 1903 mit 134 231 kg.
Seitdem hat ein beständiger Rückgang bis auf 98 511 kg im Jahre 1910 statt-
gefunden.
In der Gewinnung von Gold wird Australien nur von Afrika und den Vereinigten
Staaten von Nordamerika übertroffen. Schon früh hatte man Spuren des edlen Metalles
wahrgenommen, ihnen aber keine größere Bedeutung beigemessen. Erst 1851 wurden in
Neu-Südwales, dann in Viktoria größere Funde gemacht, darunter ein gediegener Gold-
klumpen von 53 kg Gewicht. Die Kunde davon verbreitete sich mit fabelhafter Ge-
schwindigkeit und rief ein wahres Goldfieber hervor.
Wie überall, so wird auch in Australien das Gold auf zweierlei Weise gewonnen:
aus angeschwemmtem Boden, den sog. Seifen (Ii, S. 100), und in Bergwerken aus festem
Gestein. Anfangs beschränkte man sich auf die Ausbeute von Seifen, die einfachere und
bequemere Weise. Die goldhaltige Erde wird aufgegraben und dann in feinen Sieben ge-
waschen, worauf man aus dem zurückbleibenden Kies die Goldkörner hervorsucht. Der
Seifenbetrieb hat großartige Funde zutage gefördert, Goldklumpen von 50 bis 95 kg Ge-
wicht im Werte von 100—190000 Mk., hat aber jetzt wegen Erschöpfung der Seifen
fast ganz aufgehört. An seine Stelle ist der regelrechte Bergbau getreten, der umfangreiche
und kostspielige Anlagen erfordert und mit Maschinen arbeitet. Der Betrieb solcher Berg-
werke geht über das Vermögen einzelner hinaus und liegt darum meist in der Hand von
Aktiengesellschaften. Der Digger, der Goldgräber der früheren Zeit, der für sich allein nach
Gold suchte, ist fast verschwunden.
Sämtliche Staaten Australiens enthalten Gold. Bis zum Jahre 1889 hatte Viktoria
die größte Ausbeute. In dem genannten Jahre wurde es von Queensland überflügelt,
und seit 1898 steht Westaustralien an erster Stelle. Nicht weniger als 19 Goldfelder, die
sich über einen Raum von der l1^ fachen Größe Deutschlands verteilen, hat man hier er-
schlössen. Mitten in wasserlosen Einöden liegen hier die rasch aufgeblühten, mit allen neu-
zeitlichen Einrichtungen versehenen Bergwerksstädte Koolgardie und Kalgoorlie. Eine
Eisenbahn verbindet sie mit der Hauptstadt Perth, und das für die Bewohner und die
Goldwäschereien so nötige Wasser liefert jetzt eine über 600 km lange, d. h. etwa vom
Bodensee bis Hamburg reichende Wasserleitung, die man mit einem Kostenaufwands von
60 Mill. Mk. hergestellt hat. Das Wasser kommt aus den regenreichen Darlingbergen bei
Perth, wo es in einem großen Staubecken gesammelt wird. An der Leitungsstrecke liegen
8 Hochbehälter und Pumpwerke, deren gewaltige Maschinen täglich 23 Mill. 1 Wasser durch
die Röhren treiben.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
— 333 —
(1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine
braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland,
sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000
Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens-
weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben
der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie
hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse,
Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und
Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak,
der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich
sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund,
der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur
Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn
benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und
Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und
Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer
Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im
Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus
Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang-
artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände,
Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder,
Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen
der Schlitten verwendet werden.
Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen
und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr-
hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke
erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands-
leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er
sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und
hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und
Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort-
gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor
Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein
fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf
den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden,
Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und
auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des
Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.).
2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245).
3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten-
kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl-
reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem
sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf-
stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt,
werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings
sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von
Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien
und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Hans_Egsde Jan_Mayen
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerikas Westgrönland Grönland Spitzbergen Europa Spitzbergen Skandinavien
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Margarete Hakon Magnus
Extrahierte Ortsnamen: Norb- Ostsee Nieberrhein Golb- Deutschland Schweden Königs_Magnus Norwegen
— 181 —
(seit dem Tode ihres Sohnes Olaf 1387 Königin von Dänemark und Norwegen), die ihrem Großneffen Erich von Pommern die Nachfolge nicht nur in Dänemark, sondern auch in Norwegen gesichert hatte, nun auch mit Hilfe des dortigen Adels ganz Schweden (bis auf Stockholm) in Besitz nahm.
2. Die Hilfe, welche Rostock und Wismar durch Ausgabe von Kaperbriefen der hartbedrängten schwedischen Hauptstadt leisteten, führte zur Ausbildung des räuberischen Unwesens der „Vitalianer" oder „Likendeler" (Klaus Störtebeker), die, vom deutschen Orden aus der Ostsee vertrieben, in gleicher Weise die Nordsee heimsuchten, bis sie endlich 1402 durch die Koggen der Nordseestädte überwältigt wurden. Unterdessen hatten sich 1397 1397 Dänemark-Schweden und Norwegen in der Union von Kalmar unter Margarete zu Schutz und Trutz gegen jeden 'auswärtigen Feind bei voller innerer Selbständigkeit verbunden; doch wußte
sich die Hansa auch jetzt noch (durch Übergabe Stockholms an Erich) die Bestätigung ihrer Privilegien in allen drei Reichen zu sichern.
3. Dagegen erlag die Macht ihres alten Verbündeten, des deutschen Ordens, mit einem Schlage, als die sittlichen und auch die politisch-militärischen Grundlagen desselben zerstört wurden. Der fürstliche Prunk der Hochmeister in der Marienburg im Verkehr mit den zahlreichen, oft leichtfertigen Kreuzfahrern edlen Standes untergrub die Sittlichkeit des Ordenslebens, während die auf den blühenden Eigenhandel des Ordens neidischen Städte und der Landadel Preußens mit steigendem Unmut die Ausschließung vom Landesregiment ertrugen (der Eidechsenbund 1397). Der Übertritt der Litauer, des letzten noch heidnischen Volkes Osteuropas, zum Christentum 1386 machte 1386 die Fortsetzung der Kreuzzüge, die eigentliche Aufgabe des Ordens, unmöglich, und die gleichzeitig durch Vermählung des Großfürsten Jagello von Litauen (als Polenkönig Wladiflaw Iv.)
mit der Erbin Polens herbeigeführte Union zwischen Litauen und Polen schuf dicht an der Ordensgrenze eine furchtbar überlegene Macht, die nach dem Besitz der Küstenlande streben mußte.
4. Der Übermacht der durch tatarische Reiter und tschechische Söldner (Ziska) verstärkten Polen und Litauer erlag das ganze Aufgebot des Preußenlandes unter dem Hochmeister Ulrich von Jungingen 1410 in der Schlacht bei Tannenberg. Wenngleich 1410 nun der tapfere Heinrich Reuß von Plauen, Komtur von Schwetz, die Marienburg rettete und der Orden im Frieden von
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
— 290 —
im Jahre 140—150 Millionen Mark für Wohlthätigkeitszwecke
verwendet werden; aber die Zahl der Bedürftigen ist so groß, daß
auch diese gewaltigen Summen zur Unterstützung derselben nicht
hinreichen. (Nach Daniel, Pütz u. a.)
Aas Wergwerk von Aannemora.
Dieses berühmte Bergwerk (Bild 99) liegt ungefähr 37 km
nördlich von Upsala und bietet ein ganz anderes Bild, als man
gewöhnlich von einem Bergwerke erwartet. Ich wenigstens war ganz
verwundert, als ich keinen Schacht fand, sondern in ebener Gegend
einen weiten offenen Abgrund, von dessen Rand aus man bis auf
den Boden sehen kann. Dieser Abgrund gleicht einer becherartigen
Grube oder dem ausgebrannten Krater eines feuerspeienden Berges.
Die schwarze Farbe des Gesteins erhöht noch das Schauerliche des
Eindruckes, den der plötzlich vor den Füßen gähnende Abgrund her-
vorruft. Es sind im ganzen etwa 80 Gruben, von denen jedoch
nur der fünfte Teil in Betrieb ist. Mehrere Gruben siud von uu-
geheurer Ausdehnung und Tiefe; so ist z.b. die Junggesellen- und
Jungfrauengrube an 160 m tief. Unerschöpflich ist der Reichtum
an vortrefflichem Eisenerz, woraus 40—50 Prozent Roheisen ge-
wonnen werden. Schon seit 1532 beutet man die Gruben aus;
durchschnittlich sind 350 Arbeiter in der Tiefe beschäftigt. Sie
tragen nicht die deutsche Bergmannstracht, sondern die gewöhnliche
des gemeinen Mannes in Schweden: Jacken von grobem Tuch,
leinene Beinkleider, plumpe Schuhe. Einige Stollen gehen von der
Tiefe aus seitwärts in wagerechter Richtung fort. Uni den Rand
der Gruben sind Schuppen erbaut, in denen Pferde die Räder
drehen, durch welche Eimer in die Tiefe hinabgelassen und wieder
emporgewuuden werden, wenn die Arbeiter sie mit Erz gefüllt haben.
Leitern von Ketten hängen von einem Vorsprung und von einer
Klippe zur andern; daran klettern die Arbeiter behende hinauf und
hinab. Gewöhnlich fahren sie aber in den Eimern zur Tiefe. Aus
den Schuppen kann man bequem eine Grube mit allen Einzelheiten
überschauen. Es überfällt einen ein Gruseln, wenn man bedenkt,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
— 8 —
Hauptflus; Westsachsens ist die vereinigte Mnlde. Sie besteht:
a) aus der Freiberger Mulde;
Nebenflüsse: Zschopau mit Flöha.
d) aus der Zwickauer Mulde;
Nebenflüsse: Schwarzwasser und Chemnitz.
Der westlichste und südlichste Fluß Sachsens ist die Elster.
Nebenflüsse: Göltzscha Pleisze, Parthe.
In Ostsachsen: Nöder, Pulsnitz, schwarze Elster, Spree, Löbauer
Wasser, Reitze, Maudau.
Große Teiche giebt es in Nordsachsen bei Mutzschen, Moritzbnra,
Kamenz, Königswartha.
Beantworte schriftlich folgende Fragen:
1. Nach welcher Himmelsrichtung gehen die meisten Flüsse Sachsens? 2. Wie
lang ist der Elblauf in Sachsen? 3. Welche Flüsse kommen vom Erzgebirge? 4. Welche
Flüsse gehen in die Ostsee? 5. Welche Flüsse fließen a) durch eine, b) durch zwei Kreis-
hauptmannschaften? 6. In der Nähe welcher Stadt münden beide Mulden zusammen?
7. Welches ist a) der westlichste, b) der südlichste, c) der östlichste Fluß Sachsens?
8. Auf welchem Berge entspringt die Zschopau? 9. Welche Kreishauptmaunschaften
senden ihre Gewässer nur in das Gebiet der Nordsee? 10. Welche Kreishauptmannschaft
gehört beiden Meergebieten an? Ii. Welche Berge liegen zwischen a) der Zwickauer
Mulde und der Zschopau, b) der Elster und Zwickauer Mulde? 12. Von welcher Seite
münden die meisten Nebenflüsse in die Elbe? 13. Um welchen Berg beschreibt die Elbe
ihren stärksten Bogen in Sachsen? 14. In welcher Kreishauptmannschaft liegen die
größten Teiche? 15. Welcher Fluß durchfließt die Zwickauer Kreishauptmannschaft, tritt
in das Ausland und kommt in der Leipziger Kreishauptmannschaft wieder nach Sachsen?
16. Nenne sämtliche Flüsse in der Reihenfolge von Westen nach Osten? 17. Welche
Güter werden aus Böhmen elbabwärts, welche aus Deutschland nach Böhmen elbauf-
wärts verschifft?
Wom Mima.
Im Süden und Osten Sachsens ist es kälter als im Westen und
Norden. Rauh und kalt ist es im hohen Erzgebirge, z. B. bei Ober-
wiesenthal und bei Altenberg. Hier fällt oft noch bis Ende Mai Schnee,
während in den Flußthäleru der Elbe, Mulde und Elster schon bunte
Frühlingsblumen die grünen Wiesen schmücken und die Obstbäume blühen.
Hoch oben im Erzgebirge gedeiht daher nur der Hafer und die Kartoffel,
selten das Korn, während unten im warmen, sonnigen Elbthal der Wein
und die Aprikose reift. Den meisten Regen hat das Gebirge und daher
ist es so reich an lustig thalwärts eilenden Gebirgsbächen; den wenigsten
Regen hat das Elbthal bei Dresden. Die meisten Gewitter kommen zwischen
Freiberg und Frauenstein vor. In welcher Kreishauptmannschaft also?
Won den Krzeugnifsen und dem Kerndet.
Sachsen ist in jeder Beziehung ein reichgesegnetes Land. In der Erde
ruhen große Schätze und die Bodenoberfläche trägt reiche Frucht. Uber
die Hälfte der Bewohner ist beschäftigt in der Industrie, im Bau-, Hütten-
und Bergwesen. Ans dunklem Schachte bringt der Bergmann Silber,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
kaiserliche Freibriefe schon durch Heinrich Iv. an einzelne Städte,
z. B. an die Bischofsstädte Worms und Speyer: die meisten Ver-
leihungen durch Friedrich Ii. Hohe Bedeutung Kölus in der
Entwicklung des deutschen Städtelebens (s. ob. S. 69); in Süd-
deutschland besonders das Vorbild Freiburgs, im Norden das
von Soest, dessen Recht u. a. auch Lübeck annimmt. — Der
Kmnpf der Zünfte gegen die Geschlechter um die Rathssähigkeit,
dem Wettstreit der Plebs gegen die Patricier int alten Rom ver-
gleichbar, erfüllt die deutsche Städtegeschichte im 14. und 15. Jahr-
hundert. — Die Bauten und das Kunstleben der Städte (im
Süden Nürnberg, Augsburg, Ulm u. a.).
Die drei Haupteinungen deutscher Städte sind:
a. Die drutsche Hansa, atls dem Streben nach Schutz
und Ausbreitung zunächst norddeutscher Handelsinteressen und ans
mancherlei vereinzelten und zum Theil dunkeln Anfättgen (die
frühste Verbindung die zwischen Hamburg und Lübeck) seit dem
Ende des 13. Jahrhunderts entsprungen, im Laufe des 14. zur
vollsten Blüthe entfaltet; seit 1350 über 90 Glieder des Bundes
von Esthland bis Flandern, Lübeck Bundeshaupt, fast im Allein-
besitz des itordischen Handels. Anfängliche Eintheilung der Hansa
in Drittel, später in Viertel (Quartiere): das westfälische
mit Köln, das sächsische mit Braunschweig, das wendische
mit Lübeck, das preußische mit Danzig als Vorort; — Städte-
tage. Wiederholte heiße Kämpfe mit den Nordstaaten Dänemark
und Norwegen (der siegreiche Heldenkampf von 1368—70 gegen
den Dänenkönig Waldemar Iii) entwickelten die Seemacht der
der Hansa — die größte deutsche Flotte, die das Vaterland
je besessen! — und verschafften ihr die Herrschaft der nordischen
Meere. — Haupthandelsstationen in Londott, Brügge, Nowgorod,
Bergen, Wisby (ans Gothland), Stockholtn. Mit dem Umschwung
des Welthandels am Ende des Mittelalters und dem Beginne der
Neuzeit sank die Blüthe der Hansa wie die der italischen Seestädte.
d. Der rheinische Städtebund (s. ob. S. 73), bereits
1254 von Worms und Mainz (Arnold von Walpot) zur Her-
stellung des Landfriedens und zum Schutz des Handels begründet,
über viele andere rheinische und ferner gelegene Städte (z. B.
Nürnberg und Regensburg, Minden und Bregiem, zuletzt mehr
als 70) ausgebreitet, auch geistlichen und weltlichen Fürsten zu-
gänglich, daher kein reiner Stad leb und wie die Hansa. Die
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Waldemar_Iii Arnold_von_Walpot
Extrahierte Ortsnamen: Freiburgs Soest Rom Nürnberg Augsburg Ulm Hamburg Esthland Flandern Danzig Dänemark Norwegen Worms Mainz Nürnberg Regensburg Minden
Iv. Außerdrnljche Länder.
A. Italien.
Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein
Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen
der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der
Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben-
einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller
Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht
nach Vereinigung und Einheit der Theile.
Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer-
splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in
Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi
1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung
des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi
(Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den
Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen
Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I
(1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten
Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara-
gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. —
3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen
Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie
strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene
bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs-
formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be-
kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte.
Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er-
hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou),
unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz
und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur
und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens
einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr-
hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar-
dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft
der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen
Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_Vi
(Borgia Alexander Johanna_I Johann Lorenzo