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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 333

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 333 — (1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland, sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000 Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens- weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse, Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak, der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund, der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang- artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände, Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder, Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen der Schlitten verwendet werden. Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr- hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands- leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort- gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden, Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.). 2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245). 3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten- kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl- reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf- stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt, werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.

2. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 178

1891 - Dresden : Höckner
— 178 - der ersten unter Lübeck, das durch seine günstige Lage an der kürzesten Lanbverbinbung zwischen Norb- und Ostsee, wie butch seinen Rang als Reichsstabt und als Mutterstabt der meisten Ostseestäbte (lübisches Recht) alle anberen überflügelte. 4. Die innere Verfassung konnte sich in btefert norb-beutschen Städten, meist Kolonialstäbten, die nicht aus hofrechtlichen Grundlagen entstanben waren, viel freier entwickeln als die der binnenbeutschen Gemeinben. An der Spitze stanb ein kauf-männifches Patriziat; ans ihm würden die jährlich wechselnben 12 — 14 „Ratmannen", so wie bte 2—4 leitenden „Bürgermeister" gewählt. Der „Gemeinbe" war ein bebeutenber Einfluß, namentlich bei außergewöhnlichen finanziellen ober kriegerischen Leistungen ober bei Abänberung der „Willküren" (Satzungen) gesichert. Darum war für bemokratische Bestrebungen nach sübdeutscher Art für lange Zeit hier kein Raum. Aber auch auf wirtschaftlichem Gebiete standen bte norddeutschen Stabte den stibbeutjchen fast ohne jeben Zusammenhang gegenüber; denn mit dem sübbeutschen Land- und Flußhaubel berührte sich der hansische Seehanbel nur am Nieberrhein und in Flanbern (Verschiebenheit des Münzwesens: kölnische Mark in Golb-, lübische in Silberwährung). 5. Als politische Macht erschien die Hansa zuerst im Kriege gegen Walbemar Iv. von Dänemark (1340—1375), der mit Hilfe ritterlicher ©ölbner aus Deutschland bte bänische Monarchie aus tiefem Verfall zu altem Glanze zu erheben gebachte. Die branbenburgischen Wirren nach dem Tode des letzten Askaniers (S. 172) hatten ihm die erste Gelegenheit geboten, nach dem Beispiel feiner Vorgänger in die norbbeutschen Verhältnisse einzugreifen. Die Thronstreitigkeilen in Schweden benützte er zur Anbahnung einer folgenreichen Familienverbindung (Verlobung feiner Tochter Margarete mit Hakon, dem Sohne des Königs Magnus und Mitregenten für Norwegen). Dann erzwang er 1360 bte Herausgabe des verpfändeten Schonen und erwarb bamit bte Herrschaft über bett ©und. 6. Waren bte Interessen der Hansa schon hierburch bebtoht, so zwang sie Walbemar Iv. gerabezn zum Kriege durch bte Plünderung des üppig-reichen Wisby auf Gotlanb 1361. Nach dem er inzwischen durch den Erwerb aller schwebt) chen Laube am Kattegat feine Herrschaft über die Meerengen vollenbet hatte, 1367schloffen die Hanfeftäbte 1367 die „Kölner Konföderation" unter Lübecks Leitung zum Kriege gegen Dänemark. Die wen-

3. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 181

1891 - Dresden : Höckner
— 181 — (seit dem Tode ihres Sohnes Olaf 1387 Königin von Dänemark und Norwegen), die ihrem Großneffen Erich von Pommern die Nachfolge nicht nur in Dänemark, sondern auch in Norwegen gesichert hatte, nun auch mit Hilfe des dortigen Adels ganz Schweden (bis auf Stockholm) in Besitz nahm. 2. Die Hilfe, welche Rostock und Wismar durch Ausgabe von Kaperbriefen der hartbedrängten schwedischen Hauptstadt leisteten, führte zur Ausbildung des räuberischen Unwesens der „Vitalianer" oder „Likendeler" (Klaus Störtebeker), die, vom deutschen Orden aus der Ostsee vertrieben, in gleicher Weise die Nordsee heimsuchten, bis sie endlich 1402 durch die Koggen der Nordseestädte überwältigt wurden. Unterdessen hatten sich 1397 1397 Dänemark-Schweden und Norwegen in der Union von Kalmar unter Margarete zu Schutz und Trutz gegen jeden 'auswärtigen Feind bei voller innerer Selbständigkeit verbunden; doch wußte sich die Hansa auch jetzt noch (durch Übergabe Stockholms an Erich) die Bestätigung ihrer Privilegien in allen drei Reichen zu sichern. 3. Dagegen erlag die Macht ihres alten Verbündeten, des deutschen Ordens, mit einem Schlage, als die sittlichen und auch die politisch-militärischen Grundlagen desselben zerstört wurden. Der fürstliche Prunk der Hochmeister in der Marienburg im Verkehr mit den zahlreichen, oft leichtfertigen Kreuzfahrern edlen Standes untergrub die Sittlichkeit des Ordenslebens, während die auf den blühenden Eigenhandel des Ordens neidischen Städte und der Landadel Preußens mit steigendem Unmut die Ausschließung vom Landesregiment ertrugen (der Eidechsenbund 1397). Der Übertritt der Litauer, des letzten noch heidnischen Volkes Osteuropas, zum Christentum 1386 machte 1386 die Fortsetzung der Kreuzzüge, die eigentliche Aufgabe des Ordens, unmöglich, und die gleichzeitig durch Vermählung des Großfürsten Jagello von Litauen (als Polenkönig Wladiflaw Iv.) mit der Erbin Polens herbeigeführte Union zwischen Litauen und Polen schuf dicht an der Ordensgrenze eine furchtbar überlegene Macht, die nach dem Besitz der Küstenlande streben mußte. 4. Der Übermacht der durch tatarische Reiter und tschechische Söldner (Ziska) verstärkten Polen und Litauer erlag das ganze Aufgebot des Preußenlandes unter dem Hochmeister Ulrich von Jungingen 1410 in der Schlacht bei Tannenberg. Wenngleich 1410 nun der tapfere Heinrich Reuß von Plauen, Komtur von Schwetz, die Marienburg rettete und der Orden im Frieden von

4. Alte Geschichte - S. 17

1872 - Mainz : Kunze
17 limb tfyut und roefentticfj gum (Ef)arafter der grtecf)ifcfjen ©efcf)tcf)te gefjört. ®ieoier©tämme: Sleoler,©ortet, Sjoner, Sldfjäer. 1) ®ie Sleoler (Alomq) gelten alg ältefter ©tamm, bocf) ist der Plante oielletcf)t juerft in den oorberafiatifcfjen Kolonien aufge= Eommen und bebeutet ,$Jtifd£)oolf. 31r ©ialeft altertf)ümlidfj, dem ©orifdljen am näcfjften. 2bof)nfi^e im füblidfjen Sl^effalien; ^eoli^e gürften über die Finger in ©rdfjomenog am .ftopatgjee und in ^ok fog, ©puren faft burdf) ganj ^fttttelgriecfjenlanb (aufjer in ©orig, 9ftegaris, Slttifa); für die weitere ©efcf)tcf)te bes 3ftutterlanbeg oljne Sbebeutung. 2) ©ie ©orier (Jcoqihq) urfprünglicf) in ^3f)tf)iottg, dann in gang S^effalien auägebreitet, nadfj dem ^ßtnbog gebrängt, gulefet gmifdfjen Oeta und 5parna^ fic^ feftfefcenb, — ßanbfdjaft ©ori§. 3) ©ie 21 dfj ä er Qaxuioi), non den Sitten als 3*^8 *>er Sleoler angefefjen, aucf) den 3onern na¥ oeromnbt*), raie bieje ein Äüftens ftamm. ©ie toanbern aug dem untern ©perdejetogtfjal' (^ßfjtfjiotis) nacf) dem ^eloponneg, den sie oon i^ren Hauptfilmen Slrgotig und ßafonien aus erobern, ^auptträger der ^eroengeit. 4) ©ie 3ott er (57wvfc) juerft inslttifa, ©puren aucf) auf dem Sftfjmug und in Slrgotis. ©ie neuerbtngg auggefprodfjene 35ermut|ung, ba^ die 3>oner> ftüf) ein ©eeoolf, bei der erften (Sinraanberung der ©räco^talifer überg sjfteer nacf) den Dftgeftaben ©rtecfjenlanbg ein= geroanbert und fpäter (die f. g. ionifd^en Kolonien) §u iljren §urücf= gebliebenen ©tammgenoffen nacf) Ssorberaften §eimge!ef)rt feien, ist fdfjraerlicf) faltbar, ©er ionifcfje ©taleft ist eine jüngere @ntrotcf= lunggftufe der ©pracfje, oon roetcf)erer und reiferer $ocalifation und größerer gormenfülle alg der ©orifdfje* *) 3n bev tyäteven ©eneatogie ftttb 3ort und 2ic^ato§ 23riibev, ©itfelbes §eüen: Seutaüon gelten. 2liolo§ — Soros — Xutljos. fort — 3ld)atos, $et6jl, §ijtorifd)e§ $ilf$6udj, I. (Husg. f. @t)ntn). 3. Suff. 2

5. Alte Geschichte - S. 23

1872 - Mainz : Kunze
Sie erften ^ctljrfjunberie btefer ^ertobe fiitb node) feljr bunfel, Ijalb mgäjtfdj, f)alb fjiftorifdfj; audfj oon der Oltjmpiabenredfjnung an ist die ©efcfjidfjtgfunbe no cf) lücfentjaft und groeifelfjaft. §auptpunfte der ©ntroicflung: 2lugbtlbung eineg f)eeenifcf)en ‘iftationalcfiarafterg; die Monifation, in der fid) bag reichte ßeben und «Streben beg Volfeg entfaltet; bag ©täbteleben und die Verfaffungen; Vilbung oon Vünbniffen (avfifia/iai); religiöfe ©ntrmcflung; die Anfänge der Literatur und £unft. I. |>te ^öfßettmttbenwg. 21m Anfang der griedfjiftfjen ©efdjidjte liegen grofje ,2öanbe= rungen und Sseroegungen der ©tämme, die ficfj in der Slugfenbung Don Kolonien fortfe^en und im ?Crutterianbe die $olge fjaben, baf} burdj bag erobernbe Vorbringen und ©mporfommen beg bortfc^en ©tamme§ der ©cejroerpunft der griedjifdjen ©efd()itf)te eine 3^it lang nacf) dem ©üben, in den ^ßeloponneg oerlegt rairb. — @rft nadjbem die toanbernben ©tämme §ur 3ftu§e gekommen, beginnt eine geregelte innere (Sntra icf lung der einzelnen ©taaten. 2lug den ^Säuberungen gemein neugeborneg ©riedjjens lanb, mit neuen ©tämmen, ©taaten und ©tabten ^eroor. ©ag Uebergeroicfjt beg Stcijäifcfjen ©tammeg tritt gang prücf, die beiben Ijellenifdfjen ©rof^mädfjte, ©partaalg die Vertreterin begborifcfjen, Sitten alg die§auptmadf)t beg jonifcfjen ©tammeg treten fjeroor. a. effalifcfye Sßanberung: ,3ug *>er (oieeeic§t burd) illgrifdfje Varbaren gebrängten) £l>effaler aug £f)egprotien über den ^ßinbog in bag Stfjalgebiet beg ^ßeneioö, das niad) iljnen benannte Sanb, beffen frühere Verooljner tljeitg in die ©ebirge gefdfjeudfejt, tljeilg gu leibeignen (ntvsorai) gemalt raerben. 2rad) langen Kämpfen loerben die Stljeffaler Herren beg Sanbeg, gelangen übrigeng nie ju gu eingreifenber Vebeutung in der gried£)ifc(jen ©efdfjidfjte. 2lnfangg einzelne gürftentpmer, dann silbelgl)errfdf)aft, auf dem 3r;eiterbienft Beru^enb; bag Sanb immer oljne (Sinljeit. Vergebliche Verfuge, in Sdlittelgriecfjenlanb üorjubringen; Kämpfe mit Vöotern und 5)31)0= fiern im 6. 2>af)rf)unbert.

6. Alte Geschichte - S. 138

1872 - Mainz : Kunze
138 (Sseto der gewonnenen Tribunen, Seöatyt non £)iftatoren in der ^ßer= fon be§ (Samiccnä nnb beä 2ftanliu3). 2xber die ftets roteber^ gemailten Tribunen brauten tfire Rogationen immer oon neuem nor, verboten die Scöa^t oon ©onfuln ober ßonfulartribunen it. •Iftaöe) jefjnjäfjrigem üeßiberftanbe gingen alle ©efefte burd), basi le&te mit der Ssefdjränfung, bafc die Redjtäpflege einem patrijifäen ^rätor übertragen raurbe. £. ©eytiuä 366 der .erfte plebej;ifcf)e 6onf ul. ferner mürben ju den 2 plebejifdjen 2 patrigifdje debilen eingefe^t, roeldje die @§re der sella curulis genoffen. (Sä mar bies> den Plebejern infofern tieft, roeil den debilen aud) die Seforgung der foftfpieligen üßolf§beiuftigungen, der ludi Romani oblag. 33alb mürben die curulifdjeu debilen aud) au§ den Plebejern gemäht. Sftadj und nad) fielen nun alle ^ofitionen, meldje die ^atrigier für fidj befjatten Ratten. £)iefelben Tribunen brauten aucf) ba§ ©efe£ burcf) de decemviris sacrorum ex parte de plebe creandis, nacf) meinem die befagten Sdecemoireit, die 2lu§leger der ftbt)Uini= fdjen 25üd)er, gur Jpälfte aus der -}3leb§ gemäfjlt merben follten. 356 gelangte die $plebs> §ur Sdiftatur ((£. daraus» jftitttlus erfter plebejifdjer ©iftator), 351 jur ßenfur, 337 gur ^3rätur (D. ^ubtilius ^ilo, erfter plebejifäer ^rätor), 300 burc§ baä ©efe£ be§ Dgulnius §u den ^riefterftellen: ut, quum quatuor augures, quator pontifices ea tempestate essent placeretque augeri sacerdotuin numerum, quatuor pontifices, quinque augures de plebe omnes allegerentur. Sdas> 2lmt des> rex sacrificulus fo raie das> der brei fiamines blieb den ^ßatrijiern oorbeljalten. 3a^re 326 mürbe die ©djulbfjaft aufgehoben; die ^ßerfon des> ©d;itlbner3 mürbe un= angreifbar und der ©laubiger mar nur auf beffen Vermögen angemiefen.*) Sder (Senfor 2lppiu§ (Slaubiuä naljm 312 Männer oom nie= brigften ©taube in den ©enat auf und reifte §reigelaffene und be= fifclofe Seute in die £ribus> ein; 304 mürben aber die leijtern auf die oier ftäbtijdjen £ribus> befc^ränft, die baburd) an 23ebeutung und Slnfe^en oiel oerloren. 9tad)dem die Kämpfe der ^ßatrigier und Plebejer in der poli= tifdjen ©leidjftellung um die 3kitte be3 oierten Sa^unbertö ifjr @nbe gefunben, bilbet ficf) an der ©teile be§ ^ßatrijiatä die Oligar= djie be3 2lmt§abd3, berregierenben Familien aug; iljre lieber= madjt und Sffiillfür dem regierten Ssolle gegenüber füljrt allmä^ lid) biejenigen ^ftifjoerljältniffe fjerbei, meldje mir gur 3eit ^er *) Livius Viii. 28: plebi Romanae velut aliud initium libertatis factum est, quod necti desierunt.

7. Alte Geschichte - S. 202

1872 - Mainz : Kunze
202 nadf) $tom roanberten, gewannen die griechifcfjen formen den etrugft-fdfjen den 3ftang ab. £)ie Körner wählten au3 den @äulenorb= mtngen die reiche corintl)ifche au§, raeldfje ihrer ^radfjtliebe ant nteiften ^ufagte. 9r;ac^dem unter 3luguftu3 die Sfteoolution gefc^Ioffen und 3ftu^e in bent römifdjen Reiche eingetreten war, farn die 23au= funft in befonbere 23lüthe; sie raurbe ferner geförbert burcf) 3se§= pafian, £itu3, Trajan (forum Traiani) und 5>abrtan. ©päter entfernt die römifcfje 23aufunft in ihrem ©treben nadf) (Sffett und neuen frembartigen formen immer mehr oon gefunben begeht und ist Bereits unter (Sonftantin in Verfall gerätsen. £)ie römifcfjen Tempel ftimmten im Slllgemeinen mit den griedji= fd^en überein; unter den runben Stempeln ist der bebeutenbfte der Änppelbau be§ pantheon (132' |oc^), ba§ 25 n. (£§r. oottenbet raurbe. £)en öffentlichen Spielen bienten die ^eater, toeldje den griecfjifchen ähnlich raaren, Slmphitheater (^eater oon ooaler ©runb= form, die ringsum oon ©itjreiljen umgeben raaren; in der -Jftitte raar die Slrena, rao jt'ampffpiele und ^ier^e^en aufgefü^rt raur* den). $)ie Sircuä raaren für Wettrennen beftimmt und den 2lmphi= tljeatern ä^nüd^; ba§ Wettrennen fanb auf einem er^ö^ten Flaume (der ©pitta) ©tatt; der Circus maximus raar für 260,000 3ui flauer eingerichtet, ©er ©eraölbebau fam am grofjartigften jur Slugführung in den öffentlichen 33äbern (&hermen)/ großartigen ©ebäuben, die mit 33affin§, ©■d&roi&bäbern, Säulenhallen, ©älen mit 33ibliothefen zc. ausigeftattet roaren. £>ie größte Sßradfjt ent= falteten die Villen der römifchen ©roßen und die faiferlidfjett ^aläfte* Sludej auf die ©räber, Kolumbarien und ^ftaufoleen uerroenbete der ^tömer den größten Slufroanb; die Kolumbarien roaren ©rab= geraölbe, in raelcfjen Srifchen angebracht roarero, in benen man die Urnen mit der 2lfc^e der Sserftorbenen aufftellte; ^ftaufoleen nannte man ^rad^tgrabmäler, befonbers! der $aifer (die ^ftaufoleen beä te guftnä, §abrian). 4* ö 1111* a t n v. Wie die Äunft, fo ist aucfj die fiiteratur der Körner nicht felbftänbig und originell, sie lehnt sich oielmehr au die der ©riechen als> 93orbilb an. 3r;om rourbe eher burdh £ha*en ^urdf) ten berühmt; ober roie ©attuft sich ausbrücft, die beften Körner rooöten lieber Stljaten »errieten, alä sie befdfjreiben *). 23i3 gu dem *) Sallust, bell, catilin. Viii.: optumus quisque facere quam dicere, sua ab aliis benefacta laudari quam ipse aliorum narrare malebat.

8. Alte Geschichte - S. 35

1872 - Mainz : Kunze
35 3ftanne3alter: ©trenge Ueberroade)ung be3 ^ßrioatlebeng. $n £au3, £rad§t, ©peife ist die größte ©infad^^eit ©orfdfjrift und ©itte. £)ie yiduiu ober avoolua au3 gemeinjamen beitragen für alle ü6er 20 ^a^re alten ©partiaten, die fic^ in gefdfjloffenen £ifd(j= gefellfc^aften (ovaxijviui) einigten; die ftfjraarje ©uppe (cu><ma ober ßotcpu). £)tefe gefelltge ©emeinfcfjafi übertrug fidf) audj auf die ^eereäeint^eilung (ivw^touui). — ©erbot be3 ©ebraudfjg ebler Metalle; eiferneä ©tabgelb; ©erbot der 2lu3nmnbrung, die als Sdefertion galt; ftrenge $rembenpoli$ei (^ivrjxaala) und ©erbot der üftieberlafjung oon 2lu§länbern. $eber ©ürger toar oom 20—60. ^a^re friegäpflidotig. Sdie militärtfd£)e jlraft be§ ©taates ruljte auf bent ^ufjoolfe, beffen ton ba3 §oplitenf)eer, mit ehernem ganger und -Spelm, großem ©cfyilb, langem ©peer, furjem ©c^ruert bewaffnet, $rü^er die größte ^ 4 tattifdje ^eereäabtfieitung der Ao/og, fpäter die /uoga. ©parta ein Äriegglager, ein ©olf in Sßaffen, ebenfo gegen die rmberftrebenben Elemente im ^nlanb (^eloten) töte gegen au^en gerüftet. Vii. £)a§ (5pi)orenatnt tooljl eine oorlgfurgifcfje ©eljörbe C@emeinbeoorfte|er), aber erft n a d£> ßqfttrg Qu £onig ^eopompos 3eit?) im ^ntereffe be§ borifc|en £)emo3 gegen Könige und ©eronten toeiter ausgebilbet big $u einer 2lrt ©egenregierung gegen die Könige und ifjre Uebergriffe. 2luf[i^tg=' und Dftügerecfjt der 5 jäf)rlicf) roec^felnben©p^oren gegen alle sulagiftrate und ©ürger. Sdie Könige fonnten burdj sie alle 9 3a^re unter Umftänben fu3= penbiert und oor der ©erufia in Slnflageftanb oerfe^t toerben. B. pie ^edenirdjen Kriege. Sdie Iqfurgijcfjen ^nftitutionen geben dem ©taate neue Sebent fraft und die §ä^ig!eitf balb feine Äcfit audf) $u erweitern, ©o folgte der erfte nac| Spfurg eingetretenen ookigen Untertoerfung der lafontfcfjen ßanbfcfiaft die Eroberung sjjleffenien§. Neffenien (Mtooijv?] = Mittel; ober ©innenlanb) das> frud^tbarfte, oon dem ^ßamifoö, dem to aff erreichten $luffe be§ Sßeloponneä, burdfiftrömte und gebilbete ßanb. bemfelben gtoei (Sbenen, burcfy baä na^e gufammentreten der ©ebirgslinien getrennt $n der^ä^e der trennenben @ngfd()lucf)t liegtbie ©ergfefte ^tliome; die natürliche ©urg beö Sanbeä ist ba§ nörbliclje £>oc£)lanb oon (Streu 3*

9. Alte Geschichte - S. 37

1872 - Mainz : Kunze
3$ Tatf); 2triftomene§’ 3serfud), oon 5trfabten au§ in Safonien ein^u* bringen, üereitelt. ©ein Stfyl und 2ob auf föijjoä 9flaffent)afte 2lu§toanberung au§ Sfteffenten (auc(j nac^ Region), 3serroanblung der übrigen 23eiool)ner in £etoten, die al§ £nec§te der ©partiaten ba3 &anb bauten. ©eitbem eine lange 8eibenü>gefcf)icl)te be§ Sboifeä Biä gu erneuerten Sserjioeiffungsfämpfen. C. ^parfas Hegemonie im ^fefoponttes. ©urdfj die geograp^ifd^e Sftatur des> 8anbe3 gefiebert, burc^ die Ipfurgifdtje @efe|$gebung innerlich gefraftigt, burd) den (Srfolg der meffenifdfjen Kriege in den 23efi| be3 größten fianbgebietä auf der ^albinfel gefegt, fudfjt nun ©parta feinen politifdtjen (Sinfcufj aucij in den übrigen peloponneftfcfjen ©taaten fierrjcfjenb gu madden, ©o tritt an die ©teile ooftiger Untertoerfung der festeren (ettoa feit 600) ©parta§ £>eg emonie im ^eloponne§. üftur jtoet ©taaten entzogen fiefj biefern Uebergetoidfjt: ba§ in der flaffifdfjen 3eit gan§ bebeutung§Iofe 9lc^aia und 2lrgo3. ®ie I)afen= und ftäbtereiöeje Sanbfdjaft 2irg o I is> erftreeft ftd(j Ijalbinfelartig und oon ^nfeln umgeben gtoifd^en dem Slrgolifdjen und ©aronifd^en 33ufen in ba§ 2legäifd(je $fteer. £)af)er oon den alteften feiten ifjr 3ufammenl)ang mjt dem Orient, ^n der vox* borifdfjen 3e^ erfte ©taat des> ^Moponnegi. 9racf) der borifcf)en Sbanbrung roirb die ©tabt 21 rgo3, in dem fruchtbaren ^ern be§ ßanbeä, der ^ad^oäebene gelegen, an^ftqfenää ©teile der£mupt= ort oon 2trgoii£>, erreichte aber nie die oollige 23et>errfd^ung und Einigung der nur fpärlidej mit £)oriern befetjten ßanbfdejaft. $ort= toäfjrenbe (Siferfud^t gegen ©parta. £)ie ©lanjgeit der ©tabt ist die Regierung be§ £emeniben ^ßljeibon im 7. ^a^r|unbert (nidfjt naef) anberen Slnna^men in der ?Dtttte des> achten), oorübergei)enbe£> ttebergetoidjjt über ©parta. 3n der Toitte be3 6. ^(Wunbertä (Eroberung beä tauge ftrittigen ©renjgebietes ^ p n u r i a buref) die ©partaner. ©ntfd^eibenbe 9lieber= läge der silrgeier bei £ i r 9 n 3 burcf) den ©partanerfonig Ä'ieomeneä furj oor dem erften $Perfer?rieg (balb nadf) 520). Sdamit mar die 2ftad)t oon 2lrgo§ gebroden, e§ I)ielt fid^ fern oon allen unter ©partas> Leitung ji^enben Unternehmungen. £)urcfj feine bemo=

10. Alte Geschichte - S. 207

1872 - Mainz : Kunze
207 b. Sp t o f ü. 3tt der ^rofct fjaben bte Körner imgletd) mef)r geleiftet at§ in der ^ßoefte, roeil nerfdjiebene ^roeige *>er ptofaifcijen ©arfteffuttg g. 35. bte 33erebtfamfeit und ®efd)id(jtfc§reibung mit dem praftifcfjen fieben in 3ufamme^ang [tanben. Sdte ©erebtfamfeit. £>er (Senfor (Sato, der jüngere ©cipio, £aliu§, die beiben ©rachen, S. £iciniu§ (Sraffus, #ortenfiu§, 6. ©äfar, 23rutus u. a. toerben uu§ als bebeutenbe Sftebner gefdfjilbert; die 33rudfjftücfe, die un§ oon den Oteben ermatten finb, ftrafen das> Ur= ifjeil der ^eitgenoffen nic£)t fiügen. Sfören ©ipfelpunft erreichte die römifdje 33erebtfamfeit in £ulliu3 (Sicero; er ist roa§ $ütfe und ©lan§ der ©ebanfen und ©prad§e angelt, der erfte Olebner be§ 2lltert|ums>. 56 ^eben <5iceros> finb noc£) größtenteils oollftanbig erhalten, tfjeils politifdfje im ©enate ober in der 3solf3oerfammlung, tljeils Dor ©erid^t ge= ^altene 33ertl)eibigung3= ober Slnflagereben. (Sic:ro befdfjciftigte jtdf) aucf) oiel mit der 5tf)eorie der 29erebtfamfeit, roir ^abert oon ifjrn eine Oteifje rjjetorif d^er ©dfjriften: de oratore, Brutns sive de Claris oratoribus, orator ad M. Brutum, rhetorica etc. Cicero I)at aufserbem das> 3serbienft, die grted(jifcf)e 5ßijilofopj)ie in die römifdje ©pradfje eingefleibet und den Römern gugänglid^ gemalt gu |aben. •ijtacfjbem mit 9luguftu§ die $rei§eit gu ©rabe getragen roar und ba§ öffentliche Sbolfkleben eine große ©infd^rdnfung erlitten Ijatte, raurbe die Sserebtfamf'eit nur treib^ausartig in den ©deuten der ^betören geübt und friftete nur ein bürftiges ©d^einteben. Stuf die £l)eorie der 23erebtfamfeit rourbe aber forttöäfyrenb oiel $leiß oenoenbet, g.33. burdf) §abius> Duintitianug, geb. in ©panieu (lebt in der 2. ^dtfte be§ 1. 3a*>rf)un&erg n* der oon Sseäpafian in 5jlom als ^rofeffor der Siljetorif angeftellt raurbe. ©ein ^auptroerf, in toeldjem eine uouftänbige S^eorie der 0ft|etori! enthalten ist, füljrt den Slitet institutionis oratoriae libri Xii. £)ie ©efdfjidfjtfdejreibung* S5ie eigentliche ©efdfjidfjtf(I)reibung ging oon einem fdolidfjien, trocfenen und jufammen|aitglofen 2ßer§eid)nen der $aljre§ereigniffe auä. ©olc^e nac§ ^a^ren fortfcfjreitenbe 2lufj$eic§ner führten den r.' . ’ 1 Cr C,-:. • Schuibuchbl
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