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4. Niederländischer Besitz 1.9 Mill. qkm, 38 Mill. E., 25 auf 1 qkm
5. Französischer Besitz 717000 19 „ „ 26 „ 1 „
6. Besitz der Vereinigten Staaten
von Nordamerika 296000 7.6 „ „ 26 „ 1 „
7. Portugiesischer Besitz 20000 880000 44 „ 1 „
8. Deutscher Besitz 552 173000 313 „ 1 „
Entdeckungsgeschichte. Der Name Asien geht wahrscheinlich auf das assyrische
Wort agu, Aufgang (der Sonne) zurück, bedeutet also dasselbe wie Morgenland, Orient,
Levante, Anatolien. Anfangs galt die Bezeichnung nur für die Küste Kleinasiens; sie
wurde aber dann nach und nach auf den ganzen Erdteil übertragen. — Den alten Griechen
und Römern waren im wesentlichen nur die Länder Vorderasiens bekannt. Doch hatte
man auch mancherlei Kunde von den weiter ö. gelegenen Gebieten. Alexander der Große
war auf seinen Eroberungszügen bis nach Turan und Indien vorgedrungen. Mit Vorder-
indien bestand ein lebhafter Handelsverkehr, und unter Marc Aurel gelangte eine Gesandt-
schaft sogar über Tonking bis nach China. Im Mittelalter trugen insbesondere die Kreuz-
züge (1096—1270) und der durch sie wieder angeknüpfte Handel nach dem Morgenlande
dazu bei, daß sich neue Kenntnisse und Anschauungen über die Länder Vorderasiens in
Europa verbreiteten. Über Mittel- und Ostasien erhielt man zuerst genauere Nachrichten
durch den berühmten Venediger Reisenden Marco Polo, der in den Jahren von 1271—1295
von den Küsten des Schwarzen Meeres aus bis nach China vordrang, wo er in Peking
am Hofe des Mongolenfürsten Kublai Khan zu hohen Ehren gelangte (S. 166). Die Rück-
reise führte ihn zu Schiffe um Hinterindien und dann zu Fuß durch Persien. In seinem
berühniten Reisewerke wird zum erstenmal Japan (Zipangu) erwähnt, das er als ein
märchenhaftes, goldstrotzendes Land schildert. 1498 entdeckte Vasco da Gama den See-
weg nach Indien, und nun begannen wetteifernd Portugiesen, Spanier, Holländer und
Engländer in Vorder- und Hinterindien und auf den Malaiischen Inseln Niederlassungen
zu gründen und weite Ländereien in Besitz zu nehmen (S. 136, 141, 146). Von China
und Japau erhielt man Kunde durch Jesuiten, die hier erfolgreich das Christentum ver-
breiteten, aber später wieder ausgewiesen wurden. Beide Länder schlössen sich nun völlig
gegen die Außenwelt ab, und erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts gelang es, die Absperrung
nach und nach zu beseitigen (S. 165, 182). — Nordasien ist durch die Russen erschlossen
worden, die 1589 mit der Eroberung Sibiriens begannen und um die Mitte des folgenden
Jahrhunderts bis zu den Küsten des Großen Ozeans vordrangen. 1728 durchfuhr der in
russischen Diensten stehende Däne Bering die nach ihm benannte Beringstraße. Eine
Fahrt an der ganzen Nordküste Asiens vorbei gelang erst dem Schweden Nordenskiöld
(1878—79). — Mittel- und Ostasien sind erst in neuster Zeit genauer bekannt geworden.
Nur einige von den zahlreichen Männern, die, oft unter unsäglichen Mühen, Entbehrungen
.und Gefahren, diese Ländergebiete durchreist haben, können hier genannt werden. Mit in.
vorderster Reihe stehen die Brüder Hermann, Robert und Adolf Schlagintweit aus
München, die 1856 von Indien aus den Himalaja und als erste Europäer den Karakorum
überschritten und durch das w. Tibet nach N. zu vordrangen. Adolf gelangte über die
Kwenluu bis nach Kafchgar, wo er ermordet wurde. Große Verdienste um die Erforschung
Mittelasiens hat sich der Russe Prscheivalsky erworben (1870—90), und in der letzten
Zeit haben insbesondere die Reisen Sven Hedins uusre Kenntnis des Tarimbeckens und
Tibets außerordentlich bereichert. Das Hauptverdienst um die Erforschung Chinas gebührt
dem Deutschen Ferdinand von Nichthofen, der in den Jahren 1868 1872 das Land
nach allen Richtungen hin bereist hat.
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Extrahierte Personennamen: Alexander_der_Große Alexander Marc_Aurel Marco_Polo Hermann Robert Adolf_Schlagintweit Adolf Adolf Adolf Sven_Hedins Ferdinand_von_Nichthofen Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Orient Anatolien Kleinasiens Vorderasiens Indien China Vorderasiens Europa Ostasien China Peking Hinterindien Persien Japan Indien Hinterindien China Japau Nordasien Asiens Schweden_Nordenskiöld Ostasien Indien Kafchgar Mittelasiens Tibets
— 333 —
(1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine
braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland,
sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000
Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens-
weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben
der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie
hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse,
Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und
Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak,
der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich
sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund,
der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur
Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn
benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und
Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und
Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer
Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im
Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus
Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang-
artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände,
Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder,
Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen
der Schlitten verwendet werden.
Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen
und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr-
hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke
erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands-
leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er
sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und
hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und
Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort-
gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor
Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein
fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf
den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden,
Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und
auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des
Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.).
2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245).
3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten-
kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl-
reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem
sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf-
stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt,
werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings
sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von
Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien
und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.
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Extrahierte Personennamen: Hans_Egsde Jan_Mayen
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerikas Westgrönland Grönland Spitzbergen Europa Spitzbergen Skandinavien
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Extrahierte Personennamen: Margarete Hakon Magnus
Extrahierte Ortsnamen: Norb- Ostsee Nieberrhein Golb- Deutschland Schweden Königs_Magnus Norwegen
— 181 —
(seit dem Tode ihres Sohnes Olaf 1387 Königin von Dänemark und Norwegen), die ihrem Großneffen Erich von Pommern die Nachfolge nicht nur in Dänemark, sondern auch in Norwegen gesichert hatte, nun auch mit Hilfe des dortigen Adels ganz Schweden (bis auf Stockholm) in Besitz nahm.
2. Die Hilfe, welche Rostock und Wismar durch Ausgabe von Kaperbriefen der hartbedrängten schwedischen Hauptstadt leisteten, führte zur Ausbildung des räuberischen Unwesens der „Vitalianer" oder „Likendeler" (Klaus Störtebeker), die, vom deutschen Orden aus der Ostsee vertrieben, in gleicher Weise die Nordsee heimsuchten, bis sie endlich 1402 durch die Koggen der Nordseestädte überwältigt wurden. Unterdessen hatten sich 1397 1397 Dänemark-Schweden und Norwegen in der Union von Kalmar unter Margarete zu Schutz und Trutz gegen jeden 'auswärtigen Feind bei voller innerer Selbständigkeit verbunden; doch wußte
sich die Hansa auch jetzt noch (durch Übergabe Stockholms an Erich) die Bestätigung ihrer Privilegien in allen drei Reichen zu sichern.
3. Dagegen erlag die Macht ihres alten Verbündeten, des deutschen Ordens, mit einem Schlage, als die sittlichen und auch die politisch-militärischen Grundlagen desselben zerstört wurden. Der fürstliche Prunk der Hochmeister in der Marienburg im Verkehr mit den zahlreichen, oft leichtfertigen Kreuzfahrern edlen Standes untergrub die Sittlichkeit des Ordenslebens, während die auf den blühenden Eigenhandel des Ordens neidischen Städte und der Landadel Preußens mit steigendem Unmut die Ausschließung vom Landesregiment ertrugen (der Eidechsenbund 1397). Der Übertritt der Litauer, des letzten noch heidnischen Volkes Osteuropas, zum Christentum 1386 machte 1386 die Fortsetzung der Kreuzzüge, die eigentliche Aufgabe des Ordens, unmöglich, und die gleichzeitig durch Vermählung des Großfürsten Jagello von Litauen (als Polenkönig Wladiflaw Iv.)
mit der Erbin Polens herbeigeführte Union zwischen Litauen und Polen schuf dicht an der Ordensgrenze eine furchtbar überlegene Macht, die nach dem Besitz der Küstenlande streben mußte.
4. Der Übermacht der durch tatarische Reiter und tschechische Söldner (Ziska) verstärkten Polen und Litauer erlag das ganze Aufgebot des Preußenlandes unter dem Hochmeister Ulrich von Jungingen 1410 in der Schlacht bei Tannenberg. Wenngleich 1410 nun der tapfere Heinrich Reuß von Plauen, Komtur von Schwetz, die Marienburg rettete und der Orden im Frieden von
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73
Schelmen- und Abenteurerroman ist. In der ^bildenden Kunst verdrngte nur allmhlich der klassische Baustil der Re-naissance den gotisch-maurischeu des Mittelalters und schuf seit 1563 im Escorial, den Philipp Ii. zum Dank fr den Sieg von S. Quentin erbaute, die riesige Verkrperung des spa-nischen König- und Kirchentums. Die Malerei erreichte ganz wesentlich im Dienste der Kirche ihre Vollendung erst unter Philipp Iv. in der Schule von Sevilla (Diego Velasquez f 1660, Bartolome Murillo f 1682).
Iv.
Der Norden und Osten Europas.
Auch in den nordischen Reichen verflechten sich mit der Reformation, welche von Deutschland her eindringt, politische Bewegungen. Diese führen zur Zersprengnng der Union von Kalmar und zur Zerstrung der hanseatischen Handelsherrschaft im Interesse nationaler Selbstndigkeit. Im Innern frdert die kirchliche Umgestaltung in Schweden die Macht des Knigtums, in Dnemark die des Adels. Daher gewinnt allmhlich das in der Kulturentwickelung zurckgebliebene und rmere Schweden den Vorsprung vor Dnemark, obwohl dies mit Norwegen und Schleswig-Holstein durch Personalunion verbunden bleibt und mit dem Sden Schwedens alle zur Ostsee fhrenden Meerengen beherrscht. Ihr Ringen um das dominium maris baltici bringt sie dann seit der Mitte des 16. Jahrhunderts in Beziehungen zu den slavischen Mchten Osteuropas, Polen und Rußland, welche beide durch Eroberung des halbdeutschen Livland den Zutritt zur Ostsee zu gewinnen suchen, und indem Polen, gesttzt auf sterreich und Spanien, den Katholicismns, Schweden den Protestantismus verficht, tritt der ganze Kampf in den groen Zusammenhang der West- und mitteleuropischen Verwickelungen und wird mit ihnen zugleich entschieden.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Quentin Philipp_Iv Philipp Diego_Velasquez Bartolome_Murillo Kalmar
Extrahierte Ortsnamen: Sevilla Europas Deutschland Schweden Dnemark Norwegen Schleswig-Holstein Schwedens Osteuropas Polen Livland Polen Spanien Schweden
- 186
4. Mitrauisch gegen die sterreichisch-russischen Plne hatten sich schon 1788 Preußen, England und Holland zur Wahrung des Besitzstandes im Orient verbndet, Schweden den Krieg gegen Rußland begonnen. Jetzt suchte Hertzberg die inneren Verlegen-Helten sterreichs und die allseitige Erschpfung durch den Krieg zur Friedensvermittlung auf Grund einer Abtretung tim tischen Gebiets zu bentzen und dabei fr Preußen die angren-zenden polnischen Gebiete zu erwerben. Da jedoch die Trkei nicht darauf einging, und Josephs Ii. Nachfolger Leopold 11.(179092) 27 Belgien und Ungarn durch zugleich festes und mildes Auftreten Juli beschwichtigte, so erlangte Preußen im Vertrag von Reichen-1790 buch i/Schlesien am 27. Juli 1790 nur die Zusicherung der Wie-derherstellnng des Besitzstandes im Orient. Auf dieser Grund lge schlo sterreich mit der Trkei den Frieden von Sistowa 1791, Rußland gewann im Frieden von Jassy 1792 nur das Land zwischen Bug und Dnjestr, wo Katharina dann Odessa grndete. Die Eroberuugsplue waren durchkreuzt, doch die durch dies alles eher verschrfte Spannung zwischen Preußen und sterreich wirkte fr die Zukunft verhngnisvoll.
11. Die aufgeklrte Selbstherrschaft im brigen Europa, a) Die skandinavischen Staaten.
1. Dnemark stand durch sein deutsches Herrscherhaus und die Verbindung mit Schleswig-Holstein unter deutschem Kultur-einflu, doch der bergang zur aufgeklrten Selbstherrschaft erfolgte erst nach der volksfreundlichen Regierung Friedrichs Iv. (16991730), der Grnland dem dnischen Handel und dem Christentum ffnete (Hans Egede 1721, die Herruhuter feit 1733) und die Leibeigenschaft auf den Krongtern aufhob, und nach dem Tode des strengkirchlichen, vom Adel gelenkten Christian Vi. (173046) durch den trefflichen deutschfreundlichen Friedrichv. (174666) und seinen Minister Ernst von Bernstor ff. Der dnische Handel dehnte sich bis nach Indien (Trankebar Kolonie) und Afrika aus, mit der Befreiung der Bauern machte Bern-storss auf feinen Gtern den Anfang, die Wissenschaften und die Dichtkunst, dnische (Holberg) wie deutsche (Klopstock), fanden eifrige Frderung, das alles unter dem Schutze eines langen Friedens, deuu es gelang Bernftorff, Dnemark dem siebenjh-rigen Kriege fern zu halten und die gefhrlichen Ansprche
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Extrahierte Personennamen: Hertzberg Leopold_11.( Leopold Katharina Dnemark Friedrichs Hans_Egede Christian_Vi Ernst_von_Bernstor Ernst Holberg Klopstock
Extrahierte Ortsnamen: England Holland Orient Schweden Josephs Ungarn Orient Sistowa Jassy Odessa Europa Schleswig-Holstein Friedrichs Indien Afrika
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kaiserliche Freibriefe schon durch Heinrich Iv. an einzelne Städte,
z. B. an die Bischofsstädte Worms und Speyer: die meisten Ver-
leihungen durch Friedrich Ii. Hohe Bedeutung Kölus in der
Entwicklung des deutschen Städtelebens (s. ob. S. 69); in Süd-
deutschland besonders das Vorbild Freiburgs, im Norden das
von Soest, dessen Recht u. a. auch Lübeck annimmt. — Der
Kmnpf der Zünfte gegen die Geschlechter um die Rathssähigkeit,
dem Wettstreit der Plebs gegen die Patricier int alten Rom ver-
gleichbar, erfüllt die deutsche Städtegeschichte im 14. und 15. Jahr-
hundert. — Die Bauten und das Kunstleben der Städte (im
Süden Nürnberg, Augsburg, Ulm u. a.).
Die drei Haupteinungen deutscher Städte sind:
a. Die drutsche Hansa, atls dem Streben nach Schutz
und Ausbreitung zunächst norddeutscher Handelsinteressen und ans
mancherlei vereinzelten und zum Theil dunkeln Anfättgen (die
frühste Verbindung die zwischen Hamburg und Lübeck) seit dem
Ende des 13. Jahrhunderts entsprungen, im Laufe des 14. zur
vollsten Blüthe entfaltet; seit 1350 über 90 Glieder des Bundes
von Esthland bis Flandern, Lübeck Bundeshaupt, fast im Allein-
besitz des itordischen Handels. Anfängliche Eintheilung der Hansa
in Drittel, später in Viertel (Quartiere): das westfälische
mit Köln, das sächsische mit Braunschweig, das wendische
mit Lübeck, das preußische mit Danzig als Vorort; — Städte-
tage. Wiederholte heiße Kämpfe mit den Nordstaaten Dänemark
und Norwegen (der siegreiche Heldenkampf von 1368—70 gegen
den Dänenkönig Waldemar Iii) entwickelten die Seemacht der
der Hansa — die größte deutsche Flotte, die das Vaterland
je besessen! — und verschafften ihr die Herrschaft der nordischen
Meere. — Haupthandelsstationen in Londott, Brügge, Nowgorod,
Bergen, Wisby (ans Gothland), Stockholtn. Mit dem Umschwung
des Welthandels am Ende des Mittelalters und dem Beginne der
Neuzeit sank die Blüthe der Hansa wie die der italischen Seestädte.
d. Der rheinische Städtebund (s. ob. S. 73), bereits
1254 von Worms und Mainz (Arnold von Walpot) zur Her-
stellung des Landfriedens und zum Schutz des Handels begründet,
über viele andere rheinische und ferner gelegene Städte (z. B.
Nürnberg und Regensburg, Minden und Bregiem, zuletzt mehr
als 70) ausgebreitet, auch geistlichen und weltlichen Fürsten zu-
gänglich, daher kein reiner Stad leb und wie die Hansa. Die
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Waldemar_Iii Arnold_von_Walpot
Extrahierte Ortsnamen: Freiburgs Soest Rom Nürnberg Augsburg Ulm Hamburg Esthland Flandern Danzig Dänemark Norwegen Worms Mainz Nürnberg Regensburg Minden
Iv. Außerdrnljche Länder.
A. Italien.
Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein
Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen
der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der
Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben-
einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller
Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht
nach Vereinigung und Einheit der Theile.
Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer-
splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in
Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi
1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung
des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi
(Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den
Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen
Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I
(1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten
Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara-
gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. —
3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen
Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie
strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene
bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs-
formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be-
kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte.
Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er-
hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou),
unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz
und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur
und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens
einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr-
hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar-
dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft
der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen
Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Vi
(Borgia Alexander Johanna_I Johann Lorenzo
— 47 —
Skagens Horn, von gefährlichen Sandbänken begleitet*).
Daher hier nur schwache Bevölkerung (1500 auf die Qm.; auf
der folgenden Gruppe 3 — 4000).
b. Die dänische Inselgruppe, das Bild eines von
gewaltiger Meeresströmung von Skagenshorn her zertrümmerten
Festlandes. Hügeliger, fruchtbarer Thonboden: große Ueberein-
stimmuug mit den benachbarten Küsten; Ackerbau, Viehzucht,
Rhedereihauptsächlichste Nahrungszweige. Seeland**), die größte
und bevölkertste dieser Inseln, fast so groß, aber bevölkerter als
Holstein. Liebliche Seen- und Hügellandschaften mit Buchen-
Wäldern und zahlreichen Ortschaften. Natürlicher Mittelpunkt
der dänischen Geschichte: voll von Erinnerungen aus alter Zeit.
Roeskilde (Roßbach) die alte, einst große Königsstadt, bald
überflügelt durch Kopenhagen (Kaufmannshafen), am größten
und sichersten Hafen der Ostsee.
c. Bornholm (10 Qm.) zwischen Rügen und Oeland in
der Verlängerung der Granitplatte von Gothland; in der Mitte
Haide, an den Rändern fruchtbar.
6. Zu diesem Besitzstande kommen die alten unter norwegisch-
dänischer Herrschaft gebliebenen Kolonieen auf dem Wege von
Norwegen nach Grönland („die Beiländer"): die kleine felsige
Gruppe der Farö er (Schafinseln) ***), und nur in geringer Ent-
fernung von Grönland die 1800 Qm. große, geheimnißvolle
Eisinsel: Islands) zwischen dem Parallel vondrontheim und
dem Polarkreise, im W. und N. zerbuchtet, im S. und O. um-
mauert. Ohne die lebendigen, freilich auch zerstörenden vul-
kauischeu Kräfte würde die Insel der tödtenden Macht der nahen
grönländischen Eiszone und der Schnee- und Gletschermassen
(Jökull) im Innern verfallen. Hohes Plateau mit (bis zu
*) Die Schifffahrt wegen der Nebel hier noch gefährlicher, als die durch
die Untiefen des stürmischen Kattegat. — Die Fahrt durch den Sund die kür-
zeste, durch den großen Belt sicherer wegen größerer Tiefe und Breite
(Kriegsschiffe), aber länger; voller Untiefen und daher nur selten benutzt der
kleine Belt.
**) 144, Holstein 152, Schleswig 166 Qm.
***) mit gleichmäßigem Seeklima, rauh, ohne Winterkälte, melancholisch
wie die zahllosen in den Basaltspalten nistenden kommen. Gefährlicher
Vogelfang, Schafzucht und Fischerei nährt die 8—9000 genügsamen Nor-
männer.
f) von Adam von Bremen irrthümlich als des Pytheas Thüle be-
zeichnet.
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