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1. Die Weltgeschichte - S. 127

1835 - Mainz : Kupferberg
Concil zu Kostnitz. Hussiten. 127 reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t- wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt. 8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener), noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn, und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09. den, stirbt er plötzlich. 9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410. Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt, bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414. Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne; Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen, gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti- sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich hartnäckig, wird nicht beachtet. Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415. eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst. Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver- kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417. Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg. Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor; blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419. Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen. Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten; Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc. Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431. *) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*

2. Die Weltgeschichte - S. IV

1835 - Mainz : Kupferberg
Iv Vorrede, lichen Cultur und Litteratur zu berücksichtigen bemüht war. Ferner dürste auch wohl nicht ungern bemerkt werden, daß den Perioden in den einzelnen Volksge- schichten immer das Charakteristische derselben kurz und wo möglich treffend vorangeftellt ist, damit das Trockene und Ermüdende der vielen aufgezahlten Namen und der oft nur abgerissen angedeuteten Ereignisse einiges Leben und mit ihm einigen Reiz mehr gewinne, und die Jugend hiernach gewöhnt werde, aus dem Factischen das Geistige herauszufinden, und von der Wirkung auf die Ursache zurück zu schließen; ein Verfahren, welches um so mehr gelingen und um so befruchtender seyn muß, wenn bei dem Vortrage der Geschichte am Ende der Perioden das Charakteristische derselben immer nochmals vorgenommen, und nun von den Schülern selbst aus den ihnen schon mitgetheilten Ereignissen bewiesen und näher veranschaulicht wird. Endlich glaubte ich auch dem Schwierigen und Verwirrenden, welches allerdings in dem Vortrage der Weltgeschichte der mittleren und neueren Zeit für die Jugend liegt, wenn bei dem einen wie bei dem anderen Volke so oft hier und da abgebrochen, und dort wieder angeknüpft werden muß, dadurch einigermaßen vorzu- beugen, daß ich wenigstens die vaterländische, die deutsche Geschichte, in ihrem Zusammenhänge ohne Unterbrechung dargeftellt, und die Geschichte der übrigen Völker, je nachdem sie in dieselbe eingreifen, oder gleichzeitige wich- tige Momente darbieten, unten in den Noten zugefügt habe. So lauft demnach die vaterländische Geschichte gleich einem großen Strome seit der mittleren Zeit durch

3. Römische Geschichte - S. 66

1896 - Dresden : Höckner
— 66 — griechischer Bildung der Wunsch erwachte, der politischen Herrschaft auch den Schmuck einer nationalen Kunst und Litteratur zuzugesellen. Aber auch auf diesen Gebieten blieb der einseitige Gesichtspunkt der Zweckmäßigkeit und mehr sinnlicher Befriedigung vorherrschend, die litterarische und noch mehr die künstlerische Thätigkeit bei dem Mangel eigener schöpferischer Kraft und der mäßigen Bildung des Volkes auf die Nachahmung griechischer Borbilder und aus die Teilnahme vornehmerer Dilettantenkreise beschränkt. 2. Die höhere Dichtung verpflanzte ein Grieche nach Rom, Livius Andronicus, der 272 als Kriegsgefangener von Tarent in das Haus eines Livius Saliuator gekommen war, um später dessen Kinder zu unterrichten, dann aber, von seinem Herrn frei gelassen, seine Thätigkeit als Lehrer der lateinischen und griechischen Sprache auf eigene Hand fortsetzte. Seinen: Unterrichte legte er die von ihm ins Lateinische und zwar in dem nationalen saturnischen Versmaß übersetzte Odyssee Homers zu Gründe. Außerdem trat er bet den neuen seit 240 mit den ludi Romani verbundenen Bühnenspielen als Schauspieldichter (Überarbeitungen griechischer Originale) und Schauspieler auf. 3. Die noch handwerksmäßigen Leistungen des Livius Audronieus übertraf bei weitem dessen Landsmann Cn. Nävins ans Carnpanien (f 202 in Utica:Metcller) sowohl als Begründer der fabula praetexta «„Romulus"; auch zahlreiche Komödien), wie besonders als Schöpfer des ersten nationalen Epos (Bellum Poenicum in Satnrniern). Auf seinen Schultern steht Qu. Ennius (geb. 239), aus dem eampanischen Städtchen Rudiä, welcher später als römischer Bürger im behaglichen Verkehr mit Zunftgenossen und vornehmen Freunden griechischer Bildung (den Seipionen) bis zu seinem Tode (168) eine vielseitige Thätigkeit entfaltete. Durch seine großartig angelegten Annales, eine römische Geschichte in epischer (hexametrischer) Form, wurde er der Schöpfer der römischen Kunstpoesie; zugleich gab er der ausdrucksvollen Römersprache nicht nur ihren vollen Klang wieder, sondern dazu noch einen dichterischen Wortschatz und die Fähigkeit zu weiterer Fortbildung. 4. Die sich fortwährend vermehrende Menge der römischen Festtage gab der dramatischen Dichtung reichliche Anregung (einfache Ausstattung des hölzernen Theaters). Als Komödiendichter brachte T. Mac-cius Plautus (f 184) aus dem umbrischen Landstädtchen Sarfina durch geniale Nachahmung der neueren attischen Komödie im Einklänge mit den herberen Ansprüchen seines Publikums die fabula palliata zu typischer Vollenbung (20 Stücke erhalten). Im engeren Anschluß an seine griechischen Originale suchte P. Terentius Afer (f 159), ein geborener Libyer aus dem phönieischen Afrika, der durch die Geschmeibigfeit seines Wesens und seine (im Hanse eines römischen Senators erlangte) feine Bildung zu den besten Kreisen der jüngeren Nobilität Zugang gewonnen hatte, auch der attischen Feinheit und Grazie näher zu kommen (6 Stücke erhalten). 5. Inzwischen hatte auch die Tragödie ihre ausschließlichen Vertreter gefunden. M. Pacuvius (219-130) aus der römischen Kolonie Brunbistum, der Schwestersohn und Schüler des Ennius, betrat sowohl in der Auswahl der Stosse, wie in ihrer Behanblung neue Bahnen (vorwiegenb in der Richtung des Euripibes). Den Höhepunkt der tragischen Dichtung aber bezeichnet der jüngere L. Accius (170—103), zugleich der fruchtbarste der römischen Tragiker.

4. Römische Geschichte - S. 47

1896 - Dresden : Höckner
— 47 — liens und der kleinen zwischen ©teilten und Italien gelegenen Inseln, Zahlung einer bedeutenden Kriegsentschädigung. Sici-1 ten wurde die erste römische Provinz, anfangs von Rom aus, seit 227 von einem Prätor verwaltet. Nur das kleine Fürstentum Hierons blieb dem Namen nach selbständig. 2. Hlom nach dem Kriege: Aöfchtuß der Aribus und die Weforrn der Genlnriatkomilien. 1. Italien hatte, abgesehen von den großen Verlusten an Mannschaft und Schiffsmaterial, durch die Jahre lang fortgesetzten Verheerungen seiner Küsten, noch mehr durch die fast vollständige Stockung seines überseeischen Handels und endlich auch dadurch schwer gelitten, daß ein großer Teil der Bauern und Gutsherren ihren Wirtschaften und überhaupt den bürgerlichen Geschäften ferngehalten wurden (Sinken des Geldes). Für die fortschreitende Verarmung des Bauernstandes konnten weder die wenigen Koloniegründungen dieser Zeit, noch die reiche Beute der geplünderten griechischen und punifchen Städte Siciliens Ersatz bieten. Diese Befriedigung der Beutesucht begann vielmehr zusammen mit den sonstigen entsittlichenden Einflüssen eines langen überseeischen Krieges den einfachen Bauernsinn, wie überhaupt den ehrenhaften Charakter der Nation schon jetzt zu untergraben. 2. Dagegen gewann der Handel und Gewerbe treibende Teil der Bevölkerung und das bewegliche Vermögen, für dessen Anhäufung in den Händen einer Minderheit die nunmehrige Stellung Roms als die herrschende Seemacht des westlichen Mittelmcers die glänzendsten Aussichten bot, immer mehr an Bedeutung. Die Erwerbung der Hafen- und getreidereichen Insel Sieilien hob den italischen Handelsverkehr, und der hieraus entspringende Gewinn war wohlgeeignet, die italischen Bundesgenossen für ihre treue Waffenbrüderschaft vor der Hand zu entschädigen und Rom um so enger zu verbinden. 3. Die römische Bürgerschaft freilich verstärkte gerade ,in dieser Zeit ihre Stellung als in sich geschlossene Aristokratie gegenüber der italischen Bundesgenossenschaft durch den Abschluß der auf 35 vermehrten Trib ns (241), so daß deren thatsächliches Unterthanenverhältnis fortan um so schroffer hervortrat. Alle italischen Gemeinden, welche seitdem Aufnahme in das römische Vollbürgertum fanden, wurden in die eine oder andere der bereits bestehenden Tribus eingeschrieben. Die Folge war, daß mit der Zeit fast jeder dieser Bezirke aus verschiedenen über das ganze weitausgedehnte römische Bürgergebiet zerstreuten Ortschaften sich zusammensetzte. 4. Hiermit hängt auch die wahrscheinlich in dieselbe Zeit fallende Reform der Centuriatkomitien zusammen, deren Zweck dahin ging, die durch Beibehaltung der ursprünglichen Centunenzahl trotz veränderter Vermögensverhältnisse immer aristokratischer gewordenen Centuriatkomitien möglichst der Form der demokratischen Tributkomitien zu nähern. Jede der 5 Servianischen Vermögensklassen erhielt 70 aus den seniores und iuniores innerhalb jeder der 35 tribus gebildete Centurien. Gleichzeitig wurde das Vorstimmrecht (praerogativaj von den 18 Rittereentnrien auf eine erlöste Centurie der 1. Klasse übertragen. 5. Während somit die ehemals einzige und souveräne Adelsversammlung der Kuriatkomitien ihre politische Bedeutung völlig verloren hatte,

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 155

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit der Stürme. — § 53. Sturmjahre 1848/49. 155 b) Die Erhebung der Polen feiert Lenau in seinen „Polenliedern“ (s. o. § 49, Iii. Anm.) Vorbote der Revolution ist die erstehende politische Dichtung. Dichter: a) in Österreich: Anastasius Grün, Graf von Auersperg, (,,Spaziergänge eines Wiener Poeten“); b) in Preussen: Hoff mann von Fallersleben („Unpolitische Lieder“), Dingelstedt („Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters“) , Herwegh („Gedichte eines Lebendigen“, voll beissender Epigramme), Prutz („Politische Wochenstube“, eine aristophanische Komödie). Dritter Zeitraum. (Zweiter Zeitraum der Neuesten Geschichte.) Von der französischen Februarrevolution bis zur Begründung des Neuen deutschen Reiches. 1848—1871. Erster Abschnitt. Zeit der Stürme und erneuter Rückströmung. Von der Pariser Februarrevolution bis zur Thronbesteigung König Wilhelms I. 1848— 1861. § 53- Die Sturmjahre 1848/49. I. Ursachen. Unzufriedenheit mit den bestehenden politischen Zuständen weit verbreitet. Neben den gemässigten Anhängern einer freien Verfassung auch viele politische Heiss-sporne! Dabei bildet sich aus katilinarischen Elementen eine Lj msturzpartei heraus. Ihre „Bataillone“ die „Arbeiter“. Zündstoff bei diesen infolge wirtschaftlicher Not. [Entwertung der Handarbeit nach Errichtung zahlloser Fabriken mit Dampfbetrieb. Übermass der Warenerzeugung, Mangel an Absatz, bei geringem Bedarf an Menschenkräften Herabsetzung der Löhne und Arbeitsmangel. Dazu das Hunger jahr 1847! Unterwühlung der Arbeiter durch die Lehre vom Rechte aller auf Gütergemeinschaft (Kommunismus). Das Wort Proudhons „Eigentum ist Diebstahli“] Ii. Die Pariser Februarrevolution. Ludwig Philipp, „der Bürgerkönig“, anfangs volksbeliebt, hat bei Beginn seiner Regierung mit Erhebungen zu thun, die teils Wiedereinsetzung der Bourbonen, teils Errichtung einer

6. Griechische Geschichte - S. III

1893 - Dresden : Ehlermann
Vorwort. Fr keinen Unterricht ist nach Einfhrung der neuen Lehrplne ein neues Lehrbuch ein so dringendes Bedrfnis wie fr den Unterricht in der Alten Geschichte auf der Oberstufe. Ist doch hier die Lehraufgabe wesentlich umgestaltet worden. Es betrifft die nderung zunchst die Zeit, innerhalb deren die Aufgabe gelst werden soll. Ein Jahr ist der Lsung zugemessen, wo frher zwei Jahre erforderlich schienen. Da heisst es denn allerdings manches aufgeben, was frher gelehrt wurde, auch manches Liebgewordene. Vielleicht ist dies aber gar kein so grosser Schade, als gemeiniglich angenommen wird. In der That kann manches entbehrt werden, was frher fr unumgnglich gehalten wurde. Ist doch vieles mit rhrender Piett festgehalten worden, was fr die Jugend wahrlich zweck- und fruchtlos ist. Sollte wirklich die Belehrung der olus, Dorus, Xuthus, der Temenus, Kres-phontes u. a. ohne Schaden der Sache nicht entbehrt werden knnen? Und wie gewissenhaft sind Thatsachen und Zahlen eingeprgt worden, wo es sich doch weit weniger um bestimmt begrenzte Thatsachen, als um eine geschichtliche Entwicke-lung handelt, wie etwa in der attischen Verfassungsgeschichte. Hier wurde z. B. gewissenhaft gelehrt: 1066 Medon erster lebenslnglicher Archont, 752 zehnjhrige Archonten, 713 das Vorrecht der Neliden aufgehoben, 683 neun jhrliche Archonten u. a. m. Und nun sind dies noch gar Thatsachen, die sich an der Hand der neugefundenen Aristotelischen Schrift vom Staate der Athener1-' nicht einmal als richtig erweisen. Und in der rmischen Geschichte wie viel Sagenhaftes und Unsicheres hat der Schler als wichtige Thatsachen lernen und mit allem Beiwerk von Zahlen sich einprgen mssen. Von dem Unfug, der berhaupt mit Zahlen im Geschichtsunterricht getrieben wurde, ist am besten zu schweigen. Wenn die neuen Lehrplne hiermit aufrumen, indem sie zur Beschrnkung zwingen, so ist dies frwahr ein Segen. Sie fordern aber zugleich und diese nderung ist nur

7. Griechische Geschichte - S. IV

1893 - Dresden : Ehlermann
Iv Vorwort. mit grosser Freude zu begrssen zur Vertiefung des Unterrichts auf. Da ist es denn bedeutsam, dass die griechische Geschichte eine Stufe hher gerckt ist. Wie ganz anders lsst sich diese mit jungen Leuten treiben, von denen anzunehmen ist, dass sie der Mehrzahl nach sich fr die Hochschule vorbereiten wollen, als mit Knaben und halberwachsenen Jnglingen, unter denen eine nicht unbedeutende Zahl doch nur das Befhigungszeugnis zum einjhrig-freiwilligen Dienst sich ersitzen will. Hier ist es also ein Mehr, was die Durchfhrung der neuen Lehrplne bedingt allerdings ein sehr erfreuliches. Der Lehrer wird dadurch immer strker sich gedrungen fhlen, die griechische Geschichte als das zu betreiben, was sie ihrem Wesen nach ist, als ein Stck Bildungsgeschichte der Menschheit und wird zu deren Gunsten manches aus der politischen Geschichte fallen lassen. Zwar wird er nach wie vor die Schler fr die nationalen Heldenthaten der Perserkriege zu begeistern suchen und die grossen Zge der Geschichte im peloponnesischen Kriege, das Ringen eines Demosthenes gegen den inneren und usseren Feind u. a. ihnen mit Wrme und in ausfhrlicher Darstellung vortragen, er wird auch die trben Bilder der Zersplitterung und Uneinigkeit Griechenlands zu lehrreichen Fingerzeigen benutzen und wird endlich die Entwickelung der Verfassung, wie es die Lehrplne fordern, dem Verstndnis des Schlers eingehender zu vermitteln suchen, aber manches kleine Gefecht, welches noch heut unter dem grossen Namen Schlacht" mit Angabe der Jahreszahl verzeichnet steht, wird er leichten Herzens bergehen oder es hchstens zur Beleuchtung des geschichtlichen Ganges gelegentlich heranziehen. Wer einmal von der Akropolis aus mit dem Blick auf das blaue Meer, die Inseln und Ksten Griechenlands das Herz gefllt hat, der wird das Auge auch vor der Kleinheit der griechischen Verhltnisse nicht haben ver-schliessen knnen und nicht Kmpfen um gina, Megara u.a., wie bedeutungsvoll sie auch immer fr die Entwickelung Athens gewesen sein mgen, eine so weltgeschichtliche Bedeutung zumessen, um sie mit allem Zubehr der Jugend einzuprgen. Und nicht viel anders ist es mit der* rmischen Geschichte. Wer von den Hgeln Roms einmal auf die gebirgumsumte Ebene der braunen Campagna sinnenden Auges geschaut hat, der wird in ihr allerdings den Ausgangspunkt der rmischen Weltmacht verehrt und in den Kmpfen der ersten rmischen Bauerngemeinde um diese bereits den Heldensinn, die Vaterlandsliebe und die staatsbildende Kraft des Rmers entdeckt haben, welche einst die Welt eroberten, er wird aber nicht den sogenannten Kriegen" gegen die Volsker, Aquer, Hermker eine solche Stelle anweisen, um sie als ewig denkwrdige

8. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 78

1891 - Dresden : Höckner
— 78 — und bis in ihr eigenes Gebiet verfolgt. 791 begann Karl den Krieg, überließ aber die Fortführung desselben seinem Sohne 796 Pippin bis 796 (Erstürmung der avarischen „Ringe"). Die wachsende Zerrüttung des avarischen Reiches im Innern und die Erhebung seiner slawischen Unterthanen brachen die Kraft desselben. Das avarische Land wurde fränkischen Markgrafen unterstellt, neben denen selbständig der Markgraf der baierischen Ostmark (Nieder-Österreich zwischen Enns und Wiener Wald) regierte. Einen zweiten großen Grenzbezirk bildete Karentanien mit Istrien, Liburnien (Nord-Dalmatien) und Friaul. 10. Durch die sächsischen und baierisch-avarischen Kriege war Karl zugleich auch mit den Slawen in Berührung gekommen. Schon 780 hatte er die Obotriten in Mecklenburg sür sich gewonnen. Mit ihrer und der Sorben (an der Saale) Hilfe unterwarfen sich 789 auch die Milzen (von der Priegnitz bis zur Ostsee) seiner Hoheit. Im Südosten wurde im Anschluß an die Erfolge Taffilos die Bekehrung der südslawischen Völker dem 798 zum Erzbistum erhobenen Salzburg übertragen. — So hat Karl nach Nordosten wie nach Südosten christlich-germanischer Gesittung neue Bahnen eröffnet. fr) Die Wiederherstellung des abendländischen Kaisertums und die Sicherung der Reichsgrenzen. 1. Die politische und kirchliche Vereinigung fast der gesamten germanisch-romanischen Bevölkerung des ehemaligen römischen Weltreichs und die thatsächliche Weltstellung des fränkischen Großkönigs drängte nach einem staatsrechtlichen Abschluß, und dieser fand sich in der von der römischen Kirche aus- und umgebildeten theokratischen Idee eines römisch-christlichen Weltkaisertums. Zur Erneuerung der kaiserlichen Würde aber bot das Papsttum um so bereitwilliger die Hand, je abhängiger dasselbe von dem mächtigen Schutze des Frankenkönigs war und je weniger sich das griechische Kaisertum des erhobenen Anspruchs fähig zeigte (Kaiserin Irene). 2. Papst Leo Iii. hatte dem König gleich nach seiner Erhebung auf den Stuhl Petri die Schlüssel zum Grabe des h. Petrus und die Fahne der Stadt Rom als Zeichen der Huldigung übersandt. Hilfesuchend (Überfall in Rom) war er sodann 799 im Lager zu Paderborn erschienen und vom königlichen Gesandten nach Rom zurückgeführt worden. Als Karl nun selbst gegen Ende 800 dorthin kam, befestigte er ihn in seiner Stel-

9. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 121

1891 - Dresden : Höckner
— 121 — ein tiefes Friedensbedürfnis und> in Verbindung mit ihm die von den Bischöfen von Lütüch nnb Köln toieberaufgenommene Bewegung für den „Gottesfrieden" entgegen. Indem er nun dieselbe unterstützte (Synode von Mainz) und zugleich den Sachsen die Wahrung ihres alten Lanbrechts zusicherte, entzog er seinen Feinben immer mehr den Boben. 2. Der Gegenkönig verlor am Ende alle Bebeutung. Mit seinem Tode (1088 im Kampf um den ererbten Besitz in seiner Heimat) und dem des treulosen Ekbert von Meißen 1090') war im Norden der Frieden hergestellt; nur im ©üben setzten Welf und der Zähringer den Kampf noch fort. Da brachte der neue Papst Urban Ii. (1088—1099), ein französischer Clunia-censer von großer Weltklugheit, der nicht mehr die Unterwerfung der weltlichen Fürsten unter päpstliche Lehnshoheit, sondern nur noch die Unabhängigkeit der Kirche von jeber weltlichen Macht erstrebte, durch die Vermählung der Markgräfin Mathilde mit dem jugendlichen Sohne Welfs die päpstliche Partei diesseits und jenseits der Alpen in eine gefährliche Verbinbung (1090). 3. Um sie zu sprengen, unternahm Heinrich Iv. seinen 2. Römerzug (1090 —1097). Jnbessen der entschlossene Wiber-fianb Mathilbens, das Wiebemusteben der Pataria, vor allem aber die Empörung seines ältesten Sohnes Konrab (Krönung zu Monza 1093) erschütterten die italienische Machtstellung des Kaisers aufs schwerste und gaben seinen Feinben in Deutschland neue Kraft. Während er aber im Nordosten des Polandes 4 Jahre hilf- und thatenlos verbrachte, übernahm das Papsttum triumphierend ans den Concilien von Piacenza und Clermont 1095 an der Spitze der romanischen Nationen die Führung der 1095 gewaltigen Kreuzzugsbewegung (S. 128). e) Heinrichs Iv. letzte Kämpfe 1095 — 1106. 1. Die dem Papst nunmehr entbehrlichen Welsen erkannten, daß sie nur ein Werkzeug der päpstlichen Politik gewesen waren. Darum löste der junge Welf seine Ehe mit der „großen Gräfin" die ihre Erbschaft dem heiligen Petrus vermacht hatte, und ') Die Mark Meißen (aber ohne die Oberlausitz) erhielt 1089 Heinrich von Eilenburg, der Markgraf der sächsischen Ostmark, aus dem schon seit der Mitte des 10. Jahrh, hervortretenden Geschlechte der Wettiner, das aus dem südlichen Schwabengau (südlich der unteren Bode) stammte.

10. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 123

1891 - Dresden : Höckner
— 123 — zicht Heinrichs I. auf die Investitur S. 126), das Investitur-verbot wiederholte, entschloß sich der König 1110 nach vergeblichen Verhandlungen zum 1. Römerzuge. 2. Auf der roncalischen Ebene bei Piacenza vereinigten sich die beiden vom Großen Bernhard und vom Brenner kommenden Heersäulen zu einer großen Heerschau (30 000 Ritter). Bei diesem Anblick fügten sich die lombardischen Städte; auch Mathilde von Tuscien und der Papst zeigten sich zu Verhandlungen geneigt, als Heinrich V. unaufhaltsam gegen Rom vordrang. Im Vertrag zu Sntri 111l versprach Paschalis Ii. gegen den 1111 Verzicht Heinrichs auf die Investitur die Rückgabe aller Gebiete und Hoheitsrechte, welche die Kirche seit Karl dem Großen empfangen hatte. Jedoch die Bekanntmachung des Vertrags nach Heinrichs Einzug in Rom rief den heftigsten Widerspruch der Bischöfe hervor und nötigte den König auf feinen früheren Standpunkt zurückzutreten. Da nun aber Paschalis Ii. sich weigerte, unter solcher Bedingung die geforderte Kaiserkrönung zu vollziehen, ließ er denselben mit 16 Kardinälen verhaften-Notgedrungen mußte jetzt der hilflose Papst das Juvestiturrecht des Königs anerkennen, Heinrich Iv. vom Banne lösen und geloben, ihn selbst niemals zu bannen. Darauf vollzog er die Kaiferkrönung 1111. 3. Nachdem Heinrich V. das Papsttum und die deutsche Kirche sich aufs neue unterworfen hatte, begann er die königliche Macht in Deutschland auch dem Laienadel gegenüber nach den Grundsätzen seines Vaters zur Geltung zu bringen. Dadurch erregte er einen gefährlichen Aufstand in Sachsen und Thüringen. An der Spitze desselben stand neben Ludwig (dem Springer) von Thüringen Lothar von Supplinburg, feit 1106 nach dem Tode des letzten Billungers als der mächtigste sächsische Grund- und Lehnsherr i) Herzog von Sachsen. Dieser strebte darnach, mit der Wiederaufrichtung der deutschen Herrschaft im slawischen Osten die deutschen Marken (Nordmark, Lausitz, Meißen) in enge Abhängigkeit von seinem Herzogtum zu bringen und sich auch in Sachsen möglichst unabhängig vom *) Lothar von Supplinburg erwarb zu den Stammgütern seines Geschlechts um Helmstädt die Vogtei des Bremer Erzstistes und durch seine Vermählung mit Richenza, der Enkelin Ottos von Nordheim und Nichte Ekberts Ii. von Braunschweig und Meißen, die Hälfte der nordheimischen Allode, später auch die Guter der Brunonen um Braunschweig.
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