180
Dies Gesetz verbreitete sich auch bald der Deutschland. Hierdurch wurden die Grafen und kleineren Herren unabhngig von den Herzgen und bald ganz reichsunmittelbar, d. h. sie waren nur vom Kaiser und Reich abhngig (freie Reichsherren!). Hinfort hielten diese Vasallen es in erster Linie mit dem Kaiser und weigerten sich oftmals, gegen ihn als den hchsten Schutzherrn ihrer Freiheit zu kmpfen. So lieen schon da-mals die schwbischen Ritter Herzog Ernst im Kampfe gegen den Kaiser im Stiche. In letzter Linie hatte Konrad durch die Erblichkeitserkl-ruug der Lehen gehofft, da die Fürsten auch die Kaiserwrde fr erblich anerkennen wrden, doch sah er sich hierin getuscht.
Um die Herzge nicht zu mchtig werden zu lassen, wechselte er oft mit den Geschlechtern in den einzelnen Gauen. Einige Male benutzte er diese Wechsel dazu, die Herzogtmer an sein Haus zu bringen; so bertrug er Bayern und Schwaben an seinen Sohn Heinrich.
Endlich war Konrad Ii. darauf bedacht, den Landfrieden zu schirmen. Hierzu trug einmal schon das Lehnsgesetz bei, weil die Groen nun nicht mehr so oft zum Schwerte griffen, wie frher, da sie sich nicht in gleichem Mae auf ihre Dienstmannen verlassen konnten.
Sodann beschtzte der Kaiser Konrad den Gottesfrieden (Treuga Dei), welcher von Burgund ausging. Die fehdelustigen Groen dieses Landes hatten vielfach den friedlichen Brger und Landmann geschdigt. Um diesen wenigstens einige ruhige Zeiten zu verschaffen, setzte die bnr-gnndische Geistlichkeit es durch, da von Donnerstag Abend bis Montag Morgen und in den Festzeiten die Waffen ruhen muten. (Warum gerade au diesen Tagen?)
Gegen die Kirche verfuhr Konrad Ii. ziemlich eigenmchtig; so be-setzte er die Bischofsthle nicht immer mit den fhigsten, sondern mit seinen getreuen Anhngern. Es mute also auch die Kirche seiner Herrschaft dienen.
Sonst zeigte er sich als frommer Christ. Er legte den Grund zu dem prchtigen Dom zu Speier, in dessen Gruft hinfort die Kaiser ruhten. Als er im Sommer 1039 starb, fand er darin zuerst seine Ruhesttte.
2. Kaiser Heinrich Iii. von 1039 1056.
a) Seine Persnlichkeit.
Da Heinrich schon lange gewhlt und gekrnt und auch von seinem Vater in die Regierungsgeschfte eingefhrt war, vollzog sich der Regie-rnngswechsel ohne jede Strung.
Der neue König besa dieselbe Seelenstrke, dieselbe strenge Gerech-tigkeitsliebe, denselben persnlichen Mut wie sein Vater; auch das stolze Be-wutsein von der Bedeutung seiner Stellung und das Streben, seine Wrde und Macht zu heben und den Seinen zu sichern, hatte er von seinem Vater geerbt. Dagegen war die Hrte desselben in ihm gemil-dert; anstatt der Leidenschaftlichkeit und Gewaltthtigkeit Konrads finden wir bei seinem Sohn Milde und Besonnenheit. Er hatte seinen Jh-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Ernst Konrad Heinrich Heinrich Konrad_Ii Konrad Konrad Konrad Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Heinrich Heinrich Konrads
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schwaben Burgund
279
16 fer Februar.
1247* t Heinrich Raspe Iv. Landgraf
von Thüringen. *)
Ein tapferer, mächtiger, aber, in Ansehung sei-
Nks Charakters, rauher und zweideutiger Mann.
Einige Züge aus seinem Leben werden dies be-
weisen.
Landgraf Ludwig Iv.. oder Heilige starb
12 27- (s- l i« Sept.) und hinterlies einen ;iäh-
rigen Sohn, Hermann, (s. den 28sien März.)
Heinrich Raspe übernahm für ihn, als Onkel,
die Regierung, machte aber, aus dem blofen
Vormund und Landcsverwefer, sich selbst zum
Landgrafen. Dringend hatte ihm fein Bruder,
als er Abschied nahm, ins heilige Land zu reisen,
Gattin und Kinder'empfohlen, und doch vertrieb
der Unbarmherzige — böse Rache sollen ihn dazu
vermocht haben — seine Schwägerinn, Elisabeth
die Heilige, „die arme tröstet ose wetwen,
die ene len din Frowin," mit ihren Kindern
von der Wartburg, wo sie den Tod ihres Ge-
mahls beweinte. Damit nicht zufrieden, machte
er sogar in Eisenach bekannt, daß, wer sie auf-
nahme, seine Gnade verliere. Verstofen und arm
wankte nun Elisabeth, ein Kind auf dem Arme,
die übrigen an der Hand ihrer Zofen, mitten im
Winter durch Eisenach und zwar zuerst — denn
sie war eine fromme Schwärmerin« -— nach der
Bar-
Einige sezen seinen Sterbetag auf den 17 Febr.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Raspe Heinrich Ludwig_Iv.. Ludwig Hermann Heinrich_Raspe Heinrich Elisabeth