Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125
zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®.
Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien,
siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen,
nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266.
Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf
anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört
auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272.
Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von
Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei
Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß
gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben
werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode
vor Tunis.
Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen
sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs-
unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch-
tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver-
drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund.
Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe
von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen,
Baiern und Schwaben.
Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter
Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen
gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht.
Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen
1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm-
gerichte in Westphalen — Dortmund.
Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi-
nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.),
Konrad von Marburg 1232.
Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch
Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet.
Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur.
Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue,
Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr,
Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von
Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen-
lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften
machen langsame Fortschritte.
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Anjou Karl Clemens_Iv Manfred_bei_Benevento Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Ludwig_Ix. Ludwig_Ix. Ludwig Ludwig Friedrich_I. Gregor_Ix. Gregor_Ix. Konrad_von_Marburg Konrad Hartmann Heinrich_von_Deldeck Heinrich Heinrich_von_Ofterdingen Heinrich Nikolaus_Klingsohr Nikolaus Wolfram_von_Eschenbach Walther Konrad_von
Würzburg Konrad Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sicilien Neapel Schwaben England Frankreich Tunis Mainz Trier Sachsen Baiern Schwaben Westphalen Dortmund Hamburg
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Brief Schillers an Humboldt vom 7. Sept. 1795.
Das, was Sie an der Strophe vom Sittengesetz tadeln, ist gar nicht
ohne Grund, wenigstens vergleichsweise mit den drei anderen Strophen
lässt diese den Gedanken etwas zweideutig. Anfangs hiess es:
Aber lasst die Wirklichkeit zurücke,
Reisst Euch los vom Augenblicke etc.
Aber dieses fand ich zu prosaisch und auch nicht anschaulich genug.
Mir deucht, dass die Freiheit der Gedanken doch weit mehr
auf das Ästhetische, als auf das rein Moralische hinweist. Dieses wird
durch den Begriff frei vorzugsweise bezeichnet. Die vier letzten Zeilen
dieser Strophe waren schon vorher von mir geändert worden, und diese
Veränderung steht auch schon in dem zum Druck abgeschickten Exemplar.
Vielleicht hätten Sie weniger gegen die Strophe eingewendet, wenn Sie
jene Veränderung gleich mitbekommen hätten. Sie heisst:
— — und sie steigt von ihrem Weltenthron.
Des Gesetzes strenge Fessel bindet
Nur den Sklavensinn, der es verschmäht.
Mit des Menschen Widerstand verschwindet
Auch des Gottes Majestät.
Vi. Deutsche Treue.
Vgl. ,,Die Bürgschaft.“
12. Ludwig der Baier und Friedrich der Schöne.
Von Duller.
Die Geschichte des deutschen Volkes. 3. Aufl. Berlin 1845. S. 230.
Als Ludwig noch immer zögerte, seinen Gegner freizugehen, brach
Leopold, aufs neue ergrimmt, von Schwaben her ins Baierland und ver-
wüstete es mit Mord und Brand. Ludwig, welcher zur Rettung heran-
gezogen kam, musste von Burgau gen Ulm fliehen. Schweren Herzens
begab er sich von dort nach München und erwog die Gefahren, Avelche
sich von allen Seiten gegen ihn heranwälzten.
Da trat der Karthäuser-Prior Gottfried von Mauerbach, Friedrichs
Beichtiger, zu Ludwig und redete mit sanften Worten an sein Herz.
Fromm horchte ihm Ludwig zu; er gedachte der alten Jugendfreund-
schaft, und, voll Vertrauens auf Friedrichs edles Herz, sah er in Ver-
söhnung den Stern des Heils. So ritt er in aller Stille von München
zur Feste Trausnitz und bot dort Friedrich dem Schönen ohne Lösegeld
die Freiheit an. Freiheit! dies Wort tönte dem Gefangenen wie der
Klang von Osterglocken; freudetaumelnd verzichtete er auf das Reich
und versprach, sowohl für sich als auch für seine Brüder, dem König
2
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Baier Ludwig Friedrich_der_Schöne Friedrich Duller Ludwig Ludwig Leopold Leopold Ludwig Ludwig Gottfried_von_Mauerbach Friedrichs
Beichtiger Friedrichs Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Friedrichs Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Berlin Schwaben Baierland Burgau Ulm Friedrichs
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gegeben wird. Die Sprache ist die schnste und reinste von allen Werken im Mittelalter".
Recht interessante Nachrichten werden uns auch in der Biographie des Bischofs Meinwerk von Paderborn, der ein Verwandter des schsischen Kaiserhauses und ein berhmter Baumeister und Landwirt war, ansbe-wahrt. Die Geschichte der Hamburger Erzbischse berichtet uns der Sachse Adam _ von Bremen, ein Freund des Dnenknigs Kannt des Groen. Er schildert darin auch die Mission im Norden und so erhalten wir die ersten sicheren Nachrichten der diese Gegenden. Nicht minder wertvolle Nachrichten giebt er uns der den einflureichen Erzbischos Adalbert von Bremen.
Auch Helmbolds Geschichte der Slaven" berichtet etwas der diesen Zeitraum.
Der Schsische Annalist, ein Autor aus dem Bistum Halber-ftabt, schrieb eine Reichsgeschichte von 741 ab mit besonderer Rcksicht auf Sachsen. Er hat mehrere frhere Quellen uns wrtlich aufbewahrt. * In sterreich entstand die Kaiserchronik, das erste in deutscher Sprache (in Reimen) abgefate Geschichtswerk, ursprnglich bis 1137, die Fortsetzungen reichen dagegen bis Rudolf von Habsburg. Es enthlt viele historische Sagen und Fabeln.
b) Neuere Litteratur.
Steuzel, Geschichte Deutschlands unter den frnkischen Kaisern.
Brelau, Jahrbuch des Reichs unter Konrad Ii.
Steindorff, Jahrbuch des Reichs unter Heinrich Iii.
Floto, Heinrich Iv. und seine Zeit.
Die betreffenden Bnde von Giesebrecht.
der den berhmten Papst Gregor Vii. geben uns Aufschlu: Voigt, Hildebrand als Papst Gregor Vii. und sein Zeitalter; Gfrrer, Papst Gregor Vii. und sein Zeitalter, Jaffs, Registrum Gregors Vii.
Iv. Kampf jimfiiieii Kaiser umt Jlapft im Mfnlfpc tter Krmzzge.
A. Her erste Kampf unter den factfcen Kaisern.
l. Kaiser Konrad Ii. von 10241039.
a) Die Wahl (nach Wipo).
Nach dem Tode Heinrichs Ii. versammelte sich eine groe Menge Deutscher in der Rheinebene zwischen Worms und Mainz, um einen neuen König zu whlen. Die Zelte waren zu beiden Seiten des Rheins auf-geschlagen: auf der rechten Seite die der Sachsen, Bayern, Schwaben und Ostfranken; auf der linken die Rheinfranken und die Lothringer.
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Extrahierte Personennamen: Helmbolds Rudolf_von_Habsburg Rudolf Konrad_Ii Konrad Steindorff Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Gregor_Vii Gregor Gregor_Vii Gregor Gregors Konrad_Ii Konrad Heinrichs Heinrichs
201
Aus Norddeutschland nennen wir die Wendenchronik des Priesters Helmold, welche uns besonders der Heinrich den Lwen Knude gibt; seine Chronik fand in dem Abte Arnold von Lbeck einen wrdigen Fortsetzer.
Albert von Stade berichtet ausfhrlich, der die Borguge im Nord-Westen Deutschlands bis 1256.
Nicht zu vergessen sind endlich die Zeitgedichte Walthers von der Vogelweide u. a. Minnesnger, sowie die Lieder der Vaganten.
b) Neuere Litteratur.
Raum er, Gedichte der Hohenstaufen, Prutz, Kaiser Friedrich I., Winkelmann, Philipp von Schwaben und Otto Iv., Schirrmacher, Friedrich Ii., Winkelmann, Friedrich Ii. Lorenz, deutsche Geschichte im 13. und 14. Jahrhundert, Schaab, Geschichte des rheinischen Stdte-bnndes, sowie Weizscker, der rheinische Stdtebund.
B. Die weiteren Kmpfe zwischen Kaiser und 'Dcrpst unter den Kohenstcrufen. (11381268).
1. Lothar von Sachsen von 11251137.
Nach Heinrichs V. Tode whlte man nicht dessen nchsten Ver-wandten, den reichen und mchtigen Hohenstaufen Friedrich von Schwaben, weil dieser den Fürsten zu mchtig und dem Papste verhat war, sondern den schon bejahrten Herzog Lothar von Sachsen-Snpplinburg, einen Freund der Kirche und der Geistlichkeit.
Der Schsische Annalist" schildert ihn: Lothar war ein Mann von groer Klugheit, der treueste Vereiniger des Papsttums und des Reiches, von grter Demut vor Gott, vorsichtig inr Rate, der tapferste Streiter im Kriege und niemals durch Furcht vor irgend einer Gefahr bestrzt, soda er in diesen Zeiten der fr die Leitung des Reiches passende Mann schien."
Lothar hatte bald mit dem unzufriedenen Schwabenherzog und dessen Bruder Konrad, Herzog von Franken, zu kmpfen. Er verschaffte sich dadurch starken Beistand, da er dem tapferen Herzoge Heinrich dem Stolzen von Bayern, aus dem Geschlechte der Welsen, feine Tochter verlobte und ihm mit der Hand derselben das Herzogtum Sachsen ber-lie. Nach lngeren Kmpfen unterlagen die Hohenstaufen und muten sich vor dem Kaiser demtigen. Lothar lie sie im Besitze ihrer Her-zogtmer.
Minder entschieden trat er gegen den Papst und dessen herrischen Ansprche auf. Er verzichtete nicht nur auf das Juvestiturrecht, sondern auch ans die Gegenwart bei der Wahl der Bischfe. Und doch war die Gelegenheit so gnstig wie nie zuvor, um die verlorenen kaiser-licheit Rechte zurckzugewinnen.
Vor kurzem waren zwei Ppste gewhlt worden, welche beide Lothar um seine Hlfe angingen. Er entschied sich fr Junocenz, welcher
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Arnold_von_Lbeck Albert_von_Stade Prutz Friedrich_I. Friedrich_I. Winkelmann Philipp_von_Schwaben Philipp Otto_Iv. Otto_Iv. Schirrmacher Friedrich_Ii Friedrich Winkelmann Friedrich_Ii Friedrich Lorenz Heinrichs_V. Heinrichs_V. Friedrich_von_Schwaben Friedrich Lothar_von_Sachsen-Snpplinburg Lothar Konrad Konrad Heinrich_dem_Stolzen_von_Bayern Heinrich Lothar
§ 21. Walther von der Vogelweide.
179
Weiß ich recht zu schauen
Schönheit, Huld und Zier,
Hilf mir Gott, so schwör' ich, daß sie
besser hier
Sind als andrer Länder Frauen.
Züchtig ist der deutsche Mann,
Deutsche Frau'n sind engelschön und
rein;
Thöricht, wer sie schelten kann,
Anders wahrlich mag es nimmer sein;
Zucht und reine Minne
Wer die sucht und liebt,
Komm' in unser Land, wo es noch
Wonne giebt;
Lebt' ich lange nur darinne!
(Simrock.)
kan ich rehte schouwen
guot geläz und lip,
sam mir got, so swiiere ich wol,
daz hie diu wip
bezzer sint dann’ ander frouwen.
Tiusche man sint wol gezogen,
rehte als engel sint diu wip ge-
tan.
swer sie schiltet, der’st betrogen:
ich enkan sin anders niht verstan.
tugent und reine minne,
swer die suochen wil,
der sol körnen in unser lant: da
ist wünne vil;
lange müeze ich leben dar in ne!
Ungünstige politische Verhältnisse ließen den Dichter bald wieder
Klage- und Mahnlieder anstimmen: Nach der Ermordung Philipps
(1208) war das Reich ohne Widerstreit dem Gegenkönige Otto zugefallen, der
im folgenden Jahre auch zum Kaiser gekrönt wurde. Aber schon 1210
belegte ihn der Papst mit dem Banne. Dieser Vorgang rief aufs neue
den" ganzen Grimm Walthers hervor, der gleich den übrigen Rittern und
Fürsten nach Philipps Tode sich an Otto angeschlossen hatte. Aber mag
der Dichter auch, vornehmlich als politischer Parteimann, mit den schärf-
sten Waffen gegen Papst und Hierarchie kämpfen, in feinem Innern
bleibt er guter Christ; als solcher fordert er den Kaiser auch zum Kreuz-
zuge auf. Seine Mahnung blieb jedoch ebenso ohne Erfolg, wie seine
Hoffnung, von Otto ein Lehen zu erhalten, ohne Verwirklichung.
Such und Segen.
Herr Papst, ich fürchte mich noch nicht,
Denn ich gehorch' Euch wie es Pflicht.
Wir hörten Euch der Christenheit gebieten,
Dem Kaiser Unterthan zu sein;
Ihr selber segnetet ihn ein,
Daß wir ihn hießen Herr und vor ihm knieten.
Gedenkt auch Eures Spruches.
Ihr sprächet: Wer dich segnet, sei
Gesegnet, wer dir fluchet, der erfahre
Das Vollgewicht des Fluches.
Um Gott, bedenkt, ob sich dabei
Der Pfaffen Heil und Ehre wohl bewahre.
(Simrock.)
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Extrahierte Personennamen: Walther Simrock Philipps Philipps Otto Grimm_Walthers Philipps Otto Otto Simrock
15. Walther von der Vogelweide.
157
hätte. Jedenfalls ist es eine Thatsache, daß der unselige, mit Kaiser
Heinrichs Tode anhebende Wahlstreit es war, der, ihn aus seiner behag-
lichen Ruhe am Wiener Hofe aufschreckend, aus seinem Geiste die ersten
Funken patriotischer Begeisterung schlug. Die ältesten Gedichte, deren
Entstehungszeit bestimmt werden kaun, fallen, wenn nicht noch in des
Kaisers Todesjahr, doch in den Ansang des Jahres 1198. Mit diesem
großen und so verhängnisvollen Wendepunkte unserer Geschichte sehen wir
Walthers Poesie das politische Gebiet betreten und jene Richtung ein-
schlagen, der er durch volle 30 Jahre unerschütterlich treu geblieben und
von der er bis zu seinem Tode nie auch nur um eines Fußes Breite ab-
gewichen ist.
Über die Wahl, die er zwischen den beiden Bewerbern um die deutsche
Krone treffen sollte, war dieser klare, scharfblickende und gesinnungsvolle
Geist keinen Augenblick schwankend: mit voller Entschiedenheit wandte
er sich demjenigen zu, der durch seine Geburt auf die durch lange Ge-
wohnheit geheiligte erbliche Nachfolge ein unbestreitbares Recht hatte, und
ans dessen Seite alle standen, welche deutsch dachten und fühlten und des
Reiches Größe und Wohlfahrt über die eigenen persönlichen Interessen
stellten: Philipp von Schwaben. Noch von Wien aus erhob er seine
Stimme zu dessen Gunsten, indem er das deutsche Volk aufforderte, Philipp
die Krone aufzusetzen, und als sich durch Herzog Friedrichs Tod das
bisherige Verhältnis gelöst und seines Bleibens dort nicht mehr war,
begab er sich an des Königs Hof und in seinen Dienst.
Über die Dauer dieses Verhältnisses zum staufischeu Könige fehlt
uns jede sichere Andeutung. Doch hat es wohl nicht länger gewährt,
als unbedingt nötig war, kaum über das Jahr 1204 hinaus. Von diesem
Zeitpunkte an, wo sich Philipps Stellung befestigte, wo es ihm gelang,
seinen Gegner in offener Schlacht aus dem Felde zu schlagen und die
Herzen derer, die jenen zuerst erhoben, für sich zu erobern, und er infolge
dieses doppelten Sieges 1205 nun auch zu Aachen gekrönt wurde, von
dieser Zeit au verstummt auch Walthers politische Dichtung, und weder
Philipps gewaltsamer Tod (1208), noch auch Ottos nunmehr einmütige
Erhebung auf den deutschen Thron und dessen Krönung zum römischen
Kaiser (4. Oktober 1209) vermochten ihr einen neuen Ton zu entlocken.
Erst im Jahre 1210, als zwischen Otto und Innocenz der unheil-
bare Bruch eintrat, als der kanm zuvor Gesalbte mit dem Banne belegt
wurde, und neues schweres Unheil dem Reiche drohte, sehen wir Walthers
patriotische Muse wieder aufwachen und für des Kaisers und des Reiches
Recht mit jugendlicher Frische und Kraft sich erheben. Obschon gegen
Otto wegen seines Charakters und seiner Vergangenheit nichts weniger
als sympathisch gestimmt, schloß er sich ihm, als dem gesetzlichen Reichs-
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Philipp_von_Schwaben Philipp Philipp Philipp Friedrichs Philipps Philipps Philipps Philipps Ottos Otto Innocenz Innocenz Otto
Extrahierte Ortsnamen: Walthers Wien Königs_Hof Ottos Walthers