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mächtige Cyzikus an der Propontis, ebenso Abydus gegenüber dem äolischen Sestns am Hellefpont, während Lampsakus von Phoeäa herrührte.
2. Mit Milet wetteiferte das dorische Megara, von dem an der Propontis Chaleedon, vor allem aber das dem letzteren gegenüberliegende Byzanz (658) ausgingen. Unterstützt durch die Meeresströmung und einen vorzüglichen Hafen, beherrschte Byzanz infolge seiner Lage am Bosporus die ganze Handelsverbindung zwischen dem Schwarzen Meer und den griechischen Gewässern. Als Stapelplatz für den Getreidehandel der Pontusländer und insbesondere auch für die Ausfuhr gesalzener Thunsische gelangte es trotz ununterbrochener Kämpfe mit den umwohnenden Barbaren zu einer bewundernswerten Blüte.
3. Die Küsten des Südostens.
Im Süden war Cypern mindestens schon im 9. Jahrh, mit griechischen Kolonien besetzt (Salamis), neben denen sich freilich die Phö-ni cier behaupteten. Ebenso alt waren die griechischen Niederlassungen an der Südküste Kleinasiens, die sich später fortwährend vermehrten. Von größter Wichtigkeit aber für den griechischen Handel wurde es, daß die Milesier in der 2. Hälfte des 7. Jahrh, auch in dem getreidereichen, uralten Kulturlande Ägypten für ihn Bahn brachen. Seitdem der Pharao Psammetich mit Hilfe ionischer und karischer Söldner (S. 51) das Land von der assyrischen Fremdherrschaft befreit hatte, begann er dasselbe den Fremden, besonders den Griechen, in einer bis dahin unerhörten Weise zu öffnen. Etwa 100 Jahre später trat Arnasis in noch engere Verbindung mit der griechischen Welt (Naukratis).
7. Athen.
1. Attika ist die südöstliche Küstenlandschaft, welche, vom Festlande (Böotien) durch den Kithäron (1400 m) und Parnes getrennt, in der Form eines gleichschenkeligen Dreiecks von seiner Basis zwischen der Bucht von Eleusis und der marathonischen Ebene sich nur 41/? M. (33 km) ins Meer hinaus erstreckt. Ihr Flächeninhalt beträgt 43,67 Qm. (2404,6 qkm) mit einer Küstenstrecke von 24 M. Die ganze Halbinsel gehört ihrem Gebirgs-system wie ihrem Klima nach zu der benachbarten Inselwelt des ägäischen Meeres und ist darum vorzugsweise berufen, ihre Verbindung mit dem griechischen Festland zu vermitteln. Die Küsten sind hafenreich und bei tiefem Fahrwasser aller Orten zugänglich, die fruchtbarsten Ebenen gegen die See geöffnet. Zwei von ihnen ziehen sich, durch den Ägialeus von einander geschieden, tief in das Innere des Landes hinein', die Ebene von Eleusis im W. und die von Athen in der Mitte.
2. Die Ebene von Athen ist auf drei Seiten von Bergen umgürtet: im N. von dem wild- und waldreichen Parnes, dem höchsten und ausgedehntesten Gebirgsstock Attikas (1413 m), im No. von den Marmorwänden des Brilessus oder Pentelikon, im O. vom kräuter-reichen Hyme11us, im W. von dem niedrigeren Höhenzug des Ägialeus; gegen S. öffnet sie sich in allmählicher Abdachung zum offenen Strande. Im Inneren wird sie durch einen vom Pentelikon sich abzweigenden, felsigen Höhenzug in die westliche, breite Niederung des Kephisns und in eine schmalere, vom Jlissus durchflossene Osthälfte
3*
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4(3 Preussische Monarchie. — § 15. Prägung preussischer Eigenart.
des Königs im Hinblick auf seinen Sohn Friedrich: „Hier steht einer, der mich rächen wird“).
Vii. Innere Fortschritte, a) Der Ackerbau wird auf alle Weise gefördert. ,,Landesmeliorationen“ in grossem Umfang. Durch Austrocknen von Mooren werden Viehweiden gewonnen (im Havellande Anlage des Gutes Königshorst, dessen Butter berühmt). Heranziehung von Ausländern (Holländer) für Viehwirtschaften. Besetzung wüster Strecken mit Ansiedlern (die durch den Erzbischof F i r m i a n vertriebenen protestantischen Salzburger in dem durch die Pest verödeten litauischen Preussen). Kartoffelfelder bei Berlin seit 1728. b) Gewerbe. Hebung der Betriebsamkeit (Tuchweberei u. a.), Beispiel des Staates durch Anlegung von Fabriken (die Tuchweberei in der Klosterstrasse zu Berlin liefert das blaue Tuch der Uniformen, die Gewehrfabrik in Spandau die Waffen). Schutz des Gewerbes durch hohe Eingangszölle (Wolle, Baumwolle, Seide), c) Hebung der Städte. In Ostpreussen neben Anlegung von mehreren hundert Dörfern Gründung von 4 Städten. Anregung zur Bauthätigkeit (Wohlhabendere werden zu Neubauten gezwungen). In Berlin wird die Friedrichsstadt erweitert, die Wilhelmstrasse angelegt. Bau von Kirchen (Böhmische, Dreifaltigkeits-, Jerusalemer Kirche); ein Kadettenkorps- und ein Krankenhaus (Charite) wird eingerichtet; in Potsdam, nunmehr der zweiten Residenzstadt, wird das grosse Militärwaisenhaus begründet, d) Religion. Beispiel des Königs in Beobachtung christlicher Sitte. Friedrich Wilhelm nach dem Muster seines Grossvaters Schutzherr der Evangelischen. Aufnahme der vertriebenen Salzburger (deren Ansiedelung s. oben a). e) Bildung. Einführung der allgemeinen Schulpflicht. Gründung von Volksschulen (Anstellung von Unteroffizieren als Lehrer). Bei Missachtung der Gelehrsamkeit doch Schätzung der Wissenschaft, wo sie dem praktischen Leben nützt. (Vernachlässigung der Akademie ; G u n d 1 i n g, ein nicht ungelehrter, aber charakterloser und am Hof verspotteter Mann, deren Präsident. Überweisung von 2000 astronomischen, mathematischen, physikalischen und medizinischen Werken nebst einer Sammlung von Naturerzeugnissen).
Viii. Bedeutung der Person des Königs.
Friedrich Wilhelm, bei aller Grösse königlicher Denkart doch rauh in seinen Neigungen (Jagd, Tabakskollegium, burschi-
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlin Spandau Ostpreussen Berlin Potsdam
Preussische Monarchie. — § 23. Letzte Regierungszeit Friedrichs d. Gr. 71
Winterfeldt, die beiden Keith, Zieten; das Verhältnis zu Voltaire durch dessen schmutzige Geldgier und Schmäh-sucht getrübt). Im Alter vereinsamt und verbittert. 3) Friedrich stirbt am 17. August 1786. Die Worte seines Testamentes: „Ich habe mich mit allen Kräften bemüht, meinen Staat glücklich und blühend zu machen, Gesetz und Gerechtigkeit herrschen lassen, Ordnung und Pünktlichkeit in die Finanzen gebracht, in die Armee jene Mannszucht eingeführt, wodurch sie vor allen übrigen Truppen Europas den Vorrang erhalten hat“ eine Wahrheit.
V. Ergebnis der Regierung Friedrichs. A. Fortschritte: 1) Vergrößerung des Staates durch Schlesien, Ostfriesland, die polnischen Gebietsteile und Westpreussen, das mit Ostpreussen wieder vereinigt wird. 2) Preussen wird eine selbständige Grossmacht. Die Lockerung des Verhältnisses zum Reiche wird eine Vorstufe zur Einigung Deutschlands unter Preussens Führung. 3) Preussen wird ein Rechtsstaat. 4) Preussen erhält eine ruhmreiche Geschichte. Über die Folgen s. u. § 25, Iii. B. Schwächen. 1) Bevorzugung des Adels. 2) Hemmung des wirtschaftlichen Lebens durch Schutzzölle, Monopole u. a. 3) Die Gewöhnung der Beamten an die Leitung eines grossen Geistes macht diese unselbständig. 4) Die Bevorzugung französischen Wesens lässt das Nationalgefühl nicht erstarken und schafft in manchen Kreisen der Leichtfertigkeit Eingang. 5) Die Gleichgiltigkeit Friedrichs in religiösen Dingen leistet dem zunehmenden Unglauben Vorschub („ich wollte, ich könnte das Volk wieder so fromm machen, wie es zu meines Vaters Zeiten war“).
Vi. Nachfolger Friedrichs sein Neffe Friedrich Wilhelm Ii. (1786 —1797), nicht ohne Geist und Kenntnisse, aber genusssüchtig und weich; daher leicht bestimmbar. Seine Ratgeber in religiösen Dingen General v. Bischoffswerder und Minister Wöllner. Das Wöllnersche Religionsedikt (gegen den herrschenden Rationalismus gerichtet und strenges Festhalten am kirchlichen Bekenntnis sowie Überwachung der geistlichen Lehrtätigkeit anordnend) befördert im Gegensatz zu Friedrichs Duldung Glaubenszwang. 1791 Anfall von Anspach-Bayreuth. — Friedrich Wilhelms Eintritt in die Revolutionskriege s. § 28 — 30.
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Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Europas Friedrichs Ostfriesland Ostpreussen Deutschlands Friedrichs Friedrichs
Preussische Monarchie. — § 22. Friedrichs Friedensthätigkeit. (57
Glas u. a.) Indirekte Besteuerung (hohe Steuer auf Fleisch, Bier, Wein; dagegen Getreide zollfrei!), d) Handel. 1) Anlage von Verkehrswegen (Plauenscher, Finow-, Bromberger Kanal; der Seehafen Swinemünde). 2) Verbesserung des Postwesens. 3) Errichtung von Handelsgesellschaften (die ,,Levantinische“, die Emdener Heringskompagnie). Gründung der Seehandlung (1772). 4) Ein-
richtung der Giro-, Diskonto- und Leihbank zu Berlin (der heutigen Reichsbank). Unter dieser Provinzialbanken. Stiftung von Leihhäusern. 5) Einführung von Staatsmonopolen (Tabak-, Kaffee-, Salz). Leider Generalsteuerpacht nach französischem System! Die ,,Regie“, eine drückende und verhasste Einrichtung (die Kaffeeriecher; Pasquill)! Dadurch Beförderung von Steuerhinterziehung und Schmuggel, e) Rechtspflege. 1) Die Strenge der Gerechtigkeit wird durch Friedrichs persönliches Eingreifen gesichert (charakteristische Erzählung vom Müller zu Sanssouci; „il y a des juges ä Berlin“), das ihn selbst zu Ungerechtigkeiten verleitet (Müller Arnold). 2) Das „allgemeine Landrecht“, von Cocceji vorbereitet, durch Carmer ausgearbeitet, erst nach Friedrichs Tode vollendet. f) Heer. 1) Vermehrung des stehenden Heeres bis auf 200000 M., worunter 40000 Reiter und 12000 M. Artillerie. Das Heer-vielfach aus Ausländern bestehend. Bürgerliche Offiziere fast nur in der Artillerie. 2) Einrichtung der Militärakademie und der Ingenieurschule, g) Religion. Bei eigener philosophischer Lebensanschauung Duldung in Religions-Angelegenheiten („In meinen Staaten kann ein jeder nach seiner Fagon selig werden“), aber auch Gleichgiltigkeit gegen das kirchliche Bekenntnis und dadurch Förderung des Rationalis-mus (§ 2i, I, 3). Gutes Einvernehmen mit der katholischen Kirche (der Papst erkennt den Königstitel in Preussen an was früher verweigert). Duldung der Jesuiten, doch Erhaltung des Staatscharakters als eines evangelischen. h) Bildung. 1) Friedrich selbst französisch gebildet, wendet sich von der deutschen Litteratur ab, deren Aufblühen er nicht kennt. (Vgl. indessen seine Begegnung mit Geliert in Leipzig) Seme Schrift „de la litterature allemande“. Über seinen Einfluss aut die Litteratur s. § 25, Iii. Fruchtbarer Schriftsteller (Oeuvres du philosophe de Sanssouci, memoires de landenbourg u. a.). 2) Das Volksschulwesen wird vom König nur wenig unterstützt (kärglich besoldete Lehrer, teilweise Unteroffiziere), ebensowenig die Universität; für die
5*
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Iii. und Iv. 4. Zusammenstellung des Kulturhistorischen zu bestimmten Gruppen: Wahl und Krönung; Rechte und Pflichten des Königs. Was Karl d. G. für die Sachsen war, das waren die sächsischen Kaiser und Herzöge für die wendischen Völker.
V. Aufgaben zur Einprägung des Geschichtsstoffes. — Zeigt uns schon Friedrichs erste Regierungszeit etwas von des „Reiches Herrlichkeit", die er gegründet hat? — Wie brachte Friedrich den Kriegsruf: „Hie Welf! Hie Waiblingen!" zum Schweigen? — Wie kam es, daß das Christentum in Norddeutschland in der Richtung vom Rhein zur Weser, Elbe und Oder vordrang? —
Zweite Einheit.
Ariedrich Barbarossas Kämpfe in Italien.
Stoffübersicht: 1. Stück: Die Kaiserkrönung. 2. Stück:
Der Kampf mit Mailand. 3. Stück: Der Kampf mit dem lombardischen Bund und dem Papste.
Allgemeines Ziel: Wo und wie sich Friedrich seinen Beinamen Barbarossa holte.
I. Deutsch ist der Name nicht. Es gab aber nur ein nichtdeutsches Land, in welchem der deutsche Kaiser etwas zu thun und zu sagen hatte — Italien (Karl d G., Otto I., Heinrich Iv.). Also ist der Name wohl italienisch. Er bedeutet, wie wir schon wissen „Rotbart" oder wörtlich; „Bart-rot." Es war also der rötliche Bart des Kaisers den schwarzbärtigen Italienern aufgefallen. Das ist ganz natürlich, aber nicht sehr wichtig. Viel wichtiger ist, ob der „Rotbart" den Italienern freundlich oder feindlich gegenüberstand, ob der rote Bart ihnen bei fröhlichen Festen oder im wilden Schlachtgetümmel entgegenleuchtete. Das wollen wir nun erfahren.
Erstes Stück: Die Kaiserkrönung.
4
Ziel: Wie sich Friedrich die Kaiserkrone holte.
I. Wundert euch das? Nein; denn er wollte ja ein Kaiser sein wie Karl d. G., also . . . Wo war die Kaiserkrone zu haben? In
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deutschen Kaiser und den ersten deutschen Reichskanzler, aber sie hätten das neue deutsche Reich nicht gründen können ohne den alten Barbarossaglauben des Volkes. — Zusammenfassung: Der Barbarossaglaube, ein Glaube - an die glückliche Zukunft des deutschen Volkes, erfüllt durch Kaiser Wilhelm I.
4. Zusammenstellung der aus der Zeit Friedrichs gewonnenen kulturhistorischen Züge.
Iv. 1. Barbarossas Kreuzzug (Ursache, Entschluß, Ausführung, Ausgang) scheiterte durch den Tod des Kaisers im Saleph — 1190.
2. Friedrichs Leistungen; Friedrichs Charakter (vergl. Iii, 2).
3. Der Barbarossaglaube ist der Glaube des deutschen Volkes an seine glückliche Zukunft; er ist erfüllt worden durch Kaiser Wilhelm I.
„Er hat hinabgenommen des Reiches Herrlichkeit . . . Zeit".
„Einigkeit und Recht und Freiheit . . . Hand".
4. Kulturgeschichtliches Bild.
V. Ausgaben zur Einübung der Geschichte Friedrichs. Jahrzahlen: 1152, 1176, 1177, 1183, 1184, 1190. Friedrichs Kämpfe und Siege, Erfolge und Mißerfolge, Erwerbungen und Einrichtungen.
Friedrichs Charakter. — Worin bestand „des Reiches Herrlichkeit", die Friedrich geschaffen hat?
Noch heute ist Lübeck eine freie Reichsstadt, noch heute regieren die Wittelsbacher in Bayern, aber Italien gehört schon lange nicht mehr zum deutschen Reich. —
Barbarossas Kreuzzug ein wirklicher „Kreuz-" und Leidenszug. Und doch umgiebt er Barbarossas Haupt mit einem Heiligenschein!
Wie entstand die Barbarossasage? Warum ist der Barbaroffaglaube so mächtig gewesen? — Welche Unterschiede bestehen zwischen der Hoffnung des deutschen Volkes und ihrer Erfüllung? (Nicht wunderbar, sondern natürlich; nicht römisches Reich, sondern deutsches Reich; nicht Rotbart, sondern ein Weißbart, statt Barbarossa ein Barbablanka).
Lektüre von Gedichten, die in Beziehung zur Barbaroffasage stehen, z. B.: „Friedrich Rotbart" von Geibel, „Rotbarts Abschied" von K. A. Mayer, „Rotbarts Testament" von E. Költsch u. s. w. (Vergl. Basedows Gedichtsammlung „Germania").
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Million vermindert), und es gelang diese Heilung der rastlosen,
an Mitteln unerschöpflichen, ganz seinem Staate und Volk lebenden
Fürsorge des großen Königs — selbst ein Vorbild im Ersparen
und Einschränken, in Arbeitsamkeit und Aufopferung.
Vergrößerung Preußens um 54 Qm. durch den Erwerben
Ostfrieslands nach dem Aussterben des Fürstenhauses, auf Grund
einer bereits dem Kurfürsten Friedrich Iii 1694 vom Kaiser
verliehenen Anwartschaft.
Die Fürsorge für die materielle Entwicklung seines Landes
in Ackerbau, Handel, Industrie gieng bei Friedrich mit seinen
kriegerischen Planen und Thaten Hand in Hand, steigerte sich
nach Beendigung der drei schlesischen Kriege.
11 r b a r m a ch u n g namentlich des Oder- *), Warte- und Netze-
bruchs. Großartige Canal bauten, namentlich des Plaueschen
Canals (Verbindung der Elbe und Havel, die Fahrt von Magde-
burg bis Brandenburg um 30 Meilen verkürzend), des Finow-
Canals, der den Weg voll Berlin nach Stettin itnt 48 Meilen
abkürzte; des wichtigen Bromberger Canals (zwischen Brahe und
Netze). — Der Hase n Swinemüude 1746.
Förderung der Industrie durch den Staat, namentlich der
Linnenindnstrie in Schlesien, der Tuchweberei in der Mark, der
Baumwollenspinnerei und Weberei, der Metallprodnction u. s. w.
— Die Berliner Porzellanfabrik 1761.
Gründung der Bank 1765, der Seehaudlnng 1772,
einer asiatischen (1750) und bengalischen (1753) Handels-
gesellschaft in Emden, die indeß beide den siebenjährigen Krieg
nicht überlebten. Aber auch Handelsmonopole (Kaffee, Taback)
und Ausfuhrverbot.
Einführung der unpopulären und zu unbefriedigenden Re-
sultaten führenden s. g. Regie 1766, anfangs nur durch Fran-
zosen verwaltet.
Ausbildung des Heerwesens in und nach dein Kriege.
Die Armee bei Friedrichs Tode 200000 Mann stark mit 40000
Mann Reiterei und 12000 Mann Artillerie, halb und halb ans
Inländern und geworbenen Ausländern bestehend. Die Ent-
*) Friedrich selbst sagte von dieser 71/'* Meilen langen, 1 — 3 Meilen
breiten, mit 41 neuen Dörfern und Vorwerken bedeckten Anlage, er habe ein
Fürstenthum erobert ohne Soldaten.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Ostfrieslands Brandenburg Berlin Stettin Schlesien Emden Friedrichs
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Iii. Nationale Einmngsmittkl.
Die Zersplitterung der Stämme und Städte im Mutterlande
und in den Kolonien hätte ohne ein bestimmtes Gegengewicht zur
völligen Auflösung führen müssen. Dieses Gegengewicht fand sich
neben. dem stark ausgeprägten Nationalbewußtsein allen Nicht-
griechen (Barbaren) gegenüber in mehreren, durch die Volks-
religion hervorgerufenen oder geheiligten Instituten: Der gemein-
same Götterglaube ist das festeste staatengründende Band.
A. Das Delphische Orakel.
Ein uraltes Erdorakel des Apollon, des ,Propheten des
höchsten Zeus', des Gottes der sittlichen Reinheit und geistigen
Klarheit, der Ordnung und des Rechtes (s. S. 13). Der Sage
nach der ,Nabel' der Erde, in Wahrheit das Centrum der hel-
lenischen Cultur, durch den dorischen Stamm und feit der Wand-
rung desselben zu besonderer Bedeutung gelangt; ein höchstes
Tribunal über die Grundsätze des Rechts und oberste Instanz
in der Politik.
Ein Erdspalt mit ausströmendeu gasartigen Dämpfen, die
ekstatische Erregungen bewirken, lieber dem Schlund der goldne
Dreifuß, der Sitz der Pythia, deren weissagende Aeußerungen
von den mit den Zuständen Griechenlands wohl vertrauten
Priestern und ihren Gehülfen metrisch gefaßt wurden. Ursprüng-
lich nur eine Pythia und ein Priester, später zwei Priefterinnen
und mehrere Priester. Großer moralischer Einfluß des Orakels
auf ganz Griechenland bis in die Mteren Zeiten; — Einwirkung
mehr auf das was geschehen sollte, als eigentliche Wahrsagung.
Bestechungen der Priesterin kommen vor, aber als seltene Aus-
nahmen; — Große Tempelschätze.
B. Die Ainphictimien.
Einungen von Nachbarstaaten zu religiöser Festfeier um
ein Bundesheiligthum. Am bedeutendsten die Delphische
Amphictyonie, zum Schutz des Delphischen Heiligthnms und
des Demetertempels zu Anthela bei den Thermopylen. sowie zur
Besorgung der pythischen Spiele, schon im hohen Alterthum ge-
gründet, aber wohl erst im achten Jahrhundert zu festen Formen
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§ 123. Philipp von Schwaben u. Otto Iv. Friedrich Ii. Innocenz Iii. 331
krönt. Als er aber seine Versprechungen nicht halten wollte, bannte ihn der Papst. Als nun der jnnge König Friedrich von Sizilien, der Sohn Heinrichs Vi., in Deutschland erschien, wurde Otto Iv. vou allen verlassen ititd Friedrich Ii. 1215. wurde zu Aachen erwählt und gekrönt.
342) Auf dem römischen Stnhle saß(seit 1198) Innocenz Iii., ewt der größte Papst unter allen, welche die Christenheit regierten.
Was Gregor Yii. angestrebt und begonnen, hatten dessennach-solger standhaft durchzuführen gefncht. Innocenz Iii. aber durfte sich rühmen, das Werk ausgebaut und vollendet zu haben. Erbrachte es dahin, daß er in allen christlichen Staaten als oberster Schiedsrichter und die geistliche Gewalt als die höchste anerkannt wurde. Juuoceuz Iii. war der Vormund des jungen Friedrich gewesen. Als er nach Deutschland ging, begünstigte der Papst zwar sein Vorhaben, ließ ihn aber geloben, daß er seinem Sohne Heinrich, der ihm gerade geboren wurde, Sizilien allein übertragen werde, und daß Deutschland und Sizilien nicht in einer Hand vereinigt sein sollten. Friedrich versprach es, hielt aber sein Versprechen nicht, sondern er bewirkte in der Folge, daß die deutschen Fürsten Heinrich auch als deutschen König wählten.
Um den Papst Honorins Iii. zu begütigen, versprach der Kaiser einen Kreuzzug (s. § 117 Anm. 3), schob ihn aber so lange hinaus, als er konnte. Da er aber sein Ehrenwort verpfändet hatte, so mnßte er doch znletzt den Kreuzzug unternehmen.
Er war mich glücklicher als seine Vorgänger, und es gelang ihm, Jerusalem in seine Hände zu bekommen und sich als König von Jerusalem krönen zu lassen. Bald eilte er aber wieder nach 1229. Italien, um dort feine Herrschaft zu befestigen.
343) Einige Jahre daraus wollte sein Sohn Heinrich mit Hilfe der Lombarden dem Vater Deutschland abwendig machen.
Aber Friedrich nahm den Sohn bei Negensbnrg gefangen und ließ ihn in der Gefangenschaft sterben. Mit dem Papste, der vor Friedrich sich nach Lyon flüchten mußte, begann der alte Hader. Friedrich nahm nicht nur.10000 Araber in seinen Sold, sondern ries auch kurz vor seinem Tode die Sarazenen ans Afrika zur Hilfe herbei. Demnngeachtet drang er mit seinen Plänen nicht durch. Als er am 13. Dezember 1250 zu 13.De-Firenznola in Apitlicit starb, war sein liebster Sohn, dertaflcf König Enzi 0, schon anderthalb Jahre in der Gefangenschaft
der Bologneser, und der Kaiser war nicht mächtig genug, um über diese Stadt Meister werden zu können. Hätte Friedrich Ii. dem Papste das gegebene Versprechen gehalten und hätte er seine ganze Aufmerksamkeit auf das Kaiserreich gerichtet, so wäre er
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Friedrich_Ii Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Friedrich_von_Sizilien Friedrich Heinrichs Heinrichs Otto Friedrich_Ii Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Gregor_Yii Gregor Innocenz_Iii Innocenz Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Aachen Deutschland Sizilien Deutschland Sizilien Jerusalem Jerusalem Italien Deutschland Negensbnrg Lyon Afrika