Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Griechische Geschichte - S. 35

1896 - Dresden : Höckner
- 35 — mächtige Cyzikus an der Propontis, ebenso Abydus gegenüber dem äolischen Sestns am Hellefpont, während Lampsakus von Phoeäa herrührte. 2. Mit Milet wetteiferte das dorische Megara, von dem an der Propontis Chaleedon, vor allem aber das dem letzteren gegenüberliegende Byzanz (658) ausgingen. Unterstützt durch die Meeresströmung und einen vorzüglichen Hafen, beherrschte Byzanz infolge seiner Lage am Bosporus die ganze Handelsverbindung zwischen dem Schwarzen Meer und den griechischen Gewässern. Als Stapelplatz für den Getreidehandel der Pontusländer und insbesondere auch für die Ausfuhr gesalzener Thunsische gelangte es trotz ununterbrochener Kämpfe mit den umwohnenden Barbaren zu einer bewundernswerten Blüte. 3. Die Küsten des Südostens. Im Süden war Cypern mindestens schon im 9. Jahrh, mit griechischen Kolonien besetzt (Salamis), neben denen sich freilich die Phö-ni cier behaupteten. Ebenso alt waren die griechischen Niederlassungen an der Südküste Kleinasiens, die sich später fortwährend vermehrten. Von größter Wichtigkeit aber für den griechischen Handel wurde es, daß die Milesier in der 2. Hälfte des 7. Jahrh, auch in dem getreidereichen, uralten Kulturlande Ägypten für ihn Bahn brachen. Seitdem der Pharao Psammetich mit Hilfe ionischer und karischer Söldner (S. 51) das Land von der assyrischen Fremdherrschaft befreit hatte, begann er dasselbe den Fremden, besonders den Griechen, in einer bis dahin unerhörten Weise zu öffnen. Etwa 100 Jahre später trat Arnasis in noch engere Verbindung mit der griechischen Welt (Naukratis). 7. Athen. 1. Attika ist die südöstliche Küstenlandschaft, welche, vom Festlande (Böotien) durch den Kithäron (1400 m) und Parnes getrennt, in der Form eines gleichschenkeligen Dreiecks von seiner Basis zwischen der Bucht von Eleusis und der marathonischen Ebene sich nur 41/? M. (33 km) ins Meer hinaus erstreckt. Ihr Flächeninhalt beträgt 43,67 Qm. (2404,6 qkm) mit einer Küstenstrecke von 24 M. Die ganze Halbinsel gehört ihrem Gebirgs-system wie ihrem Klima nach zu der benachbarten Inselwelt des ägäischen Meeres und ist darum vorzugsweise berufen, ihre Verbindung mit dem griechischen Festland zu vermitteln. Die Küsten sind hafenreich und bei tiefem Fahrwasser aller Orten zugänglich, die fruchtbarsten Ebenen gegen die See geöffnet. Zwei von ihnen ziehen sich, durch den Ägialeus von einander geschieden, tief in das Innere des Landes hinein', die Ebene von Eleusis im W. und die von Athen in der Mitte. 2. Die Ebene von Athen ist auf drei Seiten von Bergen umgürtet: im N. von dem wild- und waldreichen Parnes, dem höchsten und ausgedehntesten Gebirgsstock Attikas (1413 m), im No. von den Marmorwänden des Brilessus oder Pentelikon, im O. vom kräuter-reichen Hyme11us, im W. von dem niedrigeren Höhenzug des Ägialeus; gegen S. öffnet sie sich in allmählicher Abdachung zum offenen Strande. Im Inneren wird sie durch einen vom Pentelikon sich abzweigenden, felsigen Höhenzug in die westliche, breite Niederung des Kephisns und in eine schmalere, vom Jlissus durchflossene Osthälfte 3*

2. Alte Geschichte - S. 26

1870 - Mainz : Kunze
26 Iii. Nationale Einmngsmittkl. Die Zersplitterung der Stämme und Städte im Mutterlande und in den Kolonien hätte ohne ein bestimmtes Gegengewicht zur völligen Auflösung führen müssen. Dieses Gegengewicht fand sich neben. dem stark ausgeprägten Nationalbewußtsein allen Nicht- griechen (Barbaren) gegenüber in mehreren, durch die Volks- religion hervorgerufenen oder geheiligten Instituten: Der gemein- same Götterglaube ist das festeste staatengründende Band. A. Das Delphische Orakel. Ein uraltes Erdorakel des Apollon, des ,Propheten des höchsten Zeus', des Gottes der sittlichen Reinheit und geistigen Klarheit, der Ordnung und des Rechtes (s. S. 13). Der Sage nach der ,Nabel' der Erde, in Wahrheit das Centrum der hel- lenischen Cultur, durch den dorischen Stamm und feit der Wand- rung desselben zu besonderer Bedeutung gelangt; ein höchstes Tribunal über die Grundsätze des Rechts und oberste Instanz in der Politik. Ein Erdspalt mit ausströmendeu gasartigen Dämpfen, die ekstatische Erregungen bewirken, lieber dem Schlund der goldne Dreifuß, der Sitz der Pythia, deren weissagende Aeußerungen von den mit den Zuständen Griechenlands wohl vertrauten Priestern und ihren Gehülfen metrisch gefaßt wurden. Ursprüng- lich nur eine Pythia und ein Priester, später zwei Priefterinnen und mehrere Priester. Großer moralischer Einfluß des Orakels auf ganz Griechenland bis in die Mteren Zeiten; — Einwirkung mehr auf das was geschehen sollte, als eigentliche Wahrsagung. Bestechungen der Priesterin kommen vor, aber als seltene Aus- nahmen; — Große Tempelschätze. B. Die Ainphictimien. Einungen von Nachbarstaaten zu religiöser Festfeier um ein Bundesheiligthum. Am bedeutendsten die Delphische Amphictyonie, zum Schutz des Delphischen Heiligthnms und des Demetertempels zu Anthela bei den Thermopylen. sowie zur Besorgung der pythischen Spiele, schon im hohen Alterthum ge- gründet, aber wohl erst im achten Jahrhundert zu festen Formen

3. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 223

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 223 — Burgunder: sind es nicht, denn sie fallen bis auf zwei und müssen den letzten Goten entweichen lassen. Also keine Partei ist Sieger und keine Partei ist der Besiegte. Goten und Burgunden haben als echte Helden mit Ehren gestritten und sind als Helden mit Ehren gefallen. Keine Partei hat die Schande der Feigheit ans sich geladen, beide Parteien standen und kämpften und fielen in Ehren. — Zusammenfassung. Iii. 1. Wir haben gesehen, was an dem Verderben so vieler wackerer Helden schuld war. Abgesehen von dem unglückseligen Zusall mit der Leiche war es Hildebrands Unbesonnenheit und Kampfgier, Wolfharts und Volkers Übermut, Spottsucht und Jähzorn, an sich kleine Vergehen (ein kleiner Ungehorsam, ein kleiner Zank), aber furchtbar in ihren üblen Folgen. Besonders verderblich war aber dabei, daß Wolfhart und Volker die bösen Gelüste ihres Herzens auch noch mit scharfer und spitzer Zunge kund thaten. Ihre lose Zunge hat eigentlich hauptsächlich das Unheil angerichtet. Die lose Zunge hat überhaupt in unserer Geschichte viel Unheil angerichtet. Denken wir nur an den Zank Brunhildens und Kriemhildens, der zum Mord Siegfrieds und weiter zu den Rachethaten Kriemhildens führte, und an die lose Zunge Hagens und Volkers, die schon öfter den Kampf noch mehr anfachte und verbitterte. — Auch in der biblischen Geschichte haben wir oft genug gesehen, welch Unheil lose Zunge anrichtet, von der Zunge Evas bis zur Zunge Jsebels. Und ebenso haben wir oft genug gesehen, daß ursprünglich kleine Zungen- und Herzenssünden zu einem größeren Herzeleid (Übel) und immer größeren Sünden und Missethaten führten (Eva, Kain, Jakob, Josephs Brüder, Saul u. s. w.). Von all diesen Erfahrungen lassen wir uns darum nochmals recht eindringlich gesagt sein: „O hüte deine Zunge wohl, bald ist ein böses Wort gesagt!" „Auf die Sünde folgt das Übel." „Das eben ist der Fluch der bösen That, daß sie fortzeugend Böses muß gebären." 2. So thöricht, unnötig und unrecht der Kampf auch war, in dem Goten und Burgunden sich gegenseitig vernichten, so müssen wir doch zugestehen, daß die Kämpfer sich durchaus als echte Helden bewähren. Vergleichen wir sie unter einander, so müssen wir allen ohne Ausnahme nachrühmen: Mut, Kühnheit, Kraft, Gewandtheit, Waffentüchtigkeit, Kampfesfreude, Todesverachtung; daher kommt es auch, daß wir keine der beiden Parteien als Siegerin und keine als besiegt betrachten können. Außerdem werden aber noch von einzelnen Helden ganz besonders wohlgefällige Züge berichtet: Wolfhart (Stolz auf ehrenvollen Schlachtentod), Hildebrand (Mannentreue, Verwandtentreue), Gifelher (Königstreue), Hagen (Freundestreue). Also können wir sagen: Goten und Burgunden kämpften und fielen als echte Helden. Iv. „D hüte deine Zunge wohl, bald ist ein böses Wort gesagt!" „Auf die Sünde folgt das Übel." „Das eben ist der Fluch der bösen That, daß sie fortzeugend Böfes muß gebären."

4. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 111

1864 - Dresden : Schönfeld
Griechenland. 111 Oesterreich, Türkei und Walachei). Export von Vieh und Rohhäuten, Wolle, Talg, Knoppern 3% Mill. Thlr. Belgrad, 17,000 E., T.j/Jl. Mittelpunkt des Handels zwi- schen Ungarn und der Türkei. Das Fürstenthum Montenegro (Zernagora, d. h. schwarzer Berg). 70—90 Qm. und 130,000 E. (nach unsicherer Schätzung). Ein hohes Gebirgsland mit unabhängiger, christlicher Bevölker- . ung. Wenig Ackerbau, mehr Viehzucht. Ihr Markt ist Cättaro (öster- reichisch); im Lande giebt es keine Kaufleute. Königreich Griechenland. 900 Qm. und 1,097,000 Einw., 1218 Einw. auf 1 Qm. (1861). Lage: Von 36v20 (Cap Matapan) — 391/4° N. (Pindusgebirge). Die Inselgruppen liegen zwischen 36%° und 39%° N., von 38%—43%° O. Die Küstenlänge, ohne die Inseln, 205 Ml., ist verhältnismäßig die größte in Europa. Die Küsten überall steil und zu Häsen geeignet, sumpfi-ge Niederungen nur am Golf von Patras. Jeder der größeren Golfe (Golf von Lamia mit Enripus, Golf von Aegina oder Athen, Golf von Nauplia, Marathonisi, Koron, Arkadia, Petras, Lepanto oder Korinth und Arta) bildete, als ein Kesselthal, in alter Zeit den Mittel- punkt des maritimen Verkehrs der Hellenen und aller nationalen Ein- heit einer besondern Völker- und Staatenentwickelung. Flüsse: Jri (Enrotas). Ruphia (Alpheios). Aspropota- mos (Acheloos), 30 Ml. lang. Bodenbeschaffenheit: Kein Land von gleich geringem Um- fange hat einen solchen Wechsel von Boden, Klima und landschaftlicher Natur; ein merkwürdiges Ineinander von Land und Meer. Der größte Theil des Landes ist Hügel - und Gebirgsland, Ebenen sind Ausnahmen; daher die Bewohner entweder Seeleute od. Gebirgsvölker. Der Pindus zer- gliedert sich an der Nordgrenze des Reichs in 3 Gebirgsarme: Oth rys , 7000) Oeta mit den Thermopylen und Parnasses (Liüknra) 8000'. Nach Attika ziehen vielgestaltige Berggruppen: Helikon (Palao Buna, Zagora) 5300', Kithäron (Elateab.) 4300', Hymettos (Trelo Vnni) 2500'. Die Gebirge von Attika und Euböa setzen sich auf den Kykla- den fort. Im Peloponnes, welcher durch den felsigen Isthmus von Ko- rinth mit dem Norden znsammenhängt, Plateausbildung, das hohe Weideland Arkaden von Randgebirgen umgeben, die terassenförmig zum Meere herab fallen. Taygetos Gebirge 7400'. Klima: Mittlere Temperatur von Athen 13,7° R., die größte Win- terkältc bis — 3°R., höchste Sommerhitze 32°R., durch Seewind gekühlt. Regen fällt vom Mai bis Oktober gar nicht, im Süden mehr Regen.

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 291

1855 - Mainz : Kirchheim
291 Widerhaken versehenen Wurfspieß, dem Fische in den Leib. Ein langes Seil, das am Wurfspieße befestigt und an der Spitze der Schaluppe um eine Rolle gewunden ist, können die, wahrhaft jetzt nicht säumenden Schiffer kaum so geschwind nachgehen lassen, als das Thier nun in den Grund eilt. Ist das Seil, das indeß meist über 600 Ellen mißt, nicht lang genug, so befestigen sie daran noch ein anderes mit einem ausge- höhlten und wohlverstopften Kürbis, den sie in's Wasser fallen lassen, und geben nun genau auf dessen Bewegung acht, damit sie wissen, wo das Ende des Seiles und der Walfisch sich befinden. Noch vor Verlauf einer Viertelstunde kommt der Fisch wieder in die Höhe, um Luft zu schöpfen, und er wird dann weiter durch Harpunen und Spieße so lange verfolgt, bis er sich verblutet hat. Darnach ragt er wie eine kleine Insel hoch über die Wasserfläche, und seine Jäger suchen eben deßhalb nun zunächst seinen Luftschlauch zu durchstechen, damit er wieder um ein Beträchtliches sinke und sie ihn bequemer besteigen können. Zu diesem Behufe werden Taue um den Schweif geschlagen und es spannen alle Schaluppen sich vor, um das Thier an die Seite des Hauptschiffes zu ziehen. Hier beginnt zuerst die Zertheilung. Matrosen, die den Fisch besteigen, hauen mittelst eigens dazu gefertigter scharfer Metzgerbeile vor Allem den Speck und die Oberkiefer oder Barten ab, auch wohl noch den Unterkiefer, aus denen gewöhnlich von selbst ein ganzes Faß des feinsten Thranes rinnt, der auch viel theurer bezahlt wird als der, welcher erst durch Aussieben des Speckes ge- wonnen wird. Ist der Fisch genug zerhauen, so wird das Uebrige, der Rest, in Stücken auf's Schiff gezogen. Ein Fisch ist genug Ladung für das ganze Schiff. Sofort geht es daher nach einer der Küsten Spitzbergens, Grön- lands, Islands oder Norwegens. Hier find Siedereien, wo man den Speck sogleich ausläßt, den Thran in Fässer füllt und sogleich durch parat liegende blose Transportschiffe, sammt den ungeheueren Gräten, Rippen und Kiefern, die zu allerhand Geräthschaften verarbeitet werden, nach Hause schickt. Der Jäger, so heißt das zum Fange bestimmte Schiff, zieht, ist Alles gut gegangen und noch Zeit genug übrig, abermals zum Kampfe aus und treibt sein großartiges, aber gefahrvolles Geschäft fort, bis Kälte eintritt, das Eis mehr herunter in's Nordmeer dringt und er nun ebenfalls, meist zuletzt noch mit einer Menge von Seehunden und» Stockfischen beladen, den Weg nach der Heimath antreten muß, um dort bis zum nächsten Frühjahrp voller Ruhe zu pflegen, sowie seinem Herrn Rechnung von dem oft unglaublichen Gewinne abzulegen, den er durch seinen kühnen Zug mqchre. Die kleineren Fische, gewöhnlich aus der Stockfischgattung, sind gleich nach dem Fange ordnungsmäßig entweder eingesalzen oder getrocknet und in Fässer oder Kisten gepackt worden. Mehr als sie aber wird von den Ausrüstern eines Walfischjägers ge- schätzt, wenn letzterer das Glück hatte, und das fehlt selten, nebenbei auch den einen oder anderen Potfisch zu sangen. Dieser Fisch, obschon bei- läufig 40 Fuß lang, hat doch im Ganzen wenig Speck, aber in seinem großen Hirnkasten, der fast die Hälfte des ganzen Körpers einnimmt, das Walrath, ein helles öliges Mark, dessen aus einem einzigen Kopfe oft mehr als zwanzig Tonnen gewonnen werden, und das präparirt, viel von den Apothekern als erweichendes Mittel zu Salben und Pflastern, auch bef Brustkrankhciten, Durchfall und Ruhr, sowie zur Verbesserung des Brenn- stoffes der Wachskerzen gebraucht wird. Auch der noch kleinere Cachelot macht viele Freude wegen des Ambra, der von ihm gewonnen swird, über dessen Ursprung man aber bis jetzt noch nicht im Reinen ist. Gewöhnlich 19 *

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 280

1855 - Mainz : Kirchheim
280 der Vögel ihre Jagd auf dieses Ungeziefer an, kalte Nächte tödten eine Unzahl, und überdies sind aus der Klasse der Insekten selbst sehr viele thätig, ihr eigenes Geschlecht zu erwürgen. Zu ihnen sind die Laufkäfer zu zählen, wahre Tiger in Mordlust, dabei ausgerüstet mit Stärke, Gewandtheit und Muth. Allerorts mar- schiren sie mit Wachsamkeit und halten Standrecht über das ver- wüstende Geschmeiß. Wem ist der Goldlaufkäfer oder Gold- schmied nicht bekannt, der in der glänzenden Montur mit aller Leichtigkeit über Erdschollen, Furchen, unebene Wege und Pfade dahin eilt, manchmal an abschüssigen Stellen sich überstürzt und herunterpurzelt, dann gleich darauf wieder eine Erhöhung erklettert, und daselbst Halt macht, die Gegend zu überschauen! Er ist ohne Rast geschäftig, fegt das Land und Gefilde, und manche Raupen, Käfer, Regenwürmer und Schnecken sterben zwischen seinen harten Freßzangen, und diese Waffe versagt ihm niemals. Er wehrt sich damit auch, wenn man ihn in die Hand nimmt, doch kann er nicht verwunden. Nebst dem Goldlaufkäfer gibt es noch andere Laufkäfer, welche in derselben Weise, wie dieser, thätig sind und daher alle Schonung ver- dienen. Fast sämmtliche Käfer dieser Art sind von herrlich schim- merndem Metallglanze an Brustschild und Flügeln. Letztere fehlen manchen größeren Gattungen oder sind vielmehr verkümmert. Einige dieser Käfer dürften bekannt sein, z. B. der Bombardierkäfer, der seinen Verfolgern einen blauen Dunst entgegen knallt; der kleine Raupensäger oder Aufpasser und die Sy cophanta, welche beide häufig auf Bäumen vorkommen, besonders Abends und Mor- gens, um Raupen zu fressen. 8. Das Johanniswürmchen und Marienkäferchen. Wenn am schönen Sommerabende mit dem einbrechenden Dun- kel von dem dämmernden Grunde des Himmels einzelne Sternlein blicken, denen allmälig sich so viele zugesellen, daß ein Leuchten und Flammen entsteht, als ob jenseits ein himmlischer Fest- und Freuden- tag angebrochen sei; so will die dunkle Erde bei dem prachtvollen Lichtscheine, der sich so reichlich über sie ergießt, auch nicht ohne ähn- lichen Schmuck erscheinen. Sie streut glänzende Leuchtkäferchen, schö- ner als Edelsteine, in Menge über den Rasen und an Häge, Hecken, Zäune und Wegeränder, schmückt damit ihr dunkles Gewand und ahmt so gleichsam, freilich schwach und bescheiden, das majestätische Schau- spiel des gestirnten Firmamentes nach. Kein Wunder, daß kleine Kin- der, welche die schimmernden Glühwürmchen zum ersten Male sehen, solche für herabgefallene Sternchen halten und sie voller Verwunderung hetrachten; haben ja die Erwachsenen ihre Freude daran, obwohl sie dieselben schon oft gesehen haben, es müßte denn der späte Spazier- gänger gar keinen Sinn für die Schönheiten der Natur haben und sehr gleichgültig sein, was jedenfalls bei dieser Erscheinung selten der Fall sein wird. Doch nicht alle Fünkchen liegen zur Zierde ruhig im Dun-

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 273

1855 - Mainz : Kirchheim
273 2. Darum singt die Nachtigall, Wo du schlummerst in der Nacht; Und die schönste Blume blüht, Eh' des Tages Aug' erwacht. 3. Und der schönste Schmetter- ling Fliegt, wo Niemand sein hat Acht. Perle ruht im Meereöschoß Und der Edelstein im Schacht. 4. Kind, da reichlich Aug' und Ohr Dir mit Füllen ist bedacht, Gönn' der Mutter etwas auch, Das sie zum Geschmeid sich macht. Das Heer der Lebendigen, das uns umgibt, sich aller Enden regt und nach bestimmten Gesetzen sich richtet, weist auf die unerforschliche Allmacht und Größe des Schöpfers hin. Diesen zu erkennen, im Staube anzubeten, seinem heiligen Willen zu gehorchen, ist nur Einem unter den Geschöpfen der Erde vergönnt, und dieses ist der Mensch, das Ebenbild der ewigen Gottheit. 2. Jnfusionsthierchen. Die Erfindung des Vergrößerungsglases machte es möglich, mit dem Blicke nicht nur zu vorher ungesehenen Fernen des Himmels zu reichen, sondern auch in nächster Umgebung Thierchen wahrzunehmen, von deren Dasein man früher keine Ahnung hatte. Wie das Meer im Großen von unzähligen Geschöpfen belebt ist, so der Tropfen stillstehenden Wassers im nächsten Graben, der abgestandene Esfig, überhaupt jede Flüsfigkcit, worin Pflanzen- und Thierstoffe in Verwesung begriffen find, wogegen reines Brunnen- und Quellwasser sie weniger oder nicht enthält. Gestalt und Bewegung dieser an Kleinheit wunderbaren Geschöpfe beobachtet man am besten mittelst des Sonncnmikroskops, unter das man einen Tropfen oben genannter Flüssigkeiten bringt. Ein Gewimmel von Thierchen sonderbarster Bildung stellt sich dem Blicke dar; einige sind schlangen-, andere kugel- oder scheibenförmig, wieder andere wie eine Glocke, Urne, Trompete oder ein Nachen gestaltet. Mit Blitzesschnelle schießen die Schlangen hin und her, verfolgen die anderen und verschlingen sie. Ist das Wasser durch die Sonnenstrahlen erwärmt und damit in Verdunstung begriffen, so ermatten die Thierchen, sinken hin; das Mittel ihres Aufenthaltes verschwindet end- lich und mit ihm das kurz vorher so mannichsaltige Leben. Die Jnfu- sionsthierchen pflanzen sich durch Eier fort, von deren Kleinheit wir kaum eine Vorstellung haben. Unzählige derselben schweben überall in mäßiger Höhe über der Erde und entwickeln sich, wo das zum Leben der werdenden Thierchen Erforderliche sich findet; daher erscheinen dieselben auch überall. Viele sind mit einer kiesel- oder kalkartigen Hülle umgeben, welche in allen möglichen Mustern geschmiedeter Waffenstücke erscheinen. Merk- würdig ist, daß ganze Erdschichten und gewisse Gesteine nichts anders sind, als die Schalen dichtgedrängter Massen von Jnfusionsthierchen, welche übrig blieben, während die Thiere abstarben und verwesten. Die Erde, welche zu Kugeln geballt auf den westindischen Inseln von den Negern als Leckerbissen gegessen wird, deßgleichen diejenige, welche zur Zeit einer Hungersnoth in mehreren Gegenden Schwedens genossen wurde, besteht aus solchen Ucberresten. Oft find sie Mitursache der Verschlammungen von Seehäfen. ^ Nebst den erwähnten winzigen Geschöpfen, welche durch ihre unge- heure Anzahl Großes zu erzeugen vermögen, verdienen die Polypen, Bewohner des Wassers, unsere Aufmerksamkeit wegen des außerordentlich zähen Lebens und der Wohnungen, welche manche Meerpolypen errichten. Die Gehäuse bestehen aus Kalk, den die Thierchen ausschwitzen, und der Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch.

8. Die fremden Erdteile, (Wiederholung über Sachsen) - S. 32

1903 - Dresden : Huhle
— 32 — Pflanzenwelt herrschen riesenhafte Schachtelhalme, baumartige Farne n. Nadelhölzer, in der Tierwelt lassen sich nachweisen die ersten Säugetiere, Kerbtiere, Wasser- u. Landechsen, Fische, Schildkröten u. Heuschrecken. 4. Die Neuzeit läßt Basalt, Braunkohle u. Bernstein sich bilden. Die Pflanzen u. Tiere sind die nnsrer Zeit, die ersten Spuren des Daseins der Menschen sind jetzt nachzuweisen. 5. Die Gegenwart sieht die Entstehung von Ton, Lehm, Sand, Kies, Torf u. Humusboden; Verwitterung, An- u. Abschwemmung arbeiten an der Veränderung der Erdoberfläche. Die Herrschaft des Menschen führt die heutige Ausbildung der Tierwelt n. die heutige Verbreitung der Pflanzen herbei. Wie viele Millionen von Jahren die feuerflüssige Erde brauchte, bis Gottes Hand den Menschen in ihre pflanzengeschmückte und von Tieren belebte Gefilde setzen konnte, das können auch die Gelehrten nicht einmal annähernd schätzen. Trnck von B. Teubner in Dresden.

9. Bd. 2 - S. 35

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
33 Zweites Kap. Geschichte der Griechen. schen dem Oeta-Gebirge und dem Meere ein schwieriger Engpaß — Thermopytä von seinen warmen Quellen genannt—nach Lokris führt. Hier hatte sich — auf Befehl des korinthischen Bundestages — Leoni- das, der Spartaner König, mit 7000 Streitern gelagert, um den Barbaren den Eintritt in Hellas zu wehren. Glorreiche Gefechte wur- den geliefert, der Lobpreisung aller Zeiten werth. Die Perser mit ihrer unermeßlichen Kriegszaht verzweifelten am Siege. Da zeigte ein Ver- räther, Epialtes, ihnen einen Fußsteig über's Gebirg, der sie in den Rücken der Griechen führte. Iczt sandte Leonidas seinen Schlacht- haufen zurück, auf daß derselbe nicht unnüz verblute. Aber er selbst, und mit ihm dreihundert Spartaner nebst einigen hundert Männern von Thespiä und Theben, beschlossen zu sterben, um den Griechen ein großes Beispiel zur Nacheiferung, um den Barbaren einen schrecken- den Beweis hellenischen Heldeumuthes zu geben. Nachdem sie sich feierlich dem Tode geweiht, stürzte die der Unsterblichkeit würdige Schaar bei tiefer Nacht ins Lager der Feinde, bahnte sich einen blutigen Weg zu Xerrcs Gezelt — der Aufgeschreckte war schnell entflohen — streute ringsum Verderben, bis die ausgehende Sonpe den Persern die kleine Zahl der Feinde und die eigene Schande entdeckte. Eine Wolke von Pfei- len flog jezt gegen die Tupfern, und durch die ungeheuere Ueberzahl erdrückt, starben sie Alle — ^um dem vaterländischen Geseze zu gehor- chen " — und um in späten Zeiten noch durch das Beispiel ihrer Da- hingebung zu großer That zu begeistern (Juni 3504. 479 v. Ehr.). §. 7. Fortsezung. Diese glorreiche Selbstaufopferung, da sie bei allen Griechen einen hohen Enthusiasmus hervorrief, und den Persern die Stärke griechischer Seelen zeigte, wirkte mehr, als ein Sieg. Vergebens überschwemm- ten die Perser Hellas. Sic mochten wohl die Mauern der Städte, aber nicht den Sinn der Griechen brechen. Die Bürger Athens, auf The- mistokles Rath, verließen ihre Häuser und Tempel und die Gräber der Vorfahren, schickten die Wehrlosen nach befreundeten Sicherhcits- pläzen, und suchten auf Schiffen ihr Heil. Nur wenige schwache Greife blieben zurück. Bald erschienen die Perser, würgten sie, und legten Thescus Stadt in Asche. Indessen war die griechische Flotte, die ein glänzendes Treffen bei Artemisum bestanden, nach dem Ereignisse bei Thcrmopylä in die Bucht von Salamis gekommen. Euribiades, der Spartaner, befeh- ligte sie; die meisten Schiffe waren Athens, und Themistolles durch die Ueberlcgenheit seines Geistes im Kriegsrathe der Erste. Sein Werk war der große Sieg, den die Griechen in dieser merkwürdigen Meer- 3 *

10. Theil 2 - S. 136

1864 - Mainz : Kirchheim
— i 36 — den Säugethieren und heissen Walle. Zu ihnen zählt man z. B. die Seekuh, den Delphin, den Walisisch. Letzterer ist das grössle Säuge- thier; denn 100 Nashörner oder 80 Elephanten machen erst einen Walisisch aus. Der Kopf nimmt über ein Drittel des ganzen Thieres ein,* und das Maul ist so gross, dass ein Mann bequem darin umher- gehen kann. Die speckige Zunge ist 27 Fuss lang und 9 bis 12 Fuss breit. Statt der Zähne hat der Walisisch Barten *). Diese geben gegen 3000 Pfund Fischbein. Auf dem Kopfe befinden sich die Spritz- löcher, aus denen er das Wasser 20 bis 24 Fuss hoch herausgischt. Diese sonderbaren Springbrunnen machen ein Geräusch, das man bedeutend weit hört. Die Seitenflossen des Walisisches, die er, wie Arme, brauchen kann, find 7 bis 9 Fuss lang. Wenn das Junge vom Schwimmen müde ist, so nimmt die Mutter es zärtlich zwischen die Flossen und trägt es. Der Schwanz ist 18 bis 24 Fuss breit und hat eine grosse Kraft. Mit einem Schlage desselben kann das Thier ein Boot zerschmettern. Wenn der Walisisch ungefähr eine Viertel- stunde unter Wasser geblieben ist, so kommt er herauf, streckt den Kopf aus demselben und holt acht bis neunmal Athem. Dabei ftöfst er, besonders bei kaltem Wetter, einen Dampf aus, gleich dem Rauche eines Ofens. Nun läge mir aber, wovon dieses gewaltige Thier lebt! Das wird wohl recht grosse Fische verschlingen? O, nein! denn es hat einen so engen Schlund, dass man kaum mit einer Faust durch- dringen kann. Bedenke einmal: „Der ungeheure Walisisch lebt meist von kleinen Schleimthieren, die nur einen Zoll lang sind! Doch kommen ihm Krebse und Häringe auch sehr erwünscht.“ Wegen des grossen Nutzens, den der Walisisch durch seinen Thran und sein Fischbein gewahrt, ist der Fang desselben seit Jahr- hunderten von verschiedenen Völkern mit grossem Eifer betrieben worden. Vom 11. bis 14. Jahrhundert beschäftigten sich besonders die Basken (aus Spanien) damit. Daraus kam er in die Hände der Holländer, die ihn im 17. Jahrhundert zu einer solchen Blüthe brachten, dass sie in einem Jahre 300 Schisse mit 18,000 Matrosen ausschickten und aus Spitzbergen eine besondere Niederlassung zur Betreibung dieses wichtigen Industriezweiges gründeten. Gegenwär- tig wird der Fang dieses Thieres im hohen Norden, hauptsächlich von den Engländern, betrieben; doch gehen jährlich auch einige Schisse von Frankreich, Hamburg, Bremen, Altona, Glückstadt, Hol- stein und Schleswig, Hannover, Rostock und Stettin auf den Wall- fischfang. Die Schisse, jedes ungefähr mit 50 Mann besetzt, laufen im Frühjahre aus und kommen im Auguste und September zurück. ’) Hinter einander gereihte Hornplatten.
   bis 10 von 33 weiter»  »»
33 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 33 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 0
3 1
4 3
5 1
6 0
7 3
8 0
9 0
10 2
11 0
12 0
13 0
14 7
15 4
16 7
17 2
18 0
19 6
20 0
21 0
22 1
23 0
24 4
25 0
26 0
27 2
28 0
29 0
30 20
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 8
38 1
39 0
40 0
41 0
42 1
43 2
44 0
45 6
46 0
47 0
48 0
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 17
1 9
2 69
3 4
4 4
5 0
6 2
7 1
8 0
9 2
10 0
11 10
12 7
13 3
14 17
15 3
16 42
17 47
18 4
19 3
20 0
21 22
22 32
23 17
24 16
25 1
26 5
27 2
28 24
29 0
30 5
31 13
32 5
33 7
34 1
35 6
36 1
37 1
38 1
39 8
40 1
41 2
42 48
43 9
44 0
45 11
46 4
47 3
48 3
49 16
50 12
51 0
52 9
53 23
54 2
55 0
56 1
57 1
58 2
59 2
60 2
61 1
62 1
63 0
64 2
65 1
66 5
67 1
68 3
69 0
70 11
71 1
72 1
73 5
74 0
75 26
76 11
77 50
78 1
79 14
80 1
81 7
82 34
83 1
84 112
85 0
86 1
87 3
88 5
89 3
90 2
91 10
92 66
93 1
94 45
95 10
96 0
97 3
98 6
99 13

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 119
1 181
2 31
3 64
4 63
5 56
6 138
7 89
8 18
9 36
10 54
11 179
12 170
13 50
14 43
15 53
16 175
17 6
18 64
19 155
20 62
21 6
22 65
23 8
24 314
25 135
26 235
27 19
28 55
29 54
30 19
31 59
32 73
33 606
34 179
35 9
36 36
37 37
38 25
39 167
40 73
41 44
42 37
43 84
44 31
45 50
46 50
47 164
48 89
49 69
50 71
51 86
52 216
53 84
54 218
55 58
56 8
57 21
58 195
59 482
60 26
61 32
62 98
63 27
64 114
65 63
66 22
67 33
68 54
69 18
70 44
71 52
72 90
73 79
74 164
75 85
76 79
77 536
78 323
79 44
80 221
81 599
82 50
83 165
84 25
85 43
86 95
87 99
88 36
89 118
90 55
91 108
92 46
93 32
94 159
95 181
96 36
97 137
98 68
99 37
100 326
101 272
102 82
103 75
104 134
105 40
106 41
107 168
108 35
109 107
110 59
111 28
112 34
113 382
114 180
115 50
116 42
117 13
118 25
119 131
120 57
121 55
122 190
123 49
124 175
125 41
126 131
127 297
128 53
129 124
130 54
131 227
132 196
133 251
134 120
135 21
136 933
137 103
138 44
139 53
140 47
141 9
142 163
143 87
144 32
145 108
146 29
147 38
148 212
149 159
150 27
151 82
152 106
153 71
154 51
155 43
156 56
157 59
158 404
159 197
160 114
161 52
162 25
163 26
164 65
165 164
166 294
167 34
168 39
169 56
170 15
171 300
172 146
173 268
174 33
175 509
176 53
177 615
178 120
179 294
180 70
181 28
182 270
183 580
184 168
185 39
186 102
187 134
188 636
189 61
190 6
191 85
192 34
193 100
194 108
195 109
196 86
197 215
198 12
199 106