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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 141

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit der Rückströmung. — § 47. Verfassungskämpfe. 141 Ii. Rückströmung. Das Bedürfnis der Ruhe nach soviel Erschütterungen, die Erinnerung an das viele in Frankreich vergossene Blut, und der dadurch hervorgerufene Abscheu vor Staatsumwälzungen bringen eine Rückströmung hervor, die ebenso durch die Anschauung der Fürsten von dem Werte einer festbegründeten Selbstherrschschaft wie durch die romantische Gefühlsrichtung (§ 44, Iii) der Gebildeten genährt wird. * a) Die Fürsten. (26. September) 1815 Abschluss der (26.Sept.) ,,heiligen Allianz“ zwischen dem Zaren Alexander I., dem 1815 Kaiser Franz I. und dem Könige Friedrich Wilhelm Iii., den Vertretern dreier verschiedener christlicher Bekenntnisse! Ihr Gelöbnis: „ihre Völker gemäss der göttlichen Lehre Christi zu regieren als von Gott verordnete Familienväter in enger und unauflöslicher Brüderlichkeit“. Bürgschaft einer solchen Regierung nach der Vorstellung der Fürsten die Selbstherrschaft. Beitritt der meisten europäischen Staaten zu der Allianz (nur England, der Papst und die Pforte treten nicht bei). b) Die Staatsmänner. Fürst Metternich, österreichischer Staatskanzler, ein schlauer und gewandter Diplomat, doch ohne ideale Begeisterung und Seelengrösse (schon beim Wiener Kongress thätig: das engherzige Zurücktreten Österreichs von der Stellung als Wacht am Rhein durch Aufgabe des Breisgaus sein Werk) bestimmt den Geist europäischer Diplomatie. Seine Aufgabe, die verschiedenartigen Volksstämme Österreichs dem Zepter des Kaisers unterwürfig zu erhalten, sucht er durch Unterdrückung jeder freieren Regung zu erfüllen. Daher ängstliches Überwachungssystem und politische Verfolgungswut (der italienische Dichter Silvio Pellico). Unmittelbar ist sein Einfluss auf deutsche und italienische Staatsleitung ; mittelbar lenkt er auch die meisten übrigen europäischen Staatsmänner. Verständigung auf Fürstentagen („Fürstenkongresse“ zu Aachen, Troppau, Laibach, Verona). Abmachung, jeden Staat in dem sich Volksbewegungen erheben, auf den Boden der Ordnung zurückzuführen. Iii. Aufhebung der Verfassungen, i) Der König Ferdinand I. von Neapel folgt der Einladung zu dem Fürstentage in Laibach und willigt trotz feierlich ge- * Der katholische Philosoph Baader stützt u. a. die fürstliche Selbstherrschaft mit der Forderung einer Durchdringung der Staatskunst mit der Religion.

2. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 117

1891 - Dresden : Höckner
— 117 — mußte er 1074 im Vertrage von Gerstungen die Schleifung der Burgen, eine allgemeine Amnestie und die Zurückgabe Baierns an Otto von Nordheim zugestehen. 3. Plötzlich aber gaben der Kirchenfrevel der sächsischen Bauern auf der Harzburg und die Anschläge der Kurie auf die Selbständigkeit des Reiches (S. 118) der Sache des Königs das Übergewicht. Der Vertragsbruch der Sachsen nahm dem Papste die Möglichkeit, zwischen ihnen und dem König zu vermitteln, und erfüllte die Fürsten mit Grauen vor dem entfesselten Volke, und auch die jetzt doppelt bedrohten Bischöfe sahen sich auf des Königs Schutz angewiesen. Mit dem gesamten Reichsaufgebote schlug Heinrich jetzt das sächsische Heer unter Otto von Nordheim vernichtend 1075 bei Hohenburg an der Unstrut (unweit 1075 Langensalza), und die Erbitterung der von ihrem Adel im Stich gelassenen Bauernschaften zwang denselben zu bedingungsloser Unterwerfung auf dem Felde bei Spira (südlich von Sondershausen). Die zerstörten Burgen wurden wieder aufgebaut, aber Otto von Nordheim begnadigt und mit der Verwaltung Sachsens beauftragt. e) Der Kampf Heinrichs Iv. mit Gregor Vii. 1075--1085. 1. Der neugewonnenen Macht des selbstbewußten Königs trat das reformierte Papsttum in der Person Gregors Vii. (Hildebrand) 1073—1085 gegenüber. Dieser forderte die Freiheit der Kirche, d. h. die Unterwerfung der Kirche und des Staates unter den Papst als den Stellvertreter Gottes auf Erden. Der drohenden Verwirklichung! einer solchen päpstlichen Weltherrschaft, welcher die kirchliche Reform nur als Mittel dienen sollte, mußte das deutsche Königtum schon um seiner selbst willen entgegentreten '). 2. Den Widerstand der deutschen Bischöfe gegen die resor-matorifchen Beschlüsse der Fastensynode von 1074 beantwortete Gregor \ Ii. auf der des nächsten Jahres mit der Erneuerung der Verbote gegen Simonie und Priesterehe und mit der wiederholten Bannung der „simonistischen Räte" des Königs, sowie *) In dem fg. Dictatus papae hat Gregor selbst die vermeintlichen Vorrechte des Papstes zusammengestellt, z. B.: Quod solus possit uti im-perialibus insigniis. Quod solius papae pedes omnes principes deosculen -tur. Quod illi liceat imperatores deponere. Quod sententia illius a nullo debeat retractari, et ipse omnium solus retractare possit. Quod a nemine ipse iudicari debeat.

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 241

1886 - Dresden : Höckner
241 In der Wiener Schluakte vom Juni 1820 sicherten sich dann die einzelnen Bundesstaaten gegenseitige Hilse bei Aus-stnden zu und garantierten einander ihre Souvernitt. Doch erhielten die freiheitlichen Ideen neue Nahrung durch Vorgnge auerhalb Deutschlands. b) Preußen und der Zollverein. 1. Whrend der Bundestag als Werkzeug sterreichs den nationalen Bedrfnissen entgegentrat, vollzog Preußen, obwohl in den allgemein .deutschen und europischen Angelegenheiten sich sterreich unterordnend, seine Neuordnung im Innern und begrndete im Zollverein die wirtschaftliche Einheit Deutschlands, beides unabhngig vom Bundestage und als Vorbereitung der politischen Neugestaltung. Die erstere wurde erschwert durch die Gegenstze zwischen den alten und neuen Provinzen (die Rhein-lande berwiegend katholisch und halb-sranzsisch, daher hier die Universitt Bonn 1818) und das Widerstreben des seudalen Adels, konnte deshalb nur einem starken Knigtume und seinem an bedeutenden Mnnern reichen Beamtentums gelingen. Sie beschrnkte sich zunchst aus die Ordnung der Provinzialverwal-tung (10, spter 8 Oberprsidien, im April 1815) und die 1815 gesetzliche Feststellung der allgemeinen Wehrpflicht im September 1814. Dagegen kam die 1815 vom König verheiene Reichs-verfasfung, obwohl Wilhelm von Humboldt 1819 das Ministerium des Innern bernahm, nicht zur Ausfhrung, wobei auch die Vorgnge in Sddeutschland und sterreichs Einflu mitwirkten; vielmehr verblieb es bei der Errichtung von Provin- -uni zialstnden im Juni 1823, in denen der Adel das der- 1823 gewicht behauptete. 2. Die notwendige Reform der Finanzen, welche das Zoll-gesetz vom Mai 1818 (Verlegung aller Zlle an die Staats- 1818 grenzen, mige Schutzzlle) und die Einfhrung einer allgemeinen Gewerbe- und Klassensteuer 1820 anbahnten, war bei der Zerrissenheit des preuischen Staatsgebiets nur durch den Anschlu der Nachbarlnder an das preuische Zollsystem durch-fhrbar (Eichhorn, Maaen, Motz). Doch konnte deren Widerstand nur langsam berwunden werden, zumal die Interessen ost sehr verschiedene waren, indem die groen Handelspltze den freien Handel, die Industriegebiete Schutzzlle (gegen England) for-derten. Zunchst traten nur einige Kleinstaaten bei (Schwarzburg-Sondershausen 1819, Anhalt-Bernburg 1826, Anhalt- Kaeuimel und Ulbricht, Grundzge Lh. 16

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 259

1886 - Dresden : Höckner
259 wie gegenber den Unabhngigkeitstendenzen der Italiener, der Czechen und der Magyaren. Bei den Czechen erweckten sprachwissen-schaftliche und historische Studien das Bewutsein ihres Volkstums (Dobrowsky, Palacky, Kollar, der Urheber des Panslavismns); die Magyaren arbeiteten seit 1825, gefhrt von ihrem Adel, auf Wie-derherstellung ihres Staatsrechts hin, schufen eine Litteratur in der Volkssprache (Petfi, Jokaj, 1842 die ungarische Akademie) und ersetzten 1844 die lateinische Amtssprache durch die magyarische. Die Bewegung, beschleunigt durch die Finanznot, begann im niedersterreichischen Landtage und richtete sich zunchst auf die ^ Gewhrung einer Konstitution. Ihr weichend trat Metter- Mrz nich am 13. Mrz 1848 zurck und der Kaiser verhie eine 1848 Reichsversammlung. Daraus forderte die czechifche National-Partei die Wiederherstellung des bhmischen Gesamtstaats und bildete einen Nationalausschu (Graf Thun); in Ungarn wurde der Palatiu Erzherzog Stephan zur Berufung eines neuen libe-ralen Ministeriums (Franz Dek, Ludwig Kossuth) gentigt, neben dem aber in Pest schon ein Sicherheitsausschu auftrat; in Lombardo-Venezien brach der offne Aufstand aus (s. unten S. 268). So war sterreich auer stnde, in die deut-schen Wirren einzugreifen. 3. In Preußen schien trotz der groen Aufregung, die sich in Tumulten und zahllosen Adressen kundgab und durch die Nachricht von der Erhebung in Wien noch gesteigert wurde, alles in geordnete Bahnen geleitet zu sein, da der König am lg 18. Mrz die Berufung des Landtags fr den 2. April und Mrz Antrge auf die Begrndung eines deutschen Bundesstaates ver-hie. Allein aus der begeisterten Huldigung fr den König ging durch Miverstndnis und Aufhetzung ein wtender Barrikaden-kmpf hervor, der, obwohl von den Truppen siegreich gefhrt, doch den König so erschtterte, da er das Militr zurckzog, ein neues Ministerium (Graf Arnim, Schwerin, Auerswald) berief und am 20. Mrz eine allgemeine Amnestie erlie; Prinz Wilhelm ging nach England (am 22. Mrz Begrbnis der Gefallenen). Seine Verheiung aber, sich an die Spitze Deutsch-lands zu stellen, blieb wirkungslos, denn die Kraft des preu-ischen Knigtums war gelhmt, der König selbst von tiefster Abneigung gegen die ganze Bewegung erfllt. So fiel ihre Leitung nicht an die preuische Krone, sondern an den sddeutschen Liberalismus, dem der preuische Staat ganz antipathifch war. 17*

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 29

1886 - Dresden : Höckner
29 2. Den ruhigen Fortgang seiner Thtigkeit verbrgte dann die Haltung des Reichsregiments (seit Herbst 1521 in Nrnberg), das die Forderung des einer Reform an sich geneigten Papstes Hadrians Vi. (Adrian von Utrecht 152223), als Bedingung jedes Zugestndnisses an Deutschland das Wormser Edikt streng durchzufhren, zurckwies und ein Concil in Deutsch-laud binnen Jahresfrist verlangte (Februar 1523). 3. Dann aber unterbrach den Frieden der Aufstand der 1522 Reichsritter unter Sickingen (15221523). Zur Verwirk- bis lichung ihrer unklaren Ziele (Sicherung ihrer Selbstndigkeit gegenber den Fürsten, Einziehung der geistlichen Frstentmer und gewaltsame Durchfhrung der Kirchenreform) schlo die rheinische, srnkische und schwbische Reichsritterschaft in Landau ein brderliches Verstndnis" (August 1522). Aber die Verstndigung mit den Stdten milang auch Hutten, und Sickingens Angriff aus das Erzstist Trier scheiterte nicht nur an der tapfern Verteidigung der Hauptstadt, sondern trieb auch Hessen und Pfalz zum Bndnis mit Trier. Whrend die Reichsritter meist un-thtig blieben und dann vereinzelt vom schwbischen Bunde berwltigt wurden, erlag Sickingen selbst inzwischen gechtet dem Angriff der drei Fürsten aus dem Landstuhl (April und Mai 1523). In seinen Fall verwickelte er auch Hutten, der als armer Flcht-ling unter Zwiuglis Obhut in Usnau bei Zrich starb. 4. Der Aufstand erschtterte die Stellung des Reichsregi-ments gegenber den Fürsten, die ihn allein besiegt hatten. Gleich-zeitig erregte es die Besorgnis der Reichsstdte durch das Projekt einer Reichszollgrenze. Beide erzwangen deshalb aus dem Reichstage von Nrnberg Anfang 1524 die Entlassung der bisherigen Mitglieder und die Verlegung seines Sitzes nach Elingen, damit die Auslsung jeder geordneten Reichsregierung. Der Kaiser aber verbot den zur Regelung der kirchlichen Frage in Speier beabsichtigten Reichstag, und der Sonderbund von Regensburg (zwischen sterreich, Bayern, Salzburg und elf Bischsen) zur selbstndigen Durchfhrung des Wormser Juli Ediktes Juli 1524 entschied die konfessionelle Spaltung 1524 Deutschlands. 5. Andrerseits begann die kirchliche Neugestaltung, da Fürsten und Bischfe sie ablehnten, durch selbstndiges Vorgehen der Gemeinden nach Luthers Anweisung, zuerst in Kursachsen (Wittenberg, Zwickau, Altenburg), Erfurt, Magdeburg, in der Oberlausitz und in Schlesien (Breslau), in den sddeutschen

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 242

1886 - Dresden : Höckner
242 Febr. Kothen 1828 nach langem Zollkriege), erst im Februar 1828 Hessen-Darmstadt. Gleichzeitig begrndete Ludwig I. von Bayern (18251848), fr eine fhrende Rolle Bayerns im reinen Deutschland" begeistert, im Januar 1828 einen bayrisch-wrttembergischen Zollverein. Zwischen beide Zollgebiete suchte sich der mitteldeutsche Handelsverein (Sachsen, die th-ringischen Staaten, Kurhessen) einzuschieben, konnte aber die enge Verbindung des preuischen und des bayrischen Zollvereins im Mai 1829 nicht hindern. Die Zunahme der Bevlkerung (von 10 Millionen im Jahre 1816 auf 12s/4 Millionen im Jahre 1831) und des Wohlstandes in Preußen, insbesondere durch die Entwicklung der Industrie und des Verkehrs (Straen-bauten, Eilpost, Handelsvertrag mit England 1824) bewies die Richtigkeit der eingeschlagenen Politik. c) Die Revolutionen in Spanien und Italien. 1. In Spanien hob Ferdinand Vit. nach der Vertreibung der Franzosen die Verfassung von 1812 auf. Infolgedessen ergriff der Abfall der amerikanischen Koloniallande, der schon 1810 mit dem Aufstande der La-Platalnder und Chiles begonnen hatte, ganz Mittel- und Sdamerika (1819 Volivar Diktator in Columbia, 1824 in Peru, f 1830; Mexiko und Centralamerika 1821), foda schlielich nur Euba und Puertorico 3qu bei Spanien verblieben. Unter solchen Eindrcken ntigte eine 1820 Militrrevolution in Cadix unter Oberst Riego im Januar 1820 den König zur Anerkennung der Verfassung von 1812 und zur Einberufung der Cortes. 2. Dieses Beispiel wirkte in Italien, wo der Ha gegen den Absolutismus der wiederhergestellten Regierungen und gegen die sterreichische Fremdherrschaft schon zur Bildung des national-republikanischen Geheimbundes der Carbonari gefhrt hatte. In Neapel ntigte ein Militraufstand zu Nola (General Pepe) im Juli 1820 Ferdinand I. zur Annahme der spanischen Verfassung, während Stellten sich losri. In Piemont fhrten im Mrz 1821 Militraufstnde in Turin und Alessandria die Abdankung König Vietor Emanuels I. zu Gunsten feines Bruders Karl Felix und die Annahme der spanischen Verfassung herbei, wobei Karl Albert von Savoyen-Carignan der Bewegung sich anschlo. %an 3. Dem gegenber beschlo der Frstenkongre von 1821 Laibach im Januar 1821, dem ein Ministerkongre in Troppau vorangegangen war, trotz der Bedenken Englands und Frank-

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 254

1886 - Dresden : Höckner
254 schsse im Januar 1848 erffneten gnstige Aussichten, zumal der König die regelmige Berufung des Landtags verhie. 3. In seiner romantischen Stimmung bewies der König der katholischen Kirche weitherziges Entgegenkommen, indem erden Verkehr der Bischfe mit Rom vllig freigab, die verhafteten Erzbischse entlie und den Weiterbau des Klner Domes in Angriff nahm (Dombaufest im September 1842). Mit alledem frderte er freilich nur den Ultramontanismus. Zwar rief nun innerhalb des Katholicismus selbst die Ausstellung des sge-nannten heiligen Rockes (Christi) in Trier 1844 namentlich in Schlesien die deutsch-katholische Bewegung (Johannes Ronge, Czerski) hervor, deren Anhnger Ostern 1845 ein Eon-eil in Leipzig veranstalteten, doch bewies sie geringe innere Kraft und wurde in Bayern, Kurhessen und Sachsen zunchst nicht zugelassen. Da sich hier mit der Verstimmung der die ab-lehnende Haltung der Regierung gegenber den Forderungen der liberalen Opposition (Landtag 1842/3) die grundlose Besorgnis vor katholischen Umtrieben verband, so kam es in Leipzig im August 1845 schon zu blutigen Austritten. 4. In der protestantischen Kirche bevorzugte Friedrich Wilhelm Iv. im Einvernehmen mit dem Kultusminister von Eichhorn die strengglubige Richtung, doch erfllte die Ge-neralfynode 1846 seine Erwartungen nicht. Andrerseits gelangten die Gemeinschaften, die sich von der Union trennten, die Freigemeinden, die auch nach Sachsen sich verbreiteten, und die separiert-altlutherischeu Gemeinden nur zu geringer Bedeutung. Trotz solcher Spaltungen bewies die Entstehung 1843 des Gustav-Adolf-Bereins 1843 zur Untersttzung evangelischer Glaubensgenossen in der Diaspora, da ein starkes Gefhl der Gemeinschaft in der deutsch-evaugelischeu Kirche lebe. 5. Alle diese Bewegungen steigerten das Interesse an ffent-lichen Angelegenheiten, doch richtete sich dasselbe ganz vorwiegend auf freiheitliche Gestaltung der Einzelstaaten. Das National-gefhl und damit das Bedrfnis nach krftigerer Einigung Deutschlands wurde zuerst durch die Bestrebungen Frank- 1840 reichs nach der Rh eingrenze 1840 (Beckers Rheinlied, Schneckenburgers Wacht am Rhein"), nachhaltiger noch durch die schleswig-holsteinische Frage erweckt. 6. In S ch l e s w i g - H o l st e i n, das, obwohl nur Holstein zum Deutschen Reiche und zum Bunde gehrte, ein einheitlicher Staat und mit Dnemark nur durch Personalunion verbunden war,

8. Kleine Schulgeographie von Sachsen - S. 39

1900 - Dresden : Huhle
— 39 — Rußland, die meisten kommen elend um. Zum letzten Male siegt Napoleon 1813 am 27. August in der Schlacht bei Dresden auf deutschem Boden. 1813 vom 16.—19. Oktober Völkerschlacht bei Leipzig und Niederlage Napoleons. Friedrich Augusti. wird Gefangener der Verbündeten, während das Land erst unter russischer (Fürst Repuiu), später unter preußischer Verwaltung steht. Am 18. Mai 1815 Teilung Sachsens; 367 Qu.-M. kommen an Preußen, 272 Qu.-M. bilden den Bestand des Königreichs Sachsen. Nach der Rückkehr des Königs ins Land beginnt eine segeus- volle Regieruugsthätigkeit. 1818 am 2t). September feiert der König sein 50jähriges Regierungsjubiläum. 1827 am 5. Mai erfolgt sein Tod. Das Denkmal des Vielgeprüften ziert seit 1843 den Hof des Zwingers. 1827—1836. König Anton, freundlicher, wohlwollender Fürst, giebt am 4. September 1831 dem Volke die ersehnte Verfassung oder Konstitution, Einrichtung von 6 Ministerien, Einteilung des Landes in vier Kreis- direktionen, Aufhebung der Frondienste, neue Städteorduung, Hebung und Umgestaltung der Volksschule. 1836—1854. König Friedrich August Ii., schon seit 1830 Mitregent seines Oheims Anton, ein Freund der Naturwissenschaften, besonders der Botanik. Am 7. April 1839 Eröffnung der ersten Eisenbahn Sachsens (Leipzig-Dresden), 1837 Beginn der Dampfschiffahrt auf der Elbe. Bau des Augusteums in Leipzig, des Theaters in Dresden (1869 abgebrannt). 1849 Maiaufstand in Dresden. 1854 Tod Friedrich Augusts in Tirol. 1834—1873. König Johann, ausgezeichneter Kenner der Rechtswissen- schaft, der Geschichte, der alten und neuen Sprachen, giebt eine neue Ge- richtsversassung, 1862 Gewerbefreiheit, 1865 ein neues bürgerliches Ge- setzbuch. Das Verkehrswesen (Eisenbahnen, Telegraphen, Dampfschiffe, Post) hebt sich. Nach dem Preußisch-Deutschen Kriege 1866 (Schlacht bei Königsgrätz oder Sadowa) tritt Sachsen am 21. Oktober dem Nord- deutschen Bunde unter Preußens Führung bei. Umgestaltung des Heerwesens. 1870—71 der Deutsch-Französische Krieg. Sachsens Heer unter Führung des Kronprinzen Albert und des Prinzen Georg nimmt Teil an den glorreichen Siegen in Frankreich. (St. Privat, Metz, Sedan, Paris.) Kronprinz Albert wird Feldmarschall. 1871 am 18. Januar tritt Sachsen dem Deutschen Kaiserreiche bei. Goldenes Ehejubiläum des Königs am 10. November 1872. Am 29. Oktober 1873 Tod Johanns in Pillnitz. Seit dem 29. Oktober 1873 regiert König Albert, geb. am 23. April 1828, das Land. Er ist unermüdlich thätig für die Wohlfahrt des Landes. Für Kunst, Wissenschaft und Industrie zeigt er lebhafte und fürsorgliche Teilnahme. Einer guten Mutter gleich waltet segnend Königin Karola (geb. den 5. August 1833) im ganzen Lande. Wie tief die Liebe zum erlauchten Königspaare im Volke wurzelt, das zeigte das 25jährige Ehe- jnbilanm am 18. Juni 1878 sowie das 50jährige Militärjubiläum des

9. Alte Geschichte - S. 87

1872 - Mainz : Kunze
87 yil fultur- innere 3uftänbe ©riecfjenlanbg feit dem petoponnefi= fd&ett «Krieg. Ürit dem 23efd£jluß beä jtongreffeä oon Forint!} tritt die ©efdjidjte ©riecfjenlanbä in ein neueg ©tabiurn ein. Sdie reifen Kräfte des> jerfplitterten 8anbe§ werben einem fremben Söillen bienftbar, erhalten aber eben bamit ein neue§ $elb großartiger 2öir!fam?eit. Ssergegenwäritgung der wicfjtigften gried)ifcf)en Staaten ttade) der j?arte: nodf) immer fefjr oerfcfjiebene jmturftufen: Sitten am f)öcf)ften entwicfelt, einzelne ©egenben bagegen wie ^Cetoliert nodfj faft auf pelaägifdfjer (Stufe. ©as (Sfjarafteriftifcfje der Jlultur biefer Sßeriobe gegenüber der perifleifdfjen 3e^ tft ba3 attmälfjtideje Ueber= wiegen be§ 2cöiffenfdpaftiic§ = 5ted^nif(^en gegenüber dem ©cf)öpferifcfj = @entalen. a. 2tm probuftioften der gried£)ifcfje @eniu§ nod^ immer in der $unft: in der ^ßlaftij der parier ©fopas> und der 2ttf)ener $ßra);iteies, etwas! fpäter Sgfippos oon ©ifgon; $ftaler 3eujci3, Sßarrljafioä, 2lpelles, in der 9lrde)iteftur eine neue©äulen= orbnung oiel angewenbet, die forintljifdfje, jiertidfjer als die bori^e, impofanter al§ die jonifcfje, corjugäroeife jum ^racfjtbau ge= eignet. 5lus> dem Sdienft be§ ©taateei tritt die Jhmft mefjr und ntefjr hinüber in den Sdienft reidfjer ^ßrioatteute: ^ßortratftatuen, reiche ©rabbenfmäler u. f. w. (ienftnal be£ 2ftaufoto3 t>on Marien, be§ Spfifrateä gu Sitten). b. Sdicfjtung: die bramatifcfje abgeblüfjt, feine neuen flaffifcfjen £ragöbien mefjr, wäfjrenb die twrfjanbenen Ufteifterwerfe allmafjlidf) bitrdtj ßeftüre und fjctuftge Aufführungen in weite Greife einbringen: d^ntic^ die^omöbie: biefogenannte mittlere Äotnö= die (2ftej:i3, 2lntip|ane§ 2c.) ofjne 2iriftopf)ane3 Mjnfjeit und ge= nialen §umor; bagegen fpielen die berühmten und fürjtfide} be^aljlten, ttid&t feiten gu biplomatifd^en ©enbungen gebrausten ©c^aufpieler, überhaupt ba§ f oämopolitifdtje Ssirtuofentfjum, die audfj an ^tjilippsb §ofe ftarf vertretenen xtyvvtai aller 2lrt eine große Eroiie* c. 2öiffenf dj af tticfje 33eftrebungen: be§ ©ofrates größter ©^üler 5plato (429—347) $)arftetfung beä fofratifcfjen f^ito= fopfjierenä und Sßeiterbilbung feiner $been ^en Dialogen. Sdie ©ofratit gweigt in mehreren ©cfjulen fort, oon benen die cprenaifcfje (2lriftippo3 oon (Sgrene) und die cg n if cf) e (Sin? tiftfjeneg, 2)iogene3 oon ©inope) gugleic!) gwei in ifjrem ©egenfa£ für bte neue 3e^ ctiaraftertftijcfje £eben§rid^tungen barftellt: die

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 578

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
578 Unsre Zeit. freien Stadt und den Nest des Kirchenstaates als einen Teil Frankreichs erklärte, französische Beamte das Laub besetzten und sich die gewohnten Gewaltthätigkeiten wieberholten, erließ Pius Yii. brei Bullen und exkommunizierte alle, welche sich am Eigentum des apostolischen Stuhles vergingen, den Napoleon selbst, sowie biejenigen, welche die Bekanntmachung der Bullen Hinbern würden. Jetzt würde Pins Yii. bitrch den General Nabet mit Gewalt aus Nom weggeführt. Man brachte ihn zuerst nach Grenoble, dann nach Valence und enblich nach Savona, 1812. roo er brei Jahre zubrachte. 1812 würde ihm Fontainebleau als Aufenthalt angewiesen. Nach Joseph Bonapartes Ernennung zum Könige von Spanien würde Neapel dem Großherzog von Berg, Joachim Murat, erteilt. 577) Der energische Wiberstanb, den Spanien leistete, ermunterte Österreich zu neuen Anstrengungen, um die französische Zwangsherrschaft in Europa zu brechen. Neben den regulären Truppen raurbe eine fianbroehr errichtet und statt der Werbung die Konskription eingeführt. Leiber hatte Napoleon biesesmal die Koalition (den Nheinbunb, Italien,,, Polen, Dänemark und sogar Nußlanb) auf feiner Seite. Österreich hatte nur England für sich und die Tiroler, welche unter Anführung des Sanbwirts Hofer in Pas sey er zu gunsten des österreichischen Kaiserhauses ausgestanben waren. Gleich zu Anfang des Krieges würde der Erzherzog Karl von Napoleon bei 'Eckmühl, fünf ©tunben von Regensburg, geschlagen und mußte sich nach Böhmen zurückziehen. Napoleon zog in 13-, Wien ein. Zwar erfocht Erzherzog Karl bei Aspern und i?o9 Eßlingen in der Nähe von Wien einen glänzenben Sieg, aber der Erzherzog Johann hatte bei Naab in Ungarn dem Vizekönig Eugen von Italien gegenüber Unglück und konnte sich nicht mit dem Erzherzog Karl vereinigen. Dagegen vereinigte sich Engen mit Napoleon, und in einer zweitägigen Schlacht bet s. und Wa gram unterlag Karl, der an Mannschaft und Geschütz 6i8??utn ein Dritteil schwacher war. Nach einem vierwöchentlichen Waffenstillstand raurbe der Friede zu Wien geschlossen, mit raelchem auch der Kampf der Tiroler beenbigt fein sollte. Diese jeboch führten den Krieg noch fort, unterlagen aber der franzo-20.Fe-sifchen Übermacht. Anbreas Hofer raurbe gefangengenommen i8ia ltnb in Mantua erschossen. Anmerkungen. 1. Das brutale Betragen der Franzosen hatte unter den Römern einen tödlichen Haß hervorgerufen, und die Ruhe in Rom konnte nur
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TM Hauptwörter (200)200

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