TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Friedrich_Hi Friedrich Johann_Guttenberg Johann Johann Johann Peter_Sch_off Guttenberg Barthvld_Schwarz Georg_Frunds» Christoph_Colnmbus Ferdinand Ferdinand Jsabella
Extrahierte Ortsnamen: Karls Augsburg Frankfurt Strafiburg Erfurt Avignon Mainz Mainz Freiburg Marimilian Cuba Hispaniola Jamaica Trinidad Spanien Valladolid
— 78 —
Staatsreligion erklärt. Die zahlreichen Missionsschulen haben unter der Be-
völkerung eine gewisse Bildung verbreitet.
Die Madagassen gliedern sich in zwei Hauptstämme, die dunkleren Sakalaven im
W. und die hellfarbigen Hovas im O. Lange Zeit hat man jene für Bantuneger gehalten.
Neuere Forschungen haben aber ergeben, daß sie ebenfalls Malaien sind, wenn auch
vielleicht mit Negern gemischt. Beide Stämme stehen sich feindlich gegenüber, was sich
daraus erklärt, daß sich die Hovas zu Herren der Insel gemacht und die Sakalaven unter-
warfen haben. Das Reich der Hovas war ein Lehnsstaat, der sich aus Adligen, Freien und
Sklaven zusammensetzte und von einem Könige oder einer Königin despotisch regiert wurde.
Madagaskar ist seit 1896 französisch. Die Eroberung gelang erst nach blutigen
Kämpfen, und bis zur Gegenwart hin haben immer wieder Aufstände der Eingeborenen
stattgefunden. Ob die Erwerbung für Frankreich von großem Werte sein wird, kann erst
die Zukunft lehren. Der Boden ist wenig fruchtbar, da er größtenteils aus sehr durch-
lässigem Laterit besteht (S. 37). Dazu kommen die großen Sumpfgebiete und das höchst
ungesunde Klima. Durch Anlage von Wegen und Eisenbahnen hat Frankreich angefangen,
das Land zu erschließen, und auch mit Pflanzungen hat man begonnen. Ausgeführt
wurden u. a. Kautschuk, Gold, Häute, Bast, Wachs, Vieh (1909: 27 Mill. Mk.). Die
Hauptstadt der Insel, Tananarivo (60000 E.), liegt im Binnenlande in 1400 m Höhe.
Eine 400 km lange Eisenbahn, die sie mit der Hafenstadt Tamatäve (15 000 E.) ver-
binden soll, ist im Bau.
2. Die Maskarenen, 700 km sö. von Madagaskar, a) Rvnnion (2000 qkm,
170000 E.), französisch, hat großartige Gebirgslandschaften mit einem noch tätigen
Vulkan. Man baut hauptsächlich Zuckerrohr, aber auch Tabak, Kakao, Kaffee und
Gewürze. (Aussuhr 1908: 12 Mill. Mk.). Die Hauptstadt ist St. Denis (ßäng denie,
30000 E.) — b) Manritins (1830 qkm, 380000 E.), englisch, erreicht nur Höhen bis
zu 800 m. Die Insel bildet fast ein einziges Zuckerfeld; doch wird neuerdings auch
Vanille gebaut. (A. 1910: 50 Mill. Mk.) Hauptstadt: Port Louis (60000 E).
3. Die Komoren (2000 qkm, 85000 E.) zwischen Madagaskar und dem Festlande
sind französisch.
4. Die Amiranten und Seychellen (ßefchellen 350 qkm, 20 000 E.) sind kleine,
von Korallenriffen umsäumte Eilande und britischer Besitz. Gebaut werden Kokosnüsse,
Vanille und Kakao.
5. Die Sansibargruppe (2920 qkm, 200000 E.) liegt vor der Küste Deutsch-Ostafrikas
und besteht aus drei Inseln: Sansibar, Pemba und Mafia. Die letztgenannte ist
seit 1890 deutsch, die beiden andern stehen unter englischer Schutzherrschast. Es sind
Korallenbauten von geringer Höhe und ziemlich dürftigem Pflanzenwuchs. Doch ist
Sansibar, die weitaus wichtigste der drei Inseln, gut angebaut und dicht bewohnt. Die
Bevölkerung besteht aus einem Gemisch von Negern, Arabern und Indern und bekennt
sich zum Islam. Unter den Erzeugnissen stehen an erster Stelle Gewürznelken, deren
Anbau nirgendwo in gleichem Umfang betrieben wird. 1907 wurden 81/4 Mill. kg im
Werte von 9,6 Mill. Mk. ausgeführt. Die Hauptstadt Sansibar (35000 E.) mit
trefflichem Hafen ist der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas. (A. 1911: 24 Mill. Mk.).
6. Das englische Säkotra (3600 qkm, 12000 E.), eine Fortsetzung des Osthorns
von Afrika, ist trocken und wenig fruchtbar, daher wirtschaftlich von geringem Wert.
Dagegen hat es einige Bedeutung als Schiffshalteplatz und für die Beherrschung des See-
wegs nach Indien.
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Extrahierte Personennamen: Denis_( Louis_(
Extrahierte Ortsnamen: Madagaskar Frankreich Frankreich Madagaskar Madagaskar Sansibar Pemba Sansibar Sansibar Ostafrikas Afrika Indien
— 147 —
(@. 134). Das Tiefland enthält Erdöl, und die benachbarten Inseln Bangka
und Biliton haben reiche Zinnlager, die hauptsächlich von Chinesen aus-
gebeutet werden. — Die bedeutendsten Städte sind Palembang (60 000 E.)
in der so. Niederung und Padang (35 000 E.) an der Westküste.
J b) Java (122 000 qkm, 30 Mill. E., 219 auf 1 qkm) ist zwar die
kleinste, aber die schönste, fruchtbarste und an Erzeugnissen reichste unter den
großen Sundainselu, „die Perle in der Krone der Niederlande". Sie ist
1100 km lang, 55—200 km breit und größtenteils gebirgig. Sie enthält
121 Feuerberge, darunter 5 noch tätige, und ist das vulkaureichste Gebiet der
Erde. Neun dieser Berge ragen über 3000 m empor. An vielen Stellen
finden sich heiße Quellen, Schlammsprudel und Gasquellen, und häufig auf-
tretende Erdbeben zeugen von den unterirdischen Gewalten. Die Insel ist von
geradezu beispielloser Fruchtbarkeit und aufs vorzüglichste angebaut. Sie liefert
an Ausfuhrerzeugnissen mehr als die ganze übrige Indische Inselwelt, besonders
Rohrzucker, der in der Ausfuhr an erster Stelle steht, Reis, Kaffee. Tee,
Tabak, Baumwolle, Judigo, Vanille, Kakao, Pfeffer, Kokosnüsse usw. In
nenrer Zeit hat man in den höheren Gebirgslagen mit gutem Erfolg den in
Amerika einheimischen Fieberrindenbaum, aus dem das bekannte Fiebermittel
Chinin gewonnen wird, angepflanzt. Die Insel wird nach allen Richtungen
hin von wohlgepflegten Landstraßen und Eisenbahnen (3850 km) durchzogen,
so daß die Erzeugnisse leicht an die Küste geschafft werden können.
Von der außerordentlichen Fruchtbarkeit Javas zeugt auch die zahlreiche Bevölkerung,
die an Dichte der der Nheinprovinz nahekommt. Die Hauptstadt und der erste Handelsplatz
ist Batavia (140000 E.). Von den Bewohnern sind etwa 3000 Europäer, 30000 Chinesen.
Die tiefgelegene, ungesunde Altstadt, die nach dein Muster holländischer Städte angelegt ist
und von vielen Kanälen durchzogen wird, ist der Sitz des Geschäftsverkehrs und der Wohnplatz
der ärmeren Bevölkerung. Die vornehmere Welt wohnt in dem höher und gesünder ge-
legenen Neubatavia mit der Gartenvorstadt Weltevreden (Wohlzufrieden), dem Wohnsitz
der Europäer. „Hier haben die holländischen Kaufleute und Beamten ihre Wohnhäuser und
Villen, hier befinden sich die großen Gasthöfe, hier die Klubs und Parkanlagen, Still und
vornehm liegen die schönen, weißschimmernden Bauten im dunkeln Grün hoher Fruchtbäume
und indischer Feigen." 58 km landeinwärts, von frischer Bergluft umweht, Buitenzorg
(beutensorg), d. h. Ohnesorge, der Erholungsort der Europäer, mit einem großen Botanischen
Garten, „einem Wunder der Tropen und einzig in seiner Art." Eine zweite bedeutende
Handelsstadt ist Surabaja (150000 E.), im Innern liegt Surakarta (120000 E.).
In der Sundastraße, die Java von Sumatra trennt, liegt eine Anzahl vulkanischer
Inseln, von denen eine, Krakatau, durch eine der furchtbarsten Ausbrüche, die man kennt,
berühmt geworden ist. Der 800 m hohe Feuerberg hatte 200 Jahre lang geruht, bis er
1883 wieder in Tätigkeit geriet. Nachdem er eine Zeitlang gewaltige Mengen von Rauch
und Asche ausgespieen hatte, erfolgte plötzlich eine uugeheuere Explosion, deren gewaltige
Donnerschläge bis Ceylon und Westaustralien, d. h. über eine Fläche von mehr als der
Größe Europas, gehört wurden. Der Vulkan war in der Mitte durchgeborsten und seine
eine Hälfte nebst dem größten Teile der 33 qkm großen Insel bis zu einer Tiefe von
10*
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Ohnesorge Surakarta
Extrahierte Ortsnamen: Padang Niederlande" Amerika Buitenzorg Sumatra Ceylon Westaustralien Europas
— 148 —
300 m ins Meer hinabgesunken. Der Einbruch erzeugte eine gewaltige, stellenweise bis
36 m hohe Flutwelle, die sich verheerend über die Nachbarinseln und die Westküste Javas
ergoß, ganze Städte und 40000 Menschenleben vernichtete und sich abgeschwächt über den
ganzen Indischen, den Großen und selbst einen Teil des Atlantischen Ozeans verbreitete.
Zu gleicher Zeit rief die Explosion auch cine Luftwelle von solcher Gewalt hervor, daß sie
fast auf der ganzen Erde rasche Schwankungen des Barometers verursachte. Vier- bis
fünfmal hat sie die Erde umkreist und zwar mit einer Geschwindigkeit von 1000 Km in
der Stunde. 10 Stunden uach dem Ausbruche wurde sie in Berlin bemerkt, und 36 Stunden
später erschien sie zum zweitenmale; sie hatte also in dieser Zeit den Weg um die Erde
gemacht. Gewaltig waren auch die Auswurfstoffe. Man hat sie auf 18 edkm geschätzt,
und sie verbreiteten sich über eine Fläche von der Größe der Provinz Westfalen. Steine
von Kopfgröße sind 20, solche von Faustgröße 40 km weit geschleudert worden, und feine
Aschenteilchen wurden bis zu einer Höhe von 40—60 km emporgerissen. In den auf den
Ausbruch folgenden Monaten beobachtete man in Asien, Europa und Nordafrika eigentüm-
liche Dämmeruugserscheinungen. „Nach Sonnenuntergang war das Firmament mit tiefer
Purpurglut Übergossen, die außerordentlich lange anhielt und erst spät der vollen Finsternis
Platz machte." Man führle diese Erscheinungen auf seine Staubmassen zurück, die beim
Ausbruch des Krakatau in die Höhe getrieben und dann mit den Luftströmungen fort-
geführt waren. Diese Ansicht wurde dadurch bestätigt, daß mau vielerorts den Schnee mit
Staub bedeckt fand, der sich bei der Untersuchung als vulkanische Asche erwies. Berech-
nungen ergaben, daß die die Dämmerungserscheinungen hervorrufenden Staubmassen
40—60 km hoch über der Erde schwebten.
c) Börneo (758000 qkm, 2 Mill. E.) ist die drittgrößte Insel der Erde,
fast so groß wie Skandinavien. Das noch größtenteils unbekannte Innere wird
von einein alpenhohen Gebirge erfüllt, das strahlenförmig Äste nach den Küsten
hin entsendet. Die wirtschaftliche Entwicklung der Insel steht noch in den
Anfängen. Außer Erzeugnissen der Pflanzenwelt scheinen auch reiche Bodenschätze
vorhanden zu sein: Gold, Eisen, Kupfer, Stein- und Braunkohlen, Erdöl,
Edelsteine. Den Bergbau betreiben hauptsächlich Chinesen. Die wichtigste
Ansiedlung ans niederländischem Gebiet ist Bandschermasing (17000 E.),
nahe der Südküste. Der englische Besitz im N. umsaßt etwa 13 der Insel.
d) Zelvbes (179 000 qkm, l2 8 Mill. E.) wird durch drei tiefeindringende
Meerbusen in vier langgestreckte Halbinseln gegliedert. Es ist ganz gebirgig
und ebenfalls vulkanisch. Nur die Nordhalbinsel ist völlig unterworfen und gut
angebaut. Sie liefert besonders große Mengen ausgezeichneten Kaffees. Die
Hauptstadt ist Makassar (26000 E.).
e) Die Kleinen Sundainseln bilden die ö. Fortsetzung von Java. Die
wichtigsten sind Bali, Lombok, Snmbava, Flores (15400 qkm), Timor
(31000 qkm) und Sumba.
f) Die Molnkten oder Gewürzinseln, zwischen Zelebes, Neuguinea und
den Kleinen Sundainseln, verdanken ihren Namen ihrem Reichtum an Gewürzen.
Sie sind die Heimat der Muskatnuß und der Gewürznelken. Die beiden größten
Inseln sind Halmahera und Ceram (zusammen 55 000 qkm).
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Java
Extrahierte Ortsnamen: Javas Atlantischen_Ozeans Berlin Westfalen Asien Europa Nordafrika Skandinavien Bali Lombok Snmbava Timor Neuguinea
— 149 —
Niederländisch-Jndien umsaßt ein Gebiet von 1,9 Mill. qkm mit 38 Mill. E.
1905 waren darunter 81000 Europäer, über ^ Mill. Chinesen und 44000 Araber.
Die Kolonie bildet eine Hauptquelle des holländischen Reichtums. 1910 hatte der Gesamt-
Handel einen Wert von 896 Mill. Mk. (A. 483, E. 413). Die wichtigsten Anssuhrgegen-
stände sind Zucker (243 Mill. Mk.), Kopra (72), Tabak (64), Zinn (55), Erdöl (37),
Kautschuk (25), Kaffee (20), Tee (20), Guttapercha (17), Pfeffer (17). Reis (14),
Häute, Chinarinde, Muskatnüsse, Gewürznelken, Sandel-, Ebenholz usw.
Der Handel Deutschlands mit Niederländisch-Jndien hatte 1911 einen Wert von
245 Mill. Mk. Es holte von dort in erster Linie Tabakblätter (66 Mill. Md, Zinn (31),
Kopra (28), Kautschuk und Guttapercha (11), Kaffee (4) usw., zusammen für 184 Mill. Mk.,
und führte dahin aus Waren im Werte von 61 Mill. Mk., insbesondere Eisenwaren
(Schienen, Lokomotiven usw.).
g) Die Philippinen (296000 qkm, 7,6 Mill. E.) bestehen aus zwölf
größeren und einigen Tausend kleineren Inseln und erstrecken sich 1500 km
weit von N. nach S. Die größten sind Lnzon (106000 qkm) und M i n-
danao (94000 qkm). Die Gruppe wurde 1521 von Magellan auf seiner
Reise um die Erde entdeckt und später, zur Zeit Philipps Ii., für Spanien in
Besitz genommen und nach diesem Könige benannt. Die waldreichen und srncht-
baren Inseln eignen sich für den Anbau aller tropischen Gewächse. Aber un'.er
der lotterigen spanischen Herrschaft sind die reichen Erwerbsquellen wenig aus-
genutzt worden. Seit die Jnselu unter der geordneten amerikanischen Verwal-
tung stehen, macht sich ans allen Gebieten ein Fortschritt bemerkbar. Die
Haupterzeugnisse sind Manillahanf (1910: 69 Mill. Mk.), Kopra (45),
Zucker (30) und Tabak (19). Die Bewohner sind größtenteils katholische
Christen. Nur in den entlegenen Gebirgsgegenden wohnen noch wilfoe, heidnische
Stämme, die Negritos. Die Hauptstadt ist Manilla (235000 E.) auf Luzon.
Iv. Mittet- oder Kochasien.
Überficht. Mittelasien ist ein gewaltiges Hochland, das an Größe dem
Rumpfe Europas gleichkommt. Mächtige Randgebirge, die nur an wenigen
Stellen Lücken aufweisen, umgrenzen es. Am wenigsten geschlossen ist der Nord-
rand. Auf das Hochland von Pamir im W. folgt hier zunächst der Tien-
schon, weiterhin der Altai, das Sajanische und das Jablonoigebirge. Den
Ostrand bilden das Chingangebirge und die Hochgebirgslandschaften
Chinas. Im S. endlich erhebt sich als Grenze gegen Indien der Riesenwall
des Himalaja, der in nw. gerichtetem Bogen bis zum Pamir zieht. Mit Aus-
nähme der Randgebiete ist das Hochland abflußlos. Eine wö. verlaufende Hoch-
gebirgskette, der Kwenlnn, teilt es in zwei Abschnitte, das Hochland von
Tibet im S. und das bedeutend tiefer gelegene Hanhai im N.
1. Tibet und seine Randgebirge.
Die Randgebirge. Das Pamirhochland, das ..Dach der Welt", bildet
die Brücke zwischen Vorder- und Mittelasien und ist der -Ausstrahlungspunkt
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 230 —
glauben an ein Fortleben nach dem Tode und fürchten und verehren die Geister der Ab-
geschiedenen, denen sie darum Tempel mit Ahnenbildern errichten.
Neuguinea ist seit 1884 unter drei europäische Mächte geteilt. Die Westhälfte ist
niederländischer Besitz, der S.-O. gehört den Engländern, der N.-O. dem Deutschen Reiche.
Der europäische Einfluß erstreckt sich bis jetzt aber nur auf die Küstengebiete, und die wirt-
schaftliche Entwicklung steht noch in den ersten Anfängen.
a) Niederländisch-Neuguinea (400000 qkm, 250000 E.) ist noch fast ganz
unbekannte Wildnis. Pflanzungen hat man noch nirgends angelegt. Doch wird an einigen
Küstenplätzen Handel mit den Eingeborenen getrieben, die Erzeugnisse der Insel, Perlen,
Perlmutter, Schildpatt, Trepang, Paradiesvogelbälge, wertvolle Hölzer, Kopra, Muskat-
nüsse usw., gegen europäische Waren austauschen.
Abb. 43. Auslegerboot. (Nach Krämer.)
(Aus der Illustrierten Völkerkunde von Vuschan.)
d) Britisch-Neuguinea (230000 qkm, 350000 E.) gehört seit 1905 als Terri-
torium zum Australischen Bundesstaat. An den Küsten wird ein ähnlicher Handel getrieben
wie im niederländischen Gebiet. An einigen Stellen hat man mit der Anlage von Pflan-
Zungen begonnen, die Kokosnüsse, Kaffee und Kautschuk liefern. Am wichtigsten ist zurzeit
die Goldgewinnung, die 1905 den Wert von 1 Mill. Mi. überstieg. Die Gesamtausfuhr
betrug 1906 1.6, die Einfuhr 1,5 Mill. Mk.
e) D eutfch-Guiuea oder Kaiser Wilhelms-Land (182000 qkm, 110000 E.
S. Deutsche Kolonien).
2. Nö. vom Kaiser Wilhelms-Land liegt der ebenfalls zu Deutschland gehörige Bis-
marck-Archipel (S. Deutsche Kolonien).
3. Daran schließen sich nach S.-O. hin die Salomoninseln (32 000 qkm, 200000 E.).
Sie enthalten Gipfel von 2000—3000 m Höhe, darunter einige noch tätige Vulkane, und
sind mit dem üppigsten Waldwuchse bedeckt. Die Bewohner sind überaus wild und tückisch,
z. T. noch der Menschenfresserei ergeben, was die Erforschung der Inseln sehr erschwert.
Die meisten der Inseln gehören den Engländern, die beiden nördlichsten, Bougainville
und Buka, sind deutsch. (S. Deutsche Kolonien.)
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Ortsnamen: Neuguinea Niederländisch-Neuguinea Kopra Deutschland
— 241 —
8. Die Hawaii- oder Sandwich (sändwitsch)-Jnseln (16 700 qkm, 155000 E.)
liegen nahe am n. Wendekreise, 4000 km von Amerika, 8000 von Asien und Australien
entfernt. Sie bestehen aus 8 größeren, bewohnten vulkanischen und zahlreichen kleinen
Koralleninseln. Die bedeutendsten sind Hawaii (10 600 qkm), Maui (1885 qkm) und
Oahu (1550 qkm). Die Inseln enthalten zahlreiche erloschene und noch zwei tätige Vul-
kane. Merkwürdig ist, daß diese Berge keine Asche, sondern nur sehr dünnflüssige Lava
ausgeworfen haben, weshalb sie auch nicht kegelförmig, sondern flach, schildförmig ansteigen.
Die mächtigsten liegen auf Hawaii, der seit Jahrhunderten ruhende Mauna Kea (4210 m)
und der Mauna Loa (4200 m), einer der höchsten noch tätigen Vulkane der Erde. Außer
dem Gipfelkrater, der einen Durchmesser von 4000 m hat, besitzt dieser Berg noch einen merk-
würdigen Seitenkrater von 12 km Umfang, den Kilauea, in dem unaufhörlich flüssige
Lava auf- und abwalll. Bald steigt sie hoch empor und bildet einen großen zusammen-
hängenden Feuersee, bald tritt sie mehr zurück und löst sich in kleine Becken auf, verschwindet
auch wohl zeitweilig ganz. Häufig schwimmen auf der glühenden Oberfläche erstarrte Massen
gleich Inseln, die dann wieder untersinken.
Das Klima der Hawaii-Jnseln ist weniger heiß als das der andern Gruppen Poly-
nesiens. Neun Monate weht der Nordostpassat, der Kühlung bringt und die Landstriche
nö. von den Gebirgen reichlich befeuchtet. Hier herrscht darum üppiger Pflanzenwuchs, und
bis hoch hinauf sind die Berge mit prächtigen Wäldern bedeckt. Im Gegensatze dazu bilden
die Gegenden im Windschatten des Passats trockene, baumlose Graslandschaften. Die Ur-
bewohner der Inseln, die Kanaken — ein Name, der später auf alle Südseeinsulaner aus-
gedehnt worden ist —, sind bis auf 1/10 (3000) ihrer früheren Volkszahl zusammengeschmolzen.
Sie sind ein schöner, kräftiger und gut beanlagter Menschenschlag und haben jetzt ganz
europäisches Wesen angenommen. Als die Inseln 1778 durch den Weltumsegler Cook (kuck),
den die Eingebornen erschlugen, entdeckt wurden, bestanden auf Hawaii mehrere Fürsten-
tümer, die 1810 zu einem Königreiche vereinigt wurden. Die zunehmende Einwanderung
von Ausländern und der Rückgang der Eingeborenen führte zu inneren Streitigkeiten, in-
folge deren Hawaii 1893 in einen Freistaat umgewandelt wurde. 1898 eudlich ergriffen
die Vereinigten Staaten Nordamerikas Besitz von den Inseln. Die Zahl der Ureinwohner
wird jetzt weit übertroffen von den Ausländern: Japanern (61000), Chinesen (26000),
deren weitere Einwanderung aber jetzt verboten ist, und Europäern, darunter 16000 Portu-
giesen. Die Inseln sind in ihren fruchtbaren Gebieten vorzüglich angebaut, und durch
künstliche Bewässerungsanlagen werden immer neue Flächen in ertragreiches Land umge-
wandelt. Weitaus an erster Stelle steht der Zuckerrohrbau, der 17/18 der Ausfuhr liefert
(1906: 102, 1911: 181 Mill. Mk.). Außerdem baut mau Reis, Kaffee, Bananen, Ananas
usw. — Die Hauptstadt ist Honolulu (40000 E.) auf Oahu, eine ganz europäisch aus-
sehende Stadt mit lebhaftem Handelsverkehr.
Übersichtstafel für Australien und Ozeanien.
1. Australien und Ozeanien 9 Mill. qkm, 6,9 Mill. E. 0,8 auf 1 qkm.
2. Das Festland mit Tasmanien 7.6 „ „ 4,7 0,6 „
3. Neuguinea 785000 „ 840 000 „ 1,1 „
4. Neuseeland 270000 „ 740000 „ 2,8 „
5. Britischer Besitz . 8 267000 „ 6 279000 „ 0.8 „
Australischer Bund 7 933 000 „ 4 856000 „ 0,6 „ „
6. Deutscher Besitz 245000 „ 624000 „ 1,8 „
7. Niederländischer Besitz 400000 „ 250000 „ 0.6 „
8. Französischer Besitz 24000 „ 88000 „ 3,6 „
9. Besitz der Vereinigten Staaten 17 400 „ 170000 „ 10.0 „
Ficl, Erdkunde. Iv. Band. 16
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Asien Hawaii Maui Oahu Hawaii Mauna_Loa Weltumsegler_Cook Hawaii Hawaii Nordamerikas Honolulu Oahu Ozeanien Ozeanien Tasmanien Neuguinea Neuseeland
— 329 —
von Panama und entdeckte so den Großen Ozean, den er, da er von N. kam, als Südsee
bezeichnete. 1520 endlich durchfuhr Magell an die nach ihm benannte Straße im S. des
Erdteils, durchsegelte den Großen Ozean und gelangte zu den Philippinen. Erst dadurch
wurde endgültig festgestellt, daß die bisher entdeckten Länder nicht zu Asien gehörten,
sondern einen eignen Erdteil bildeten. Auch das Innere der Neuen Welt wurde bald
näher bekannt. Cortez eroberte 1519—21 mit einer Handvoll Leute Mexiko (S. 288),
Pizarro 1525—35 Peru. Nach und nach wurde dann ganz Mittel- und Südamerika
von Spaniern und Portugiesen in Besitz genommen. Um die wissenschaftliche Erforschung
hat sich in späterer Zeit besonders Alexander von Humboldt, verdient gemacht, der
von 1799—1804 Mexiko und das n.^Sudämerika bereiste. Die Kenntnis Nordamerikas
wurde stückweise durch die immer weiter nach W. vordringenden Ansiedler erschlossen.
E. Die Polarländer.
Außer den fünf Erdteilen enthält die Erde noch große Landgebiete im Um-
kreise der beiden Pole: die Polarländer. Die der n. Halbkugel bestehen aus
einer Anzahl größerer und kleinerer Inseln, die ein den Pol umgebendes tiefes
Meer umschließen, während sich auf der Südhalbkugel eine große, zusammen-
hängende Landmasse findet. Die Polarländer sind von eigenartiger Beschaffen-
heit, die hauptsächlich in ihrer Stellung zur Sonne begründet ist. Innerhalb
der Polarkreise dauert überall der längste Tag und die längste Nacht mehr
als 24 Stunden, und diese Dauer wächst stetig bis zu den Polen hin, wo die
Sonne ununterbrochen ein halbes Jahr über und ein halbes Jahr unter dem
Gesichtskreise bleibt (I, S. 11). Daraus ergeben sich eigentümliche klimatische
Verhältnisse. Während der langen Polarnacht herrscht beständig bittere Kälte,
die 40, 50 und mehr Grad erreicht, und auch im Sommer beträgt die Wärme
nur wenige Grad über 0. Denn wenn auch die Sonne Wochen- und monate-
lang ununterbrochen scheint, so steigt sie doch niemals hoch am Himmel empor.
Ihre Strahlen fallen stets sehr schräg auf und vermögen daher nur wenig
Wärme zu spenden, die zudem noch größtenteils von den auftauenden Eis- und
Schneemassen verbraucht wird. Nur verhältnismäßig kleine Landflächen werden
auf kurze Zeit von diesen befreit; der weitaus größere Teil ist dauernd von
einer Eisdecke überzogen, die an manchen Stellen eine Mächtigkeit von mehr
als 1000 m erreicht. Von diesem Inlandeise fließen gewaltige Gletscher zum
Meere hinab und schieben sich immer weiter in das Wasser hinein, bis dessen
Auftrieb schließlich so stark wird, daß die Eismassen von unten her durchbrechen.
Die abgelösten Stücke treiben nun als Eisberge auf dem Meere umher und
gelangen mit den Strömungen in wärmere Gegenden, wo sie sich allmählich
auflösen. Es sind oft Klötze von gewaltiger Größe, die 30—100 m über
den Meeresspiegel emporragen, während sich eine 7—8 mal so große Eismasse
unter Wasser befindet (Abb. 63). Die Eisberge bilden eine große Gefahr für
die Schiffe, da sie durch die Abkühlung der Luft oft dichte Nebel veranlassen,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Personennamen: Cortez Pizarro Alexander_von_Humboldt Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Panama Mexiko Peru Mexiko Nordamerikas Polen
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erwies sich der Landstrich zwischen Kolon und Panama, einmal, weil sie die kürzeste
Verbindung zwischen beiden Meeren ist, und zum andern, weil der Boden hier nur zu einer
Höhe von 85 m ansteigt. Der Kanal war als Schleusenkanal gedacht. Seine Länge wurde
auf 73 km berechnet, die Kosten auf 675 Mill. Mk. veranschlagt. Aber der Ausführung,
mit der man 1881 begann, stellten sich ungeahnte Schwierigkeiten in den Weg. Es crgab
sich, daß nicht, wie man berechnet hatte, 75, sondern 150 Mill. edw Erde ausgehoben
werden mußten. Das Gestein erwies sich als viel härter, als man angenommen hatte.
Dazu kam, daß das ungesunde Klima Tausende von Menschen hinwegraffte und Arbeiter
darum uur zu unglaublich hohen Löhnen zu gewinnen waren. So gingen die Geldmittel
rasch zu Ende, und 1889 mußten die Arbeiten eingestellt werden. Der Panamakrach hatte
dann noch eine Reihe böser Prozesse im Gefolge, durch die große Unterschlagungen ausge-
deckt wurden und die beinahe auch den Leiter des Unternehmens, den verdienten Lesseps,
ins Gefängnis gebracht hätten. Um wenigstens einen Teil der aufgewendeten Gelder zu
retten, bildete sich 1894 die Panama-Baugesellschaft, die aber ihre Arbeiten auch nicht
zu Ende führen konnte. Inzwischen waren die Nordamerikaner mit dem Plan hervorgetreten,
einen Kanal an andrer Stelle, nämlich durch die Nikaraguasenke, zu bauen. Ter Plan kam
aber nicht zur Ausführung, da die Panamagesellschaft 1904 alle ihre Rechte gegen die Summe
von 168 Mill. Mk. an die Union verkaufte, die nun den weiteren Bau auf Staatskosten
übernahm, nachdem sie sich schon 1900 durch einen Vertrag mit England das alleinige
Recht zum Bau und Betrieb eines mittelamerikanischen Kanals gesichert hatte. Der Kanal
wird nach den neuen Plänen 79 km lang werden und soll eine Tiefe von 12,5, eine
Sohlenbreite von 46 und eine Spiegelbreite von 67 m erhalten. Durch gewaltige Schleusen
werden die Schiffe bis zu einer Höhe von 26 m gehoben. Die Kosten hat man auf
1500 Mill. Mk. veranschlagt. Man hofft den Kanal bis zum Jahre 1914 fertigstellen zu
können.
Der Bau des Kanals wird als technische Leistung den des Sueskanals weit übertreffen,
an Bedeutung für den Verkehr aber beträchtlich hinter ihm zurückbleiben. Die europäischen
Schiffe werden nach Süd- und Ostasien und Australien auch ferner den kürzeren Weg durch
den Sueskanal nehmen. Nur die Westküste Amerikas wird durch den Panamakanal Europa
bedeutend näher gerückt. Die Wegkürzung beträgt z. B. von Hamburg nach Valparaiso
2400, nach Gnayaquil 6800, nach San Franzisko 13000 km. Den Hauptgewinn werden
die Vereinigten Staaten haben, die durch den Kanal nicht nur eine kürzere Verbindung nach
der Westküste Südamerikas, sondern auch nach Ostasien erhalten, wo sie wahrscheinlich dem
europäischen Handel empfindliche Verluste bringen werden.
V. Westindien.
Allgemeines. Die Westindischen Inseln bilden einen gewaltigen, gegen
4000 km langen Bogen, der sich von den Halbinseln Dukatan und Florida bis
zur Nordküste Südamerikas hinzieht. Sie stellen eine zweite, wenn auch unter-
brochene Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika her und begrenzen gegen
N.--O. und O. das große amerikanische Mittelmeer. Dieses besteht aus zwei
ungleichen Teilen, dem gewaltigen, 1,5 Mill. qkm umfassenden Busen von
Mexiko und dem doppelt so großen Karibischen Meere, die durch die
200 km breite Aukatanstraße zusammenhängen. Die Inseln gliedern sich in
3 Gruppen oder Reihen: die Balmmainseln, die Großen Antillen (Kuba,
Haitis Portoriko, Jamaika) und die Kleinen Antillen. Die erstgenannte Gruppe
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Haitis_Portoriko
Extrahierte Ortsnamen: Panama England Ostasien Australien Amerikas Europa Hamburg Valparaiso San_Franzisko Ostasien Westindien Florida Mexiko Kuba Jamaika
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auch das kleine Guanahani, an dem Kolumbus auf seiner Entdeckungsfahrt zuerst landete
und dem er den Namen San Salvador (Erlöserinsel) gab. Jetzt heißt es Watlingsinsel.
d) Die Großen Antillen.
1. Kuba (115 000 qkm, 2,3 Mill. E., 20 auf 1 qkm) ist die größte und schönste
der Westindischen Inseln, die „Perle der Antillen". Im S.-O. erhebt sich ein wildes, mit
dichtem Wald bedecktes Gebirge, dessen höchster Gipfel 2560 m erreicht. Der übrige Teil
ist niedriges Berg-, Hügel- und Flachland. Von der Bevölkerung sind 2/3 Weiße,
namentlich Kreolen. Die Farbigen, darunter auch Chinesen, sind fast alle Arbeiter, die
Abb. 57. Tabakernte in Kuba.
Kreolen Pflanzer; die übrigen Weißen, unter ihnen viele Deutsche, haben hauptsächlich den
Handel und die Leitung der Industrie in Händen. Die Haupterzeugnisse der Insel sind
Zucker und Tabak. Am lohnendsten ist der Tabakbau, der nirgends auf der Erde ein
so feines Kraut liefert wie hier (Abb. 57). 1910 wurden für 276 Mill. Mk. Zucker und
für 117 Mill. Mk. Tabak und Zigarren ausgeführt. — Kuba gehörte bis 1898 den Spaniern.
Aufstände führten in dem genannten Jahre zur Losreißung und zugleich zu einem Kriege
zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten von Nordamerika, die die Aufrührer be-
günstigten. Spanien unterlag und verlor nicht nur seine amerikanischen Besitzungen (Kuba
und Portoriko), sondern auch die Philippinen (S. 149). Jetzt ist Kuba ein Freistaat,
der aber wirtschaftlich ganz von Nordamerika abhängt. Die Hauptstadt Habana
(haw-ma, 300000 E.), an der Nordseite der Insel, hat einen schönen, geräumigen Hafen
und ist stark befestigt. Sie ist ein bedeutender Handelsplatz und hat die größten Tabak- «
und Zigarrenfabriken der Erde. Im S.-O. der Insel Santiago (45000 E.).
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Kuba Hügel- Kuba Kuba Spanien Nordamerika Kuba Kuba Nordamerika