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1. Die Weltgeschichte - S. 131

1835 - Mainz : Kupferberg
©u tient) er g. Columb it s. |^¡J Die Kaiser verlieren durch die Churfürstcu, welche durch die goldene Vnlle Karls Iv. manche Vorrechte erlangt, immer mehr von ihrem Uebergewichte über die Stande, und die Fürsten gewinnen immer mehr vu Privilegien. Goldenes Zeitalter der Städte, ihr Reichthum und Lnrus durch ausgebreiteteil Handel und veredeltem Gewerbe, vorzüglich blühen Nürn- berg, Augsburg, Frankfurt, Strafiburg, Köln, Erfurt und Lübeck, das Haupt der Hansa; ihre Verbindungen. Druck des Bauernstandes unter Frohudieusten und Steuern für den immer mehr Aufwand machenden Edelmann. Die Ve hm geeichte, Freistühle mit ihren Stuhlherru, durch Friedrich Hi. 1442 in ihrer ausgedehnten Gewalt eingeschränkt. Sinken der pä bst lichen Macht durch die Verlegung des pabst« lichen Sitzes nach Avignon, — Kirchenspaltung, durch die allgemeinen Concillen, durch die Mißbrauche in der Kirche, Laster der Geistlichen, Zunahme der Aufklärung ( Bibelstndium) rc. Die Sitten der Nation legen immer mehr ihre Rohheit ab, der Sinn für Cultur wird immer mehr geweckt, vorzüglich durch die mit dem Handel sich verbreitende Kenntniß des Auslandes, sowie durch die B nchd ruck er kunst mit beweglichen, gegossenen Buchstaben, erfunden von Johann Guttenberg von Mainz, in Verbindung mit Johann Faust und Peter Sch off er seit 1449 zu Mainz, nachdem er seit 1455 zu Straßburg die ersten Versuche mit hölzernen beweglichen Lettern gemacht (die lateinische Bibel vollendet 14-56). Guttenberg in Zwiespalt mit Faust, stirbt in Armuth 1468. Erfindung des Schießpulvers durch den Franziskaner-Mönch Barthvld Schwarz zu Freiburg (1354?); daher Dombarden und Donnerbüchsen, Kanonen, und int fünfzehnten Jahrhundert Büchsen, Flinten. Im Kriege mehr Fußtruppen, Lanzknechte durch Georg Frunds» berg und Kaiser Mar, — Söldner. Die Räubereien der Ritter hören mit dem Faustrechte nach und nach auf. Einführung des Postwesens durch Marimilian seit 1495. Entdeckung Amerika's mit ihren wichtigen Folgen seit 1492 durch Christoph Colnmbus, der nach wiederholt vergeblichen Bemü« Hungen endlich von Ferdinand und Jsabella einige Schiffe erhielt; auf seiner ersten Reise Guanahani, Cuba und Hispaniola entdeckt; auf seiner zweiten 1493 : die Caraiben und Jamaica; auf seiner dritten 1496 : Trinidad, — aber verdächtigt, wird er abgesetzt und in Ketten nach Spanien zurück geführt. Auf seiner vierten ( 1502 — 1504): Portvbello; nach wundervollen Schicksalen kehrt er zurück, stirbt, mit Undank belohnt, kummervoll zu Valladolid 1506. 9*

2. Die Weltgeschichte - S. 123

1835 - Mainz : Kupferberg
Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125 zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®. Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien, siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen, nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266. Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272. Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode vor Tunis. Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs- unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch- tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver- drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund. Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen, Baiern und Schwaben. Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht. Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen 1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm- gerichte in Westphalen — Dortmund. Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi- nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.), Konrad von Marburg 1232. Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet. Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur. Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue, Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen- lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften machen langsame Fortschritte.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 77

1894 - Dresden : Ehlermann
§ 25- Geistesleben in Deutschland. 77 Schwulst der 2. schlesischen Dichterschule setzen Männer wie Christian Weise Einfachheit und Natürlichkeit entgegen (freilich auch in Wässerigkeit verfallend — die ,,Wasserpoeten“), e) Ein Dichter wie Günther stimmt zum ersten Male wieder wärmere Herzenstöne an, ein Grimmelshausen schreibt einen volkstümlichen Roman „Der abenteuerliche Simplicius“ (gew. Simpli-cissimus genannt), der die schreckliche Zeit des grauenvollen Krieges mit Naturwahrheit seinen Zeitgenossen vor Augen führt. Die geistliche Dichtung bewahrt sich noch etwas von der Herzensinnigkeit der früheren Zeit, wie bei dem Jesuiten Spee (Trutznachtigall) und dem Mystiker Angelus Silesius (Johann Scheffler, später zur katholischen Kirche übergetreten) und erreicht in Paul Gerhard sogar noch einen Höhepunkt. Ii. Zweite Stufe. Freiere Geistesregungen mit dem Aufgang Preussens zusammenfallend, a) Die englisch-französischen Aufklärungsgedanken finden hier empfänglichen Boden. Am Hofe Sophie Charlottens streiten Freidenker mit orthodoxen Geistlichen und verkehrt vor allem der grosse Leibn iz (s. § 21, I. 3). b) In Berlin wird eine Akademie der Künste und eine „Sozietät der Wissenschaften“ gegründet (§ 14, Vi. 3 b). c) In der vom Kurfürsten Friedrich Iii. gestifteten Universität Halle lehrt ein Thomasius in deutscher Sprache und kämpft gegen Hexenprozesse (§ 14, Vi. 3 a). d) Gegenüber der engherzigen Glaubensrichterei zünftiger Theologen öffnen die Pietisten (Spener und Francke) die Gemüter wieder der Herzensfrömmigkeit, die sich auch in Werken thätiger Nächstenliebe wirksam erweist (Stiftung des Halleschen Waisenhauses durch Francke, Wirken der vom Grafen Zinzendorf gestifteten Herren-huter Gemeinde). e) Unter dem Einfluss dieser Geistes-stromung findet die Musik den ergreifendsten Ausdruck für tiefe Seelenbewegungen und erhebt die Gemüter zu Gott in den Tonwerken eines Sebastian Bach und eines Fried-rich Händel, f) Auch die bildende Kunst bringt einen Meister wie Schlüter (Baumeister Friedrichs Iii zugleich Bildhauer; s. § 14, Vi, 3 c.) hervor, g) Man sucht die r esse ln der Unnatur abzustreifen. Der Drang, sich aus unnatürlichen Zuständen in ein reines Naturleben zu flüchten, verschafft den Robinsonaden, Nachahmungen eines von em englischen Freidenker De Foe herausgegebenen Komans, die weiteste Verbreitung. Das Ideal einer reinen

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 154

1894 - Dresden : Ehlermann
154 Zeit der Gärung. — 52. Geistesleben im zweiten Zeitraum. b) Der alternde Goethe spendet noch einige herrliche Gaben der Dichtkunst (Dichtung und Wahrheit, Westöstlicher Divan, 2. Teil des Faust); seine erhabenste Dichtung, der ,,Faust“, dringt tiefer in die Herzen der Nation. Die klassische Tragödie erreicht noch einen Höhepunkt in dem Österreicher Franz Grillparzer (Sappho, das goldene Vliess). c) Die Zeitereignisse spiegeln sich u. a. in den „Griechenliedern“ Wilhelm Müllers wieder. Der Zeitrichtung entspricht aber am meisten die romantische Gefühlsströmung. Die romantische Dichtung (s. § 44, Iii.) nimmt klassische Formen an bei Rückert und Uhland. Tondichter umweben mit ihren Weisen die tief empfundenen Lieder der Romantiker (Franz Schubert „Müllerlieder“, „Winterreise“ u. a., Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, (Komponisten vieler Eichendorffschen I exte; Karl Loewe, der Uhland der Musik; daneben Zelter, der Tondichter Goethescher Lieder). Die Melodien der romantischen Opern Karl Maria von Webers (Freischütz, Oberon) dringen bis in die untersten Volksschichten. Über die in romantischem Geiste schaffenden Meister bildender Kunst s. § 68. d) Darüber Gefahr des Versinkens in eine phantastische Traum- und Märchenwelt (Joseph von Eichendorffs „Leben eines Taugenichts“, E. T. A. Hoffmanns „Kater Murr“ mit seinem weitabgekehrten Kapellmeister Kreisler) und Abkehrung von der wirklichen Welt. Die romantische Anschauungs- und Gefühlswelt bietet den rückläufigen Lewegungen eine Stütze. Romantiker wie t riedrich Schlegel neben Gentz im Dienst der Machthaber! e) In der Philosophie ist nach dem Auftreten Fichtes, des Schülers Kants, und des unter Einfluss der Romantik stehenden Schell in g, der Mann der Zeit Hegel, der mit seiner Lehre, alles Seiende sei Ausfluss der göttlichen Vernunft, die bestehende Staatsordnung als vernünftig zu rechtfertigen schien. Ii. Die Zeit nach der Julirevolution. a) Umschwung der Denkart unter Abwendung von den romantischen Idealen bei vielen Geistern. Der Feuilletonist Börne und der Dichter manches tief empfundenen Liedes Heine üben zersetzende Kritik an den bestehenden Zuständen. Ihnen verwandt ist „das junge Deutschland (Gutzkow, Laube, Mund t).

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 76

1894 - Dresden : Ehlermann
76 § 25. Geistesleben in Deutschland. dem Akten- und Protokollwesen des gerichtlichen Verfahrens. Das römische Recht verdrängt das auf deutscher Eigenart aufgebaute germanische. d) Die zur Reformationszeit aufblühende Wissenschaft sinkt zu Kleinkrämerei und pedantischer Gelehrsamkeit, die Kunst zu zopfmässiger Betreibung herab, der Poesie wird durch Martin Opitz der Stempel gelehrter Nachahmung aufgedrückt. Auch den Dichtern der von diesem ausgehenden 1. schlesischen Dichterschule (Paul Fleming, Simon Dach, Andreas Gryphius) gelingt es nur spärlich, das Gemüt über die Leiden der Zeit zu erheben. B. Einwirkung Frankreichs. Willig unterwirft sich der seiner Selbständigkeit beraubte Volksgeist dem Einfluss der Fremden, die einen schönen Teil deutschen Landes besetzt haben, a) Der glanzvolle Hof des unbeschränkten Selbstherrschers Ludwigs Xiv. lockt die kleineren Fürstenhöfe zur Nachahmung. Üppigkeit und Pracht herrschen hier, die mit Gut und Blut des Volkes bezahlt werden, b) Den Unterthanen wird durch die Fürsten kleinliche Rang- und Titelsucht eingeimpft. Durch Kriecherei wird Befriedigung des Ehrgeizes erstrebt. Das steife Hofceremoniell des Fürstenhofes (ursprünglich spanisches Vorbild, das am Kaiserhofe strenger festgehalten wird) wird bis zur Lächerlichkeit in niedrigeren Kreisen nachgeahmt. Nachäffung der Franzosen in Kleider tracht, Anschauung und Sitte wird Modesache. Die Sprache wird mit französischen Floskeln durchsetzt; eine buntscheckige Alamodepoesie bildet die Tageslitteratur. Selbst französische Unsittlichkeit zieht hie und da in das deutsche Haus ein oder wird wenigstens Gegenstand der Darstellung bei ehrbaren Männern, wie denen der 2. schlesischen Dichterschule (Hofmannswaldau, Lohenstein), die ganz in Schwulst verfällt. C. Gegenwirkungen, aj Dem Sprachunwesen treten Sprachgesellschaften entgegen, wie die von Philipp von Zesen zu Hamburg gestiftete „deutsch gesinnte Genossenschaft“, die „Gesellschaft der Schäfer an der Pegnitz“ (der Ratsherr Harsdörfer Verfasser des „Nürnberger Trichter“) u. a. b) Gegen die Französelei richtet ihren Spott die Satire (der Satiriker Mo sehe-rosch, der Epigrammendichter Logau). c) Die verrottete Staatsform des deutschen Reiches bekämpft der Rechtslehrer und Geschichtsschreiber Puffendorf. d) Dem

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 134

1894 - Dresden : Ehlermann
134 Napoleons Weltherrschaft. — § 44. Geistesleben im ersten Zeitraum. § 44. Das deutsche Geistesleben im ersten (dritten) Zeitraum. I. Geistesströmungen des Revolutionszeitalters. Die revolutionäre Strömung erfasst am heftigsten die Rheinlande und führt dort unter Aufgabe des Nationalgefühls zur Erhitzung der Köpfe (die Klubisten von Mainz); im übrigen Deutschland werden die weiteren Kreise weniger von ihr berührt. Die grossen Gedanken der Revolution finden zwar bei den bevorzugteren Geistern der Nation Wiederhall, doch wenden sich diese nach den Schreckensthaten mit Abscheu von den durch sie hervorgerufenen Bewegungen ab. Klopstock feiert die Anfänge der Revolution (die etats generaux, Ludwig Xvi. u. a.), bekennt aber später seinen „Irrtum“. Schiller, in dessen Don Carlos noch die amerikanischen Ideen der „Menschenrechte“ den Grundton bilden, sieht kein Gedeihen der Wohlfahrt bei Selbstbefreiung der Völker (Glocke). Goethe, der sich zwar auch von den bewegenden Gedanken der Freiheit und Gleichheit das Herz erheben lässt (Hermann und Dorothea), sucht sich, innerlichst abgestossen, „ganz aus dem Geist der Zeit herauszusetzen“ und vertieft sich in naturwissenschaftliche Studien. (Vgl. übrigens die Lustspiele „der Grosskophta“, der „Bürger general“ und seine „Campagne in Frankreich“). (Über die Ausgestaltung des Humanitätsideals s. § 21,1. z.) Ii. Die Klassiker. Die Zeit der ersten Revolutionsstürme ist die Denkerperiode Schillers (ästhetische Abhandlungen). 1794 dessen Freundschaftsbund mit Goethe. ! 7gg—1804 die Schöpfungszeit seiner unsterblichen Dramen. Sein „Wilhelm Teil“, ein Freiheitslied, in trüber Zeit durch den Gedanken der Befreiung die Herzen erhebend und später bei Beginn der Erhebung zum Kampfe begeisternd. Von Goethe aus dieser Zeit Hermann und Dorothea, Arbeit am Faust. Gleichzeitig die klassischen Musikwerke von Haydn (Schöpfung), Mozart (Titus, Zauberflöte; Requiem) und Beethoven (die 3. Symphonie „Eroica“, ursprünglich Napoleon gewidmet). Iii. Die Romantiker setzen der nüchternen „Aufklärung“ die unmittelbare Offenbarung des Gemütes, dem klassischen Ideal das mittelalterliche der Hingabe des Gemütes

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 155

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit der Stürme. — § 53. Sturmjahre 1848/49. 155 b) Die Erhebung der Polen feiert Lenau in seinen „Polenliedern“ (s. o. § 49, Iii. Anm.) Vorbote der Revolution ist die erstehende politische Dichtung. Dichter: a) in Österreich: Anastasius Grün, Graf von Auersperg, (,,Spaziergänge eines Wiener Poeten“); b) in Preussen: Hoff mann von Fallersleben („Unpolitische Lieder“), Dingelstedt („Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters“) , Herwegh („Gedichte eines Lebendigen“, voll beissender Epigramme), Prutz („Politische Wochenstube“, eine aristophanische Komödie). Dritter Zeitraum. (Zweiter Zeitraum der Neuesten Geschichte.) Von der französischen Februarrevolution bis zur Begründung des Neuen deutschen Reiches. 1848—1871. Erster Abschnitt. Zeit der Stürme und erneuter Rückströmung. Von der Pariser Februarrevolution bis zur Thronbesteigung König Wilhelms I. 1848— 1861. § 53- Die Sturmjahre 1848/49. I. Ursachen. Unzufriedenheit mit den bestehenden politischen Zuständen weit verbreitet. Neben den gemässigten Anhängern einer freien Verfassung auch viele politische Heiss-sporne! Dabei bildet sich aus katilinarischen Elementen eine Lj msturzpartei heraus. Ihre „Bataillone“ die „Arbeiter“. Zündstoff bei diesen infolge wirtschaftlicher Not. [Entwertung der Handarbeit nach Errichtung zahlloser Fabriken mit Dampfbetrieb. Übermass der Warenerzeugung, Mangel an Absatz, bei geringem Bedarf an Menschenkräften Herabsetzung der Löhne und Arbeitsmangel. Dazu das Hunger jahr 1847! Unterwühlung der Arbeiter durch die Lehre vom Rechte aller auf Gütergemeinschaft (Kommunismus). Das Wort Proudhons „Eigentum ist Diebstahli“] Ii. Die Pariser Februarrevolution. Ludwig Philipp, „der Bürgerkönig“, anfangs volksbeliebt, hat bei Beginn seiner Regierung mit Erhebungen zu thun, die teils Wiedereinsetzung der Bourbonen, teils Errichtung einer

8. Römische Geschichte - S. 125

1893 - Dresden : Ehlermann
Vierter Zeitraum. — § 44. Geistesleben und Sittenzustände etc. 125 und Handel nehmen bei der christlichen Anschauung von dem Werte der Arbeit, besonders in den Seestädten, noch einmal einen gewissen Aufschwung, sinken aber in der Kriegsnot herab. Die Beamten üben, geschützt durch den Namen des Kaisers, vielfach harten Druck auf die Unterthanen aus und bereichern sich auf deren Kosten (Westgotenempörung). Der Steuerdruck wächst ins Unerträgliche. Die Kirche, wo vom Hofe abhängig, bewahrt nicht die Demut und Sittenstrenge der ältesten Christengemeinden. Unter den hohen Geistlichen sind viele prunksüchtig und hof-färtig (vgl. dagegen Ambrosius von Mailand und Augustinus). Auch der Gottesdienst wird prunkvoller gestaltet. Der Glaubenskampf, für den die alte Bildung die Waffen liefert, wird oft zur Glaubenszänkerei und führt zur Unduldsamkeit. Kampf gegen die nichtkatholischen Arianer (zum grossen Teil Germanen). Der Hof zwar im ganzen sittenrein, doch prachtliebend, üppig und hohlem Formenwesen verfallend. Iii. Sitte. Die heidnische Weltlust wird durch das Christentum gezügelt und verkehrt sich schliesslich zu Weltentsagung. Die ersten Mönche in Egypten. Zu den Kirchen, die sich über den Gräbern der Märtyrer erheben, wallfahrten unzählige Gläubige. An Stelle der heidnischen Feste christliche Liebesmahle. Die Tierhetzen und Fechterspiele verschwinden, die Lust am Wagenrennen bleibt (Parteien des Cirkus „die grünen“, ,,die blauen“). Iv. Bildung. Der alte Bildungsgang des Triviums und Quadriviums erfährt durch das Christentum keine wesentliche Änderung. Der Neuplatonismus (s. o. S. 114), von Plotin systematisch durchgebildet, wird vielfach ein Bindeglied zwischen antiker Bildung und Christentum. Die lateinische Sprache wandelt sich unter dem Einfluss der neuen germanischen Bevölkerung. Aus der Volksmundart entwickeln sich die romanischen Sprachen. Das Latein bleibt Kirchensprache des Abendlandes. A. Litteratur. a) Die Dichtungen bewahren rhetorisches Gepräge.*) b) In der Geschichtsschreibung erheben sich der griechisch schreibende Dio Cassius (3. Jahrh.) und der lateinisch schreibende Ammianus Marcellinus (Zeit der Völker- *) Ausonius (Mosella), Claudianus (Lobgedichte wie de laudibus Stilichonis) u. a.

9. Griechische Geschichte - S. 70

1893 - Dresden : Ehlermann
70 Zweite Periode. 12. Geistesleben während der Glanzzeit Athens. Ehre) und Elektra". Das hohe gigantische Schicksal" dargestellt in König dipus" und dipus auf Kolo-nus". Anfnge des Charakterdrapias in Philoktet". 3) Euripides, geboren am Tage der Schlacht bei Salamis, hinsichtlich der dramatischen Wirkung nach Aristoteles der tragischste" der Dramatiker (Merope im Kresphont", vgl. Lessing, Hamburg. Dramaturgie 37 ff.), von philosophischrhetorischem Geprge, daher voller Sinnsprche. Tragdien: Medea", Hippolyt", Iphigenie in Aulis", Iphigenie in Tauris", Ion". Tragikomdie: Alceste". Satyrspiel: Der Cyklop". In manchem schon von der Hhe der lteren Tragdie herabsteigend. ) Komdie. Meister des Lustspiels Aristophanes. Sittlicher Hintergrund seiner magogen, insbesondere Kle-ons, gerichtet und das Volk des ^izilischen Zuges), geisselnd), Die Wolken" ~ Sophokles. ' ' l^gen das sophistische Treiben gerichtet. S. u.). Derbheit des Witzes. Der ungezogene Liebling der Grazien." b) Die bildende Kunst, a) Die Bildhauerkunst mit der Architektur (s. o.) im Bunde, die Flchen der Tempelgiebel, Metopen und der Cella zierend. Bemalung der Bildwerke. Hohe Idealitt der Kunstwerke. Grsster Meister aller Zeiten Phidias: Das Zeusbild zu Olympia (s. 2, Iii. A. 1) aus Gold und Elfenbein, Thron und Fussschemel mit Bildwerken geziert; Fries in den Giebelfeldern des Parthenon: die Geburt der Athene aus dem Haupte des Zeus (stlich), der Wettkampf Athenes mit Poseidon um den Besitz des attischen Landes (westlich)

10. Griechische Geschichte - S. 101

1893 - Dresden : Ehlermann
Vierte Periode. -19. Das hellenische Geistesleben i. d. Zeit Alexanders etc. 101 30 unter seinem Namen berliefert sind. Manches hbsche Lied (insbesondere das gesellige, das Skolion) und manches feine Epigramm gehrt dieser Zeit an, ein Schatz griechischer Poesie, der in der Anthologie aufbewahrt wird (vgl. Herders Bltenlese aus der griechischen Anthologie). Auch die jngere Komdie trieb in diesem Zeitraum noch manche Blte (die Namen von 64 Dichtern sind bekannt). Die abenteuerlichen Zge Alexanders gaben einer neuen Gattung den Ursprung, dem Roman. Beliebt waren innerhalb. dieser Gattung die milesischen Mrchen". Dahingegen sind die Werke der grsseren Gattungen (Epos, Dramen)*) unfreie Nachbildungen. c) In der Philosophie wurde die Lehre Piatos fortgebildet in der Akademie, innerhalb deren eine ltere, eine mittlere und eine neuere unterschieden wird (der letzteren gehrt der bei Cicero fter genannte Karneades an). Der Auffassung des Aristipp von der Lust als hchstem Gut entsprang die Schule Epikurs (in der 1. Hlfte des 4. Jahrh.), der Auffassung der Cyniker die stoische Schule, von Zeno gestiftet (vgl. o. 16). Neben dieser entwickelte sich die skeptische Schule, welche, hnlich den Sophisten, die Unmglichkeit jedes Erkennens der Dinge an sich annahm und den Zweifel an allem zum Grundsatz erhob. d) Die Zge Alexanders gaben der Geschichtsschreibung reichen Stoff, doch scheint die Behandlung mehr rhetorisch gewesen zu sein (wir kennen sie nur aus den erhaltenen Bruchstcken). Erst am Ende des Zeitraums tritt wieder ein bedeutender Geschichtsschreiber auf, Polybius (geb. um 200), der seine Allgemeine Geschichte" in pragmatischem Sinne d. h. zur Lehre fr das Handeln schrieb. e) Die durch Alexanders Zge bewirkte Ausbreitung der Bildung und die Ausdehnung der Forschung auf alle Zweige des Wissens nach dem Vorgang des Aristoteles prgt dem Zeitalter vorwiegend einen gelehrten Charakter auf. Mittelpunkte der Gelehrsamkeit bildeten sich, welche sowohl durch wissenschaftliche Forschung im allgemeinen, als auch durch *) Apollonius besang in einem Homer geschmackvoll nachgebildeten Epos den Argonautenzug"; ein Werk der Gelehrsamkeit ist geradezu die Tragdie Kassandra" von Lykophron, ein fortlaufender Monolog mit den Weissagungen der Priamustochter von dem Untergange Trojas. Dem gelehrten Charakter des Zeitraums entsprechend, gelangte das Lehrgedicht zu einer gewissen Blte. Arats Phnomena" vom Apostel Paulus (dessen Geschlecht wir auch sind", Apostelgesch. 17, 28) angefhrt.
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