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1. Griechische Geschichte - S. 4

1896 - Dresden : Höckner
— 4 — Fortsetzung des Pindus, der unwegsame Korax, trennt die feiner gegliederte östliche Hälfte Mittelgriechenlands von der etwas kleineren westlichen mit den gebirgigen Achelousländern Ätolien und Akarnanien. Im Osten steigt jenseits des Sperchensthales der Öta empor; er tritt so nahe an den malischen Meerbusen heran, daß nur der (jetzt durch Anschwemmungen bedeutend erweiterte) Engpaß der Thermo-pylen frei bleibt. Sein Südabhang senkt sich allmählich zu dem größten ebenen Thalgrund Mittelgriechenlands, zum fruchtbaren Becken des Kephifus in Böotien, dessen Gewässer sich im Kopais-See sammeln; von seiner dicken, nebeligen -uft und dem Fieberhauche feiner versumpften Seeebene leiteten die Alten die geistige Schwerfälligkeit feiner Bewohner her. Westlich steigt das obere Kephisusthal durch die Landschaft Phocis (Delphi) zu dem abgeschlossenen Bergländchen Doris empor. Nach Südosten zweigt sich vom Öta die lange Gebirgskette ab, welche das massive Rückgrat des gesamten Osthellas bildet, aber in den verschiedenen Landschaften je nach ihren höchsten Erhebungen verschiedene Namen trägt: dem Korax .nmächst der ca. 2500 m hohe doppelgipfelige Parnassus, dann der Helikon und der Kithäron, der mit dem Par-iies die Grundlinie des Dreiecks der Landschaft Attika darstellt. Südlich vom Parnes breitet sich die attische Ebene aus, welche im Osten vom Brilessus oder Pentelikon und dem Hymettus begrenzt wird. Die äußerste Spitze der attischen Halbinsel läuft in das Vorgebirge Sunium aus und ist mit niedrigen Bergmaffen (Laurium) angefüllt.1) 5. Die kleine Gebirgslandschaft Megaris vermittelt den Übergang von Böotien und Attika über den nur 3/4 Meile breiten Isthmus von Korinth zwischen dem farouifchen und korinthischen Meerbusen nach dem iftfelartigen Peloponnes (381 Qn.-M.). Den Kern desselben bildet das von allen Seiten durch hohe Randgebirge ummauerte waldreiche Hochland von Arkadien. Seine binnenländische Natur und geringe Zugänglichkeit, die Vereinzelung seiner Bezirke brachten es mit sich, daß die Kultur hier gegen die Küstenstriche weit thermaischcn Golf und dem akrokerauuischen Vorgebirge (40,5—39 o) eine Breite von mehr als 30 M. (220 km) behält, bis auf 16 M. (120 km) verengert. *) Zu den genannten größeren Landschaften Mittelgriechenlands kommen noch mehrere kleinere: Malis, Trachis, Lokris, dessen Bewohner in die epikn emidischen, opuntischen und ozolischen Lokrer zerfielen.

2. Griechische Geschichte - S. 35

1896 - Dresden : Höckner
- 35 — mächtige Cyzikus an der Propontis, ebenso Abydus gegenüber dem äolischen Sestns am Hellefpont, während Lampsakus von Phoeäa herrührte. 2. Mit Milet wetteiferte das dorische Megara, von dem an der Propontis Chaleedon, vor allem aber das dem letzteren gegenüberliegende Byzanz (658) ausgingen. Unterstützt durch die Meeresströmung und einen vorzüglichen Hafen, beherrschte Byzanz infolge seiner Lage am Bosporus die ganze Handelsverbindung zwischen dem Schwarzen Meer und den griechischen Gewässern. Als Stapelplatz für den Getreidehandel der Pontusländer und insbesondere auch für die Ausfuhr gesalzener Thunsische gelangte es trotz ununterbrochener Kämpfe mit den umwohnenden Barbaren zu einer bewundernswerten Blüte. 3. Die Küsten des Südostens. Im Süden war Cypern mindestens schon im 9. Jahrh, mit griechischen Kolonien besetzt (Salamis), neben denen sich freilich die Phö-ni cier behaupteten. Ebenso alt waren die griechischen Niederlassungen an der Südküste Kleinasiens, die sich später fortwährend vermehrten. Von größter Wichtigkeit aber für den griechischen Handel wurde es, daß die Milesier in der 2. Hälfte des 7. Jahrh, auch in dem getreidereichen, uralten Kulturlande Ägypten für ihn Bahn brachen. Seitdem der Pharao Psammetich mit Hilfe ionischer und karischer Söldner (S. 51) das Land von der assyrischen Fremdherrschaft befreit hatte, begann er dasselbe den Fremden, besonders den Griechen, in einer bis dahin unerhörten Weise zu öffnen. Etwa 100 Jahre später trat Arnasis in noch engere Verbindung mit der griechischen Welt (Naukratis). 7. Athen. 1. Attika ist die südöstliche Küstenlandschaft, welche, vom Festlande (Böotien) durch den Kithäron (1400 m) und Parnes getrennt, in der Form eines gleichschenkeligen Dreiecks von seiner Basis zwischen der Bucht von Eleusis und der marathonischen Ebene sich nur 41/? M. (33 km) ins Meer hinaus erstreckt. Ihr Flächeninhalt beträgt 43,67 Qm. (2404,6 qkm) mit einer Küstenstrecke von 24 M. Die ganze Halbinsel gehört ihrem Gebirgs-system wie ihrem Klima nach zu der benachbarten Inselwelt des ägäischen Meeres und ist darum vorzugsweise berufen, ihre Verbindung mit dem griechischen Festland zu vermitteln. Die Küsten sind hafenreich und bei tiefem Fahrwasser aller Orten zugänglich, die fruchtbarsten Ebenen gegen die See geöffnet. Zwei von ihnen ziehen sich, durch den Ägialeus von einander geschieden, tief in das Innere des Landes hinein', die Ebene von Eleusis im W. und die von Athen in der Mitte. 2. Die Ebene von Athen ist auf drei Seiten von Bergen umgürtet: im N. von dem wild- und waldreichen Parnes, dem höchsten und ausgedehntesten Gebirgsstock Attikas (1413 m), im No. von den Marmorwänden des Brilessus oder Pentelikon, im O. vom kräuter-reichen Hyme11us, im W. von dem niedrigeren Höhenzug des Ägialeus; gegen S. öffnet sie sich in allmählicher Abdachung zum offenen Strande. Im Inneren wird sie durch einen vom Pentelikon sich abzweigenden, felsigen Höhenzug in die westliche, breite Niederung des Kephisns und in eine schmalere, vom Jlissus durchflossene Osthälfte 3*

3. Alte Geschichte - S. 26

1870 - Mainz : Kunze
26 Iii. Nationale Einmngsmittkl. Die Zersplitterung der Stämme und Städte im Mutterlande und in den Kolonien hätte ohne ein bestimmtes Gegengewicht zur völligen Auflösung führen müssen. Dieses Gegengewicht fand sich neben. dem stark ausgeprägten Nationalbewußtsein allen Nicht- griechen (Barbaren) gegenüber in mehreren, durch die Volks- religion hervorgerufenen oder geheiligten Instituten: Der gemein- same Götterglaube ist das festeste staatengründende Band. A. Das Delphische Orakel. Ein uraltes Erdorakel des Apollon, des ,Propheten des höchsten Zeus', des Gottes der sittlichen Reinheit und geistigen Klarheit, der Ordnung und des Rechtes (s. S. 13). Der Sage nach der ,Nabel' der Erde, in Wahrheit das Centrum der hel- lenischen Cultur, durch den dorischen Stamm und feit der Wand- rung desselben zu besonderer Bedeutung gelangt; ein höchstes Tribunal über die Grundsätze des Rechts und oberste Instanz in der Politik. Ein Erdspalt mit ausströmendeu gasartigen Dämpfen, die ekstatische Erregungen bewirken, lieber dem Schlund der goldne Dreifuß, der Sitz der Pythia, deren weissagende Aeußerungen von den mit den Zuständen Griechenlands wohl vertrauten Priestern und ihren Gehülfen metrisch gefaßt wurden. Ursprüng- lich nur eine Pythia und ein Priester, später zwei Priefterinnen und mehrere Priester. Großer moralischer Einfluß des Orakels auf ganz Griechenland bis in die Mteren Zeiten; — Einwirkung mehr auf das was geschehen sollte, als eigentliche Wahrsagung. Bestechungen der Priesterin kommen vor, aber als seltene Aus- nahmen; — Große Tempelschätze. B. Die Ainphictimien. Einungen von Nachbarstaaten zu religiöser Festfeier um ein Bundesheiligthum. Am bedeutendsten die Delphische Amphictyonie, zum Schutz des Delphischen Heiligthnms und des Demetertempels zu Anthela bei den Thermopylen. sowie zur Besorgung der pythischen Spiele, schon im hohen Alterthum ge- gründet, aber wohl erst im achten Jahrhundert zu festen Formen

4. Alte Geschichte - S. 34

1870 - Mainz : Kunze
34 Um die Mitte des sechsten Jahrhunderts steht Sparta un- bestritten an der Spitze der Halbinsel, deren eigentliche Haupt- stadt es ist. Dadurch aber auch die erste hellenische Macht überhaupt. V. Athen. Geographisches (vgl. S. 8). Attica, die südlichste Landschaft Mittelgriechenlands, eine Halbinsel von der Form eines mit der Spitze südwärts gekehrten Dreiecks, gegen 40 □ M. mit einer Küstenstrecke von o. 24 Meilen. Von Böotien ist das Land durch den Cith äron geschieden. Sein Hauptgebirge ist der meist Wald- und wildreiche Parnés, südöstlich davon der marmorreiche Brilettus, dessen Südfuß durch ein breites Thal von dem honigreichen Hymettus ge- schieden ist. Das einst silberhaltige Lauriumgebirge mit Cap S uni um. Das Land hat zwei anbaufähige Ebenen, die von Athen und Eleu sis, aber auch die erstere nur dürrer und steiniger Kalkboden, nur durch Kunst und Fleiß ergiebig. Der Getreideertrag nicht ausreichend, bedeutender Oel- und Fcigen- bau. Mangel an größeren Flüssen, der Cephissus und Ilissns wasserarm. Herrliches Klima, reine Luft, mildernder Einfluß der Meeresnähe. —- Lage, Gestalt und Natur des Landes weist die Bewohner auf die See hin, das Element des ionischen Stammes und die Wiege von Athens Größe. A. Liñ Lo ton. 1) Die Königs zeit: Die Zeit vor Theseus, die pelas- gische Periode, gehört ganz der Mythologie an. Der Landesheros Cecrops, s. S. 17. Theseus galt als Gründer des ionischen Staates, der die einheimische Bevölkerung zugleich frei machte von den Einflüssen und dem Druck der meerbeherrschenden Phönicier. Einigung der 12 Gemeinden des Landes um die Ceeropia und das Prytanenm von Athen. Aus uralter Zeit stannren die vier ionischen Phylen; die drei Stände innerhalb der Phylen auf Theseus zurück-

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 94

1874 - Mainz : Kunze
— 94 — unter dem 39° n. Br. Gebirgsknoten Typhrestos (Veluki), des- seu zwei östliche Arme Othrys und Öta) das noch wachsende Flußthal des Spercheios (j. Hellada) und seine'^Fortsetzung, den Malischen Buseu (Zeitun- Lamia-) einschließen, gerade dem von Ambrakia gegenüber. An dieser Einschnürung Beginn des eigent- lichen Hellas, dessen Thor die jetzt durch die Natur Verbreiter- teu Thermopylen. Der Korax, Fortsetzung des Pindns bis zur Straße von Lepanto; im W. Fortsetzung von Epirus; im O. ein Wechsel der mannichfachsten Bodenformen. Hier eine westliche durch Eiusenknngen unterschiedene Bergreihe (deren her- vorragendste Punkte der geheimnisvolle zweigipflige Parnaß, bcr liebliche Helikon und rauhe Kithärou, Attilas Grenzmarke); ihr parallel das niedrige Kalkgebirge längs der Enböischen Meerenge, dazwischen die reiche Fruchtebene Böotiens, die durch Kephissos und Kopais (mit den Katabothrä), durch Agricultnr und Lebensweise der äolischen Bevölkerung und durch ihre Schlachtfelder vielfach an Thessalien erinnert. Ihr paralleles Vorland Enböa (Negroponte)j, Athens Kornkammer, an Mit- telgriechenlands Noseite ansetzend, entspricht der an seine Nwseite anlehnenden Mittlern Gruppe der Jonischen In- seln. — Abgetrennt durch Ktthäron und Parnes das eigen- artige, weniger sruchtbare steinige Dreieck Attika (mit der Kephissos-Ebene, der von Elensis und der kleinern Sumpfebene Marathon), von dessen und Euböas Spitze aus ein Oval von Inseln (die Kykladen) die südöstliche Richtung dieses Flügels von Hellas fortsetzt bis zum vulkanischen Thera (Santorin). e. Unter dem 38° n. Br., dem voll.athen, der dritte Abschnitt, durch die zum Isthmus eingeschnürte Landenge zwischen Megara und Korinth. — Der Peloponnes (Morea) durch das centrale 3000' hohe Hoch- land Arkadien mit der Ebene von Mantinea, die griechische Akropolis. Die umgebenden Küstenlandschaften theils schmalere Abdachungen der hohen Randgebirge, theils langgestreckte Halb- inseln, deren zwei südlichste im Paruou und Taygetos am Ende des Ganzen noch einmal die ursprüngliche Richtung des großen Rückgrats aufnehmen*) (der Taygetos erreicht sogar wieder die Höhe des Skar Dagh). Zwischen diesen Gebirgsmauern senkt *) Auch sonst bei aller Verschiedenheit mancherlei Uebereinstimmung mit dem Bau des übrigen Griechenlands, z. B. die wenig ausgebildete Westküste, an deren Nordwestspitze die Insel Zakynthos (Zante), gegenüber die gegliederte Argolische Halbinsel.

6. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 111

1864 - Dresden : Schönfeld
Griechenland. 111 Oesterreich, Türkei und Walachei). Export von Vieh und Rohhäuten, Wolle, Talg, Knoppern 3% Mill. Thlr. Belgrad, 17,000 E., T.j/Jl. Mittelpunkt des Handels zwi- schen Ungarn und der Türkei. Das Fürstenthum Montenegro (Zernagora, d. h. schwarzer Berg). 70—90 Qm. und 130,000 E. (nach unsicherer Schätzung). Ein hohes Gebirgsland mit unabhängiger, christlicher Bevölker- . ung. Wenig Ackerbau, mehr Viehzucht. Ihr Markt ist Cättaro (öster- reichisch); im Lande giebt es keine Kaufleute. Königreich Griechenland. 900 Qm. und 1,097,000 Einw., 1218 Einw. auf 1 Qm. (1861). Lage: Von 36v20 (Cap Matapan) — 391/4° N. (Pindusgebirge). Die Inselgruppen liegen zwischen 36%° und 39%° N., von 38%—43%° O. Die Küstenlänge, ohne die Inseln, 205 Ml., ist verhältnismäßig die größte in Europa. Die Küsten überall steil und zu Häsen geeignet, sumpfi-ge Niederungen nur am Golf von Patras. Jeder der größeren Golfe (Golf von Lamia mit Enripus, Golf von Aegina oder Athen, Golf von Nauplia, Marathonisi, Koron, Arkadia, Petras, Lepanto oder Korinth und Arta) bildete, als ein Kesselthal, in alter Zeit den Mittel- punkt des maritimen Verkehrs der Hellenen und aller nationalen Ein- heit einer besondern Völker- und Staatenentwickelung. Flüsse: Jri (Enrotas). Ruphia (Alpheios). Aspropota- mos (Acheloos), 30 Ml. lang. Bodenbeschaffenheit: Kein Land von gleich geringem Um- fange hat einen solchen Wechsel von Boden, Klima und landschaftlicher Natur; ein merkwürdiges Ineinander von Land und Meer. Der größte Theil des Landes ist Hügel - und Gebirgsland, Ebenen sind Ausnahmen; daher die Bewohner entweder Seeleute od. Gebirgsvölker. Der Pindus zer- gliedert sich an der Nordgrenze des Reichs in 3 Gebirgsarme: Oth rys , 7000) Oeta mit den Thermopylen und Parnasses (Liüknra) 8000'. Nach Attika ziehen vielgestaltige Berggruppen: Helikon (Palao Buna, Zagora) 5300', Kithäron (Elateab.) 4300', Hymettos (Trelo Vnni) 2500'. Die Gebirge von Attika und Euböa setzen sich auf den Kykla- den fort. Im Peloponnes, welcher durch den felsigen Isthmus von Ko- rinth mit dem Norden znsammenhängt, Plateausbildung, das hohe Weideland Arkaden von Randgebirgen umgeben, die terassenförmig zum Meere herab fallen. Taygetos Gebirge 7400'. Klima: Mittlere Temperatur von Athen 13,7° R., die größte Win- terkältc bis — 3°R., höchste Sommerhitze 32°R., durch Seewind gekühlt. Regen fällt vom Mai bis Oktober gar nicht, im Süden mehr Regen.

7. Europa - S. 117

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
117 infolge unglücklicher Besitzverhältnisse sehr vernachlässigt. Der Grund und Boden gehört wenigen Gutsherren, die selbst nicht im Lande wohnen, von den Pächtern ]/3 des Ertrages als Zins verlangen, zur Verbesseruug der Güter aber nichts tun. Die Bauern leben darum iu drückender Armut. Die Bewohner sind überwiegend Griechen, zum kleineren Teile Türken und Walachen. Die Hauptorte des dünnbevölkerten Landes sind Larissa (21000 E.), Trikkala (21000 E.) und die Hafenstadt Volo (16000 E.). Mittelgriechenland (Hellas) zeigt denselben Gegensatz zwischen dem W. und O. wie Nordgriechenland. Die ö. Gebiete (die alten Landschaften Akarnanien, (Nach einer Originalaufnahme der Photoglob-Co. in Zürich.) Abbildung 29. Die Akropolis von Athen. Atollen und Lokris) sind von schwer zugänglichen Gebirgen erfüllt. Öde Karst- landschaften wechseln mit waldreichen Gebieten. Für den Ackerbau stehen mit Ausnahme eines größeren Beckens am untern Aspropotamos nur geringe Flächen zur Verfügung. Die Osthälfte Mittelgriechenlands ist ausgeschlossener. Hier erreicht die Zerstückelung des griechischen Bodens ihren höchsten Grad. Hohe, aber meist nur wenig ausgedehnte Bergmassen wechseln unaufhörlich mit Becken und Talsenken. Die bedeutendsten Erhebungen sind der Öta (2150 m) und der Parnaß (2460 m), das umfangreichste Becken ist die weite, 120 km lange Talebene des Kephissos in der Landschaft Böotien. Im S.-O. bildet

8. Europa - S. 118

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
118 Hellas die dreieckige Halbinsel Attika, an deren Spitze das kleine, Silber- und Bleierze enthaltende Gebirge Laurion liegt. Der Ota, der vom Othrysgebirge durch die tiefe und breite Talsenke des. Spercheios geschieden wird, erstreckt sich als allmählich niedriger werdender Zug bis zum La mischen (Malischen) Busen und dann die Küste des Euböischen Kanals entlang bis zu dessen engster Stelle. Er bildet die zweite wichtige Verteidigungslinie Griechenlands mit dem Engpässe von Thermöpylä, der sich 7 km lang zwischen den steilen Gebirgsabhängen und der sumpfigen Küste hinzieht und im Altertum an zwei Stellen so eng war, daß nicht zwei Wagen nebeneinander herfahren konnten. S. vom Öta verläuft die langgestreckte Senke des Kephissostales, an deren Ende der große, aber stäche, z. T. versumpfte Kopaissee lag, dessen Wasser durch unterirdische Schlünde, die Katabothren, abfloß. Jetzt ist das Wasserbecken, das im Sommer mit seinen Ausdünstungen die Luft verpestete, trockengelegt und in Acker- und Wiesenland umgewandelt worden. Im S. wird die Senke durch eine zweite Erhebungsreihe begrenzt, aus der die gewaltige, steile Felsenmasse des Parnaß (2460 m) besonders hervorragt. In einem seiner Hochtäler lag „in großartiger Gebirgsumrahmung innerhalb einer weiten Umfassungsmauer" die berühmte Orakelstätte Delphi. Die weiteren Fortsetzungen des Zuges nach O. hin sind der Helikon (1750 m), dessen quellen- und waldreiche Täler die Griechen für den Sitz der Musen hielten, der Kithäron (1410) und der Parnes (1410), der schon in Attika liegt. Diese nur 2600 qkm große Halbinsel enthält außerdem noch drei ansehnliche, vorwiegend aus kristallinischem Gestein bestehende Erhebungen, den Pentälikon (1100 m) mit vorzüglichen Marmor- brüchen, den Hy m et tos (1030 m) und das schon genannte Gebirge Laurion (360 m). Dazwischen liegen vier kleinere Ebenen, die Mesogeia in der Mitte, die von Marathon an der Ostküste, die Athenische und die Eleusische Ebene am Äginetischen Busen. Für den Getreidebau liegen die Verhältnisse in Mittelgriechenland recht ungünstig. Am besten gestellt ist die Landschaft Böotien mit der großen Kephissosebene, die nicht nur viel Korn erzeugt, sondern in ihren feuchten Niederungen auch große Rinderherden ernährt (Böotia — Rinderland). Dagegen ist Attika, von den kleinen Ebenen abgesehen, ein recht unfruchtbares Land mit steinigem Boden und kahlen, höchstens mit Buschwald bekleideten Bergen. Oliven- und Weinbau, in den Bergen Schaf- und Ziegenzucht sind die Hanpterwerbsquellen der ländlichen Bevölkerung. Von den zahlreichen aus dem Altertum bekannten Städten sind nur wenige mehr vorhanden. Der Hauptort Böotiens ist Livadia. Das einst berühmte Theben ist jetzt ganz unbedeutend, und von Platää, wo 479 v. Chr. der große Sieg über die Perser erfochten wurde, sind nur noch spärliche Trümmer vorhanden. In Attika liegt die Haupt- und einzige Großstadt Griechenlands, Athen (167000 E.), neben und z. T. zwischen und auf den Trümmern der alten Stadt erbaut. Altathen, das Jahrhunderte lang der Brennpunkt der hochentwickelten griechischen Kultur war, lag im Kreise um die Akropolis, den steilen Burgberg, den großartige Bauwerke, der Parthenon, die Propyläen u. a., schmückten, von denen noch ansehnliche Reste erhalten sind (Abb. 29), während sich die heutige Stadt fast ganz an der Nordseite ausbreitet. Noch im Mittelalter war Athen be- deutend, zur Zeit der Türkenherrschaft aber ging es fast ganz zugrunde. Als sich Griechenland seine Freiheit erkämpfte, war es ein elendes Dorf, blühte aber dann, 1835 zur Hauptstadt erhoben, rasch empor. Die neueren Stadtteile sind ganz den Anforderungen

9. Allgemeine Erdkunde - S. 43

1873 - Dresden : Meinhold
Balkan-Halbinsel. 43 Gebirge, Hoch- und Tiefland. Die Gebirge heißen im Anfang als Alpenzweig Dinarische Alpen, erreichen im Skardus (Tschar-Dagh), gegen 8000', ihre höchste Höhe und setzen sich im Balkan (Hämus bei den Alten — von West nach Ost — Wasserscheide zwi- schen Aegäischem Meer u. der Donau) und Pindus (alter Name — von Nordwest nach Südost, mit 3 Onerriegeln — Wasserscheide zwischen Aegäischem und Jonischem Meer) bis zur Slldspitze von Attila fort. Als selbständige Berginsel tritt der Peloponnes hervor. — Den Kern bildet das arkadische Hochland, welches im Norden und Westen terrassenförmig zu den ebenen Kllstensäumen hinabsteigt, im Süden und Osten aber in selbständigen Bergketten sich fortsetzt, deren höchste (7400') und längste der Taygctus ist. Wichtige Berge sind: Dlymp in Thessalien, Deta (dort der Engpaß der Thermo- pylen) an der Grenze von Mittel- und Nordgriechenland, Parnassus in Phocis, Helikon in Böotien, Cilhäron, an der Grenze von Böotien und Attila, Pentelicus in Attika, Hymcttus - Die griechische Halbinsel hat eine Mischung von Tafelland undkettensystem, während in Spanien das erstere, in Jta- lien das letztere vorherrscht. Während die Halbinsel (wie Spanien und Italien) wesentlich Hochlandscharak- ter trägt, findet sich ein bedeutendes Tief- land nur im Norden: das Tiefland der Donau. Ebenso in Italien das des Po, und in Spanien das des Ebro. Unbedeutend ist das Tiestand der Martha. Flüsse und Seen. Das bedeutendste Flußgebiet ist das der Donau. Nebenflüsse: rechts: Sau mit Unna, Bosna, Drina, und Morawa, serbisch (westl.), bulgarisch (ostl.) — links: Aluta, Sereth, Pruth. Maritza. Salambria (— Peneios) in Thessalien (an seiner Mündung das berühmte Thal Tempe). In Griechenland giebt es nur kleinere Flüsse: Aspropotamos (— Achelous) in Akar- nanien, Cephissus in Attika, Rufia (— Alpheus) in Elis, dort das alte Olympia, Iri (— Enrotas) in Laconica. Die Seen der Halbinsel sind unbe- deutend. Klima. Im Allgemeinen hat die Halbinsel das Klima des südlichen Gürtels, nur ist es in der Türkei,namentlich im Osten, etwas kälter. Griechenlands Vorzug besteht in der herrlichen Mischung der Jahreszeiten. Die Ursachen derselben sind die südlichere Lage des Landes, die Höhe desselben, der Einfluß des Meeres und der stärkende Nordwestwind. Der Nachtheil Griechenlands liegt heutzutage in der zu starken Abholzung. Doch bleibt ihm der tiefblaue, klare Himmel. Dies, in Verbindung mit den malerischen Formen der Gebirge und der Schönheit des Meeres, giebt diesem Lande noch heute seinen landschaftlichen Reiz. Die vielfache Abwechslung von Hoch- und Tiefland, namentlich in Morea, bringt übrigens solche Gegensätze in den klimatischen Verhältnissen, daß auf den verschiedenen Stufen des Landes gleichzeitig die verschiedensten Jahreszeiten neben einander bestehen.

10. Bd. 2 - S. 35

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
33 Zweites Kap. Geschichte der Griechen. schen dem Oeta-Gebirge und dem Meere ein schwieriger Engpaß — Thermopytä von seinen warmen Quellen genannt—nach Lokris führt. Hier hatte sich — auf Befehl des korinthischen Bundestages — Leoni- das, der Spartaner König, mit 7000 Streitern gelagert, um den Barbaren den Eintritt in Hellas zu wehren. Glorreiche Gefechte wur- den geliefert, der Lobpreisung aller Zeiten werth. Die Perser mit ihrer unermeßlichen Kriegszaht verzweifelten am Siege. Da zeigte ein Ver- räther, Epialtes, ihnen einen Fußsteig über's Gebirg, der sie in den Rücken der Griechen führte. Iczt sandte Leonidas seinen Schlacht- haufen zurück, auf daß derselbe nicht unnüz verblute. Aber er selbst, und mit ihm dreihundert Spartaner nebst einigen hundert Männern von Thespiä und Theben, beschlossen zu sterben, um den Griechen ein großes Beispiel zur Nacheiferung, um den Barbaren einen schrecken- den Beweis hellenischen Heldeumuthes zu geben. Nachdem sie sich feierlich dem Tode geweiht, stürzte die der Unsterblichkeit würdige Schaar bei tiefer Nacht ins Lager der Feinde, bahnte sich einen blutigen Weg zu Xerrcs Gezelt — der Aufgeschreckte war schnell entflohen — streute ringsum Verderben, bis die ausgehende Sonpe den Persern die kleine Zahl der Feinde und die eigene Schande entdeckte. Eine Wolke von Pfei- len flog jezt gegen die Tupfern, und durch die ungeheuere Ueberzahl erdrückt, starben sie Alle — ^um dem vaterländischen Geseze zu gehor- chen " — und um in späten Zeiten noch durch das Beispiel ihrer Da- hingebung zu großer That zu begeistern (Juni 3504. 479 v. Ehr.). §. 7. Fortsezung. Diese glorreiche Selbstaufopferung, da sie bei allen Griechen einen hohen Enthusiasmus hervorrief, und den Persern die Stärke griechischer Seelen zeigte, wirkte mehr, als ein Sieg. Vergebens überschwemm- ten die Perser Hellas. Sic mochten wohl die Mauern der Städte, aber nicht den Sinn der Griechen brechen. Die Bürger Athens, auf The- mistokles Rath, verließen ihre Häuser und Tempel und die Gräber der Vorfahren, schickten die Wehrlosen nach befreundeten Sicherhcits- pläzen, und suchten auf Schiffen ihr Heil. Nur wenige schwache Greife blieben zurück. Bald erschienen die Perser, würgten sie, und legten Thescus Stadt in Asche. Indessen war die griechische Flotte, die ein glänzendes Treffen bei Artemisum bestanden, nach dem Ereignisse bei Thcrmopylä in die Bucht von Salamis gekommen. Euribiades, der Spartaner, befeh- ligte sie; die meisten Schiffe waren Athens, und Themistolles durch die Ueberlcgenheit seines Geistes im Kriegsrathe der Erste. Sein Werk war der große Sieg, den die Griechen in dieser merkwürdigen Meer- 3 *
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