10g Franken. P i p i n. W e st g o t h e n.
Die Bojtarier, durch die Avaren gedrängt, breiten
sich weiter südwärts bis Trident aus, später den Franken
590? unterworfen.
Die Herrscherfamilie der Franken versinkt durch innere
Entzweiungen in gänzliche Zerrüttung. Elotar I., seit 558
Alleinherrscher. Seine Söhne theilen nach seinem Tode das
Reich. Der Haß der Brnnchilde, Siegbert's Gemalin,
gegen Fredegunde, Chilpcrich's Gemalin, führt zu Kampf und
Mord zwischen den Brüdern und Verwandten, während sie
den Avaren 57\, und den Westgothen unter Rcccared 587*)
unterliegen. Clotar Ii., der Fredegunde Sohn, besiegt
endlich die Partei der Brunhilde, und beherrscht nun die ganze
613. fränkische Monarchie. Sein Sohn Dagobert, geleitet von
den Majores domus Arnulf von Metz und Pipin von Lan-
den, führt unglückliche Kriege gegen die Wenden (630), und
unter seinen schwachen Nachfolgern sinkt gänzlich die königliche
Macht. Erhöhter Einfluß der Masores domus. Der Herzog
Radulf von Thüringen macht sich frei. Der Major domus
E b r nin, an der Spitze der Neustrier, kämpft glücklich gegen
die Austrasier; aber nach seiner Ermordung werden die Neu-
strier von dem anstrasischen Major domus Pipin von H er-
687. stal bei 8t. Quintia geschlagen. Pipin Major domus in
den drei Reichen (Auster, Neuster und Burgund), herrscht
willkührlich im Namen des Königs, kämpft gegen Alemannen,
«-) Die Westgothen waren arianische Christen und wurden als solche
mit den rechtgläubigen Franken in Kriege verwickelt; ihre Könige Ala-
rich H- und Amalrich fielen gegen sie; daher ihr Königssitz in Spa-
nien (Toledo). Ihre höchste Macht gründet Leovigild ( 573—586),
welcher ganz Spanien (die Sueven) mit Portugal unterwarf (nur die
Seestädte den Griechen); sein Sohn Reccared (586—601 ) geht zum
katholischen Glauben über, daher mehr Einigung im Ganzen, besiegt die
Franken. Darauf folgen Kämpfe mit Griechen und Basken rc. bis Re-
ceswinth (652—672) durch Milde und Gerechtigkeit Ruhe herstellte.
Nach ihm aber neue innere Zerrüttungen. Die gegen den König N ode-
rich heran gerufenen Muhamedaner siegen in der Schlacht bei Xeres
711, und machen dem Westgotheu-Reiche ein Ende.
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TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
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B o n i f a c i u 6.
109
er vorzugsweise in Italien seit dem Anfänge des fünften, allgemein erst
seit dem eilften Jahrhundert.
In Deutschland verbreitet sich das Christenthum im siebten Jahr-
hundert, vorzüglich durch die Missionen des Benediktiner-Ordens in
Irland: Der heilige Kilian unter den Thüringern zu Würzburg 686;
Emmeran und Ruprecht in Baiern; Wicbert und Willebrod 691 bei
den Friesen, wo sie Winfried (der heil. Bonifacius) 716 und 719
unterstützt. Bonifacius wirkt darauf bei den Hessen und Thüringern,
sein erstes Kloster zu Amöneburg 722 ; im folgenden Jahre läßt er,
durch Gregor Ii. zum Bischof geweiht, bei Geismar die heilige Eiche
umhauen, und stiftet als Erzbischof von Mainz neue Kirchen zu Fritzlar,
Amöneburg und Erfurt, stellt das Christenthum in Baiern her, errichtet
die Bisthümer zu Würzburg, Büraburg und Eichstädt, legt den Grund
zur Abtei Fulda, und stirbt 754 als Märtyrer bei den Friesen.
Das christliche Einsiedler-Leben hatte seinen Ursprung in
Aegypten durch Antonius (350), eben so das Kloster leben durch
Pachomius (340) auf der Nilinsel Tabeunä. Am Rhein entstehen
schon zu Ende des fünften Jahrhunderts Klöster, und Benedict von
Nursia ordnet das Mönchsthum gegen 529 durch feststehende Regeln.
Iv. Von Karl dem Großen bis zum Vertrage von
Verdun, von 768 bis 843 n. Ch. G.
* Die fränkische Herrschaft erreicht unter Karl dem
Gr. die höchste Stufe ihrer Macht; mit dem Sinne für
geistige Cultur und besonders für christliche Bildung ver-
eint er unbeugsame persönliche Thatkraft, die ihn für das
Wohl seiner Völker wie für die Erweiterung seines
Reiches Unglaubliches ausführen läßt. Die Sachsen und
Langobarden müssen ihm huldigen, die Araber, Avare»
und Normänner müssen sich ihm beugen; aber sein Sohn
tritt nicht in seine Fußtapfen, und seine Enkel, mit ihrem
Vater, mit sich selbst in unwürdigem Zwiespalt, führen
die Theilung des Reichs herbei, die allmälig den deut-
schen von dem fränkischen Stamme absondert.
Karl der Gr. besiegt den Herzog Hunold von Aquitanien
769, verstößt seine Gemalin (Tochter des Langobarden-Königs
Desiderius), vermählt sich mit Hildegardis, einer alemanni-
schen Prinzessin, beherrscht nach dem Tode seines Bruders
das ganze Frankreich 771. Karlmann's Wittwe zu Desiderius.
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Extrahierte Personennamen: Kilian Kilian Emmeran Winfried Winfried Bonifacius Gregor_Ii Gregor Antonius Benedict_von
Nursia Karl Karl Karl Karl Karl Karl Hunold_von_Aquitanien Desiderius
112
Mittlere deutsche Geschichte.
Die Macht der Großen wird durch Karl beschränkt, Duces ver-
mindert, Grafen vermehrt (an der Spitze der Gauen, mit der Leitung
des Kriegs- und Gerichtswesens), — Hissl (jährlich vier
Scndtage). Nationalversammlungen der Vornehmeren im Frühjahre und
Herbste. Karl's Capitularien. Druck der Heeresfolge für die Freien;
daher vermehrte Vasallen und Leibeigene. Karl's Reichspalaste: zu
Nimwegen, Frankfurt, vorzüglich zu Ingelheim und Aachen. Dis-
thümer, die er stiftete: zu Osnabrück, Werden, Bremen, Paderborn,
Minden rc. Ludwig der Fromme gründet das Erzbisthum zu Hamburg.
Auch der Feldbau (La^it. llc viliis), die Handwer ke und Künste
(Rheinbrücke zu Mainz), Bergwerke, der Handel (Handelsplätze
zu Magdeburg, Erfurt, Regensburg re. Jahrmärkte zu Speier, Mainz,
Trier re.), und vorzüglich die Wissenschaften werde» durch Karl
gehoben und gefördert, unterstützt von seinem Freunde und Lehrer
Alb in Alkuin aus 2)ork in Britannien seit 795, und von Egin-
hard vom Odenwalde, seinem Eeheimschreiber (dessen vit» Caroü
maguí); daher seine Kloster - und Dvmschulen zu 8ui880„s, Lyon, Metz,
Osnabrück, Fulda rc., seine Hofakademie, seine fränkische Sprachlehre,
Sammlung altdeutscher Gedichte, die sein Sohn wieder unterdrückt rc.
I!. Mittlere deutsche Geschichte, bis Karl V. 1519.
I. Don der Entstehung des deutschen Reichs bis
Rudolf von Habsburg, von 843 bi 6 1273.
* Das deutsche Reich entwickelt sich zu einem erblichen
W a h l r e i ch e. Die von den Chur fürsten gewählten u n &
gewöhnlich zu Aachen gekrönten Könige empfangen ihre
Krönung als Kaiser von dem P a b st e, und ihre Züge n a ch
Italien sind es vorzüglich, welche dem deutschen Reiche
seine edelsten Kräfte rauben und seine freiere Entwicke-
lung gewaltsam hemmen. — Das Lehenwesen bildet sich
vollkommen ans, und der ritterliche Sinn führt zu den
Kreuzzügen.
1. Regenten aus dem Geschlechte der Karo-
linger, von 843—911.
* Wiederholte Kämpfe gegen einbreche ude Nor Män-
ner, Slaven und Ungarn, Zwistigkeiten in den Herrscher-
Familien selbst, Verwirrungen durch die Anmaßungen der
Großen im Innern begleiten den seiner Auflösung ent-
gegen eilenden karolingischen Stamm. Die Herzoge tre-
ten in ihrer früheren Macht wieder hervor.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ludwig Ludwig Karl Karl Metz Karl_V. Karl_V. Rudolf_von_Habsburg Rudolf
/
Sa lische oder Fränkische Kaiser. 113
gegen Griechen und Sarazenen, wird geschlagen bei Basan-n.s.v.
tello 982, und stirbt zu Rom.
4) Otto Iii. unter Vormundschaft seiner Mutter durch 982.
Gerbert, Meinwerk und Bernward gebildet (Mirabilia mundi),
schlagt Lothar zurück, bekriegt Wenden, züchtigt den despo-
tischen Crescentius in Rom, — Kaiser (Gerbert — Pabstlooo.
Sylvester Ii.); will nach seiner Wallfahrt nach Gnesen
Rom zu seinem Sitze machen (Empörung der Römer), stirbt
zu Paterno 22 Jahre alt.
5) Heinrich Ii. der Heilige von Baiern, zieht dreimall002.
in das unruhvolle Italien (seine Gefahr in Pavia ), —
Kaiser; schenkt den Normänncrn Wohnsitze daselbst; kämpft
gegen Polen; verschönert die Kirchen (Bamberg), stirbt 1024.
Insignien des gekrönten Königs; Reichserzämter: Kämmerer,
Truchseß, Mundschenk, Marschall. Pfalzgrafen — königliche Stellver-
treter; Burggrafen. Ordalien. Bisthümer für die Slaven zu Bran-
denburg, Havelberg re., für die meißnischen Wenden zu Meissen, Merse-
burg, Zeiz; Erzbisthum zu Magdeburg 968. — Bearbeitung der Metalle
allgemeiner seit der Entdeckung der unter Otto I. entdeckten Harzberg-
werke. Gothische Bauart, — Münster zu Strasburg begonnen 1015.
Die Sitten der Nation noch sehr roh, — Straßenraub rc.
3. Salische oder fränkische Kaiser, von 1024—
1125.
* Konrad und Heinrich Iii. besaßen noch Kraft genüge
u m mit Herrscher-Gewalt das U e b e r g e w i ch t der Herzoge
nieder zu beugen; aber der unglückliche Heinrich Iv. muß
seine Versuche schwer büßen; große Verwirrung erzeugt
er im Reiche, und durch seine Charakterschwäche den Für-
sten verhaßt, muß er sich demüthigen vor dem unbeugsamen
Pabste, der unaufhaltsam seinen Plan, die weltliche
Macht der geistlichen nnterzuordnen, weiter verfolgt;
und wenn auch Heinrich V. den Päbstem zu trotzen verstand,
so vermochte er doch den Herzogen die schon eingeführte
Erblichkeitihrerwürdennichtzuentreißen.
1) K o n r a d Ii. der ältere, von den versammelten 1024.
Nationen am Rheine gewählt, erweitert in Italien als Kaffer
die Normännischen Besitznngen, dämpft die Empörung seines
Stiefsohnes, Herzogs Ernst von Schwaben mit Welf und
8 *
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Extrahierte Personennamen: Otto Bernward Mirabilia Lothar Gerbert_—_Pabstlooo Heinrich_Ii Heinrich Otto_I. Konrad Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Herzogs_Ernst_von_Schwaben Ernst Welf
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Gnesen
Rom Baiern Italien Pavia Bamberg Havelberg Meissen Magdeburg Rheine Italien
116
Heinrich Iv. Gregor Vii.
ii.c.e.werner von Kyburg; tritt die Mark Schleswig an Kanut
Vkn Dänemark ab (Eider — Gränze), gewinnt Burgund;
bringt mehre Herzogthümer an seine Familie; übt strenge
Gerechtigkeit, — s^ine Gerichtsreisen; Treug-a dei, Gottes-
frieden.
1039. 2) Heinrich Iti. tritt mit großer Kraft auf, bekämpft
Böhmen und Ungarn, zeigt sich wiederholt streng gegen die
Päbste in Rom, sucht die Eroberungen der Normänner einzu-
schränken, und verfährt in Deutschland willkührlich mit den
Herzogthümcrn, — seine Burg zu Goßlar durch Frohnden.
1056. 3) Heinrich Iv. unter Vormundschaft seiner Mutter;
Anmaßungen der Großen; Entführung Heinrichs bei Kaisers-
werth durch Erzbischof Hanno von Köln; seine Erziehung
bei diesem, und seit 1065 bei Erzbischof Adelbert von Bre-
men; seine Abneigung gegen die Fürsten, sein Haß gegen die
Sachsen. Otto von Baiern abgesetzt, Baiern an Welf 1070.
1073.Empörung der Sachsen und Thüringer unter Otto von
Nord heim, Bischof Bncco von Halberstadt rc. Goßlar
überfallen; Heinrich's Flucht; Harzburg zerstört. Rcginger's
Beschuldigung. Ausschweifung der Sachsen. Sieg Heinrich's
1075.an der Unstrut bei Langensalza, seine Rache.
Pabst Gregor Vii. (Hildebrand) verbietet die Simonie,
befiehlt den Cölibat der Geistlichen; Investitur-Streit.
Heinrich im Banne, durch die unzufriedenen Fürsten suspen-
1077.dirt, büßt zu Canossa; abgesctzt. Rudolf von Schwa-
den König; aber Heinrich gewinnt wieder Anhang; Schlach-
ten bei Melrichstadt, Flach heim und bei Gera, wo Rudolf
1081.umkommt; Schwaben an Friedrich von Büren — Hohen-
staufen. Gregor in Rom hart bedrängt. Auch Hermann
von Luxemburg kann sich nach dem Tode Otto's von Nord-
heim, ungeachtet seines Sieges bei Blcichfeld, nicht behaupten.
Neigung zum Frieden. Heinrich's trauriges Ende durch die
Empörung seiner von den Päbsten verführten Söhne Konrad
und Heinrich; er stirbt zu Lüttich 1106, begraben zu Speier
1111.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Heinrich_Iti Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrichs Heinrichs Hanno_von_Köln Erzbischof_Adelbert_von_Bre- Otto Welf_1070 Otto Bischof_Bncco Pabst_Gregor_Vii Gregor Heinrich Heinrich Rudolf_von_Schwa- Rudolf Heinrich Heinrich Rudolf Rudolf Friedrich_von_Büren_— Friedrich Gregor Gregor Hermann
von_Luxemburg Konrad Konrad Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Dänemark Burgund Ungarn Rom Deutschland Sachsen Baiern Baiern Sachsen Nord Halberstadt Harzburg Sachsen Langensalza Gera Rom
120
Hohenstaufen. Kreuzzüg e.
n.c.e. nehmen das Kreuz. Friedrich zieht zu Lande voran; er über-
windet alle Hindernisse des gefahrvollen Weges, stirbt aber
in Cilicien (Bad im Flusse Saleph) 1190, und sein Sohn
Friedrich vor Ptolemais; darauf gänzliche Auflösung und
Vernichtung des Heeres. Marianer oder deutscher Ritter-
Orden *).
1189. 3) Heinrich Vi. gleicht sich mit Heinrich dem Löwen
ans, handelt unwürdig gegen den gefangenen Richard Löwen-
herz, und sucht die Ansprüche seiner Gemalin auf den sicilischen
Thron durch drei Züge nach Apulien und Sicilicn mit empö-
renden Grausamkeiten geltend zu machen, stirbt in Messina;
1197. sein Sohn Friedrich als König in Sicilicn anerkannt.
4) Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder, von
den Anhängern der Hohenstaufen, und Otto Iv. Heinrich's
des Löwen Sohn, von den Anhängern der Welfen gewählt.
Krieg zwischen beiden. Anmaßungen des Pabstes Innocenz Iii.
1208.Philipp zu Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet.
Indessen vierter Kreuzzng 1202—1204**).
"-0 Die beiden andern Könige erobern, unter mancherlei Zwiespalt
zur See herankommend, Ptolemais 1191 (Richards Uebermuth gegen
Leopold von Oesterreich ); aber Jerusalem bleibt in den Händen der
Türken. Auch Richard kehrt, nachdem er durch seine Heldenthaten
wenigstens einen Waffenstillstand gewonnen, 1192 zurück, und sein
großer Gegner Saladin stirbt 1193.
) Der Pabst Innocenz Hi. verfolgte mit Beharrlichkeit die
Grundsätze Gregor's Vh. gegen die weltlichen Fürsten (König Johann
von England), und veranlaßte mehre französische Ritter zum
vierten Kreuzzuge: Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin
von Flandern, Ludwig von Li018 rc.; sie erzwingen durch die Berspre-
chungen des griechischen Prinzen Alerius Angelus gelc..t, die Wieder-
erhebung des verdrängten Jsaak's H. auf den Kaiser-Thron 1203 zu
Konstantinopel, erobern, in ihren Erwartungen getäuscht, die Stadt
1204, und gründen das lateinische Kaiserthum (Balduin
Kaiser) bis 1261, wo es durch Michael Paläologus an das griechische
wieder übergeht. — Religionsschwärmerei erzeugte 1212 sogar einen
Kreuzzug von französischen und deutschen Kindern, die jammervoll
umkommen; und ebenfalls blieb erfolglos der Kreuzzug des Königs
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Innocenz_Iii Innocenz Bamberg_von_Otto_von_Wittelsbach Otto Richards_Uebermuth Leopold_von_Oesterreich Leopold Richard Saladin Innocenz_Hi Innocenz Johann Bonifaz_von_Montferrat Bonifaz Graf_Balduin
von_Flandern Ludwig_von_Li018 Ludwig Alerius_Angelus Balduin Michael_Paläologus
Extrahierte Ortsnamen: Cilicien Apulien Messina England Konstantinopel
108
Pipin der Kleine. Karolinger.
n.t.s. unterwirft sich das südliche Gallien bis Marseille 9 verspricht
bcm Pabst Gregor 111 Hilfe gegen die Langobarden und stirbt
74t. Seine Söhne Karlmann und Pipin theilcn sich in
das Reich, erklären Childerich 111. zum König, schlagen die
unter Herzog Odilo mit Sachsen, Alemannen und Wenden
743. verbundenen Baiern am Lech, bekämpfen den Herzog Hunold
von Aquitanien, und nachdem Karlmann in ein römisches
Kloster gegangen, hat Pipin der Kleine gegen dieselben
Völker noch wiederholte Kämpfe zu bestehen, und wird von
Bonifacius, dem Apostel der Deutschen, Erzbischof von
Mainz, mit der Einwilligung des Pabsteö Zacharias, zu
752. Soissons als König der Franken gesalbt, Childerich, der
letzte Merovinger, geht mit seinem Sohne ins Kloster.
2. Karolinger, von 752 bis-911 n. Eh. G.
Pipin kämplt noch gegen die Araber und Sachsen, und
zieht nach des Pabstcs Stephan's 11. Aufforderung wiederholt
756. nach Italien gegen die Langobarden unter Aistulf; er schenkt
dem Pabste das Erarchat (Anfang des Kirchenstaates),
und nachdem er nach neunjährigem Kampfe den Herzog Waifar
von Aquitanien unterworfen, und sein Reich unter seine
768. Söhne Karl und Karlmann vertheilt, stirbt er.
Die Macht des Königs wird durch Galliens Eroberung bedeutend
vergrößert; daher seine Schenkungen (beneficia , Lehen ) auf bestimmte
Zeit, später erblich; seine Antrnstionen (Leudes, Adel, Vasallen) mit
ihren von ihnen oft wieder beschenkten Genossen. Die Volksversamm-
lungen im Mai gehen in Versammlungen der Leudes über, unter beson-
derem Einfluß des Major dornus, der ursprünglich ein Aufseher der
königlichen Besitzungen war. Heerbann. Erblichkeit des Thrones. Statt-
halter der Provinzen — Iludes, unter ihnen Comités, Aufseher mit
sieben Beisitzern oder Schöppen, an den Gränzen Markgrafen. Ordalien.
Das Christenthum lernen die Ausgewanderten bald kennen;
nach den Gothen die Gepiden, Heruler, Rugier, Burgunder, Vandalen,
Franken und Angelsachsen rc. Einfluß der Geistlichkeit am Hofe; ihre
Heeresfvlge. Bischöfe in Gallien schon im vierten Jahrhundert (zu
Trier, Köln, Metz, Mainz rc.). Unter den vier großen Bischöfen oder
Patriarchen: von Rom, Konstantinopel, Antiochien und Alerandrien,
die schon lange in Zwiespalt begriffen waren, wird im vierten Jahrhun-
dert der römische als das Oberhaupt der Kirche anerkannt; Pabst heißt
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Extrahierte Personennamen: Pabst_Gregor Gregor Karlmann Karlmann Childerich Odilo Hunold
von_Aquitanien Karlmann Karlmann Bonifacius Apostel Zacharias Childerich Karl Karl Karlmann Karlmann Metz Pabst
Ludwig der Fromme. Vertrag zu Verdun. 111
n.ñ.t.
6) Neuer allgemeiner Aufstand der Sachsen; vergebliche 794.
Züge gegen sie bis 799.
ß) Karl von dem zurückgeführten Pabste Leo Iii; am 800.
Weihnachtsfeste als römischer Kaiser gekrönt, Schirmherr
der katholischen Christenheit.
7) Letzter Kampf gegen die Sachsen; fränkische
Colonien zwischen der Weser und Elbe. Frieden zu Selz: 803.
Christenthum (Bisthümer), Zehnten, fränkische Grafen.
Nachdem noch die Slaven vorzüglich durch den jüngeren
Karl besiegt (805—6), der dänische König Gottfried aus
dem Obotritenlande znrückgetricben und in dem Frieden mit
seinem Nachfolger Hemming 811 die Eider als Gränzc fest-
gesetzt worden, stirbt Karl 72 Jahre alt, den 28. Januar, 814.
beigesetzt in der von ihm erbauten Marienkirche zu Aachen.
Ludwig der Fromme, schwach an Geist und Willen,—
Kirchenzncht, Jagd, vertheilt das Reich unter seine drei
Söhne: Pipin — Aquitanien, Ludwig — Baiern ic. und
Lothar — Italien mit dem Kaiser-Titel; macht sich ihnen
verhaßt durch seine Schenkungen (Alemannien) an Karl den
Kahlen, den Sohn seiner zweiten Gemalin Judith von Baiern.
Dorr seiner ersten Gefangenschaft zu Compie^-ne alsbald wieder 830.
befreit, muß er wegen neuer Täuschungen bei C olmar (Lügen- 833.
seid) abermals seinen Söhnen sich unterwerfen, und vor
Lothar in einem Kloster zu Soissons öffentlich Buße ablegcn.
Der junge Ludwig, durch das herrische Benehmen Lothar's
gekränkt, bewirkt vorzüglich des Vaters nochmalige Befreiung,
zeigt aber über dessen neuen Theilungsvertrag große Unzu-
friedenheit. Der Vater zieht gegen ihn, erkrankt und stirbt 840.
auf einer Rheininsel. Lothar will nun die ganze Herrschaft
an sich reißen, täuscht seine Brüder, muß, von ihnen bei
Fontenai geschlagen (Verbindung derselben zu Straßburg), 841.
den Vertrag zu Ferdun eingehen: Ludwig bekommt 843.
Deutschland diesseit des Rheins mit Speier, Mainz und
Worms; Lothar als Kaiser Italien und alles Land zwischen
Rhein, Schelde, Maas, Saone und Rhone; Karl — West-
Banken (Neustrien), Aquitanien, einen Thcil von Burgund,
Septimanien und die spanische Mark.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Karl Karl Leo_Iii Leo Karl Karl Gottfried Karl_72 Karl Ludwig Ludwig Ludwig_— Ludwig Lothar_— Karl Karl Judith_von_Baiern Lothar Ludwig Ludwig Lothar Ludwig Ludwig Lothar Maas Karl_— Karl
Karolinger. Konrad von Franken. Hz
n.c.g.
1) Ludwig der Deutsche kämpft wiederholt gegeu 843.
Normänner und Slaveu, hat mit seinen Brüdern, von denen
Lothar schon 855 im Kloster stirbt *), mißliche Berührungen;
bemächtigt sich der Hälfte von Lothringen, und stirbt zu 876.
Frankfurt. Seine Söhne, Karlmann, Ludwig und Karl,
theilcn sich in das Reich. Karlmann sucht vergebens Karl dem
Kahlen die Kaiserkrone zu entreißen, stirbt 880, und nachdem
auch Ludwig, der das französische Lothringen gewonnen, und
gegen die Normänner gekämpft, 882 gestorben, vereint
2) Karl der Dicke nochmals das ganze frühere Frau- 882.
kenreich; aber schwach an Geist und Körper bei den überall
herrschenden Verwirrungen (Boso, König von Provence;
Normänner unter Gottfried und Hugo bei Löwen, und unter
Siegfried vor Paris), wird er zu Tribur abgesetzt.
3) Arnulf, Karlmann's Sohn, kämpft zwar glücklich 887.
gegen die Normänner bei Löwen 891, und gegen die Mähren
mit Hilfe der Ungarn; aber die Verwirrungen in Frankreich
(Graf Odo König von Frankreich; Rudolf König von Bur-
gund), und in Italien (Berengar von Frianl 888 König,
Guido von Spoleto 891 Kaiser rc.) vermag er nicht zu unter-
drücken. Sein Sohn
4) Ludwig das Kind unterliegt den Befehdungen der 899.
Großen und den Plünderungszügen der Ungarn (Magyaren).
Ende des karolingischen Stammes in Deutschland. 911.
Konrad I. von 911—918.
Konrad I. Graf von Franken, durch die Ablehnung
Otto's des Erlauchten von Sachsen König, vermag Lothringen 91l
nicht zu behaupten, kämpft gegen die Anmaßungen der Großen
im Reiche (Heinrich, Otto's Sohn), und gegen die Ungarn
912—917, stirbt zu Limburg an der Lahn, nachdem er erkannt,
daß der fränkische Stamm zur Behauptung des Ganzen zu 918,
schwach sey.
>0 Der karolingische Stamm stirbt in Italien mit Lothar Hi. 950
aus, dessen Gemalin Adelheid vermählt sich 951 mit Otto I. In
Frankreich erreicht er mit Ludwig V. 987 sein Ende, und geht an die
Capetinger über, s. hinten die Tabelle.
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TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Konrad Ludwig_der_Deutsche Ludwig Lothar Karlmann Karlmann Ludwig Ludwig Karl Karl Karlmann Karlmann Karl Karl Ludwig Ludwig Karl_der_Dicke Karl Gottfried Hugo Siegfried Siegfried Arnulf Odo Rudolf_König Rudolf Berengar Guido_von_Spoleto Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich Heinrich Lothar_Hi Adelheid Otto_I. Ludwig_V. Ludwig_V.
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Frankfurt Lothringen Paris Ungarn Frankreich Frankreich Italien Ungarn Deutschland Sachsen Lothringen Ungarn Limburg Italien Frankreich
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Sächsische Könige und Kaiser.
» e.g. Vermehrte Abnahme der Freien, — Unter-Vasallen. Herzogein
Thüringen, Sachsen, Baiern, Allemannien und Franken (?). Isibor's
Decretalen gegen 836. Die Zeit des Faustrechts beginnt.
2. Sächsische Könige und Kaiser, von 919 —
1024.
So sehr auch durch die weise Umsicht und persönliche
Thatkraft Heinrich's und Otto's I. das Ansehen des Königs
und Kaisers im Innern Deutschlands und Italiens zum
Nachtheile der herzoglichen und zur Erhebung der geist-
lich e n Gewalt wieder h e r g e st e l l t, und auch gegen die a u ß e-
ren Feinde siegreich geltend gemacht wurde, so fing es
doch an, unter den Nachfolgern derselben, vorzüglich
durch die verderblichen Berührungen init den, in sich selbst
zerrütteten, parteivollen Italien, wieder zu sinken, und
die Herzoge erscheinen gleichsam als freie Bundesgenos-
sen, nicht aber als Vasallen des Königs.
919. 1) Heinrich I. (Finkler) beruhigt die Großen im Reiche,
gewinnt Lothringen, schließt Waffenstillstand mit den Ungarn
924, legt feste Schlosser und Städte an (Goßlar, Quedlin-
burg, Meissen rc.), errichtet Reiterhecre (Ritterspiele), be-
zwingt die Slaven (Markgrafschaft Meissen), die Normänner
(Markgrafschaft Schleswig), und die Ungarn bei Sonders-
933. Hausen und Merseburg.
936. 2) Otto I., zu Aachen feierlich (Erzämter) gekrönt,
dämpft die Empörung seiner Brüder Thankmar und Heinrich,
an die sich die Herzoge von Franken und Lothringen angc-
schlossen, schlägt die Dänen •— Ottensund; Bisthümer zu
Schleswig, Ripen und Arhus; vermählt sich in Italien mit
der von Berengar von Ivrea bedrängten Adelheid 951, —
König von Italien; demüthigt seinen Sohn Ludolf und Konrad
955. von Franken, siegt am Lech gegen die Ungarn; macht
noch zwei Züge nach Italien, — Kaiser 962 (Berengar
gefangen nach Bamberg); vermählt seinen Sohn Otto mit
der griechischen Kaiserstochter Theophania.
973. 3) Otto Ii. sichert seinen Thron, behauptet Lothringen
gegen den König Lothar von Frankreich; kämpft in Italien
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Herzogein
Thüringen Heinrich_I. Otto_I. Otto_I. Heinrich Heinrich Berengar_von_Ivrea Adelheid_951 Ludolf Konrad
955. Konrad Berengar Otto Theophania Otto Lothar_von_Frankreich