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1. Die Weltgeschichte - S. 127

1835 - Mainz : Kupferberg
Concil zu Kostnitz. Hussiten. 127 reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t- wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt. 8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener), noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn, und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09. den, stirbt er plötzlich. 9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410. Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt, bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414. Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne; Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen, gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti- sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich hartnäckig, wird nicht beachtet. Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415. eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst. Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver- kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417. Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg. Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor; blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419. Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen. Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten; Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc. Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431. *) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*

2. Die Weltgeschichte - S. 118

1835 - Mainz : Kupferberg
Erster K r e u z z u g. Kirchenversammlung Urban's H zu Piacenza und Clermont 1095 (Adamar von Puy). Allgemeine Rüstungen zu einem Kreuzzuge. Indessen verunglückter Zug Peters von Amiens uiit Walther von Perejo und Walther ohne Habe, anfgerieben bei Helenopolis durch den Sultan von Nicäa 1096. Eben so der Zug des Priesters Gottschalk, der in Ungarn scheitert, und des Nheingrafen Emico mit seinem Gesindel ( gegen die Juden ). Endlich Erster geordneter Kreuzzug im August 1096, an welchem ausgezeichnete Grafen und Ritter aus Frankreich, Lothringen und Ita- lien Theil nehmen, vorzüglich Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, Bömund, Fürst von Tarent, und dessen Neffe Taukred von Brindisi'um rc. Ihre Unterhandlungen mit dem grie- chischen Kaiser Alexius; Belagerung von Nicäa; Sieg gegen die Türken bei Dorylteum; unsägliche Mühsale; Balduin, Gottfrieds Bruder, gründet sich eine Grafschaft in Edessa. Lang dauernde Be- lagerung und Eroberung von Antiochien (Bömund Fürst daselbst); endlich erschöpft und einer völligen Auflösung nahe, erstürmen sie 1099 am 15. Juli das wohlvertheidigte Jerusalem. Gottfried von Bouillon Oberhaupt des neuen Reiches, als Herzog, siegt gegen ein ägyptisches Heer bei Askalon, und stirbt allgemein geachtet 1100. Sein Bruder Balduin I., der ihm als König folgt, macht, während einzelne Kreuzheere, die indessen heran ziehen, jammervoll uutergehen, große Eroberungen: Akkon, Tripolis, Sidon rc. Ihm folgt 1118 sein Ver- wandter Balduin Ii. von Boules, dem er Edessa übergeben (seine Gefangenschaft). Unter seinem Nachfolger Fulko 1131 geht Antiochia an die Griechen verloren, stirbt 1143, und unter dessen Sohne Balduin Iii. wird Edessa 1144 von Zenghi, dem Statthalter von Mosul, erobert. Durch die Kreuzzüge entstehen geistliche Ritterorden: der Jo- hanniter oder Hospitaliter-Orden, hervorgehend aus einem Kloster von Amalfi für arme und kranke Pilger, durch Paschalis 1113 bestätigt; der Templer-Orden 1118 durch neun französische Ritter gegründet, und von Pabst Honorius n. 1127 bestätigt. 4. Schwäbische Kaiser — Hohenstaufen, von 1137 bis 1250. * Wie einestheils das Reich durch die fortdauerudeit italienischen Streitigkeiten seine innere selbstständige Kraft verliert, und die Großen immer mehr ihre Unab- hängigkeit befestigen, so zeigt sich anderntheils der ächte Geist des Ritterthums in den Kreuzzügen wie in dem Minnegesang von seiner glänzendsten Seiten

3. Die Weltgeschichte - S. 120

1835 - Mainz : Kupferberg
120 Hohenstaufen. Kreuzzüg e. n.c.e. nehmen das Kreuz. Friedrich zieht zu Lande voran; er über- windet alle Hindernisse des gefahrvollen Weges, stirbt aber in Cilicien (Bad im Flusse Saleph) 1190, und sein Sohn Friedrich vor Ptolemais; darauf gänzliche Auflösung und Vernichtung des Heeres. Marianer oder deutscher Ritter- Orden *). 1189. 3) Heinrich Vi. gleicht sich mit Heinrich dem Löwen ans, handelt unwürdig gegen den gefangenen Richard Löwen- herz, und sucht die Ansprüche seiner Gemalin auf den sicilischen Thron durch drei Züge nach Apulien und Sicilicn mit empö- renden Grausamkeiten geltend zu machen, stirbt in Messina; 1197. sein Sohn Friedrich als König in Sicilicn anerkannt. 4) Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder, von den Anhängern der Hohenstaufen, und Otto Iv. Heinrich's des Löwen Sohn, von den Anhängern der Welfen gewählt. Krieg zwischen beiden. Anmaßungen des Pabstes Innocenz Iii. 1208.Philipp zu Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet. Indessen vierter Kreuzzng 1202—1204**). "-0 Die beiden andern Könige erobern, unter mancherlei Zwiespalt zur See herankommend, Ptolemais 1191 (Richards Uebermuth gegen Leopold von Oesterreich ); aber Jerusalem bleibt in den Händen der Türken. Auch Richard kehrt, nachdem er durch seine Heldenthaten wenigstens einen Waffenstillstand gewonnen, 1192 zurück, und sein großer Gegner Saladin stirbt 1193. ) Der Pabst Innocenz Hi. verfolgte mit Beharrlichkeit die Grundsätze Gregor's Vh. gegen die weltlichen Fürsten (König Johann von England), und veranlaßte mehre französische Ritter zum vierten Kreuzzuge: Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin von Flandern, Ludwig von Li018 rc.; sie erzwingen durch die Berspre- chungen des griechischen Prinzen Alerius Angelus gelc..t, die Wieder- erhebung des verdrängten Jsaak's H. auf den Kaiser-Thron 1203 zu Konstantinopel, erobern, in ihren Erwartungen getäuscht, die Stadt 1204, und gründen das lateinische Kaiserthum (Balduin Kaiser) bis 1261, wo es durch Michael Paläologus an das griechische wieder übergeht. — Religionsschwärmerei erzeugte 1212 sogar einen Kreuzzug von französischen und deutschen Kindern, die jammervoll umkommen; und ebenfalls blieb erfolglos der Kreuzzug des Königs

4. Die Weltgeschichte - S. 123

1835 - Mainz : Kupferberg
Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125 zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®. Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien, siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen, nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266. Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272. Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode vor Tunis. Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs- unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch- tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver- drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund. Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen, Baiern und Schwaben. Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht. Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen 1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm- gerichte in Westphalen — Dortmund. Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi- nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.), Konrad von Marburg 1232. Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet. Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur. Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue, Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen- lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften machen langsame Fortschritte.

5. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 186

1891 - Dresden : Höckner
Reichsheer, welches der Reichstag aufbot, wich 1427 bei Mies 1431 (westlich vou Pilsen), ein anderes 1431 bei Taus (Kardinal Cefarini) schmählich zurück, und immer wieder ergossen sich die tschechischen Raubscharen, jetzt mit dem Auswurf aller Länder gemischt, über Ungarn, Österreich, Schlesien, die Lausitzen, Meißen, das Vogtland, Thüringen und Franken bis vor Nürnberg und die Oder hinunter bis Brandenburg, ja bis Pommerellen (Danzig und Oliva) an die Ostsee. Bei der jammervollen Kriegsverfassung des deutschen Reiches war Frieden und Rettung nur noch von der Vermittelung eines Concils zu erwarten. 7. Das noch von Martin V. widerwillig berufene Concil zu Basel (1431—1449), dessen energische und von Sigismund unterstützte Haltung den Papst Eugen Iv. schließlich doch zur Anerkennung nötigte (1433 Kaiserkrönung Sigismunds), brachte 1433 denn auch 1433 ans Grund der „Prager Kompaktsten" (im Anschluß an die vier Prager Artikel) eine Verständigung mit den gemäßigten Calixtinern zu stände. So erhob sich in Böhmen die erste ketzerische und von Rom anerkannte Landeskirche. Die Ta-boriten und Waisen wurden dann durch ihre furchtbare Niederlage bei Böhmisch-Brod (östlich von Prag) gegen die Calix- 1434 tiner 1434 (Tod der beiden Prokope) zur Anerkennung des Vertrages gezwungen. — Die Vernichtung des böhmischen Deutschtums hatte nicht nur die Entfremdung Böhmens, sondern auch einen allgemeinen Niedergang der Kultur und die Erhebung des tschechischen Adels auf Kosten des Königtums wie des leibeigenen tschechischen Landvolkes zur Folge. Sigismund, in Böhmen jetzt aner- 1437 kannt, starb 1437 als der letzte Luxemburger, ohne seine politischkirchlichen Reformpläne durchgeführt zu haben. 4. Der Sieg der Kurie. 1. Der persönlich treffliche, aber allzu habsburgisch gesinnte 1438 Albrecht Ii. von Österreich (1438—1439), vereinigte als Schwiegersohn und Erbe Sigismunds zum ersten Male Ungarn und Böhmen mit der Hauptmasse des habsburgischen Landes. Aber die auf ihn gefetzten Hoffnungen wurden durch feinen frühen 1439 Tod auf einem Türkenzuge 1439 vereitelt (Plan einer Reichsreform des Kardinals Nikolaus Cufanus-Krebs von Cues an der Mosel, die s. g. „Reformation Kaiser Sigismunds", Kreiseinteilung des Kanzlers Kaspar Schlick auf dem Nürnberger Reichstage von 1438). 2. Ebenso wurden aber auch die Erwartungen getäuscht,

6. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 143

1891 - Dresden : Höckner
— 148 — fast aller Seeplätze rief nun eine neue Kreuzzugsbewegung im Abendlands hervor. 2. Auf dem „Hoftage Christi" zu Mainz 1188 nahm Kaiser Friedrich I. mit feinem Sohne Friedrich von Schwaben und zahlreichen Großen das Kreuz, zugleich auch, um als Haupt des ganzen Abendlandes die deutsche Macht neben den Königen von Frankreich und England im Morgenlande zur Geltung zu bringen. Das gewaltige Heer des Kaisers, der Kern der deutschen Ritterschaft, zog im Frühjahr 1189 von Regensburg aus die 1189 Donau hinab durch Ungarn bis in die Nähe von Constantinopel, wo kurz zuvor (1185) das Haus der Komnenen gestürzt und mit Isaak Angeles das der Angeli erhoben worden war. Nach endlicher Beseitigung der Mißhelligkeiten mit diesem nach Kleinasien übergesetzt, hatte es unter siegreichen Kämpfen mit den Reiterschwärmen des Sultans von Jconium quer durch Kleinasien (Sieg bei Jconium) bereits in Cilicien christlich-armenischen Boden erreicht, als der Kaiser ihm voraneilend jenseits der Tauruspässe in den Fluten des Sales (Kalykadnos) 1190 ein plötzliches Ende fand. 1190 3. Den Rest des entmutigten und erschöpften deutschen Kreuzheeres führte Friedrich von Schwaben über Tarsus (Beisetzung des Herzens und der Eingeweide des Kaisers) und Antiochia vor Aston, das schon seit 1189 von König Guido belagert wurde. Aber auch der junge Friedrich starb nach erfolglosen Kämpfen 1191 an der Pest (Stiftung des deutschen Ritterordens aus einer Hospitalbrüderschaft der h. Maria 1198; weißer Mantel mit schwarzem Kreuz). 4. Affo n ergab sich dann 119l den zur See anlangenden Königen Philipp Ii. August von Frankreich und Richarb I. Löwenherz von England (Beschimpfung Leopolbs von Österreich). Aber mit Richarb entzweit, kehrte der französische König nach Hause zurück. Richarb schloß nach vergeblichen Versuchen gegen Jerusalem vorzubringen 1192 mit ©alabin einen 1192 Waffenstillstanb, welcher den Christen nur den schmalen Küstenstreifen von Aston bis Joppe und den Besuch der heiligen Stätten sicherte. Diese kümmerlichen Reste erhielt Konrab von Montferrat als „König von Jerusalem", Guibo von Lusignan würde mit dem von Richarb zuvor den Byzantinern entrissenen Cypern abgefunben. 2. Weltstellung Heinrichs Vi. 1190—1197. 1. Auch in Italien hatte die staufische Politik mittlerweile eine Niederlage erlitten. Während Heinrich Vi. (1190—1197), 1190 der mit dem mächtigen Herrschergeist seines Vaters nicht dessen edlen Sinn verband, durch den erneuten Ausstand Heinrichs des Löwen nach dessen Rückkehr aus England 1189 in Deutschland festgehalten wurde, hatten die normannischen Großen nach dem Tode Wilhelms Ii. einen Enkel Rogers Ii., den trefflichen Tankred von Lecce, unter Roms Zustimmung zum König von Sicilien erhoben. Erst 1191 konnte Heinrich auf seinem 1. Römerzuge die Römer durch Preisgabe des kaisertreuen Tnsculnm gewinnen und dadurch vom Papst (Cölestin Hi.) die

7. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 147

1891 - Dresden : Höckner
— 147 — mark gegen Abtretung der ostelbischen Länder, Zugeständnis der Königswürde und der Investitur an Ottokar f. von Böhmen, Gvldbnlle von Eger 1213). Die Niederlage Ottos, die er als Bundesgenosse Johanns von England gegen den stansischen Verbündeten Philipp Ii. August von Frankreich 1214 bei 1214 Bouvines in Flandern erlitt, brach seine Macht für immer. Verlassen starb er 1218 auf der Harzburg. Als Friedrich Ii bei seiner Krönung zu Aachen 1215 das Kreuz nahm, vvl- 1215 lendete er den Sieg des Papsttums, das nun auch die Leitung der Kreuzzugsbewegung zurückgewann. 5. Schon vorher war es Innocenz Iii. gelungen, die Begeisterung für eine neue Kreuzfahrt namentlich unter der französischen Ritterschaft zu erwecken (Kreuzpredigtfulkos vvnneuilly). Doch wurde ihm die Leitung des 4. Kreuzzuges 1202-1204 durch den ^0jährigen verschlagenen Dogen Heinrich Dandolo Don Venedig entwunden, der vielmehr mit Hilfe der Kreuzfahrer die Macht Venedigs in Dalmatien begründete (Eroberung Zaras) und dann die ganze Unternehmung gegen Byzanz lenkte (Eroberung Constantinopels 1204). Die Errichtung des „lateinischen 1204 Kaisertums" 1204 -1261 (Graf Balduin von Flandern „lateinischer Kaiser für Romainen") brachte der venetianifchen Republik Gallipoli am Hellefpont, die Inseln Kreta und Korfu, die Süd-westspitze Messeniens und bamit die Herrschaft über den Welthandel, dem Papsttum wenigstens scheinbar die längst erstrebte kirchliche Einheit der Christenheit. 6. Auch anderen Königen Europas gegenüber hatte Innocenz Iii. bereits feine weltbeherrschenden Ansprüche erfolgreich zur Geltung gebracht (Lehnshulbigung Peters von Aragonien und Johanns von England). Jetzt trat feine gewaltige Machtstellung als „Vertreter Christi und Gottes auf Erben" auf das glänzenbste in den Beschlüssen des großen Lateranconcils von 1215 zu Tage (Ohrenbeichte, Kelchentziehung, Provinzialsynoden 1215 und Legaten, Ketzergerichte, Inquisition: Katharer und Waldenser in Sübfranfretch (S. 165), Ausschreibung eines allgemeinen Kreuz-Zuges). Die neuen Bettelorden der Dominikaner (Kaftilianer Domingo de Gnzman j 1221) und der Franziskaner oder Minoriten (Franz von Assisi f 1226) wurden die wirksamsten Werkzeuge der päpstlichen Herrschaft, namentlich in den Städten. 10*

8. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 155

1891 - Dresden : Höckner
— 155 — Iv. Abschnitt. Der Ausgang der Krenwge und ihr Einfluß auf die Staaten und die Kultur des Abendlandes. 1. Der Untergang der christlichen Herrschaft im Morgenlande. 1. Nicht lange nach dem Untergange des ftaufifchen Hauses ging auch Die Kreuzzugsbewegung zu Ende. Mit Hilfe flüchtiger Reiterhorben der Chowaresmier, welche von den Mongolen aus ihrem Reich (am mittleren Amur) vertrieben worben waren, hatte der Sultan Ejub von Ägypten, Kamils Sohn, 1244 Jerusalem erstürmt und in der Schlacht bei Gaza den Kern der christlichen Herrschaft vernichtet. 2. Das nim rasch sich erfüllenbe Schicksal des Restes berselben konnten die Unternehmungen Lubwigs Ix. des Heiligen von Frankreich, der 6. Kreuzzug 1248—12j4 (Einnahme Damiettes in Ägypten und Räumung 1254 besselben nach der Gefangennahme des Königs durch die Mameluken) und der 7. Kreuzzug 1270 (Ludwig f vor Tunis) nicht lange aushalten. 3. Die mangelhafte Organisation der christlichen Reiche, und die gegenseitige Eifersucht der Fürsten und der zucktlosen Ritterorben, der Mangel einer systematischen Kolonisation und die Entartung der eingewanberten wie einheimischen Bevölkerung (Surianer und Pullanen), die selbstsüchtige Hanbels-politik der Seestäbte und die Teilnahmlosigkeit einer anders gearteten Zeit beschleunigten den Untergang. Die unaufhaltsam tiorbrirtgertben Mam eluken -fultane (seit 1-250), die Nachfolger der Ejubiben1) in Ägypten, eroberten einen christlichen Platz nach dem andern, am Ende auch 1291 Affon,2) das 1291 letzte Bollwerk der Christen. Nur Cypern blieb ein christliches Königreich. 2. Die Wirkungen der Kreuzzüge im Abendlande. 1. Die Kreuzzüge haben trotz ihres schließlichen Mißerfolgs in Ver-binbung mit der inneren Entwickelung der europäischen Nationen die bisherigen ©runblagen der abenblänbischeit Kultur völlig umgestaltet. Der her-vorragenbste Anteil des Papsttums an ihnen hatte anfangs wesentlich ba-zu beigetragen, basselbe aus den Höhepunkt seiner Macht zu heben. Als ihm aber später die Leitung mehr und mehr entglitt und der Islam sich am Ende boch als unbesiegbar erwies, erfuhr es eine um so empfinblichere Nieberlage. Hierburch würde der Glaube an das ausschließliche Herrschaftsrecht der über-bies verweltlichten katholischen Kirche und ihres Oberhauptes schwer erschüttert und her niemals ganz gebrochene Wiberstanb gegen Lehre und Verfassung berselben aufs neue entfesselt; nüchterne Aufklärung ober Unglaube ') Bald barauf (1258) eroberten die Mongolen33agbab und machten der Herrschaft der Abbasiben ein Ende. 2) Nach der Eroberung Akkons mußte auch der Tempi er orben Syrien verlassen; er fiebelte nach Cypern über, verlegte aber batb seinen Mittelpunkt nach dem Templerhause zu Paris (S. 196). Die Johanniter setzten nach 1291 erst von Cypern, dann (1309) von Rhobus aus (Rhobifer) den Kamps gegen den Islam fort. Die Deutsch Herren stebelten nach Venebig über (bis 1309).

9. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 182

1891 - Dresden : Höckner
— 182 — mi Thorn 1411 nur Samogitien abtrat, so war es doch schon jetzt mit seiner Größe zu Ende. Umsonst gewährte Heinrich Reuß als Hochmeister 1412 dem Lande eine ständische Verfassung, indem er die preußischen Edelleute und Städte in den großen „Landrat" berief. Er büßte dies Zugeständnis mit Entsetzung. 2. Drei Kaiser und drei Päpste. 1. Unterdessen war die ärgste Verwirrung über das Reich und über die Kirche hereingebrochen. Nachdem schon der böhmische Adel, erbittert nicht nur durch die Gewaltthaten König Wenzels (Folterung und Ertränkung des erzbischöflichen Generalvikars Johannes von Pomuk), sondern namentlich über die Rückforderung der Slrongüter, diesem eine Regentschaft unter feinem eigenen Bruder Sigismund von Ungarn bestellt hatte (1394), machten die deutschen Kurfürsten auch dem unwürdigen Regiment Wenzels im Reiche ein Ende. Sie setzten ihn 1400 ab und er-1400 hoben in Reuse Ruprecht von der Pfalz (1400 — 1410) gegen das Versprechen, nichts ohne ihren Beirat zu thun. Allein dessen klägliche Niederlage gegen den von Wenzel eigenmächtig zum Herzog von Mailand erhobenen Usurpator Galeazzo Visconti bei Brescia 1401 vernichtete von vornherein fein Ansehen in Deutschland. 2. Nach seinem Tode erreichte mit der zwiespältigen Königswahl des Luxemburgers Sigismund, Markgrafen von Brandenburg und Königs von Ungarn, und feines Vetters Jobst von Mähren die Verwirrung im Reiche ihren Höhepunkt, da auch Wenzel noch nicht verzichtet hatte. Doch fand Sigismund nach Jobsts Tode (1411) durch die Bemühungen des Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg allgemeine Anerkennung. Dieser erhielt dafür die Verwaltung der Mark Brandenburg (S. 189). Bald darauf bot die kirchliche Reformbewegung dem fast vergessenen Kaisertum noch einmal die Führung des Abendlandes. 3. Schon infolge des s. g. babylonischen Exils (1305-1377) war das Ansehen des Papsttums schwer geschädigt, durch das fortdauernde Schisma noch tiefer gefunken, während feine Gelderpressungen (Palliengelder, Annaten, Spolienrecht u. a.) dauernd verdoppelt wurden. Nachdem die Verweltlichung der Kirche und des Papsttums fromme Gemüter schon längst dazu getrieben hatte, in selbständigen Formen ihrem religiösen Bedürfnis zu genügen (Beghinen und Begharden, Brüder des gemeinsamen Lebens, Mystiker), forderten jetzt besonders Gelehrte der Pariser

10. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 129

1891 - Dresden : Höckner
— ]29 — das Papsttum, diese Einzelkämpfe der kriegerischen romanischen Ritterschaften seiner einheitlichen Leitung unterzuordnen. Hierbei wurde dasselbe wesentlich unterstützt durch die von Clugny ausgegangene schwärmerisch-aseetische Richtung der ganzen Zeit, wie durch die herrschende verzweifelte Stimmung infolge wirtschaftlicher und socialer Not. 2. Die äußere Veranlassung bot die Mißhandlung der in Palästina einheimischen Christen und christlichen Pilger durch die Türken, besonders seitdem eine türkische Horde unter Ortok 1086 sich Jerusalems bemächtigt hatte, und die von diesen an den heiligen Stätten verübten Frevel. Das Hilfegesuch des Kaisers Alexios fand durch Vermittelung des Papstes Urbans Ii. auf den großen Kirchenversammlungen zu Piacenza und Clermont 1095 die begeistertste Aufnahme bei dem versammelten Volk. Durch Bischöfe und Geistliche oder durch reisende Prediger weitergetragen (unter ihnen Peter der Eremit aus Amiens), fand die Bewegung ihre vornehmsten Träger in der kriegerischen Ritterschaft Frankreichs und in den abenteuerlustigen Normannen Italiens, die sich schon an den Kämpfen gegen die „Mauren" in Spanien mit besonderem Eifer beteiligt hatten. Auch die großen Handelsplätze Oberitaliens, Pisa, Genua, Venedig, begannen bald die Unternehmungen der Kreuzfahrer im Interesse ihres levantischen Handels zu unterstützen. Deutschland dagegen wurde von der Bewegung zwar berührt, wirklich ergriffen aber zunächst nur im halbromanischen Westen. 3. Dem großen Ritterheere voran zogen wilde Haufen niederen Volkes ^Judenverfolgungen) unter den Priestern Gottschalk und Volkmar vom unteren Rheine, dem Grasen Emicho von Leiningen von der Mainzer Gegend darnach im Frühjahr 1096 die französischen Scharen Peters von Amiens und Walthers von Pa et), die teils schon in Deutschland und Ungarn, teils in Bulgarien und Kleinasien vernichtet wurden. 4. Unterdessen waren auch die geordneten Heere der Fürsten auf verschiedenen Wegen nach dem verabredeten Sammelpunkt Constantinopel gelangt: Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, mit seinen Brüdern Balduin von Flandern und Eustach von Boulogne, durch Ungarn über Belgrad auf der alten Handels- und Heerstraße, die Nordfranzosen Robert von der Normandie, Sohn Wilhelms des Eroberers, Robert von Flandern, Hugo von Vermandois, Bruder des französischen, Stephan von Blois, Schwager des englischen Königs, über Apulien, dem Normannen Boemnnd von Tarent, dem ältesten Sohne Robert Guiscards, folgend, und die Südfranzosen unter Graf Raimund von Toulouse über Istrien und Dalmatien. 5. In einzelnen Abteilungen nach Kleinasien übergesetzt, belagerten sie ohne einheitliche Führung die erste türkische Stadt Nicäa, die sich aber im Juni 1197 den Griechen ergab. Der Sieg bei Doryläum über den Sultan von Jconium (Kilidsch Arslan) eröffnete den verlustreichen Marsch über das wasserarme kleinasiatische Tafelland nach Cilicien. Von hier aus folgte Balduin dem Hilferuf des christlichen Fürsten Theodor nach dem oberen Euphrat und gründete jenseits desselben die erste „fränkische" Herrschaft, die Grafschaft Edefsa. 6. Das Hauptheer gewann nach achtmonatlicher Belagerung 1098 das feste Antiochici am unteren Orontes durch Verrat, wo es sodann, durch Krankheit und Mangel erschöpft, vom Emir von Moful (Kerboga) einge- Kämmel u. Ulbricht, Grundzüge Ii. g
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