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1. Die Weltgeschichte - S. 139

1835 - Mainz : Kupferberg
Marimilian n, Rudolf Ii. Neligivnsspaltungen. 139 n.ñ.t. 6) Maximilian H., Ferdinands Sohn, erwirbt sich,1562. nachdem sein Vater in Wien in unermüdeter Thätigkeit gestorben ()564), durch seine Unparteilichkeit allgemeines Vertrauen. Der Churfürft Friedrich von der Pfalz tritt zu der refor-1566. mirten Lehre über. Der Sultan Solimán Ii. bricht mit dem Fürsten Sicg- mund von Siebenbürgen in Ungarn ein, belagert und erobert Sigcth (Zriny); sein Nachfolger Selim Ii. schließt Frieden. Der Herzog Johann Friedrich der Mittlere von Sachsen als beharrlicher Beschützer des geächteten Grumbach in lebens- länglicher Gefangenschaft. Maximilian, im Begriffe, den ihm angetragenen Thron von Polen in Besitz zu nehmen, stirbt 1576. 7) R ndolf H. täuscht, am spanischen Hofe (Philipps Ii.11576. erzogen, alle günstige Erwartungen. Parteiungen und Reli- gionsverfolgungen brechen überall hervor. Abfall der Niederlande durch Philipps Ii. Unduldsamkeit, — Inquisition; empörende Grausamkeiten des Statthalters Herzogs von Alba; seit 1569 allgemeiner Aufstand, — Meer- Gueusen für die oranische Partei (Egmvnt hingcrichtet). Wilhelm von Oranien bewirkt die Utrechter Union:1579. Holland, Seeland, Utrecht, Geldern und Friesland, später Ober-Assel und Groningen*). In Oesterreich werden die Evangelischen verfolgt; in der Pfalz wie in Sachsen ist Spaltung zwischen den Reformirten und Lutherischen; in Aachen, Köln und Straßburg zwischen den Katholischen und Protestanten, — Churfürst Gebhard von Köln ic.**). Wilhelm wird 1584 ermordet, sein Sohn Moriz setzt den Kampf glücklich fort; Waffenstillstand 1609; die völlige Anerkennung der Union erfolgt ini westphälischen Frieden. **) Auf gleiche Wehe werden damals in England unter Elisabeth die Katholischen verfolgt, und selbst Maria Stuart, die eifrig katho- lische Königin von Schottland, Jakobs V Tochter, wird durch Elisabeth, zu der sie geflohen, nach langjährigem Gefängniß 1587 hingerichtet; — im folgenden Jahre die unüberwindliche Flotte (Armada) Philipps Ii. von Spanien vernichtet, s. die Tabelle.

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 69

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 23. Letzte Regierungszeit Friedrichs d. Gr 69 Reichstag, umstellt von russischen Soldaten, unterzeichnet das Duldungsgesetz unter dem Bilde Katharinas. Die Empörung über das herrische Auftreten der Russen ruft eine Gegenkonföderation (zu Bar in Podolien abgeschlossen), hervor, die gegen die Einmischung der Fremden und für das Alleinrecht des römisch-katholischen Bekenntnisses eintritt. Ein greuelvoller Bürgerkrieg zerfleischt das Land. Die Nationalpartei wird durch die Waffen Russlands niedergeworfen; Versprengte flüchten auf türkisches Gebiet. Die den Flüchtigen nacheilenden Kosaken verüben Greuel; eine Moschee geht in Flammen auf. Die schnöde Verletzung des Völkerrechtes treibt den friedliebenden Sultan zur Kriegserklärung. 1768 ff. Russisch-türkischer Krieg. Der Zwiespalt der Parteien in Polen dauert fort; der dem russischen Einfluss gänzlich verfallene König wird gefangen genommen. C. Das Schicksal Polens. Das Wafifengliick der Russen im türkischen Kriege und deren Fortschritte in Polen wecken die Eifersucht der Mächte. Annäherung Preussens und Österreichs. Joseph Ii. besucht Friedrich den Grossen 176g in Neisse; der Besuch wird 1770 von diesem zu Neustadt (nördlich von Olmütz) erwiedert. Der von Katharina ausgehende Gedanke einer Einziehung polnischen Gebietes zur Vergrößerung des eigenen Landes wird aufgegriffen. Preussen und Österreich schieben ihre Grenzpfähle vor. 1772. Einigung der drei Herrscher! 1772 Russland nimmt Litauen zum grössten Teil (3500 [] m), Österreich Ost - Galizien und Lodomirien (2500 □ m), Preussen erhält mit Westpreussen ausser Danzig und Thorn das Bistum Ermeland und den Netzedistrikt (631 □ m). Die Hohenzollernkönige nunmehr Könige von Preussen. Friedrichs landesväterliche Fürsorge kommt den neuerworbenen Gebieten zu gut (§ 22, Iii a, 1). Ii. Der bayrische Erbfolgekrieg. (1778 bis 1778 1779)- Joseph Ii., seit 1765 Kaiser (bis 1790), dem der bls Gedanke einer Einigung Süddeutschlands unter Österreich!- 1779 schern Zepter vorschwebt, benutzt das Aussterben der älteren Linie des Wittelsbachischen Hauses (1777) zur Erhebung von Ansprüchen auf bayrisches Gebiet. Er gewinnt den erbberechtigten kinderlosen Karl Theodor von Pfalz-Sulzbach von der jüngeren Wittelsbachischen Linie zur Abtretung seines Erbrechtes auf die Oberpfalz, Niederbayern und Teile von Oberbayern und Schwaben und besetzt sofort diese Länder. Weitere Unterhandlungen mit dem leichtfertigen Kur-

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 56

1886 - Dresden : Höckner
56 ... d) Der Kampf bis zur Union von Utrecht 1579. 1. Die Erhebung zunchst nur fr das alte Landesrecht und April die Religionsfreiheit begann in den feetchtigen Nordprovinzen 1572 mit der Einnahme von Brielle 1. April 1572 durch die Wassergeusen unter Gras Wilhelm de la Mark (Egmonts Vetter), die Oranien mit Kaperbriefen versehen hatte, England im stillen untersttzte. Seeland und Holland schlssen sich an, erkannten Oranien als Statthalter an und bewilligten ihm eine Kriegssteuer. Aber dem Einbruch Oraniens in die Sd-Provinzen, wo sein Bruder Mns (Bergen) genommen hatte, entzog die Bartholomusnacht (24. August) den gehossten Rck-halt an Frankreich, und Albas Sohn, Friedrich von Toledo, wtete grlich in Holland (Naarden, Haarlem), bis er vor der verzweifelten Gegenwehr von Alkmaar (unter Oranien) zurck- Decbr. wich. Vom wtendsten Hasse verfolgt und trotz aller Er- 1573 Pressungen in Geldnot nahm Alba seinen Abschied Dec. 1573. 2. Sein Nachfolger, Luis de Zuniga y Requefens 1573/6, beruhigte die Sd- und Mittelprovinzen, wo der Pro-testantismus ausgerottet oder geschwcht war, durch Amnestie und Aufhebung des Blutrats, konnte aber den Nordprovinzen die Religionsfreiheit nicht gewhren, und diese schrften den Gegensatz durch Annahme des Calvinismus (Synode von .Dortrecht 1574). Der Versuch, von Deutschland aus das be- April lagerte Lehden zu entsetzen, scheiterte in der Schlacht auf der 1574 Mooker Haide 14. April 1574 (Ludwig und Heinrich von Nassau -};) Leyden aber behauptete sich, bis die Durchstechung der Deiche der seelndischen Flotte den Weg zur Stadt bahnte (3. Oktober). Zur Belohnung erhielt es die erste protestantische Universitt der Niederlande (Februar 1575). Durch die Union Hollands und Seelands 1575 fr die Dauer des Krieges und durch die bertragung der frstlichen Rechte an Oranien wurde die Losreiung von Spanien vorbereitet. 3. Dem Tod Zunigas Mrz 1576 folgte die groe Meuterei" seiner unbezahlten Sldner. Ihre Verheerungen in Flandern und Brabant, besonders die entsetzliche Plnde-ruug von Antwerpen 4. November, trieben die meisten Sd- Nov. Provinzen zum Anschlu an den Norden in der Genter Pd- 1576 sikation 8. November 1576 (Abzug der spanischen Truppen, Suspension der Ketzeredikte, Anerkennung des Calvinismus in Holland und Seeland). Der neue Generalstatthalter Don Juan t)'Austritt mute, gedrngt noch durch die Brsseler Union,

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 59

1886 - Dresden : Höckner
59 während Spanien immer mehr sich erschpfte, so willigte Phi- g lipp Iii. unter Anerkennung des dermaligen Besitzstandes in April einen 12jhrigen Wassenstillstand 9. April 1609. 1609 g) Aufschwung der Niederlande. 1. Die Niederlande waren nach der Abwersung des spani-schen Joches wieder ein Bund souverner Staaten, ber-wiegend beherrscht von einer kaufmnnischen Aristokratie, den Regenten", demnach die Generalstaaten, seit 1593 permanent in Haag versammelt, ein Kongre instruierter Gesandter, zu deren Beschlssen Einstimmigkeit erforderlich war. Doch wirkten zu-sammenhaltend das bergewicht der Provinz Holland (2 Mill. E. von 3 Mill.), deren Stimme gewhnlich entschied, das Amt des hollndischen Rats Pensionrs, das aus dem Sekretariat der hollndischen Provinzialstaaten zu einer Art Bundeskanzler-amt wurde, das Haus Orauien, von dem die ltere Linie in 5, die jngere in 2 Provinzen die Statthalterschaft und das Generalkapitanat erblich bekleidete. Die niederlndische Geschichte beherrschte deshalb der Gegensatz zwischen der fderativen aristokratischen Staatenpartei und der nnitarischen orani-schen Partei; jene sttzte sich auf die Regenten", diese auf die Masse des Volkes (Janhagel). Ihr Kampf verflocht sich eine Zeit lang mit dem Streit zwischen den vermittelnden Armi-nianern (Remonstranten) und den streng calvinischen Goma-risten (Contraremonstranten), und endete nach der Verdammung der letzteren aus der Synode von D vordre cht mit der Nieder-lge der Staatenpartei und dem Sturze ihres greisen Fhrers, des Ratspensionrs Olden Barneveld 1619. 2. Der Krieg frderte die Entwicklung der Niederlande zur See- und Kolonialmacht durch die Aufnahme vertriebner Protestanten aus den Sdprovinzen und die Er-Werbung portugiesischer Kolonialgebiete. Die Versuche des Willem Bareuts und Jakob Heemskerk, im Anschlu an die Fahrten nach Archangelsk (seit 1566) eine nordstliche Durchfahrt nach dem Groen Ocean anfznsinden (15941598), schlugen allerdings fehl, aber 1595 gelangten Cornelius und Friedrich Houtmann um das Kap der guten Hoffnung nach Indien, 1598 Oliver van der Noort durch die Magellauftrae. Die hollndisch-ostindische Kompagnie, 1602 gestiftet entri den Portugiesen zuerst die Molukken; 16181629 wurde dann im bestndigen Kampfe mit ihnen durch Vertrge mit

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 86

1886 - Dresden : Höckner
86 5. Als aber der Kaiser trotz seiner Ausshnung mit Mat-thias 1610 die Nachfolge in Bhmen seinem Vetter Leopold, Bischof von Passau, zuwenden wollte, und dieser mit seinen Truppen, den Passauern", Februar 1611 Prag besetzte, um auf Mrz die Stnde zu wirken, so riefen diese Matthias herbei und er- 1611 zwangen Rudolfs Ii. Abdankung Mrz 1611. Der Kaiser starb 20.' Januar 1612. 6. Unter Matthias, 1612 1619 auch Kaiser, versuchte auf dem Reichstage von Regensburg 1613 Klefl als sein leitender Minister eine Vermittlung der kirchlichen Gegen-stze im Reiche, doch milang nicht nur diese, sondern der Kaiser trat auch mit den geistlichen Kurfrsten der Liga bei. Mit der Anerkennung der Nachfolge Ferdinands Ii. von Steier- 1617 mark in Bhmen (1617) und Ungarn (1618), der Philipp Iii. von Spanien, obwohl als Enkel Maximilians Ii. von dessen Tochter Anna nher berechtigt, gegen Abtretung des elsssischen Sundgaus (Vertrag von Graz 1617) zustimmte, gewann auch in Bhmen die strengkatholische Partei das ber-gewicht. ___ 2. Der dreiigjhrige Krieg. 16181648. Der dreiigjhrige Krieg ist der groe Entscheidungskampf der aufs uerste gespannten kirchlichen und politischen Gegen-stze in Deutschland, der protestantisch-reichsfrstlicheu Interessen und der habsbnrgifch-katholifchen Politik, welche noch einmal die Herstellung ihres bergewichts in Deutschland und Europa er-strebt. Da kein deutscher Fnft sie wirksam zu bekmpfen vermag, so treten gegen sie bald die auswrtigen Mchte ein, erst Dnemark, dann Schweden, endlich auch Frankreich, das letztere durchaus im politischen Interesse, soda seit 1635 die kirchlichen Gegenstze zurckweichen, während von der andern Seite Spanien die sterreichischen Habsburger untersttzt, soweit sein Kampf mit den Niederlndern es zult. Der Krieg wird dadurch zum europischen, dem ersten in der Geschichte. Er endet in sterreich mit dem Siege der habsburgisch-katholischen, im brigen Deutschland mit dem der protestantisch-reichssrst-lichen Sache, berall mit tdlicher Erschpfung der Volkskraft. a) Der bhmisch-pflzische Krieg. 16181623. 1. Den Ansto zum Konflikt in Bhmen gaben Verletzungen des Majesttsbriefes, besonders die Verhinderung protestantischer

6. Neuere Geschichte - S. 37

1869 - Mainz : Kunze
37 Erbländer Steiermark, Kärnthen, Krain an: durch ihn die Gegenreformation der großentheils protestantischen Länder dnrchgeführt. Graf M atthi as von Th u rn, als Burggraf von Karlstein entlasten, tritt an die Spitze der böhmischen Opposition. Das Verbot des Fortbaues der utraquistischen Kirchen in Braunau und Klostergrab durch den Abt und den Erzbischof voll Prag galt bei derl protestantischen Ständen als Bruch des Majestätsbriefes*). Ihre Vorstellungen bei dem Kaiser frucht- los. Da bricht der allch ohne dies kaum aufzuhaltende Sturm los. Der dreißigjährige Krieg ist aus kirchlichen und politischen Gründen entsprungen; in seiner ersten Hälfte •— 1618—1632 -— überwiegen die ersteren; in der zweiten wird er zmn wilden Er- oberungskrieg, den Ausländer nuf deutschem Boden, um deutsche Länder kämpfen. Jnr Anfang messen sich die beiden Heerlager der feindlichen Kirchen ganz Europas — der Kaiser, die Liga, Spanier lind Süd-Niederländer, Italiener, Polen gegen die evan- gelischen Reichsstände, die nördlichen Niederlande, England, Däne- mark, Schweden —; der Krieg ist zugleich die große deutsche Re- volution und eill Weltkampf, —der erste eurvpüische Krieg. Durch des katholischen Frankreichs Eintreten in den Kauipf gegen den Kaiser verwischt sich das religiöse Element; er wird zur Fortsetzung der alten Eroberungskriege jener Macht gegen das Haus Habsburg in Deutschland und Spanien. 1. Der böhmisch-pfälzisch-dänische Krieg 1618—162!). a. Der b ö h mis ch e Au f st an d. In Abwesenheit des Königs Gewaltact der protestantischen Stände gegen die Hauptmitglieder der Regentschaft, die Grafen M artinitz und Slaw ata und den Secretär F ab rieius. Einsetzung einer Regierung von23. Mm um 30 Directvren; Sammlung eines Kriegsheeres unter dem Grasen Thurn, bald darauf durch den ans Savoyischen Diensten in Böhmische getretenen Grafen Ernst von Mansfeld und ein geworbenes deutsches Hülfsheer verstärkt. Matthias, der unter den Grafelt Dampierre und Bucguvi ein Heer rüsten läßt, *) ®e ita iter war cs itach A. Giitdely ,Rudolf Ii und. feilte Zeit' eilt Bruch des Vertrags zwischen den katholischen und protestantischen Stünden vom 9. Juli 1609.

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 447

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 164. Der Abfall der Niederlande. 447 der Großpensionär Oldeubarneveldt gegen den Willen des Statthalters ' zustandegebracht. Inzwischen bekämpften sich im Innern zwei feindselige Religionsparteiendie Arminianer oder Remonstranten und die Gomaristen oder Kontre-remonstranten. Erstere legten die Lehre von den göttlichen Ratschlüssen in einem mildern Sinne ans, während die letzten: an der strengern Calvinischen Lehre festhielten. Aus Haß gegen Oldenbarneveld, der zu den Arminiauern hielt, trat Moritz von Oranien auf die Seite der Gomaristen und veranlaßte eine blutige Verfolgung der Arminianer, in der auch Olden-barneveldt als Opfer siel. Nach Umfluß des Waffenstillstandes schlossen die Generalstaaten ein Schutz- und Trutzbüudms mit Frankreich. Der Admiral Martin Tromp zerstörte in der Nordsee die nach Schweden bestimmte spanische Flotte. Da-i639. durch und durch den östern Verlust der Silbergalliouen sah sich Philipp Iv. genötigt, im westfälischen Frieden die vereinigten Provinzen als unabhängige Staaten anzuerkennen. Auch das Deutsche Reich begab sich aller seiner Ansprüche als Reichslehen auf dieselben. Anmerkungen. 1. Zu den fremden Räten, welche Philipp der Margareta an die Seite setzte, gehörte vorzüglich Anton Perenot von Granvella, Bischof von Arras, später Erzbischof von Mecheln und Kardinal. Er war ein ausgezeichneter Mann, der die Pläne Oraniens durchschaute und deshalb von ihm gehaßt war. Oranien brachte es dahin, daß Margareta von Parma selbst auf die Abberufung Granvellas drang, ihm selbst aber einen so großen Einfluß gestattete, daß er in der Lage war, seine Gesinnungsgenossen in die angesehensten Ämter zu bringen. Auf diesem Wege wurde es ihm möglich, gerade das Gegenteil von dem zu bezwecke«, was Margareta mit ihren Maßregeln erzielen wollte; die Unzufriedene» fanden noch Unterstützung. 2. Am 5 April 1566 überreichten eine große Anzahl Adeliger der Statthalterin eine Bittschrift, die hauptsächlich wider die Einführung der Inquisition gerichtet war, welche durch Ferdinand den Katholischen in Spanien Eingang gefunden hatte und von Philipp Ii. zu eitiem politischen Institute ausgebildet worden war. Diese Inquisition, die in Spanien selbst sehr verhaßt war, sollte nun auch in den Niederlanden eingeführt werden. Die Statthalterin soll darüber erschrocken sein, daß sich eine so große Anzahl Edelleute gegen dieses Institut erhob. Es wird erzählt, bei dieser Veranlassung habe ihr der Staatsrat Bar-laimont in die Ohren geflüstert, sie möge sich nicht fürchten, es seien dies nur Bettler (gueux). Dieser Ausdruck wurde sofort das Losungswort dieser Partei, welche sich selbst den Namen Gtrensen (Gösen) beilegte. 3. Wilhelm von Oranien, Graf von Nassau, der Schweigsame genannt, weil er gewohnt war, seine Meinung zurückzuhalten, war Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht und hoffte Generalstatt-

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 636

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
636 Unsre Zeit. so hat sie doch so viel Boden beim englischen Volke gewonnen, daß sie nicht ausbleiben kann. Auch neue Korn ge setze hat sich das englische Volk erstritten. Es durfte nämlich gar kein Getreide uach England eingeführt werden, außer wenn der Getreidepreis eine bestimmte Höhe erreicht hatte, und auch daun Hingegen bedeutenden Zoll. Diese Korngesetze führten öfters Then-ritng und Hungersnot herbei, und zu Guusteu vou 16 000 1848.Grundbesitzern darbteu die arbeiteuden Klassen. Im Jahre 1848 mußte man sie fallen lassen. 632) Seit geraumer Zeit wird England durch die Verbindung der Feuier beunruhigt. Von Irland ging eine geheime Gesellschaft aus, die sich mit deu Jrläuderu in Nordamerika in Verbindung setzte und die gewaltsame Losreißuug Irlands von England bezweckte. Doch haben die katholischen Bischöfe ihre Mißbilligung in Hirtenschreiben entschieden ausgesprochen und dadurch die katholische Sache vor Verdächtigung bewahrt. 182«. 633) Die auswärtigen Kriege, welche Euglaud seit 1820 führte, waren ebenso blutig als kostspielig, und manche entstanden aus geringfügigen Ursachen. Doch wurde durch sie ein Zweck erreicht: die Person und das Eigentum der englischen Unterthanen waren auch in den fernsten Ländern gesichert, da man sich fürchtete, mit einer Macht in Konflikt zu kommen, welche sich ihrer Schutzbefohlenen so kräftig annahm. In Ostindien wurden manche 1840.Völkerschaften gezüchtigt, wie z. B. die Afghanen. Mit China. dessen Kaiser den Opiumhandel verboten hatte, wnrde deshalb 1840- zwei Jahre lang Krieg geführt. Die Chinesen mußten die 1842" Insel Hong-Kong abtreten, die fünf bedeutendsten Häfen dem englischen Handel öffnen und den Opiumhandel dnlden. Die 1857. Verletzung der englischen Flagge führte 1857 wieder einen Krieg herbei, in dem Kanton zweimal bombardiert wnrde. Frankreich trat hier auf die Seite Englands und schickte ebenfalls eine Flotte in die chinesischen Gewässer. Auch in Persien 1857.wurden nicht unbedeutende Erfolge errungen. Um die Türkei nicht allzusehr schwächen zu lasten, stand England auf bereit Seite und unterstützte sie sowohl gegen den Vizekönig von Ägyp-1840. ten, Mehemed Ali, als gegen Rußland, das den Kürzern zog, nachdem England und Frankreich (Westmächte) den 1855.Krieg in die Halbinsel Krim getragen hatten und Sebastopol erobert worden war. 634) Dagegen war die Tyrannei der Engländer in ihren Kolonien, namentlich in den ostindischen, ebenso groß, als ihr Verlangen nach Freiheit im eigenen Lande. Die Rücksichtslosigkeit, mit welcher sie die religiösen Anschauungen der ostindischen

9. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 287

1894 - Dresden : Jacobi
287 Der geschickte Statthalter Alexander von Parma, Margarethas Sohn, rettete wenigstens die sdlichen, katholischen Provinzen fr Spanien, wh-rend sich die nrdlichen 7 zu Utrecht 1579 zu einem Schutz- und Trutz-bndnisse zusammenschlssen. Als ihr Vorkmpfer, der tapfere Wilhelm von Oranien, 1584 durch einen von Philipp gedungenen Meuchelmrder erschossen wird, tritt sein ebenso energischer und politischer Sohn Moritz von Oranien als Erbstatthalter an ihre Spitze. Er fhrt den Aufstand zum glcklichen Ende, nachdem 1588 die spanische Seemacht, die stolze Armada", welche sich gegen das mit den Niederlanden verbndete England wenden wollte, durch einen heftigen Sturm und durch einen Angriff der Englnder vernichtet war. Im Jahre 1609 schlo Spanien nach 40= jhrigem Kriege den Waffenstillstand zu Antwerpen, nach welchem den nrdlichen Provinzen zunchst auf 12 Jahre vllige Freiheit zugesichert wurde; im westflischen Frieden wurden die nrdlichen Generalstaaten als freie, von Spanien unabhngige Republik anerkannt, während die sdlichen Provinzen bei Spanien blieben. 5. Der 30jhrige Krieg (16181648). a) Ursachen. Die Nachfolger Kaiser Karls V. zeigten sich der Reformation gegen-ber nicht so feindlich wie er, und fo kam es, da dieselbe auch in ihren Erblndern, in sterreich und Bhmen, immer grere Fortschritte machte. Als es unter den schwachen Kaisern nach 1600 zu Zwistigkeiten zwischen den Bekennern der beiden Religionen kam, schloffen die evangelischen Fürsten 1608 einen Bund, die Union" genannt. Das Oberhaupt der-selben war der Kurfürst Friedrich von der Pfalz, andere Fürsten von Wrttemberg, Ansbach n. a. kleinere. Im folgenden Jahre vereinigten sich die katholischen. Fürsten: der khne Herzog Maximilian von Bayern, der Erzherzog von sterreich und die sddeutschen Bischfe zu einem anderen Bunde, der Liga". Es schien schon jetzt besonders durch den clevischeu Erbfolgestreit zum furchtbaren Religionskriege zu kommen; doch noch einmal gelang es, die Gemter zu besnftigen. 9 Jahre spter kam er in Bhmen zum Ausbruch. Die evangelischen Bhmen hatten von dem Kaiser Rudolf den Majesttsbries erhalten, in dem ihnen zugesichert wurde, da niemand sie von ihrem Glauben abwenden drfe. Weiter wurde den Unterthanen der Fürsten und Städte erlaubt, neue Kirchen und Schulen zu bauen. Der Unterthanen der geistlichen Stnde war nicht besonders gedacht, weil ihnen schon frher freie Ausbung ihrer Religion zugesichert war. Der folgende Kaiser Matthias aber und seine Rte gestanden den Unterthanen der geistlichen Fürsten diese Rechte nicht zu. Deshalb lie der Erzbischof von Prag die protestantische Kirche zu Klostergrab bei Teplitz niederreien und der Abt von Braunau eine solche aus seinem Gebiete sperren. Als der Kaiser die Beschwerde der Evangelischen abwies, kam es zum Aufstande. Unter der Anfhrung des Grafen von Thnrn erschienen Abgeordnete der Evangelischen im Schlosse zu Prag und stellten

10. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 106

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
106 Die Reformation. Religionskriege. Verfall Deutschlands re. Beispiel, denn bessere gibt es nicht." So führten die Jesuiten den Kampf gegen den Protestantismus durch Wort, Schrift und Unterricht; aber er blieb leider nicht auf dieses Gebiet beschränkt, wohin er gehört und auf welchem er der Natur der Dinge nach nie aufhören wird, son- dern er entbrannte im mörderischen Kriege mit Eisen und Pulver, weil der Augsburger Religionsfrieden die Religion in die Gewalt der Landes- herren gegeben hatte und die katholischen Fürsten trotzdem nicht das gleiche Recht wie die protestantischen üben sollten. Es handelte sich aber nicht mehr um die Existenz des katholischen und protestantischen Glaubens, beide waren in Europa hinlänglich gesichert, denn beide hatten in Hauptländern triumphiert, der katholische in Spanien, Frankreich und Italien, der pro- testantische in England, Skandinavien, Holland und Norddeutschland; es fragte sich nur, ob Haus Habsburg seine Länder und Regentenrechte behaupten könne, welche ihm durch protestantische Unterthanen, durch deutsche und auswärtige Feinde bestritten wurden. Fünfzehntes Kapitel. Der Äreißigmrige Krieg (1618 — 1648). Herzog Ferdinand von Stepermark wurde durch Familienpakt zum Nachfolger des Mathias in Ungarn und Böhmen und seiner gleich- falls kinderlosen Brüder in Oesterreich und Tyrol designiert und damit der Theilung der österreichischen Erblande ein Ende gemacht. Aber diese Vereinigung der habsburg-österreichischen Macht in der Hand eines kräf- tigen Herrschers mußte den Feinden des Hauses Habsburg, den Feinden der katholischen Kirche und des deutschen Reichs ein sehr unerwünschtes Ereigniß sein, das sie um jeden Preis zu verhindern suchten, und als Hauptmittel diente die Revolutionierung der österreichischen Länder im Namen des Evangeliums und der ständischen Freiheiten. Zu den Fein- den Habsburgs gehörten: der türkische Sultan, welcher den sieben- bürgischen Fürsten Bethlen Gabor, einen Protestanten, vorschob; die von den Oraniern geleiteten Niederländer (die Generalstaaten), welche befürchteten, die österreichische Linie des Hauses Habsburg könnte die spanische unterstützen, auf deren Kosten sie ihre Macht vergrößerten; Frankreich, das auf Erweiterung seiner Gränzen gegen die noch spa- nischen Niederlande und die deutschen überrheinischen Provinzen speku- lierte; Savoyen, das schon damals nach der Lombardei lüstern war; Schweden und Dänemark trachteten nach Erwerbungen in Nord- deutschland, und wäre Polen nicht der Anarchie verfallen gewesen, so hätte es ohne Zweifel gleichfalls nach deutschem Gebiete gegriffen. Wie
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