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1. Die Weltgeschichte - S. 127

1835 - Mainz : Kupferberg
Concil zu Kostnitz. Hussiten. 127 reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t- wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt. 8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener), noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn, und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09. den, stirbt er plötzlich. 9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410. Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt, bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414. Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne; Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen, gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti- sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich hartnäckig, wird nicht beachtet. Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415. eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst. Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver- kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417. Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg. Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor; blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419. Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen. Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten; Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc. Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431. *) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*

2. Die Weltgeschichte - S. 140

1835 - Mainz : Kupferberg
140 Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand N n.c.g. Während Rudolf die Empörungen in Siebenbürgen und Ungarn, sowie die Drohungen der Türken mit Roth zu besei- tigen weiß, bewirkt in Deutschland, bei der allgemeinen Unzu- friedenheit, vorzüglich der Churfürst Friedrich Iv. von der 1603.Pfalz die protestantische Union, und Matthias, von den kaiserlichen Brüdern zum Haupte ihres Hauses erklärt, erhält das Königreich Ungarn mit Oesterreich und Mähren, — Reli- 1608.gionsfreiheit der Evangelischen in Oesterreich, Majestäts- brief der Utraquisten in Böhmen; aber durch Herzog Mari- milian von Baiern die katholische Liga zu Würzburg (1610). Die Spaltung immer drohender, vorzüglich durch den Jülichschen Erbschaftsstrcit *) und die Sorglosigkeit des Kaisers, der, nachdem Matthias auch als König von Böhmen in Prag gekrönt worden, stirbt. 1612. 8) Matthias weiß als Kaiser den Jülichschen Streit, sowie die zunehmende Spannung der beiden Religionsparteien nicht zu beschwichtigen, sichert dem eifrig katholischen Erzher- zoge Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in den öster- reichischen Staaten und die Hoffnung zum deutschen Throne (dessen Krönung zu Prag 1617). Dreißigjähriger Krieg 1618—1648. 1618. ») Utraquistlsche Periode: Der gestörte Kirchenbau der Utraquisten zu Braunau und der Protestanten zu Kloster- grab in Böhmen veranlaßt Klagen, und nach der strengen Ant- wort des Kaisers die Rache an den kaiserlichen Statthaltern Slaw ata und Martiniz mit ihrem Sccretäre Fabricius in Prag. Die Häupter der Utraquisten: Graf von Thurn, Colon von Fels, Paul von Rziczan, Wilhelm von Lobkowitz rc. treffen ihre Dcrtheidigungsanstalteu, und dehnen ihre Empörung weiter aus. Die kaiserlichen Heere zurückgeschlageu,— Budweis. Die protestantischen Uuirteu unterstützen heimlich die Böhmen, — Graf Ernst von Mansfeld erobert Pilsen. Matthias stirbt. 1619. 0) Ferdinand Ii., König von Ungarn und Böhmen, und Beherrscher der gesammten österreichischen Erbländer, *) Zwischen Churbrandenburg und Pfalz-Neuburg, s. die Tabelle.

3. Die Weltgeschichte - S. 124

1835 - Mainz : Kupferberg
124 Verschiedene Häuser. u.c.t.u. Von Rudolf von Habsburg bis Karl V., von 1273 bis 1519. \ , 1. Regenten aus verschiedenen Häusern, von 1273—1438. 1 * Das Streben der meisten Kaiser, ihre Erbländer zu vergrößern und sich zu bereichern, das gesteigerte, als- bald in Krieg ausbrechende Mißtrauen zwischen Städten und Adel, sowie die lang dauernde Spaltung in derkirche mit den sich daran schließenden Hussiten-Kriegen ver- mögen den verworrenen, ri n g l ü ck l i ch e n Z u st a n d d e s d e u t- schcn Reiches wenig zu bessern. 1273. 1) Rudolf, Graf von Habsbnrg, durch den Einfluß des Erzbischofs von Mainz zu Frankfurt gewählt und zu Aachen gekrönt (Crucifir). Der König Ottokar von Böhmen, der seit 1251 die Herzogthümer Oesterreich und Steiermark, und spater auch Karnthen und Krain an sich gebracht, wegen 1278.seines Trotzes in die Reichsacht erklärt, wird auf dem March- fclde bei Wien geschlagen, fallt. Der Kaiser belehnt seine Söhne Albrecht und Rndolf mit Oesterreich, Steiermark, Krain und der windischen Mark; Kärnthen erhalt Mainhard von Tyrol. 1282. Sicilianische Vesper gegen die Franzosen (Joh. von Procida); P et et Iii. von Arragonien, Manfred's Schwieger- sohn, König von Sicilien. Rudolf geht nicht nach Italien, vermeidet einen Kreuz- zug, stellt Ruhe und Ordnung in Deutschland her, — Laud- 1285.frieden, Zerstörung der Raubschlösser (Tile-Kolup bei Wetzlar hingerichtet); aber seines Sohnes Albrechts Königswahl wird abgelehut. 1292. 2) Adolf, Graf von Nassau, vorzüglich durch seinen Verwandten, den Erzbischof von Mainz, gewählt; seine Ver- sprechungen, Armuth; ahmt Rudolf nach; Verbindung mit Eduard I. von England gegen Philipp Iv. von Frankreich,— 1294. Englische Subsidien. Thüringen von Albrecht dem Unartigen erkauft; Krieg mit den Meißnischen Prinzen: Heinrich, Fried- rich mit der gebissenen Wange und Diezmann. Adolf durch

4. Die Weltgeschichte - S. 139

1835 - Mainz : Kupferberg
Marimilian n, Rudolf Ii. Neligivnsspaltungen. 139 n.ñ.t. 6) Maximilian H., Ferdinands Sohn, erwirbt sich,1562. nachdem sein Vater in Wien in unermüdeter Thätigkeit gestorben ()564), durch seine Unparteilichkeit allgemeines Vertrauen. Der Churfürft Friedrich von der Pfalz tritt zu der refor-1566. mirten Lehre über. Der Sultan Solimán Ii. bricht mit dem Fürsten Sicg- mund von Siebenbürgen in Ungarn ein, belagert und erobert Sigcth (Zriny); sein Nachfolger Selim Ii. schließt Frieden. Der Herzog Johann Friedrich der Mittlere von Sachsen als beharrlicher Beschützer des geächteten Grumbach in lebens- länglicher Gefangenschaft. Maximilian, im Begriffe, den ihm angetragenen Thron von Polen in Besitz zu nehmen, stirbt 1576. 7) R ndolf H. täuscht, am spanischen Hofe (Philipps Ii.11576. erzogen, alle günstige Erwartungen. Parteiungen und Reli- gionsverfolgungen brechen überall hervor. Abfall der Niederlande durch Philipps Ii. Unduldsamkeit, — Inquisition; empörende Grausamkeiten des Statthalters Herzogs von Alba; seit 1569 allgemeiner Aufstand, — Meer- Gueusen für die oranische Partei (Egmvnt hingcrichtet). Wilhelm von Oranien bewirkt die Utrechter Union:1579. Holland, Seeland, Utrecht, Geldern und Friesland, später Ober-Assel und Groningen*). In Oesterreich werden die Evangelischen verfolgt; in der Pfalz wie in Sachsen ist Spaltung zwischen den Reformirten und Lutherischen; in Aachen, Köln und Straßburg zwischen den Katholischen und Protestanten, — Churfürst Gebhard von Köln ic.**). Wilhelm wird 1584 ermordet, sein Sohn Moriz setzt den Kampf glücklich fort; Waffenstillstand 1609; die völlige Anerkennung der Union erfolgt ini westphälischen Frieden. **) Auf gleiche Wehe werden damals in England unter Elisabeth die Katholischen verfolgt, und selbst Maria Stuart, die eifrig katho- lische Königin von Schottland, Jakobs V Tochter, wird durch Elisabeth, zu der sie geflohen, nach langjährigem Gefängniß 1587 hingerichtet; — im folgenden Jahre die unüberwindliche Flotte (Armada) Philipps Ii. von Spanien vernichtet, s. die Tabelle.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 69

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 23. Letzte Regierungszeit Friedrichs d. Gr 69 Reichstag, umstellt von russischen Soldaten, unterzeichnet das Duldungsgesetz unter dem Bilde Katharinas. Die Empörung über das herrische Auftreten der Russen ruft eine Gegenkonföderation (zu Bar in Podolien abgeschlossen), hervor, die gegen die Einmischung der Fremden und für das Alleinrecht des römisch-katholischen Bekenntnisses eintritt. Ein greuelvoller Bürgerkrieg zerfleischt das Land. Die Nationalpartei wird durch die Waffen Russlands niedergeworfen; Versprengte flüchten auf türkisches Gebiet. Die den Flüchtigen nacheilenden Kosaken verüben Greuel; eine Moschee geht in Flammen auf. Die schnöde Verletzung des Völkerrechtes treibt den friedliebenden Sultan zur Kriegserklärung. 1768 ff. Russisch-türkischer Krieg. Der Zwiespalt der Parteien in Polen dauert fort; der dem russischen Einfluss gänzlich verfallene König wird gefangen genommen. C. Das Schicksal Polens. Das Wafifengliick der Russen im türkischen Kriege und deren Fortschritte in Polen wecken die Eifersucht der Mächte. Annäherung Preussens und Österreichs. Joseph Ii. besucht Friedrich den Grossen 176g in Neisse; der Besuch wird 1770 von diesem zu Neustadt (nördlich von Olmütz) erwiedert. Der von Katharina ausgehende Gedanke einer Einziehung polnischen Gebietes zur Vergrößerung des eigenen Landes wird aufgegriffen. Preussen und Österreich schieben ihre Grenzpfähle vor. 1772. Einigung der drei Herrscher! 1772 Russland nimmt Litauen zum grössten Teil (3500 [] m), Österreich Ost - Galizien und Lodomirien (2500 □ m), Preussen erhält mit Westpreussen ausser Danzig und Thorn das Bistum Ermeland und den Netzedistrikt (631 □ m). Die Hohenzollernkönige nunmehr Könige von Preussen. Friedrichs landesväterliche Fürsorge kommt den neuerworbenen Gebieten zu gut (§ 22, Iii a, 1). Ii. Der bayrische Erbfolgekrieg. (1778 bis 1778 1779)- Joseph Ii., seit 1765 Kaiser (bis 1790), dem der bls Gedanke einer Einigung Süddeutschlands unter Österreich!- 1779 schern Zepter vorschwebt, benutzt das Aussterben der älteren Linie des Wittelsbachischen Hauses (1777) zur Erhebung von Ansprüchen auf bayrisches Gebiet. Er gewinnt den erbberechtigten kinderlosen Karl Theodor von Pfalz-Sulzbach von der jüngeren Wittelsbachischen Linie zur Abtretung seines Erbrechtes auf die Oberpfalz, Niederbayern und Teile von Oberbayern und Schwaben und besetzt sofort diese Länder. Weitere Unterhandlungen mit dem leichtfertigen Kur-

6. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 78

1891 - Dresden : Höckner
— 78 — und bis in ihr eigenes Gebiet verfolgt. 791 begann Karl den Krieg, überließ aber die Fortführung desselben seinem Sohne 796 Pippin bis 796 (Erstürmung der avarischen „Ringe"). Die wachsende Zerrüttung des avarischen Reiches im Innern und die Erhebung seiner slawischen Unterthanen brachen die Kraft desselben. Das avarische Land wurde fränkischen Markgrafen unterstellt, neben denen selbständig der Markgraf der baierischen Ostmark (Nieder-Österreich zwischen Enns und Wiener Wald) regierte. Einen zweiten großen Grenzbezirk bildete Karentanien mit Istrien, Liburnien (Nord-Dalmatien) und Friaul. 10. Durch die sächsischen und baierisch-avarischen Kriege war Karl zugleich auch mit den Slawen in Berührung gekommen. Schon 780 hatte er die Obotriten in Mecklenburg sür sich gewonnen. Mit ihrer und der Sorben (an der Saale) Hilfe unterwarfen sich 789 auch die Milzen (von der Priegnitz bis zur Ostsee) seiner Hoheit. Im Südosten wurde im Anschluß an die Erfolge Taffilos die Bekehrung der südslawischen Völker dem 798 zum Erzbistum erhobenen Salzburg übertragen. — So hat Karl nach Nordosten wie nach Südosten christlich-germanischer Gesittung neue Bahnen eröffnet. fr) Die Wiederherstellung des abendländischen Kaisertums und die Sicherung der Reichsgrenzen. 1. Die politische und kirchliche Vereinigung fast der gesamten germanisch-romanischen Bevölkerung des ehemaligen römischen Weltreichs und die thatsächliche Weltstellung des fränkischen Großkönigs drängte nach einem staatsrechtlichen Abschluß, und dieser fand sich in der von der römischen Kirche aus- und umgebildeten theokratischen Idee eines römisch-christlichen Weltkaisertums. Zur Erneuerung der kaiserlichen Würde aber bot das Papsttum um so bereitwilliger die Hand, je abhängiger dasselbe von dem mächtigen Schutze des Frankenkönigs war und je weniger sich das griechische Kaisertum des erhobenen Anspruchs fähig zeigte (Kaiserin Irene). 2. Papst Leo Iii. hatte dem König gleich nach seiner Erhebung auf den Stuhl Petri die Schlüssel zum Grabe des h. Petrus und die Fahne der Stadt Rom als Zeichen der Huldigung übersandt. Hilfesuchend (Überfall in Rom) war er sodann 799 im Lager zu Paderborn erschienen und vom königlichen Gesandten nach Rom zurückgeführt worden. Als Karl nun selbst gegen Ende 800 dorthin kam, befestigte er ihn in seiner Stel-

7. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 123

1891 - Dresden : Höckner
— 123 — zicht Heinrichs I. auf die Investitur S. 126), das Investitur-verbot wiederholte, entschloß sich der König 1110 nach vergeblichen Verhandlungen zum 1. Römerzuge. 2. Auf der roncalischen Ebene bei Piacenza vereinigten sich die beiden vom Großen Bernhard und vom Brenner kommenden Heersäulen zu einer großen Heerschau (30 000 Ritter). Bei diesem Anblick fügten sich die lombardischen Städte; auch Mathilde von Tuscien und der Papst zeigten sich zu Verhandlungen geneigt, als Heinrich V. unaufhaltsam gegen Rom vordrang. Im Vertrag zu Sntri 111l versprach Paschalis Ii. gegen den 1111 Verzicht Heinrichs auf die Investitur die Rückgabe aller Gebiete und Hoheitsrechte, welche die Kirche seit Karl dem Großen empfangen hatte. Jedoch die Bekanntmachung des Vertrags nach Heinrichs Einzug in Rom rief den heftigsten Widerspruch der Bischöfe hervor und nötigte den König auf feinen früheren Standpunkt zurückzutreten. Da nun aber Paschalis Ii. sich weigerte, unter solcher Bedingung die geforderte Kaiserkrönung zu vollziehen, ließ er denselben mit 16 Kardinälen verhaften-Notgedrungen mußte jetzt der hilflose Papst das Juvestiturrecht des Königs anerkennen, Heinrich Iv. vom Banne lösen und geloben, ihn selbst niemals zu bannen. Darauf vollzog er die Kaiferkrönung 1111. 3. Nachdem Heinrich V. das Papsttum und die deutsche Kirche sich aufs neue unterworfen hatte, begann er die königliche Macht in Deutschland auch dem Laienadel gegenüber nach den Grundsätzen seines Vaters zur Geltung zu bringen. Dadurch erregte er einen gefährlichen Aufstand in Sachsen und Thüringen. An der Spitze desselben stand neben Ludwig (dem Springer) von Thüringen Lothar von Supplinburg, feit 1106 nach dem Tode des letzten Billungers als der mächtigste sächsische Grund- und Lehnsherr i) Herzog von Sachsen. Dieser strebte darnach, mit der Wiederaufrichtung der deutschen Herrschaft im slawischen Osten die deutschen Marken (Nordmark, Lausitz, Meißen) in enge Abhängigkeit von seinem Herzogtum zu bringen und sich auch in Sachsen möglichst unabhängig vom *) Lothar von Supplinburg erwarb zu den Stammgütern seines Geschlechts um Helmstädt die Vogtei des Bremer Erzstistes und durch seine Vermählung mit Richenza, der Enkelin Ottos von Nordheim und Nichte Ekberts Ii. von Braunschweig und Meißen, die Hälfte der nordheimischen Allode, später auch die Guter der Brunonen um Braunschweig.

8. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 186

1891 - Dresden : Höckner
Reichsheer, welches der Reichstag aufbot, wich 1427 bei Mies 1431 (westlich vou Pilsen), ein anderes 1431 bei Taus (Kardinal Cefarini) schmählich zurück, und immer wieder ergossen sich die tschechischen Raubscharen, jetzt mit dem Auswurf aller Länder gemischt, über Ungarn, Österreich, Schlesien, die Lausitzen, Meißen, das Vogtland, Thüringen und Franken bis vor Nürnberg und die Oder hinunter bis Brandenburg, ja bis Pommerellen (Danzig und Oliva) an die Ostsee. Bei der jammervollen Kriegsverfassung des deutschen Reiches war Frieden und Rettung nur noch von der Vermittelung eines Concils zu erwarten. 7. Das noch von Martin V. widerwillig berufene Concil zu Basel (1431—1449), dessen energische und von Sigismund unterstützte Haltung den Papst Eugen Iv. schließlich doch zur Anerkennung nötigte (1433 Kaiserkrönung Sigismunds), brachte 1433 denn auch 1433 ans Grund der „Prager Kompaktsten" (im Anschluß an die vier Prager Artikel) eine Verständigung mit den gemäßigten Calixtinern zu stände. So erhob sich in Böhmen die erste ketzerische und von Rom anerkannte Landeskirche. Die Ta-boriten und Waisen wurden dann durch ihre furchtbare Niederlage bei Böhmisch-Brod (östlich von Prag) gegen die Calix- 1434 tiner 1434 (Tod der beiden Prokope) zur Anerkennung des Vertrages gezwungen. — Die Vernichtung des böhmischen Deutschtums hatte nicht nur die Entfremdung Böhmens, sondern auch einen allgemeinen Niedergang der Kultur und die Erhebung des tschechischen Adels auf Kosten des Königtums wie des leibeigenen tschechischen Landvolkes zur Folge. Sigismund, in Böhmen jetzt aner- 1437 kannt, starb 1437 als der letzte Luxemburger, ohne seine politischkirchlichen Reformpläne durchgeführt zu haben. 4. Der Sieg der Kurie. 1. Der persönlich treffliche, aber allzu habsburgisch gesinnte 1438 Albrecht Ii. von Österreich (1438—1439), vereinigte als Schwiegersohn und Erbe Sigismunds zum ersten Male Ungarn und Böhmen mit der Hauptmasse des habsburgischen Landes. Aber die auf ihn gefetzten Hoffnungen wurden durch feinen frühen 1439 Tod auf einem Türkenzuge 1439 vereitelt (Plan einer Reichsreform des Kardinals Nikolaus Cufanus-Krebs von Cues an der Mosel, die s. g. „Reformation Kaiser Sigismunds", Kreiseinteilung des Kanzlers Kaspar Schlick auf dem Nürnberger Reichstage von 1438). 2. Ebenso wurden aber auch die Erwartungen getäuscht,

9. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 153

1891 - Dresden : Höckner
— 153 — 4. Inzwischen hatte in Deutschland Wilhelm von Holland die Anerkennung der Städte gefunden. Nachdem Laienadel und Klerus gebändigt und in dem gemeinsamen Reichsdienst ihr Gegensatz zurückgetreten war, hatte sich eine neue Klust zwischen dem Fürstenstande und dem kleinen Adel geöffnet, und zwischen den alten Ständen war das städtische Bürgertum aufgestiegen (S. 156). Schon seit einiger Zeit hatten die Städte begonnen, durch Bündnisse untereinander ihrem Handel Sicherheit und ihren Bürgern gegenseitigen Rechtsschutz zu schaffen. Insbesondere hatten sich die rheinischen Städte unter der Führung von Mainz (Arnold Walpod) und Worms 1254 zu einem großen 1254 Landfriedensbunde auf 10 Jahre zusammengeschlossen. Von Wilhelm von Holland anerkannt und geleitet, dehnte sich derselbe bald über einen großen Teil Deutschlands aus und nahm sogar, freilich auf Kosten seiner Einheit und Stärke, geistliche und weltliche Fürsten (den Herzog von Baiern, Landgräfin Sophie von Thüringen, den deutschen Orden) und zahlreiche Adelige auf. 5. Inzwischen hatten die weltlichen Fürsten, namentlich auf dem Boden der deutschen Koloniallande, die Auflösung der Reichsgewalt benützt, nm ihre territoriale Macht mit allen Mitteln zu mehren und abzurunden. In Schwaben, Franken Lothringen, Sachsen war der Zusammenhang der Landschaften früh durch die ausgedehnten geistlichen Immunitäten und dann durch die staufische Politik aufgelöst worden, und nur allmählich erwuchsen die Grafschaft Würtemberg im Neckarlande und in Baiern der Besitz der Wittelsbacher, besonders durch die Verbindung mit der Pfalz, und endgültig getrennt von Baiern die Grafschaft Tirol (bei Meran) zu geschlossenen Ganzen. Dagegen war im Osten der junge Prschemyslide König Ottokar Ii. von Böhmen und Mähren, die jetzt unter deutschem Kultureinfluß rasch aufblühten, im Begriff, durch Erwerbung des herrenlosen Erbes der Babenberger (S. 150) eine mächtige böhmischösterreichische Monarchie zu begründen. 6. Nördlich des Erzgebirges bildete sich ein anderer bedeutender Länderkomplex unter den Wettinern. Seinem Vater Dietrich dem Bedrängten (1197—1221) folgte Heinrich der Erlauchte (1221—1288), der nach dem Tode des letzten Landgrafen von Thüringen Heinrich Raspe 1247 im „thüringischen Erbfolgekrieg" (Ansprüche der Sophie von Brabant, Gemahlin Ludwigs Iv., für ihren Sohn Heinrich) 1263 zur Mark Meißen mit der Niederlausitz und dem Pleißnerland bauernb Thüringen

10. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 154

1891 - Dresden : Höckner
— 154 — erwarb (die Landgrafschaft Hessen fiel an Heinrich das Kind von Brabant). Doch schon 1*265 teilte Heinrich seine Lande unter leine Söhne und gab dadurch mittelbar den Anlaß zu dem wüsten Bruderkriege, den Albrecht der „Entartete" 1268 durch Zuwendung seines Erbes an Albrecht (Apitz), den Sohn der Kunigunde von Eisenberg, hervorrief (Margarete von Hohenstaufen t 1-270). 7. Dagegen wußten die Assanier in Brandenburg ihren Besitz lange zu mehren und auch zusammenzuhalten, bis auch hier Teilungen die Macht des Hauses zerstörten. Die gemeinschaftlich regierenden Markgrafen Johann 1. und Otto Iii. (12:0 bis 1266/67) fügten ihrem Besitze (Altmark, Priegnitz, Havelland, Zauche) die Landschaften Teltow und Barnim, Stargard, Uckermark, das Land jenseits der Oder (später Neumark), Lebus zu beiden Seiten der Oder und die bisher böhmische Oberlausitz zu und nötigten die Herzöge von Pommern zur Lehnshuldigung. 8. Der wachsenden Bedeutnug des Territorialfürstentums gegenüber dem Einfluß der geistlichen Fürsten entspricht es, wenn gerade jetzt bei der Königswahl nach dem Tode Wilhelms von Holland (f 1256 im Kampfe mit den aufständischen Westfriesen) zum ersten Mal ein geschlossenes Kursürsteukollegium begegnet (die 3 rheinischen Erzbischöfe und die 4 Laienfürsten von Pfalz, Sachsen, Brandenburg. Böhmen als Inhaber der Erzämter), das sein thatsächliches Übergewicht bald in ein Vorrecht verwandelte. 9. Bei der neuen Königswahl gelang es dem Kölner Erzbischof im Einklang mit den Interessen und Überlieferungen feiner Hauptstadt, aber gegen den rheinischen Städtebund Mainz und Pfalz 1257 zur Wahl des reichen Plantagenet Richard von Eornwallis, des Bruders Heinrichs Iii. von England, zu erkaufen. Ihm stellte jedoch Trier im Einverständnis mit Sachsen und Brandenburg Alfons X. von Kastilien, den Enkel Philipps von Schwaben, gegenüber. Diese Doppelwahl fremder Fürsten entzündete zwar keinen Bürgerkrieg, da Alfons X. niemals nach Deutschland kam, aber der letzte Rest königlichen Ansehens ging verloren, und der rheinische Bund löste sich aus, nachdem er vergeblich versucht hatte an den großen Reichsgeschäften Anteil zu gewinnen.
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