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Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand N
n.c.g. Während Rudolf die Empörungen in Siebenbürgen und
Ungarn, sowie die Drohungen der Türken mit Roth zu besei-
tigen weiß, bewirkt in Deutschland, bei der allgemeinen Unzu-
friedenheit, vorzüglich der Churfürst Friedrich Iv. von der
1603.Pfalz die protestantische Union, und Matthias, von den
kaiserlichen Brüdern zum Haupte ihres Hauses erklärt, erhält
das Königreich Ungarn mit Oesterreich und Mähren, — Reli-
1608.gionsfreiheit der Evangelischen in Oesterreich, Majestäts-
brief der Utraquisten in Böhmen; aber durch Herzog Mari-
milian von Baiern die katholische Liga zu Würzburg
(1610). Die Spaltung immer drohender, vorzüglich durch
den Jülichschen Erbschaftsstrcit *) und die Sorglosigkeit des
Kaisers, der, nachdem Matthias auch als König von Böhmen
in Prag gekrönt worden, stirbt.
1612. 8) Matthias weiß als Kaiser den Jülichschen Streit,
sowie die zunehmende Spannung der beiden Religionsparteien
nicht zu beschwichtigen, sichert dem eifrig katholischen Erzher-
zoge Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in den öster-
reichischen Staaten und die Hoffnung zum deutschen Throne
(dessen Krönung zu Prag 1617).
Dreißigjähriger Krieg 1618—1648.
1618. ») Utraquistlsche Periode: Der gestörte Kirchenbau
der Utraquisten zu Braunau und der Protestanten zu Kloster-
grab in Böhmen veranlaßt Klagen, und nach der strengen Ant-
wort des Kaisers die Rache an den kaiserlichen Statthaltern
Slaw ata und Martiniz mit ihrem Sccretäre Fabricius
in Prag. Die Häupter der Utraquisten: Graf von Thurn,
Colon von Fels, Paul von Rziczan, Wilhelm von Lobkowitz rc.
treffen ihre Dcrtheidigungsanstalteu, und dehnen ihre Empörung
weiter aus. Die kaiserlichen Heere zurückgeschlageu,— Budweis.
Die protestantischen Uuirteu unterstützen heimlich die Böhmen, —
Graf Ernst von Mansfeld erobert Pilsen. Matthias stirbt.
1619. 0) Ferdinand Ii., König von Ungarn und Böhmen,
und Beherrscher der gesammten österreichischen Erbländer,
*) Zwischen Churbrandenburg und Pfalz-Neuburg, s. die Tabelle.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Rudolf Rudolf Roth Friedrich_Iv Friedrich Matthias Matthias Matthias Ferdinand_von_Steiermark Ferdinand Fabricius Graf_von_Thurn Paul_von_Rziczan Wilhelm_von_Lobkowitz Wilhelm Graf_Ernst_von_Mansfeld Ernst Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand
Marimilian n, Rudolf Ii. Neligivnsspaltungen. 139
n.ñ.t.
6) Maximilian H., Ferdinands Sohn, erwirbt sich,1562.
nachdem sein Vater in Wien in unermüdeter Thätigkeit gestorben
()564), durch seine Unparteilichkeit allgemeines Vertrauen.
Der Churfürft Friedrich von der Pfalz tritt zu der refor-1566.
mirten Lehre über.
Der Sultan Solimán Ii. bricht mit dem Fürsten Sicg-
mund von Siebenbürgen in Ungarn ein, belagert und erobert
Sigcth (Zriny); sein Nachfolger Selim Ii. schließt Frieden.
Der Herzog Johann Friedrich der Mittlere von Sachsen
als beharrlicher Beschützer des geächteten Grumbach in lebens-
länglicher Gefangenschaft.
Maximilian, im Begriffe, den ihm angetragenen Thron
von Polen in Besitz zu nehmen, stirbt 1576.
7) R ndolf H. täuscht, am spanischen Hofe (Philipps Ii.11576.
erzogen, alle günstige Erwartungen. Parteiungen und Reli-
gionsverfolgungen brechen überall hervor.
Abfall der Niederlande durch Philipps Ii. Unduldsamkeit,
— Inquisition; empörende Grausamkeiten des Statthalters
Herzogs von Alba; seit 1569 allgemeiner Aufstand, — Meer-
Gueusen für die oranische Partei (Egmvnt hingcrichtet).
Wilhelm von Oranien bewirkt die Utrechter Union:1579.
Holland, Seeland, Utrecht, Geldern und Friesland, später
Ober-Assel und Groningen*).
In Oesterreich werden die Evangelischen verfolgt; in der
Pfalz wie in Sachsen ist Spaltung zwischen den Reformirten
und Lutherischen; in Aachen, Köln und Straßburg zwischen
den Katholischen und Protestanten, — Churfürst Gebhard von
Köln ic.**).
Wilhelm wird 1584 ermordet, sein Sohn Moriz setzt den
Kampf glücklich fort; Waffenstillstand 1609; die völlige Anerkennung
der Union erfolgt ini westphälischen Frieden.
**) Auf gleiche Wehe werden damals in England unter Elisabeth
die Katholischen verfolgt, und selbst Maria Stuart, die eifrig katho-
lische Königin von Schottland, Jakobs V Tochter, wird durch Elisabeth,
zu der sie geflohen, nach langjährigem Gefängniß 1587 hingerichtet; —
im folgenden Jahre die unüberwindliche Flotte (Armada) Philipps Ii.
von Spanien vernichtet, s. die Tabelle.
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Extrahierte Personennamen: Marimilian Rudolf_Ii Rudolf Maximilian_H. Maximilian Ferdinands Friedrich Friedrich Johann_Friedrich Johann Friedrich Grumbach Maximilian Maximilian Philipps Philipps Philipps Herzogs_von_Alba Wilhelm Gebhard_von
Köln Wilhelm Moriz Maria_Stuart Maria Jakobs Philipps Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Ferdinands Wien Ungarn Sachsen Polen Niederlande Holland Seeland Utrecht Friesland Oesterreich Sachsen Aachen England Schottland Spanien
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Der betäubende Donner des Wassersturzes, die tiefgrünen Wellen, die Massen weißen
Schaumes, der helle Regenbogen, den die Sonne in die aufsteigenden Dünste malt — das
alles bietet ein Schauspiel ohnegleichen. Der Hufeisenfall ist der malerischste. Im Winter
ist der Anblick noch großartiger — die stürzenden Wassermassen sind dann durch eine
gigantische Eiswand verborgen; man hört den Donner, ohne sie selbst zu sehen" (v. Hell-
wald). Das gewaltige Naturschauspiel lockt natürlich im Sommer Hunderttausende von
Menschen herbei, und an den Felsklippen der beiden Ufer ist eine ganze Stadt von Gast-
Häusern und Läden entstanden. Unterhalb des Falles strömt der Fluß noch 12 km weit
durch eine schmale, von 60—90 m hohen, steilen Felswänden eingeschlossene Schlucht, in der-
er, die Unteren Schnellen bildend, noch weitere 33 m fällt. Dann tritt er in ein
Land mit niedrigen Ufern und erreicht in ruhigem Laufe den Ontariosee.
Wie bei allen Wasserfällen, so kann man auch beim Niagara ein allmähliches Zurück-
weichen des Falles beobachten. Nach Lyell beträgt dieses 1j3 m jährlich. Die Zerstörung
Abb. 47. Der Niagarafall.
(Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmnth in Leipzig erschienen.)
des Felsengrundes wird beim Niagara noch dadurch beschleunigt, daß die untern Schichten
ziemlich weich sind und darum von den tobenden Wassermassen ausgehöhlt werten, worauf
die oberen Schichten einbrechen. Man hat die Zeit, die der Niagarafall gebraucht hat, um
den Weg vom Ende der Felsenschlucht bis zu seiner jetzigen Stelle zurückzulegen, auf
36000 Jahre geschätzt, und noch 70000 Jahre sollen vergehen, bis er den Eriesee erreichen
wird. Neuere Untersuchungen ergaben eine bedeutend kürzere Zeit.
Die über den Niagarafall hinabstürzenden Wassermassen hat man auf 11000 cbm
für die Sekunde, auf 350000 Mill. edm für das Jahr berechnet, und sie entsprechen einer
Arbeitsleistung von 5'/, Mill. Pferdekräften. Durch die Anlage großer Elektrizitätswerke,
deren Leitungen bis nach Neu-Dork reichen, hat man in neuerer Zeit angefangen, diese
gewaltigen Kräfte auszunutzen. Etwa 50000 Pferdekräfte werden jetzt dem Falle entzogen,
ohne daß dadurch dessen Eindruck wesentlich beeinträchtigt wird. Das große Verkehrs-
Hindernis, das die Schnellen und der Fall des Niagara bilden, hat man schon 1829 durch
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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— 264 —
des Stillen Ozeans abhaltende Westgebirge und besonders durch das Fehlen wö. streichender
Gebirge, wie sich solche in Europa und Asien den Nordwinden in den Weg stellen.
Ungehindert dringen im Winter und Frühling die kalten Luftströmungen nach S. vor und
erreichen auf dem Wege durch das breite Mississippital selbst den Mexikanischen Busen, wo
sie mitunter in den Baumwollpflanzungen großen Schaden anrichten. Bis weit in den
Frühling hinein, so lange in den n. Ländern die Kälte dauert, der Schnee schmilzt und
das Eis der zahlreichen Gewässer auftaut und der Luft die Wärme entziehen, macht sich ihr
Einfluß geltend und führt oft plötzliche und starke Temperaturstürze herbei. Neu-Dork ist
im Januar um 9,2° kälter als Neapel, Chicago um 11,7° als Rom. Umgekehrt ist es
im Sommer. Dann dringen die warmen und feuchten Süd- und Südostwinde weit nach
N. hiu vor und erzeugen eine geradezu tropische Hitze, wie sie in gleicher Breite in Europa
unbekannt ist. Der s. Teil der Hochländer hat eine Juliwärme von 30—36°, wie die
Wüstengegenden Afrikas, Neu-Orleans 27,2 °, Neu-Iork 23,3 °. Dabei ist aber noch zu
bedenken, daß die Hitze zeitweilig eine ganz ungeheure Höhe erreicht. In Südkalifornien
hat man 56, in Texas 50 ° gemessen, und Neu-Aork, St. Louis u. a. Städte haben manchmal
wochenlang eine Wärme von 32—35°, so daß viele Menschen am Hitzschlag sterben, wie
z. B. 1901 in Neu-Iork innerhalb 4 Tagen 1200.
3. Kennzeichnend sind ferner die plötzlichen Temperaturumschläge, wie sie in gleich
hohem Grade wohl sonst nirgends auf der Erde vorkommen. Rückschläge von 20—30 0 inner-
halb 24 Stunden sind sehr häufig, solche von 30—35° nicht selten; ja in Denver sank
einmal das Thermometer in fünf Minuten um 20, in einer Stunde um 27 °. Die Kälte-
rückschläge sind am häufigsten im Frühjahre (Mai und Juni), und sie bringen dann der
Landwirtschaft oft unermeßlichen Schaden.
4. Auffallend ist weiter die Gleichmäßigkeit des Klimas auf weite Stocken hin. Die
Wärme nimmt nur sehr langsam von S. nach N. ab, und die Abnahme vollzieht sich
überall, die Gebirgslandschaften im W. natürlich ausgenommen, in unmerklichen Über-
gängen. Es liegt das an der gleichförmigen Bodengestaltung. Nirgends erhebt sich ein
Gebirge, das als Wetterscheide gelten könnte, wie es z. B. die Alpen in Europa sind.
5. Endlich verdient noch hervorgehoben zu werden, daß die Vereinigten Staaten ein
Gebiet heftiger Luftbewegung sind. Die starken Wärmegegensätze zwischen dem N. und S.
und die Höhenunterschiede zwischen dem W. und O. sind die Ursache lebhasten Luftaus-
taufches, und da die Winde in den ungeheuren Ebenen nirgends Widerstand finden, werden
sie leicht zu furchtbaren Stürmen. Sehr gefürchtet sind die heftigen Nordwinde, deren
Kältewellen nicht selten bis zum Mexikanischen Busen vordringen. Am Felsengebirge
wehen oft Fallwinde von furchtbarer Gewalt, der heiße Tschinuk (Chinook), der dem Föhn
der Schweiz ähnlich ist] (I, S. 43), und der mit den heftigsten Schneewehen verbundene
Blizzard (blissert), den man der Bora (Iii, S. 72) vergleichen kann. Viel schlimmer
und gefährlicher sind die Wirbelstürme, die Tornados, die besonders zu Beginn der
heißen Jahreszeit auftreten. Ihr Hauptgebiet sind die Staaten Kansas, Nebraska, Missouri,
Illinois und Ohio. Sie bewegen sich mit Schnellzugsgeschwindigkeit vorwärts, und ihre
Drehgeschwindigkeit steigt bisweilen auf 900 m in der Sekunde. Kein Menschenwerk ver-
mag ihrer Gewalt zu widerstehen, und in einem Augenblicke zerstören sie mitunter ganze
Städte. Eine zweite Wirbelsturmbahn zieht durch die Atlantische Küstenebene von Florida
bis Neufundland. Die hier auftretenden Hnrricane (hörrikäne) bewegen sich weniger
schnell, haben aber gewöhnlich eine viel größere Ausdehnung als die Tornados, und die
Verheerungen, die sie anrichten, erstrecken sich nicht selten über die ganze Küstenebene. (Vergl.
Teisune, S. 160.)
Die Niederschläge sind sehr ungleichmäßig verteilt. Die Osthälfte der Vereinigten
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Extrahierte Personennamen: Louis
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Mexikanischen_Busen Neu-Dork Neapel Chicago Europa Afrikas Neu-Orleans Neu-Iork Südkalifornien Texas Neu-Iork Denver Europa Mexikanischen_Busen Nebraska Missouri Illinois Ohio Florida Neufundland
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der Spitze eines jeden stand ein von der englischen Regierung ernannter Statthalter, dessen
Machtbefugnis aber durch eine von den Kolonisten gewählte Volksvertretung sehr ein-
geschränkt wurde. Wirtschaftlich dagegen suchte England die Kolonien gründlich für sich
auszunutzen. Ein- und Ausfuhr durfte nur von englischen Schiffen besorgt werden, und
um die Industrie des Mutterlandes zu heben, wurde in den Kolonien zwar die Erzeugung
von Rohstoffen begünstigt, aber die Anlage von Fabriken verboten. Nach dem langen
Kriege mit Frankreich, der viel Geld gekostet hatte, suchte dann England die Kolonien zu
Staatslasten heranzuziehen, indem es verschiedene Handelsgegenstände mit Zöllen belegte
und verfügte, daß alle Urkunden, kaufmännischen Abschlüsse und die Zeitungen durch Ver-
Wendung von Stempelpapier besteuert werden sollten. Die Amerikaner betrachteten das
als einen Eingriff in ihre Freiheit, und da ihre Vorstellungen ohne Erfolg blieben, erklärten
sich die 13 Kolonien am 4. Juli 1776 für unabhängig. Nach achtjährigem erfolglosem
Kampfe sahen sich die Engländer gezwungen, die Unabhängigkeit der „Vereinigten Staaten
Abb. 54.
Farmhaus im Süden der Vereinigten Staaten.
von Nordamerika" öffentlich anzuerkennen. Zum ersten Präsidenten des neuen Staatswesens
wurde Georg Washington gewählt, der sich nebst Benjamin Franklin das größte
Verdienst um die Befreiung des Landes erworben hatte.
Seit jener Zeit ist die Bevölkerung der V. St., die damals 3 Mill. betrug, durch
Vermehrung im Lande, besonders aber durch Einwanderung aus Europa stetig und rasch
gewachsen. Immer neue Gebiete wurden besiedelt, Besitzungen fremder Staaten, wie
Louisiana, das den Franzosen, Florida, das den Spaniern gehörte, durch Kauf erworben
oder wie Texas, Neumexiko und Kalifornien, die mexikanischer Besitz waren, im
Kriege erobert, bis endlich 1859, wo der 49. Breitenkreis als Grenze gegen Britisch-Nord-
amerika festgelegt wurde, das Gebiet seinen heutigen Umfang erreichte. Später wurden
auch noch auswärtige Besitzungen erworben: 1867 Alaska durch Kauf von Rußland, 1898
die Hawaiiuseln und im selben Jahre durch den siegreichen Krieg gegen Spanien die
Philippinen, die Marianeninsel Guam, Portoriko und die Schutzherrschaft über
Kuba, 1966 endlich die beiden ö. Samoainseln.
Die innere Entwicklung des jungen Staatswesens vollzog sich nicht immer friedlich.
Von Anfang An bestand ein Gegensatz zwischen den Südstaaten, die überwiegend von reichen
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich England Vereinigten_Staaten Europa Louisiana Florida Texas Kalifornien Alaska Spanien Marianeninsel_Guam Kuba
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gebaut und zeigen im Äußern wie in der innern Einrichtung große Übereinstimmung.
Sie sind der Mehrzahl nach klein, 2—3 Fenster breit und 2—3 Stockwerke hoch, da der
Amerikaner wie der Engländer und Holländer gern für sich allein wohnt. Daneben
befinden sich aber, besonders in 'den Großstädten, Riesenhäuser, die alles, was die Alte
Welt an solchen Bauten bietet, weit hinter sich lassen (S. 281).
a) Die nordatlantischen oder Neuenglandstaaten»
Maine (mehn), New Hampshire (nju hämschir), Vermont, Massachusetts
(mäfsätschußets), Rhode Island (röd eiländ), Connecticut (lonn6ktiköt).
Das Gebiet dieser Staaten ist größtenteils gebirgig, der Boden wenig fruchtbar, das
Klima ungünstig. 70 °/0 der Bodenfläche sind noch mit Wald bedeckt. In den 3 s. Staaten
hat sich eine bedeutende Industrie entwickelt. Daher gibt, es hier auf kleinem Raum eine
ansehnliche Zahl großer Städte. Boston (600000 E.), unter der Breite Roms, ist nächst
Neu-Uork die bedeutendste Seehandelsstadt der V. St. Dicht dabei Cambridge skehmbridsch,
105000 E.) mit der berühmten Harvarduniversität. Prövidence (225000 E.) hat bedeutende
Industrie, Portland (60000 E.) im N. ist ein wichtiger Handelsplatz, der von Kanada
als Winterhasen benutzt wird, wenn der St. Lorenzstrom zugefroren ist.
d) Die mittelatlantischen Staaten.
Neu-Aork, New-Jerfey (nju dschörfe), Pennfylvanien, Delaware (delewär),
Maryland und das Bundesgebiet Kolumbia.
Sie reichen vom Hudson bis zum Potomac und nach N.-W. bis zum Erie- und
Ontariosee. Die reichen Bodenschätze, namentlich Pennsylvaniens, und die günstige Ver-
kehrslage haben sie zum Hauptgebiete der Industrie und des Handels gemacht.
Die Küste hat nicht nur gute Häsen, sondern von hier aus ist auch die Verbindung nach
dem Innern am leichtesten; denn die Neuenglandstaaten liegen zu weit nach N., im S.
aber bildet das Alleghanygebirge einen schwer zu überschreitenden Wall (S. 262). Daher
ist an der Küste eine ganze Reihe großer Handelsstädte entstanden und dahinter eine
Menge von Mittelstädten, die hauptsächlich vom Überlandverkehr leben, während Penn-
sylvanien das Land der großen Industriestädte ist.
Weitaus an erster Stelle steht Nen-Aork (4,8 Mill. E.) an der Mündung des
Hudson. an einer vor;üalick>en. vor dem Seegang qpsrfiiifeteit und den größten Schiffen zu-
gänglichen Bucht. Es ist nicht nur durch die an Volkszahl größte, sondern auch durch
^eine Industrie und seinen Handel bedeutendste Stadt, die eigentliche Hauptstadt der V. St.
Wegen V„ Mill. Arbeiter sind in den Fabriken tätig; durch seine mehr als 100 Banken
beherrscht es den Geldmarkt der Union; von dem gesamten Außenhandel geht'fast die
Hälfte durch seinen Hasen, und 3/4 aller Einwanderer betreten hier das Land i19n über
600000). 24 Eisenbahnlinien geben strahlenförmig von Neu-Po^ «n ffnnnl ver-
bindet es mit dem Eriesee. ein anderer mit dem St. Lorenzstrom. und mehr als
70 überseeische Dampferlinien laufen im Hafen zusammen. Seiner Bevölkerung nach ist
es eine Weltstadt im wahrsten Sinne des Wortes. In Neu-Aork wohnen fast soviel
Deutsche wie in Hamburg (1900: 786000, davon waren 332000 in D. geboren), mehr
Iren als in Dublin und Belfast zusammen (726000), 1/i Mill. Russen, 220000 Italiener,
200000 Schotten usw.
Das eigentliche Neu-Aork liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Hudson und dem
East River (!st rlwer), einem schmalen Meeresarme, der die Insel Long Island (long
eiländ) vom Festlande trennt. Ans dieser Insel, Neu-Aork gegenüber, hat sich die jetzige
Vorstadt Brooklyn (bruklin, 400000 E.) entwickelt. Beide sind durch drei gewaltige
Hängebrücken, wahre Wunderwerke der Technik, durch gewaltige Dampsfähren und jetzt auch
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Extrahierte Ortsnamen: Maine Vermont Massachusetts Rhode_Island Connecticut Boston Portland Kanada Neu-Aork New-Jerfey Maryland Neu-Aork Hamburg Dublin Belfast Neu-Aork Brooklyn
— 282 —
biet hinein, auf der Halbinsel zwischen dem Michigan- und dem Oberen See befinden sich
sehr ertragreiche Kupserlager, und die Randgebiete des Oberen Sees enthalten die er-
giebigsten Eisenlager der Union. Neben der blühenden Landwirtschaft spielen darum
Berabau. Industrie und Verkebr eine wichtige Rolle; das Eisenbahnnetz hat hier
seine größte Dichte. Nirgendwo hat sich ein Ländergebiet so rasch entwickelt wie hier,
nirgends sind große Städte so Pilzartig rasch entstanden wie hin:. Chicago, dessen Bevöl-
kerung 1831 nur 100 Köpfe betrug, zählt jetzt 2,2 Mill. E., Minneapolis, das erst 1852
gegründet wurde, 300000, und eine ähnliche Entwicklung haben noch mehrere andere
Slädte durchgemacht.
Chicago (schikägo, 2,2 Mill. E.), am Südwestende des Michigansees, verdankt seine
rasche Entwicklung besonders günstigen Umständen. Es liegt im Herzen der Union, am
innersten Winkel des amerikanischen „Süßwassermeeres", das durch den St. Lorenzstrom
und den nach Neu-Aork führenden Eriekanal mit dem Atlantischen Ozean, durch den
Jllinoiskanal mit dem Mississippi in Verbindung steht. So vereinigt es die Vorzüge einer
Binnenstadt mit der eines Seehafens. Dazu kommt weiter, daß alle Verkehrswege vom
N.-O. der Union nach W. den weit nach S. ausgreifenden Michigansee umgehen und so in
Chicago zusammentreffen müssen, von wo sie dann wieder strahlenförmig auseinandertreten.
So ist es nur natürlich, daß Chicago zum Mittelpunkte und Stapelplatz der an Erzeug-
nissen des Ackerbaus, der Viehzucht und des Bergbaus überreichen Landschaften werden
mußte. Nicht weniger als 35 Eisenbahnlinien laufen hier zusammen, und der Schiffsver-
kehr erreicht fast den von Neu-Aork. Chicago ist^er^erste^etreidemarkt und einer der
ersten Viehmärkte der Erde. Jährlich werden 3—4 Mill. Rinder, 7—8 Mill. Schweine,
3—4 Miß. Schafe und 100000 Pferde aufgetrieben. Großartig und weltberühmt sind die
Schlächtereien der Stadt, in denen etwa 3/4 der angeführten Tiere geschlachtet werden.
25000 Arbeiter sind dabei beschäftigt, und der Wert der versandten Fleischwaren geht ins
Ungeheure. Chicago ist auch ein Hauptplatz für den Holzhandel und der Sitz einer be-
deutenden Eisen- und Stahlindustrie.
N. von Chicago, am Westufer des Sees, Milwantee (miluüki, 375000 E.) mit bedeuten-
dem Getreide- und Mehlhandel, Eisenindustrie und den größten Bierbrauereien der Erde.
Fast 3/4 der Bewohner sind Deutsche. An dem den Huronen- mit dem Eriesee verbindenden
Flusse Detroit (betreut, 470000 E.), ebenfalls eine bedeutende Industrie- und Handels-
stadt. Dasselbe gilt von Cleveland (560000 E.) am Eriesee, das durch einen Kanal
mit dem Ohio verbunden ist. Cineinn-lti (365000 E.) ist bekannt durch seine großen
Sckweinefchläcbtereien. die die von Chicago noch übertreffen und die ihm den Namen
Porkopolis (Schweinestadt) eingetragen haben. Lonisville (225000 E.), weiter abwärts
am Ohio, ist einer der bedeutendsten Tabaksmärkte der Erde. Indianapolis (235000 E.)
hat bedeutenden Handel mit Getreide und Vieh und ebenfalls große Schlächtereien.
d) Die westlichen Binnenstaaten.
Missouri, Iowa (eiowe), Minnesota, Nord- und Süddakota, Nebraska
und Kansas.
Diese w. vom Mississippi bis zum Felsengebirge gelegenen Staaten umfassen Haupt-
sächlich das Gebiet der Prärien. Der O. bis etwa zum 100. Meridian enthält aus-
gezeichnetes Getreideland, während das regenarme Vorland des Felsengebirges noch als
öde Steppe daliegt und höchstens zur Viehzucht benutzt wird. Die Hauptsiedlungen liegen
am Mississippi und am Missouri.
Am oberen Mississippi, einander gegenüberliegend, St. Panl (215 000) und
Minne-cholis (300000 E.). Hier ist der Endpunkt der Schiffahrt auf dem Mississippi,
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Extrahierte Ortsnamen: Michigan- Chicago Minneapolis Chicago Neu-Aork Atlantischen_Ozean Chicago Chicago Chicago Chicago Chicago Milwantee Huronen- Cleveland Eriesee Ohio Chicago Ohio Indianapolis Iowa Minnesota Nebraska Missouri Mississippi
— 284 —
k) Die Hochlandstaaten.
Montana, Idaho, Wyoming (weioming), Kolorado, Utah (jüta), Nevada,
Neu-Mexiko und Arizona.
Die unwirtlichen Landschaften sind sehr dünn bevölkert (0,7 auf 1 qkm). Ansied-
lungen finden sich nur an oder in der Nähe der wenigen Eisenbahnen, die das Hochland
durchqueren, und in den Gebieten des Bergbaus. Die einzige Großstadt ist Denver
(210000 E.) in Kolorado, am Ostabhang des Felsengebirges. Es ist der Sammelpnnlk^der
Erzeugnisse eines wichtigen Bergbaubezirks und hat aroße Schmelzbütten. Am Großen
Salzsee die Salzseestadt (Salt; Lake City [[ölt lök ßitti], 95000 E.). Sie ist von der
Sekte der Mormonen, die aus den übrigen Staaten vertrieben wurden, in völlig öder
Gegend an der Ostseite des Sees gegründet worden. In unablässiger fleißiger Arbeit
hat man durch die Gebirgsbäche den salzhaltigen Boden ausgelaugt und in ertragreiches
Acker- und Wiesenland verwandelt. Die Stadt ist ein wichtiger Haltepunkt der ersten Über-
landbahn, die ihr ein rasches Emporblühen brachte, und hat jetzt auch ansehnliche Industrie.
g) Die pazifischen Staaten.
Washington (uüschingt'n), Oregon, Kalifornien.
Sie umfassen die waldreichen Hochgebirgslandschasten der Sierra Nevada nebst den
vorgelagerten Küstenketten und Teile des innern Hochlandes. Die größeren Täler, vor allem
das große Kalifornische Längstal (S. 257), sind von ausgezeichneter Fruchtbarkeit, erzeugen
Weizen, Wein und Südfrüchte, und die Gebirge sind reich an Gold, Quecksilber
und Kupfer.
Die größte Stadt ist San Franziska (420000 E.) in Kalifornien. Sie liegt an
einer großen und tiefen Bucht, die durch das „Goldene Tor" mit dem Ozean in Verbin-
dung steht und den einzigen Ausgang des Kalifornischen Tales zum Meere bildet. Die
Stadt steht auf unsicherem, erdbebenreichem Boden und ist schon zweimal, zuletzt 1908,
gänzlich zerstört worden, hat sich aber infolge ihrer günstigen Lage immer wieder rasch zu
neuer Blüte entwickelt. Sie ist die erste Handelsstadt Amerikas am Großen Ozean, der
Endpunkt von^ Überlandbahnen, reich durch die Goldschätze der nahen Gebirge und die
großartige Fruchtbarkeit der großen Talebenen, die gewaltige Mengen von Weizen, Wein,
Obst und Südfrüchten zur Ausfuhr liefert. Von den Bewohnern der Stadt sind etwa
70000 Chinesen. An der Südküste Kaliforniens, in obst- und weinreicher Gegend, die
zugleich Erdölquellen enthält, Los Angeles (320000 E.). Am untern Kolumbia ist
Portland (210000 E.), am Pugetsund Takoma (85000 E.) rasch emporgeblüht.
Iii. Mexiko.
(2 Mill. qkm, fast 4 mal so groß wie das D. R., 15 Mill. E., 8 auf 1 qkm).
Bodengestalt. Mexiko umfaßt das s. Dreieck Nordamerikas und einen Teil
Mittelamerikas mit der Halbinsel Aukatan. Es gehört fast ganz dem Ge-
biete der Kordilleren an. Seinen Kern bildet ein Tafelland, das sich an die
Koloradohochfläche (S. 259) anschließt und von 1200 m im N. bis auf 2200 m
im S. ansteigt. Randgebirge, die sich im S. vereinigen, Fortsetzungen der
Sierra Nevada und des Felsengebirges, schließen es von drei Seiten ein. Diese
Gebirge erheben sich im allgemeinen nur unbedeutend über das innere Hochland,
aber sie enthalten, besonders in ihren f. Teilen, mächtige, teils erloschene, teils
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de Beers-Gefellfchaft zu vereinigen (1888), die seitdem den Abbau mit allen technischen
Hilfsmitteln der Neuzeit betreibt. „Man hat berechnet, daß bis zum Jahre 1901 Süd-
afrika allem während eines knappen Menschenalters mehr als */5 aller auf der Welt jemals
gewonnenen Diamanten geliefert hat." 1906 erreichte die Ausbeute den Wert von 135,
1907 von 180 Mill. M. 1895 fand man einen riesigen, roh 200 g wiegenden Diamanten,
den man zu Ehren des 60 jährigen Regierungsjubiläums der Königin Viktoria als
Jubiläumsdiamanten bezeichnet hat. Er wog geschliffen noch 49 g und übertraf nicht
bloß an Größe, sondern auch an Glanz und „hellem Wasser" alle bisher bekannten
Diamanten. Sein Wert wird auf 8 Mill. Mk. geschätzt. Er wird aber noch weit über-
troffen durch einen 1905 in Transvaal entdeckten, der den vierfachen Umfang, etwa Faust-
große, hat. Transvaal hat ihn aus Dankbarkeit für die ihm verliehene freie Verfassung
aufgekauft und dem Könige von England zum Geschenk gemacht.
Kohlen finden sich hauptsächlich in Transvaal und Natal, in geringeren Mengen
auch im ö. Kapland und iu Südrhodesia. Ihr Vorkommen ist aber nicht so bedeutend,
daß sich an ihren Fundorten größere Jndustriebezirke wie in Europa entwickeln könnten.
Wichtig sind sie insbesondere für die Versorgung der Südafrika anlaufenden Dampfer.
1908 wurden in Transvaal 2,7, in Natal 1,7 Mill. t gefördert. Der Hauptfundort für
Kupfer ist das w. Kapland, s. vom Oranjefluß (Klein-Namaland). Eine Eisenbahn ver-
bindet jetzt den Bezirk mit der Küste. In den Jahren 1904—7 wurden durchschnittlich
82000 t, 1908 109000 t Erze gefördert. Silber gibt es iu Transvaal und Rhodefia
(1908: 2350000 Mk.).
Verkehr und Handel. In früheren Zeiten vollzog sich der Verkehr aus-
schließlich auf Lasttieren und Wagen, die bei dem Mangel an ordentlichen Wegen
außerordentlich schwer und klobig gebaut waren und von 12—20 Ochsen
gezogen wurden. Die Engländer haben aber, um das Land zu erschließen,
Großartiges im Bau von Verkehrswegen geleistet.
Drei Eisenbahnlinien gehen von der Südküste aus nach N. und verzweigen sich
im Junern nach W. und O. Die eine verläuft von der Kapstadt an erst ö., dann nö.,
berührt in der Nähe des Vaal die Diamantenstadt Kimberley, weiterhin Maseking
und die Goldstadt Bulawayo, weudet sich dann nach N.-W., überschreitet bei den
Vikloriasällen den Sambesi und reicht jetzt bis Katanga im Kongostaat. Sie bildet
einen Teil der geplanten Überlandbahn, die die Kapstadt mit Kairo verbinden soll und
von N. her bis Khartum vorgerückt ist. Der Ausgangspunkt der zweiten Linie ist Port
Elisabeth. Die Bahn verläuft über Bloemfontein im Oranjefreistaat, Johannis-
burg, Pretoria und endet bei Pietersbnrg. Von Johannisburg und Pretoria führen
Seitenlinien nach Durban und Lorenzo Marques (S. 76). Die dritte Linie zieht von
East London nw. und vereinigt sich mit der zweiten Linie. Die Gesamtlänge der
Bahnen in Britisch-Südasrika betrug 1910: 15500 km.
Der Außenhandel hatte 1911 einen Wert von 1795 Mill. Mk. (A. 1098, E. 697).
Es wurden ausgeführt: Gold (752 Mill. Mk.), Diamanten (166), Wolle (78), Straußen-
federn (44), Häute und Felle (24).
Siedlnngen. Die Hauptform der Anfiedlung ist die zerstreut liegender Einzelsarmen,
die mit Stacheldrahtzäunen gegeneinander abgegrenzt sind. Eine solche Farm besteht aus
einem Wohnhaus mit Garten und im besten Falle noch aus einigen Scheunen. „Die
Heimstätten — so nennt sie dcr Bur — liegen oft stundenweit voneinander entfernt, und
das Leben der Besitzer ist das denkbar einfachste, einsamste und eintönigste. Als Mittel-
punkte der Kultur haben sich auf dem Lande kleine Städtchen entwickelt, die die Farmer
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth Lorenzo_Marques
Extrahierte Ortsnamen: Transvaal Transvaal England Transvaal Südrhodesia Europa Transvaal W. Kapstadt Kimberley Katanga Kapstadt Kairo Khartum Pretoria Johannisburg Pretoria Durban London Britisch-Südasrika
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Die Industrie ist besonders im S.-O. entwickelt, wo die Wasserkräfte des
Niagarafalls und des Lorenzstromes ausgenutzt werden. Sie verarbeitet vorwiegend
die Rohstoffe des Heimatlandes. Von Bedeutung sind die Getreidemühlen,
die Sägewerke und Holzstosfabriken, die Gerbereien, Webereien und
Fabriken zur Herstellung von Maschinen und landwirtschaftlichen Geräten.
In wie rascher Entwickelung sich die Industrie befindet, erhellt aus der Tatsache,
daß der Wert ihrer Erzeugnisse in den Jahren von 1901—1906 von 285 auf
710 Mill. Mk., die Ausfuhr von 166 aus 242 Mill. Mk. gestiegen ist.
Dem Verkehr dienen zahlreiche Eisenbahnen, die in den ö. Provinzen ein
dichtes Netz bilden und 1911 eine Gesamtlänge von 41 000 km hatten (D. 62 000).
Abb. 48. Getreidespeicher (Elevator) in Port Arthur am Oberen See.
Er ist 150 m lang, 50 m hoch und saßt 190000 t.
Die wichtigste Linie ist die 1886 eröffnete Kanadische Pazifikbahn, die
Montreal mit Vanconver verbindet und 4650 km lang ist. Durch sie sind erst
die w. Gegenden der Besiedlung erschlossen worden. Sie ist aber auch wichtig
für den Durchgangsverkehr von Europa nach Ostasien. Die Fahrt dauert
90—100 Stunden. Eine zweite Überlandbahn führt n. am Winnipegsee entlang.
Hoch entwickelt ist die Binnenschiffahrt. Allein die Wasserstraße vom Ostende
des Oberen Sees bis zur Mündung des St. Lorenzstroms hat eine Länge von
3600 km und ist besonders wichtig für den Getreideversand (Abb. 48).
Der Außenhandel hat sich infolge der raschen Entwicklung des Landes in der
Zeit von 1901—1911 verdoppelt und hatte in dem letztgenannten Jahre einen Wert von
3231 Mill. Mk. (A. 1248, E. 1983). Fast 9/10 entfallen auf England und die Vereinigten
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Extrahierte Personennamen: Arthur
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ostasien Winnipegsee England