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1. Die Weltgeschichte - S. 22

1835 - Mainz : Kupferberg
22 Karthager. ^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros, Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen. Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite- riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos (Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi- schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz, Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re. Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina: Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc. * Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes und anderer Metalle. Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift (durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst, Astronomie rc. Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo (Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter. §. 9. Karthager (Karchedonier). I. Von der Entstehung des Staates bis zum An- fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis 480 v. Eh. G. ^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen zu Eroberungen.

2. Die Weltgeschichte - S. 29

1835 - Mainz : Kupferberg
Vorder-Asien. 29 mit den Sakern und Lydern unter Alyattes (Frieden) undv.c.g stirbt, nachdem er Medien zur höchsten Blüthe emporgehoben. Astyages unterwirft sich durch seinen Enkel Kyros 585. Armenien und Babylonien (554); wird aber bald darauf selbst von demselben mit Hilfe des Harpagos bei Pasargadä 550. geschlagen und mit Medien den Persern unterworfen. Die Religion der Meder ist die magische, durch Zoroaster gereinigte Verehrung der Elemente (Feuer, Licht); die Priester (Magier) sind im alleinigen Besitze der Weisheit: Sternkunde; Opfer auf freien Anhöhen; Unterhaltung des heiligen Feuers. Die Könige herrschen despotisch; die Satrapen in den Provinzen haben Richter neben sich re. Das Volk ist im höchsten Grade roh (Behandlung der Kranken; Vergiftung der Pfeile durch Naphtha re.). §. 13. Vorder-Asien. # In der Urzeit breitet sich hier vorzüglich der pelas- gische Stamm allmälig aus. Unter den vielen Völker- schaften erhebt sich dke lydische als vorherrschend, bis auch sie mit den übrigen durch Kyros ihren Untergang findet. 1. Phrygien ist bekannt durch seinen Metallreichthum, seine Götterdienste: Vergötterung der Heroen, der Natur- krafte und Himmelskörper, Verehrung der Kybele durch ihre Priester, die Kybelen (Kureten), Kabiren; ferner durch den Reichthum seiner Könige, unter welchen fünf Midas und zwei Gordios genannt werden. Pflugwagen, dem Zeus geweiht, mit dem gordischen Knoten zu Gordion. Gegen 600 v. Eh/Lydien und 546 Persien unterworfen. Die Phrygen werden als feig, knechtisch, üppig und dumm geschildert; Ackerbau, Bergbau und Viehzucht war frühe ihnen eigen. 2. T r o a s hat nur mythische Geschichte: Teukros und Dardanos werden als Stammväter der Teukrer und Dar- daner genannt, ein Enkel des letzteren ist Tros, der Erbauer Troja's. Ein Rachekrieg der Troer unter Ilos, gegen Tánta- los , den Herrscher von Sipylos, veranlaßt die Flucht der Pelopiden nach Griechenland und spater den Ausbruch des

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 329

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 329 — von Panama und entdeckte so den Großen Ozean, den er, da er von N. kam, als Südsee bezeichnete. 1520 endlich durchfuhr Magell an die nach ihm benannte Straße im S. des Erdteils, durchsegelte den Großen Ozean und gelangte zu den Philippinen. Erst dadurch wurde endgültig festgestellt, daß die bisher entdeckten Länder nicht zu Asien gehörten, sondern einen eignen Erdteil bildeten. Auch das Innere der Neuen Welt wurde bald näher bekannt. Cortez eroberte 1519—21 mit einer Handvoll Leute Mexiko (S. 288), Pizarro 1525—35 Peru. Nach und nach wurde dann ganz Mittel- und Südamerika von Spaniern und Portugiesen in Besitz genommen. Um die wissenschaftliche Erforschung hat sich in späterer Zeit besonders Alexander von Humboldt, verdient gemacht, der von 1799—1804 Mexiko und das n.^Sudämerika bereiste. Die Kenntnis Nordamerikas wurde stückweise durch die immer weiter nach W. vordringenden Ansiedler erschlossen. E. Die Polarländer. Außer den fünf Erdteilen enthält die Erde noch große Landgebiete im Um- kreise der beiden Pole: die Polarländer. Die der n. Halbkugel bestehen aus einer Anzahl größerer und kleinerer Inseln, die ein den Pol umgebendes tiefes Meer umschließen, während sich auf der Südhalbkugel eine große, zusammen- hängende Landmasse findet. Die Polarländer sind von eigenartiger Beschaffen- heit, die hauptsächlich in ihrer Stellung zur Sonne begründet ist. Innerhalb der Polarkreise dauert überall der längste Tag und die längste Nacht mehr als 24 Stunden, und diese Dauer wächst stetig bis zu den Polen hin, wo die Sonne ununterbrochen ein halbes Jahr über und ein halbes Jahr unter dem Gesichtskreise bleibt (I, S. 11). Daraus ergeben sich eigentümliche klimatische Verhältnisse. Während der langen Polarnacht herrscht beständig bittere Kälte, die 40, 50 und mehr Grad erreicht, und auch im Sommer beträgt die Wärme nur wenige Grad über 0. Denn wenn auch die Sonne Wochen- und monate- lang ununterbrochen scheint, so steigt sie doch niemals hoch am Himmel empor. Ihre Strahlen fallen stets sehr schräg auf und vermögen daher nur wenig Wärme zu spenden, die zudem noch größtenteils von den auftauenden Eis- und Schneemassen verbraucht wird. Nur verhältnismäßig kleine Landflächen werden auf kurze Zeit von diesen befreit; der weitaus größere Teil ist dauernd von einer Eisdecke überzogen, die an manchen Stellen eine Mächtigkeit von mehr als 1000 m erreicht. Von diesem Inlandeise fließen gewaltige Gletscher zum Meere hinab und schieben sich immer weiter in das Wasser hinein, bis dessen Auftrieb schließlich so stark wird, daß die Eismassen von unten her durchbrechen. Die abgelösten Stücke treiben nun als Eisberge auf dem Meere umher und gelangen mit den Strömungen in wärmere Gegenden, wo sie sich allmählich auflösen. Es sind oft Klötze von gewaltiger Größe, die 30—100 m über den Meeresspiegel emporragen, während sich eine 7—8 mal so große Eismasse unter Wasser befindet (Abb. 63). Die Eisberge bilden eine große Gefahr für die Schiffe, da sie durch die Abkühlung der Luft oft dichte Nebel veranlassen,

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 404

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 404 — Handel gewinnen beständig an Bedeutung und erlangen in manchen Staaten das Ubergewicht über die Landwirtschaft. Darauf beruht die Unterscheidung von Ackerbau- und Industrie- und Handelsstaaten (Rußland, China — Belgien, England, Holland). Erst bei solchen Völkern, wo Güter im Überfluß erzeugt werden und nicht alle Kräfte für den Erwerb der notwendigsten Lebensbedürfnisse in Anspruch genommen werden, können Wissenschaft und Kunst rechte Pflege finden, können freiheitlich geordnete Staaten entstehen. Man kann in der Gegenwart einen morgenländischen und einen abendländischen Kulturkreis unterscheiden. Zu jenem gehören als Hauptvölker die Inder, die Chinesen und die Japaner. Bedeutend höher entwickelt ist die abendländische Kultur. An der Spitze stehen die germanischen Völker; rückständiger sind, abgesehen von den Franzosen, die Romanen und die Slawen. 6. Die Erde als Weltkörper, a) Die Erde. Größe und Gestalt der Erde (I, S. 1—5). — Das Linienuetz der Erde (I, 6—9). — Die Achsendrehung der Erde; Entstehung von Tag und Nacht (I, S. 5—6). — Die Bewegung der Erde um die Sonne, a) Die scheinbare Bewegung der Sonne (I, S. 10) — b) Die Zonen und die Jahreszeiten (I, S. 11—14). c) Die wirkliche Bewegung der Erde. Wie die tägliche Bewegung der Himmelskörper um die Erde nur Schein ist (I, S. 6), so beruht auch die jährliche Bewegung der Sonne (I, S. 16) auf einer Täuschung. In Wirklichkeit bewegt sich die Erde um die Sonne, wie Kopernikus (-f 1543) zuerst festgestellt hat. Innerhalb eines Jahres durchläuft sie eine dem Kreise sich nähernde ellipsenförmige Bahn, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. Aus dieser Bewegung, die man als die Revolution der Erde bezeichnet, erklärt sich der Wechsel der Jahreszeiten und der Tageslängen. Zur Veranschaulichung diene die Abbildung 79, die die Erde in vier verschiedenen Stellungen auf ihrer Jahresbahn um die Sonne zeigt. Zunächst ist zu beachten, daß die Erdachse nicht senkrecht, sondern schräg zur Erdbahn steht und zwar um 231/2° von der senkrechten Richtung abweicht, und ferner, daß die Erde bei ihrem Umlauf um die Sonne diese Richtung stets beibehält. Daraus ergibt sich, daß in der einen Hälfte des Jahres die n., in der andern die s. Hälfte der Erdachse gegen die Sonne hin geneigt ist und daß darum auch in der einen Jahreshälfte die n., in der andern die f. Erdhälfte stärker beleuchtet und erwärmt werden muß. Am 21. März (Abb. oben) ist die Stellung der Erde so, daß ihre Strahlen senkrecht auf den Äquator fallen; die Beleuchtungsgrenze geht durch die beiden Pole (I, S. 11) und halbiert alle Breitenkreise. Daher haben auf der ganzen Erde, die Pole ausgenommen, Tag und Nacht dieselbe Dauer. Es ist die Zeit der Tag- und Nachtgleiche (Äquinoktium). Die n. Halbkugel hat Frühlings-, die s. Herbstanfang. Vom 21. März ab neigt sich die Nordhalbkugel täglich mehr der Sonne zu; ein immer größeres Gebiet um den

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 301

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 301 — lerische Erzeugnisse. In der Metallbearbeitung übertrafen die Peruaner alle andern Völker Amerikas. Man hämmerte nicht bloß gediegenes Kupfer, sondern verstand auch Metalle durch Schmelzen aus Erzen zu gewinnen und durch Mischung von Kupfer und Zinn eine gute Bronze herzustellen. Daraus wurden Äxte, Messer mit Griffen und gezackte Keulenknäufe hergestellt. Aus Gold und Silber machte man Schmucksachen. Die Be- völkerung wohnte in Dörfern und ummauerten Städten. Die Häuser waren aus unregel- mäßig-vieleckigen Steinblöcken erbaut, „die so haarscharf ineinandergefügt waren, daß man nicht einmal ein Messer in die Fugen stecken konnte". Unter den Bauwerken zeichneten sich die Tempel durch Größe und Schönheit sowie durch reichen Goldschmuck aus. Die Religion bestand in der Verehrung der Sonne und des Inka, der als Sohn der Sonne galt. Im Abb. 59. Stufenförmig angelegte Felder im Jnkalande. Sonnentempel zu Kuzko, der Hauptstadt, befand sich als Sinnbild des Gottes eine große, strahlenumgebene Goldscheibe, und zu den Seiten saßen die Mumien der verstorbenen Herrscher. Daneben wurden auch noch andere Götter und die Ahnen verehrt. Der Gottes- dienst, der von einer zahlreichen Priesterschaft besorgt wurde, bestand in der Darbringung von blutigen und unblutigen Opfern. Neben den Priestern spielten Zauberer, Wahrsager und Eingeweidebeschauer eine einflußreiche Rolle. Eine besondere Erwähnung verdienen noch die staatlichen Einrichtungen. Der König besaß als Sonnensohn unumschränkte Gewalt, der ganze Grund und Boden war Staats- eigentum. Ein Drittel war dem Inka, ein Drittel den Priestern und ein Drittel dem Volke zur Nutznießung überwiesen. Alljährlich wurde das Volksland unter Berücksichtigung der Kopfzahl der einzelnen Familien neu verteilt. „Die Bebauung erfolgte nach einem Feste, bei dem der Inka auf einem heiligen Felde die Arbeit selbst eröffnete, in gemein- samer Fronarbeit des Volkes, und zwar wurde zuerst das Land der Priester, dann das

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 396

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 396 — nach Schottland, Norwegen und Böhmen verspürt und verbreitete sich über Vis der ganzen Erdoberfläche. Die Erschütterungen geben sich oft nur als leises Beben und Erzittern kund. In andern Fällen bemerkt man ein Schwanken des Bodens, die Fensterscheiben klirren, und Gegenstände, die an der Decke des Zimmers hängen, geraten in pendelnde Bewegung. Wo aber Erdbeben mit großer Gewalt austreten, da gehören sie zu den schrecklichsten und ver- derblichsten aller Naturerscheinungen. Ost ohne jedes Vorzeichen hört man plötzlich ein Rollen wie von fernem Donner oder dem Abfeuern eines Geschützes, und noch ehe man sich darüber Rechenschaft geben kann, verspürt man einen heftigen Stoß, dem gewöhnlich in kurzen Zwischenräumen noch mehrere leichtere folgen. Man fühlt den Boden auf- und abschwanken, „wie wenn eine Wellenbewegung, wie die Dünung des Meeres, unter uns hindurchginge". Schornsteine und Häuser wanken hin und her, bekommen Risse und stürzen unter krachendem Getöse zusammen. An manchen Stellen öffnet sich die Erde und schließt sich wieder; es entstehen Erdspalten, an denen sich große Schollenstücke ost um mehrere m gegeneinander verschieben. Mitunter sinken große Landflächen ein und werden vom Meere überdeckt. Ereignet sich ein Beben im Meere, so werden gewaltig«', 10—20 m hohe Flutwellen erzeugt, die sich verheerend über die Küstenlandschaften ergießen (Iv, S. 147, 173). Das alles ist das Werk einiger Augenblicke. Bei dem furchtbaren Erdbeben in Lissabon (1755) kamen 60000 Menschen ums Leben; 1783 wurden in Kalabrien mit einem Stoße 109 Städte und Dörfer zertrümmert und 32 000 Menschenleben vernichtet, und noch viel furchtbarer war das Beben vom Jahre 1908, das neben vielen andern Orlen die großen Städte Messina und Reggio vollständig zerstörte und gegen 200000 Menschen unter den Trümmern begrub. Die Erdbeben haben verschiedene Ursachen, und man unterscheidet danach 3 Arten: Einsturz-, vulkanische und tektonische Beben. Die Einsturzbeben sind auf den Einsturz unterirdischer Hohlräume, wie solche z. B. vom Wasser ausgewaschen werden, zurückzuführen. Sie ereignen sich besonders häufig in Gebieten leicht löslichen Gesteins, namentlich in Kalklandschaften, wie im Karst (Iii, S. 70). Sie erstrecken sich gewöhnlich nur über kleine Gebiete, können aber trotzdem sehr verderbliche Wirkungen haben. Die vnlka- nischen Beben stehen mit Vulkanausbrüchen in Verbindung und werden wohl durch die dabei stattfindenden Dampfexplosionen hervorgerufen. Die Erschütterungen sind meist auf die nächste Umgebung des Feuerbergs beschränkt. Die tektonischen Beben werden durch Verwerfungen und Faltuugen der Erdrinde verursacht. Die ungeheuren Pressungen und Spannungen, die durch die Einschrumpfung der Erde in den Gesteinsschichten entstehen, lösen sich plötzlich durch Biegungen und Brüche und rufen wie mit einem Ruck die gewaltigsten Erschütterungen hervor. Zu dieser Art gehören die meisten und größten Beben. Den Ausgangsort der Bewegung bezeichnet man als den Erdbebenherd. Er liegt meist in einer Tiefe von 10—40 km unter der Erdoberfläche. Die Erschütterung verbreitet sich wellenförmig nach allen Seiten, ähnlich wie eine Wellenbewegung, die um einen ins Wasser geworfenen Stein entsteht. Bei der Kugelgestalt der Erde wird natürlich die senk- recht über dem Ausgangspunkte liegende Stelle, das Epizentrum, zuerstund am stärksten von der Erschütterung ergriffen, die sich hier in aufwärtsgerichteten Stößen kundgibt. Je weiter ein Ort vom Epizentrum entfernt ist, in je spitzerem Winkel er also von der Bewegung getroffen wird, umsomehr geht diese in eine wellenförmige über, umfomehr verliert sie natürlich auch an Stärke. Die Geschwindigkeit, mit der Erdbeben sich fort- pflanzen, unterliegt großen Schwankungen, je nach der Beschaffenheit des Gesteins und der ursprünglichen Siärke der Bewegung. Man hat Geschwindigkeiten von 3 5 km, aber auch

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 384

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 384 — der Höhe nach N. und S. ab, während unten die kühlere Luft höherer Breiten zum Äquator hinströmt. Der obere Luftstrom, den man auch als Gegen- oder Antipassat bezeichnet, wird infolge der Kugelgestalt der Erde auf seinem Wege nach N. und S. auf einen immer engeren Raum zusammengepreßt. Die Luft verdichtet sich daher, wird schwerer und sinkt darum größtenteils wieder zur Erdobeisläche hinab. Das geschieht etwa zwischen dem 30. und 40.0 n. und s. Breite. Von hier aus strömt sie aufs Neue dem Äquator zu. So befindet sich also die Tropenluft zwischen dem Äquator und den 30.0 Breitenkreisen in einem beständigen Kreislaufe (Abb. 75). Zwischen den beiden Passaten, in den Gebieten des aussteigenden Luststroms, zieht sich rings um die Erde ein Streifen von etwa 6° mittlerer Breite, in dem Nuhe herrscht, die nur durch schwache, veränderliche Winde unterbrochen wird. Das ist der Wind- stillen- oder Kalmengürtel (calme = ruhig). Da die hier aufsteigende warme Lust stets große Mengen von Wasserdampf enthält, der sich in der Höhe verdichtet, so entstehen Nord- und Südwinde sind, sondern schräg auf den Äquator zuwehen. Es hängt dies mit der Achsendrehung der Erde zusammen. Wie jeder andre Körper, so nimmt auch die Luft an dieser Bewegung teil. Die Drehgeschwindigkeit ist naturgemäß am Äquator am größten und nimmt nach den Polen hin ab. Es ist ferner bekannt, daß ein Körper in einer einmal erlangten Bewegung mit gleicher Richtung und Schnelligkeit beharrt, so lange er nicht durch andre Kräfte abgelenkt und gehemmt wird. Daraus ergibt sich, daß eine Luslmasse, die von N. nach dem Äquator hinströmt, die wö. Bewegung, die sie am Ausgangspunkte hatte, beibehalten muß. Sie weht aber nun auf ihrem Wege über Gegenden, deren Dreh- geschwindigkeit immer größer wird. Infolgedessen muß sie hinter der wö. Bewegung der Erde zurückbleiben, die gleichsam unter ihr wegeilt, und die anfangs s. Bewegung geht in eine fw. über, der Nordwind wird zum Nordostwind und ebenso auf der f. Halbkugel der Südwind zum Südostwind. Bei den Gegenpassaten, die von Orten größerer zu solchen geringerer Drehgeschwindigkeit wehen, ist es natürlich umgekehrt; sie lausen der Erde voraus und werden auf der n. Halbkugel nach N.-O., auf der f. nach S.-O. abgelenkt. Die Ablenkung ist also auf jener immer nach rechts, auf dieser immer nach links gerichtet. Daraus ergibt sich als Regel: Infolge der Erdumdrehuug werden auf der Hordpo/ regelmäßig, gewöhnlich in den Nachmittags- stunden, furchtbare, mit den heftigsten Regengüssen verbundene Gewitter (Äquato- rialregen Iv, S. 38). Wie der auf- steigende Luftstrom am Äquator, so erzeugt die Passate nicht, wie man erwarten sollte,

8. Römische Geschichte - S. 10

1896 - Dresden : Höckner
— 10 — zu suchen, der mittleren bet drei nach der linken Flußseite gelegenen Anhöhen, an welcher die ältesten Heiligtümer und Kulte der Römer hasteten (Abschaffung der Wände, Stadtmauer im Viereck am Fuße des 52 m hohen Hügels: ältestes pomoerium der Roma quadrata). 2. Die 4 ersten Könige: das aristokratische Königtum. 1. Die dunkle und widerspruchsvolle Überlieferung über die Königszeit ist zusammengesetzt aus einheimischen Sagen und Mythen und einer von Griechen und späteren Römern willkürlich konstruierten Geschichtserzählung, welche für eine Reihe tmrhnnbener uralter Einrichtungen des religiösen, staatlichen und privaten Lebens die geschichtliche Entwickelung sucht. Sie gruppierte alles, was mau über biefe älteste Zeit zu wissen glaubte, um die Lebensgeschichte von 7 Königen, als ob Rom sein gesamtes Dasein und Wesen selbständig aus sich selbst erzeugt und nicht schon eine gewisse politisch-religiöse Ausstattung aus altitalischer Zeit mitgebracht habe. 2. In den beiden ersten Königen, Romulus und Ruma Pompilius, hat die Überlieferung die beiben Grunbelemente römischen Wesens personificiert, den kriegerischen Geist der Nation und ihren religiösen Sinn. Die beiben folgenben Könige, Tullns Hostilius und Aucus Marcius, sind nur schwächere Abbilder der beiden ersten. Der kriegerische Latiner Tullus Hostilius erscheint als der Ökist der Luceres, der friedfertige Sabiner Anens Marcius als der Stifter der Plebs. Somit repräsentieren bte 4 ersten Könige die 4 Hanpt-bestanbteile der alten Bevölkerung Roms, die 3 Stammtribus samt bet Plebs. 3. Romulus ist der Begründer der Berfafsnng (Gliederung des populus in Tribus und Kurien, Einsetzung des Senates und der Kunatvomitien u. s. w.) und des Kriegswesens (300 Reiter, Legion von 3000 Fnßsolbaten). Die Art seines Austrittes (Apotheose, vgl. Herkules) und die Jben-tificierung des göttlich verehrten Quirinus, der obersten Gottheit der quiritischen Sabiner, mit Romulus, dem Heros epo-nymos der palatinischen Römer, erscheint als Ausdruck der Verschmelzung beider Stämme zu Einer Nation. 4. Dem Friedensfürsten und Stifter des religiösen Cere-ntouialgesetzes Numa Pompilius (aus dem sabinischen Cures, Schwiegersohn des Titus Tatius) schrieb die Sage außer der Ergänzung der Gründungen des Romulus (Orbnung des Gruub-

9. Griechische Geschichte - S. 18

1896 - Dresden : Höckner
— 18 — Hafen- und städtereichen Landschaft Argolis, der Jnachusebene, gelegene Stadt Argos. 2. Ein festgeschlossener Einheitsstaat hatte sich noch nirgends gebildet, und die wachsende Zersplitterung der griechischen Stämme und Städte bedrohte das Hellenentum mit völligem politischem Zerfalle. Dagegen waren, abgesehen von dem sich immer schärfer ausprägenden Nationalbewußtsein allen Nichtgriechen („Barbaren") gegenüber, in der Mitte der hellenischen Welt mehrere durch die Volksreligion hervorgerufene oder geheiligte Einungen erwachsen, welche die zerstreute Nation wenigstens geistig zusammenhielten: a) Die älteste Form einer engeren Vereinigung verschiedener Gemeinwesen in größerem Umfange und ohne Rücksicht auf Stammesverwandtschaft war die der Amphiktyonie, ein Verband von Nachbarstaaten zu religiöser Festfeier um ein gemeinsames Heiligtum, zu desfeu Schutze und zur Begründung eines friedlichen Verkehrs. Am bedeuteudsteu wurde die Delphische Amphiktyonie, deren Bundesversammlungen im Frühling bei dem Tempel des pythischeu Apollo zu Delphi, im Herbst bei dem Tempel der Demeter zu Anthela (bei den Thermopylen) stattfanden. Jedes der zugehörigen 12 Völker, darunter Dorier und Joner, Thessaler, Böoter, Phoeier, Lokrer, hatte eine Doppelstimme und übte sein Stimmrecht durch Abgeordnete (Hieromnemonen und Pylagoren). Die Amphiktyonen verpflichteten sich eidlich, keine der amphiktyonischen Städte zu zerstören oder des fließenden Wassers, weder im Kriege noch im Frieden, zu berauben. b) Ein weitreichender politischer Einfluß ging feit den Wanderungen und Siegen der Dorier von dem religiösen Mittelpunkt dieser Amphiktyonie durch das Delphische Orakel aus. Schon seit uralter Zeit befand sich hier eine Kult- und Orakelstätte der Erdgöttin Gäa und des Poseidon. Der Kultus des Poseidon wurde dann wie anderwärts durch den des väterlicher und gesetzlicher waltenden Zeus und seines Sohnes Apollo, des reinigenden. Lichtgottes, verdrängt. Die Pythia, eine Jungfrau, später eine Matrone aus dem Bürger- oder Bauernstande, ließ sich auf einem bronzenen Dreifuß über dem Erdschlund im Adyton des Tempels nieder und verkündete, durch die aus der Tiefe dringenden betäubenden Dämpfe in prophetische Begeisterung versetzt, die oft abgerissenen und dunklen Aussprüche des Lichtgottes, welche von den fünf aus einer Anzahl alter Adelsgeschlechter Delphis ernannten „Heiligen" unter Vorsitz des Propheten in eine bestimmte, später gewöhnlich hexametrische Form gekrackt und den das Orakel Befragenden mitgeteilt wnrden. Auch wurde Delphi der Mittelpunkt eines bedeutenden Geldverkehrs, seitdem viele Gemeinden hier unter dem Schutze des Gottes große Schätze niederlegten (Schatzhäuser). c) Am belebendsten wirkten die vier großen National feste auf das hellenische Volksbewußtsein. Die bis zur höchsten kuustmäßigen Vollendnng gesteigerte Pflege körperlicher Übungen, ein hochgespannter Ehrgeiz und die heitere Freude am Schönen im Reiche der Natur und des Geistes machten die mit denselben verbundenen Wettkämpfe immer mehr zu einem Baude völkerrechtlicher Gemeinschaft unter den griechischen Staaten. Überdies bot neben der festlichen Lust das sichere Geleit des Gottesfriedens

10. Griechische Geschichte - S. 33

1893 - Dresden : Ehlermann
Zweite Periode. 8. berblick der die orientalischen Reiche. 33 legten sie die Festung Gades (Gadeskadix) an, am Gua-dalquivir lag die gold- und silberreiche Gegend Tarsis (Tartessus), wo sie zahlreiche Niederlassungen hatten (Sephilah Sevilla). Ihre Fahrten gingen selbst durch die Sulen des Herkules (Melkarth) nach der afrikanischen Westkste und zu den kanarischen Inseln, im Norden bis zu den Zinninseln"; fraglich, ob sie in die Ostsee eindrangen, um den kostbaren Bernstein einzutauschen. Karawanenhandel nach Mesopotamien, Armenien, Arabien und der Suez nach Memphis. Blte von Tyrus um icoo v. Chr. unter König Hiram, dem Zeit- und Bundesgenossen König Salomos. Fahrten nach Ophir (Indusmndung) von Hiram und Salomo gemeinschaftlich betrieben. 2) Gewerbe: Purpurfrberei, Weberei (Sidonische Gewnder), Erzguss, Glasarbeit, Bergbau, Baukunst (der Tempel zu Jerusalem von Hirams Baumeistern erbaut). 3) Handel Vertrieb ebensowohl der Produkte des eigenen Landes (Holz, Wein) und der Erzeugnisse ihres Ge-werbfleisses, wie der Waren fremder Lnder. Aus Armenien bezogen sie Zugtiere und Sklaven, aus Babylon Teppiche und Kleider, aus Arabien Weihrauch, Gewrze, Elfenbein, Ebenholz. Gold und Edelsteine lieferte Ophir (vgl. B. d. Könige I, 10), Gold und Silber Tarsis, Kupfer Cypern, Zinn die Zinninseln. Der gesuchteste Handelsartikel aber war die kostbare Purpurschnecke, deren Saft kein anderes Volk gleich ihnen zu verwerten verstand. 4) Religion Verehrung der Naturkrfte unter dem Bilde von Mann und Weib. Eine mnnliche (erzeugende) und eine weibliche (gebrende) Gottheit. Baal, der Sonnengott, auf Hhen verehrt. Als Stadtgott von Tyrus Melkarth (bei den Griechen Herakles). Sein Symbol zwei Sulen (die Sulen des Herkules. Vgl. die Sulen im Tempel zu Jerusalem). Aschera, die Erdgttin. Die schdliche Wirkung der Himmelskrper wird dargestellt durch Moloch, den Gott des Feuers und der sommerlichen Sonnenglut, und durch Astarte, die Mond- und Todesgttin. Baal und Moloch, und Astarte und Aschera erscheinen vielfach verschmolzen. Der Naturmythus von Adonis vergegenwrtigt die Krze des jungen Frhlings und des Menschenlebens. Fanatischer Dienst durch Menschenopfer, Selbstpeinigung und sinnliche Ausschweifung. Aufforderung des Elias an die Schultz, Griechische Geschichte. 3
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TM Hauptwörter (200)200

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