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1. Römische Geschichte - S. 43

1896 - Dresden : Höckner
— 43 — fragii et honorum) und vielfach auch feine eigene Gerichtsbarkeit hatten (praefecturae). Nach und nach jedoch haben auch sie, wie die einheimische Bevölkerung der Kolonien, das römische Üboiibürgerrecht erlangt. b) Satin er (nomen Latinum, socii nominis Latini). Hierzu gehörten außer einer Anzahl latinischer Städte die zahlreichen coloniae Latinae, ursprünglich vom Latinerbunde gegründete Kolonien und Glieder desselben, später von Rom allein (doch nicht bloß von römischen Bürgern) nach den außerlatiuischen Gebieten (zu neuen Städteanlagen) ausgehende Kolonien latinischen Rechtes (commercium u. conu-bium). Sie bilden selbständige Gemeinden (Münzrecht) und dienen als pere-grini in besonderen alae und cohortes. Die ihnen früher eingeräumte Vergünstigung, durch Übersiedelung nach Rom das römische Bürgerrecht zu erwerben, ist seit 268 auf die gewesenen Magistrate beschränkt worden, c) Bundesgenossen (civitates foederatae, socii). Die mchtlatmischen Bundesgenossen hatten sich ebenfalls ihre Selbständigkeit und zwar in einem besonderen Vertrag (foedus) bewahrt (Münzrecht, Befreiung vom Dienste in den Legionen, eigene städtische Verwaltung und Gerichtsbarkeit^ doch ist dieselbe meist durch einzelne Bedingungen beschränkt und ihre Stellung dadurch thatsächlich zu einer unterthänigen geworden. Alle waren zur Stellung einer ebenfalls vertragsmäßig festgestellten Anzahl von Hilfstruppen ober Schiffen und Matrosen verpflichtet. 2. Don dev Mnigung Italiens bis jnv Begründung dev römischen Welthevvschsft: Borne Wlüle ale Wepnblik. 264- 133 v. Chr. 1. Die (^rwerbunh der Vorherrschaft über die westlichen Mittelmeeri ander 264 - 200. Die karthagische Großmacht. 1. Karthago (von der alten Phönieierstabt Tyrus her im 9.Jahrh, gegrünbet: Sage von Dibo-Elissa) bankt seine Größe zunächst seiner für den Ackerbau wie für den Handel unvergleichlich günstigen Lage. Unter dem Gegenbruck des unaufhaltsam im Westen sich ausbreitenben Hellenentums gelangte die Stadt zu festerer politischer Gestaltung und erwarb nach und nach weite Strecken des libyschen Binnenlanbes, sowie die Herrschaft über alle anberen phönieifchen Pflanzungen Afrikas, weiterhin des ganzen westlichen Mittelmeerbeckens mit seinen Inseln (des. ©teilten u. Sardinien). 2. Als Haupt eines weitverzweigten Hanbelsstaates und Koloniesystems (befestigte Hanbelsstationen) hatte Karthago jeben Mitbewerb fremder Hanbels- und Seemächte in den westlichen Gewässern (Phokäer, Massa-lidten, Syrakusaner, Etrusker) zurückgedrängt und bamit eine Großmachtstellung zur See erlangt, mit der sich um 300 höchstens Ägypten unter den Ptolemäern messen konnte. Außer dem Warenumsatz mit dem Inneren Afrikas (Karawanen), wie mit den Küsten des westlichen Mittelmeers und den diesseitigen des atlantischen Oeeans und einem großen Teil des Zwischenhanbels zwischen dem Westen und Osten bilbeten eine hochentwickelte Jnbustrie, Bodenkultur und Viehwirtschaft (Sklavenarbeit), dazu die Tri-

2. Römische Geschichte - S. 56

1896 - Dresden : Höckner
— 56 — schaft (auch die Anlage von Bürger- und latinischen Kolonien in Campanien, Lncanicn und Brnttimn, Ackeranweisungen auf dem neuen ausgedehnten Staatsgut Samniums und Apuliens an die Veteranen) mußten sich auf die Dauer als unzulänglich erweisen. 3. Unter den Folgen des 17 jährigen Krieges trat die Scheidung des Gesamtvolkes in Reiche und Arme und damit auch der Gegensatz zwischen der regierenden Nobilität und dem regierten Volk e immer mehr her- , vor. Die Bekleidung der Ämter war gerade während dieses Krieges mehr als je zum fast ausschließlichen Vorrecht der Nobilität geworden, und dieselbe suchte grundsätzlich nicht bloß den niedrig geborenen homines novi, sondern auch den Emporkömmlingen aus dem Stande der Höchstbesteuerten (Ritterstand) ihre Reihen zu verschließen. Der so sich vorbereitenden Entwickelung der Republik zu einer engherzigen Oligarchie kam es zu statten, daß der Senat unter der Macht der Verhältnisse wie kraft eigenen Verdienstes eine thatsächlich souveräne Stellung erlangte. 4. Verhängnisvoll mußte es auch werden, daß die Römer trotz der ausdauernden Treue und opferwilligen Hingebung der Latiner und der meisten italischen Bundesgenossen es auch jetzt versäumten, der für eine Weltpolitik zu engen Stadtverfassung durch Verleihung des Bürgerrechts wenigstens an die Latiner oder doch durch Aufnahme vornehmer Latiner in den Senat eine breitere nationale Grundlage zu schaffen; sie fuhren vielmehr fort, Latiner und italische Bundesgenoffen bei den Leistungen für die neuen Kriege, welche Roms nunmehrige Weltstellung demnächst nötig machte, unverhältnismäßig mehr als die römischen Bürger zu belasten, ohne ihnen dann gleichen Anteil am Gewinne zu gönnen. 2. Die Crwerbung der Vorherrschaft über die östlichen (hellenistischen) Mittelmeerländer und die Befestigung der ^Oligarchie 200 — 170. Die hellenistischen Reiche des Ostens. 1. Die drei diadochischen Großstaaten des Ostens, Syrien, Ägypten und Macedonien, waren außer stände, sich von der Gemeinschaft ihres Ursprungs loszureißen und deshalb auch nach dem Einbruch der Kelten in unaufhörlichen Kämpfen untereinander begriffen. Nach dem Tode des mächtigen Königs Ptolemäns Euergetes von Ägypten 221 war das Schwergewicht der hellenistischen Macht durch den thatkräftigen ©eleuciben Ant iochus Iii. b. Gr. nach Syrien verlegt worben. Mit ihm Hatte sich der von gleichem bynastischen Ehrgeiz erfüllte Antigonibe Philipp V. von Macedonien, welcher für die Mißerfolge des Römerkrieges nach einem Ersatz im Osten suchte, zu einem gemeinsamen und nicht erfolglosen Angriff auf die auswärtigen Besitzungen des minderjährigen Lagiden P t o-lemäus V. Epip hanes in Kleinasien und an der syrischen Küste verbunben und baburch wie durch seine grausame Kriegführung zunächst die Gegner-fchaft der hierburch ebenfalls bebrohten hanbelsmächtigen Rhobier (Fall von Abybus, der Pforte zum Schwarzen Meer) und des Königs Attalus v. Pergamitm wachgerufen. 2. In den Streit bcr hellenistischen Mächte untereinanber würden die Römer nicht nur durch ihre Verbindung mit Ägypten (Getreibeliesernngen) und mit dem ägyptischen Hofe (Vormnnbschaft über den König) verflochten

3. Römische Geschichte - S. 7

1896 - Dresden : Höckner
Marrueiner zu beiden Seiten des unteren Aternus. Die mächtigste sabellische Völkerschaft waren die Samniter im centralen Hochland des südlichen Italiens. Von ihnen sind dann wieder und zwar bereits in geschichtlicher Zeit die Samniter der Ebene, nach Westen die Camp an er, nach Süden die Lueaner und von diesen zuletzt die Bruttier ausgegangen, welche alle die überwältigende Macht des Hellenismus erfuhren. Von der westlichen Gruppe hat nur das Hauptvolk, die Latiner, in der Landschaft südlich vom Tiber ein höheres, selbständiges geschichtliches Leben zu entwickeln vermocht. Alle diesem verwandten Stämme auf der westlichen und südlichen Seite Italiens, die Ausouer in Campanien, die Italer in Bruttium und die Sikeler (später in Sieilien) sind frühzeitig stärkeren auswärtigen Einflüssen erlegen. 4. Diese gewaltige Umwälzung in der Besiedelung Italiens, welche sich unter langen wechselvollen Kämpfen vollzogen haben wird, steht wahrscheinlich in Verbindung mit dem Einbruch der den Italikern vermutlich stammfremden Etrusker. Derselbe erfolgte wohl von Osten und Norden her über die rätischen Alpen und in langen Zwischenräumen. Auf Kosten der Umbrer breiteten sie sich sowohl nördlich des Po (Atrta, Mantua, Melpnm = Mediolanum) als südlich desselben (Fel-sina, das spätere gallische Bououia = Bologna) aus und besetzten das ganze Land zwischen Meer, Tiber und Apennin, welches den etruskischen Namen am längsten, ja in engeren Grenzen bis heute bewahrt hat (Tuscia, Toscana), und endlich auch die cam-panische Ebene (Capua). Aber schon im 6. Jahrh. v. Chr. hatte die etruskische Macht ihre Höhe erreicht; in ihrer weitesten Ausdehnung bewohnten und beherrschten sie ein Gebiet von etwa 3000 Dm., das indessen ohne wahrhaften politischen Mittelpunkt blieb (Zwölfstädtebund in Etrurien wie in Campanien). 5. Viel früher als ihre Nachbarn waren sie mit städtischem Wesen vertrant und im Besitze einer vielseitigen Industrie und einer eigenartigen Kunst (Bronzearbeiten, Steinskulpturen, Vasen und Wandgemälde) sowie eines beide italische Meere, sowie die centralen und östlichen Gebiete des mittelländischen Meeres umspannenden Handels, blieben aber in der Ausbildung ihrer hierarchisch-aristokratischen Stammesversassung weit hinter den griechischen Städten Unteritaliens zurück. Die Gräberfunde geben Zeugnis von ihrem Luxus und dem damit einreißenden Verfall. Ihr Einfluß auf die benachbarten Römer blieb bei dem tiefen Gegensatze in dem Wesen beider Nationen im ganzen nur äußerlicher Art (Duodecimalsystem in Maß, Gewicht und Zeitrechnung, Häuser- und Tempelbau, gewisse gottesdienstliche Ceremonien, z. B. Haruspicin und Blitzessühne, königliche Tracht, Gladiatoren- und Faustkämpfe).

4. Römische Geschichte - S. 81

1896 - Dresden : Höckner
— 81 — sich mit Gewalt wieder der ihnen entrissenen Feldmark (Sullanische Militärkolonien) bemächtigten, wurde aber von Cn. Pom-pejus besiegt und flüchtete nach Sardinien, wo er kurz darauf starb. 2. Den Rest seiner Truppen führte sein Legat Per-perna nach Spanien dem Marianer Qu. Sertorius zu. Dieser, ein kriegskundiger Sabiner von edler Gesinnung und staatsmännischer Begabung, der sich im Cimbern- und Bundesgenossenkriege bewährt hatte, war von Sulla geächtet und aus seiner spanischen Statthalterschaft vertrieben worden, i. I. 80 jedoch aus Afrika, wo er längere Zeit ein abenteuerndes Leben geführt, auf den Ruf der Lusitauier nach Spanien zurückgekehrt. Hier und dann von hier aus in Rom auf den Trümmern der Sullanifchen Ordnungen gedachte er der Demokratie eine neue Stätte zu bereiten (Romanisierung der Eingeborenen: Schule zu Osca. Gegensenat von 300 Römern). Wie vorher gegen Qu. Metellus Pius, so behauptete er sich, verstärkt durch Perperna und gestützt auf die Verbindung mit den Seeräubern und Mithridates, auch gegen Pomp ejus (feit 77), bis er 72 durch feinen eigenen ehrgeizigen Legaten 72 ermordet wurde. Erst dann konnte der Aufstand überwältigt werden (Perperna hingerichtet). 2. Der Gladiatoren- und Sklavenkrieg 73—71. Unterdeffen hatte sich in Italien felbst 73 infolge des Ausbruches eines Gladiatorenhaufens aus einer der vielen Gladiatorenschulen zu Capua ein furchtbarer, 3 Jahre hindurch ganz Italien verwüstender Krieg entwickelt. Die Flüchtigen verbargen sich zuerst in den Schluchten des Vefuv, wählten den kraftvollen, geschickten und nicht unedlen Thracier Sparta e u s zum Anführer und wuchfen fchließlich durch das fortwährende Zuströmen entlaufener Sklaven zu einem gewaltigen Heere von vielen Taufenden an. Spartacus fchlug mehrere konsularische und prätorische Heere in den apenninifchen Bergen und in der Poebene, von wo er feine Scharen über die Alpen nach ihrer Heimat führen wollte. Aber die Zuchtlosigkeit derselben zwang ihn zur Umkehr, die Treulosigkeit der gemieteten Seeräuber hinderte ihn nach Sicilien überzusetzen, und am Ende gelang es 71 dem Prätor M. Licrnius 71 Crass us, feine zerstreuten Hausen und ihn selbst mit der Hauptmacht nach verzweifeltem Kampfe in Lucanien zu vernichten (grausame Bestrafung der Gefangenen). Ein Rest von 6

5. Römische Geschichte - S. 24

1893 - Dresden : Ehlermann
24 Erster Zeitraum. — § 8. Der römische Volkscharakter. Iii. Sicherung des Reichsgebietes, a) Anlegung von Kolonien in den neugewonnenen Gebieten. So schon früh in Etrurien (s. § 3, Iii), im N. Sena auf gallischem Gebiet (§ 5, Ii), Narnia in Umbrien, im O. Alba Fucentia bei den Marsern, im So. Benevent bei den Samnitern, Luceria und Venusia bei den Apuliern (§ 5, Ii) u. a. In den Seefestungen wurden vorzugsweise römische Vollbürger, im inneren Reichsgebiet Latiner angesiedelt, die als Herren über das ihnen angewiesene Gebiet schalteten. b) Anlegung von Militärstrassen. 1) Nach S.: Via Appia nach Capua, Benevent, Brundisium, Tarent, durch den Censor Appius Claudius 312 nach der Besitzergreifung Kampaniens (§ 4, Ii. C, 4) angelegt. Daneben die ältere via Latina nach Capua. 2) Nachn.: Via Cassia durch Etrurien an den Po. 3) Nach No.: eine Strasse nach Spoletium in Umbrien, die später als via Flaminia nach Sena und Ari-minum (Rimini) an das adriatische Meer fortgeführt wurde. Iv. Staatskunst. Begünstigung der Zwietracht in den einzelnen Gemeinden und Unterstützung der wohlhabenden und angesehenen Bürger gegen die niedere Bevölkerung. Benutzung der einen Bürgerklasse zur Überwachung der anderen (s. o. Iii. a, die latinischen Kolonien). „Divide et impera!“ („Macchiavellistische“ Politik.) V. Ergebnis. Durchdringung der einzelnen Teile von dem Bewusstsein der Zugehörigkeit zu einem starken Reiche. Allmähliche Latinisierung der Halbinsel bis zum Apennin und Erwachen eines Nationalgefühls. So der Übergang von politischer zu nationaler Einheit. Die „Männer der Toga“ voll Selbstgefühl im Gegensatz zu anderen Völkern (vgl. den Gegensatz von Hellenen und Barbaren). Rom tritt als ebenbürtige Grossmacht ein in den Kreis der Mittelmeervölker, der semitischen und hellenistischen Welt. § 8. Der römische Volkscharakter. I. Bedingungen der Entwickelung, a) Ackerbau und Viehzucht Hauptbeschäftigung. Der freie Bauernstand Grundlage des Staates. Gewerbe teils von Sklaven im Dienste des Herrn, teils von Freigelassenen geübt. Handel zwar im Aufschwung begriffen und nach Sizilien, Karthago, Massilia, Griechenland u. a. hin betrieben, doth ohne Loslösung des Grosskaufmanns vom Grundbesitz. Noch keine Kapital- und Plantagenwirtschaft!

6. Römische Geschichte - S. 67

1893 - Dresden : Ehlermann
Dritter Zeitraum. — § 24. Die Wiederherstellung der Adelsherrschaft etc. 07 Metellus Pius (Sohn des Numidicus), Crassus, Lucullus, dem jüngeren Pomp ejus (Sohne des aus dem Bundesgenossenkriege bekannten Pompejus Strabo) u. a. und schlägt den einen marianischen Konsul; das Heer des ändern geht zu ihm über. Sulla, anfangs milde auftretend, unterhandelt mit den marianischen Führern; nach Bruch des Waffenstillstandes durch Sertorius betrachtet er aber den Widerstand der Ma-rianer als Empörung gegen die altbegründete Staatsordnung, als deren Wiederhersteller er sich ansieht. Der jüngere Marius wird in Präneste eingeschlossen. Ein Entsatzheer der noch unter Waffen stehenden Samniter (§ 22, Iii), denen sich auch Kampaner und Lukaner an-schliessen, zieht gegen Rom. Verzweiflungskampf auf beiden Seiten*), durch Crassus’ Eingreifen und Sullas zähen Mut für Sulla entschieden. Teils Vernichtung, teils Gefangennahme der aufständischen Bundesgenossen am collinischen Thor (No. Roms). Einnahme Pränestes. Marius stürzt sich in sein Schwert. Niedermetzelung der Marianer. Pompejus schlägt den letzten Widerstand in Sizilien und Afrika nieder. Reste marianischer Herrschaft nur in Spanien. Furchtbares Strafgericht Über die „Empörer“ wird Tod und Vermögenseinziehung verhängt, deren Kindern die Bekleidung jeglichen Ehrenamtes verschlossen. „Proskriptionslisten“ (Ächtungsverzeichnisse) mit den Namen der Geächteten werden veröffentlicht; ein Preis von 12000 Denaren (etwa 9000 Mk.) wird auf jeden Kopf gesetzt. In Rom allein fallen etwa 4700, darunter 40 Sienatoren und 1600 Ritter, manche als Opfer des Neides oder der Habsucht eines Sullaners. Züchtigung der Provinzen durch Niederreissung der Städtemauern, Einziehn des Gebietes, Verwüstung des Landes, Morden und Brennen. Entsittlichende Wirkung der Sullanischen Ächtungen. Ii. Die Sullanische Verfassung. Sulla wird zum Diktator auf unbestimmte Zeit ernannt „zur Ordnung des Staates“ mit dem Recht, über Leben und Eigentum der Bürger zu bestimmen, über Grund und Boden in den Provinzen zu verfügen und die höchsten Beamtenstellen zu besetzen. 1) Der Senat erhält die volle Regierungsgewalt und wird durch 300 Mitglieder aus dem Anhang Sullas verstärkt (im ) Ausspruch des samnitischen Führers: „So lange der Wald nicht aus-gereutet ist, wird man die Wölfe darin nicht los werden."

7. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 99

1891 - Dresden : Höckner
— 99 — Harald in Holstein durch Erstürmung des Danewirkes gerächt und dieser wie der Böhmenherzog wieder zur Anerkennung der deutschen Oberhoheit gezwungen worden. Den Überfall König Lothars von Frankreich (954—986) zu Aachen, dessen Bruder Karl soeben noch vom Kaiser mit Niederlothringen belehnt worden war, beantwortete Otto Ii., unterstützt von einer einmütigen Erhebung der deutschen Fürsten, an der Spitze eines Heeres von 60000 Mann 978 durch -einen Zug bis vor 978 Paris. Diesem folgte 980 auf einer persönlichen Zusammenkunft mit Lothar zu Chiers der Verzicht desselben auf Lothringen. 4. Im Jahre 980 brach der Kaiser nach Italien auf, um auch das griechische Süditalien seiner Herrschaft zu unterwerfen und mit Deutschland zu einem Reiche zu verbinden. Doch nachdem er Bari und Tarent genommen hatte, erlitt er gegen die mit Abul-Kasem, dem fatimidischen Statthalter des arabischen Siciliens, verbundenen Griechen nach anfänglichem Siege bei Kap Colonne, südlich von Cotrone in Calabrien, 982 eine 982 furchtbare Niederlage (f. wunderbare Rettung). Die Kunde hiervon ermutigte die Slawen zwischen Elbe und Oder zu einem allgemeinen Aufstande, in welchem die Pflanzungen deutsch-christ-licher Gesittung hier auf Jahrhunderte zu Grunde gingen. Körperlich und geistig gebrochen, erlag der Kaiser 983 zu Rom diesem 983 jähen Wechsel des Glückes in der Blüte seiner Jahre (Grab in Rom). 5. Der unmündige, erst 4jährige Otto Iii. (983—1002) war soeben Weihn. 983 zu Aachen durch die Erzbischöfe von Mainz und Ravenna gekrönt worden. Doch bemächtigte sich seiner Heinrich der Zänker, der mit Hilfe feiner alten Bundesgenossen und einiger deutscher Erzbischöfe sich selbst auf den Thron zu schwingen gedachte. Aber an der Spitze Frankens und Schwabens und im Einverständnis mit der Mehrheit des sächsischen Adels trat ihm auf das entschiedenste der Erzbischof Willigis von Mainz entgegen, unterstützt hierbei auch von dem Erzbischof Adalbert von Reims und dem berühmten Vorsteher der Reimser Ktofterfchule, Gerbert. Heinrich entsagte schließlich seinen Ansprüchen und lieferte den jungen König aus (984). 6. Mit Kraft und Einsicht leitete Theophano, die jugendliche Witwe Ottos Ii., die Regierung für ihren Sohn. Allein während es nicht gelang, die abgefallenen Wendenstämme (außer

8. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 120

1891 - Dresden : Höckner
— 120 — kurzem den Sturz des „falschen Königs" verkündigte. Jedoch die ganze Lombardei erklärte sich jetzt gegen den Papst, und seitdem Heinrich zu den alten Formen des Königtums zurückgekehrt war, schloß sich seine Partei in Deutschland immer enger um ihn zusammen. Auf einer Synode zu Brixen erneuerten deutsche und lombardische Bischöfe im Beisein des Königs den Beschluß einer deutschen Synode zu Mainz, die Absetzung Gregors Vii. betreffend, und erhoben den Erzbischof Wibert von Ravenna (Clemens Hi.) zum Gegenpapst. Rudolf aber bezahlte 1080 am 15. Oktober 1080 in der Schlacht bei Hohenmölsen an der Weißen Elster seinen Sieg mit dem Leben (Grab im Dome zu Merseburg), und damit zersiel auch seine Partei. 8. Das gab auch dem Kampfe Heinrichs Iv. mit Gregor Vii. die entscheidende Wendung. Im Frühjahr 1081 brach der König mit geringen Streitkräften nach Italien auf und rückte ohne Widerstand bis vor Rom, wo der Papst ihn trotz seiner jetzt verzweifelten Lage (Ungehorsam der Vasallen Mathildens, Zug Robert Guiscards gegen Byzanz) voll unerschütterlichen Selbstvertrauens erwartete. Erst nach längerer Einschließung und Bestürmung vermochte Heinrich 1083 die Leostadt zu nehmen und seinen Papst nach dem St. Peter zu führen. Die Über- 1084 gäbe Roms selber erkaufte er erst 1084 mit byzantinischem Golde und empfing nunmehr aus der Hand Clemens' Iii. die Kaiserkrone. Doch Gregor Vii. behauptete sich in der Engelsburg, und vor der Übermacht der anrückenden Normannen Robert Guiscards mußte Heinrich die Stadt wieder räumen, die nun von jenen geplündert wurde. Unter den Verwünschungen der Römer folgte der Papst den abziehenden Normannen nach Sa- 1085 lerno. Hier ist er, unbeugsam bis zum letzten Augenblick, 1085 gestorben d) Der Sieg des Papsttums 1085—1095. 1. In Deutschland hatte die Gegnerschaft Heinrichs Iv. an Stelle Rudolfs 1081 den luxemburgischen Grasen Hermann von Salm zum König erhoben, der Tod Ottos von Nordheim (1083) indessen der deutschen Adelsbewegung die treibende Kraft genommen. Als jetzt der Kaiser siegreich heimkehrte, kam ihm *) Seine letzten Worte: Dilexi iustitiam et odi iniquitatem, propterea morio • in exilio.

9. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 117

1891 - Dresden : Höckner
— 117 — mußte er 1074 im Vertrage von Gerstungen die Schleifung der Burgen, eine allgemeine Amnestie und die Zurückgabe Baierns an Otto von Nordheim zugestehen. 3. Plötzlich aber gaben der Kirchenfrevel der sächsischen Bauern auf der Harzburg und die Anschläge der Kurie auf die Selbständigkeit des Reiches (S. 118) der Sache des Königs das Übergewicht. Der Vertragsbruch der Sachsen nahm dem Papste die Möglichkeit, zwischen ihnen und dem König zu vermitteln, und erfüllte die Fürsten mit Grauen vor dem entfesselten Volke, und auch die jetzt doppelt bedrohten Bischöfe sahen sich auf des Königs Schutz angewiesen. Mit dem gesamten Reichsaufgebote schlug Heinrich jetzt das sächsische Heer unter Otto von Nordheim vernichtend 1075 bei Hohenburg an der Unstrut (unweit 1075 Langensalza), und die Erbitterung der von ihrem Adel im Stich gelassenen Bauernschaften zwang denselben zu bedingungsloser Unterwerfung auf dem Felde bei Spira (südlich von Sondershausen). Die zerstörten Burgen wurden wieder aufgebaut, aber Otto von Nordheim begnadigt und mit der Verwaltung Sachsens beauftragt. e) Der Kampf Heinrichs Iv. mit Gregor Vii. 1075--1085. 1. Der neugewonnenen Macht des selbstbewußten Königs trat das reformierte Papsttum in der Person Gregors Vii. (Hildebrand) 1073—1085 gegenüber. Dieser forderte die Freiheit der Kirche, d. h. die Unterwerfung der Kirche und des Staates unter den Papst als den Stellvertreter Gottes auf Erden. Der drohenden Verwirklichung! einer solchen päpstlichen Weltherrschaft, welcher die kirchliche Reform nur als Mittel dienen sollte, mußte das deutsche Königtum schon um seiner selbst willen entgegentreten '). 2. Den Widerstand der deutschen Bischöfe gegen die resor-matorifchen Beschlüsse der Fastensynode von 1074 beantwortete Gregor \ Ii. auf der des nächsten Jahres mit der Erneuerung der Verbote gegen Simonie und Priesterehe und mit der wiederholten Bannung der „simonistischen Räte" des Königs, sowie *) In dem fg. Dictatus papae hat Gregor selbst die vermeintlichen Vorrechte des Papstes zusammengestellt, z. B.: Quod solus possit uti im-perialibus insigniis. Quod solius papae pedes omnes principes deosculen -tur. Quod illi liceat imperatores deponere. Quod sententia illius a nullo debeat retractari, et ipse omnium solus retractare possit. Quod a nemine ipse iudicari debeat.

10. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 110

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 110 — des Kaisers). Warum weigerte sich Friedrich anfangs, dem Papst den Steigbügel zu halten? (Er wußte nichts von der Sitte, hielt auch den Dienst für eine Demütigung des Königs). Warum gab er zuletzt nach? . . . Woraus sieht man, daß der Papst hohen Wert auf diese Ehrenbezeigung legte? (Er hätte beinahe um ihretwillen den ganzen Vorteil des Vertrages fahren lassen). Warum wurde Friedrich so zornig über das Verlangen der Römer? (Erniedrigung des Kaiseramtes). Welches sind die Hauptgedanken der Rede Friedrichs? Die Tugenden und die Herrschaft der alten Römer sind auf die Deutschen übergegangen. Der König kommt nicht zu den Römern, um zu dienen und zu bitten, sondern um zu befehlen und zu geben. Er braucht nicht die Krone zu kaufen, die ihm schon von Rechts wegen gehört. Der Herr braucht den Unterthanen keinen Eid zu leisten, sondern er fordert von ihnen die Eide. Warum sind die römischen Gesandten über diese Rede erschrocken? (Kraft und Stolz, Weigerung und Drohung des Königs). Und warum ergrimmt? (Verspottung und Beleidigung der jetzigen Römer, Zurückweisung aller Forderungen). — Überschrift: Der Zug nach Rom. Was wird jetzt geschehen? (Krönung in der Peterskirche). Aber werden das die ergrimmten Römer dulden? . .. Erinnerung an die Lage der Stadt Rom (Leostadt und die eigentliche alte Stadt Rom, zwischen beiden der Tiber; vergl. die Belagerung Roms durch Heinrich Iv). Zur Erläuterung des 3. Abschnittes. Warum ließ Friedrich vor der Krönung die Leostadt besetzen? (Verhütung eines störenden Angriffs der Römer). Der Hergang bei der Krönung? (Gelübde, das Gebet, Salbung, Krönung, Segen). Warum war der Jubel der deutschen Krieger ein so gewaltiger? (Freude und Stolz, daß ihr König nun zum obersten unter allen christlichen Fürsten erhoben war). Wie erklärt ihr euch die Wut und Rachgier der Römer — es war ihnen doch gar nichts zu leide geschehen? (Durch die Krönung ohne ihr Wissen und Einverständnis fühlten sie sich in ihrem Recht und in ihrer Ehre verletzt und wollten nun ihre Beleidiger dafür strafen). Wie fiel ihr Strafgericht aus? Sie selbst wurden für ihren Übermut blutig gestraft. Ausmalung des eigenartigen Kampfes an dem Dom und an der Tiberbrücke (Überlegenheit der deutschen Kraft und Waffenübung trotz den römischen Übermacht). Inwiefern hat der Kaiser der Wunsch der Römer erfüllt und nicht erfüllt? . . . Zusammenfassung. Überschrift: Die Kaiserkrönung. — Was erwartet ihr nun zu hören? Vielleicht unterwerfen sich nun die Römer, oder der Kaiser zwingt sie mit Waffengewalt, sich dem Papst zu unterwerfen. Auch Mailand muß noch unterwarfen werden. Zur Erläuterung des 4. Abschnittes. Warum verzichtete Friedrich auf die Unterwerfung Roms? . . . Wird der Papst damit zufrieden fein? . . . Wie wird ihn der Kaiser beruhigt haben? („Aufgeschoben ist nicht aufgehoben"). Warum unterließ Friedrich auch die Belagerung Mailands? (Aus denselben Gründen wie bei Rom, besonders aber, weil er mit einer so kleinen Schaar
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