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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 39

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 13. Der Grosse Kurfürst. 39 Steuern ohne deren Berufung auflegt. Die Stände unter Führung des Schöppenmeisters von Königsberg Rhode und des Generals von Kalkstein weigern sich, dem Kurfürsten den Eid als selbständigem Herzoge zu leisten, unterhandeln mit Polen wegen Wiederübernahme der Lehnshoheit und schliessen einen Bund zur Erhaltung der ständischen Freiheiten. Der Aufstand in Königsberg wird niedergeworfen, Rhode mit List gefangen und ,,wegen Hochverrates“ verurteilt. (Seine trotzige Weigerung, die Gnade des Kurfürsten anzurufen; er stirbt nach 16jähriger strenger Haft in der Festung Beitz.) Endlich 1663 Huldigung in Königsberg. Eine trotzdem ausbrechende neue Auflehnung wird gleichfalls unterdrückt. {Der Rädelsführer, der jüngere v. Kalkstein (Oberst), wird verhaftet. Schon nach einem Jahre freigelassen, entflieht er gegen gegebenes Wort nach Warschau und wiegelt die Polen gegen den Kurfürsten auf. Durch den preussischen Gesandten ergriffen, wird er, in einen Teppich gewickelt, über die Grenze gebracht. Seine Verurteilung durch einen besonderen Gerichtshof und Hinrichtung 1672.] Ix. Landesväterliche Fürsorge, a) Landbau. Die Sicherung des Friedens (Ii b, 4) im Anfang seiner Regierung ermöglicht die Wiederbestellung der verwüsteten Äcker. Ansiedlung von Ausländern (Niederländer, Schweizer). Hebung des Gartenbaues nach niederländischem Muster. Anlegung von Musterwirtschaften auf kurfürstlichen Gütern. Versuche mit Einführung der Kartoffel und des Tabakbaues, b) Gewerbe. Errichtung von Fabriken und Hüttenwerken (Zuckersiederei, Stahl- und Blechwerke u. a.). Förderung der Wollwirkerei (das Spinnhaus in Spandau, zugleich eine besserungsschule für Landstreicher). Einführung feinerer Gewerbe durch die herangezogenen Ausländer (Holländer, Franzosen). c) Handel. Bau von Verkehrsstrassen. Der Friedrich-Wilhelms- (Müllroser-) Kanal zur Verbindung der Spree mit der Oder. Der Hafen von Pillau. Einrichtung ^,e0r<^ne^er ^Olten. Gründung einer Handelsgesellschaft in Königsberg. Die Flotte im Dienst kolonialer Unternehmungen. Gründung der Kolonien Gross-Friedrichsburg und Dorotheenschanze (an der Goldküste von Guinea; baldiger Verfall; später an die Holländer verkauft), d) Bildung Gründung von Schulen (das Waisenhaus zu Oranienburg, eine Stiftung Luise Henriettens). Unterstützung der Universität Frankfurt a. O., Gründung der Universität Duisburg. Anfange der Berliner Kgl. Bibliothek, e) Religion. Der Kurfürst selbst Vorbild frommen Sinnes und christlichen

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 121

1894 - Dresden : Ehlermann
Befreiungskriege. — § 40. Die preussische Erhebung. 121 Geistlichen u. a.) richten furchtbare Verheerungen in dem rückziehenden Heere an. Ney, der „Tapferste der Tapferen“, überwindet den schwierigen Übergang über den halbgefrorenen Dniepr, kann aber schreckliches Unheil beim Übergange über die Beresina (November 1812)* nicht abwenden. Das Heer aufgelöst und zersprengt! Nur geringe Überbleibsel (gegen 60 000 M.) gelangen in- jammervollem Zustande über die Grenze. Napoleon, in eiliger Flucht (beschleunigt durch Nachrichten von Unruhen in Paris) das unheilvolle Land verlassend, meldet im „Moniteur“, dass der Kaiser gesund, die grosse Armee aber so gut wie vernichtet sei. Die russische Katastrophe „der Anfang vom Ende“ (Talleyrand). — Alexander beschliesst, durch Stein gefestigt, Fortsetzung des Kampfes bis zur Vernichtung Napoleons. § 40. Die preussische Erhebung. 1813. I. Preussen nach den Reformen. Die Leidenszeit verbindet die Herzen enger mit dem Throne (die Königin Luise!). 1809 Übersiedelung der Königsfamilie von Königsberg nach Berlin 19. Juli 1810 Tod der Königin Luise. Nach Entlassung des gegen Napoleon allzu nachgiebigen Altenstein (er will einen Teil von Schlesien abtreten) Hardenberg leitender Minister. Gutes Einvernehmen des Königs mit dem französischen Gesandten (St. Marsan); trotzdem Fortdauer der Brandschatzungen, zu deren Aufbringung selbst der Verkauf von Domänen u. a. nicht ausreicht. Die allgemeine Erbitterung fordert Ab-schüttelung des Jochs; der neue Geist ist willig zu jedem Opfer. Die russische Katastrophe erschüttert die Vorstellung von der Unüberwindlichkeit des Eroberers. Ii. Der Umschwung. Das Zeichen der Erhebung wird durch York gegeben. [H ans David Ludwig von York, ein Offizierssohn, 1759 geb , schon unter Friedrich dem Grossen Lieutenant. Wegen eines Ehrenhandels von Friedrich entlassen („Der York kann sich zum Teufel scheren“), tritt er in holländische Dienste (am Cap und in Ceylon thätig) Nach seinem Die Brücke war von den Russen abgebrochen. Napoleon hält sich für verloren und verbrennt seine Papiere (Gedanke einer Flucht durch die Wälder). Die Unentschlossenheit der Gegner ermöglicht den Brückenbau und Übergang, aber unter furchtbaren Mühen und Verlusten. Die Hälfte französischer Generäle tot (Oudinot empfängt seine zwanzigste Wunde).

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 207

1894 - Dresden : Ehlermann
Neues Deutsches Reich. — § 65. Das Deutsche Reich im Frieden. 207 nur dem Reich, sondern auch deutschem Wesen wiedergewonnen. b) Die Dänenfreunde in Schleswig-Holstein verschwinden bald angesichts der geordneten preussischen Verwaltung. Die Vermählung des kaiserlichen Prinzen, jetzigen Kaisers Wilhelms Ii., mit Auguste Viktoria, der Tochter des Herzogs von Augustenburg, gewann die Herzen auch der Preussen weniger geneigten Gemüter. c) Im polnischen Preussen, wo deutsch - nationalen Bestrebungen polnisch-nationale entgegengesetzt wurden, suchte Fürst Bismarck durch Ankauf polnischer Güter aus Staatsmitteln und Wiederverkauf an Deutsche im einzelnen deutsches Wesen zu befestigen. d) Den welfischen Bestrebungen in Hannover zur Wiederausrichtung eines Sonderkönigreiches wurde mit Ernst und Festigkeit begegnet. Die Rückgabe des eingezogenen ,,Weifenfonds“ an den Herzog von Cumberland, Sohn König Georgs, hat neuerdings viel zur Versöhnung der Gemüter beigetragen. e) Kaiser und Papst. Der 1870 vom vatikanischen Konzil beschlossene Glaubenssatz von der Unfehlbarkeit des Papstes (in Sachen des Glaubens und der Sittenlehre) führte durch Anwendung kirchlicher Zwangsmittel seitens der kirchlichen Oberen (Absetzung der das Dogma nicht billigenden Geistlichen) und Eintreten des Staates für die Gemass-regelten (Einsetzung von Staatspfarrern) zu heftigen Kämpfen. Einführung der Civilehe und Erlass der Maigesetzegebung. Bildung des Altkatholicismus einerseits und der klerikalen Partei des ,,Centrums“ andererseits. Der sogenannte „Kulturkampf“ trennte längere Zeit die päpstlich Gesinnten im Reichstage von der Nationalpartei. Der weisen Mässigung Bismarcks und dem Entgegenkommen des nach dem Tode Pius’ Ix. (1878) auf den heiligen Stuhl gelangten Papstes Leos Xiii. gelangtes, den kirchlichen Frieden mehr und mehr wieder herzustellen und die Gemüter auch der päpstlich Gesinnten für die Einrichtungen des Reiches zu gewinnen. V. Sorge für das Wohl der arbeitenden Klasse. Die Bestrebungen für Besserung der Lage der Arbeiter (s. o. 54, Vii.) beseitigten, obwohl nicht ohne Frucht, die Unzufriedenheit dieser Klasse nicht. Das Missverhältnis zwischen dem Ertrage der Arbeit und dem Genuss aus Kapitalien (der Bedingung ihrer Ertragsfähigkeit), machte sich mit Steigerung des Maschinenbetriebs immer fühlbarer. Die sociale Frage, be-

4. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 117

1891 - Dresden : Höckner
— 117 — mußte er 1074 im Vertrage von Gerstungen die Schleifung der Burgen, eine allgemeine Amnestie und die Zurückgabe Baierns an Otto von Nordheim zugestehen. 3. Plötzlich aber gaben der Kirchenfrevel der sächsischen Bauern auf der Harzburg und die Anschläge der Kurie auf die Selbständigkeit des Reiches (S. 118) der Sache des Königs das Übergewicht. Der Vertragsbruch der Sachsen nahm dem Papste die Möglichkeit, zwischen ihnen und dem König zu vermitteln, und erfüllte die Fürsten mit Grauen vor dem entfesselten Volke, und auch die jetzt doppelt bedrohten Bischöfe sahen sich auf des Königs Schutz angewiesen. Mit dem gesamten Reichsaufgebote schlug Heinrich jetzt das sächsische Heer unter Otto von Nordheim vernichtend 1075 bei Hohenburg an der Unstrut (unweit 1075 Langensalza), und die Erbitterung der von ihrem Adel im Stich gelassenen Bauernschaften zwang denselben zu bedingungsloser Unterwerfung auf dem Felde bei Spira (südlich von Sondershausen). Die zerstörten Burgen wurden wieder aufgebaut, aber Otto von Nordheim begnadigt und mit der Verwaltung Sachsens beauftragt. e) Der Kampf Heinrichs Iv. mit Gregor Vii. 1075--1085. 1. Der neugewonnenen Macht des selbstbewußten Königs trat das reformierte Papsttum in der Person Gregors Vii. (Hildebrand) 1073—1085 gegenüber. Dieser forderte die Freiheit der Kirche, d. h. die Unterwerfung der Kirche und des Staates unter den Papst als den Stellvertreter Gottes auf Erden. Der drohenden Verwirklichung! einer solchen päpstlichen Weltherrschaft, welcher die kirchliche Reform nur als Mittel dienen sollte, mußte das deutsche Königtum schon um seiner selbst willen entgegentreten '). 2. Den Widerstand der deutschen Bischöfe gegen die resor-matorifchen Beschlüsse der Fastensynode von 1074 beantwortete Gregor \ Ii. auf der des nächsten Jahres mit der Erneuerung der Verbote gegen Simonie und Priesterehe und mit der wiederholten Bannung der „simonistischen Räte" des Königs, sowie *) In dem fg. Dictatus papae hat Gregor selbst die vermeintlichen Vorrechte des Papstes zusammengestellt, z. B.: Quod solus possit uti im-perialibus insigniis. Quod solius papae pedes omnes principes deosculen -tur. Quod illi liceat imperatores deponere. Quod sententia illius a nullo debeat retractari, et ipse omnium solus retractare possit. Quod a nemine ipse iudicari debeat.

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 159

1886 - Dresden : Höckner
159 eiferschtigen Festhaltens an seiner Souvernitt im ganzen eng an sterreich an. Erst als er sich in seinen Hoffnungen auf Berg bitter enttuscht sah, wandte er sich grollend vom Kaiser ab (s. S. 156), berlie aber die Durchfhrung einer neuen Politik seinem Sohne Friedrich Il*) 3. Die beiden schleichen Kriege und der sterreichische Erbfolgekrieg. (1740-42, 174445; 174048). 1. Als der Tod Kaiser Karls Vi. am 20. Oktober 1740 trotz der pragmatischen Sanktion den Streit um die sterreichische Erbschaft erffnete, bot Friedrich Ii., entschlossen seinen Staat aus seiner gedrckten Lage zu befreien und seiner genialen Kraft sich bewut, Maria Theresia seine Hilfe zur Behauptung der pragmatischen Sanktion gegen Abtretung eines Teiles von Schle-fielt an, auf das er zugleich ltere Erbansprche geltend machte (f. S. 131). Da Maria Theresia, von ihrem Rechte berzeugt und den Gegner unterschtzend, dies zurckwies, so besetzten die Preußen December 1740 ohne Widerstand fast ganz Schlesien, wo die hart gedrckten Protestanten sie als Befreier aufnahmen, 1q und behaupteten das Land durch den Sieg bei Mollwitz April (unweit Brieg) am 10. April 1741. 1741 *) Geboren am 24. Januar 1712 in Berlin, erhielt Friedrich seine Er-ziehung bis zum 7. Lebensjahre durch Frau von Rocoules; von da an bertrug sie der Vater dem Grafen von Finckenstein und dem Obersten von Kalckstein, während den Unterricht in den Hauptfchern der Franzose Duhan aus Jandun (in der Champagne) bernahm. Um den Sohn zu einem guten Christen, Wirt und Soldaten" zu machen, schrieb der König als Unterrichtsgegenstnde Religion, franzsische, neuere, insbesondere preuische Geschichte und Staatenkunde vor und suchte zugleich den militrischen Sinn des Knaben zu wecken. Doch mehr als dies Interesse fesselten Friedrich die franzsische Sprache und Litteratur und die Musik. Der daraus zwischen ihm und dem praktisch-nchternen Sinne des harten Vaters sich entwickelnde Gegensatz wurde durch einen Besuch am ppigen Hofe zu Dresden 1728 noch gesteigert und durch die Mutter Sophie Dorothea von Hannover (Tochter Georgs I.) wie Friedrichs Lieblingsschwester Wilhelmine eher ver-schrft als gemildert, bis der Kronprinz endlich 1730 während einer Reise am Rhein sich dem Zwange durch die Flucht nach England zu entziehen beschlo. Dabei ergriffen wurde er von dem ergrimmten König wegen Desertionsversuchs vor ein Kriegsgericht in Kpenick gestellt. Dies lehnte zwar ein Urteil der ihn ab, verhing aber der seinen Genossen Keith die Todesstrafe (in contumaciam), der von Katt lebenslngliche Festungshaft, die der König in das Todesurteil verwandelte. Durch dessen Vollziehung

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 271

1886 - Dresden : Höckner
271 f) England. Im Gegensatz zu den festlndischen Staaten war England von eigentlich revolutionren Bewegungen verschont geblieben, weil seine parlamentarische Regierung durch Reformen rechtzeitig eingriff. Unter Knigin Victoria (seit 1837, 1840 mit Prinz Albert von Sachsen-Koburg vermhlt) brach sich die radikale Char-tistenbewegung auf Einfhrung des allgemeinen Stimmrechts an den festen berlieferungen des englischen Staatswesens; da-gegen shrte die von Richard Cobden in Manchester 1839 gegrndete Anticornlawleage unter dem Toryministerium Robert Peel (18411846) die Abschaffung der Kornzlle und damit den bergang zum Freihandel herbei, der sich fr die riesig entwickelte englische Industrie und Schiffahrt am vorteilhaftesten erwies. Die berlegenheit beider zeigte die erste Welt-ausstellung in London 1851 unter dem Whigministerium 1851 Russ el-Palmerston. 4. Die Vorherrschaft des zweiten Napoleonischen Kaiserreichs. 18521863. a) Frankreich unter dem zweiten Kaiserreich. 1. Das zweite Kaiserreich war nicht eigentlich eine Militr-Monarchie wie das erste, sondern eine demokratische Ty-rannis, begrndet durch das allgemeine Stimmrecht und dem souvernen Volke verantwortlich, durch ein ohnmchtiges Parla-ment nur scheinbar eingeschrnkt, mit unbedingter Verfgung der das Heer und das Beamtentum, dem keine Selbstverwal-tung ein Gegengewicht gab. Es regierte deshalb im Interesse des vierten Standes, der stdtischen Arbeiterbevlkerung. Fr diese sorgte es durch Sparkassen, Wohlthtigkeitsanstalten, Gesundheitspflege (Arbeiterwohnungert), billige Lebensmittel-preise, vor allem durch groartige Bauten (Umbau von Paris unter Haumann, zum Teil aus militrischen Rcksichten). Der Bauernstand wurde im ganzen vernachlssigt, aber beherrscht von der katholischen Geistlichkeit, mit der Napoleon ein festes Bndnis schlo (Rckgabe des Pantheon an die Kirche 1852, Vermehrung ihrer Einknfte und ihres Reichstums, Wachs-tum der Mnchsorden, Herrschaft des Klerus der den Unterricht feit dem Gesetz von 1850), ohne da sie eine zuverlssige Sttze gewesen wre, da sie ganz vom Ultramontanismus beherrscht wurde. Die Bourgeoisie, dem Kaisertum ursprng-lich abgewandt und an jeder freien Meinungsuerung verhin-

7. Kleine Schulgeographie von Sachsen - S. 39

1900 - Dresden : Huhle
— 39 — Rußland, die meisten kommen elend um. Zum letzten Male siegt Napoleon 1813 am 27. August in der Schlacht bei Dresden auf deutschem Boden. 1813 vom 16.—19. Oktober Völkerschlacht bei Leipzig und Niederlage Napoleons. Friedrich Augusti. wird Gefangener der Verbündeten, während das Land erst unter russischer (Fürst Repuiu), später unter preußischer Verwaltung steht. Am 18. Mai 1815 Teilung Sachsens; 367 Qu.-M. kommen an Preußen, 272 Qu.-M. bilden den Bestand des Königreichs Sachsen. Nach der Rückkehr des Königs ins Land beginnt eine segeus- volle Regieruugsthätigkeit. 1818 am 2t). September feiert der König sein 50jähriges Regierungsjubiläum. 1827 am 5. Mai erfolgt sein Tod. Das Denkmal des Vielgeprüften ziert seit 1843 den Hof des Zwingers. 1827—1836. König Anton, freundlicher, wohlwollender Fürst, giebt am 4. September 1831 dem Volke die ersehnte Verfassung oder Konstitution, Einrichtung von 6 Ministerien, Einteilung des Landes in vier Kreis- direktionen, Aufhebung der Frondienste, neue Städteorduung, Hebung und Umgestaltung der Volksschule. 1836—1854. König Friedrich August Ii., schon seit 1830 Mitregent seines Oheims Anton, ein Freund der Naturwissenschaften, besonders der Botanik. Am 7. April 1839 Eröffnung der ersten Eisenbahn Sachsens (Leipzig-Dresden), 1837 Beginn der Dampfschiffahrt auf der Elbe. Bau des Augusteums in Leipzig, des Theaters in Dresden (1869 abgebrannt). 1849 Maiaufstand in Dresden. 1854 Tod Friedrich Augusts in Tirol. 1834—1873. König Johann, ausgezeichneter Kenner der Rechtswissen- schaft, der Geschichte, der alten und neuen Sprachen, giebt eine neue Ge- richtsversassung, 1862 Gewerbefreiheit, 1865 ein neues bürgerliches Ge- setzbuch. Das Verkehrswesen (Eisenbahnen, Telegraphen, Dampfschiffe, Post) hebt sich. Nach dem Preußisch-Deutschen Kriege 1866 (Schlacht bei Königsgrätz oder Sadowa) tritt Sachsen am 21. Oktober dem Nord- deutschen Bunde unter Preußens Führung bei. Umgestaltung des Heerwesens. 1870—71 der Deutsch-Französische Krieg. Sachsens Heer unter Führung des Kronprinzen Albert und des Prinzen Georg nimmt Teil an den glorreichen Siegen in Frankreich. (St. Privat, Metz, Sedan, Paris.) Kronprinz Albert wird Feldmarschall. 1871 am 18. Januar tritt Sachsen dem Deutschen Kaiserreiche bei. Goldenes Ehejubiläum des Königs am 10. November 1872. Am 29. Oktober 1873 Tod Johanns in Pillnitz. Seit dem 29. Oktober 1873 regiert König Albert, geb. am 23. April 1828, das Land. Er ist unermüdlich thätig für die Wohlfahrt des Landes. Für Kunst, Wissenschaft und Industrie zeigt er lebhafte und fürsorgliche Teilnahme. Einer guten Mutter gleich waltet segnend Königin Karola (geb. den 5. August 1833) im ganzen Lande. Wie tief die Liebe zum erlauchten Königspaare im Volke wurzelt, das zeigte das 25jährige Ehe- jnbilanm am 18. Juni 1878 sowie das 50jährige Militärjubiläum des

8. Alte Geschichte - S. 41

1872 - Mainz : Kunze
41 jeitigt fjatte, Begann er, der Berfuchung jur grannig raiberfteljenb, bag Berfaffunggmerf, bag bte rechte Ükiite gu galten fud^te gmifdhen den S3ebürfntffen beg Bolfg und der hergebrachten ©tellung beg Utbelg; — eine Ütimofratie mit bemofratifcher ©runbtage, berett @runb= gebanfe: jebem jbürger fo niete 3r;ecf)±e §u geraderen, alg feinen Stiftungen an den ©taat entfpräcfje. ©er Anfang eineg neuen po= ßtifdjen ßebeng für Sitten. 1. 25eftanbt 1^eite und (Sintfjeilung beg Bolfg. a. 2)ie Bürger (in der 33tüt£»e§eit beg ©taateä c. 20000 er= mdhfene). Sdag Bürgerrecht bebingt burd) die Slfcftammung aug der rechtmäßigen (Sf>e eineg Bürgerg mit einer Bürgerin. 9htr augnafjmgroeife erhielten ©öf)ne eineg Bürgerg jmit einer 3r:itf)t£)ür= ' gerin (yo&oi) burd) Botfgbefdjluf; bag Bürgerrecht. S)ie Berlei^ung an einen $remben mar fe^r erfdjtoert; in jmei Bolfgoerfammlungen ntinbefteng 600 ©timmen roaren erforbertidh (Srj^onoirjroi). £>ie @rgiej)ung mar mefentlich eine tjäuglidje und prioate. Sder ©taat forgte für öffentliche 9ringfdeuten (yv/uvdoic*), die ^ßri= Datturnpläfce (naxaiarqai) ftanben unter ©taatgauffidjt. Tonbigfeit mit dem 18. Sebengja^re {scprjßog); 2lufnafjme in die ^ratrie, (5in= ttagung in bag X^iag/ixov yga/n/natuov, (Sp^ebeneib, atg niqinoxog in den Befa^ungen der ©ren^feften bienenb. 9ftit 20 ^atjren der Bolfgoerfammlung, mit 30 §u den Remtern gugelaffen, meife ober uöttige Glrntgiefjung beg Bürgeredhteg (dxifxia) konnte megen Unterlaffung der pftitfjtmä^igen ,3af)lungen an den ©taat emtreten. ©int^eitungberbürgerfdhaft in 4 klaffen nad) den eitttünften beg ©ruitbbefifceg, jur Regelung der Besteuerung und beg Ärieggbienfteg: ntvxay.oaio/xldifxvoi (die großen eupatribifdien ©runbbefitjer), Innuq (der minber begüterte 2lbel mit 3—*500 ©djeffet (Ertrag), ^wytxai (die fleinen ©runbbefi^er, mit 300—150 ©Reffet ^afjregertrag), ^Tfg.*) Sie teueren fteuerfrei. £)er erften klaffe liegen noch Xurovqyiui {xoqtjyia, tqi^quq/Ju, yv/xyagiuo/ia) ob. 3u«t regelmäßigen Ärieggbienft raaren die brei erften Staffen üerpftic^tet; nur die beiben erften gum Sfteiterbienft. b. ©dhu^oerraanbte (/uhotxoi, c. 10000 erroadjfene in der Btütfjejeit), I)anbel= und geroerbtreibenbe §rembe, oljne bag 9fted)t *) 5). I). Arbeiter, üoit der Söurjel &e (r(-&>}-pi) jefcen, t^un; bod) tigt. €ui'tiu8 ©r. (Sttytn. 229.

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 160

1878 - Mainz : Kunze
— 160 — der Vater 1640 starb. Mit zwanzig Jahren übernahm nun Friedrich Wilhelm die Herrschaft eines durch Misverwaltung und Krieg gänzlich heruntergekommenen, durch seine geographische Lage inselartig zerstreuten, confessionell gespaltenen und bisher nach ganz verschiedenen Rechts- und Verwaltungsgrundsätzen regierten Landes, dessen Festungen seit dem Prager Separatfrieden größten-theils in fremden Händen, dessen wenig zahlreiche Truppen durch Eid dem Kaiser verpflichtet waren. Trotz seiner Jugend und seines Unwillens über seine unwürdige beklagenswerthe Stellung bewies er die Besonnenheit des reifen Alters. Um dem Kaiser nicht sofort Anlaß zur Erdrückung Brandenburgs zu geben, ließ er den in österreichischem Interesse wirkenden Minister Schwarzenberg bis zu dessen bald darauf erfolgendem Tode noch am Ruder, traf aber geschickt durch Schöpfung und Vermehrung einer eigenen zuverlässigen Truppenmacht Gegenmaßregeln zur Sicherung seiner Selbständigkeit. Das kam ihm beim westfälischen Frieden sehr zu statten; denn wenn er nicht Achtung gebietend auf seine 8000 Mann hätte Hinweisen können, so würde man das arme Brandenburg ganz bei Seite geschoben und schwerlich auch den Reformierten Religionsfreiheit bewilligt haben. Um die Zeit als die letzten Verhandlungen in Münster und Osnabrück gepflogen wurden, vermählte sich der Kurfürst mit der Oranierin Henriette Luise, nachdem ein früherer Heiratsplan mit seiner schwedischen Cousine Christine wegen der Consessions-verschiedenheit noch mehr aber wegen der unweiblichen Abneigung jener gegen jede Vermählung gescheitert war. Luise gereichte dem Lande zum größten Segen; war sie es doch, welche die erste Kartoffel in märkischen Boden pflanzte und so viel in ihren Kräften stand, die Landwirtschaft, z. B. durch Heranziehung tüchtiger holländischer Bauern, hob. Eine kurze Friedenszeit, während welcher Oranienburg fröhlich herangedieh, unterstützte sie in ihrem Bemühen. Aber Christinens Thronentsagung zu Gunsten ihres zwei-brückischen Vetters Karl Gustav (1655) brachte den letztem mit Polen in Krieg, an welchem Friedrich Wilhelm ohne rechte Freudigkeit sich betheiligte. Zu dem Siege der Schweden bei Warschau

10. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 192

1878 - Mainz : Kunze
— 192 — setzter Anschlag misrieth gänzlich, und er konnte von Glück sagen, daß ihm seine Flucht nach Böhmen gelang; dem Braunschweiger endlich, den England im Stiche ließ, glückte es Elsfleth zu erreichen und sich und die Seinen für bessere Tage übers Meer zu retten. Oesterreich schloß am 14. Oktob. den Frieden zu Schönbrunn (Wien), der ihm 2000 Quadratmeilen kostete und außer Frankreich Settern und Rußland bereicherte. In dem Friedensschluß ward Hofer nicht einbegriffen, der, nachdem er eine Zeitlang den Feinden verborgen geblieben war, durch Verrat in ihre Hände fiel und auf Napoleons Befehl zu Mantua erschossen wurde (20. Febr. 1810). Das Jahr 1810 weist Thaten des größten Uebermutes auf. König Ludwig Napoleon, welcher die Continentalsperre nicht streng genug ausführte, legte die Krone nieder, was den Kaiser veranlaßte das ganze Land als Anschwemmung des französischen Rheins mit Frankreich zu vereinigen. Dasselbe that er mit Ostfriesland, Oldenburg und deu Hansestädten, so daß sein Reich damals 140 Departements statt 83 und fast die doppelte Anzahl der Einwohner wie zehn Jahre vorher befaß. Es war mit Ruhm gesättigt, aber er kam ihm theuer zu stehn. Um sich einen legitimen Erben zu verschaffen, trennte Napoleon seine Ehe mit der edeln Joseph ine Beauharnais, der treuen Gefährtin auf feinem abenteuerlichen Lebeuswege, und vermählte sich mit Marie Luise, der Tochter seines erbittertsten Gegners Franz. Sie gebar ihm im Kometenjahre 1811 den Köuig von Rom. Weil Alexander I. durch die Einziehung Oldenburgs, dessen Herzog mit dem russischen Kaiserhause nahe verwandt war, tief gekränkt, fein Reich durch die Kontinentalsperre schwer geschädigt wurde, so forderte er Abstellung seiner Beschwerden und Räumung Preußens, sonst solle der Krieg entscheiden. Napoleon zauderte nicht und warf eine halbe Million Menschen, darunter Preußen und Oesterreich er, ins Zarenreich, das rasch seinen Frieden mit der Türkei schloß. Durch die Siege bei Smolensk, Borodino und an der Moskwa erzwangen sich die Franzosen den Einzug in Moskau, fanden aber die Stadt verlassen und hatten bald mit dem furchtbarsten Brande zu kämpfen. Nachdem die Friedensanträge Napoleons, Dank dem entschiedenen Drängen Steins, von Alexander abgewiesen worden waren, zog man sich zurück verfolgt von Kosaken und dem erbitterten Volke, gepeinigt
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