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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 4

1894 - Dresden : Ehlermann
4 Die englische Staatsumwälzung. — § 2. Die Anfänge der Bewegung. 1628 1629 bis 1640 1640 Regierungszeit). Das eintretende Geldbedürfnis treibt, zumal bei den erfolglos geführten Kriegen, die Regierung zu eigenmächtigen Steuererhebungen. Das Parlament bringt 1628 die „Bitte um Recht“ (Petition of right) ein, durch die der Bürger vor willkürlicher Verhaftung und Eintreibung nicht bewilligter Steuern geschützt werden soll, und dringt dem König die Bestätigung ab. (Eins der Grundgesetze der englischen Verfassung). Der leidenschaftlich erregten Volksstimmung fällt Buckingham zum Opfer (Ermordung zu Portsmouth, wo er die Rüstungen zum Entsatz von La Rochelle betrieb). Iii. Die parlamentlose Regierung. 1629—1640. Der staatskluge und von guten Absichten geleitete, aber ehrgeizige Graf Strafford nimmt, von der Opposition zum König übergetreten, die Staatsleitung in die Hand und regiert 11 Jahre ohne Berufung des Parlaments. Zugleich macht der starrköpfige und engherzige Laud, Erzbischof von Canterbury, die Allmacht des Staates auch auf kirchlichem Gebiete geltend und sucht die Kirchenein heit mit Gewalt durchzuführen. Beide stossen auf Widerstand. Die eigenmächtige Auflegung des „Sch iffs gelde s“ (sonst nur von der Küstenbevölkerung erhoben) erzeugt Erbitterung. (John Hampdens Zahlungsweigerung und Einspruch. Versuche der Auswanderung.) Ausbruch der Empörung in Schottland. Die von Laud angeordnete Einführung des anglikanischen Gottesdienstes wird als Rückkehr zum Papsttum betrachtet. Störung des Gottesdienstes im Dom zu Edinburgh. Zusammentritt des Adels, der Priesterschaft und der Städte zu gemeinsamer Abwehr. Die revolutionäre Regierung des „Kovenant“ nimmt die Leitung der Dinge in die Hand. Iv. Wiedereinberufung des Parlaments. Bei drohendem Angriff der Schotten beruft Karl 1640 zur Bewilligung der Kriegskosten wieder ein Parlament („das kurze ). Baldige Auflösung dieses bei mangelnder Willfährigkeit. Das aus den Neuwahlen hervorgegangene neue Parlament („das lanae“) zählt unter seinen Mitgliedern die heftigsten Gegner der Regierung (Hampden, Pym, Cromwell) und beginnt seine Thätigkeit mit der Anklage Straffords wegen Hochverrats Dessen glänzende Verteidigungsrede im Oberhause und endliche Verurteilung zum Tode (nur vermöge eines

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 11

1894 - Dresden : Ehlermann
Die englische Staatsumwälzung. — § 6. Die letzten Stuarts etc. 11 als Grossadmiral niederlegen. Dessen Ausschliessung von der Thronfolge, die das Unterhaus beschliesst, scheitert an dem Widerspruch des Oberhauses. Entstehung der Parteinamen „Whighs“ und „Torys“.* 2) 1679 wird die Habeascorpusakte durchgesetzt, ein Werk des aus dem Cabalministerium zur Opposition übergetretenen Grafen Shaftesbury: niemand darf ohne schriftlichen Befehl und Angabe der Gründe verhaftet, der Angeklagte muss binnen dreier Tage vor Gericht gestellt werden. [Falsche Anzeigen von angeblichen Verschwörungen katholischer Unterthanen, denen solche gegen Nichtkatholiken entgegengesetzt werden, fördern viele in den Kerker und auf das Schaffot Parteihass und Einschüchterung führen zu ungerechten Urteilen]. Das Gesetz eine Sicherung gegen Willkür der Regierung! 3) Eine Verschwörung zu Gunsten der Thronfolge des Herzogs von Monmouth, eines unechten Sohnes Karls, wird von Shaftesbury angezettelt. Entdeckung und Flucht des Urhebers. Iv. Jakob Ii., ein engherziger, bigotter, starrsinniger und doch feiger Charakter (1685—88) folgt seinem Bruder. 1) Der Versuch des Herzogs von Monmouth, die Krone an sich zu reissen, wird niedergeschlagen und an diesem wie an seinen Genossen blutig gerächt. 2) Ein echter Stuart, sucht Jakob rücksichtslos ein unbeschränktes Königtum und zwar unter Vorherrschaft der katholischen Kirche, herzustellen. a) Missbrauch des königlichen „Dispensationsrechtes“ (des Rechtes, von den Gesetzen in bestimmten Fällen zu entbinden) : Einsetzung von Katholiken zu Lehrern der Universitäten, Beamten in der Verwaltung und Offizieren im Heer. b) Die „blutigen Assisen“ (der Blutrichter Jeffreys) verurteilen alle politisch Verdächtigen und am Kovenant Festhaltenden zu Todes- und Leibesstrafen. 3) Unwille in der Nation, gesteigert bei der Geburt eines Thronerben von Jakobs Ii. zweiter (katholischer) Gemahlin. Furcht vor Verewigung Stuartscher Herrschaft. 4) Offene Empörung, als Jakob 1688 bei Ausbruch des Krieges gegen die Augsburger Verbündeten (3. Raubkrieg, § 8, Iv.) seine in holländischem Solde stehenden Truppen abberuft. Die Partei der Whigs ruft Jakobs Schwiegersohn 1685 bis 1688 r" Whigs wurden im Volksmunde ursprünglich die Heisssporne der Kovenanter, sorys die geächteten Papisten in den Mooren Irlands genannt. Die Spottnamen übertrugen sich auf die Parteien.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 90

1894 - Dresden : Ehlermann
90 Französische Revolution. — § 29. Der Nationalkonvent. [Die eidverweigernden Priester werden teils des Landes verwiesen, teils deportiert oder niedergemacht. Pikenmänner durchziehen die Hauptstadt und verhaften alle wirklichen oder vermeintlichen Anhänger der alten Zustände. 2. bis In den Tagen vom 2. bis 7. September dringen bewaffnete Banden in die 7. Sept. mit Königstreuen gefüllten Gefängnisse und richten nach einem gerichtlichen *792 Scheinverfahren die Gefangenen hin.* Gegen 7000 Opfer fallen.] V. Der preussisch-österreichische Krieg. Ferdinand v. Braunschweig rückt trotz des Drängens des feurigen Friedrich Wilhelms Ii. nur bedächtig vor und gelangt nach Einnahme der Festungen Longwy und Verdun im Herbst 1792 nach der Champagne; Dumouriez gewinnt Zeit, ihm durch Besetzung der Argonnen den Weg zu verlegen. Kellermann hält ihn durch die „Kanonade bei Valmy“ (Sept.) auf. Eintretendes Regenwetter und Mangel an Verpflegung erzeugen Krankheiten im deutschen Heere, Uneinigkeit spaltet die Verbündeten; Rückzug Braunschweigs über die Grenze (vgl. Goethes „Campagne in Frankreich“). Dumouriez, gegen das österreichische Heer bei Jemappes glücklich, erobert Belgien; Custine nimmt Mainz; Sardinien, das in den Krieg eintritt, wird Savoyens und Nizzas beraubt. [Der Aufruf zur Freiheit und die Losung „Sturz den Palästen und Friede den Hütten“ weckt unheilvolle Begeisterung für die Sieger bei den Besiegten. Pflanzen von „Freiheitsbäumen“. Errichtung von Klubs (die Klubisten von Mainz; unter ihnen der Weltumsegler Georg Förster).] Die eroberten Länder werden in die französische Republik einverleibt. § 29. Der Nationalkonvent. September 1792 bis Oktober 1795. Sept. I. Der Nationalkonvent, September 1792 zu- 1792 sammentretend, enthält ausser den Girondisten, die noch eine Zeit lang ihren Einfluss behaupten, viele Mitglieder der Bergpartei, unter ihnen die blutdürstigen Unmenschen Danton, Marat, Robespierre; auch Philipp Egalite, der Herzog von Orleans, Mitglied. Die ausübende und gesetzgebende Macht geht an den Konvent über. Frankreich eine Republik. Ii. Der Prozess gegen den König. Entdeckung eines Geheimschrankes in den Tuilerien, dessen Papiere das Einverständnis des Königs mit Österreich und die Bestechung * Der Kopf der Prinzessin La mb alle wird auf einer Stange an den Fenstern Marie Antoinettes, ihrer Freundin, vorübergetragen.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 94

1894 - Dresden : Ehlermann
94 Französische Revolution. — § 30. Der erste Koalitionskrieg. in denen bereits die revolutionsfeindlichen Elemente überwiegen, gegen die Beschlüsse des Konvents wird (Oktober 1795) von Napoleon Bonaparte, der von den Direktoren auf Barras’ Vorschlag berufen wird, niedergeschlagen. § 30. Der erste Koalitionskrieg. 1793 — 1797. I. Der Bund der Mächte. In England unter dem Tory-Ministerium des jüngeren Pitt zwar heftige Meinungskämpfe im Parlament (Fox), doch anfangs keine Neigung zum Eingreifen in die französischen Verhältnisse. Erst der Königsmord, die Einverleibung Belgiens in Frankreich, die Bedrohung Hollands und der an alle Völker gerichtete Aufruf des Konvents zur Erhebung gegen die Regierung (dessen Wirkung besonders in Irland gefährlich) treiben zur Kriegsrüstung. Die Aussicht auf englische Geldunterstützung gewinnt auch die bedenklicheren Regierungen. Zusammentritt der meisten europäischen Staaten * zu einer grossen ,,Koalition“. Kriegserklärung Frankreichs an England und 1793 Holland Februar, an Spanien März 1793. Ii. Der Krieg an den Grenzen. (1793—1795.) Frankreich von allen Seiten bedroht: von den Niederlanden aus durch Holländer, Engländer und Österreicher, vom Mittelrhein durch Preussen und Österreich, von den Alpen durch Sardinien und Toskana, von den Pyrenäen durch Spanien, zur See und in den Kolonien durch England. Belgien wird von österreichischen, Mainz von preussischen Truppen wiedergewonnen (Rückführung des geistlichen Regiments; unedle Rache an den früheren Klubisten); der Weg nach Paris steht offen. Doch Eroberungsgelüste der verbündeten Mächte (England auf Dünkirchen, Österreich auf Flandern) und gegenseitiges Misstrauen (die polnische Teilungsfrage s. unten Iv.) lähmen die Kriegsführung. Das durch Carnot, den militärischen Berater des Wohlfahrtsausschusses, veranstaltete Aufgebot der gesamten waffenfähigen jungen Mannschaft Frankreichs (levee en masse)** wirft Massen den Feinden entgegen. Begeisterung der französischen Jugend und Furcht der Heerführer vor der Rache des * Auch das deutsche Reich tritt bei. Preussen, Österreich, Piemont schon seit 1792 im Kriege; ausser Spanien auch die kleineren italienischen Mächte bei der Koalition. Russland unter Katharina Ii. hält sich in Hoffnung auf Ländergewinn in Polen und der Türkei vom Kriege fern. ** Die Altersklassen von 18—25 Jahren.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 96

1894 - Dresden : Ehlermann
96 Französische Revolution. — § 30. Der erste Koalitionskrieg. towski) führt russische und preussische Heere ins Land. (Kosciuzko gefangen, Warschau durch Suworoff erstürmt; greuelvolle Einnahme der Vorstadt Praga). Ende Polens! 1795 Preussen erhält 1795 in der dritten Teilung, an der sich nunmehr auch Österreich beteiligt, das Land rechts der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau — die neue Provinz Neu-ostpreussen, dazu einen kleinen an Oberschlesien grenzenden Teil, Neu-Schlesien. V. Der Krieg in Deutschland. 1796 dringen die Franzosen, nachdem sie 1795 von den Österreichern mehrmals über den Rhein zurückgeworfen worden, unter Jourdan bis an die Lahn, unter Moreau bis nach Schwaben. Erzherzog Karl von Österreich schlägt Jourdan bei Wetzlar, wird dann aber von beiden Heeren weit nach Bayern hineingedrängt. Neue Siege des Erzherzogs über Jourdan bei Amberg und später bei Würzburg treiben dessen Heer in die Flucht, auf der das erbitterte Landvolk grauenvolle Rache an seinen Peinigern nimmt. Moreau zieht sich in meisterhaftem Rückmarsch (Vgl. den Rückzug der zehntausend Griechen unter Xenophon) über den Schwarzwald zurück. 1796 Vi. Der Krieg in Italien. 1796 Oberbefehlshaber des italienischen Heeres Napoleon Bonaparte. [Napoleon Buonaparte, Sohn des korsischen Advokaten Karl Buonaparte aus altem toskanischem Adelsgeschlechte, der als Freund Paolis in den Unabhängigkeitskämpfen der Insel eine hervorragende Rolle gespielt hatte, am 15. August 1769 zu Ajaccio geboren, ein Jahr nach der Besitznahme der Insel durch die Franzosen („Ich wurde geboren, als mein Vaterland starb“). Seine Mutter Letitia Ramolino geringer Abkunft, aber von grosser Schönheit. Zehnjährig auf die Kriegsschule zu Brienne geschickt, treibt er mit Vorliebe Mathematik und Geschichte. Nach dreijährigem Aufenthalt auf der Kriegsschule zu Paris wird er achtzehnjährig Artillerielieutenant In Südfrankreich und in seiner von Parteikämpfen zerrissenen Heimat militärisch thätig, wird er schon 1792 zum Artilleriehauptmann befördert. 1793 Erstürmung der Forts von Toulon sein Werk (s. § 29, V., b), 1794 wird er Brigadegeneral. Nach dem Siege der Thermidorianer seiner Thätigkeit enthoben, lebt er von kärglicher Besoldung in Paris, wo er 1795 durch Barras mit der Niederwerfung des Aufstandes gegen den Konvent betraut wird (s. § 29, Vii.), 1796 zum Oberbefehlshaber der italienischen Armee ernannt, heiratet er Josephine, die Witwe des hingerichteten Generals Beauharnais, eine Kreolin aus Martinique, in deren geistreichen Zirkeln er zu Paris verkehrt hatte. Von ungemeinem Scharfblick und militärischem Genie, das ihn zu einem der grössten Feldherrn der Geschichte machte, vereinigte er mit brennendem Ehrgeiz die Schlauheit des Italieners und die Zähigkeit und Starrköpfigkeit des Korsen. Die Revolution, in deren Dienst er sich stellte, ohne sich mit deren Greueln zu beflecken (in Toulon hielt er sich von den Schreckensmännern fern), lehrte ihn Geringschätzung des Menschenlebens. die in bewegtem Leben gewonnene Menschenkenntnis Menschenver-

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 204

1894 - Dresden : Ehlermann
204 Neues Deutsches Reich. — § 64. Das Ausland. abhängig. (Rumänien 1881, Serbien 1882 Königreich.) Griechenland erhält (später) einen grossen Teil Thessaliens und das südliche Epirus. Bulgarien wird nur in seinem nördlichen Teile selbständig gemacht, der südliche (Ostrumelien) soll unter türkischer Herrschaft bleiben. [Bald macht sich auch das südliche Bulgarien unabhängig und schliesst sich dem nördlichen an. Das geeinte Bulgarien setzt unter dem Fürsten Alexander v. Battenberg den Versuchen Russlands, das Land zu einem russischen Vasallenstaat zu machen, Widerstand entgegen. Nach dessen durch russische Ränke bewirkter Abdankung behauptet sich auf dem bulgarischen Throne (seit 1887) Fürst Ferdinand von Koburg-Cohary.*] Trotz solcher äusseren Erfolge wird im Innern Russlands die Unzufriedenheit nicht gehoben. Streben nach verfassungsmässiger Freiheit in den höheren Gesellschaftsschichten; Armut und Verlangen nach Reformen im Volke. Der Nihilismus** bildet sich heraus und verbreitet Schrecken durch Mordversuche aller Art. 1881 fällt Alexander Ii. einem Dynamitattentat zum Opfer. Sein Sohn Alexander Iii. beharrt im Absolutismus. Fortdauer der Umsturzbestrebungen. Die grossen Fragen des Volkslebens sind hier noch ungelöst. V. Grossbritannien hatte nach einer gerechteren Ordnung des Wahlrechts durch die Reformbill vom Jahre 1832 weniger als die übrigen Staaten unter inneren Fragen zu leiden***, doch bildete des Verhältnis zu Irland, auch nachdem die Iren durch die Emancipationsbill 1829 Zutritt zum Parlament erhalten hatten, eine offene Wunde und rief zu verschiedenen Zeiten Mordversuche hervor. [Die „Parnelliten“! Die Unruhen pflanzten sich auch nach Englisch-Nordamerika fort, von wo die unruhigen „Feniers“ als Sendboten in das Heimatland gingen.] Grosse Machtausdehnung gewinnt England nach Niederwerfung des Aufstandes der „Seapoys“ (eingeborener Soldaten) in Indien 1858 durch Einverleibung des ganzen ungeheuren Ostindiens (74000 Qj Meilen) in das britische Reich. (1876 Annahme des Titels „Kaiserin von Indien“ durch die Königin Viktoria.) Erweiterung des Machteinflusses auch in China. Der Vertrag von Tientsin erschliesst- 1858 den Ausländern das ungeheure Reich der Mitte zum Teil. * Von den Mächten noch nicht anerkannt. ** Allgemeiner Name für alle nach Neuerungen strebenden Richtungen (Liberale, Republikaner, Terroristen). *** Die Führung der Whigs durch Gladstone, die der Tories durch Be aconsfield und Salisbury.

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 98

1894 - Dresden : Ehlermann
98 Französische Revolution. — § 31 Sturz der Direktorialregierung. 1797 und Dalmatien), b) Die jonischen Inseln fallen an Frankreich. c) Österreich erkennt die von Frankreich in Italien gebildete cisalpinische Republik an.* d) Geheimartikel: Österreich willigt in die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich. Die geschädigten Fürsten sollen Ersatz in deutschem Gebiete erhalten; ein Kongress soll über diesen mit dem Reich verhandeln. § 31. Der Sturz der Direktorialregierung. I. Frankreich im Innern. Hohe Abgaben bei Fortdauer des Krieges. Entwertung des Papiergeldes (den Assignaten folgen „Mandate“). Lähmung des geschäftlichen und gewerblichen Verkehrs, auch nach der Schreckensherrschaft. Unzufriedenheit mit der Regierung ebenso bei den Anhängern des Konvents wie bei den Königstreuen. Umsturzversuche : a) Erste Ansätze zu einer kommunistischen und socialistischen Umwälzung. Babeuf, der sich den Namen seines Vorbilds, des römischen Tribunen Gracchus, als Vornamen beilegt, will die von der Revolution erstrebte Gleichheit aller auch auf den Besitz ausdehnen und eine neue Güterverteilung durch Umsturz der bisherigen Gesellschaftsordnung herbeiführen. Die Verschwörer werden vor Ausführung des Planes gefangen genommen; Babeuf endet durch Selbstmord, b) Bei den Wahlen für 1797 kommen viele Gemässigte, unter denen auch Anhänger des Königs-tums, in den Rat der Fünfhundert, für den Bestand der Regierung um so bedrohlicher, als auch der Präsident Pichegru und zwei Direktoren (Barthelemy und Carnot) der allgemeiner werdenden Strömung folgen. Die 3 übrigen Direktoren, die „Triumvirn“, wenden sich an Napoleon. Bernado tte und Augereau rücken, von diesem gesandt, Sept. 1797 in Paris ein und verhaften die Gegner der Triumvirn. Einige der Gefangenen, wie Carnot, entkommen, die übrigen werden nach Cayenne deportiert. Ii. Frankreich nach aussen hin. a) Neue Republiken. Die Errichtung der cisalpinischen Republik (§ 30, Vi)'1'1 weckt Nacheiferung. Die sich erhebenden republikanischen * Der Herzog von Modena soll von Österreich durch den Breisgau entschädigt werden. . . ** Schon 1797 war in Genua eine ligurische Republik eingerichtet worden, 1805 Einverleibung in die französische.

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 104

1894 - Dresden : Ehlermann
104 Napoleons Weltherrschaft. — § 33. Das Kaisertum Napoleons. zurückfallen, die Republik der jonischen Inseln von Frankreich anerkannt werden. Die Engländer geben den grössten Teil der auf französischem, spanischem und holländischem Gebiet gemachten Eroberungen heraus und behalten nur das ehemals spanische Trinidad und das ehemals holländische Ceylon. § 33. Das Kaisertum Napoleons. I. Einlenken in monarchische Bahnen. Um den ersten Konsul bildet sich ein Hof. Ein Teil der Emigranten kehrt zurück; die ehemaligen Jakobiner besuchen die geselligen Kreise der Gemahlin Napoleons, Josephine. Der von Napoleon gestiftete ,,Orden der Ehrenlegion“ schmeichelt der Eitelkeit und gewinnt viele Republikaner der neuen Ordnung; die Herstellung des christlichen Gottesdienstes und der Abschluss eines Konkordates mit dem Papste (Pius Vii.; Kardinal Consalvi) auch die Altgläubigen. Durch straffes militärisches Regiment und wohlorganisierte Polizei (Fouche) werden regierungsfeindliche Kundgebungen niedergehalten. Ii. Niederwerfung des Widerstandes. Feinde der neuen Ordnung bleiben unter den alten Republikanern und den Anhängern des Königtums. Verschwörungen und Mordversuche (die „Höllenmaschine“ Dezember 1800) richten sich gegen den ersten Konsul. Napoleon benutzt die Anschläge, um Verdächtige und Missliebige jeder Parteifarbe verhaften und deportieren zu lassen. Pichegru wird wegen royalistischer Verschwörung eingekerkert und stirbt (1804) im Gefängnis durch Erdrosselung (Selbstmord?), Moreau geht in die Verbannung. Der Herzog von Enghien, Enkel des Prinzen Gonde (§ 27, Ii, 1), dem Napoleon die Urheberschaft der Verschwörungen gegen sein Leben zuschreibt, wird unter Bruch des Völkerrechtes (!) auf deutschem Boden (Etten-heim in Baden) aufgegriffen und auf den Spruch eines eiligen Kriegsgerichtes zu Vincennes erschossen. Iii. Aufrichtung des Kaisertums. Nachdem sich Napoleon 1802 zum Konsul auf Lebenszeit hat wählen lassen, wird ihm 1804 auf Vorschlag des Tribunals und unter Gutheissung des Senats durch Volksabstimmung die erbliche Kaiserwürde übertragen. Salbung durch den Papst am Dez. 2. Dezember 1804 in Nötre-Dame. Die Verwandten des 1804 Kaisers erhalten den Titel „Kaiserliche Hoheit“. 18 Heer-

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 155

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit der Stürme. — § 53. Sturmjahre 1848/49. 155 b) Die Erhebung der Polen feiert Lenau in seinen „Polenliedern“ (s. o. § 49, Iii. Anm.) Vorbote der Revolution ist die erstehende politische Dichtung. Dichter: a) in Österreich: Anastasius Grün, Graf von Auersperg, (,,Spaziergänge eines Wiener Poeten“); b) in Preussen: Hoff mann von Fallersleben („Unpolitische Lieder“), Dingelstedt („Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters“) , Herwegh („Gedichte eines Lebendigen“, voll beissender Epigramme), Prutz („Politische Wochenstube“, eine aristophanische Komödie). Dritter Zeitraum. (Zweiter Zeitraum der Neuesten Geschichte.) Von der französischen Februarrevolution bis zur Begründung des Neuen deutschen Reiches. 1848—1871. Erster Abschnitt. Zeit der Stürme und erneuter Rückströmung. Von der Pariser Februarrevolution bis zur Thronbesteigung König Wilhelms I. 1848— 1861. § 53- Die Sturmjahre 1848/49. I. Ursachen. Unzufriedenheit mit den bestehenden politischen Zuständen weit verbreitet. Neben den gemässigten Anhängern einer freien Verfassung auch viele politische Heiss-sporne! Dabei bildet sich aus katilinarischen Elementen eine Lj msturzpartei heraus. Ihre „Bataillone“ die „Arbeiter“. Zündstoff bei diesen infolge wirtschaftlicher Not. [Entwertung der Handarbeit nach Errichtung zahlloser Fabriken mit Dampfbetrieb. Übermass der Warenerzeugung, Mangel an Absatz, bei geringem Bedarf an Menschenkräften Herabsetzung der Löhne und Arbeitsmangel. Dazu das Hunger jahr 1847! Unterwühlung der Arbeiter durch die Lehre vom Rechte aller auf Gütergemeinschaft (Kommunismus). Das Wort Proudhons „Eigentum ist Diebstahli“] Ii. Die Pariser Februarrevolution. Ludwig Philipp, „der Bürgerkönig“, anfangs volksbeliebt, hat bei Beginn seiner Regierung mit Erhebungen zu thun, die teils Wiedereinsetzung der Bourbonen, teils Errichtung einer

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 185

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 6l. Napoleons Iii. Niedergang. 185 und nutzlosen Opfern seine Truppen abberufen. Der ritterliche Maximilian sucht sich, um seine Anhänger nicht zu verlassen, auch ohne französische Hilfe zu behaupten. Das Land im Aufstande gegen ihn. Er wird 1867 in Queretaro eingeschlossen und, durch einen Verräter ausgeliefert, 1867 erschossen. Seine Gemahlin, die vergeblich Napoleons Hilfe angefleht, verfällt in Wahnsinn.] Ii. Die Verhältnisse in Frankreich. Missstimmung in Frankreich sowohl über die Fehlschläge der äusseren Politik wie über die Missgriffe der inneren. Die Eifersucht der Franzosen noch besonders gereizt durch die Neueinigung Norddeutschlands, deren Zulassung man Napoleon nicht verzieh. „Rache für Sadowa“ das Feldgeschrei. Unzufriedenheit mit dem persönlichen Regiment Napoleons und seines Ministers Rouher. Napoleon sucht sich auf seinem Thron zu befestigen 1) durch innere Reformen. Ein parlamentarisches Ministerium unter dem Deputirten Olli vier wird gebildet, der Entwurf einer freien Verfassung dem Volke zur Abstimmung unterbreitet. Das „Plebiscit“ fällt zwar zu seinen Gunsten aus, doch werden, insbesondere von der Armee, auch viele verneinende Stimmen abgegeben. 2) Durch Vorbereitung des Krieges gegen Preussen. Das Chassepotgewehr wird eingeführt, die „Mitrailleuse“ (Kugelspritze) in Gebrauch genommen, Marschall Niel verbessert unablässig das Kriegswesen; sein Nachfolger Le Boeuf erklärt, es sei alles vollbereit (archi-pret). Auf Rat des in Österreichs Dienste getretenen früheren sächsischen Ministers v. Beust wird eine rein-dynastische Frage (um Preussen von seinen Bundesgenossen zu trennen) als Vorwand zum Kriege genommen. Iii. Die Kriegserklärung gegen Preussen. [1868 war in Spanien die Königin I s a b e 11 a vertrieben worden. In den nachfolgenden Wirren siegt die konstitutionelle Partei, die an einem verfassungsmässigen Königtum festhält. Nach längeren vergeblichen Anfragen bei verschiedenen Fürstenhäusesn erklärt Prinz Leopold von Hohen-zollern (aus der katholischen Linie des Hauses) auf wiederholt ausgesprochenes Verlangen sich zur Annnahme der Krone bereit.] Die Kandidatur des Prinzen Leopold v. Höhenzollern für den spanischen Königsthron wird zur Aufstachelung des französischen Nationalgefühls benutzt. Beschuldigung, König Wilhelm wolle ein neues Reich Karls V. an den Grenzen Frankreichs aufrichten. [Lärm auf den Tribünen und in der Presse: „Nieder mit Preussen, nieder mit Bismarck!“]
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