Concil zu Kostnitz. Hussiten.
127
reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t-
wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt.
8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener),
noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn,
und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene
Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09.
den, stirbt er plötzlich.
9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410.
Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt,
bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große
allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414.
Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von
Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne;
Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen,
gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti-
sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich
hartnäckig, wird nicht beachtet.
Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer
Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im
Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des
Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415.
eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von
Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst.
Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver-
kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417.
Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg.
Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger
Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor;
blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419.
Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen.
Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten;
Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter
ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach
Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc.
Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431.
*) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*
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Extrahierte Personennamen: Jobst_von_Mahren Johann's_Xxiii Friedrichs Johann Johann Gregor_Xii Gregor Benedict_Xiii Johann Johann Engländer
Wiclef Schüler_Hieronymus_von
Prag Martin_V._Pabst Siegmund Friedrich_Vi Friedrich Burggraf_von_Nürnberg Jakob_von_Mieß Johann Siegmund
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Friedrichs Oesterreich Spanien Prag Oesterreich Baiern
120
Hohenstaufen. Kreuzzüg e.
n.c.e. nehmen das Kreuz. Friedrich zieht zu Lande voran; er über-
windet alle Hindernisse des gefahrvollen Weges, stirbt aber
in Cilicien (Bad im Flusse Saleph) 1190, und sein Sohn
Friedrich vor Ptolemais; darauf gänzliche Auflösung und
Vernichtung des Heeres. Marianer oder deutscher Ritter-
Orden *).
1189. 3) Heinrich Vi. gleicht sich mit Heinrich dem Löwen
ans, handelt unwürdig gegen den gefangenen Richard Löwen-
herz, und sucht die Ansprüche seiner Gemalin auf den sicilischen
Thron durch drei Züge nach Apulien und Sicilicn mit empö-
renden Grausamkeiten geltend zu machen, stirbt in Messina;
1197. sein Sohn Friedrich als König in Sicilicn anerkannt.
4) Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder, von
den Anhängern der Hohenstaufen, und Otto Iv. Heinrich's
des Löwen Sohn, von den Anhängern der Welfen gewählt.
Krieg zwischen beiden. Anmaßungen des Pabstes Innocenz Iii.
1208.Philipp zu Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet.
Indessen vierter Kreuzzng 1202—1204**).
"-0 Die beiden andern Könige erobern, unter mancherlei Zwiespalt
zur See herankommend, Ptolemais 1191 (Richards Uebermuth gegen
Leopold von Oesterreich ); aber Jerusalem bleibt in den Händen der
Türken. Auch Richard kehrt, nachdem er durch seine Heldenthaten
wenigstens einen Waffenstillstand gewonnen, 1192 zurück, und sein
großer Gegner Saladin stirbt 1193.
) Der Pabst Innocenz Hi. verfolgte mit Beharrlichkeit die
Grundsätze Gregor's Vh. gegen die weltlichen Fürsten (König Johann
von England), und veranlaßte mehre französische Ritter zum
vierten Kreuzzuge: Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin
von Flandern, Ludwig von Li018 rc.; sie erzwingen durch die Berspre-
chungen des griechischen Prinzen Alerius Angelus gelc..t, die Wieder-
erhebung des verdrängten Jsaak's H. auf den Kaiser-Thron 1203 zu
Konstantinopel, erobern, in ihren Erwartungen getäuscht, die Stadt
1204, und gründen das lateinische Kaiserthum (Balduin
Kaiser) bis 1261, wo es durch Michael Paläologus an das griechische
wieder übergeht. — Religionsschwärmerei erzeugte 1212 sogar einen
Kreuzzug von französischen und deutschen Kindern, die jammervoll
umkommen; und ebenfalls blieb erfolglos der Kreuzzug des Königs
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Innocenz_Iii Innocenz Bamberg_von_Otto_von_Wittelsbach Otto Richards_Uebermuth Leopold_von_Oesterreich Leopold Richard Saladin Innocenz_Hi Innocenz Johann Bonifaz_von_Montferrat Bonifaz Graf_Balduin
von_Flandern Ludwig_von_Li018 Ludwig Alerius_Angelus Balduin Michael_Paläologus
Extrahierte Ortsnamen: Cilicien Apulien Messina England Konstantinopel
Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125
zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®.
Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien,
siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen,
nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266.
Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf
anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört
auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272.
Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von
Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei
Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß
gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben
werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode
vor Tunis.
Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen
sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs-
unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch-
tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver-
drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund.
Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe
von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen,
Baiern und Schwaben.
Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter
Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen
gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht.
Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen
1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm-
gerichte in Westphalen — Dortmund.
Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi-
nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.),
Konrad von Marburg 1232.
Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch
Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet.
Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur.
Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue,
Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr,
Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von
Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen-
lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften
machen langsame Fortschritte.
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Anjou Karl Clemens_Iv Manfred_bei_Benevento Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Ludwig_Ix. Ludwig_Ix. Ludwig Ludwig Friedrich_I. Gregor_Ix. Gregor_Ix. Konrad_von_Marburg Konrad Hartmann Heinrich_von_Deldeck Heinrich Heinrich_von_Ofterdingen Heinrich Nikolaus_Klingsohr Nikolaus Wolfram_von_Eschenbach Walther Konrad_von
Würzburg Konrad Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sicilien Neapel Schwaben England Frankreich Tunis Mainz Trier Sachsen Baiern Schwaben Westphalen Dortmund Hamburg
157
ftorbene Kaiser bald als Zchtiger der Kirche bald als Reformator der Kirche und zugleich des Reiches wieder erwartet wurde. Mit diesen Prophetien verbanden sich frh Zge aus dem Orient wie aus der altgermanischen Wodansage (Wolkenberg. langer Bart, Raben Gtterboten, die den Berg umkreisen; daher die Lokalisierung der Sage um den Wodansberg, den spteren Kyffhnser). Jahrhunderte lang hat sich die Volks-sage von dem verzauberten, einst wiederkehrenden Kaiser erhalten und ist namentlich in bewegten Zeiten unserer Geschichte (in den gnelsisch-ghibellinischen Kmpfen des 13., in den sozialen Kmpfen des 14. und 15. Jahrhunderts, in der Zeit des Bauernkrieges und der Reformation, in der Zeit der Befreiungskriege) mit besonderer Macht hervorgetreten. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Sage irrtmlich mit Friedrich I. in Verbindung gebracht.
7. Konrad Iv. und die ppstliche Partei in Deutschland Gegenknige Heinrich Raspe von Thringen und Wilhelm von Holland). An Stelle des entsetzten Heinrich (Vii.) war Friedrichs jngerer Sohn Konrad zum König gewhlt und fr die Dauer seiner Minderjhrigkeit Erzbischos Siegfried von Mainz mit der Regentschaft in Deutschland be-traut worden (1237). Die Agitation, durch welche die Kurie die ihre Selbstndigkeit bedrohende staufische Macht in Deutschland wie in Italien zu untergraben suchte, hatte dort anfangs nur geringe Erfolge. Zwar schlssen der König von Bhmen und die Herzge von Bayern und sterreich ein Bndnis, dessen Zweck die Aufstellung eines Gegenknigs war, aber dem kaisertreuen Episkopate der bayerischen Kirchenprovinz gelang es, den sdost-deutschen Frsteubund zu sprengen, nicht zuletzt unter dem Eindrucke des Mongolensturmes.
Ppstliche Agitation in Deutschland. Die Leitung der ppstlichen Agitation in Oberdeutschland hatte der Passauer Archidiakon Albert Behaim von Kager. Ein wichtiger Rckhalt des Papstes im Kampfe gegen die Staufer waren die neugegrndeten Bettelorden der Franziskaner (Minoriten) und der Dominikaner. welche im Gegensatz zu den Bauernmnchen des Benediktiner-, Cifterzienser-und Prmonstratenserordens den Mittelpunkt ihrer Wirksamkeit in den Stdten suchte.
Entstehung und Bedeutung der Bettelorden. Die Lehre, Christus und die Apostel htten weder persnlich noch gemeinsam Eigentum besessen, ist uralt, eine Spitze gegen die offizielle Kirche empfing sie aber erst durch Peter Ablard und feinen Schler, Arnold von Brescia. Abt Bernhard von Clair-vanx und der durch ihn zu weltgeschichtlicher Bedeutung gelangte Orden der Eist er-zienser waren fr die Dauer nicht im stnde, di: von dieser Seite her drohende Ge-fahr niederzuhalten, um so weniger als der Cisterzienserorden gerade infolge seiner wirtschaftlichen Leistungsfhigkeit zu ungeahntem Reichtum gelangte. Noch am Schlsse . des 12. Jahrhunderts hielten die Armen" Oberitaliens und die (von dem Lyoner Brger Petrus Waldus gegrndeten) Waldenfer und Katharer (daher der Name Ketzer") Sdfrankreichs der offiziellen Kirche das Ideal apostolischen Armuts-lebens entgegen. Indes aus dem Sche der alten Kirche heraus entstanden im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts die beiden Bettelorden, die auf dem Grundsatze der Besitzlosigkeit beruhten und daher geeignet waren, die Ketzer mit ihren eigenen
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_I. Konrad_Iv Konrad Heinrich_Raspe Heinrich Wilhelm Heinrich_( Heinrich Friedrichs Konrad Konrad Siegfried_von_Mainz Siegfried Albert_Behaim_von_Kager Apostel Peter_Ablard Arnold_von_Brescia Bernhard_von_Clair-vanx
Extrahierte Ortsnamen: Wolkenberg Wodansberg Deutschland Holland Friedrichs Deutschland Deutschland Italien Bayern Deutschland Oberdeutschland
128
zur Anerkennung Innocenz' Ii. Nachdem sich dann unter dem Einflne des Grnders des Prmonstratenserordens, des Erzbischofs Norbert von Magde-brg, auch die deutsche Kirche zur Obdieuz Innocenz' Ii. erklrt hatte, traf Lothar mit Innozenz Ii. und dem Abte Bernhard in Lttich zusammen und versprach, den aus Rom vertriebenen Papst dahin zurckzufhren.
Der Aufschwung der Kirche verrt sich wohl in der fhrenden Stellung der neuen streng kirchlichen Partei in Deutschland, in der Weltstellnng des heiligen Bern-hard, des eigentlichen Oberhauptes der Kirche in dieser Zeit, in der Neubelebung der kirchlichen Mission, verrt sich aber am wenigsten am obersten Sitze der Christenheit, in Rom. Kaum der kaiserlichen Gewalt entzogen, gert der Sitz eines Gregor Vii. in die Gewalt rmischer Adelsparteien, wird das Schauspiel eines Schismas und wird einige Jahre spter durch einen armen Kleriker, Arnold von Brescia, vorbergehend auch seiner weltlichen Herrschaft beraubt.
Mit einem kleinen, vornehmlich schsischen Gefolge trat Lothar im Herbste 1132 die Romfahrt an, erzwang sich den Eintritt in die rmische Altstadt und empfing hier aus den Hnden seines Papstes die Kaiserkrone; die Leostadt mit dem Dom von St. Peter blieb in den Hnden Anaklets und seines Bundesgenossen, des von ihm zum König von Sizilien (einschlielich des normannischen Unteritaliens) erhobenen Ro g er (Ii.), eines Neffen Robert Wiskardsl. Wie fchon vorher in Lttich, so verlangte Lothar auch in Rom von dem Papste Erneuerung des den deutschen Knigen vor dem Wormser Konkordat zugestandenen unbeschrnkten In v est itur recht es, mute aber, wie dort dem Widerstand des hl. Bernhard, so hier dem Widerstand des hl. Norbert weichen. Wohl aber empfing der Kaiser (unter berreichung eines Ringes) gegen einen Jahreszins vom Papste die Nutznieung der ma-thildischen Allodien, deren sich die Kurie nach dem Erlschen des salischen Hauses bemchtigt hatte.
4. bertragung der schsischen Nordmark an das Haus Askauieu, der Lausitz an das Haus Wettin. Mission und Kolonisation. Nach der Rckkehr vom Rmerzuge im Jahre 1134 erhielt Graf Albrecht von Ballenstdt aus dem Hause Askauieu die schsische Nordmark. Zwei Jahre spter gewann Konrad von Wettin zu der (seit 1089 im Besitze seines Hanses befindlichen) Mark Meien auch die Lausitz. Der bergang der nordstlichen Marken an die Huser As-kamen und Wettin bildet wie die Knigswahl des Sachsen Lothar von Snpplinbnrg, einen Markstein in der nordstlichen oder schsischen Kolonisation. Schon vorher waren Bischof Otto von Bamberg als Pom-mernapostel und der heilige Vizelin als Apostel des stlichen Holstein
* Dieser hatte mit dem von seinem Vater Roger I. in dreiigjhrigem Kampfe gegen die Araber (106090) eroberten Sizilien nach dem Erlschen der Nachkommenschast seines Oheims Robert Wiskard das ganze normannische Unteritalien (f. S. 98) vereinigt.
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Extrahierte Personennamen: Norbert_von_Magde-brg Lothar Innozenz_Ii Bernhard Gregor_Vii Gregor Arnold_von_Brescia Lothar Peter Robert_Wiskardsl Lothar Bernhard Norbert Albrecht_von_Ballenstdt Albrecht Konrad_von_Wettin Konrad Lothar_von_Snpplinbnrg Otto_von_Bamberg Otto Apostel Roger_I. Robert_Wiskard
Extrahierte Ortsnamen: Rom Deutschland Rom Sizilien Rom Haus_Askauieu Haus_Wettin Wettin Sachsen Holstein Sizilien Unteritalien
158
Waffen zu bekmpfen. Es ist der von dem Italiener Franziskus von Assisi gegrndete Orden der Franziskaner oder Minoriten und der von dem Spanier Dominikus de Guzman gegrndete Orden der Dominikaner oder Pre-d iger mnche (beide 1223 besttigt). Letztere suchten die Ketzer mehr wissenschaftlich zu bekmpfen, erstere dagegen durch Predigt und Beichte in den niederen Volksschichten.
Erster Mongolen strm. Mitten in dem Kampfe zwischen Friedrich Ii. und Jnncenz l V. erschienen M^Mongolen an der Pforte des Abendlandes. Die den Hunnen verwandten Mongolen hatten unter Temudschin Dschingischan (König aller Könige) von der Hochebene Zentralasiens aus das nrdliche China und das von Indien bis zum kaspischen Meer sich erstreckende Reich Chowaresm erobert. Unter den Shnen und Enkeln Dschingischans eroberten die Mongolen Ru-laut), drangen bis Neustadt in sterreich und bis Liegnitz in Schlesien vor und schlugen hier ein deutsches Heer unter Herzog Heinrich Ii. dem Frommen von Liegnitz bei Wahlstadt 1241. Zwar gaben sie angesichts des gefundenen Widerstandes ihr weiteres Vordringen nach dem Westen auf; aber unmittelbar an der Pforte Europas und Asiens, an der Wolga richteten sie auf Jahrhunderte das goldeue Chauat" auf und bildeten als Herrn von Rußland eine stndige Gefahr fr den Westen. 1258 erlag ihnen auch der letzte Rest des Kalifats von Bagdad.
Im Jahre 1241 bahnte sich unter den rheinischen Bischfen eine be-deutliche Wendung gegen das Kaisertum an. Der Erzbischos von Mainz, der bisherige Reichsverweser, erklrte sich gegen den Kaiser, ihm folgten die Erzbischfe von Kln und Trier und andere Bischfe des Westens und Nordwestens. Lngs des Rheines entbrannte der Kampf, wenn es auch Friedrich zunchst noch gelang, die Aufstellung eines Gegenknigs hintanzn-halten. Nach dem Konzil von Lyon, auf welchem auch die Erzbischfe von Mainz und Kln an der Absetzung Friedrichs mitgewirkt hatten, wurden von meist rheinischen Bischfen und Herren (1246) Landgraf Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode (1247) Graf Wilhelm von Hol-land zu Gegenknigen gewhlt. Ihren treuesteu Bundesgenossen hatten jetzt Friedrich Ii. und Konrad Iv. an dem Herzog Otto dem Erlauchten von Bayern, dessen Tochter Elisabeth mit Konrad vermhlt wurde, und an den Reichs- und Btsmfffablen,'deren Streben nach Autonomie Friedrich nunmehr im Gegensatz zu seiner frheren Politik auf alle mgliche Weise frderte. Im ganzen hielten sich die beiden Parteien das Gleichgewicht. Der wirkliche Einflu Wilhelms von Holland reichte selbst dann nicht weit der den Rhein hinaus, als Konrad sich entschlo, Deutschland zu verlassen und vom Knigreich Sizilien Besitz zu ergreifen, um sich dessen reiche Hilfsquellen zu sichern und diese zur Behauptung des Imperiums zu ver-wenden.
8^Der Vernichtnngskampf zwischen den Ppsten und den Staufern um den Besitz Siziliens. Da Friedrich Ii. aus Sizilien nicht mehr zu verdrngen war, hatte es die Kurie im Interesse ibrer Selb-
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Extrahierte Personennamen: Franziskus_von_Assisi Dominikus_de_Guzman Friedrich_Ii Friedrich Heinrich_Ii Heinrich Friedrich Friedrich Friedrichs Heinrich_Raspe_von_Thringen Heinrich Wilhelm Friedrich_Ii Friedrich Konrad_Iv Konrad Otto Elisabeth Konrad Konrad Friedrich Friedrich Wilhelms Konrad Konrad Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Zentralasiens China Indien Liegnitz Schlesien Liegnitz Europas Asiens Bagdad Mainz Lyon Mainz Friedrichs Bayern Holland Rhein Deutschland Sizilien Siziliens Sizilien
188 -
sterreich, sondern auch das Haupt des ltzelburgischenhauses, der Ludwig dem Bayern inzwischen entfremdete Bhmenknig Johann.
In dem Armutsstreit", der zwischen den Minoriten und den Dominikanern gefhrt wurde, hatte Papst Johann Xxii. sich gegen die erfteren entschieden und die Lehre, Christus und die Apostel htten weder einzeln noch gemeinsam Eigentum de-feffen, fr ketzerisch erklrt. Dagegen erhoben sich nicht blo die strengen Vertreter des Armutsideals ihres Ordensstifters, die sogenannten Spiritnalen, fondern auch die-jenigen im Minoritenorden, welche den Spiritualen bisher Widerstand entgegengesetzt hatten , namentlich aber der Ordensgeneral Michael C e s e n a, der Italiener Bonagratia und der Englnder Occam. Es war begreiflich, da die Minoriten im Kampfe Ludwigs mit dem Papste auf die Seite des Knigs traten und da an-dererfeits Ludwig bei der groen Popularitt des Ordens die kirchliche Bewegung sich dienstbar zu machen suchte. Doch hat Ludwig damit den Kampf aus ein ihm fremdes Gebiet hinbergespielt und zugleich die letzte Mglichkeit einer friedlichen Verstndigung mit dem Papsttum abgeschnitten.
* Neben den Minoriten gewann Ludwig auch Bundesgenossen in den Vertretern des eben in der Entwickelnng begriffenen neuen Staatsrechts. Die Staatstheorien des lteren Mittelalters waren fast alle auf die Civitas Dei" des heiligen Augustin zurckgegangen. Auf Grund der neuaufgefundenen Politik des Aristoteles begann man feit dem 13. Jahrhundert die Lehre zu vertreten, da der Staat vllig selbstndig, der Kirche nicht untergeordnet sei. Schon Philipp der Schne von Frankreich hatte die neue Staatstheorie in seinem Streite mit Bonisaz Viii. verwertet, auch Dante hatte sein Buch der die Monarchie in diesem Sinne geschrieben. Der Italiener Mars iglio von Padua und fein Freund Johann von Jandun, beide bisher Lehrer au der Pariser Sorbonne, haben in ihrem Hauptwerke, dem,, Defensor pacis", diese Staatetheorie zum erstenmal systematisch verarbeitet, aber nicht blo Selbstndigkeit des Staates, sondern auch Volkssouvernitt und Teilung der Gewalten gelehrt, Ideen, welche erst durch die'franzsische Revolution zur Anerkennung gebracht wurden. Marsiglio von Padua und Johann von Jandun flohen an den Hof Ludwigs des Bayern, um im Verein mit den Minoriten den König im Kampfe gegen die Kurie zu bestrken und zu untersttzen.
* Dem Könige Johann von Bhmen war zum Lohn fr feine Dienste bei Mhldorf allerdings das Egerland verpfndet worden, aber er sah sich getuscht in seiner Hoffnung auf Erwerbung der Mark Brandenburg und wurde berdies persnlich beleidigt, indem Landgraf Friedrich Ii. von Meien-Thringen mit einer Tochter Ludwigs vermhlt, dessen bisherige Verlobte aber, die Tochter des Bhmenknigs, dem Vater heimgeschickt wurde.
"^"Ludwig erkannte, da er dem Papste, Frankreich und einer ltzel-burgisch-habsburgischen Opposition zugleich nicht gewackm sei, da er also mit den Habsburgern Frieden schlieen msse. Im Vertrage von Trausuitz entlie er Friedrich den Schnen aus der Gefangenschaft, unter der Bedingung, da er auf den Thron verzichte und seinen Bruder Leopold zum Anschlu an das Haus Wittelsbach vermge; andernfalls solle er in die Haft zurckkehren. Die Ausfhrung dieses Vertrages scheiterte an dem Widerspruche Leopolds, Friedrich stellte sich in Mnchen wiederum als Gefangener Ludwigs. Nun
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_dem_Bayern Ludwig Bhmenknig_Johann Johann Johann_Xxii Johann Apostel Michael_C Ludwigs Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Philipp_der_Schne_von_Frankreich Philipp Johann_von_Jandun Johann Marsiglio_von_Padua Johann_von_Jandun Johann Ludwigs Johann_von_Bhmen Johann Friedrich_Ii Friedrich Ludwigs Ludwigs Friedrich Friedrich Leopold Leopold Leopolds Friedrich Friedrich Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Padua Bayern Brandenburg Frankreich Haus_Wittelsbach Leopolds
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das Wahlrecht der Domkapitel hinweg, ferner die sogenannten Kommenden, d. i. die Verleihung kirchlicher Einknfte an Meistbietende Laien.
Verschlimmert wurde die Lage durch den Ausbruch des Schismas in-folge der Wahl eines rmischen wie eines franzsischen Papstes.
Im Jahre 1377 kehrte Papst Gregor Xi. nach Rom zurck; als er das Jahr darauf starb, setzten die Rmer die Wahl eines Italieners, Urbans Vi., durch, die franzsischen Kardinle indes erhoben Klemens Vii. und kehrten mit diesem nach Avignon zurck. Jenem hingen auer Italien Deutschland, Ungarn, Polen und England, diesem auer Frankreich Spanien und Schottland an. Beide bekmpften sich mit Bann und Interdikt, beide erstrebten zugleich die bisherigen Einknfte des Papsttums, und dem groen universellen Schisma folgten berdies Tausende von kleinen rtlichen Spalt-ungen.
kirchliche Opposition. Angesichts des Verfalles und der Ver-uenichung des religisen Lebens suchten tiefer angelegte Naturen, wie die Vertreter der Mystik (Ekkehard, Tauler, Suso), durch Einkehr ins innere Leben religise Befriedigung. Und hatten schon in den Tagen Ludwigs des Bayern die Monarchisten" gegen weltliche Gewalt, die Minoriteu gegen weltlichen Besitz der Kirche geeifert und das Nationalgefhl namentlich des deutschen Brgertums gegen das französisch gewordene Papst-tum sich erhoben, so entstanden jetzt oder vergrerten sich wenigstens zahlreiche Genossenschaften, die ohne die Kirche oder gar im Gegenstze zu ihr fr ihr Seelenheil sorgen wollten, wie die deutschen Waldenser, die Gottesfreunde", die Brder des gemeinsamen Lebens.
In den frheren Epochen gingen die kirchlichen Restaurationsversuche von geistlichen Orden, im 10. und 11. Jahrhundert von den Cluuiazeu-sern und den italienischen Eremitenkongregationen, im 12. von den Cister-ziensern und Prmonstratensern, im 13. von den Bettelorden, Franziskanern und Dominikanern, aus, im 14. und 15. Jahrhundert sind es die Univer-fitten Oxford, Prag und Paris, welche sich an die Spitze der Reform-beweguug stellen.
Im Anschlu an den nationalen Widerspruch gegen das mit Frankreich verbndete Papsttum griff der Oxforder Professor John Wielef die Geldforderungen und die Gerichtsbarkeit der Kurie an, entfernte sich aber, indem er Heiligenverehrung, Beichte, Abla und Transsnbstantiation verwarf, auch in der Lehre von der alten Kirche.
Die Anhnger Wicless, die Loqharten" ober armen Brber, wrben spter nach einer Thronumwlzung in England blutig verfolgt, die Folgerungen feiner Lehre aber in Bhmen gezogen.
In Bhmen traf die Lehre Wielefs auf eine ltere, in die Zeit Karls Iv. zurckreichende Reformbewegung, die allmhlich in immer schrferen Gegen-fatz zu dem fr die alte Ordnung eintretenden Deutschtum geraten war. Zu
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Xi Gregor Urbans_Vi Urbans Klemens_Vii Ekkehard Ludwigs John_Wielef Karls
Extrahierte Ortsnamen: Rom Avignon Ungarn Polen England Frankreich_Spanien Schottland Prag Paris Frankreich England Karls
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In den Anfngen seiner Regierung suchte er einen inneren Zwiespalt in der Schweiz zu ntzen, um den zur Zeit des Konstanzer Konzils von den Schweizern (in Vollstreckung der chtung Friedrichs mit der leeren Tasche) eroberten habsbnrgi-schen Aargau zurckzugewinnen. Damals war eben der langjhrige englisch-sranzsische Successionskrieg zu Ende gegangen, gerne sandte ihm daher der franzsische König beschftigungsloses Kriegsvolk, die sogenannten Armagnaken (arme Gecken"), zur Untersttzung. Diesen erlagen im Kampfe bei St. Jakob an der Birs (1444) die Schweizer fast bis auf den letzten Mann. Aber unter dem Eindrucke ihres verzweifelten Widerstandes wandten sich die Armagnaken nunmehr statt nach der Schweiz nach dem Elsa und verbten hier die rgsten Greuel. Der Versuch Friedrichs endigte mit der Untergrabung der kniglichen Autoritt in Deutschland, mit der Eroberung des letzten Habsburgischen Besitzes in der Schweiz, des Thurgaus, durch die Schweizer. In der spteren, sogenannten ewigen Richtung" (1474) schlo der vieljhrige Kampf zwischen den Schweizern und den Habsburgern mit dem Verzichte des fter-reichischen Hauses auf die schweizerischen Lande.
Das Baseler Konzil der Abschlu der konziliren oder kirchenreformatorischen Bewegung. Papst Eugen Iv. hatte, dem Drange der Reformpartei nachgebend, 1431 die von seinem Vorgnger Martin V. in Konstanz versprochene Kirchenversammlung nach Basel einberufen. Das Konzil behauptete sich nicht blo gegenber den Anflfnngs-versuchen Eugens Iv., sondern brachte auch mit den gemigten Hussiten, den Kalixtinern, den ersehnten! Frieden in den Prager Kompaktaten (f. oben) zu stnde. Nunmehr schritt die Versammlung zu immer radikaleren I Reformen.
Es schmlerte nicht blo die ppstliche Gerichtsbarkeit durch Beschrnkung der Appellation an den rmischen Stuhl wie des Gebrauches der kirchlichen Strafmittet (Bann und Interdikt), die Verfgung des ppstlichen Stuhles der erledigte Bischof-sthle durch Herstellung der vollen Wahlfreiheit der Domkapitel, die vpstliche Kammer durch Aufhebung bisheriger Einnahmequellen (Annaten, Palliengelder), sondern arbeitete direkt auf eine Demtigung des Papsttums hin.
Der bereifer eines Teils der Kirchenversammlung, die Ankunft griechischer Gesandter, um eine Union zwischen der abendlndischen und morgenlndischen Kirche herzustellen, gaben Eugen Iv. die Mglichkeit, das Baseler Konzil aufzulsen und ein neues nach Ferrara zu berufen. Ein groer Teil der Baseler Vter, auch Freunde der Reform, wie Nikolaus von Eues, folgten dem Rufe des Papstes, das zurckbleibende Rumpfkonzil" aber entsetzte Eugen Iv. und erhob den ein Einsiedlerleben fhrenden Herzog Amadeus von Savoyen zum Papste unter dem Namen Felix V. In dem Streite zwischen Eugen Iv. und dem Konzil bewahrte Frankreich und an-fangs auch Deutschland Neutralitt.
Nach dem Tode Albrechts Ii. vermittelte der kaiserliche Geheimschreiber Enea Silvio Piccolomini (der sptere Papst Pius Ii.) eine Verstndigung
Dberl, Lehrbuch der Geschichte Ii. ^
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Jakob Friedrichs Eugen_Iv Eugen Martin_V. Eugens_Iv. Eugens_Iv. Eugen_Iv Eugen Nikolaus_von_Eues Nikolaus Eugen_Iv Eugen Amadeus Felix_V. Felix_V. Eugen Albrechts Albrechts Silvio_Piccolomini
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Elsa Friedrichs Deutschland Schweiz Konstanz Basel Ferrara Eugen_Iv Frankreich Deutschland
Reichsheer, welches der Reichstag aufbot, wich 1427 bei Mies
1431 (westlich vou Pilsen), ein anderes 1431 bei Taus (Kardinal Cefarini) schmählich zurück, und immer wieder ergossen sich die tschechischen Raubscharen, jetzt mit dem Auswurf aller Länder gemischt, über Ungarn, Österreich, Schlesien, die Lausitzen, Meißen, das Vogtland, Thüringen und Franken bis vor Nürnberg und die Oder hinunter bis Brandenburg, ja bis Pommerellen (Danzig und Oliva) an die Ostsee. Bei der jammervollen Kriegsverfassung des deutschen Reiches war Frieden und Rettung nur noch von der Vermittelung eines Concils zu erwarten.
7. Das noch von Martin V. widerwillig berufene Concil zu Basel (1431—1449), dessen energische und von Sigismund unterstützte Haltung den Papst Eugen Iv. schließlich doch zur Anerkennung nötigte (1433 Kaiserkrönung Sigismunds), brachte
1433 denn auch 1433 ans Grund der „Prager Kompaktsten" (im Anschluß an die vier Prager Artikel) eine Verständigung mit den gemäßigten Calixtinern zu stände. So erhob sich in Böhmen die erste ketzerische und von Rom anerkannte Landeskirche. Die Ta-boriten und Waisen wurden dann durch ihre furchtbare Niederlage bei Böhmisch-Brod (östlich von Prag) gegen die Calix-
1434 tiner 1434 (Tod der beiden Prokope) zur Anerkennung des Vertrages gezwungen. — Die Vernichtung des böhmischen Deutschtums hatte nicht nur die Entfremdung Böhmens, sondern auch einen allgemeinen Niedergang der Kultur und die Erhebung des tschechischen Adels auf Kosten des Königtums wie des leibeigenen tschechischen Landvolkes zur Folge. Sigismund, in Böhmen jetzt aner-
1437 kannt, starb 1437 als der letzte Luxemburger, ohne seine politischkirchlichen Reformpläne durchgeführt zu haben.
4. Der Sieg der Kurie.
1. Der persönlich treffliche, aber allzu habsburgisch gesinnte
1438 Albrecht Ii. von Österreich (1438—1439), vereinigte als Schwiegersohn und Erbe Sigismunds zum ersten Male Ungarn und Böhmen mit der Hauptmasse des habsburgischen Landes. Aber die auf ihn gefetzten Hoffnungen wurden durch feinen frühen
1439 Tod auf einem Türkenzuge 1439 vereitelt (Plan einer Reichsreform des Kardinals Nikolaus Cufanus-Krebs von Cues an der Mosel, die s. g. „Reformation Kaiser Sigismunds", Kreiseinteilung des Kanzlers Kaspar Schlick auf dem Nürnberger Reichstage von 1438).
2. Ebenso wurden aber auch die Erwartungen getäuscht,
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Extrahierte Personennamen: Martin_V. Sigismund Eugen_Iv Eugen Sigismunds Sigismund Albrecht_Ii Albrecht Nikolaus_Cufanus-Krebs_von_Cues Nikolaus Kaspar_Schlick