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1. Die Weltgeschichte - S. 127

1835 - Mainz : Kupferberg
Concil zu Kostnitz. Hussiten. 127 reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t- wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt. 8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener), noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn, und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09. den, stirbt er plötzlich. 9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410. Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt, bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414. Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne; Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen, gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti- sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich hartnäckig, wird nicht beachtet. Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415. eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst. Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver- kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417. Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg. Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor; blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419. Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen. Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten; Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc. Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431. *) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*

2. Die Weltgeschichte - S. 120

1835 - Mainz : Kupferberg
120 Hohenstaufen. Kreuzzüg e. n.c.e. nehmen das Kreuz. Friedrich zieht zu Lande voran; er über- windet alle Hindernisse des gefahrvollen Weges, stirbt aber in Cilicien (Bad im Flusse Saleph) 1190, und sein Sohn Friedrich vor Ptolemais; darauf gänzliche Auflösung und Vernichtung des Heeres. Marianer oder deutscher Ritter- Orden *). 1189. 3) Heinrich Vi. gleicht sich mit Heinrich dem Löwen ans, handelt unwürdig gegen den gefangenen Richard Löwen- herz, und sucht die Ansprüche seiner Gemalin auf den sicilischen Thron durch drei Züge nach Apulien und Sicilicn mit empö- renden Grausamkeiten geltend zu machen, stirbt in Messina; 1197. sein Sohn Friedrich als König in Sicilicn anerkannt. 4) Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder, von den Anhängern der Hohenstaufen, und Otto Iv. Heinrich's des Löwen Sohn, von den Anhängern der Welfen gewählt. Krieg zwischen beiden. Anmaßungen des Pabstes Innocenz Iii. 1208.Philipp zu Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet. Indessen vierter Kreuzzng 1202—1204**). "-0 Die beiden andern Könige erobern, unter mancherlei Zwiespalt zur See herankommend, Ptolemais 1191 (Richards Uebermuth gegen Leopold von Oesterreich ); aber Jerusalem bleibt in den Händen der Türken. Auch Richard kehrt, nachdem er durch seine Heldenthaten wenigstens einen Waffenstillstand gewonnen, 1192 zurück, und sein großer Gegner Saladin stirbt 1193. ) Der Pabst Innocenz Hi. verfolgte mit Beharrlichkeit die Grundsätze Gregor's Vh. gegen die weltlichen Fürsten (König Johann von England), und veranlaßte mehre französische Ritter zum vierten Kreuzzuge: Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin von Flandern, Ludwig von Li018 rc.; sie erzwingen durch die Berspre- chungen des griechischen Prinzen Alerius Angelus gelc..t, die Wieder- erhebung des verdrängten Jsaak's H. auf den Kaiser-Thron 1203 zu Konstantinopel, erobern, in ihren Erwartungen getäuscht, die Stadt 1204, und gründen das lateinische Kaiserthum (Balduin Kaiser) bis 1261, wo es durch Michael Paläologus an das griechische wieder übergeht. — Religionsschwärmerei erzeugte 1212 sogar einen Kreuzzug von französischen und deutschen Kindern, die jammervoll umkommen; und ebenfalls blieb erfolglos der Kreuzzug des Königs

3. Die Weltgeschichte - S. 123

1835 - Mainz : Kupferberg
Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125 zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®. Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien, siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen, nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266. Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272. Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode vor Tunis. Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs- unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch- tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver- drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund. Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen, Baiern und Schwaben. Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht. Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen 1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm- gerichte in Westphalen — Dortmund. Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi- nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.), Konrad von Marburg 1232. Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet. Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur. Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue, Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen- lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften machen langsame Fortschritte.

4. Das Mittelalter - S. 157

1896 - Bamberg : Buchner
157 ftorbene Kaiser bald als Zchtiger der Kirche bald als Reformator der Kirche und zugleich des Reiches wieder erwartet wurde. Mit diesen Prophetien verbanden sich frh Zge aus dem Orient wie aus der altgermanischen Wodansage (Wolkenberg. langer Bart, Raben Gtterboten, die den Berg umkreisen; daher die Lokalisierung der Sage um den Wodansberg, den spteren Kyffhnser). Jahrhunderte lang hat sich die Volks-sage von dem verzauberten, einst wiederkehrenden Kaiser erhalten und ist namentlich in bewegten Zeiten unserer Geschichte (in den gnelsisch-ghibellinischen Kmpfen des 13., in den sozialen Kmpfen des 14. und 15. Jahrhunderts, in der Zeit des Bauernkrieges und der Reformation, in der Zeit der Befreiungskriege) mit besonderer Macht hervorgetreten. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Sage irrtmlich mit Friedrich I. in Verbindung gebracht. 7. Konrad Iv. und die ppstliche Partei in Deutschland Gegenknige Heinrich Raspe von Thringen und Wilhelm von Holland). An Stelle des entsetzten Heinrich (Vii.) war Friedrichs jngerer Sohn Konrad zum König gewhlt und fr die Dauer seiner Minderjhrigkeit Erzbischos Siegfried von Mainz mit der Regentschaft in Deutschland be-traut worden (1237). Die Agitation, durch welche die Kurie die ihre Selbstndigkeit bedrohende staufische Macht in Deutschland wie in Italien zu untergraben suchte, hatte dort anfangs nur geringe Erfolge. Zwar schlssen der König von Bhmen und die Herzge von Bayern und sterreich ein Bndnis, dessen Zweck die Aufstellung eines Gegenknigs war, aber dem kaisertreuen Episkopate der bayerischen Kirchenprovinz gelang es, den sdost-deutschen Frsteubund zu sprengen, nicht zuletzt unter dem Eindrucke des Mongolensturmes. Ppstliche Agitation in Deutschland. Die Leitung der ppstlichen Agitation in Oberdeutschland hatte der Passauer Archidiakon Albert Behaim von Kager. Ein wichtiger Rckhalt des Papstes im Kampfe gegen die Staufer waren die neugegrndeten Bettelorden der Franziskaner (Minoriten) und der Dominikaner. welche im Gegensatz zu den Bauernmnchen des Benediktiner-, Cifterzienser-und Prmonstratenserordens den Mittelpunkt ihrer Wirksamkeit in den Stdten suchte. Entstehung und Bedeutung der Bettelorden. Die Lehre, Christus und die Apostel htten weder persnlich noch gemeinsam Eigentum besessen, ist uralt, eine Spitze gegen die offizielle Kirche empfing sie aber erst durch Peter Ablard und feinen Schler, Arnold von Brescia. Abt Bernhard von Clair-vanx und der durch ihn zu weltgeschichtlicher Bedeutung gelangte Orden der Eist er-zienser waren fr die Dauer nicht im stnde, di: von dieser Seite her drohende Ge-fahr niederzuhalten, um so weniger als der Cisterzienserorden gerade infolge seiner wirtschaftlichen Leistungsfhigkeit zu ungeahntem Reichtum gelangte. Noch am Schlsse . des 12. Jahrhunderts hielten die Armen" Oberitaliens und die (von dem Lyoner Brger Petrus Waldus gegrndeten) Waldenfer und Katharer (daher der Name Ketzer") Sdfrankreichs der offiziellen Kirche das Ideal apostolischen Armuts-lebens entgegen. Indes aus dem Sche der alten Kirche heraus entstanden im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts die beiden Bettelorden, die auf dem Grundsatze der Besitzlosigkeit beruhten und daher geeignet waren, die Ketzer mit ihren eigenen

5. Das Mittelalter - S. 128

1896 - Bamberg : Buchner
128 zur Anerkennung Innocenz' Ii. Nachdem sich dann unter dem Einflne des Grnders des Prmonstratenserordens, des Erzbischofs Norbert von Magde-brg, auch die deutsche Kirche zur Obdieuz Innocenz' Ii. erklrt hatte, traf Lothar mit Innozenz Ii. und dem Abte Bernhard in Lttich zusammen und versprach, den aus Rom vertriebenen Papst dahin zurckzufhren. Der Aufschwung der Kirche verrt sich wohl in der fhrenden Stellung der neuen streng kirchlichen Partei in Deutschland, in der Weltstellnng des heiligen Bern-hard, des eigentlichen Oberhauptes der Kirche in dieser Zeit, in der Neubelebung der kirchlichen Mission, verrt sich aber am wenigsten am obersten Sitze der Christenheit, in Rom. Kaum der kaiserlichen Gewalt entzogen, gert der Sitz eines Gregor Vii. in die Gewalt rmischer Adelsparteien, wird das Schauspiel eines Schismas und wird einige Jahre spter durch einen armen Kleriker, Arnold von Brescia, vorbergehend auch seiner weltlichen Herrschaft beraubt. Mit einem kleinen, vornehmlich schsischen Gefolge trat Lothar im Herbste 1132 die Romfahrt an, erzwang sich den Eintritt in die rmische Altstadt und empfing hier aus den Hnden seines Papstes die Kaiserkrone; die Leostadt mit dem Dom von St. Peter blieb in den Hnden Anaklets und seines Bundesgenossen, des von ihm zum König von Sizilien (einschlielich des normannischen Unteritaliens) erhobenen Ro g er (Ii.), eines Neffen Robert Wiskardsl. Wie fchon vorher in Lttich, so verlangte Lothar auch in Rom von dem Papste Erneuerung des den deutschen Knigen vor dem Wormser Konkordat zugestandenen unbeschrnkten In v est itur recht es, mute aber, wie dort dem Widerstand des hl. Bernhard, so hier dem Widerstand des hl. Norbert weichen. Wohl aber empfing der Kaiser (unter berreichung eines Ringes) gegen einen Jahreszins vom Papste die Nutznieung der ma-thildischen Allodien, deren sich die Kurie nach dem Erlschen des salischen Hauses bemchtigt hatte. 4. bertragung der schsischen Nordmark an das Haus Askauieu, der Lausitz an das Haus Wettin. Mission und Kolonisation. Nach der Rckkehr vom Rmerzuge im Jahre 1134 erhielt Graf Albrecht von Ballenstdt aus dem Hause Askauieu die schsische Nordmark. Zwei Jahre spter gewann Konrad von Wettin zu der (seit 1089 im Besitze seines Hanses befindlichen) Mark Meien auch die Lausitz. Der bergang der nordstlichen Marken an die Huser As-kamen und Wettin bildet wie die Knigswahl des Sachsen Lothar von Snpplinbnrg, einen Markstein in der nordstlichen oder schsischen Kolonisation. Schon vorher waren Bischof Otto von Bamberg als Pom-mernapostel und der heilige Vizelin als Apostel des stlichen Holstein * Dieser hatte mit dem von seinem Vater Roger I. in dreiigjhrigem Kampfe gegen die Araber (106090) eroberten Sizilien nach dem Erlschen der Nachkommenschast seines Oheims Robert Wiskard das ganze normannische Unteritalien (f. S. 98) vereinigt.

6. Das Mittelalter - S. 158

1896 - Bamberg : Buchner
158 Waffen zu bekmpfen. Es ist der von dem Italiener Franziskus von Assisi gegrndete Orden der Franziskaner oder Minoriten und der von dem Spanier Dominikus de Guzman gegrndete Orden der Dominikaner oder Pre-d iger mnche (beide 1223 besttigt). Letztere suchten die Ketzer mehr wissenschaftlich zu bekmpfen, erstere dagegen durch Predigt und Beichte in den niederen Volksschichten. Erster Mongolen strm. Mitten in dem Kampfe zwischen Friedrich Ii. und Jnncenz l V. erschienen M^Mongolen an der Pforte des Abendlandes. Die den Hunnen verwandten Mongolen hatten unter Temudschin Dschingischan (König aller Könige) von der Hochebene Zentralasiens aus das nrdliche China und das von Indien bis zum kaspischen Meer sich erstreckende Reich Chowaresm erobert. Unter den Shnen und Enkeln Dschingischans eroberten die Mongolen Ru-laut), drangen bis Neustadt in sterreich und bis Liegnitz in Schlesien vor und schlugen hier ein deutsches Heer unter Herzog Heinrich Ii. dem Frommen von Liegnitz bei Wahlstadt 1241. Zwar gaben sie angesichts des gefundenen Widerstandes ihr weiteres Vordringen nach dem Westen auf; aber unmittelbar an der Pforte Europas und Asiens, an der Wolga richteten sie auf Jahrhunderte das goldeue Chauat" auf und bildeten als Herrn von Rußland eine stndige Gefahr fr den Westen. 1258 erlag ihnen auch der letzte Rest des Kalifats von Bagdad. Im Jahre 1241 bahnte sich unter den rheinischen Bischfen eine be-deutliche Wendung gegen das Kaisertum an. Der Erzbischos von Mainz, der bisherige Reichsverweser, erklrte sich gegen den Kaiser, ihm folgten die Erzbischfe von Kln und Trier und andere Bischfe des Westens und Nordwestens. Lngs des Rheines entbrannte der Kampf, wenn es auch Friedrich zunchst noch gelang, die Aufstellung eines Gegenknigs hintanzn-halten. Nach dem Konzil von Lyon, auf welchem auch die Erzbischfe von Mainz und Kln an der Absetzung Friedrichs mitgewirkt hatten, wurden von meist rheinischen Bischfen und Herren (1246) Landgraf Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode (1247) Graf Wilhelm von Hol-land zu Gegenknigen gewhlt. Ihren treuesteu Bundesgenossen hatten jetzt Friedrich Ii. und Konrad Iv. an dem Herzog Otto dem Erlauchten von Bayern, dessen Tochter Elisabeth mit Konrad vermhlt wurde, und an den Reichs- und Btsmfffablen,'deren Streben nach Autonomie Friedrich nunmehr im Gegensatz zu seiner frheren Politik auf alle mgliche Weise frderte. Im ganzen hielten sich die beiden Parteien das Gleichgewicht. Der wirkliche Einflu Wilhelms von Holland reichte selbst dann nicht weit der den Rhein hinaus, als Konrad sich entschlo, Deutschland zu verlassen und vom Knigreich Sizilien Besitz zu ergreifen, um sich dessen reiche Hilfsquellen zu sichern und diese zur Behauptung des Imperiums zu ver-wenden. 8^Der Vernichtnngskampf zwischen den Ppsten und den Staufern um den Besitz Siziliens. Da Friedrich Ii. aus Sizilien nicht mehr zu verdrngen war, hatte es die Kurie im Interesse ibrer Selb-

7. Das Mittelalter - S. 188

1896 - Bamberg : Buchner
188 - sterreich, sondern auch das Haupt des ltzelburgischenhauses, der Ludwig dem Bayern inzwischen entfremdete Bhmenknig Johann. In dem Armutsstreit", der zwischen den Minoriten und den Dominikanern gefhrt wurde, hatte Papst Johann Xxii. sich gegen die erfteren entschieden und die Lehre, Christus und die Apostel htten weder einzeln noch gemeinsam Eigentum de-feffen, fr ketzerisch erklrt. Dagegen erhoben sich nicht blo die strengen Vertreter des Armutsideals ihres Ordensstifters, die sogenannten Spiritnalen, fondern auch die-jenigen im Minoritenorden, welche den Spiritualen bisher Widerstand entgegengesetzt hatten , namentlich aber der Ordensgeneral Michael C e s e n a, der Italiener Bonagratia und der Englnder Occam. Es war begreiflich, da die Minoriten im Kampfe Ludwigs mit dem Papste auf die Seite des Knigs traten und da an-dererfeits Ludwig bei der groen Popularitt des Ordens die kirchliche Bewegung sich dienstbar zu machen suchte. Doch hat Ludwig damit den Kampf aus ein ihm fremdes Gebiet hinbergespielt und zugleich die letzte Mglichkeit einer friedlichen Verstndigung mit dem Papsttum abgeschnitten. * Neben den Minoriten gewann Ludwig auch Bundesgenossen in den Vertretern des eben in der Entwickelnng begriffenen neuen Staatsrechts. Die Staatstheorien des lteren Mittelalters waren fast alle auf die Civitas Dei" des heiligen Augustin zurckgegangen. Auf Grund der neuaufgefundenen Politik des Aristoteles begann man feit dem 13. Jahrhundert die Lehre zu vertreten, da der Staat vllig selbstndig, der Kirche nicht untergeordnet sei. Schon Philipp der Schne von Frankreich hatte die neue Staatstheorie in seinem Streite mit Bonisaz Viii. verwertet, auch Dante hatte sein Buch der die Monarchie in diesem Sinne geschrieben. Der Italiener Mars iglio von Padua und fein Freund Johann von Jandun, beide bisher Lehrer au der Pariser Sorbonne, haben in ihrem Hauptwerke, dem,, Defensor pacis", diese Staatetheorie zum erstenmal systematisch verarbeitet, aber nicht blo Selbstndigkeit des Staates, sondern auch Volkssouvernitt und Teilung der Gewalten gelehrt, Ideen, welche erst durch die'franzsische Revolution zur Anerkennung gebracht wurden. Marsiglio von Padua und Johann von Jandun flohen an den Hof Ludwigs des Bayern, um im Verein mit den Minoriten den König im Kampfe gegen die Kurie zu bestrken und zu untersttzen. * Dem Könige Johann von Bhmen war zum Lohn fr feine Dienste bei Mhldorf allerdings das Egerland verpfndet worden, aber er sah sich getuscht in seiner Hoffnung auf Erwerbung der Mark Brandenburg und wurde berdies persnlich beleidigt, indem Landgraf Friedrich Ii. von Meien-Thringen mit einer Tochter Ludwigs vermhlt, dessen bisherige Verlobte aber, die Tochter des Bhmenknigs, dem Vater heimgeschickt wurde. "^"Ludwig erkannte, da er dem Papste, Frankreich und einer ltzel-burgisch-habsburgischen Opposition zugleich nicht gewackm sei, da er also mit den Habsburgern Frieden schlieen msse. Im Vertrage von Trausuitz entlie er Friedrich den Schnen aus der Gefangenschaft, unter der Bedingung, da er auf den Thron verzichte und seinen Bruder Leopold zum Anschlu an das Haus Wittelsbach vermge; andernfalls solle er in die Haft zurckkehren. Die Ausfhrung dieses Vertrages scheiterte an dem Widerspruche Leopolds, Friedrich stellte sich in Mnchen wiederum als Gefangener Ludwigs. Nun

8. Das Mittelalter - S. 200

1896 - Bamberg : Buchner
- 200 das Wahlrecht der Domkapitel hinweg, ferner die sogenannten Kommenden, d. i. die Verleihung kirchlicher Einknfte an Meistbietende Laien. Verschlimmert wurde die Lage durch den Ausbruch des Schismas in-folge der Wahl eines rmischen wie eines franzsischen Papstes. Im Jahre 1377 kehrte Papst Gregor Xi. nach Rom zurck; als er das Jahr darauf starb, setzten die Rmer die Wahl eines Italieners, Urbans Vi., durch, die franzsischen Kardinle indes erhoben Klemens Vii. und kehrten mit diesem nach Avignon zurck. Jenem hingen auer Italien Deutschland, Ungarn, Polen und England, diesem auer Frankreich Spanien und Schottland an. Beide bekmpften sich mit Bann und Interdikt, beide erstrebten zugleich die bisherigen Einknfte des Papsttums, und dem groen universellen Schisma folgten berdies Tausende von kleinen rtlichen Spalt-ungen. kirchliche Opposition. Angesichts des Verfalles und der Ver-uenichung des religisen Lebens suchten tiefer angelegte Naturen, wie die Vertreter der Mystik (Ekkehard, Tauler, Suso), durch Einkehr ins innere Leben religise Befriedigung. Und hatten schon in den Tagen Ludwigs des Bayern die Monarchisten" gegen weltliche Gewalt, die Minoriteu gegen weltlichen Besitz der Kirche geeifert und das Nationalgefhl namentlich des deutschen Brgertums gegen das französisch gewordene Papst-tum sich erhoben, so entstanden jetzt oder vergrerten sich wenigstens zahlreiche Genossenschaften, die ohne die Kirche oder gar im Gegenstze zu ihr fr ihr Seelenheil sorgen wollten, wie die deutschen Waldenser, die Gottesfreunde", die Brder des gemeinsamen Lebens. In den frheren Epochen gingen die kirchlichen Restaurationsversuche von geistlichen Orden, im 10. und 11. Jahrhundert von den Cluuiazeu-sern und den italienischen Eremitenkongregationen, im 12. von den Cister-ziensern und Prmonstratensern, im 13. von den Bettelorden, Franziskanern und Dominikanern, aus, im 14. und 15. Jahrhundert sind es die Univer-fitten Oxford, Prag und Paris, welche sich an die Spitze der Reform-beweguug stellen. Im Anschlu an den nationalen Widerspruch gegen das mit Frankreich verbndete Papsttum griff der Oxforder Professor John Wielef die Geldforderungen und die Gerichtsbarkeit der Kurie an, entfernte sich aber, indem er Heiligenverehrung, Beichte, Abla und Transsnbstantiation verwarf, auch in der Lehre von der alten Kirche. Die Anhnger Wicless, die Loqharten" ober armen Brber, wrben spter nach einer Thronumwlzung in England blutig verfolgt, die Folgerungen feiner Lehre aber in Bhmen gezogen. In Bhmen traf die Lehre Wielefs auf eine ltere, in die Zeit Karls Iv. zurckreichende Reformbewegung, die allmhlich in immer schrferen Gegen-fatz zu dem fr die alte Ordnung eintretenden Deutschtum geraten war. Zu

9. Das Mittelalter - S. 209

1896 - Bamberg : Buchner
209 In den Anfngen seiner Regierung suchte er einen inneren Zwiespalt in der Schweiz zu ntzen, um den zur Zeit des Konstanzer Konzils von den Schweizern (in Vollstreckung der chtung Friedrichs mit der leeren Tasche) eroberten habsbnrgi-schen Aargau zurckzugewinnen. Damals war eben der langjhrige englisch-sranzsische Successionskrieg zu Ende gegangen, gerne sandte ihm daher der franzsische König beschftigungsloses Kriegsvolk, die sogenannten Armagnaken (arme Gecken"), zur Untersttzung. Diesen erlagen im Kampfe bei St. Jakob an der Birs (1444) die Schweizer fast bis auf den letzten Mann. Aber unter dem Eindrucke ihres verzweifelten Widerstandes wandten sich die Armagnaken nunmehr statt nach der Schweiz nach dem Elsa und verbten hier die rgsten Greuel. Der Versuch Friedrichs endigte mit der Untergrabung der kniglichen Autoritt in Deutschland, mit der Eroberung des letzten Habsburgischen Besitzes in der Schweiz, des Thurgaus, durch die Schweizer. In der spteren, sogenannten ewigen Richtung" (1474) schlo der vieljhrige Kampf zwischen den Schweizern und den Habsburgern mit dem Verzichte des fter-reichischen Hauses auf die schweizerischen Lande. Das Baseler Konzil der Abschlu der konziliren oder kirchenreformatorischen Bewegung. Papst Eugen Iv. hatte, dem Drange der Reformpartei nachgebend, 1431 die von seinem Vorgnger Martin V. in Konstanz versprochene Kirchenversammlung nach Basel einberufen. Das Konzil behauptete sich nicht blo gegenber den Anflfnngs-versuchen Eugens Iv., sondern brachte auch mit den gemigten Hussiten, den Kalixtinern, den ersehnten! Frieden in den Prager Kompaktaten (f. oben) zu stnde. Nunmehr schritt die Versammlung zu immer radikaleren I Reformen. Es schmlerte nicht blo die ppstliche Gerichtsbarkeit durch Beschrnkung der Appellation an den rmischen Stuhl wie des Gebrauches der kirchlichen Strafmittet (Bann und Interdikt), die Verfgung des ppstlichen Stuhles der erledigte Bischof-sthle durch Herstellung der vollen Wahlfreiheit der Domkapitel, die vpstliche Kammer durch Aufhebung bisheriger Einnahmequellen (Annaten, Palliengelder), sondern arbeitete direkt auf eine Demtigung des Papsttums hin. Der bereifer eines Teils der Kirchenversammlung, die Ankunft griechischer Gesandter, um eine Union zwischen der abendlndischen und morgenlndischen Kirche herzustellen, gaben Eugen Iv. die Mglichkeit, das Baseler Konzil aufzulsen und ein neues nach Ferrara zu berufen. Ein groer Teil der Baseler Vter, auch Freunde der Reform, wie Nikolaus von Eues, folgten dem Rufe des Papstes, das zurckbleibende Rumpfkonzil" aber entsetzte Eugen Iv. und erhob den ein Einsiedlerleben fhrenden Herzog Amadeus von Savoyen zum Papste unter dem Namen Felix V. In dem Streite zwischen Eugen Iv. und dem Konzil bewahrte Frankreich und an-fangs auch Deutschland Neutralitt. Nach dem Tode Albrechts Ii. vermittelte der kaiserliche Geheimschreiber Enea Silvio Piccolomini (der sptere Papst Pius Ii.) eine Verstndigung Dberl, Lehrbuch der Geschichte Ii. ^

10. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 186

1891 - Dresden : Höckner
Reichsheer, welches der Reichstag aufbot, wich 1427 bei Mies 1431 (westlich vou Pilsen), ein anderes 1431 bei Taus (Kardinal Cefarini) schmählich zurück, und immer wieder ergossen sich die tschechischen Raubscharen, jetzt mit dem Auswurf aller Länder gemischt, über Ungarn, Österreich, Schlesien, die Lausitzen, Meißen, das Vogtland, Thüringen und Franken bis vor Nürnberg und die Oder hinunter bis Brandenburg, ja bis Pommerellen (Danzig und Oliva) an die Ostsee. Bei der jammervollen Kriegsverfassung des deutschen Reiches war Frieden und Rettung nur noch von der Vermittelung eines Concils zu erwarten. 7. Das noch von Martin V. widerwillig berufene Concil zu Basel (1431—1449), dessen energische und von Sigismund unterstützte Haltung den Papst Eugen Iv. schließlich doch zur Anerkennung nötigte (1433 Kaiserkrönung Sigismunds), brachte 1433 denn auch 1433 ans Grund der „Prager Kompaktsten" (im Anschluß an die vier Prager Artikel) eine Verständigung mit den gemäßigten Calixtinern zu stände. So erhob sich in Böhmen die erste ketzerische und von Rom anerkannte Landeskirche. Die Ta-boriten und Waisen wurden dann durch ihre furchtbare Niederlage bei Böhmisch-Brod (östlich von Prag) gegen die Calix- 1434 tiner 1434 (Tod der beiden Prokope) zur Anerkennung des Vertrages gezwungen. — Die Vernichtung des böhmischen Deutschtums hatte nicht nur die Entfremdung Böhmens, sondern auch einen allgemeinen Niedergang der Kultur und die Erhebung des tschechischen Adels auf Kosten des Königtums wie des leibeigenen tschechischen Landvolkes zur Folge. Sigismund, in Böhmen jetzt aner- 1437 kannt, starb 1437 als der letzte Luxemburger, ohne seine politischkirchlichen Reformpläne durchgeführt zu haben. 4. Der Sieg der Kurie. 1. Der persönlich treffliche, aber allzu habsburgisch gesinnte 1438 Albrecht Ii. von Österreich (1438—1439), vereinigte als Schwiegersohn und Erbe Sigismunds zum ersten Male Ungarn und Böhmen mit der Hauptmasse des habsburgischen Landes. Aber die auf ihn gefetzten Hoffnungen wurden durch feinen frühen 1439 Tod auf einem Türkenzuge 1439 vereitelt (Plan einer Reichsreform des Kardinals Nikolaus Cufanus-Krebs von Cues an der Mosel, die s. g. „Reformation Kaiser Sigismunds", Kreiseinteilung des Kanzlers Kaspar Schlick auf dem Nürnberger Reichstage von 1438). 2. Ebenso wurden aber auch die Erwartungen getäuscht,
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