Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Weltgeschichte - S. 117

1835 - Mainz : Kupferberg
% Lothar der Sachse. Kreuzzüge. 117 n.c.t. 4) Heinrich V. bedrängt wiederholt die Päbste, kämpft 1100. gegen empörte Fürsten in Deutschland (Pfalzgraf Siegfried), beendigt den Investitur-Streit mit dem Concordat zu 1122. Worms (der Kaiser belehnt die Geistlichen wegen der Rega- lien mit dem Sceptcr, der Pabst investirt mit Ring und Stab), stirbt zu Utrecht, als der letzte der fränkischen Dynastie. 1125. Lothar Ii. der Sachse, von 1125 — 1137. * Au die Nachtheile des beginnenden unseligen Streites zwischen den Hohenstaufen und Welfen schließen sich die immer verderblicheren Züge nach Italien. Lothar, von den versammelten Fürsten am Rheine gewählt, kämpft gegen die geächteten Hohenstaufen, Kon- rad von Franken und Friedrich von Schwaben (Ghibellinen und Waiblinger), verbindet sich mit Herzog Heinrich dem Stolzen (Welfen) von Baiern und überträgt ihm Sachsen 1127. Zwei Züge nach Italien; Normänner unter Roger tl. von Sicilien. Albrecht der Bär, Graf von Ballenstädt, erhält die Markgrafschaft Nordsachsen, — seine wendischen Eroberungen (seit 1144 Markgraf von Brandenburg). Die Pfalz grafen verlieren, bei der zunehmenden Macht der Herzoge, an Einfluß; ihre Rechte gehen im Kleinen über an die Burg- grafen; und statt der Grafen erhalten viele Bischöfe Kirchenvögte über ihre kirchlichen Güter. Die Leibeigenen fangen unter Heinrich Iv. an, Waffen zu tragen und Kriegsdienste zu thntt: — Die Reichsversammlnngen sind allmälig mehr in den Städten, als in den Reichspfalzen; daher Reichs- städte. Handwerke und Handel besonders seit Heinrich V. allgemeiner; aber Menge der Raubschlösser, vorzüglich unter Heinrich Iv. Kreuzzüge: Jerusalem seit 657 unter den Arabern; der Druck der dortigen Christen, und namentlich der Pilger, im achten Jahrhundert unter dem Chalifat der Abbasiden besonders groß, steigt noch höher im zehnten unter den ägyptischen Fatimiden und im eilften unter dem Chali- fen Hakem, und als endlich die seldschukischen Türken unter dem Sultan Malek-Schah sich der arabischen Länder bemächtigen, und der Bruder des Sultans, Thutusch, seinem Feldherrn Orthok 1086 Jerusalem schenkte, begannen die furchtbarsten Greuel in der heiligen Stadt. Allgemeine Klage der Pilger. Peter von Amiens 1094.

2. Die Weltgeschichte - S. 119

1835 - Mainz : Kupferberg
Hohenstaufen. Kreuzzüge. 119 n.c.g. 1) Konrad Iii. erklärt Heinrich den Stolzen in die 1137. Acht, übergibt das Herzogthum Sachsen an Albrecht den Bären und Baiern an Leopold von Oesterreich; Welf Vi., Heinrich's Bruder, bei Weinsberg geschlagen. Heinrich der Löwe entsagt Baiern, behauptet Sachsen. Zweiter Kreuzzug, nachdem Edessa von den Türken 1147. erobert worden. König Ludwig Vii. von Frankreich, sowie Konrad, von dem Abte Bernhard von Clairvaux beredet, entschließen sich dazu. Beide Heere durch trauriges Mißge- schick aufgerieben; Damask vergebens belagert. Die Könige erfolglos zurück. 2) Friedrich I. Barbarossa, sucht mit großer Kraft1l52. das kaiserliche Ansehen in Italien wieder herzustellen. Zn Unteritalien König Roger von Sicilien, in Oberitalien unab- hängige Staaten — Mailand, Pa via. Daher Friedrichs sechs Züge nach Italien. Reichstage auf den Roncalischen Feldern. Mailand, wiederholt sich auflehnend, belagert und 1162. zerstört. Darauf lombardischer Städtebuud. Niederlage Fried- richs bei Lignano 1176. Frieden zu Costnitz 1183. Friedrich rächt sich an Heinrich dem Löwen, und vermählt seinen Sohn Heinrich mit Constantia von Sicilien. Dritter Kreuzzug, nachdem Jerusalem durch Saladinii87. erobert worden*): König Philipp August von Frankreich, und Heinrich Ii. von England und nach dessen Tod sein Sohn Richard Löwen herz, sowie Friedrich I. über- Im Morgenlande war indessen der tapfere Balduin Hi-, der noch 1153 Askalvn bezwingt, 1162 gestorben; sein Bruder Amalrich führt Kriege gegen Aegypren, und dessen Sohn Balduin Iv., ein kranker Knabe, legt in seiner Schwäche den Grund zum Untergange des in sich selbst zerrütteten Reichs, starb 1183. Sein Neffe Balduin V. regiert als Kind unter dem Grafen Raimund von Tripolis, stirbt schon 1186, und nun wird das Ganze durch Parteien zerrissen. König Veit kämpft gegen den von Türken unterstützten Raimund, wird von Sultan Sa lad in bei Chittim unfern Tiberias geschlagen und gefangen 1187, und Jerusalem muß sich ergebe» (Saladin's großmüthige Behandlung desselben).

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 99

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 99 — unter Benutzung des alten Kanalnetzes mit absehbaren Kosten und Arbeitskräften wieder in Kulturland verwandelt werden; eine weitere Ausdehnung müsse einer späteren Zeit vor- behalten bleiben. In Obermesopotamien sei zwar eine künstliche Bewässerung nur in sehr beschränktem Umfange möglich. Dafür sei aber der Regen etwas reichlicher und gestatte auf großen Flächen den Getreidebau. Zahlreiche Trümmerhügel (Tells) großer Ortschaften in jetzt öden Steppenlandschaften seien ein Beweis dafür, daß das Land in früheren Zeiten dem Ackerbau gedient habe, und vereinzelt angebaute Landstriche zeigten, daß dies auch jetzt noch möglich sei. Rohrbach weist ferner hin auf das häufige Vorkommen von Naphtha in dem Landstrich ö. vom Tigris. Ohne Zweifel könnten hier große Erdöllager erschlossen werden, und die Nähe des schiffbaren Stromes würde einen leichteren Versand des Oles ermöglichen als von Baku und den amerikanischen Petroleumgebieten. Zudem würde der Masud (S. 96) für die Bahnen einen billigen Heizstoff abgeben. Rohrbach erwartet Großes von der Bagdadbahn mit ihren unausbleiblichen Zweiglinien, die das Land erschließen und in den Weltverkehr hineinziehen werde. Mesopotamien gehe jedenfalls einer großen Zukunft entgegen und werde insbesondere imstande sein, gewaltige Mengen von Getreide, Baum- wolle und Erdöl auf den Weltmarkt zu liesern. Die Bewohner, im ganzen nur 2 Mill., sind überwiegend Araber, zum kleineren Teile Kurden, Armenier, Perser, Juden, Türken usw. Die meisten sind seßhaft und treiben Ackerbau oder leben in den Städten als Kaufleute und Handwerker. Die übrigen ziehen noch, wie zu Abrahams Zeiten, in Zelten wohnend in den Steppen umher und weiden ihre Herden von Kamelen, Pferden, Rindern und Schafen. Wirtschaftlich spielt Mesopotamien heute natürlich eine untergeordnete Rolle. Doch ist der Handel, seit die Engländer auf dem Tigris einen regelmäßigen Dampferverkehr eingerichtet haben, rasch gestiegen. 1904 wurden für 31 Mill. Mk. Landeserzeugnisse ausgeführt, darunter besonders Gerste (7,6 Mill. Mk.), Datteln (5,9), Wolle (5,1), Galläpfel (1,2), Süßholz, Häute und Teppiche. Geschichtliches. Babylonien gehört zu den ältesten Kulturländern der Erde. Wie zahlreiche Ausgrabungen aus neuster Zeit dartun, reicht seine Geschichte bis weit über das 4. Jahrtausend v. Chr. zurück. 538 v. Chr. kamen die alten Reiche Assyrien und Babylonien unter die Herrschaft der Perser, dann wurden sie unter Alexander dem Großen ein Teil des Mazedonischen Reiches (331 v. Chr.). Später wurden die Römer Herren des Landes, dann nach Mohammeds Tode die Araber. Unter diesen erlebte das Land seine letzte Blüte. Bagdad, der glänzende Herrschersitz der Kalifen, war zur Zeit Harun al Raschids, eines Zeitgenossen Karls des Großen, die größte Stadt der Erde. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde Mesopotamien von den Mongolen verheert, die auch die Kanäle mit Absicht zerstörten. Unter der türkischen Herrschaft endlich geriet es vollends in Verfall. Siedlungen. Mesopotamien ist heute arm an größeren Siedlungen. Die großen, prächtigen Städte des Altertums, Ninive, Babylon, Ktesiphon, Seleuzia u. a., sind ganz vom Boden verschwunden, und nur noch Schutthügel kennzeichnen die Stellen, wo sie einst gestanden haben. In Obermesopotamien ist jetzt Mosul (80000 E.) am Tigris die Hauptstadt. Von ihr haben die leichten Musselinstoffe, die früher hier angefertigt wurden, ihren Namen. In 4 km Entfernung liegt die Trümmerstätte des alten Ninive. Im N.-W. des Landes, nahe der armenischen Grenze, Diarbekr (80000 E.) am Tigris 7*

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 11

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 11 — Der Bergbau ist in Marokko fast unbekannt, obwohl an vielen Stellen reiche Lager an Erzen, besonders Kupfer, nachgewiesen sind. Eist in letzter Zeit haben europäische Gesellschaften die Erlaubnis erhalten, Bergwerke anzulegen. Das Gewerbe steht noch auf niedriger Stufen Es erzeugt Seiden- und Wollengewebe, Teppiche, Metall- und Töpferarbeiten und feines Leder aus Ziegenfellen (Maroquin und Saffian nach den Stadien Marokko und Saffi). Die früher in Fes bedeutende Herstellung der nach dieser Stadt benannten roten Mützen ist fast ganz eingegangen. Der Binnenhandel leidet unter dem Mangel aller neuzeitlichen Verkehrsmittel Es gibt weder Telegraphen, Eisenbahnen, noch Kunststraßen. Die Wege sind nichts weiter als von Tieren und Menschen ausgetretene Pfade. Brücken sind selten. Man muß die Flüsse durchwaten, und wo das nicht möglich ist, benutzt man Fähren, die von aufgeblasenen Hammelbälgen über Wasser gehalten werden. Die Beförderung der Waren geschieht aus- schließlich durch Kamel- und Maultierkarawanen. Der Außenhandel ist gering, aber infolge des Einflusses, den Europäer in letzter Zeit im Lande gewonnen haben, in den letzten Jahren rasch gewachsen. Der Gesamtwert der Aus- und Einfuhr betrug 1911 142 Mill. Mk. (A. 67, E. 75). Ausgeführt werden insbesondere Gerste, Felle, Häute, Wolle, Datteln, Hülsenfrüchte und Eier. Deutschland war in dem genannten Jahre mit 13,9 Mill. Mk. an der Ausfuhr, mit 6,2 an der Einfuhr beteiligt. Der Staat. Marokko war bis 1912, wo es in französischen Besitz kam, ein selbständiges Reich, der letzte Rest der sich einst über ganz Nordasrika er- streckenden Araberherrschaft. Sein Bestehen verdankte es nicht eigner Kraft, sondern wie die Türkei der Eifersucht der europäischen Großmächte, von denen keine der andern den fetten Bissen gönnte. Schon 1910 wollte sich Frankreich Marokko aneignen, mußte aber dann auf Beschluß der Konferenz von Alge- sir a s seine Hand wieder zurückziehen. 1911 ließ es unter dem Vorwand, seine Unter- tanen schützen zu wollen, abermals Truppen einrücken. Deutschland erhob Einspruch, indem es den Kreuzer „Panther" nach Agadir schickte, ließ sich aber dann im sog. Marokkovertrag vom 4. Nov. 1911 mit der Abtretung eines Streifens von Französisch-Kongo abfinden (s. Kamerun), und da keine andere Macht widersprach, konnte Frankreich das Scherisenreich in der Form der „Schutz- Herrschast" seinen übrigen Besitzungen in Nordafrika angliedern. Über die Zustände, wie sie bisher in Marokko bestanden, sei noch folgendes mitgeteilt. Der Sultan oder Kaiser besaß unumschränkte Macht, war zugleich geistliches Oberhaupt (Scherif) und galt als Nachfolger des Propheten. Zum Zwecke der Verwaltung war das Land in Bezirke eingeteilt, an deren Spitze je ein Kaid stand, der auch die richterliche Gewalt ausübte. Doch erstreckte sich die Macht des Sultans in Wirklichkeit noch nicht über die Hälfte des Landes. Große Gebiete, vor allem die Gebirgsgegenden, waren tatsächlich unabhängig und erkannten den Herrscher höchstens als religiöses Oberhaupt an. Welche grauenvolle Willkürherrschaft im Lande bestand, davon entwirft Th. Fischer folgende Schilderung: „Der Dorffchech schindet seine Bauern, um sich zu bereichern; hat er sich vollgesogen, so fällt er dem Kaid zum Opfer, der seinerseits über kurz oder laug, wenn ein andrer für seine Stelle mehr bietet oder die freiwilligen Geschenke, die er dem Sultan und seiner Umgebung alljährlich bringen muß, nicht groß genug erscheinen, unter irgend einem Vorwande an den Hof befohlen, seiner Schätze beraubt wird und im Kerker verschwindet. Tie Sultane ihrerseits endigen meist durch Gift. Nur derjenige, der gar nichts hat, ist

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 115

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 115 — Wirtschaftlich spielt Arabien auf dem Weltmarkt keine Rolle. Das wich- tigste Ausfuhrerzeugnis ist Kaffee, der aber heute kaum mehr ^ioo der Welt- ernte ausmacht. Andere Ausfuhrgegenstände sind Datteln, Gummi, Weihrauch, Balsam und Straußfedern. Weihrauch ist das Harz des unsrer Eberesche ähnlichen Weihrauchbaumes. Er wird gewonnen, indem man Einschnitte in den Stamm und die Zweige macht. Das heraus- fließende Harz erhärtet rasch, ist blaßgelb, von würzigem Geschmack und angenehmem Ge- ruch. Schon seit alter Zeit haben Phönizier, Ägypter und Juden, später auch Griechen und Römer den Weihrauch als Räuchermittel, namentlich in Tempeln, benutzt, indem sie kleine Stückchen auf glühenden Kohlen verdampfen ließen. Seit Konstantin dem Großen wurde die Sitte des Weihräucherns auch in den christlichen Gottesdienst eingeführt und hat sich Abb. 22. Die Kaaba in Mekka. in der griechisch- und der römisch-katholischen Kirche bis heute erhalten. Auch der Balsam, zum Unterschiede von andern Arten, Mekkabalsam genannt, ist ein Harz, das vom Balsam- strauch gewonnen wird. Es dient ebenfalls zum Räuchern und wurde früher auch als Heilmittel verwendet. staatliche Verhältnisse; Siedlungen» Arabien ist politisch geteilt und enthält neben türkischen und englischen Besitzungen mehrere selbständige Staaten. a) Türkisch-Arabien (440000 qkm, 1050000 E.) umfaßt den w. Küstenstrich mit den Landschaften Hedfchas, Afir und Jemen und die unfruchtbare Landschaft El Hasa am Persischen Busen. In Hedschas liegen die beiden heiligen Städte der Moham- medaner: Mekka und Medina. Mekka (70000 E.), Mohammeds Geburtsort, liegt 100 km von der Küste in einem engen und sandigen Felsentale, in öder Umgebung. Die Bewohner 8*

6. Das Mittelalter - S. 151

1896 - Bamberg : Buchner
151 damit die Absicht der Kurie durchkreuzt, trotzdem empfing Friedrich aus den Hnden des Papstes, der seiner zur Ausfhrung eines Lieblingswunsches, eines Kreuzzugs, bedurfte, noch im nmlichen Jahre (1220) die Kaiserkrone, und auch dem Verlangen des Kaisers, die Verbindung zwischen dem Reiche und Sizilien in seiner Person fortbestehen zu lassen, wurden keine weiteren Schw" rigkeiten mehr gemacht. Weniger ruhig wickelte sich die Kreuzzugsfrage c ^Kreuzzugsfrage. Friedrich hatte sowohl am Tage seiner Knigs-krnnng (1215) als am Tage seiner Kaiserkrnung (1220) das Kreuz genommen; im ersten Falle lie er sich in Rcksicht auf die Verhltnisse Deutschlands, im zweiten in Rcksicht auf die Verhltnisse Siziliens und Oberitaliens wie auf die Lauheit des Abendlandes von dem nachgiebigen Honorius Iii. den Kreuzzugstermin mehrfach verlngern. !m Jabre 1217 war entsprechend dem Beschlsse des Laterankonzils v. Jahre 1215 (f. S. 148) ein niederrheinisches Kreuzfahrerheer nach gypten ab-gesegelt und hatte (1219) Damiette erobert. Im Frhjahr 1221 sandte ihm Friedrich unter Fhrung des Bayernherzogs Ludwig des Kelheimers Kriegshilfe nach. Hatte bisher der ppstliche Legat es vergebens versucht, die Kreuzfahrer zu einem Vorsto gegen Kairo zu gewinnen, so verschaffte jetzt der furor Teutonicorum" dem Plan des Legaten die Oberhand. Das Unternehmen endigte mit der Einschlieung des Heeres, mit dem Verluste Damiettes (1221 Jj Zuletzt mute sich der Kaiser im Vertrage von San Germano 1225 verpflichten, innerhalb zweier Jahre die Kreuzfahrt anzutreten, widrigenfalls er ohne weiteres der Exkommunikation verfallen solle. 1227 segelten zwar die Kreuzfahrer ab, auch Friedrich ging in See, allein bereits war eine Seuche im Kreuzfahrerheere ausgebrochen. Der Kaiser wurde von derselben er-griffen und stieg wieder ans Land; das Unternehmen geriet ins Stocken. Inzwischen aber war auf den milden Honorius Iii. der zwar betagte, aber jugendlich energische Gregor Ix., ein Verwandter und Schler Innocenz' Iii., gefolgt. Dieser erklrte die Krankheit des Kaisers fr Verstellung und verhngte die Exkommunikation der denselben. Trotz seiner Bannung brach Friedrich im folgenden Jahre nach dem hl. Lande auf. Dieser 5. Kreuzzug, der fast ohne Blutvergieen ablief, war, abgesehen von dem ersten Kreuzzuge, der erfolgreichste von allen; der Kaiser erlangte vom Sultan Al Kamel, dem Sohne Saladins, die Abtretung der hl. Sttten Jerusalem, Betlehem und Nazareth, sodann eines Kstenstriches von Akkon bis Joppe und endlich eines Verbindungsweges zwischen der Kste und dem Inneren, er machte zugleich den Versuch, einen friedlichen Verkehr zwischen dem Morgen- und dem Abendlande anzu-bahnen, womit er freilich die Gefhle vieler seiner Zeitgenossen verletzte. Die Kreuzfahrt des gebannten Kaisers wurde von Gregor Ix. verdammt, während der Abwesenheit Friedrichs entbrannte zwischen dessen Reichs^

7. Das Mittelalter - S. 209

1896 - Bamberg : Buchner
209 In den Anfngen seiner Regierung suchte er einen inneren Zwiespalt in der Schweiz zu ntzen, um den zur Zeit des Konstanzer Konzils von den Schweizern (in Vollstreckung der chtung Friedrichs mit der leeren Tasche) eroberten habsbnrgi-schen Aargau zurckzugewinnen. Damals war eben der langjhrige englisch-sranzsische Successionskrieg zu Ende gegangen, gerne sandte ihm daher der franzsische König beschftigungsloses Kriegsvolk, die sogenannten Armagnaken (arme Gecken"), zur Untersttzung. Diesen erlagen im Kampfe bei St. Jakob an der Birs (1444) die Schweizer fast bis auf den letzten Mann. Aber unter dem Eindrucke ihres verzweifelten Widerstandes wandten sich die Armagnaken nunmehr statt nach der Schweiz nach dem Elsa und verbten hier die rgsten Greuel. Der Versuch Friedrichs endigte mit der Untergrabung der kniglichen Autoritt in Deutschland, mit der Eroberung des letzten Habsburgischen Besitzes in der Schweiz, des Thurgaus, durch die Schweizer. In der spteren, sogenannten ewigen Richtung" (1474) schlo der vieljhrige Kampf zwischen den Schweizern und den Habsburgern mit dem Verzichte des fter-reichischen Hauses auf die schweizerischen Lande. Das Baseler Konzil der Abschlu der konziliren oder kirchenreformatorischen Bewegung. Papst Eugen Iv. hatte, dem Drange der Reformpartei nachgebend, 1431 die von seinem Vorgnger Martin V. in Konstanz versprochene Kirchenversammlung nach Basel einberufen. Das Konzil behauptete sich nicht blo gegenber den Anflfnngs-versuchen Eugens Iv., sondern brachte auch mit den gemigten Hussiten, den Kalixtinern, den ersehnten! Frieden in den Prager Kompaktaten (f. oben) zu stnde. Nunmehr schritt die Versammlung zu immer radikaleren I Reformen. Es schmlerte nicht blo die ppstliche Gerichtsbarkeit durch Beschrnkung der Appellation an den rmischen Stuhl wie des Gebrauches der kirchlichen Strafmittet (Bann und Interdikt), die Verfgung des ppstlichen Stuhles der erledigte Bischof-sthle durch Herstellung der vollen Wahlfreiheit der Domkapitel, die vpstliche Kammer durch Aufhebung bisheriger Einnahmequellen (Annaten, Palliengelder), sondern arbeitete direkt auf eine Demtigung des Papsttums hin. Der bereifer eines Teils der Kirchenversammlung, die Ankunft griechischer Gesandter, um eine Union zwischen der abendlndischen und morgenlndischen Kirche herzustellen, gaben Eugen Iv. die Mglichkeit, das Baseler Konzil aufzulsen und ein neues nach Ferrara zu berufen. Ein groer Teil der Baseler Vter, auch Freunde der Reform, wie Nikolaus von Eues, folgten dem Rufe des Papstes, das zurckbleibende Rumpfkonzil" aber entsetzte Eugen Iv. und erhob den ein Einsiedlerleben fhrenden Herzog Amadeus von Savoyen zum Papste unter dem Namen Felix V. In dem Streite zwischen Eugen Iv. und dem Konzil bewahrte Frankreich und an-fangs auch Deutschland Neutralitt. Nach dem Tode Albrechts Ii. vermittelte der kaiserliche Geheimschreiber Enea Silvio Piccolomini (der sptere Papst Pius Ii.) eine Verstndigung Dberl, Lehrbuch der Geschichte Ii. ^

8. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 142

1891 - Dresden : Höckner
— 142 — innerhalb der Stadtmauern, außerdem die Wahl der Konsuln freigab, verwies er andererseits wichtige Sachen vor das kaiserliche Gericht und verlangte das Fodrum (Heeresverpflegung) für alle Romfahrten. Auch sollte die ganze erwachsene Bevölkerung alle 10 Jahre den Treueid schwören. Der kaiserliche „Generalagent" vertrat fortan den Landesherrn, der „Hofvicar" führte den Vorsitz im „Hofgericht". Eine Reihe von Reichsburgen (zugleich Sitze der Reichsministerialen als Leiter der Verwaltung der Reichsdomänen) deckten namentlich die Zugänge der Alpenstraßen und die Verbindungen zwischen Ober- und Mittelitalien. Die wiedererstandene Herrlichkeit der Kaisermacht und zugleich die neue ritterliche Bildung wie das neuerwachte Selbstgefühl des ganzen Volkes fanden ihren Ausdruck in dem glänzenden Reichsfeste 1184 zu Mainz Pfingsten 1184 (Schwertleite der beiden ältesten Söhne des Kaisers).x) 4. Bereits im Besitze der mittelitalienischen Reichslehen (vor allem Tuscien, Mark Ancona und Herzogtum Spoleto in den Händen deutscher Vasallen), eröffnete Friedrich I. jetzt feinem Haufe durch die Vermählung seines Sohnes, König Heinrichs, mit Constanze, der Tochter Rogers Ii. und zukünftigen Erbin Siciliens, zu Mailand 1186 die Aussicht auch auf die sicilifche Krone. Das in Rom noch immer machtlose Papsttum aber geriet dadurch in eine von Norden und Süden her gleichtzbedrohte Stellung. Der Versuch besselben, die deutschen Bischöfe durch Aufhebung des Spolienrechtes und der kaiserlichen Vogtei an den bischöflichen Kirchen vom Kaiser zu trennen, enbete mit einer kläglichen Nieberlage (Reichstag von Gelnhausen 1186). Doch würde ein abermaliger Kampf zwischen den beiben höchsten Gewalten Der Christenheit durch die neuerwachenbe Kreuzzugsbewegung verhindert. d) Der 3. Kreuzzug und Friedrichs I. Ende 1189 — 1192. 1. Während in den Kreuzfahrerstaaten mit der sittlichen Verderbnis die innere Zerrüttung sich steigerte, hatte der mächtige Emir Nureddin Damaskus und Ägypten erobert und nach seinem Tode (1174) dessen Statthalter, der kriegsgewaltige Saladin, sich zum Sultan von Ägypten und 1187 dann auch zum Herrn von Syrien erhoben. 1187 erlag das Heer des Königreichs Jerusalem in der Schlacht bei Hittin am See Liberias (König Guido von Lusignan gefangen). Die Nachricht vom Falle Jerusalems und *) Als Augenzeuge schildert das Reichsfest Heinrich von Veldese in seiner Eneit.

9. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 149

1891 - Dresden : Höckner
— 149 — 2. Der 5. Kreuzzug') und die Aussöhnung mit dem Papste 1228—1230. 1. Als nach dem Tode Honorius' Iii. 1227 der frühere Kaplan Innocenz' Iii., Gregor Ix., den päpstlichen Stuhl bestieg, ein 80jähriger, aber jugendlich leidenschaftlicher Greis, traf der Kaiser endlich die Vorbereitungen zu dem großen orientalischen Krieg. Aber bei der Ausfahrt von Brindisi erkrankte er mit dem Landgrafen Ludwig Iv. von Thüringen und kehrte zurück. Deshalb vom Papste gebannt, trat er dennoch 1228 den Kreuzzug in Be 1228 gleitung Hermanns von Salza an. Er landete mit einem kleinen Heere in Akkon und erlangte durch Vertrag mit dem Sultan Al-Kamil von Ägypten trotz des Widerstandes der vom Papst aufgestachelten Johanniter und Templer, sowie des Patriarchen von Jerusalem 1229 die Abtretung von Jerusalem, Bethle- 1229 hem, Nazareth und Sidon, sowie der Landstriche zwischen Jerusalem und Joppe, Nazareth und Akkon, also mehr als durch alle Kreuzzüge seit dem ersten zusammen erreicht worden war. Dann setzte er sich selbst in der Grabeskirche die Krone von Jerusalem auf. 2. Nach seiner Rückkehr vertrieb er die unterdessen in Apulien eingefallenen päpstlichen „Schlüsselsoldaten" mit seinem aus Deutschen, Italienern und Arabern gebildeten Söldnerheere und schloß 1230 unter Vermittelung Hermanns von Salza und anderer 1230 deutscher Fürsten mit Gregor Ix., der die Deutschen vergeblich zur Wahl eines Gegenkönigs ausgereizt hatte, den Frieden von San Germano (am Fuße des Monte Cassino). Er wurde vom Bann gelöst, mußte aber dem Kirchenstaat die mittelitalischen Gebiete wieder abtreten. 3. Die Verwaltung Siciliens und Deutschlands 1230 — 1239. 1. Während der nun folgenden Friedensjahre setzte Friedrich Ii. die schon früher nach der Unterwerfung der Sarazenen begonnene Neuordnung des fieilischen Königreichs fort und verwandelte den alten normannischen Lehensstaat, aber nur mit Hilfe einheimischer Beamter, durch die Konstitutionen von 1231 (Erzbischof Jacob von Capua) in einen absoluten Be- 1231 amten- und Militärstaat. Derselbe beruhte auf der Nieder- *) Infolge der unermüdlichen und neuerdings durch die Bettelorden unterstützten Bemühungen Innocenz' Iii. hatte, abgesehen von der traurigen Verirrung des sog. Kinderkreuzzuges (1212), schon 1217 der König Andreas v on Ungarn mit mehreren deutschen Fürsten einen Kreuzzug gegen Ägypten unternommen, der jedoch kläglich mißglückt war (Damielte).

10. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 167

1891 - Dresden : Höckner
— 167 — V. Periode. Die Auflösung des deutsch-römischen Reiches und die Ausbildung nationaler Staaten: Erschütterung der päpstlichen Herrschaft. 1273 — 1492 (1517). I. Abschnitt. Hie Ausbildung des Landesfürstentums und der städtischen Wacht 1273-1389 (1400). 1. Rudolf von Habsburg und die Begründung der habsburgischen Hausmacht 1273-1291. 1. Nach dem Tode Richards von Cornwallis (1272) verlangten nicht die Fürsten, sondern die freien Herren und die Slädte des Südens, die mit dem Zerfalle der Reichsgewalt ihren Halt verloren hatten, und vor allen der Papst Gregor X., der von der wachsenden Übermacht der Anjous und Frankreichs bedroht war, nach der Wiederherstellung des deutschen Königtums. So kam es unter dem Einfluß des Mainzer Erzbischofs Werner von Eppenstein und nach dem Vorschlag des Burggrafen von Nürnberg, Friedrichs Iii. von Hohenzollern, 1273 zur Wahl 1273 des Grafen Rudolf von Habsburg („Willebriefe" der Kurfürsten, habsburgische Heiraten)'). 2. Rudolf von Habsburg (1273—1291), ein praktischer, nüchterner Mann in reifen Jahren (geb. 1218), ohne feine Bildung, verschlagen und tapfer im Kriege, von kaufmännischer Sparsamkeit und bürgerlicher Schlichtheit, verzichtete durchaus auf ein Eingreifen in die italienischen Angelegenheiten (Willfährigkeit gegenüber den Ansprüchen der Kurie) und beschränkte sich von Anfang an darauf, den Rest der Güter und Rechte des Reiches zusammenzufassen, eine leidliche Ordnung herzustellen, vor allem aber eine starke Hausmacht zu gründen als einzige zuverlässige Stütze für das Königtum inmitten der endlosen Ständekämpfe. *) Die Habsburger stammten aus dem Aargau und hatten zu ihren bescheidenen Slammgütern an der unteren Aar und Reuß die Landgrafschast im oberen Elsaß und im Zürichgau, Rudolf dazu die Grafschaftim Aargau und die Kiburgischen Güter erworben.
   bis 10 von 125 weiter»  »»
125 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 125 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 2
4 14
5 3
6 9
7 3
8 3
9 0
10 8
11 47
12 0
13 0
14 0
15 10
16 1
17 5
18 1
19 1
20 0
21 1
22 6
23 0
24 5
25 3
26 5
27 8
28 0
29 18
30 0
31 4
32 2
33 0
34 1
35 0
36 1
37 39
38 4
39 7
40 0
41 0
42 51
43 0
44 35
45 5
46 19
47 0
48 2
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 25
1 48
2 4
3 26
4 40
5 6
6 4
7 60
8 43
9 77
10 1
11 22
12 4
13 12
14 13
15 16
16 64
17 298
18 7
19 18
20 22
21 29
22 1
23 113
24 1
25 18
26 172
27 4
28 15
29 9
30 9
31 2
32 5
33 22
34 3
35 4
36 16
37 22
38 6
39 23
40 29
41 61
42 15
43 85
44 4
45 25
46 11
47 50
48 8
49 17
50 5
51 2
52 34
53 21
54 9
55 1
56 70
57 7
58 233
59 24
60 19
61 23
62 2
63 10
64 12
65 25
66 6
67 171
68 43
69 50
70 13
71 15
72 18
73 42
74 31
75 11
76 68
77 40
78 6
79 19
80 30
81 4
82 28
83 58
84 4
85 3
86 36
87 17
88 5
89 215
90 45
91 7
92 168
93 129
94 44
95 73
96 38
97 135
98 147
99 10

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 112
1 182
2 28
3 59
4 72
5 52
6 140
7 79
8 15
9 41
10 50
11 190
12 170
13 47
14 48
15 9
16 199
17 3
18 82
19 186
20 56
21 4
22 20
23 4
24 329
25 140
26 224
27 12
28 54
29 24
30 10
31 55
32 76
33 241
34 179
35 8
36 44
37 12
38 30
39 159
40 47
41 10
42 29
43 61
44 35
45 45
46 44
47 155
48 75
49 29
50 57
51 49
52 210
53 87
54 204
55 36
56 5
57 20
58 97
59 270
60 30
61 18
62 69
63 14
64 91
65 29
66 26
67 34
68 50
69 27
70 66
71 46
72 97
73 35
74 37
75 76
76 82
77 633
78 328
79 38
80 291
81 328
82 26
83 176
84 23
85 25
86 100
87 100
88 42
89 118
90 56
91 70
92 39
93 40
94 154
95 188
96 41
97 136
98 56
99 40
100 204
101 292
102 61
103 74
104 135
105 52
106 13
107 164
108 27
109 109
110 53
111 8
112 25
113 390
114 178
115 31
116 23
117 14
118 31
119 135
120 13
121 45
122 204
123 35
124 179
125 44
126 139
127 211
128 38
129 118
130 56
131 184
132 245
133 271
134 115
135 26
136 241
137 108
138 50
139 60
140 41
141 7
142 165
143 66
144 30
145 117
146 25
147 25
148 245
149 152
150 22
151 80
152 75
153 72
154 42
155 39
156 45
157 50
158 534
159 185
160 119
161 13
162 10
163 6
164 64
165 182
166 84
167 22
168 40
169 46
170 12
171 393
172 38
173 101
174 39
175 277
176 52
177 336
178 124
179 117
180 73
181 8
182 193
183 366
184 164
185 38
186 105
187 44
188 690
189 45
190 0
191 100
192 29
193 107
194 88
195 112
196 56
197 236
198 7
199 88