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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 17

1888 - Berlin : Hertz
Albrecht Ii. Johann I. und Otto Iti. 17 Uns des Sprüchworts Wahrheit erproben." So sprechend Hube er feinem Hund einem leckeren Bissen hingeworfen; das Thier aber habe das Fleisch berochen und fei davon geschlichen, und selbst, nachdem man es drei Tage lang ohne andere Nahrnng eingeschlossen, habe es des Markgrafen Gabe nicht berührt. — In einer Zeit, wo solche Sagen Glauben finden konnten, war es nicht zu verwundern, wenn der Markgraf sich durch den Fluch des Erzbischofs bald sehr gedrückt fühlte. Er fürchtete zumal noch stärkere Maßregeln Seitens des Papstes, und doch war ihm gerade damals die ganze Kraft feines Volks nöthig, um die wieder drohenden Kämpfe mit den Danen zu bestehen. Er beschloß daher, den Erzbischof zu versöhnen, mußte sich jedoch zu diesem Zweck zu einem schweren Opfer bequemen. Er und fein Bruder Albrecht übergaben alle ihre Erbgüter (die anhaltifchen Familiengüter) dem Erzbisthum Magdeburg zum Eigenthum, unter der Bebingung freilich, daß sie als Lehens güter ihm und allen feinen Erben wieder übertragen würden. In der Domkirche zu Magdeburg vor dem Hochaltar fanb in Gegenwart eines päpstlichen Bevollmächtigten und zahlreicher Ritter und Geistlichen bic feierliche Uebergabe statt. An biefe Schenkung knüpften sich langwierige und oft erneuerte Fehden zwischen den späteren Markgrafen und dem Erzstift Magbeburg, aber Otto erreichte feinen nächsten Zweck: er wurde vom Bann und vom Gelübbe des Kreuzzugs befreit und konnte nun feine volle Kraft gegen die Dänen wenben, welchen er auch eine bebeutenbe Niederlage beibrachte. Albrecht Ii. (1205 —1220), welcher Otto Ii. folgte, zeichnete sich unter den heftigen Kämpfen, welche in Deutschland durch den Streit zweier Gegenkönige (Otto Iv. und Philipp) erregt wurden, sowie in den Fehden gegen Dänemark durch Tapferkeit, in all feinem Thun aber zugleich durch besonnene Einsicht aus. Sein Bestreben war besonders darauf gerichtet, das Gebiet Brandenburgs nach der Meeresküste hin zu vergrößern. Um in diesem Unternehmen leichter vorfchreiten zu können, versöhnte er sich mit dem Nachfolger des alten Erbfeindes feines Hauses, Heinrich’6 des Löwen, mit dem braunschweigischen Herzog Otto (als König von Deutfchlanb Otto Iv. genannt). In Begleitung feines Oheims, des alten Herzogs Bernharb von Sachsen, besuchte er den welfifchen Fürsten in seiner Bnrg Braunschweig. Dort stanb ein ehernes Löwenbilb, welches Heinrich der Löwe mit aufgesperrtem Rachen gen Osten hin gerichtet hatte, weil er bort in der Mark Branbenburg seinen Hauptseinb wußte. Der alte Bernhard aber sagte lächelnd zu dem ehernen ^öwen: ,,Wic lange willst du noch nach Osten schauen? Jetzt ist es Zeit, mit deinem Angesicht den Norden zu schrecken." — Otto von Braunfchweig faßte diese Hinbeutung des neuen Frcunbcs lebhaft auf und seitdem fand Brandenburg oft willige Hülfe bei den Nachkommen Heinrich's des Löwen in dem fortwährend erneuerten Kampfe mit Dänemark. Johann I. und Otto Iii. (1220 -1267). — Albrecht’« Söhne Johann I. und Otto Iii. waren noch minderjährig, als ihnen die Herrschaft über die Markgraffchaft zufiel. Unter der Leitung ihrer klugen und entschloß jenen Mutter, der Markgräfin Mathilde, erreichten sie das Alter der Großjährigkeit ; der Weisheit der mütterlichen Leitung ist cs zuzuschreiben, daß sie der Welt ein Beispiel rührender Eintracht, Liebe und Treue in der ge- Hahn. preuh. Gesch. 20. Aufl. 2

2. Geschichte - S. 8

1913 - Berlin : Oehmigke
— 8 — und bewirtete sie fürstlich. Das üppige Mahl und der köstliche Wein mundete ihnen, und bald wirkten die Getränke auf die ^inne der Fürsten. Bon Stunde zu Stunde stieg ihnen der Wein mehr und mehr zu Kopse, und diesen Zeitpunkt hatte Gero herbeigesehnt. Plötzlich entspann sich ein Streit, und die Schwerter von Geros Freuudeu blitzten über den Köpfen der Wenden. Unfähig sich zu schützen, sanken sie, von wuchtigen Schwerthieben getroffen, röchelnd zu Roden und färbten den Saal mit ihrem Blute. Nur ein Fürst entkam dem fürchterlichen Gemetzel und brachte die Trauerkunde in die Wohnungen der Witwen und Waisen. Eine weite Gruft nahm Geros Feinde auf, die nun hier vereint ausruhten vom Kampfe des Lebens. Alljährlich an ihrem Todestage öffnet sich um Mitternacht das große, breite Grab, und heraus steigen bleichen Angesichts und hohlen Auges die Geister der Fürsten. Blutige Schwerter blitzen im Mondenschein, und dumpfes Getöse wie Weh! und Rache! tönt durch die Lust, bis die Geisterstunde im Schall der Klosterglocken verweht im kühlen Morgenhauch, der den andern Tag verkündet. Dann kehren die schaurigen Gestalten der erschlagenen Wendenfürsten in ihre große, kühle Gruft zurück und ruhen, bis der Todestag sie aufs neue hervorruft. An demselben Tage soll es um Mitternacht auf dem Chor der alten Kirche in Gernrode nicht geheuer sein, und manches Sonntagskind will den greisen Wendenbändiger geschaut haben, wie er dem Grabe entstiegen und nach seiner Stammburg Gersdorf gewandelt sei. Heinrich Pröhle. 4. Mistiwoi, der „Wendenhund". Mistiwoi war Obotritensürst und bereits Christ geworden. Er hielt zum Herzog Bernhard, dem damaligen Markgrafen der Nordmark, und fühlte sich ihm an Macht, Geburt und Ansehen nah genug, um um dessen Nichte anzuhalten. Der Markgraf versprach sie ihm. Mistiwoi zog aber, um ganz in die Reihe christlicher Fürsten einzutreten, zunächst mit tausend wendischen Edelleuten nach Italien und focht an Kaiser Ottos Seite in der großen Schlacht bei Basantello. Als er zurückgekehrt war, erschien er vor Markgraf Bernhard

3. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 35

1846 - Berlin : Klemann
Deutschland 35 1056—1106. Heinrich Iv. Leichtsinnig und unglücklich. Durch Hanno seiner Mutter Agnes entrissen 1061, später von Adelbert verzogen. Aufstand der Sachsen unterdrückt 1075; auf's Neue entbrannt und Empörung der Fürsten durch den Bann des Papstes Gregor Vii. im Streit um die Jn- vestitur. Heinrich büßt zu Canossa 1077 (Mathilde). Gegenkönig Rudolph von Schwaben geschlagen bei Mer- seburg. Papst Gregor aus Rom vertrieben, zwei neue Gegenkönige besiegt. — Sein Sohn Konrad geschlagen 1095. Anfang der Kreuzzüge. Durch die Empörung seines Sohnes Heinrich zur Abdankung gezwungen 1105, stirbt 1106. 1106 —1125. Heinrich V. Kampf mit den Päpsten wegen der Investitur. (Der Kaiser belehnt mit den Regalien, der Papst bestätigt und investirt.) — Bon den Sachsen am Welfesholze geschlagen 1115. 1125 —1137. Lothar Ii. von Sachsen. Besiegt Friedrich und Konrad von Schwaben; erwirbt die mathildischen Gü- ter (später an Baiern vergeben); entscheidet die Papst- wahl. 4. Schwäbische Kaiser (Hohenstaufen) 1137-1254. 1137—1152. Konrad Iii. Heinrich der Stolze, Herzog von Sachsen und Baiern, 1138 geächtet. Sachsen an Al- brecht den Bär von Anhalt, durch Heinrich den Lö- wen 1142 wieder erobert. Albrecht, Markgraf von Salz- wedel (Altmark), erobert die brandenburgischen Länder. Schlacht bei Weinsberg 1140. Welfen und Waiblinger. (Guelfen und Ghibellinen). 1147, Kourad's unglücklicher Kreuzzug. 1152—1190. Friedrich I. Barbarossa. Thatenreiche und glänzende Herrschaft. Erster Zug nach Italien zur Krö- nung 1155. Heinrich derlöwe, siegreich gegen die Wen- den, erhält Baiern wieder 1156; Oesterreich Herzogthum Zweiter Zug gegen Mailand und Alexander Iii., Mailand erobert und zerstört 1162. Dritter Zug gegen Alexander 3*

4. Die Weltgeschichte - S. 115

1835 - Mainz : Kupferberg
/ Sa lische oder Fränkische Kaiser. 113 gegen Griechen und Sarazenen, wird geschlagen bei Basan-n.s.v. tello 982, und stirbt zu Rom. 4) Otto Iii. unter Vormundschaft seiner Mutter durch 982. Gerbert, Meinwerk und Bernward gebildet (Mirabilia mundi), schlagt Lothar zurück, bekriegt Wenden, züchtigt den despo- tischen Crescentius in Rom, — Kaiser (Gerbert — Pabstlooo. Sylvester Ii.); will nach seiner Wallfahrt nach Gnesen Rom zu seinem Sitze machen (Empörung der Römer), stirbt zu Paterno 22 Jahre alt. 5) Heinrich Ii. der Heilige von Baiern, zieht dreimall002. in das unruhvolle Italien (seine Gefahr in Pavia ), — Kaiser; schenkt den Normänncrn Wohnsitze daselbst; kämpft gegen Polen; verschönert die Kirchen (Bamberg), stirbt 1024. Insignien des gekrönten Königs; Reichserzämter: Kämmerer, Truchseß, Mundschenk, Marschall. Pfalzgrafen — königliche Stellver- treter; Burggrafen. Ordalien. Bisthümer für die Slaven zu Bran- denburg, Havelberg re., für die meißnischen Wenden zu Meissen, Merse- burg, Zeiz; Erzbisthum zu Magdeburg 968. — Bearbeitung der Metalle allgemeiner seit der Entdeckung der unter Otto I. entdeckten Harzberg- werke. Gothische Bauart, — Münster zu Strasburg begonnen 1015. Die Sitten der Nation noch sehr roh, — Straßenraub rc. 3. Salische oder fränkische Kaiser, von 1024— 1125. * Konrad und Heinrich Iii. besaßen noch Kraft genüge u m mit Herrscher-Gewalt das U e b e r g e w i ch t der Herzoge nieder zu beugen; aber der unglückliche Heinrich Iv. muß seine Versuche schwer büßen; große Verwirrung erzeugt er im Reiche, und durch seine Charakterschwäche den Für- sten verhaßt, muß er sich demüthigen vor dem unbeugsamen Pabste, der unaufhaltsam seinen Plan, die weltliche Macht der geistlichen nnterzuordnen, weiter verfolgt; und wenn auch Heinrich V. den Päbstem zu trotzen verstand, so vermochte er doch den Herzogen die schon eingeführte Erblichkeitihrerwürdennichtzuentreißen. 1) K o n r a d Ii. der ältere, von den versammelten 1024. Nationen am Rheine gewählt, erweitert in Italien als Kaffer die Normännischen Besitznngen, dämpft die Empörung seines Stiefsohnes, Herzogs Ernst von Schwaben mit Welf und 8 *

5. Die Weltgeschichte - S. 116

1835 - Mainz : Kupferberg
116 Heinrich Iv. Gregor Vii. ii.c.e.werner von Kyburg; tritt die Mark Schleswig an Kanut Vkn Dänemark ab (Eider — Gränze), gewinnt Burgund; bringt mehre Herzogthümer an seine Familie; übt strenge Gerechtigkeit, — s^ine Gerichtsreisen; Treug-a dei, Gottes- frieden. 1039. 2) Heinrich Iti. tritt mit großer Kraft auf, bekämpft Böhmen und Ungarn, zeigt sich wiederholt streng gegen die Päbste in Rom, sucht die Eroberungen der Normänner einzu- schränken, und verfährt in Deutschland willkührlich mit den Herzogthümcrn, — seine Burg zu Goßlar durch Frohnden. 1056. 3) Heinrich Iv. unter Vormundschaft seiner Mutter; Anmaßungen der Großen; Entführung Heinrichs bei Kaisers- werth durch Erzbischof Hanno von Köln; seine Erziehung bei diesem, und seit 1065 bei Erzbischof Adelbert von Bre- men; seine Abneigung gegen die Fürsten, sein Haß gegen die Sachsen. Otto von Baiern abgesetzt, Baiern an Welf 1070. 1073.Empörung der Sachsen und Thüringer unter Otto von Nord heim, Bischof Bncco von Halberstadt rc. Goßlar überfallen; Heinrich's Flucht; Harzburg zerstört. Rcginger's Beschuldigung. Ausschweifung der Sachsen. Sieg Heinrich's 1075.an der Unstrut bei Langensalza, seine Rache. Pabst Gregor Vii. (Hildebrand) verbietet die Simonie, befiehlt den Cölibat der Geistlichen; Investitur-Streit. Heinrich im Banne, durch die unzufriedenen Fürsten suspen- 1077.dirt, büßt zu Canossa; abgesctzt. Rudolf von Schwa- den König; aber Heinrich gewinnt wieder Anhang; Schlach- ten bei Melrichstadt, Flach heim und bei Gera, wo Rudolf 1081.umkommt; Schwaben an Friedrich von Büren — Hohen- staufen. Gregor in Rom hart bedrängt. Auch Hermann von Luxemburg kann sich nach dem Tode Otto's von Nord- heim, ungeachtet seines Sieges bei Blcichfeld, nicht behaupten. Neigung zum Frieden. Heinrich's trauriges Ende durch die Empörung seiner von den Päbsten verführten Söhne Konrad und Heinrich; er stirbt zu Lüttich 1106, begraben zu Speier 1111.

6. Die Weltgeschichte - S. 120

1835 - Mainz : Kupferberg
120 Hohenstaufen. Kreuzzüg e. n.c.e. nehmen das Kreuz. Friedrich zieht zu Lande voran; er über- windet alle Hindernisse des gefahrvollen Weges, stirbt aber in Cilicien (Bad im Flusse Saleph) 1190, und sein Sohn Friedrich vor Ptolemais; darauf gänzliche Auflösung und Vernichtung des Heeres. Marianer oder deutscher Ritter- Orden *). 1189. 3) Heinrich Vi. gleicht sich mit Heinrich dem Löwen ans, handelt unwürdig gegen den gefangenen Richard Löwen- herz, und sucht die Ansprüche seiner Gemalin auf den sicilischen Thron durch drei Züge nach Apulien und Sicilicn mit empö- renden Grausamkeiten geltend zu machen, stirbt in Messina; 1197. sein Sohn Friedrich als König in Sicilicn anerkannt. 4) Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder, von den Anhängern der Hohenstaufen, und Otto Iv. Heinrich's des Löwen Sohn, von den Anhängern der Welfen gewählt. Krieg zwischen beiden. Anmaßungen des Pabstes Innocenz Iii. 1208.Philipp zu Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet. Indessen vierter Kreuzzng 1202—1204**). "-0 Die beiden andern Könige erobern, unter mancherlei Zwiespalt zur See herankommend, Ptolemais 1191 (Richards Uebermuth gegen Leopold von Oesterreich ); aber Jerusalem bleibt in den Händen der Türken. Auch Richard kehrt, nachdem er durch seine Heldenthaten wenigstens einen Waffenstillstand gewonnen, 1192 zurück, und sein großer Gegner Saladin stirbt 1193. ) Der Pabst Innocenz Hi. verfolgte mit Beharrlichkeit die Grundsätze Gregor's Vh. gegen die weltlichen Fürsten (König Johann von England), und veranlaßte mehre französische Ritter zum vierten Kreuzzuge: Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin von Flandern, Ludwig von Li018 rc.; sie erzwingen durch die Berspre- chungen des griechischen Prinzen Alerius Angelus gelc..t, die Wieder- erhebung des verdrängten Jsaak's H. auf den Kaiser-Thron 1203 zu Konstantinopel, erobern, in ihren Erwartungen getäuscht, die Stadt 1204, und gründen das lateinische Kaiserthum (Balduin Kaiser) bis 1261, wo es durch Michael Paläologus an das griechische wieder übergeht. — Religionsschwärmerei erzeugte 1212 sogar einen Kreuzzug von französischen und deutschen Kindern, die jammervoll umkommen; und ebenfalls blieb erfolglos der Kreuzzug des Königs

7. Die Weltgeschichte - S. 108

1835 - Mainz : Kupferberg
108 Pipin der Kleine. Karolinger. n.t.s. unterwirft sich das südliche Gallien bis Marseille 9 verspricht bcm Pabst Gregor 111 Hilfe gegen die Langobarden und stirbt 74t. Seine Söhne Karlmann und Pipin theilcn sich in das Reich, erklären Childerich 111. zum König, schlagen die unter Herzog Odilo mit Sachsen, Alemannen und Wenden 743. verbundenen Baiern am Lech, bekämpfen den Herzog Hunold von Aquitanien, und nachdem Karlmann in ein römisches Kloster gegangen, hat Pipin der Kleine gegen dieselben Völker noch wiederholte Kämpfe zu bestehen, und wird von Bonifacius, dem Apostel der Deutschen, Erzbischof von Mainz, mit der Einwilligung des Pabsteö Zacharias, zu 752. Soissons als König der Franken gesalbt, Childerich, der letzte Merovinger, geht mit seinem Sohne ins Kloster. 2. Karolinger, von 752 bis-911 n. Eh. G. Pipin kämplt noch gegen die Araber und Sachsen, und zieht nach des Pabstcs Stephan's 11. Aufforderung wiederholt 756. nach Italien gegen die Langobarden unter Aistulf; er schenkt dem Pabste das Erarchat (Anfang des Kirchenstaates), und nachdem er nach neunjährigem Kampfe den Herzog Waifar von Aquitanien unterworfen, und sein Reich unter seine 768. Söhne Karl und Karlmann vertheilt, stirbt er. Die Macht des Königs wird durch Galliens Eroberung bedeutend vergrößert; daher seine Schenkungen (beneficia , Lehen ) auf bestimmte Zeit, später erblich; seine Antrnstionen (Leudes, Adel, Vasallen) mit ihren von ihnen oft wieder beschenkten Genossen. Die Volksversamm- lungen im Mai gehen in Versammlungen der Leudes über, unter beson- derem Einfluß des Major dornus, der ursprünglich ein Aufseher der königlichen Besitzungen war. Heerbann. Erblichkeit des Thrones. Statt- halter der Provinzen — Iludes, unter ihnen Comités, Aufseher mit sieben Beisitzern oder Schöppen, an den Gränzen Markgrafen. Ordalien. Das Christenthum lernen die Ausgewanderten bald kennen; nach den Gothen die Gepiden, Heruler, Rugier, Burgunder, Vandalen, Franken und Angelsachsen rc. Einfluß der Geistlichkeit am Hofe; ihre Heeresfvlge. Bischöfe in Gallien schon im vierten Jahrhundert (zu Trier, Köln, Metz, Mainz rc.). Unter den vier großen Bischöfen oder Patriarchen: von Rom, Konstantinopel, Antiochien und Alerandrien, die schon lange in Zwiespalt begriffen waren, wird im vierten Jahrhun- dert der römische als das Oberhaupt der Kirche anerkannt; Pabst heißt

8. Die Weltgeschichte - S. 117

1835 - Mainz : Kupferberg
% Lothar der Sachse. Kreuzzüge. 117 n.c.t. 4) Heinrich V. bedrängt wiederholt die Päbste, kämpft 1100. gegen empörte Fürsten in Deutschland (Pfalzgraf Siegfried), beendigt den Investitur-Streit mit dem Concordat zu 1122. Worms (der Kaiser belehnt die Geistlichen wegen der Rega- lien mit dem Sceptcr, der Pabst investirt mit Ring und Stab), stirbt zu Utrecht, als der letzte der fränkischen Dynastie. 1125. Lothar Ii. der Sachse, von 1125 — 1137. * Au die Nachtheile des beginnenden unseligen Streites zwischen den Hohenstaufen und Welfen schließen sich die immer verderblicheren Züge nach Italien. Lothar, von den versammelten Fürsten am Rheine gewählt, kämpft gegen die geächteten Hohenstaufen, Kon- rad von Franken und Friedrich von Schwaben (Ghibellinen und Waiblinger), verbindet sich mit Herzog Heinrich dem Stolzen (Welfen) von Baiern und überträgt ihm Sachsen 1127. Zwei Züge nach Italien; Normänner unter Roger tl. von Sicilien. Albrecht der Bär, Graf von Ballenstädt, erhält die Markgrafschaft Nordsachsen, — seine wendischen Eroberungen (seit 1144 Markgraf von Brandenburg). Die Pfalz grafen verlieren, bei der zunehmenden Macht der Herzoge, an Einfluß; ihre Rechte gehen im Kleinen über an die Burg- grafen; und statt der Grafen erhalten viele Bischöfe Kirchenvögte über ihre kirchlichen Güter. Die Leibeigenen fangen unter Heinrich Iv. an, Waffen zu tragen und Kriegsdienste zu thntt: — Die Reichsversammlnngen sind allmälig mehr in den Städten, als in den Reichspfalzen; daher Reichs- städte. Handwerke und Handel besonders seit Heinrich V. allgemeiner; aber Menge der Raubschlösser, vorzüglich unter Heinrich Iv. Kreuzzüge: Jerusalem seit 657 unter den Arabern; der Druck der dortigen Christen, und namentlich der Pilger, im achten Jahrhundert unter dem Chalifat der Abbasiden besonders groß, steigt noch höher im zehnten unter den ägyptischen Fatimiden und im eilften unter dem Chali- fen Hakem, und als endlich die seldschukischen Türken unter dem Sultan Malek-Schah sich der arabischen Länder bemächtigen, und der Bruder des Sultans, Thutusch, seinem Feldherrn Orthok 1086 Jerusalem schenkte, begannen die furchtbarsten Greuel in der heiligen Stadt. Allgemeine Klage der Pilger. Peter von Amiens 1094.

9. Die Weltgeschichte - S. 119

1835 - Mainz : Kupferberg
Hohenstaufen. Kreuzzüge. 119 n.c.g. 1) Konrad Iii. erklärt Heinrich den Stolzen in die 1137. Acht, übergibt das Herzogthum Sachsen an Albrecht den Bären und Baiern an Leopold von Oesterreich; Welf Vi., Heinrich's Bruder, bei Weinsberg geschlagen. Heinrich der Löwe entsagt Baiern, behauptet Sachsen. Zweiter Kreuzzug, nachdem Edessa von den Türken 1147. erobert worden. König Ludwig Vii. von Frankreich, sowie Konrad, von dem Abte Bernhard von Clairvaux beredet, entschließen sich dazu. Beide Heere durch trauriges Mißge- schick aufgerieben; Damask vergebens belagert. Die Könige erfolglos zurück. 2) Friedrich I. Barbarossa, sucht mit großer Kraft1l52. das kaiserliche Ansehen in Italien wieder herzustellen. Zn Unteritalien König Roger von Sicilien, in Oberitalien unab- hängige Staaten — Mailand, Pa via. Daher Friedrichs sechs Züge nach Italien. Reichstage auf den Roncalischen Feldern. Mailand, wiederholt sich auflehnend, belagert und 1162. zerstört. Darauf lombardischer Städtebuud. Niederlage Fried- richs bei Lignano 1176. Frieden zu Costnitz 1183. Friedrich rächt sich an Heinrich dem Löwen, und vermählt seinen Sohn Heinrich mit Constantia von Sicilien. Dritter Kreuzzug, nachdem Jerusalem durch Saladinii87. erobert worden*): König Philipp August von Frankreich, und Heinrich Ii. von England und nach dessen Tod sein Sohn Richard Löwen herz, sowie Friedrich I. über- Im Morgenlande war indessen der tapfere Balduin Hi-, der noch 1153 Askalvn bezwingt, 1162 gestorben; sein Bruder Amalrich führt Kriege gegen Aegypren, und dessen Sohn Balduin Iv., ein kranker Knabe, legt in seiner Schwäche den Grund zum Untergange des in sich selbst zerrütteten Reichs, starb 1183. Sein Neffe Balduin V. regiert als Kind unter dem Grafen Raimund von Tripolis, stirbt schon 1186, und nun wird das Ganze durch Parteien zerrissen. König Veit kämpft gegen den von Türken unterstützten Raimund, wird von Sultan Sa lad in bei Chittim unfern Tiberias geschlagen und gefangen 1187, und Jerusalem muß sich ergebe» (Saladin's großmüthige Behandlung desselben).

10. Die Weltgeschichte - S. 123

1835 - Mainz : Kupferberg
Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125 zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®. Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien, siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen, nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266. Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272. Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode vor Tunis. Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs- unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch- tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver- drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund. Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen, Baiern und Schwaben. Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht. Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen 1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm- gerichte in Westphalen — Dortmund. Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi- nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.), Konrad von Marburg 1232. Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet. Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur. Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue, Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen- lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften machen langsame Fortschritte.
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