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1. Die Weltgeschichte - S. 127

1835 - Mainz : Kupferberg
Concil zu Kostnitz. Hussiten. 127 reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t- wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt. 8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener), noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn, und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09. den, stirbt er plötzlich. 9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410. Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt, bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414. Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne; Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen, gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti- sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich hartnäckig, wird nicht beachtet. Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415. eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst. Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver- kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417. Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg. Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor; blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419. Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen. Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten; Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc. Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431. *) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*

2. Die Weltgeschichte - S. 120

1835 - Mainz : Kupferberg
120 Hohenstaufen. Kreuzzüg e. n.c.e. nehmen das Kreuz. Friedrich zieht zu Lande voran; er über- windet alle Hindernisse des gefahrvollen Weges, stirbt aber in Cilicien (Bad im Flusse Saleph) 1190, und sein Sohn Friedrich vor Ptolemais; darauf gänzliche Auflösung und Vernichtung des Heeres. Marianer oder deutscher Ritter- Orden *). 1189. 3) Heinrich Vi. gleicht sich mit Heinrich dem Löwen ans, handelt unwürdig gegen den gefangenen Richard Löwen- herz, und sucht die Ansprüche seiner Gemalin auf den sicilischen Thron durch drei Züge nach Apulien und Sicilicn mit empö- renden Grausamkeiten geltend zu machen, stirbt in Messina; 1197. sein Sohn Friedrich als König in Sicilicn anerkannt. 4) Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder, von den Anhängern der Hohenstaufen, und Otto Iv. Heinrich's des Löwen Sohn, von den Anhängern der Welfen gewählt. Krieg zwischen beiden. Anmaßungen des Pabstes Innocenz Iii. 1208.Philipp zu Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet. Indessen vierter Kreuzzng 1202—1204**). "-0 Die beiden andern Könige erobern, unter mancherlei Zwiespalt zur See herankommend, Ptolemais 1191 (Richards Uebermuth gegen Leopold von Oesterreich ); aber Jerusalem bleibt in den Händen der Türken. Auch Richard kehrt, nachdem er durch seine Heldenthaten wenigstens einen Waffenstillstand gewonnen, 1192 zurück, und sein großer Gegner Saladin stirbt 1193. ) Der Pabst Innocenz Hi. verfolgte mit Beharrlichkeit die Grundsätze Gregor's Vh. gegen die weltlichen Fürsten (König Johann von England), und veranlaßte mehre französische Ritter zum vierten Kreuzzuge: Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin von Flandern, Ludwig von Li018 rc.; sie erzwingen durch die Berspre- chungen des griechischen Prinzen Alerius Angelus gelc..t, die Wieder- erhebung des verdrängten Jsaak's H. auf den Kaiser-Thron 1203 zu Konstantinopel, erobern, in ihren Erwartungen getäuscht, die Stadt 1204, und gründen das lateinische Kaiserthum (Balduin Kaiser) bis 1261, wo es durch Michael Paläologus an das griechische wieder übergeht. — Religionsschwärmerei erzeugte 1212 sogar einen Kreuzzug von französischen und deutschen Kindern, die jammervoll umkommen; und ebenfalls blieb erfolglos der Kreuzzug des Königs

3. Die Weltgeschichte - S. 123

1835 - Mainz : Kupferberg
Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125 zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®. Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien, siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen, nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266. Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272. Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode vor Tunis. Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs- unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch- tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver- drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund. Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen, Baiern und Schwaben. Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht. Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen 1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm- gerichte in Westphalen — Dortmund. Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi- nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.), Konrad von Marburg 1232. Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet. Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur. Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue, Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen- lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften machen langsame Fortschritte.

4. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 61

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Schweiz. 61 Die höchsten Gebirgsregionen deckt dauernd Eis und Schnee. Die außerordentlichen Höhenunterschiede der Hochschweiz bedingen naturgemäß starke Gegensätze des Klimas und der Erzengnisse. Eine wichtige Einkommensquelle liefert in der Hochschweiz auch der durch die Naturschönheiten des Landes und die vielen Kurorte veranlaßte Fremden- verkehr. Nirgends ist aber auch für alle Bedürfnisse des Reisenden in so treff- licher Weise gesorgt wie in dem kleinen Freistaate des Alpenlandes. Siedelungen. A. In der Nord Hälfte der Schweizer Alpen. — Im Berner Oberland, dem Hauptziel der in die Alpenwelt Reisenden, Jnterlaken. — Die Vierwaldstätter Alpen sind das Land der vier Urkautom Luzern, Unter- walden, Uri und Schwyz. Die wirtschaftliche und touristische Hauptstadt des ganzen Gebietes ist Luzern. Fremde beleben aber allenthalben die Ufer des Vier- waldstätter Sees. — In den Glarner Alpen, deren zentralen Teil der Kanton Glarus bildet, ist der wichtigste Wohnort Glarns; in dessen Nähe hat sich Textil- Industrie angesiedelt. Ragaz an der Mündung der Taminaschlncht ins Rheintal ist ein Weltbad. — In die Appenzeller und St. Galler Alpen teilen sich die Kantone Appenzell und St. Gallen. Appenzell besteht aus zwei Halbkantonen: Inner-Rhoden mit katholischer, meist Viehzucht treibender Bevölkerung. Außer- Rhoden mit protestantischer und industrieller Bevölkerung. Hauptstadt des Kantons St. Gallen ist St. Gallen, 50000 Einw., ein uralter Sitz deutscher Kultur; heute Welthandelsplatz für Stickereien. Die Stickereigebiete selbst sind besonders die Kantone St. Gallen, Appenzell, Thurgau und Zürich. B. In der Südhälfte der Schweizer Alpen: In den Wallis er Alpen: Zermatt mit seinem wundervollen Halbkreis von Schneebergen; es ist einer der' besuchtesten Orte der Schweizer Alpen. Im Rhonetal Brieg; von hier zweigt die Simplonstraße ab zum Langensee; für den Großverkehr dient jetzt die Simplon- bahn. — In dem von den T es sin er Alpen erfüllten Kanton T es sin herrscht namentlich an den Seen starker Fremdenverkehr, so in Loearno am Lago Maggiore und in Lugano am Luganer See. — Die Siedelung in den Rhätischen oder Graubündner Alpen gliedert sich nach Talschaften. Am Nordrande liegt das' breite Rheintal und hier die einzige Stadt des ganzen Gebietes, Chur, wegen seiner bevorzugten Verkehrslage am Knie des Rheins und am Ausgange der wichtigsten Alpenpässe die Hauptstadt Graubündens. — Die größte Talschaft bildet das Eng ad in, die höchste angebaute Gegend Europas. Eine Hauptquelle des- Wohlstands ist der Fremdenverkehr geworden. Seine Mittelpunkte sind im Oberengadin St. Moritz, Samaden und das der großartigen Gletscherwelt zunächst gelegene Pontresina; int Unterengadin die Badeorte Schuls und Tarasp. — Als Heil- stätte für Lungenkranke ist Davos berühmt geworden. Bevölkerung der Schweiz. Von den 3^/z Mill. Einw. der Schweiz sprechen fast 3/4 deutsch; die Westschweiz gehört zum französischen, der Kanton Tessin zum italienischen Sprachgebiet. In Graubünden spricht etwa 1/s der Bevölkerung das (Räto-)Romanische. Der Religion nach bekennen sich 3/ö zur protestantischen (reformierten), 2/g zur römisch-katholischen Kirche. Der Handel der Schweiz. Die hohe Entwicklung der Schweizer Industrie ruft auch einen äußerst regen Handel hervor. Mit Belgien, den Niederlanden, England und Deutschland steht die Schweiz in der vordersten Reihe der Handelsstaaten und ihr Handel ist in der Tat ein Welthandel. Ihre Lage an internationalen Handelswegen, ihre Zugänglichkeit von 2 Meeren her und ihre neutrale Stellung und 5*

5. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 59

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Schweiz. 59 straßen, die von Mittel- und Westeuropa nach Südeuropa führen. Diese Um- stände machen die Schweiz zu einem der wichtigsten Durchgangsländer des enro- päischen Binnenverkehrs. Bodennatnr der Schweiz. Reichlich 3/ö des Landes nehmen die Alpen ein, so daß die Schweiz als Alpenland schlechthin erscheint. Die übrigen 2/5 der Landfläche entfallen auf die Schweizer Hochebene und das Juragebirge. Auch der Jura bereitet dem Verkehr im Binnenlande bedeutende Hindernisse, wenn auch nicht in dem hohen Grade wie die Alpen, und sein wasserarmer Kalkboden erschwert den Ackerbau. Wie in Holland, so setzt auch in der Schweiz die Natnr der wirtschaftlichen Betätigung große Hindernisse entgegen. Wenn trotzdem die Schweiz eines der betriebsamsten und relativ wohl- habendsten Länder Europas genannt werden darf, so offenbart sich hierin — ebenfalls wie in Holland — die ungewöhnliche Energie, Unternehmungslust und Ausdauer der Bevölkerung. Es lassen sich in der Schweiz drei Hauptnaturgebiete unterscheiden: 1. das Juraland, 2. die Flachschweiz oder das Schweizerische Mittelland und 3. die Hochschweiz. \. Das 3uralcm6. Der wasserdurchlässige Kalkboden beeinflußt — wie irrt Schwäbischen und Fränkischen Jura — die Ackerwirtschaft ungünstig. Die Bevölkerung wurde dadurch zur Industrie gedrängt. So hat sich auf den unfruchtbaren Plateaus des Westens das Hausgewerbe entwickelt, das hier namentlich die Form der Uhrmacherei angenommen und Weltruhm erlangt hat. Zwei der Uhi> macherorte, La Chanx de Fonds (40000 Einw.) und Locle sind zu größeren Städten herangewachsen. Sonstige Hauptstätten der schweizerischen Uhrenindustrie sind Neuenburg am See gl. N. und Gens am Austritt der Rhone aus dem Genfer See, 120000 Einw., zugleich der geistige Mittelpunkt der Französischen Schweiz. — An den sonnigen Südosthängen der Juraseen blüht der Weinbau, besonders im Kantou Waadt. 2. Die Flachschweiz oder das schweizerische Alpenvorland. Bodenwirtschaft. Die durchaus fruchtbare und vergleichsweise niedrig ge- legene Flachschweiz (Bodensee 390 m, Genferfee 370 m, Basel 250 m) er- möglicht Acker-, Wein- und Obstbau, ja die Kantone Thurgau, Zürich und St. Gallen gleichen förmlichen Obstgärten; Wein wird insbesondere am Boden-, Züricher und Genfer See gebaut. Auch die Wiesenkultur nimmt im Schweizerischen Vorland weite Flächen ein und die damit verbundene Rinder- zucht und Milchwirtschaft, besonders im Emmen- und Simmeutal, war lange Zeit vorbildlich für die deutsche Alpenwirtschaft. Die Getreideproduktion der Schweiz deckt freilich den Bedarf nicht; Brotfrüchte bilden daher ihren Haupt- Einfuhrartikel. Das Schweizerische Alpenvorland gilt mit Recht als Musterland der Rinderzucht und Milchwirtschaft, dann des Obstbaues. Fischer. Bei st beck, Erdk. f. Höh, Mädchenschulen. V. Seit. 5

6. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 62

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
62 Zusammenfassende Überschau über Europa. ruhige geschichtliche Entwicklung in Mitte der Großmächte sind die Hauptursachen hiervon. Die Hauptausfuhrartikel sind Fabrikate, besonders Baumwoll- und Seiden- wareu, Stickereien und Uhren, dann auch Schokolade und Milchprodukte. Den Haupt- artteil an der Einfuhr haben Rohstoffe und Lebensmittel. Durch sein reges Handels- und Verkehrsleben, seine muster- gültige Landwirtschaft, seine schwungvoll betriebene Industrie, endlich als Sit; einer hochentwickelten freien Volksbildung zählt die Schweiz zu den hervorragendsten Kulturländern Europas. Staatliche Einteilung und Verfassung. Die Schweiz besteht ans 22 Republiken oder Kantonen, welche zusammen die „Schweizerische Eidgenossenschaft" bilden. Sie wird von dem erwählten Bundesrat und von der Versammlung der Bundesabgeordueten der einzelnen Kantone regiert. Beziehungen der Schweiz zu Deutschland, a) (Heistige Beziehungen. Die geographische Lage der Schweiz zwischen Deutschland, Frankreich und Italien begünstigt offenbar in hohem Maße auch die Entfaltung der geistigen Kultur; denn groß ist die Zahl der Schweizer, die in der Geschichte der deutschen Wissenschaften und Künste eine hervorragende Rolle spielen. Bon den Reformatoren ihres kirchlichen Lebens abgesehen, gilt Pestalozzi als der Bater des modernen Erziehungs- und Unterrichts- wesens; die Kunstkritiker B od m er und Breitin g er halfen die Blüte der deutschen Literatur im 18. Jahrhundert vorbereiten, Hallers Alpen und Geßners Idyllen bezeichnen einen Wendepunkt in der Dichtung ihrer Zeit und in den Dichtern Gott- sried Keller und Konrad Ferdinand Meyer wie in dem Maler Arnold Böcklin bewundern wir vollendete Meister moderner Dichtung und Kunst. Die geistige Kultur der Schweiz ruht vorzüglich aus deutscher Grundlage. I>) Wirtschaftliche und geschichtliche Beziehungen. Die Schweizer Grenze ist gegen Deutschland hin offen; Rhein und Bodensee, natürliche Bindeglieder zwischen der Schweiz uno Deutschland, begünstigen den Verkehr nach unserem Vaterlande in hohem Maße. Mit Osterreich bildet die Schweiz das wichtigste Durchgangsland des deutsch-mittelmeerischen Verkehrs. Gleich den Niederlanden ist die helvetische Republik ein aus nur deutscheu Verhältnissen herausgewachsener Staat. Deutsch ist die weit- aus vorherrschende Sprache, deutsch ist der Geist der schweizerischen Verfassung und, wie der Ursprung der Schweiz, so liegt auch ihr politischer Mittelpunkt (Bern» auf deutschem. Boden. Noch bis 1648 war die Schweiz ein Bestandteil des alten deutschen Reiches. Zusammenfassende Überschau über Europa. (10 Mill. qkm, 400 Mill. Einw.j Europa, der wichtigste aller Erdteile. Obwohl in physikalisch- geographischer Beziehung nur eine Halbinsel Asiens, ist Europa gleichwohl durch seine hohe Bedeutung für die Entwicklung menschlicher Kultur und Gesittung der wichtigste aller Erdteile. Fast sämtliche Länder der Erde haben dessen Einwirkung in irgend einer Weise erfahren, so daß man nicht mit Unrecht von einer Europäisierung der ganzen Erde spricht. Insbesondere erscheint das Europa der Gegenwart im Geistesleben der Menschheit wie im Wirt- schaftsleben der Erde als das bedeutsamste Gebiet.

7. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 60

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
60 Europa. Handels- und Gewerbetätigkeit. Schon seit alter Zeit zeichneten sich die alemannischen Stämme durch rege Gewerbetätigkeit und kaufmännisches Wesen aus. Neben den Augsburger und Ulmer Kaufleuten zogen im Mittelalter auch die Züricher und Baseler durch einen großen Teil von Europa und der rührige Schweizer der Gegenwart hat mit Hilfe der reichen Wasserkräfte seines Landes trotz der Entfernung vom Meere und des Mangels an eigenen Kohlenfeldern eine hochentwickelte Industrie geschaffen. So blüht im Kanton Basel die Seidenweberei, im Kanton Zürich die Seiden-, Baumwoll- und Maschinenindustrie, in verschiedenen Kantonen die Schokolade-Jndustrie. Die Flachschweiz ist eine der Hanptwerkstätten der europäischen Großindustrie. Verkehr. Der Verkehr in der Flachschweiz ist sowohl in der Längs- wie in der Qnerrichtuug recht lebhaft und insbesondere in neuester Zeit hat sie ein ziemlich dichtes Eisenbahnnetz erhalten. Eine große Längs bahn läuft von Genf über Lausanne nach Bern und von hier aus teils über Luzern und Zürich zum Bodensee teils über Ölten und Brugg nach Schaffhansen. Die Querlinien sind folgende: 1. Die Bahn Vallorbe—lausanne; sie setzt sich fort ins obere Rhone- tal und durch die Simplonbahn nach dem Langenfee. Sie verbindet dadurch Frankreich einerseits und die Westschweiz und Oberitalien anderseits. 2. Die Linie (Basel—)Olten — Luzern. Hier schließt die Gotthard- bahn an; sie verknüpft Italien mit dem rheinischen Westen Mitteleuropas. 3. Nicht mehr der Flachschweiz angehörig ist die dritte Querlinie; sie zieht vom Bodensee im Rheintale aufwärts bis über Chur hinaus und führt als Albulabahn nach dem Engadin; ihre Fortsetzung nach Italien ist geplant. Siedelungen. Lausanne am Genfer See, Fremdenstadt und Handelsplatz in Wein und Käse. Nö. davon Freibnrg und Bern, dieses die Bundeshaupt- stadt und Sitz namhafter Weberei, Strohslechterei, Holz- und Lederwarenbereitnng, 70000 Einw. Basel am Rheinknie, zweitgrößte Stadt der Schweiz, 130000 Einw., mit großem Reichtum und bedeutender Seidenweberei. Am Nordende des Züricher Sees Zürich, größte Stadt der Schweiz, 200000 Einw., Mittelpunkt der Baumwollindustrie der Nordostschweiz und Hauptplatz der schweizerischen Seidenfabrikation, auch geistiger Mittelpunkt der Deutschen Schweiz. Nördlich davon Wintert hur, eine Hauptstätte des Maschinenbaues. Die größeren Siedelungen liegen an den Stellen, wo wichtigere, aus den Alpen kommende Straßen auf die große Längsstraße treffen. 5. Die Hochschweiz. Am Langensee (Lago Maggiore), dessen nördlichster Teil noch zur Schweiz gehört, und am Luganer See herrscht Mittelmeerklima, reifen Weizen, Mais, Trauben, Oliven, Zitronen, Mandeln und Pfirsiche. In den mittleren Höhenlagen beschränkt sich die Landwirtschaft auf die Viehzucht, die mit bestem Erfolge betrieben wird und eine ansehnliche Aus- fuhr von lebenden Tieren, Milch, Butter und Käse gestattet. Waldarbeit, Holz- schnitzerei, besonders im Berner Oberland, und die Herstellung von Strohwaren bilden wichtige Nebenerwerbszweige.

8. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 17

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Mitteleuropa ohne das Deutsche Reich. 17 gang von Westdeutschland nach Italien und von Frankreich nach Österreich. Ihre Lage für Handel und Verkehr ist daher günstig. Staatliche Einteilung und Verfassung. Die Schweiz besteht aus 22 Republiken oder Kantonen, welche zusammen die „Schweizerische Eidgenossenschaft" ausmachen. Sie wird von dem erwählten Bundesrat und von der Versammlung der Bundesabgeordneten der einzelnen Kantone regiert. Bevölkerung, Sprachen, Religion, Bildung. Die Schweiz zählt 3,7 Mill. Einw.; fast % derfelben sprechen Deutsch; die Westschweiz gehört zum französischen, der Kanton Tessin zum italienischen Sprachgebiet. In Graubünden spricht etwa y3 der Bevölkerung das Romanische. — Der Religion nach bekennen sich 3/g zur p r o t e st an ti s ch e n (reformierten), 2/ö zurrömisch - katholischen Kirche. — Für die Volksbildung ist in der Schweiz durch verschiedene Schulen tresslich gesorgt; einzelne Kantone ersreuen sich sogar eines musterhaften Schulwesens, vor allem der Kanton Zürich. Tie Schweizerische Hochfläche. Landschaften. Ausdehnung und Oberfläche. Die Schweizerische Hochfläche erstreckt sich zwischen Jura und Alpen vom Genfer See bis zum Bodensee und ist fast überall welliges Land. Bewässerung. Im O. und N. wird die Hochfläche vom Rhein umflossen, in den sich auch die Flüsse der Ebene ergießen. Der Rhein entspringt als V o r d e r - r h e i n auf dem St. Gotthard und fließt dann in einem großen Längstal gegen O. Von S. geht ihm der H i n t e r r h e i n zu, der durch die schauerliche Schlucht der Via mala seinen Weg nach N. sucht. Der so entstandene Rhein wendet sich von Chur nach N. zum Bodensee. Kurz nach dem Austritt aus diesem Läuterungsbecken bildet er den prächtigen Wassersall bei S ch a s s h a u s e n (23 m) und fließt weiter westlich bis Basel, wo sein Oberlauf endigt. Der Hauptzufluß des Rheins, die Aare, entspringt auf dem Finsteraarhorn, durchströmt den B r i e n z e r und Thuner See, zieht dann nordwestlich zum Jura, eilt aber alsbald, durch dieses Gebirge abgelenkt, nordöstlich dem Rhein zu. Rechts empfängt sie vor der Vereinigung mit dem Rhein R e u ß und L i m m a t. Die Reuß hat ihren Ursprung aus dem St. Gotthard und ergießt sich in den schönen Vierwald st ättersee. Die Lim- m a t ist der Abfluß des Züricher Sees. Das reich entwickelte Flußnetz der Flachschweiz gehört fast ganz dem Rheingebiet an. Erwerbsquellen. Die reiche Bewässerung, die tiese Lage (Basel 250 in) und der sruchtbare Boden (große Moor- und Heidegebiete sehlen) ermöglichen in der Flachschweiz Getreide-, Wein -und Obstbau. Indes deckt die Getreide- erzeugung bei weitem nicht den Bedarf der Schweiz. Brotfrüchte bilden daher ihren Haupteinfuhrartikel. Große Flächen nimmt die W i e s e n k u l t u r ein, mit der starke Viehzucht verbunden ist. Der Ernährung der ziemlich dichten Bevölkerung dient außerdem noch eine sehr lebhafte G e w e r b e t ä t i g k e i t, der namentlich die reichen Wasserkräfte trefflich zustatten kommen. Im Kanton Basel z. B. blüht die Seidenweberei, im Kanton Zürich die Seiden-, Baumwollen- und Maschinen- industrie, in St. Gallen und Appenzell die Feinstickerei. Auch die Schokolade-Jn- dustrie ist sehr bedeutend. Tie Flachschweiz erfreut sich somit günstiger natürlicher und wirtschaftlicher Verhältnisse. Fisker-Geistbeck-Bavvert, Erdk. f. Lehrerbildungsanstalten. Ii. 2

9. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 20

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
20 Europa. Land und Volk den Namen. — Der in der unteren Hälfte französische Kanton Wallis umfaßt das Rhonetal und dessen Nebentäler. — Der größte, jedoch am spärlichsten bevölkerte Kanton ist Graubünden Zu diesem Kanton gehört anch das E n g a d i n, die höchste angebaute Gegend Europas; hier die vielbesuchten Orte St. Moritz und Pontresina; westlich davon der Winterkurort Davos. Der Hauptort des Kantons ist C h u r (k) am Rhein, der Ausgangspunkt der Bahnen nach Davos und dein Oberengadin. Italienisch ist der Sprache wie der Landschaft nach der Kanton Tessin (i). Am Steffin Bellinzona, Sitz der Regierung. Am Luganerfee Lugano, ein vielbesuchter Winterkurort. Erwerb. Die^ausgedehnten Matten der Hochschweiz begünstigen die R i n d e r- z u ch t, die in mustergültiger Weise betrieben wird und eine ansehnliche Aussuhr von lebenden Tieren, von Milch, Butter und Käse, namentlich aus dem Emmental (zwischen Luzern und Bern), gestattet. Die südlichen Täler haben wie in Tirol bereits Mittelmeerklima und zeitigen Weizen, Mais, Trauben, Oliven und Zitronen. — Eine beträchtliche Einnahmequelle bildet für den Schweizer der Fremdenverkehr (jährlich 300 000—100 000 Reisende), der durch die Naturschönheiten des Landes und die vielen Kurorte veranlaßt wird. Den größten Teil der Sommergäste stellen die Deutschen. Im Erwerbsleben der Schweiz spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle, noch größere Bedeutung aber haben Industrie, Handel und Verkehr. Die Schweiz ist deshalb das dichtestbevölkerte Hochgebirgsland der Erde. 4. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. 675 000 qkm, 51 Mill. Einw., auf 1 qkm 76 (größer als das Deutsche Reick, aber geringer bevölkert). Grenzen, Lageundgröße. Österreich-Ungarn liegt zwischen Deutsch- land, der Schweiz, Italien, Montenegro, der Türkei und Rußland. Mit dem Deutschen Reich hat es die längste Grenzlinie gemein, mit ihm teilt es die wichtigsten Stromgebiete, durch Deutschland führt auch sein Weg zum Atlantischen Ozean. Des- gleichen war es geschichtlich viele Jahrhunderte mit den Gebieten des heutigen Deutschen Reiches vereinigt. In ganz besonders enger Perbindung steht die Öfter- reichisch-Ungarische Monarchie sohin durch Natur und Geschichte mit unserem Vaterlande. Durch die Adria hat Österreich-Ungarn auch Anteil am Meere, und dieses weist es auf den Verkehr mit Südeuropa und dem Orient hin. Aber unwirtliche Gebirge erschweren den Zugang zum Meere und so ist der Seehandel der Monarchie beschränkt. Österreich-Ungarn ist vorwiegend Binnenstaat. Bezüglich seiner Größe wird Österreich-Ungarn in Europa nur von seinem Nachbarstaate Rußland übertroffen. Einteilung und Verfassung. Seiner Natur wie den politischen Verhältnissen nach zerfällt Österreich-Ungarn in z w e i R e i ch s h ä l s t e n von an- nähernd gleicher Größe:

10. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 70

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Älhambia Äranada (Nach einer Photographie der Pltutdflloli'tfo., Zürich ) Llus der südlichen Randzone Spaniens. Granada, (>50 in. Tie Alhambra, das letzte Bollwerk der Mauren in Europa, erhebt sich an den Ausläufern der Sierra Nevada und erregt noch heute durch die Zahl und Pracht ihrer Moscheen, Paläste, Säle und Höse (der „ Vöwenhos") die Bewunderung aller Reisenden. Kranada selbst, „die Stadt der Granaten", liegt in einem wasserreichen und fruchtbaren Hochtal, der Bega von Granada. Einst die Residenz maurischer Fürsten, ist die Stadt heute still und mir von geschichtlicher Bedeutung. (Jlnrt) einer Photographie der Phologlol' (?o, ^Üricfi.) Ans der östlichen Randzone Spaniens. Ter Palmenmald von Elche^bei Alicante, der einzige in Europa, hat etwa 7(» Ooti Stämme und gibt dem sonst kahlen Hügelgelände der Stadt das 'Ansehen einer afri- kanischen Läse. Tie Stadt Elche E.) treibt Handel mit Tatteln und gebleichten Palmblättern, die zum Palmenfest in Spanien und im Auslande ausgeführt werden.
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