198 Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 62. Der französische Krieg.
Versailles eingeholt hat, nötigt Bourbaki nach Osten zu ziehen. Schon hat das Schicksal von Paris sich erfüllt, als ihm durch Manteuffel der Weg dorthin abgeschnitten wird. Zwischen dessen Armee und der Werders eingekeilt, bleibt ihm kein anderer Ausweg, als über die Schweizer Grenze zu treten.
[80000 von Hunger entkräftete und von Frost erstarrte Schattengestalten (vgl. den russischen Feldzug von 1812) fallen der Pflege der gastlichen Schweizer anheim.]
Garibaldi* kehrt in seine Heimat zurück.
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J. Die Einnahme von Paris.
[Das belagerte Paris setzt sich mit den Entsatzheeren durch allerhand sinnreiche Verkehrsmittel** in Verbindung. Daher Zusammenfallen der Ausfälle aus der Stadt meist mit den Vorstössen der Entsatzarmee. Die Erhebung der Kommune setzt zu mehreren Malen die Stadt in Schrecken. Die Ar-
* Der jüngere Garibaldi ehrt sich noch in letzter Stunde durch Zurückgabe einerfahne, die unter einem Haufen von Leichen gefunden, an die Deutschen. Beim Sturm auf ein Fabrikgebäude bei Dijon sank unter dem mörderischen Schnellfeuer der Fahnenträger und nach und nach die ganze Fahnensektion hin. Dasselbe Schicksal teilten die Offiziere. Die Fahne aber wurde nicht preisgegeben.
** Luftschiffer und Brieftauben befördern Depeschen und Briefe, deren Schrift mit Hilfe des Lichtdruckes verkleinert, Telegraphenleitungen werden durch die Seine gelegt u. a.
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TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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— 117 —
mußte er 1074 im Vertrage von Gerstungen die Schleifung der Burgen, eine allgemeine Amnestie und die Zurückgabe Baierns an Otto von Nordheim zugestehen.
3. Plötzlich aber gaben der Kirchenfrevel der sächsischen Bauern auf der Harzburg und die Anschläge der Kurie auf die Selbständigkeit des Reiches (S. 118) der Sache des Königs das Übergewicht. Der Vertragsbruch der Sachsen nahm dem Papste die Möglichkeit, zwischen ihnen und dem König zu vermitteln, und erfüllte die Fürsten mit Grauen vor dem entfesselten Volke, und auch die jetzt doppelt bedrohten Bischöfe sahen sich auf des Königs Schutz angewiesen. Mit dem gesamten Reichsaufgebote schlug Heinrich jetzt das sächsische Heer unter Otto von Nordheim vernichtend 1075 bei Hohenburg an der Unstrut (unweit 1075 Langensalza), und die Erbitterung der von ihrem Adel im Stich gelassenen Bauernschaften zwang denselben zu bedingungsloser Unterwerfung auf dem Felde bei Spira (südlich von Sondershausen). Die zerstörten Burgen wurden wieder aufgebaut, aber Otto von Nordheim begnadigt und mit der Verwaltung Sachsens beauftragt.
e) Der Kampf Heinrichs Iv. mit Gregor Vii. 1075--1085.
1. Der neugewonnenen Macht des selbstbewußten Königs trat das reformierte Papsttum in der Person Gregors Vii. (Hildebrand) 1073—1085 gegenüber. Dieser forderte die Freiheit der Kirche, d. h. die Unterwerfung der Kirche und des Staates unter den Papst als den Stellvertreter Gottes auf Erden. Der drohenden Verwirklichung! einer solchen päpstlichen Weltherrschaft, welcher die kirchliche Reform nur als Mittel dienen sollte, mußte das deutsche Königtum schon um seiner selbst willen entgegentreten ').
2. Den Widerstand der deutschen Bischöfe gegen die resor-matorifchen Beschlüsse der Fastensynode von 1074 beantwortete Gregor \ Ii. auf der des nächsten Jahres mit der Erneuerung der Verbote gegen Simonie und Priesterehe und mit der wiederholten Bannung der „simonistischen Räte" des Königs, sowie
*) In dem fg. Dictatus papae hat Gregor selbst die vermeintlichen Vorrechte des Papstes zusammengestellt, z. B.: Quod solus possit uti im-perialibus insigniis. Quod solius papae pedes omnes principes deosculen -tur. Quod illi liceat imperatores deponere. Quod sententia illius a nullo debeat retractari, et ipse omnium solus retractare possit. Quod a nemine ipse iudicari debeat.
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Extrahierte Personennamen: Otto Heinrich Heinrich Otto Spira Otto Heinrichs Heinrichs Gregor_Vii Gregor Gregors Gregor_\ Gregor Gregor Gregor
114
sind sie, ohne daß eine Colonisirung von Griechenland ans statt-
fand, völlig hellenisirt, und ans der Leichtigkeit, womit sich diese
Hellenisirung vollzog, will man auf eine Verwandtschaft ihrer
Sprache mit der griechischen schließen.
„ Die Celten.
Den Norden von Italien.nahmen die Pracht liebenden, prah-
lerischen, beweglichen und zu abenteuerlichen Zügen geneigten
Celten oder Gallier ein. Sie setzten den Italikern den hart-
näckigsten Widerstand entgegen und wollten mit ihnen nicht zu
einer Nation verschmelzen.
Die Griechen.
Die Italiker waren ein Ackerbau und Viehzucht treibendes
Volk, für Seefahrt und Handel hatten sie weniger Sinn. In
höherem Maße neigten dazu die beweglichen Griechen. Sie
besetzten, um Handelsniederlassungen zu gewinnen, die Küsten des
unteren Italiens.
Wanderungen dieser Völkerschaften.
Blutige Kriege um den Besitz Italiens zwischen den genünnten
Völkern, die zu verschiedenen Zeiten einrückten, machen die älteste
italische Geschichte aus. Unter der Voraussetzung*), daß sie von
Norden her auf dem Landwege eingewandert sind, hält man die
Japyger, welche in die südöstliche Ecke hineingeschoben sind,
für die älteste Bevölkerung Italiens. Sie saßen allem Anschein
nach früher auch in Campanien, Lukanien und Apulien und haben
gewiß nur gezwungen gegen diese Sitze die messapische Landzunge
eingetauscht.
Das mächtige Volk der Umbrer nahm einen großen Theil
von Norditalien, Umbrien und Etrurien ein. Sie wurden von
den Etruskern, die wahrscheinlich über die Alpen kamen**), großen-
theils aus Oberitalien, sowie aus Etrurien vertrieben und auf
*) Mommsen bezeichnet die Einwanderung der Italiker in Italien auf dem
Landwege geradezu als ausgemacht. I. p. 32. 4. Aufl.
**) Daß die Etrusker über die rhätischen Alpen, überhaupt van Norden
her eingcwandert sind, schließt man daraus, daß noch spät die Bewohner dieser
Berge den rauhen etruskischen Dialekt redeten und daß Mantua etruskische Eigen-
thllmlichkeiten bewahrte. Mommsen I. p. 123. 4. Aufl.
*
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Meinafien Stfien Suropa Europa Sfierfoneg Suböa
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106
sind sie, ohne daß eine Colonisirung von Griechenland aus statt-
fand, völlig hellenisirt, und aus der Leichtigkeit, womit sich diese
Hellenisirung vollzog, will man ans eine Verwandtschaft ihrer
Sprache mit der griechischen schließen.
Die Celten.
Den Norden von Italien nahmen die Pracht liebenden, prah-
lerischen, beweglichen und zu abenteuerlichen Zügen geneigten
Celten oder Gallier ein. Sie setzten den Italikern den hart-
näckigsten Widerstand entgegen und wollten mit ihnen nicht zu
einer Nation verschmelzen.
Die Griechen.
Die Italiker waren ein Ackerbau und Viehzucht treibendes
Volk, für Seefahrt und Handel hatten sie weniger Sinn. In
höherem Maße neigten dazu die beweglichen Griechen. Sie
besetzten, um Handelsniederlassungen zu gewinnen, die Küsten des
unteren Italiens.
Wanserungen dieser Völkerschaften.
Blutige Kriege um den Besitz Italiens zwischen beit genannten
Völkern, die zu verschiedenen Zeiten einrückten, machen die älteste
italische Geschichte aus. Unter der Voraussetzung*), daß sie von
Norden her auf dem Landwege eingewandert sind, hält man die
Japyger, welche in die südöstliche Ecke hineingeschoben sind,
für die älteste Bevölkerung Italiens. Sie saßen allem Anschein
nach früher auch in Campanien, Lukanien und Apulien und haben
gewiß nur gezwungen gegen diese Sitze die messapische Landzunge
eingetauscht.
Das mächtige Volk der Umbrer nahm einen großen Theil
von Norditalien, Umbrien und Etrurien ein. Sie wurden von
den Etruskern, die wahrscheinlich über die Alpen kamen**), großen-
theils ans Oberitalien, sowie aus Etrurien vertrieben und auf
*) Mommsen bezeichnet die Einwanderung der Italiker in Italien auf dem
Landwege geradezu als ausgemacht. I. p. 32. 4. Auft.
**) Daß" die Etrusker über die rhätischen Alpen, überhaupt von Norden
her eingewandert sind, schließt man daraus, daß noch spät die Bewohner dieser
Berge den rauhen etruskischen Dialekt redeten und daß Mantua etruskische Eigen-
thümlichkeiten bewahrte. Mommsen r. p. 123. 4, Ausl.
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Vorderindien!
265
Nahrungsmittel zu nennen Getreide, Hülsenfrüchte, Bananen, Mango,
Kokosnüsse, Datteln, Citronen, Orangen, Brotfrüchte, Tamarinden,
Zuckerrohr und Kaffee. Von Nutzhölzern sind besonders Tikholz und
Sandelholz wichtig, Bambus hat eine vielfache Verwendung.
Viehzucht. Man züchtet zum Transport Kamele u. Elephanten
in der Ebene und im Hügellande, Esel und Pack im Hochgebirge; zur
Milchwirthschaft Buckelrinder, auch Büffel. Fleischnahrung ist den
höheren Kasten versagt. Im Gangesgebiet Seidenzucht, im Manaar-
golf Perlenfischereien.
§ 373. Die Industrie wird kastenmäßig betrieben und liefert
feine Gewebe, Musseline, Schals, feine silberne und goldene Ketten,
scharfe Stahlklingen, Schnitzereien in Elfenbein, Ebenholz und Sandel-
holz, Coir (Tauwerk aus den Faserhüllen der Kokosnuß), Gunnysäcke
aus Jute zum Verpacken von Reis, Zucker und Baumwolle.
Der Handel wird im Innern durch die Banjanen und Multani,
über See von den Europäern und Parsi betrieben. Zur Förderung
des Verkehrs sind die Eisenbahnen und Telegraphen von den Englän-
dern angelangt, führen von Calcutta nach Dhakka und im
Gangesthal bis Khanpur und werden weiter gebaut mit Seitenbahnen
nach Angra und Delhi bis Lahor und Multan; von Madras nach
Calicut und Bombay, von hier nach Ahmedabad; 1874 10,000 Kilom.
Handel von Britisch-Jndien mit Einschluß der Besitzungen in Hinter-
indien. Die Einfuhr belief sich auf 53 V2 Mill. £. Die Ausfuhr
betrug 73 Mill. £. Eingeführt wurden Baumwollengewebe, Garn,
Metallwaaren u. a. Ausgesührt wurden Baumwolle, Opium und
Reis, Der Silberabzug aus Europa nach Indien betrug von 1630
bis 1869 fast 1500 Mill. Thlr. Die Zahl der eingegangenen Tonnen
betrug 3 Mill., davon waren 1 sl± im See Handel eingelaufen', die
übrigen im Küstenhandel. Die Hauptverkehrsländer sind England und
China. Die beiden wichtigsten Häfen sind Bombay und Calcutta. Die
Fahrt von Bombay nach Southampton (via Suos) dauert 28, von
Madras 37, von Calcutta u. Singapur 41, von Hong-kong 49 u. von
Schang-hai 57 Tage. Ein Segelschiff braucht von Madras nach Eng-
land 80 Tage (kürzeste Fahrt) bis 150 Tage (längste Fahrt).
Das Monopol der 1600 gegründeten englisch-ostindischen Handels-
compagnie wurde 1793 beschränkt und 1834 ganz ausgehoben; ebenso
fiel 1858 die Regierung des britischen Gebiets von Seiten der Com-
pagnie an die Königin von England. Seit der Zeit ist der General-
governor zugleich Vicekönig.
H 374. i. Britisches Reichsgebiet
mit Einschluß der hinterindischen Provinzen.
45.3000,3)!., 190 Mill. C. (126,000 Engländer) , zerfällt in 10 Provinzen auf
dem festen Lande, und 2 Prov. auf den Inseln.
1. Die Provinz Bengalen. (Calcutta), 11,500 Qm., 66v8 Mill. E.
Calcutta am Hugli mit den Vorstädten 800,000 E., darunter 11,000 Eu-
ropäer. 3^, Handel 1864: Seeeinfuhr Ho Mill. Thlr., Ausfuhr
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Extrahierte Personennamen: C.
Extrahierte Ortsnamen: Buckelrinder Calcutta Dhakka Khanpur Madras Bombay Hinter-
indien Europa Indien England China Bombay Calcutta Bombay Southampton Madras Calcutta Singapur Madras England Calcutta Calcutta Hugli
Iv
Vorwort.
[tonen, andererseits befördert eine oberflächliche Vermengung beider
Diseiplinen das unheilvolle Halbwissen und Naisonnement. Ans
der allgemeinen Geographie basieren aber natürlicherweise die
Handelsverhältnisse; das Verständnis der ersten führt zum Ver-
ständnis der andern. Soll ich ein naheliegendes Beispiel nennen,
so halte man die Bodenbeschaffenheit Dentschlands mit den Rich-
tnngen seiner Schienenwege zusammen, um sofort die nothwen-
dige Aufklärung zu finden. Verkenne oder übergehe ich jene, so
werden dem Schüler die vielfach verschlungenen Linien „der länder-
verknüpfenden Straße" nur als ein Netz des Zufalls erscheinen.
Unter der einschlagenden Literatur steht (so weit sie mir
bekannt ist) Hopffs Geographie meinen Anschauungen am näch-
sten; aber die Differenzen waren doch zu groß, — wie man
auch aus dem Vergleich beider Arbeiten erkennen wird, als daß
ich nicht hätte wagen müssen, einen eigenen Weg zu suchen und
den Plan zu entwerfen. Wie ich somit das physische Moment
betone, damit der Schüler nicht bloß Fluß- und Gebirgs-
namen kenne und das dazwischenliegende Land ihm eine tabula
i-asa bleibe, so habe ich auch bei der Anführung der Städte so
viel wie möglich versucht, wie bei einer Wanderung immer zum
Nächstliegenden fortzuschreiten, nicht nach der Größe, den Regie-
rungssitzen, vollends nicht nach dem Alphabet gesehen, sondern
lediglich nach der Lage, um durch solchen Gang die Anschauung
zu fördern, das Gedächtnis zu unterstützen. Was bei den
Städten im Kleinen, geschah bei den Ländern im Großen, die-
selbe Wanderung zum Nächstliegenden. Daß, je näher den
speeiellen Handelsinteressen, die Angaben des Buches genatier
und zahlreicher sind, wird wohl nieht beanstandet werden, da
doch ebenso leicht gesagt werden kann, eine Stadt hat 1% Mill.
Thaler Einfuhr, als mittelmäßige oder geringe. Die Zahl giebt
einen festen Begriff (mag er auch jährlich schwanken) und dadurch
den zuverlässigsten Halt für Vergleichung zweier und mehrerer
Handelsplätze. Daß diese Zahlen von den Schülern nicht
gelernt werden sollen, versteht sich wohl von selbst.
Was endlich die kleinen Zeichen für Eisenbahnen ^
Dampfschiffe — H und Segelschiffe — ^ betrifft, so sollen sie
erstens durch ein Bild (das nach meinem Geschmack leider zu
groß ausgefallen ist) die wichtigsten Hebel des Handels hervor-
treten lassen, dann aber auch als Gesamtbild auf ganzen Seiten
europäische Kultur sofort kenntzeichnen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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311
Nachen oder einem sonstigen Fahrzeuge sitzt und es wird plötzlich
gehalten, so stürzt man mit dem Oberkörper vorwärts, und wird das
stillstehende Fahrzeug plötzlich bewegt, so stürzt man rückwärts. Aus
diesen und vielen andern ähnlichen Erscheinungen schließt man, daß ein
bewegter Körper sich so lange fortbewegt, bis er gehindert wird, und
daß ein ruhender sich nicht eher bewegt, bis er fortgestoßen wird.
Auf der Oberfläche aller Körper befinden sich Erhöhungen und
Vertiefungen oder kleine schiefe Ebenen, die man oft mit bloßem Auge
nicht sehen kann. Darin finden die darauf gelegten Körper eine Unter-
stützung, weßhalb sie auch nach der Bewegung wieder in Ruhe kom-
men, was nicht sein könnte, wenn ihnen kein Widerstand geleistet
würde. Will man daher die Bewegung befördern, so glättet man die
Ebene ab, um die Reibung oder den Widerstand zu vermindern; die
Straßen werden geebnet oder gestampft, es werden Eisenschienen ge-
legt, worauf die Wagen der Eisenbahnen durch Dampf getrieben
werden. So hinderlich die Reibung für die Bewegung ist, so noth-
wendig ist sie zum Festhalten und Stützen der Körper. So gerne
man auf ebenen Wegen geht, so ungern bewegt man sich z. B. auf
Glatteis, weil man wegen Mangels an Reibung leicht fallen kann.
Dem freien Fall ist entgegengesetzt der senkrechte Wurf nach oben.
Wird ein Körper mit einer gewissen Geschwindigkeit senkrecht in die
Höhe geworfen, so wirkt seinem Aufsteigen die Schwerkraft senkrecht
entgegen und hebt nach und nach von der Wurfkraft so viel auf, daß
der geworfene Körper wieder mit derselben Geschwindigkeit auf der
Erde ankommt, mit welcher er geworfen wurde.
Wird ein Körper schief auf- oder abwärts geworfen, so steigt
und fällt er nicht in gerader, sondern in krummer Linie, weil die
Schwerkraft ihn von seiner ursprünglichen Richtung ablenkt; eben so
ist es auch, wenn ein Körper wagrecht geworfen wird; er fällt auf die
Erde in einem Bogen.
Kinder haben dieses Alles schon gesehen und können es selbst pro-
biren, indem sie in den oben angegebenen Richtungen werfen. Dieses
Gesetz kennen auch die Jäger und Schützen beim Militär, die Kano-
niere und richten sich darnach beim Zielen auf Gegenstände; sie zielen
gewöhnlich höher, als der Gegenstand ist; warum?
7. Der Schwerpunkt.
In allen Körpern ist ein Punkt vorhanden, in dem das ganze
Gewicht derselben gleichsam vereinigt ist. Hat dieser Punkt eine
Unterlage, so ruht der ganze Körper. Bei gleichmäßigen Körpern
befindet er sich gewöhnlich in der Mitte, bei ungleichmäßigen nach der -
Seite hin, wo die meiste Masse ist. Er ist somit eine Ausgleichung
der Massentheile nach den Seiten. Dieser Punkt heißt der Sch wer-
puukt. Ist dieser unterstützt, so hängen und liegen die Körper; ist
er nrcht unterstützt, so fallen sie so lange, bis sie unterstützt sind und
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]