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mals Residenz der Mandschu-Herrscher. Kaiserl. Schloß, Grabmä-
ler. Tsitsikar, gegen N.
111. Vasallenländer.
1. Korea. Die E. der vortrefflich angebauten Halbinsel, de-
ren Zahl zwischen 5 und 8'/2 Mill. angegeben wird, scheinen ein
Gemisch von Mandschus und Chinesen, mit chinesischer Cultur, zu
sein. Erwerbsquellen: Ackerbau, Viehzucht, Industrie. — King-
kitao, Resid. des Königs.
2. Die Lieu-Khieu-Jnseln. Die E. ähneln mehr den
Japanern als den Chinesen.
3. Tibet, der zwischen dem Himalaha und dem Küen-Lün
gelegene Theil der Hinterasiat. Hochfläche, etwa 25000 Q.-M. mit
7 Mill. E. Oberlauf des Brahmaputra; Quellen der hinterindi-
schen Ströme; Seen. Kontinentales Klima (vergl. phys. Geogr. §.
37, 9, >»). Die E., wahrscheinlich mongol. Stammes, kräftig, die-
der, gastfrei, in einigen Zweigen der Wissenschaften und Industrie
hoch stehend, theilen sich in einen weltlichen Stand, dem die
Arbeit überlassen ist, und eine hierarchisch geordnete sehr zahlreiche
Geistlichkeit. Das Oberhaupt ist der Dalai-Lama, in dem
sie sich den Gott Buddha verkörpert denken. Er ernennt im Verein
mit zwei chinesischen Generalen die Beamten ans den angesehensten
Familien. — Städte: Lassa, angeblich von 6 Stunden Umfang
und 100000 E., Hptst. Zwei Meilen davon das Kloster Putala
(10000 Zimmer), Resid. des Dalai - Lama. Tisch u-Lumbu,
auf der rechten Seite des obern Brahmaputra, Residenz eines andern
Lama (Bogdo-Lama), mit einem zweiten Kloster-Palast, ans 3—400
Häusern bestehend.
4. L a d a k h oder Klein-Tibet, an den Quellen des In-
dus mit ungeheuren Gebirgen erfüllt, zugleich den Afgahnen tribut-
pflichtig, wichtig als Durchgangsland zwischen China und Kaschmir.
— Leh, Hptst., Messen, Wollhandel nach Kaschmir.
5. Die M 0 n g 0 l e i, K a l m ü ck e i it 11 b Dsungarei,
gegen 90000 Q.-M. mit 3 Mill. E., der dürreste und kälteste Theil
des Hochlandes, Salzseen, Edelsteine, heftige Stürme. Die Bewoh-
ner meist rohe Nomaden, Lamaisten. — Urga, unweit der Se-
lenga, 10000 E., Sitz des Bogdo-Lama und eines chines. Vicekönigs.
Maimatschin, an der russischen Gränze, einziger Platz für die
Communication mit Sibirien. G u l d s ch a, in der Kalmücke!, an
einem Nebenfluß des Valkaschsee's, 80000 E. Sitz eines chines.
Obergenerals, Haupthandelsstapelplatz.
6. Die hohe Tatar ei (Kleine Bncharei, Tur-
fa n). größtentheils zwischen dem Thian-Schan und Küen-Lün.
Der Lop Noor; der Tarim (s. top. Geogr. S. 84). 27000 Q.-M.
mit 1 Mill. E., theils muhamedanischen Persern und ackerbautrei-
benden Bucharen (d. h. Türken), theils lamaischen, nomadisirenden
Kalmücken. In den größer« Städten herrscht ansehnliche Gewerb-
thätigkeit. — Kasch gar, im W., 80000 E., Gold- und Jaspis-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Ortsnamen: Korea Tibet Himalaha Bogdo-Lama China Kaschmir Kaschmir Sibirien Thian-Schan
95 —
Z. 36. Staaten von Turkestan und Turan.
Türke st an, dem Westrande des Hintern Hochasiens vorliec
gend, enthält fruchtbare Thäler (Oberlauf des Gihon und Schon)
und einen großen Mineralreichthnm. Turan ist sandig und step-
penreich. Das ganze Land senkt sich von den Höhen des Muz-Tag
und Belnr-Tag bis zur tiefsten Niederung von ganz Asien. Die
Bewohner, vielleicht 7 Mill., theilen sich in: 1. T a d s ch i k s oder
Bucharen, mit europäischer Körperbildung, persischer Sprache,
Städtebewohner, falsch, sklavisch, 2. Usbeken, Eroberer vom
Ural her, Halbnomaden, seltener Handelsleute, Z. Türkin anen,
Araber, Perser u. a., 4. K i r g h i s - K a s a k e n, ein
kriegerisches Hirtenvolk, zum Theil Vasallen der Russen. Herrschende
Religion ist der Islam. Stellenweise vorgerückter Ackerbau; in den
Städten viel Industrie; bedeutender Handel, berühmte Handelsstraßen.
Unter den Khanaten, in welche das Land zerfällt, sind die
wichtigsten: 1. das von Khvkand, im obern Stnsenlande des
Sihon, 2. das von Bukhara und Balkh, im Tieflande zu
beiden Seiten des Gihon, 3. das von Khiwa, auf der Westseite
des untern Gihon.
Städte: K h o k a n d, 60000 E., Fabr., Handel. B u k h a r a,
150000 E. (einst noch volkreicher), einer der wichtigsten Handels-
plätze des innern Asiens; Timnr's Grab. Balkh, einst die Hptst.
des alten Bactrines, jetzt minder bedeutend. S a m a r k a n d, gegen
100000 E., Sommerresid. des Khans von Bukhara, einst Timur's
glänzende Resid.; muhamedan. Hochschule. Khiwa, im S. des
Aralsee's, 10000 E., Sklavenmarkt.
Alls dem Isthmus zwischen dem kaöp. und Aralsee schweifen
nomadisch die kriegerischen Türkin anen, und im N.w. sind die
Steppen der K i r g h i s e n , räuberischer Horden, die unter
Filzzelten leben, aber mit festen Winterlagern, eingetheilt in die
große, mittlere und kleine Horde, deren beide letzter» unter russischem
Schutze stehen.
§. 37. Arabien.
Arabien ist im Allgemeinen dürr und vegetationsarm, ohne
Ströme, ohne Wälder, mit sehr heißen Küsten. Das südwestliche
Bergland Jemen (glückliches Arabien) hat gemäßigtes Klima,
Getreide, Obst und Wein in Fülle; seine Terrassen sind mit Wal-
dungen und Kaffeepflanznngen bedeckt. Ueber das Plateau Nedschd
und das Sinai-Gebirge vergl. die top. Geogr. Der Samum. Fast
kein Regen. Produkte: außer Kaffee, Balsamstanden, Baumwolle,
Arzneipflanzen, Datteln, Myrrhen, Weihrauch, arabisches Gummi;
treffliche Pferde, Dromedare; Perlen. — Ueber die Bewohner s. phys.
Geogr. §. 73, 2. Die Sprache ist ein Zweig der semitischen (phys.
Geogr. §. 74), reich und poetisch. Die Araber sind sunnitische
Muhamedaner. Daneben besteht seit der Mitte des 18. Iahrhun-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
88
ver, Compaß, Buchdruckerkunst früher als in Europa). Der Chinese
istgewerbthätig und sinnreich, aber auch verschmitzt, betrügerisch und
Verächter alles Ausländischen. Wissenschaft ist hoch geachtet, aber
in Fesseln des Herkommens und Aberglaubens; die Literatur der
Chinesen umfaßt beinahe alle Zweige des Wissens (Philosophie,
Naturwissenschaften, Geschichte, Geographie, Statistik); auch ihre
Dichtungen sind von Bedeutung. Keine herrschende Religion: der
Hof und die Mandschuren sind Anhänger des Dalai - Lama, die
Gebildeten Konfncianer, das Volk huldigt dem (hier sehr entarteten)
Buddhismus; auch Muhamedaner und Juden, selbst das Christen-
thum hat durch kathol. und Protestant. Missionen Eingang gewon-
nen. — Ackerbau und Gewerbfleiß in hoher Blüthe (lackirte, gewebte,
gestickte Waaren,. Porzellan, Elfenbein und Metallarbeiten), Malerei,
Bau- und Gartenkunst. Blühender Binnenhandel; der auswärtige
Handel ist beschränkter, am lebhaftesten nach Rußland (mittelst Ka-
rawanen), nach Japan und den hinterindischen Inseln; den Euro-
päern und Amerikanern sind nach dem Kriege mit England (1842)
fünf Hafen geöffnet. — Die Staatsform ist despotisch; der Kaiser,
der einen aus den Gebildetesten gewählten Reichsrath zur Seite hat,
wird fast göttlich verehrt.
Eintheilung in 18 Provinzen. — Städte: Peking, im N.o.,
eine ungeheure Stadt (5 M. im Umfange), angeblich über 2 Mill.
E., Hptst. und Resid., Sternwarte, Fabr., lebhafter Handel; 10000
Paläste (einstöckig). Nanking, am Aan-tse-Kiang, 3 7- M. im
Umfange, gegen 1 Mill. E., ehedem Hptst. und Resid., Hauptsitz der
Gelehrsamkeit (Druckereien, Buchhandlungen, Bibliotheken), des Han-
dels und Gewerbfleißes. Porzellanthurm. Futscheu, der Nord-
spitze von Formosa gegenüber, 900000 E., großartige Fabr., steinerne
Brücke (von 100 Bogen) über den Siho. W u t - s ch a n g - f u,
südwestl. von Nanking am Aang-tse-Kiang, 600000 E. Kanton,
ganz im S. am Meerbusen gl. N., über 1 Mill. E. (über 100000
E. wohnen auf Kähnen und Flößen), Grenzfeste des Reichs, Fluß-
und Seehafen, bis vor Kurzem der einzige Ort, wo der Verkehr mit
dem Auslande gestattet war.
Schon früher hatten die Portugiesen auf einer kleinen
Insel westl. von Kanton ein Etablissement: Makao, 40000 E.,
welches den Handel mit China vermittelte. Seit 1842 besitzen die
Engländer in Folge eines Friedenstractates die kleine Insel
Songkong, etwa 10 M. weiter östlich, die nunmehr eine zweite
ingangspforte zum chinesischen Reiche bildet.
Ii. D i e M a n d s ch u r e i, das mandschurische Alpenland (s. top.
Geogr. S. 56), kalt und wälderreich. Die Bevölkerung, etwa 2
Mill., theilt sich in 1. Mandschus, Stammvolk der Herrscher
von China, südl. vom Amur, 2. Dauren (spr. Da-uren), im W.,
3. Tungusen, im N., 4. Iüpis, an der Küste. Nahrungsquel-
len: Jagd und Heerdenzucht. — Städte: Saghalin, am Amur
(oder Saghalin), Fest. Residenz des Statthalters. Mukden, ehe-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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— 54 —
Welt. Während sich vor dem Nordsuße seines Hochlandes unge-
heure Steppen mit kümmerlicher Vegetation ansbreiten, reihen sich
an den Südfuß Landschaften mit einer großartigen, unermeßlich
mannichfaltigen Pflanzenwelt an, welche an Gewürzen, Früchten,
Blüthen und Blumen, an majestätischen, riesenhaften Baumformen
auf der Erde kaum ihres Gleichen findet.
3. ) Da Asiens Klima, in seinem größten Theile, in hohem
Grade kontinental (vergl. §. 37, 5.), und dem kontinentalen Klima
verhältnißmäßig hohe Sommerwärme eigen ist: so wird es begreif-
lich , warum an vielen Punkten Asiens die verschiedenen
Pflanzenregionen so auffallend viel höher hin-
aufreichen, als unter gleichen Breitegraden anderer Erdtheile.
So liegen die obern Gränzen einzelner Pflanzenregionen im Kauka-
sus bedeutend höher, als in den Pyrenäen (vergl. beider Schnee-
gränze §. 33.). Auf der Scheitelfläche Hochasiens gedeiht zwi-
schen dem Tbian-Schau und dem Küen - Lün (42° bis 43° N.)
noch Baumwolle, Wein und die Cultur der Seidenwürmer; zwi-
schen dem Küen - Lün und dem Himalaya (in Tibet, 30° bis 32°
N.) kommt der Wein noch. 8000', Roggen und Gerste noch 12
—14000' hoch fort. — Aus diesem Einfluß des kontinentalen
Klimas erklärt sich dann auch, warum die Schneegränze am Nord-
fuße des Himalaya höher liegt, als am Südfuße, auf den schon
das mehr oceanische Klima Süd - Asiens einwirkt (s. §. 33 phys.
Geogr.)
4. ) Aus dem unermeßlichen Reichthum der asiatischen Pflan-
zenwelt nennen wir: Gewürze (besonders auf den Inseln), S a-
g o (Indien), Reis und B a n m w o l l e (S. - Asien), Kaffee
(Arabien, Java), Zucker, I n d i g o (Indien), edle Holzarten,
Tikholz (Hinter-Indien), Firnißbäume (China und Japan),
Opium (Persien und Arabien). — Eigentümlich sind die-
sem Erdtheile: Thee, Muskatnüsse, Gewürznelken, Zimmt,
Kampfer, der Banianenbaum u. a.
§. 58. Europa.
1. ) In der europäischen Pflanzenwelt zeigt sich weder die
Mannichfaltigkeit der asiatischen Vegetation, noch die Kraft der
afrikanischen, noch die Ueppigkeit der amerikanischen, noch die Ein-
förmigkeit der neu-holländischen; keine überschwängliche Fülle, aber
auch keine Armuth; keine schneidenden Gegensätze, aber auch keine
ermüdende Gleichartigkeit.
2. ) Ein für den Norden Europas besonders günstiger Umstand
ist der mit der nördlichen Breite wachsende Unterschied der Jahrs-
zeiten (vergl. §. 51, 7). Der nachtheilige Einfluß des oceanischen
Klimas, in dieser Beziehung, zeigt sich z. B. an der Westküste
Frankreichs, wo die Gränze des Weinbaues südlicher liegt, als in
Deutschland.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asiens Kauka- Hochasiens Tibet Indien Asien Indien Tikholz Hinter-Indien China Japan Persien Europa Europas Frankreichs Deutschland
22
Karthager.
^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros,
Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen.
Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen
sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen
Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in
Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite-
riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos
(Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi-
schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz,
Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der
Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re.
Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina:
Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene
und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon
über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien
bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über
Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc.
* Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in
Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die
beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse
Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes
und anderer Metalle.
Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift
(durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst,
Astronomie rc.
Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung
der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine
Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und
Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo
(Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter.
§. 9.
Karthager (Karchedonier).
I. Von der Entstehung des Staates bis zum An-
fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis
480 v. Eh. G.
^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles
Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen
zu Eroberungen.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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» '
28 Di e d e r.
v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger
536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird
von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,—
Babylonien persische Provinz.
Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der
Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte
Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden
Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im
Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc.
Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien,
Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in
der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig.
Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen
bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier
Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt,
Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien.
-1 - • ■ ^
§. 12.
Meder.
* Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter
assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der
Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht,
und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht.
821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien;
aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis
gegen 711 v. Ch.
700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen
Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana,
Gerechtigkeitspflege rc.
647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den
assyrischen Nabuchodonosor.
625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt
die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück-
606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo-
polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt
die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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s
Friedrich H Kreuzzug. Mongolen. 121
N.c.t.
5) Otto Iv. allgemein anerkannt, alsbald mit dem 1208.
Pabste entzweit, erkommunicirt, wird von Friedrich von
Sicilien, den die Hohenstaufen heranrufen, und der sich mit
Philipp August von Frankreich verbindet, bei Tournai ge-1214.
schlagen, stirbt auf der Harzburg 1218.
6) Friedrich H. zu Aachen von dem Erzbischof von 1215.
Mainz und zu Rom von dem Pabste Honorius Iii. gekrönt,
— seine Versprechungen, Kreuzzug (Damiette den Christen
entrissen); Vermählung mit Jolantha, der Tochter Johann's
von Brienne, des Titularkönigs von Jerusalem, — König
von Jerusalem 1225.
Fünfter Kreuz zu g : Friedrich, vom Pabste Gregor Ix. 1228.
gedrängt, und selbst erkommunicirt, ist glücklich im Morgen-
lande, gewinnt die deutschen Ordensritter, und schließt mit
dem ägyptischen Sultan Al-Kamel einen zehnjährigen Waffen-
stillstand, seine Krönung zu Jerusalem. Nach seiner Rückkehr
alsbald Frieden mit dem Pabste 1230; aber die Lombarden
widerstreben. Die Empörung seines Sohnes Heinrich dämpft
schnell Friedrich, vermählt sich mit Jsabella von England,
gleicht sich aus mit Otto dem Kinde 1235, und ist seit 1236
fortwährend in Italien gegen die trotzigen Lombarden und
den Pabst beschäftigt. Deutschland wird durch den Sieg der
Mongolen unter Batu, einem Enkel Dschingiö-Chan's, 1241.
bei Liegnitz in Schrecken gesetzt* *).
Andreas von Ungarn 1217 mit mehren deutschen Fürsten (Damiette
können sie nicht behaupten). — Der Kreuzzug gegen die Albigenser
im südlichen Frankreich, von Innocenz I!l. schon 1218 geboten, zeichnet
sich bis 1229 nur durch Grausamkeiten aus.
*) Unter den mongolischen nomadisirenden Horden der jetzigen Ta-
tarei erhob sich im Anfang des dreizehnten Jahrhunderts Dschingis-
Chan zum Oberhaupte empor, er erobert Peking 1215, vernichtet das
chowaresmische Reich rc., unterwirft durch seinen Sohn Dschudschi 1224
das südliche Rußland, starb 1227. Sein Sohn Oktai, der ihm nach-
folgt, bezwingt durch Dschudschi's Sohn, Batu, das nördliche Ruß-
land (1238 Moskau und 1240 Kiew zerstört). Ein mongolisches Heer
dringt durch Polen, siegt bei Liegnitz, während Batu Ungarn verwüstet;
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Otto Friedrich_von
Sicilien Friedrich Philipp_August_von_Frankreich Philipp August Friedrich_H. Friedrich Honorius_Iii Honorius Johann's
von_Brienne Friedrich Friedrich Gregor_Ix Gregor Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Jsabella_von_England Otto Andreas_von_Ungarn Innocenz_I!l Innocenz
Extrahierte Ortsnamen: Tournai Harzburg Mainz Jerusalem Jerusalem Jerusalem Italien Deutschland Liegnitz Frankreich Peking Moskau Kiew Polen Liegnitz Ungarn
— 90 —
Bergbau liefert besonders Meerschaum, die Industrie Teppiche (Smyrna)
und Seidenwaren (Brnssa). Den Verkehr besorgen noch größtenteils Kamel-
karawanen. Fahrstraßen gibt es nur in geringer Zahl, und die Gesamtlänge
der Eisenbahnen beträgt nur 2400 km. Die wichtigsten Linien sind die von dem
neu angelegten Hafen Haidar Pascha bei Skutari nach Konia mit Abzweigung
nach Angora (Anatolische Bahn) und mehrere Strecken von Smyrna ins Innere.
Von großer Bedeutung für die Zukunft des Landes wird die Bagdadbahn werden,
die als Fortsetzung der Auatolischeu Bahn nach Bagdad und weiter zum Per-
fischen Meerbusen führen soll.
Die Bagdadbahtt wird von der Deutschen Bank gebaut, in deren Händen auch der
Betrieb der Anatolischen Bahn liegt. 1908 wurde mit dem Bau begonnen, und man ist jetzt
am Taurus angelangt, dessen Durchstechung das schwierigste und kostspieligste Stück der ganzen
Anlage ist. Doch ist anch in Syrien bereits eine Strecke vom Amanusgebirge über Aleppo
bis zum Euphrat (200 km) im Betrieb. Die geplante Linie berührt Adana in der Ebene von
Tarsus und zieht von da ö. durch Syrien nach Mosul am Tigris, folgt diesem bis Bagdad,
berührt weiterhin Basra und endet bei Koweit am Persischen Busen. Sie wird eine Länge von
2100 km haben; die Kosten hat man auf 200 Mill. Mk. veranschlagt. Da die Bahn auf
weite Strecken durch öde, wirtschaftlich wertlose Gegenden führt, ist wohl für lange Zeit auf
einen Betriebsgewinn nicht zu rechnen, und die Gesellschaft hat sich darum von der tür-
kischen Regierung eine Noheinnahme von jährlich 12300 Mk. auf das km sichern lassen.
Doch ist zu erwarten, daß in vielen Gegenden, die die Bahn berührt, neue Kulturoasen
entstehen. Banse, ein guter Kenner des Morgenlandes, hält die Anlage der Bahn, im
ganzen genommen, wirtschaftlich für verfehlt. „Strategisch ist sie für die Türkei von Be-
deutung, da für einen n. Kriegschauplatz jetzt erst ihre mefopotamischen und Teile der syrischen
Truppen verwertbar werden. Für den Schnell- und Postverkehr ist sie ebenfalls eine Er-
leichterung, kommt aber da vornehmlich den Interessen der Engländer in Indien entgegen.
Großer Güterverkehr jedoch, der ja allein das Unternehmen gewinnbringend macht, wird
niemals die ganze Bagdadbahn benutzen, sondern höchstens Teilstrecken, um möglichst schnell
den billigen Seeweg zu erreichen. Phantasie ist es, daß die Erzeugnisse Mesopotamiens
oder gar Indiens durch die Bagdadbahn direkt bis Mittel- und Westeuropa oder auch nur
bis Konstantinopel könnten befördert werden". (Vergl. auch S. 99.)
Der Handel Kleinasiens ist beträchtlich, läßt sich aber nicht in Zahlen angeben.
Über Smyrna, den wichtigsten Hafen, mit dem aber neuerdings Haidar Pascha stark in
Wettbewerb tritt, wurden 1906 Waren im Werte von 112 Millionen Mark ausgeführt,
darunter besonders Rosinen (28,5 Millionen Mark), Feigen (15), Gerste (14), Knoppern
(9), Teppiche (7), Baumwolle (6,6), Opium (5,6).
Die Bevölkerung ist sehr ungleichmäßig verteilt. Während im Innern
weniger als 10 Menschen aus dem qkm wohnen, steigt die Dichte in den w.
Küstenlandschaften stellenweise ans 75—100. Den Hauptbestandteil bilden die
Osmanen (7 Mill.), ein Zweig des Türkenvolkes, der sich nach seinem Führer
Osman nennt. An den Küsten wohnen viele Griechen (1 Mill.), die Haupt-
sächlich den Handel in Händen haben. Daneben gibts noch Armenier, besonders im
O., Tscherkessen, Juden usw. 4/5 der Bewohner sind Mohammedaner, 1f6 Christen.
Die heutigen Osmanen sind aus einer Verschmelzung der türkischen Eroberer mit
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
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hat das Land infolge der immer weiter fortschreitenden Bahnbauten und dank der Rührig-
keit nichttürkischer Völker wieder einen Ausschwung genommen, der für die Zukunft eine
neue Blüte erhoffen läßt.
Siedlungen. Kleinasien führt als türkische Provinz den Namen Anädoli (Anatolien),
das Land gegen den Aufgang. Dasselbe bedeutet die früher für den w. Teil gebräuchliche
Bezeichnung Levante. Dank der überwiegend türkischen Bevölkerung, die in keiner andern
Provinz so zahlreich ist, bildet Kleinasien die Hauptstütze des Osmanischen Reiches. Unter
den Städten überragt an Bedeutung alle andern Tmyrna (225000 E., darunter 100000
Griechen), im Hintergrunde einer geräumigen Bucht an der Westküste, der erste Handels-
platz der Türkei (S. 90). Unter den Gewerben ist die Teppichknüpserei am bedeutend-
sten. Vrnssa (80000 E.), herrlich gelegen am Fuße des Myfischen Olymp (2530 m),
nicht weit vom Marmarameer, hat bedeutende Teppich-, Wollwaren- und Seidenindustrie.
Tkutari (80000 E.) am Bosporus gilt als Vorstadt von Konstantinopel. An der Nord-
küste liegen die Hafenstädte Sinob (Sinope) und Tarabison (Trapezunt, 50000 E.),
letzteres besonders wichtig als Ausfuhrhafen für die Erzeugnisse Armeniens. — An der
Südküste ist die im Winkel zwischen Kleinasien und Syrien gelegene fruchtbare Schwemm-
landebene von Tarsus der Sitz einer dichten Bevölkerung. Das alte berühmte Tarsus,
die Vaterstadt des Apostels Paulus, ist jetzt unbedeutend. Die wichtigste Stadt ist heute
Lldlna (45000 E.), durch eine Eisenbahn über Tarsus mit dem Hafen Merfina ver-
bunden. Eine steigende Bedeutung, namentlich auch für den Handel mit Mesopotamien,
gewinnt der Hafen Alexandretta oder Jskendernn im Hintergrunde des gleichnamigen
Busens. Die Städte des Hochlandes liegen alle in fruchtbaren Oasen. Angora
(30000 E.) ist bekannt durch die hier in großem Umfange betriebene Zucht der Angora-
ziege. Konia (60000 E.) ist das alte, ans der Apostelgeschichte und den Kreuzzügen
bekannte Jkonium. Am Fuße des Erdschias Kaisarie (70000 E.), eine lebhafte
Handelsstadt.
Inseln. Der Westküste ist eine große Zahl von Inseln vorgelagert, darunter als
wichtigste Lemnos, Lesbos oder Mytilene (1750 qkm), Chios, Samos, das seit 1832
ein unabhängiges, aber zinspslichtiges Fürstentum ist, und Rhodns (1460 qkm). Alle
diese Inseln sind gebirgig, werden von Griechen bewohnt und erzeugen viel Wein und
Feigen. Auch treiben die Bewohner Schiffahrt, Fischfang und Schwammsischerei. 70 dm
von der Südküste entfernt liegt Cypern (9600 qkm), das seit 1878 unter englischer Ver-
waltung steht. Gegen früher verödet, hebt es sich wieder unter der Fürsorge der englischen
Regierung. Die Hauptausfuhrerzeugnisse sind Johannisbrot (jährlich bis zu 2 Mill. Mk.),
Wein und Seide. Die Hauptstadt ist Nikosia (15000 E.).
2. Armenien.
(380000 qkm, 4,7 Mill. E., 12 auf 1 qkm).
Das Land. Ö. von Kleinasien liegt das Hochland von Armenien, die
gewaltigste Erhebungsmasse Vorderasiens. Es besteht aus mehreren stufenartig
übereinanderliegenden Hochflächen, die sich 1500 bis 2000 m über den Meeres-
spiegel erheben. Ihnen sind wieder kreuz und quer verlausende Gebirgszüge
und einzelne Bergstöcke aufgesetzt, und die Flüsse haben tiefe, oft schluchtenartige
Täler in die Hochlandsmasse eingegraben. Zahlreiche Berge, sast durchweg er-
loschene oder noch schwach tätige Vulkane, erreichen Höhen von 3000—4000 m.
Der höchste ist der ziemlich in der Mitte gelegene Ära rat (5200 m). Als ein
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Apostels Paulus Merfina Alexandretta
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unter Benutzung des alten Kanalnetzes mit absehbaren Kosten und Arbeitskräften wieder
in Kulturland verwandelt werden; eine weitere Ausdehnung müsse einer späteren Zeit vor-
behalten bleiben. In Obermesopotamien sei zwar eine künstliche Bewässerung nur in sehr
beschränktem Umfange möglich. Dafür sei aber der Regen etwas reichlicher und gestatte
auf großen Flächen den Getreidebau. Zahlreiche Trümmerhügel (Tells) großer Ortschaften
in jetzt öden Steppenlandschaften seien ein Beweis dafür, daß das Land in früheren Zeiten
dem Ackerbau gedient habe, und vereinzelt angebaute Landstriche zeigten, daß dies auch
jetzt noch möglich sei. Rohrbach weist ferner hin auf das häufige Vorkommen von Naphtha
in dem Landstrich ö. vom Tigris. Ohne Zweifel könnten hier große Erdöllager erschlossen
werden, und die Nähe des schiffbaren Stromes würde einen leichteren Versand des Oles
ermöglichen als von Baku und den amerikanischen Petroleumgebieten. Zudem würde der
Masud (S. 96) für die Bahnen einen billigen Heizstoff abgeben. Rohrbach erwartet Großes
von der Bagdadbahn mit ihren unausbleiblichen Zweiglinien, die das Land erschließen und
in den Weltverkehr hineinziehen werde. Mesopotamien gehe jedenfalls einer großen Zukunft
entgegen und werde insbesondere imstande sein, gewaltige Mengen von Getreide, Baum-
wolle und Erdöl auf den Weltmarkt zu liesern.
Die Bewohner, im ganzen nur 2 Mill., sind überwiegend Araber,
zum kleineren Teile Kurden, Armenier, Perser, Juden, Türken usw. Die meisten
sind seßhaft und treiben Ackerbau oder leben in den Städten als Kaufleute und
Handwerker. Die übrigen ziehen noch, wie zu Abrahams Zeiten, in Zelten
wohnend in den Steppen umher und weiden ihre Herden von Kamelen, Pferden,
Rindern und Schafen.
Wirtschaftlich spielt Mesopotamien heute natürlich eine untergeordnete Rolle.
Doch ist der Handel, seit die Engländer auf dem Tigris einen regelmäßigen
Dampferverkehr eingerichtet haben, rasch gestiegen. 1904 wurden für 31 Mill. Mk.
Landeserzeugnisse ausgeführt, darunter besonders Gerste (7,6 Mill. Mk.), Datteln
(5,9), Wolle (5,1), Galläpfel (1,2), Süßholz, Häute und Teppiche.
Geschichtliches. Babylonien gehört zu den ältesten Kulturländern der Erde.
Wie zahlreiche Ausgrabungen aus neuster Zeit dartun, reicht seine Geschichte bis weit
über das 4. Jahrtausend v. Chr. zurück. 538 v. Chr. kamen die alten Reiche Assyrien
und Babylonien unter die Herrschaft der Perser, dann wurden sie unter Alexander dem
Großen ein Teil des Mazedonischen Reiches (331 v. Chr.). Später wurden die
Römer Herren des Landes, dann nach Mohammeds Tode die Araber. Unter diesen
erlebte das Land seine letzte Blüte. Bagdad, der glänzende Herrschersitz der Kalifen, war
zur Zeit Harun al Raschids, eines Zeitgenossen Karls des Großen, die größte Stadt der
Erde. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde Mesopotamien von den Mongolen
verheert, die auch die Kanäle mit Absicht zerstörten. Unter der türkischen Herrschaft
endlich geriet es vollends in Verfall.
Siedlungen. Mesopotamien ist heute arm an größeren Siedlungen. Die großen,
prächtigen Städte des Altertums, Ninive, Babylon, Ktesiphon, Seleuzia u. a.,
sind ganz vom Boden verschwunden, und nur noch Schutthügel kennzeichnen die Stellen,
wo sie einst gestanden haben. In Obermesopotamien ist jetzt Mosul (80000 E.) am
Tigris die Hauptstadt. Von ihr haben die leichten Musselinstoffe, die früher hier angefertigt
wurden, ihren Namen. In 4 km Entfernung liegt die Trümmerstätte des alten Ninive.
Im N.-W. des Landes, nahe der armenischen Grenze, Diarbekr (80000 E.) am Tigris
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TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Rohrbach Rohrbach Abrahams Alexander Alexander Mohammeds Harun_al_Raschids Karls Karls