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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 333

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 333 — (1,50-1,60 m), haben ein breites, plattes Gesicht mit vorstehenden Backenknochen, eine braungelbe Hautfarbe und schwarzes, straffes Haar. Sie bewohnen nicht nur Grönland, sondern auch die Randgebiete Nordamerikas, und ihre Gesamtzahl schätzt man auf 40000 Köpfe. Die Eskimo haben es in bewundernswerter Weise verstanden, sich in ihrer Lebens- weise den unwirtlichen Gegenden, die sie bewohnen, anzupassen und die spärlichen Gaben der nordischen Natur auszunutzen. Da es eßbare Pflanzen nur in geringer Zahl gibt, sind sie hauptsächlich auf tierische Nahrung angewiesen. Sie machen Jagd auf Seehunde, Walrosse, Fische, Seevögel und Renntiere und benutzen dabei Harpunen, Bogen, Schlingen und Fallgruben. In einem langen, ganz mit Fellen überzogenen Einmannsboote, dem Kajak, der nur in der Mitte eine Lffnung für den Körper des Ruderers hat, wagen sie sich sogar weit auf das stürmische Meer hinaus. Das wichtigste Jagdtier ist der Seehund, der ihnen fast alle Lebensbedürfnisse liefert: Fleisch als Nahrungsmittel, Speck zur Heizung und Beleuchtung der Wohnung, Felle zur Bekleidung, Sehnen, die als Zwirn benutzt werden, Därme, die man zu Segeln und Fensterscheiben zusammennäht, und Knochen, aus denen man allerlei Geräte fertigt. Die Kleidung, die sich bei Männern und Frauen nur wenig unterscheidet, besteht hauptsächlich aus Fellen, in den von europäischer Kultur beeinflußten Gegenden auch aus dicken Wollstoffen. Als Wohnungen dienen im Sommer Zelte mit Fellüberkleidung; die Winterhäuser liegen z. T. in der Erde, sind aus Steinen und Rasen erbaut und haben zum Schutz gegen die Kälte häufig einen gang- artigen Vorraum. „Doch gibt es in Westgrönland jetzt auch bessere Häuser, deren Wände, Decken und Fußböden von Dielen sind, und in denen sich Tische, Stühle, Spiegel, Bilder, Uhren und Lampen befinden." Als einzige Haustiere hält man Hunde, die zum Ziehen der Schlitten verwendet werden. Schon im Mittelalter hatten sich Normannen an der Küste Grönlands niedergelassen und Ansiedlnngen gegründet, die aber später wieder eingingen. Da war es im 18. Jahr- hundert ein norwegischer Pfarrer auf den Lofoten, Hans Egsde, in dem der Gedanke erwachte, über die Schicksale seiner vor Jahrhunderten in Grönland verschollenen Lands- leute Erkundigungen einzuziehen und den Eingeborenen das Evangelium zu bringen. Er sand die nötige Unterstützung, segelte 1721 nach Grönland, gründete eine Niederlassung und hat bis 1736 unter großen Entbehrungen selbstlos unter den Eskimo als Missionar und Kulturförderer gewirkt. Andre, später auch Herrnhuter Missionare, haben sein Werk fort- gesetzt. Das bewohnte Grönland gehört heute zu Dänemark. Um die Bewohner vor Ausbeutung zu schützen, hat sich die Regierung das alleinige Handelsrecht gewahrt. Kein fremdes Kaufmannsschiff darf an der Küste landen. Der Handel ist des Eises wegen auf den Sommer beschränkt. Das Land liefert Robbenspeck, Fischleber, Felle von Seehunden, Blaufüchsen und Bären, Eiderdaunen, Tran, Walfisch- und Walroßzähne, Stockfische und auch einige Erze, Blei, Zink, Zinn, Eisen sowie Kryolith, das bei der Herstellung des Glases verwendet wird. — Die Hauptanfiedlung ist Jnlianehaab (3000 E.). 2. Die Nordische Inselwelt Amerikas (S. 245). 3. Spitzbergen (65000 qkm) liegt n. von Europa zwischen dem 76. und 80. Breiten- kreise. Es besteht aus vier größeren und vielen kleinen gebirgigen Inseln, die von zahl- reichen Fjorden zerrissen sind. Das Innere der Hauptinsel ist mit Eis bedeckt, von dem sich Gletscher in die Fjorde hinabziehen. Die Westseite wird von einem Arm des Golf- stroms berührt. Daher ist das Küstengebiet hier eisfrei. Die Inseln sind unbewohnt, werden aber im Sommer von Walfisch-, Walroß- und Robbenjägern ausgesucht. Neuerdings sind sie auch zu einem beliebten Reiseziel für Nordlandsreisende geworden. — 200 km s. von Spitzbergen liegt vereinsamt die Bäreninsel (68qkm),noch weiter sw., zwischen Skandinavien und Grönland, Jan Mayen (370 qkm), das einen 2550 m hohen erloschenen Vulkan trägt.

2. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 178

1891 - Dresden : Höckner
— 178 - der ersten unter Lübeck, das durch seine günstige Lage an der kürzesten Lanbverbinbung zwischen Norb- und Ostsee, wie butch seinen Rang als Reichsstabt und als Mutterstabt der meisten Ostseestäbte (lübisches Recht) alle anberen überflügelte. 4. Die innere Verfassung konnte sich in btefert norb-beutschen Städten, meist Kolonialstäbten, die nicht aus hofrechtlichen Grundlagen entstanben waren, viel freier entwickeln als die der binnenbeutschen Gemeinben. An der Spitze stanb ein kauf-männifches Patriziat; ans ihm würden die jährlich wechselnben 12 — 14 „Ratmannen", so wie bte 2—4 leitenden „Bürgermeister" gewählt. Der „Gemeinbe" war ein bebeutenber Einfluß, namentlich bei außergewöhnlichen finanziellen ober kriegerischen Leistungen ober bei Abänberung der „Willküren" (Satzungen) gesichert. Darum war für bemokratische Bestrebungen nach sübdeutscher Art für lange Zeit hier kein Raum. Aber auch auf wirtschaftlichem Gebiete standen bte norddeutschen Stabte den stibbeutjchen fast ohne jeben Zusammenhang gegenüber; denn mit dem sübbeutschen Land- und Flußhaubel berührte sich der hansische Seehanbel nur am Nieberrhein und in Flanbern (Verschiebenheit des Münzwesens: kölnische Mark in Golb-, lübische in Silberwährung). 5. Als politische Macht erschien die Hansa zuerst im Kriege gegen Walbemar Iv. von Dänemark (1340—1375), der mit Hilfe ritterlicher ©ölbner aus Deutschland bte bänische Monarchie aus tiefem Verfall zu altem Glanze zu erheben gebachte. Die branbenburgischen Wirren nach dem Tode des letzten Askaniers (S. 172) hatten ihm die erste Gelegenheit geboten, nach dem Beispiel feiner Vorgänger in die norbbeutschen Verhältnisse einzugreifen. Die Thronstreitigkeilen in Schweden benützte er zur Anbahnung einer folgenreichen Familienverbindung (Verlobung feiner Tochter Margarete mit Hakon, dem Sohne des Königs Magnus und Mitregenten für Norwegen). Dann erzwang er 1360 bte Herausgabe des verpfändeten Schonen und erwarb bamit bte Herrschaft über bett ©und. 6. Waren bte Interessen der Hansa schon hierburch bebtoht, so zwang sie Walbemar Iv. gerabezn zum Kriege durch bte Plünderung des üppig-reichen Wisby auf Gotlanb 1361. Nach dem er inzwischen durch den Erwerb aller schwebt) chen Laube am Kattegat feine Herrschaft über die Meerengen vollenbet hatte, 1367schloffen die Hanfeftäbte 1367 die „Kölner Konföderation" unter Lübecks Leitung zum Kriege gegen Dänemark. Die wen-

3. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 181

1891 - Dresden : Höckner
— 181 — (seit dem Tode ihres Sohnes Olaf 1387 Königin von Dänemark und Norwegen), die ihrem Großneffen Erich von Pommern die Nachfolge nicht nur in Dänemark, sondern auch in Norwegen gesichert hatte, nun auch mit Hilfe des dortigen Adels ganz Schweden (bis auf Stockholm) in Besitz nahm. 2. Die Hilfe, welche Rostock und Wismar durch Ausgabe von Kaperbriefen der hartbedrängten schwedischen Hauptstadt leisteten, führte zur Ausbildung des räuberischen Unwesens der „Vitalianer" oder „Likendeler" (Klaus Störtebeker), die, vom deutschen Orden aus der Ostsee vertrieben, in gleicher Weise die Nordsee heimsuchten, bis sie endlich 1402 durch die Koggen der Nordseestädte überwältigt wurden. Unterdessen hatten sich 1397 1397 Dänemark-Schweden und Norwegen in der Union von Kalmar unter Margarete zu Schutz und Trutz gegen jeden 'auswärtigen Feind bei voller innerer Selbständigkeit verbunden; doch wußte sich die Hansa auch jetzt noch (durch Übergabe Stockholms an Erich) die Bestätigung ihrer Privilegien in allen drei Reichen zu sichern. 3. Dagegen erlag die Macht ihres alten Verbündeten, des deutschen Ordens, mit einem Schlage, als die sittlichen und auch die politisch-militärischen Grundlagen desselben zerstört wurden. Der fürstliche Prunk der Hochmeister in der Marienburg im Verkehr mit den zahlreichen, oft leichtfertigen Kreuzfahrern edlen Standes untergrub die Sittlichkeit des Ordenslebens, während die auf den blühenden Eigenhandel des Ordens neidischen Städte und der Landadel Preußens mit steigendem Unmut die Ausschließung vom Landesregiment ertrugen (der Eidechsenbund 1397). Der Übertritt der Litauer, des letzten noch heidnischen Volkes Osteuropas, zum Christentum 1386 machte 1386 die Fortsetzung der Kreuzzüge, die eigentliche Aufgabe des Ordens, unmöglich, und die gleichzeitig durch Vermählung des Großfürsten Jagello von Litauen (als Polenkönig Wladiflaw Iv.) mit der Erbin Polens herbeigeführte Union zwischen Litauen und Polen schuf dicht an der Ordensgrenze eine furchtbar überlegene Macht, die nach dem Besitz der Küstenlande streben mußte. 4. Der Übermacht der durch tatarische Reiter und tschechische Söldner (Ziska) verstärkten Polen und Litauer erlag das ganze Aufgebot des Preußenlandes unter dem Hochmeister Ulrich von Jungingen 1410 in der Schlacht bei Tannenberg. Wenngleich 1410 nun der tapfere Heinrich Reuß von Plauen, Komtur von Schwetz, die Marienburg rettete und der Orden im Frieden von

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 29

1886 - Dresden : Höckner
29 2. Den ruhigen Fortgang seiner Thtigkeit verbrgte dann die Haltung des Reichsregiments (seit Herbst 1521 in Nrnberg), das die Forderung des einer Reform an sich geneigten Papstes Hadrians Vi. (Adrian von Utrecht 152223), als Bedingung jedes Zugestndnisses an Deutschland das Wormser Edikt streng durchzufhren, zurckwies und ein Concil in Deutsch-laud binnen Jahresfrist verlangte (Februar 1523). 3. Dann aber unterbrach den Frieden der Aufstand der 1522 Reichsritter unter Sickingen (15221523). Zur Verwirk- bis lichung ihrer unklaren Ziele (Sicherung ihrer Selbstndigkeit gegenber den Fürsten, Einziehung der geistlichen Frstentmer und gewaltsame Durchfhrung der Kirchenreform) schlo die rheinische, srnkische und schwbische Reichsritterschaft in Landau ein brderliches Verstndnis" (August 1522). Aber die Verstndigung mit den Stdten milang auch Hutten, und Sickingens Angriff aus das Erzstist Trier scheiterte nicht nur an der tapfern Verteidigung der Hauptstadt, sondern trieb auch Hessen und Pfalz zum Bndnis mit Trier. Whrend die Reichsritter meist un-thtig blieben und dann vereinzelt vom schwbischen Bunde berwltigt wurden, erlag Sickingen selbst inzwischen gechtet dem Angriff der drei Fürsten aus dem Landstuhl (April und Mai 1523). In seinen Fall verwickelte er auch Hutten, der als armer Flcht-ling unter Zwiuglis Obhut in Usnau bei Zrich starb. 4. Der Aufstand erschtterte die Stellung des Reichsregi-ments gegenber den Fürsten, die ihn allein besiegt hatten. Gleich-zeitig erregte es die Besorgnis der Reichsstdte durch das Projekt einer Reichszollgrenze. Beide erzwangen deshalb aus dem Reichstage von Nrnberg Anfang 1524 die Entlassung der bisherigen Mitglieder und die Verlegung seines Sitzes nach Elingen, damit die Auslsung jeder geordneten Reichsregierung. Der Kaiser aber verbot den zur Regelung der kirchlichen Frage in Speier beabsichtigten Reichstag, und der Sonderbund von Regensburg (zwischen sterreich, Bayern, Salzburg und elf Bischsen) zur selbstndigen Durchfhrung des Wormser Juli Ediktes Juli 1524 entschied die konfessionelle Spaltung 1524 Deutschlands. 5. Andrerseits begann die kirchliche Neugestaltung, da Fürsten und Bischfe sie ablehnten, durch selbstndiges Vorgehen der Gemeinden nach Luthers Anweisung, zuerst in Kursachsen (Wittenberg, Zwickau, Altenburg), Erfurt, Magdeburg, in der Oberlausitz und in Schlesien (Breslau), in den sddeutschen

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 150

1886 - Dresden : Höckner
150 Dresden durch zahlreiche Neubauten und herrliche Kuustsamm-lungen zur prachtvollsten Stadt Deutschlands um. Der prunk-volle Hof und die Verbindung mit Polen gaben der Industrie und dem Handel Sachsens Anregung zu energischem Aufschwung (Erfindung des Porzellans 1709; Leipzig durch seine Messen Mittelpunkt des deutschen Vinnenhandels). Um die Mittel fr sein Hofleben und die Behauptung der polnischen Krone zu be-schaffen, veruerte August zwar einerseits wertvolle Besitzungen und Ansprche seines Hauses, entwickelte aber auch anderer-seits das Steuerwesen durch die Einfhrung der Accise nach preuischem Muster (seit 1705), ohne da er die Mitwirkung der Stnde beschrnkte (neue Landtagsordnung 1728). Der bertritt des Kurfrsten zum Katholicismus, dem erst 1717 der des Kurprinzen folgte, berhrte die lutherische Landes-kirche nicht, da August seine landesbischflichen Rechte dem Geheimen Rat bertrug und sich fr die Katholiken (und Re-formierten) mit einer beschrnkten Kultusfreiheit begngte, ent-fremdete aber die Dynastie lange ihren natrlichen Beziehungen zum protestantischen Norden, machte Sachsens Direktorium des Corpus Evangelicorum am Reichstage innerlich unhaltbar und verringerte dadurch seine Geltung im Reiche zu Gunsten Branden-burgs. Verhngnisvoll wurde die Verbindung mit Polen durch die Verflechtung Sachsens in den nordischen Krieg. 2. Der nordische Krieg. 17001721. a) Bis zur Schlacht bei Poltwa 1709. 1. Die Jugend und Unersahrenheit Karls Xii. (1697 1718) und die Verstimmung des baltischen Adels benutzend schlssen Rußland, Polen-Sachsen und Dnemark 1700 ein Kriegsbndnis gegen Schweden zur Eroberung der Ostsee-Provinzen und Demtigung des Herzogs Friedrichs Iii. von Schleswig - Holstein - Gottorp. Doch Karl Xii. (geboren 1682) ^g. zwang ,durch rasche Landung bei Kopenhagen die Dnen zum 1700 Fried en von Travendahl August 1700, damit zum Rcktritt Novbr.^om Bndnis. Dann gegen die Russen sich kehrend entsetzte er 1700 durch den glnzenden Sieg bei Narwa November 1700 die belagerte Festung. 1701 warf er sich aus die Sachsen, welche

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 382

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
382 Viertes Buch. an Carl V. große Summen verborgen und — verschenken; seine Nachkommen bilden ein zwischen Iller und Lech begütertes Fürsten - und Grafengeschlecht. Durch die Veränderung des Handelsweges (S. 204.) sanken alle genannten Orte. Indessen ist A. immer noch bedeutende Fabrikstadt, z. B. in Gold- und Silberwaaren; an die alte Herrlichkeit erinnert das Rathhaus, das schönste in Deutschland. Historisch wichtig ist A. durch den Reichstag von 1530, wo das Glau- bensbekenntniß der Lutheraner, daher Oonkessio Augustana genannt, dem Kaiser übergeben ward — durch den Religionsfrieden 1555 — durch das Lechfeld im S., auf dem Otto I. 955 die Ungarn schlug. Südlich von Augsburg kommt man über die gewerbsamen Orte Kaufbeuren und Kempten, 8000 E., an? nach der Han- delsst. Lindau, auf Inseln in, Bodensee, durch Brücken mit dem Festlande verbunden (Deutsch-Venedig). — An der Donau Neu- burg, sonst die Residenz einer pfälzischen Seitenlinie, mehrere Mei- len oberhalb Hochstädt: Sieg Eugens (S. 226.) über Franzosen und Bayern 1704 — im N. derselben in dem durch Gänsezucht be- kannten Ries Nördlingen, Niederlage der Schweden 1634. Im Ries liegen auch die Lande der Fürsten von Dettingen. Außer Augsburg keine Stadt über 10,000 E. k) Mittelfranken, §. 86. 4. b. H. 87. 2. §. 89. 2. a. ent- hält Fürstenthum Ansbach, einen Theil vom Fürstenthum Bai- reuth, beide alte Besitzungen der Nürnberger Burggrafen, sonst zwei Seitenlinien des brandenburgisch - hohenzollerschen Hauses gehö- rig , 1791 mit dem Hauptlande vereinigt, aber seit 1806 wieder ver- loren. Zu diesem Lande gehört die Haupst. Ansbach, sonst Onolz- bach, an? — 12,000 E.; die protestantische Universität Bayerns, Erlangen, an? — besonders in der Neustadt schön und regelmä- ßig, 11,000 E. Fürth, am Zusammenflüsse von Rednitz und Peg- nitz, durch Eisenbahn mit Nürnberg verbunden, ist eine wich- tige Handels- und Manufacturstadt 16,000 E., darunter */« Juden. Auch Schwabach, im S. von F., ist ein gewerbsamer Ort (Schwa- bacher Lettern). Die größte Stadt in Mittelfr. ist die frühere Reichs- stadt Nürnberg an der Pegnitz. Höhe? (S. 327.). Sie liegt in einer sandigen, durch Fleiß ziemlich fruchtbaren, hüglichten Ebene, die nach N. und O. in eine große Waldung übergeht. Der Fluß theilt N. in 2 Hälften: in die nördliche, kleinere L> eb a lder Seite und die größere südliche Lorenzer Seite. Diese Namen erinnern gleich an die 2 prachtvollen gothischen Kirchen gleiches Namens. Am Nordrande erhebt sich auf isolirtem Sandsteinfelsen die kaiserliche Burg; ihre ältesten Theile aus dem 10ten Jht. N. zeigt noch so recht das Bild einer alten deutschen Stadt. Die Straßen oft ab- schüssig, eng und krumm, die Häuser haben mächtige Giebelwände, vorspringende Erker, viel Schnitzwerk und Schnörkel, auf den Plätzen Springbrunnen mit Erzfiguren. Das I5te und I6te Jht waren die Blüthezeit der Stadt; mit dem Schwünge des Handels vereinigte sich die Meisterschaft in Kunst und Erfindung (der Bildner in Erz Peter Bischer, der Maler Al brecht Dürer, der Meistersänger Hans Sachs; unter den Erfindungen nur die Taschenuhren, zuerst Nürnberger Eier genannt). Auch jetzt noch ist Nürnberg die erste Handels- und Fabrikstadt Bayerns; Nürnberger Maaren: ,,Nürn-

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 409

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Lübeck. 409 b) Großherzogth. M. - Strelitz, 36 lum. und ziemlich 100,000 luther. E. Großh. Georg. — Zn dem östlichen Theile die Residenz Neu-Strelitz, 7000 E, im 18ten Jh. in Form eines Sternes erbaut. Mittelpunkt der Markt; von ihm laufen 8 Straßen aus. Neu-Brandenburg, die alte Hauptstadt dieses Landestheils, 6000 E., und Friedland, 5000 E., sind nicht un- bedeutende und betriebsame Städte. In dem durch das ganze Großh. Mecklenburg-Schwerin getrennten nordwestlichen Theile, dem früheren Stifte Ratzeburg, liegt kein großer Ort. Von Ratzeburg selbst, das auf einer grünen Insel im Ratzeburger See sehr freundlich liegt (Campe: Wie eine Schüssel Krebse zwischen grüner Petersilie) besitzt der Großherzog nur den Dom und die nächsten Häu- ser umher. Das Uebrige gehört zu Lauenburg. Siehe im Anhänge. 8. Die 3 Hansestädte. In der Zeit des Inter- regnums (S. 350.) ging es in Deutschland drunter und drüber. Unter andern war keine Landstraße von Räubern sicher, und das war Niemandem verdrießlicher als den großen Handelsstädten. Darum traten 1241 Lübeck und Ham- burg in eine Hansa sd. i. Handelsbund) zusammen zu ge- genseitiger Sicherheit. Immer mehr Städte schloffen sich an; zuletzt gehörten über 80 dazu, darunter sehr entlegene. Lü- beck (wo die Bundestage gehalten wurden), Braunschweig, Cöln und Danzig standen an der Spitze. Die Hansa war vom I3ten bis 16ten Jhdt. so mächtig, daß sie zu den einflußreichsten Staaten Europas gezählt werden konnte; die erste Seemacht war sie unbestritten. In den scandinavischen Reichen sind Könige von ihr ein- und abgesetzt, auch in England und ' Frankreich war ihre Macht gefürchtet. Der um 1600 sich verändernde Handelszug, das Emporkommen der eben genannten See- und Handelsstaaten, die Unter- werfung vieler Bundeßstädte durch benachbarte Fürsten u. s. w. führten das Erlöschen des Bundes herbei. Nur Hamburg, Bremen und Lübeck erneuerten 1630 auf ewige Zeiten den alten Hansa-Bund. a) Lübeck war schon ein obotritischer Ort, ist aber dann von christlichen Ansiedlern neu gegründet: viele Vorrechte gab ihr Hein- rich der Löwe, auch das lübische Recht, das hernach in so vielen Handelsplätzen angenommen wurde. Im 13ten Jh. wurde Lübeck Reichsstadt; von seiner Größe und Macht war oben die Rede, vergl. auch S. 287. Um 1550 hatte Lübeck an 100,000 E., jetzt nicht '/, davon, etwa 27,000, auch der noch immer bedeutende Handel ist nur ein Schatten früherer Größe. Die mit zahlreichen Thürmen ge- schmückte Stadt liegt auf einem breiten Hügelrücken, den östlich die Trave, westlich ein Nebenfluß derselben bespült: die besten Straßen,

8. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 44

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 44 — die Freude; er vertieft sich in das liebliche Bild, er sieht sich an der Spitze von vielen Tausenden Bauern, Bürgern und Rittern, er giebt das Zeichen zum Angriff (daher der Griff nach dem Schwert), er greift an, er siegt, und vor ihm stehen die stolzen Fürsten, gefangen und gebunden, wie einst die Sachsen an der Unstrut; und nun aus nach Rom, gegen den frechen Mönch, ihn zu verjagen oder zu fangen, denn das Schwert ist schärfer als der Bann, deutsches Eisen stärker als der römische Fluch. Doch noch ist es nicht so weit, noch ist er nicht Sieger, sondern wehrlos und ehrlos in der Hand der Fürsten und des Papstes. So erwacht er aus dem schönen Traum, und Kummer und Gram blicken uns wieder aus seinem Antlitz entgegen. So wechseln in der Seele des Kaisers Schmerz und Zorn und Hoffnung, und so reitet er ein in Speier als ein gebeugter Mann, ein Kaiser und doch ein Gegenstand des Mitleids selbst für den geringsten Mann „im letzten Häuselein." Zusammenfassung: Die Fürsten erklärenden gebannten Kaiser für abgesetzt, wenn er nickt binnen kurzer Zeit vom Banne gelöst sei; sie wollen auf dem nächsten Reichstag den Papst endgiltig über Heinrich und feine Herrschaft richten lassen. — Überschrift: Ernied- rigung Heinrichs auf dein Fürstentag in Tribur. b. Wie steht es nun mit Recht und Unrecht in dieser traurigen Geschichte? Es handelt sich bei dieser Frage um zwei Parteien, den Kaiser und die Fürsten. 1. Der Kaiser. Ich habe es euch angemerkt, daß ihr seine Partei ergriffen und Mitleid mit feinem Unglück empfunden habt. Ist er aber ganz rein und ohne Schuld an feinem Unglück? Das Unglück war die einfache Folge und gerechte Strafe des Leichtsinnes, des Übermutes, der Unbesonnenheit, des Jähzornes, der Rachsucht, der Härte und Gewaltthätigkeit womit er den Papst, die Fürsten und die Sachsen behandelt hatte. Er hatte allen dreien nicht bloß angemaßte (z. Sb.?), sondern auch wirkliche Rechte zu entreißen und zu verringern gesucht (Simonie, ungerechte Entsetzung des Papstes, Rat der Fürsten, Freiheiten der Sachsen); durch diese Gewaltthaten trieb er aber die Angegriffenen zu einem Bündnis gegen sich, und diesem Bündnis zwischen Papst und Fürsten mußte er unterliegen; denn die vereinigten Fürsten waren ihm weit überlegen an Waffengewalt, und der Papst gab ihrem Treubruch und Widerstand göttliches Recht durch den Bann. Für seine Thorheit und sein Unrecht mußte nun Heinrich durch die Erniedrigung von Tribur büßen. Und die Erniedrigung war furchtbar hart. Denn durch feine Einwilligung in den Vertrag bekannte er öffentlich gerade das Gegenteil von dem, was er früher gedacht und erstrebt hatte (vergl. seinen Brief aus Worms!). Dem Papst bekannte er: Ich hatte kein Recht dich zu entsetzen, du aber hast das Recht mich zu bannen und zu entsetzen; ich muß dir gehorsam sein „in allen Dingen" (also auch bei der Investitur), du aber bist mir gar keine Pflicht schuldig. Den Fürsten aber bekannte er: Ich habe kein Recht über euch zu herrschen, sondern ich darf bloß mit euch regieren. Und die schwerste Erniedri-

9. Neuere Geschichte - S. 18

1869 - Mainz : Kunze
18 Gemahl von Ludwigs Schwester Anna (seine Schwester Maria Ludwigs Wittwe), und schon seit 1521 im Besitz der deutsch-habsburgischen Länder, die Königskrone von Böhmen niit seinen Nebenländern und Ungarn erhält. 1527 Gegenkönig der Woiwode von Siebenbürgen Johann Za- 1529 polya, seit 1529 dem Sultan zinspflichtig. Die Türken "32 vor Wien; erfolglose Belagerung. Abermaliger Einfall 1532. 1527—1529 Zweiter Krieg zwischen Karl V und Franz I. Gegen Karls V Uebermacht bildet sich 1526 die Ligue zu Cognac zwischen Frankreich, Venedig, Florenz, Mailand, (Franz Sforza) dem Pabst Clemens Vii und England. Franz I aus der Gefangenschaft befreit, nachdem er seine beiden Söhne als Geißel gestellt, weigert, durch eine Burgun- dische Notabeln-Verfammlung bestärkt und von Clemens Vii feines Eides entbunden, die Abtretung Burgunds. Eroberung 1527 und Plünderung Roms durch die Kaiserlichen unter Karl von Bourbon, der beim Sturm den Tod fand; (auch Georg Frundsberg s), zeitweise Gefangenhaltung des Pabstes. 1528 Lautree belagert vergeblich Neapel; Uebertritt des Genue- sischen Admirals Andreas Doria zu Karl V; Genua unab- "r« hängig von Frankreich. Im Damenfrieden von Cam- brai verzichtet u. a. Franz auf alle Ansprüche in Italien und kauft feine Söhne los; Karl überläßt Mailand gegen Tribut an Franz Sforza, den Kirchenstaat und den Principat über Florenz dem Pabst. — "29 d. Auf dem zweiten Reichstag z u S p e i e r 1529 wurde unter dem Einfluß des zunehmenden Kriegsglücks Karls V und feines wiederhergestellten guten Einvernehmens mit dem Pabste durch eine katholische Majorität beschlossen: die Stände, die bis- her das Wormser Edict gehalten, sollten es auch ferner halten, in den andern Landschaften aber keine weitere Neuerung vorge- nommen, kein geistlicher Stand seiner weltlichen Macht verlustig werden; also wurde der Reformation Stillestand geboten; dagegen Protest (später „Protestanten") der Minorität und Appellation an ein allgemeines oder deutsches Concilium. 1530 e. Reichstag z u Augsburg 1530. Karl V kam als Sieger über Frankreich, Italien, den Pabst und (1530) von letz- terem in Bologna zum Kaiser gekrönt, zum Reichstag mit der Absicht, die seinem Streben nach einheitlicher Reichsregierung hinderliche Kirchenspaltung zu unterdrücken. Melanchthons Con-

10. Erdkunde - S. 174

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 174 — stehen geblieben, weil sie in blinder Verehrung zur Vergangenheit aufschauten und in dünkelhafter Selbstüberschätzung sich bis in die neueste Zeit von allen andern Völkern abschlössen. Seit 1842 ist das Land allmählich den Fremden zugänglich geworden. Unaus- haltsam dringen europäische Einrichtungen vor, besonders seit das Deutsche Reich, Großbritannien und Rußland an der Küste Be- sitzungen erworben haben (S. 175). Infolge rastloser Thätigkeit der (besonders katholischen) Missionäre zählt China jetzt schon über 1 Million Katholiken und etwa 100 000 Protestanten. Staatsreligion ist die Lehre des Konfutfe, die Niedern Volksklassen bekennen sich meist zum Buddhismus. China ist ein unumschränktes Kaiserreich. Der Herr- scher, „der Sohn des Himmels", vereinigt in sich die höchste Welt- liche mit der höchsten geistlichen Gewalt. — Das Land wird in 18 Provinzen eingeteilt, welche unter nahezu selbständigen Statt- Haltern stehen. China soll angeblich über 50 Städte mit mehr als 7a Million Einwohner zählen; doch ist die Bevölkeruugsangabe sehr schwankend. Gewiß ist, daß das Mündungsgebiet der beiden Hauptströme so dicht bevölkert ist wie kein anderes Land der Erde. Ein Teil der Be- wohner lebt hier ständig auf Flößen im Wasser. Bei solcher Über- völkerung treten trotz der Fruchtbarkeit des Bodens oft Hungersnot und Seuchen auf. Viele Chinesen wandern deshalb nach Indien, Amerika und Australien aus. Die wichtigsten Städte Chinas sind: Peking (mit 1600 000 E.), die Hauptstadt und Residenz des Kaisers. — Tientsin (fast 1 Million E.) ist die Hafen- stadt für Peking, mit diesem jetzt dnrch eine Eisenbahn ver- bunden. Nanking (72 Million E.), am Jangtsekjang gelegen, ist eine blühende Handels- und Fabrikstadt, sowie Hauptsitz der chine- sischen Gelehrsamkeit. — Schanghai (mit 450000 E>) und Kanton (mit 2v2 Millionen E.) sind die wichtigsten See- Handelsplätze.
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