Erstes Buch.
Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie
durch Kyrns.
Die Urgeschichte.
Erstes Kapitel.
Die Erde als Wohnplaß des Menschengeschlechts.
Unsere Erde ist eine Kugel von 5400 Meilen Umfang, und ihre
Oberfläche ist 9,282,000 Ouadratmeilen groß, von welcher das Wasser
6,900,000 Quadratmeilen, das Land also nicht ganz 2,400,000 Qua-
dratmeilen einnimmt. Diese ungeheure Kugel schwebt frei im großen
Welträume, wie wir in weiter Ferne Sonne, Mond und Sterne
schweben sehen. Gottes Allmachtshand Halt und tragt sie, gebietet
ihren Theilen, sich gegenseitig anzuziehen und aneinander zu schließen,
und Er führt die Erde ihre Bahn, so lange es ihre Bestimmung ist
unter den andern Sternen zu wandeln. Der Erdboden selbst erhebt sich
in mannigfaltiger Form bis zu 28,000 Fuß über den Spiegel des Meeres;
die größeren Höhen, Gebirge genannt, sind es hauptsächlich, welche das
Wasser einsaugen, das als Dunst in der Luft schwebt; es sickert in ihnen
hinunter und tritt als Quelle hervor; Schnee, Regen, Thau und Hagel
verstärken durch ihren Zufluß die Quellen, diese werden zu Bächen und
Flüssen, welche durch die tiefen Furchen der Gebirge dem Meere zurinnen,
das sie aufnimmt, wieder in Dunst verwandelt und als Wolken
entsendet, welche die Winde über die Erde hinwegtragen, damit Thiere
und Pflanzen erquickt werden. Unzählige Gewächse bekleiden den Erd-
boden, von dem Tange auf des Wassers Grund bis zu der Flechte, welche
sich an das Felsenhorn des Hochgebirges heftet, und in Luft, Wasser,
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Als die deutschen Kaiser nach Italien kamen, stellten sie die welt-
berühmte Abtei unter ihren unmittelbaren Schutz, und so oft auch die
Könige in Unteritalien wechselten, so blieb es doch sür die meisten Her-
kommen, Monte Cassino in Ehren zu halten. Fort und fort mehrte sich
sein Schatz an Gütern und Vorrechten. In den letzten Jahrhunderten
erhielt die Abtei auch wieder ähnliche Besucher wie damals, als der
Berg unter Apollos Schutze stand. Die Mönche sollten Balsame aus
dem heiligen Lande haben; zahllose Kranke pilgerten herbei, mit ihnen
auch gebildete und wohlhabende Männer, welchen das angenehme Wohnen
aus dieser Höhe gefiel, in kerngesunder Luft, bei herrlicher Aussicht und
unter gastlichen Männern höherer Bildung, wie die Benediktiner es waren.
An Wissenschaft, insbesondere an hohem Verdienst in Geschichtsforschung,
ist Monte Cassino auch in der neuesten Zeit nicht arm geworden. Als
die langobardischen Könige zuerst herankamen, mußten die Mönche vor
der Wut und Zerstörung fliehen. Fast anderthalbhnndert Jahre blieb
der Berg einsam: dann bezogen die Benediktiner doch ihr Cassino wieder.
Monte Cassino bildet noch immer eine kleine Stadt sür sich allein.
Man steht auf den ersten Blick, ihrer Bürger Thätigkeit umfaßte vieler-
lei, was zur Wohlfahrt und Veredlung der Menschen diente. Soviel
neugeweißte Gebäude und Säle man sieht, überall blickt doch noch ur-
altes historisches Gemäuer durch, überall wittert eine Luft, die erfüllt ist
von Erinnerungen aus einer langen Kelle von Jahrhunderten. Der
Geschichtsforscher findet nirgends ein schöneres kleines Paradies. Denn
über den Köstlichkeiten alter Pergamente glänzt das lichte Himmelblau,
und kommt er heraus aus den hohen lustigen Büchersäleu, so strömt ihm
erquickend die reine und würzige Luft entgegen. Immer neu aber und
anregend und großartig ist die Aussicht. Wohin man blickt, in die Tiefe
und auf die umringenden Berge, überall haften historische Andenken. Da
unten zu den Füßen des Benediktinerberges, in San Germano, schloß
Kaiser Friedrich Ii. seinen Frieden mit dem Papste: aber hinter jenen Bergen
ziehen die Thäler, wo der letzte Hohenstaufe, der letzte Anjou, der letzte
Aragonier, ein Habsburg, ein Murat und ein Bourbon das Königreich
verlor. Mit wieviel Blut sind die alten Heeresstraßen zum Südreiche
schon getränkt! Wie oft, wie unersättlich wälzte sich Raub und Kriegs-
wut über diese Länder und riß die Blüten nieder vor der Ernte!
Franz v. Löher.
Sis übers Jahr.
Rasch ist die Spanne Zeit vergangen,
Ein neuer Abschnitt bricht heran,
Da schauen wir mit Lust und Bangen,
Auf die zurückgelegte Bahn.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Franz_v Franz