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1. Die Weltgeschichte - S. 127

1835 - Mainz : Kupferberg
Concil zu Kostnitz. Hussiten. 127 reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t- wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt. 8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener), noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn, und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09. den, stirbt er plötzlich. 9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410. Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt, bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414. Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne; Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen, gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti- sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich hartnäckig, wird nicht beachtet. Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415. eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst. Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver- kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417. Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg. Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor; blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419. Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen. Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten; Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc. Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431. *) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*

2. Die Weltgeschichte - S. 120

1835 - Mainz : Kupferberg
120 Hohenstaufen. Kreuzzüg e. n.c.e. nehmen das Kreuz. Friedrich zieht zu Lande voran; er über- windet alle Hindernisse des gefahrvollen Weges, stirbt aber in Cilicien (Bad im Flusse Saleph) 1190, und sein Sohn Friedrich vor Ptolemais; darauf gänzliche Auflösung und Vernichtung des Heeres. Marianer oder deutscher Ritter- Orden *). 1189. 3) Heinrich Vi. gleicht sich mit Heinrich dem Löwen ans, handelt unwürdig gegen den gefangenen Richard Löwen- herz, und sucht die Ansprüche seiner Gemalin auf den sicilischen Thron durch drei Züge nach Apulien und Sicilicn mit empö- renden Grausamkeiten geltend zu machen, stirbt in Messina; 1197. sein Sohn Friedrich als König in Sicilicn anerkannt. 4) Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder, von den Anhängern der Hohenstaufen, und Otto Iv. Heinrich's des Löwen Sohn, von den Anhängern der Welfen gewählt. Krieg zwischen beiden. Anmaßungen des Pabstes Innocenz Iii. 1208.Philipp zu Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet. Indessen vierter Kreuzzng 1202—1204**). "-0 Die beiden andern Könige erobern, unter mancherlei Zwiespalt zur See herankommend, Ptolemais 1191 (Richards Uebermuth gegen Leopold von Oesterreich ); aber Jerusalem bleibt in den Händen der Türken. Auch Richard kehrt, nachdem er durch seine Heldenthaten wenigstens einen Waffenstillstand gewonnen, 1192 zurück, und sein großer Gegner Saladin stirbt 1193. ) Der Pabst Innocenz Hi. verfolgte mit Beharrlichkeit die Grundsätze Gregor's Vh. gegen die weltlichen Fürsten (König Johann von England), und veranlaßte mehre französische Ritter zum vierten Kreuzzuge: Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin von Flandern, Ludwig von Li018 rc.; sie erzwingen durch die Berspre- chungen des griechischen Prinzen Alerius Angelus gelc..t, die Wieder- erhebung des verdrängten Jsaak's H. auf den Kaiser-Thron 1203 zu Konstantinopel, erobern, in ihren Erwartungen getäuscht, die Stadt 1204, und gründen das lateinische Kaiserthum (Balduin Kaiser) bis 1261, wo es durch Michael Paläologus an das griechische wieder übergeht. — Religionsschwärmerei erzeugte 1212 sogar einen Kreuzzug von französischen und deutschen Kindern, die jammervoll umkommen; und ebenfalls blieb erfolglos der Kreuzzug des Königs

3. Die Weltgeschichte - S. 121

1835 - Mainz : Kupferberg
s Friedrich H Kreuzzug. Mongolen. 121 N.c.t. 5) Otto Iv. allgemein anerkannt, alsbald mit dem 1208. Pabste entzweit, erkommunicirt, wird von Friedrich von Sicilien, den die Hohenstaufen heranrufen, und der sich mit Philipp August von Frankreich verbindet, bei Tournai ge-1214. schlagen, stirbt auf der Harzburg 1218. 6) Friedrich H. zu Aachen von dem Erzbischof von 1215. Mainz und zu Rom von dem Pabste Honorius Iii. gekrönt, — seine Versprechungen, Kreuzzug (Damiette den Christen entrissen); Vermählung mit Jolantha, der Tochter Johann's von Brienne, des Titularkönigs von Jerusalem, — König von Jerusalem 1225. Fünfter Kreuz zu g : Friedrich, vom Pabste Gregor Ix. 1228. gedrängt, und selbst erkommunicirt, ist glücklich im Morgen- lande, gewinnt die deutschen Ordensritter, und schließt mit dem ägyptischen Sultan Al-Kamel einen zehnjährigen Waffen- stillstand, seine Krönung zu Jerusalem. Nach seiner Rückkehr alsbald Frieden mit dem Pabste 1230; aber die Lombarden widerstreben. Die Empörung seines Sohnes Heinrich dämpft schnell Friedrich, vermählt sich mit Jsabella von England, gleicht sich aus mit Otto dem Kinde 1235, und ist seit 1236 fortwährend in Italien gegen die trotzigen Lombarden und den Pabst beschäftigt. Deutschland wird durch den Sieg der Mongolen unter Batu, einem Enkel Dschingiö-Chan's, 1241. bei Liegnitz in Schrecken gesetzt* *). Andreas von Ungarn 1217 mit mehren deutschen Fürsten (Damiette können sie nicht behaupten). — Der Kreuzzug gegen die Albigenser im südlichen Frankreich, von Innocenz I!l. schon 1218 geboten, zeichnet sich bis 1229 nur durch Grausamkeiten aus. *) Unter den mongolischen nomadisirenden Horden der jetzigen Ta- tarei erhob sich im Anfang des dreizehnten Jahrhunderts Dschingis- Chan zum Oberhaupte empor, er erobert Peking 1215, vernichtet das chowaresmische Reich rc., unterwirft durch seinen Sohn Dschudschi 1224 das südliche Rußland, starb 1227. Sein Sohn Oktai, der ihm nach- folgt, bezwingt durch Dschudschi's Sohn, Batu, das nördliche Ruß- land (1238 Moskau und 1240 Kiew zerstört). Ein mongolisches Heer dringt durch Polen, siegt bei Liegnitz, während Batu Ungarn verwüstet;

4. Römische Geschichte - S. 47

1896 - Dresden : Höckner
— 47 — liens und der kleinen zwischen ©teilten und Italien gelegenen Inseln, Zahlung einer bedeutenden Kriegsentschädigung. Sici-1 ten wurde die erste römische Provinz, anfangs von Rom aus, seit 227 von einem Prätor verwaltet. Nur das kleine Fürstentum Hierons blieb dem Namen nach selbständig. 2. Hlom nach dem Kriege: Aöfchtuß der Aribus und die Weforrn der Genlnriatkomilien. 1. Italien hatte, abgesehen von den großen Verlusten an Mannschaft und Schiffsmaterial, durch die Jahre lang fortgesetzten Verheerungen seiner Küsten, noch mehr durch die fast vollständige Stockung seines überseeischen Handels und endlich auch dadurch schwer gelitten, daß ein großer Teil der Bauern und Gutsherren ihren Wirtschaften und überhaupt den bürgerlichen Geschäften ferngehalten wurden (Sinken des Geldes). Für die fortschreitende Verarmung des Bauernstandes konnten weder die wenigen Koloniegründungen dieser Zeit, noch die reiche Beute der geplünderten griechischen und punifchen Städte Siciliens Ersatz bieten. Diese Befriedigung der Beutesucht begann vielmehr zusammen mit den sonstigen entsittlichenden Einflüssen eines langen überseeischen Krieges den einfachen Bauernsinn, wie überhaupt den ehrenhaften Charakter der Nation schon jetzt zu untergraben. 2. Dagegen gewann der Handel und Gewerbe treibende Teil der Bevölkerung und das bewegliche Vermögen, für dessen Anhäufung in den Händen einer Minderheit die nunmehrige Stellung Roms als die herrschende Seemacht des westlichen Mittelmcers die glänzendsten Aussichten bot, immer mehr an Bedeutung. Die Erwerbung der Hafen- und getreidereichen Insel Sieilien hob den italischen Handelsverkehr, und der hieraus entspringende Gewinn war wohlgeeignet, die italischen Bundesgenossen für ihre treue Waffenbrüderschaft vor der Hand zu entschädigen und Rom um so enger zu verbinden. 3. Die römische Bürgerschaft freilich verstärkte gerade ,in dieser Zeit ihre Stellung als in sich geschlossene Aristokratie gegenüber der italischen Bundesgenossenschaft durch den Abschluß der auf 35 vermehrten Trib ns (241), so daß deren thatsächliches Unterthanenverhältnis fortan um so schroffer hervortrat. Alle italischen Gemeinden, welche seitdem Aufnahme in das römische Vollbürgertum fanden, wurden in die eine oder andere der bereits bestehenden Tribus eingeschrieben. Die Folge war, daß mit der Zeit fast jeder dieser Bezirke aus verschiedenen über das ganze weitausgedehnte römische Bürgergebiet zerstreuten Ortschaften sich zusammensetzte. 4. Hiermit hängt auch die wahrscheinlich in dieselbe Zeit fallende Reform der Centuriatkomitien zusammen, deren Zweck dahin ging, die durch Beibehaltung der ursprünglichen Centunenzahl trotz veränderter Vermögensverhältnisse immer aristokratischer gewordenen Centuriatkomitien möglichst der Form der demokratischen Tributkomitien zu nähern. Jede der 5 Servianischen Vermögensklassen erhielt 70 aus den seniores und iuniores innerhalb jeder der 35 tribus gebildete Centurien. Gleichzeitig wurde das Vorstimmrecht (praerogativaj von den 18 Rittereentnrien auf eine erlöste Centurie der 1. Klasse übertragen. 5. Während somit die ehemals einzige und souveräne Adelsversammlung der Kuriatkomitien ihre politische Bedeutung völlig verloren hatte,

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 155

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit der Stürme. — § 53. Sturmjahre 1848/49. 155 b) Die Erhebung der Polen feiert Lenau in seinen „Polenliedern“ (s. o. § 49, Iii. Anm.) Vorbote der Revolution ist die erstehende politische Dichtung. Dichter: a) in Österreich: Anastasius Grün, Graf von Auersperg, (,,Spaziergänge eines Wiener Poeten“); b) in Preussen: Hoff mann von Fallersleben („Unpolitische Lieder“), Dingelstedt („Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters“) , Herwegh („Gedichte eines Lebendigen“, voll beissender Epigramme), Prutz („Politische Wochenstube“, eine aristophanische Komödie). Dritter Zeitraum. (Zweiter Zeitraum der Neuesten Geschichte.) Von der französischen Februarrevolution bis zur Begründung des Neuen deutschen Reiches. 1848—1871. Erster Abschnitt. Zeit der Stürme und erneuter Rückströmung. Von der Pariser Februarrevolution bis zur Thronbesteigung König Wilhelms I. 1848— 1861. § 53- Die Sturmjahre 1848/49. I. Ursachen. Unzufriedenheit mit den bestehenden politischen Zuständen weit verbreitet. Neben den gemässigten Anhängern einer freien Verfassung auch viele politische Heiss-sporne! Dabei bildet sich aus katilinarischen Elementen eine Lj msturzpartei heraus. Ihre „Bataillone“ die „Arbeiter“. Zündstoff bei diesen infolge wirtschaftlicher Not. [Entwertung der Handarbeit nach Errichtung zahlloser Fabriken mit Dampfbetrieb. Übermass der Warenerzeugung, Mangel an Absatz, bei geringem Bedarf an Menschenkräften Herabsetzung der Löhne und Arbeitsmangel. Dazu das Hunger jahr 1847! Unterwühlung der Arbeiter durch die Lehre vom Rechte aller auf Gütergemeinschaft (Kommunismus). Das Wort Proudhons „Eigentum ist Diebstahli“] Ii. Die Pariser Februarrevolution. Ludwig Philipp, „der Bürgerkönig“, anfangs volksbeliebt, hat bei Beginn seiner Regierung mit Erhebungen zu thun, die teils Wiedereinsetzung der Bourbonen, teils Errichtung einer

6. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 120

1891 - Dresden : Höckner
— 120 — kurzem den Sturz des „falschen Königs" verkündigte. Jedoch die ganze Lombardei erklärte sich jetzt gegen den Papst, und seitdem Heinrich zu den alten Formen des Königtums zurückgekehrt war, schloß sich seine Partei in Deutschland immer enger um ihn zusammen. Auf einer Synode zu Brixen erneuerten deutsche und lombardische Bischöfe im Beisein des Königs den Beschluß einer deutschen Synode zu Mainz, die Absetzung Gregors Vii. betreffend, und erhoben den Erzbischof Wibert von Ravenna (Clemens Hi.) zum Gegenpapst. Rudolf aber bezahlte 1080 am 15. Oktober 1080 in der Schlacht bei Hohenmölsen an der Weißen Elster seinen Sieg mit dem Leben (Grab im Dome zu Merseburg), und damit zersiel auch seine Partei. 8. Das gab auch dem Kampfe Heinrichs Iv. mit Gregor Vii. die entscheidende Wendung. Im Frühjahr 1081 brach der König mit geringen Streitkräften nach Italien auf und rückte ohne Widerstand bis vor Rom, wo der Papst ihn trotz seiner jetzt verzweifelten Lage (Ungehorsam der Vasallen Mathildens, Zug Robert Guiscards gegen Byzanz) voll unerschütterlichen Selbstvertrauens erwartete. Erst nach längerer Einschließung und Bestürmung vermochte Heinrich 1083 die Leostadt zu nehmen und seinen Papst nach dem St. Peter zu führen. Die Über- 1084 gäbe Roms selber erkaufte er erst 1084 mit byzantinischem Golde und empfing nunmehr aus der Hand Clemens' Iii. die Kaiserkrone. Doch Gregor Vii. behauptete sich in der Engelsburg, und vor der Übermacht der anrückenden Normannen Robert Guiscards mußte Heinrich die Stadt wieder räumen, die nun von jenen geplündert wurde. Unter den Verwünschungen der Römer folgte der Papst den abziehenden Normannen nach Sa- 1085 lerno. Hier ist er, unbeugsam bis zum letzten Augenblick, 1085 gestorben d) Der Sieg des Papsttums 1085—1095. 1. In Deutschland hatte die Gegnerschaft Heinrichs Iv. an Stelle Rudolfs 1081 den luxemburgischen Grasen Hermann von Salm zum König erhoben, der Tod Ottos von Nordheim (1083) indessen der deutschen Adelsbewegung die treibende Kraft genommen. Als jetzt der Kaiser siegreich heimkehrte, kam ihm *) Seine letzten Worte: Dilexi iustitiam et odi iniquitatem, propterea morio • in exilio.

7. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 121

1891 - Dresden : Höckner
— 121 — ein tiefes Friedensbedürfnis und> in Verbindung mit ihm die von den Bischöfen von Lütüch nnb Köln toieberaufgenommene Bewegung für den „Gottesfrieden" entgegen. Indem er nun dieselbe unterstützte (Synode von Mainz) und zugleich den Sachsen die Wahrung ihres alten Lanbrechts zusicherte, entzog er seinen Feinben immer mehr den Boben. 2. Der Gegenkönig verlor am Ende alle Bebeutung. Mit seinem Tode (1088 im Kampf um den ererbten Besitz in seiner Heimat) und dem des treulosen Ekbert von Meißen 1090') war im Norden der Frieden hergestellt; nur im ©üben setzten Welf und der Zähringer den Kampf noch fort. Da brachte der neue Papst Urban Ii. (1088—1099), ein französischer Clunia-censer von großer Weltklugheit, der nicht mehr die Unterwerfung der weltlichen Fürsten unter päpstliche Lehnshoheit, sondern nur noch die Unabhängigkeit der Kirche von jeber weltlichen Macht erstrebte, durch die Vermählung der Markgräfin Mathilde mit dem jugendlichen Sohne Welfs die päpstliche Partei diesseits und jenseits der Alpen in eine gefährliche Verbinbung (1090). 3. Um sie zu sprengen, unternahm Heinrich Iv. seinen 2. Römerzug (1090 —1097). Jnbessen der entschlossene Wiber-fianb Mathilbens, das Wiebemusteben der Pataria, vor allem aber die Empörung seines ältesten Sohnes Konrab (Krönung zu Monza 1093) erschütterten die italienische Machtstellung des Kaisers aufs schwerste und gaben seinen Feinben in Deutschland neue Kraft. Während er aber im Nordosten des Polandes 4 Jahre hilf- und thatenlos verbrachte, übernahm das Papsttum triumphierend ans den Concilien von Piacenza und Clermont 1095 an der Spitze der romanischen Nationen die Führung der 1095 gewaltigen Kreuzzugsbewegung (S. 128). e) Heinrichs Iv. letzte Kämpfe 1095 — 1106. 1. Die dem Papst nunmehr entbehrlichen Welsen erkannten, daß sie nur ein Werkzeug der päpstlichen Politik gewesen waren. Darum löste der junge Welf seine Ehe mit der „großen Gräfin" die ihre Erbschaft dem heiligen Petrus vermacht hatte, und ') Die Mark Meißen (aber ohne die Oberlausitz) erhielt 1089 Heinrich von Eilenburg, der Markgraf der sächsischen Ostmark, aus dem schon seit der Mitte des 10. Jahrh, hervortretenden Geschlechte der Wettiner, das aus dem südlichen Schwabengau (südlich der unteren Bode) stammte.

8. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 122

1891 - Dresden : Höckner
— 122 — Welfen wie Zähringer versöhnten sich mit dem Kaiser >) (1098 Königswahl und 1099 Krönung seines Sohnes Heinrichs V.). Dieser aber bemühte sich nun vor allem, im Bunde mit der Kirche den Landfrieden in Deutschlaub herzustellen. Doch dabei stieß er auf den zähen Widerstand der ritterlichen Vasallen. Um ihnen einen Ersatz zu schaffen und zugleich den Glanz der Kaiserkrone zu erneuern, dachte Heinrich an ihrer Spitze das Werk des Papstes im Morgenlande zu vollenden. Allein der hierzu erforderliche Ausgleich mit biefem scheiterte an der Hartnäckigkeit Paschalis Ii., der ihn schon 1102 aufs neue gebannt hatte. 2. Infolge bessert erhob sich gegen den „gebannten" Kaiser, den Träger der Friedenspolitik zu Gunsten der erwerbenden Stände und der emporstrebenben Ministerialen, aufs neue der mißvergnügte kriegerische Laienabel. Seinen Führer fanb er 1104 in des Kaisers zweitem Sohne (Konrab j 1101 zu Florenz), dem ehrgeizigen Heinrich V., und die meisten Bischöfe schlossen sich ihm an, ans Groll über die Ausbeutung ihrer Mittel für das Reich und über die Begünstigung der stäbtischen Bewegung durch den Kaiser. Dieser, bei einer Zusammenkunft in Coblenz (1105) von seinem Sohne überlistet und auf der Burg Böckel-heim an der Nahe gefangen gesetzt, würde zu Ingelheim zur Abdankung gezwungen. Aber von hier entfloh er zu dem treuen Bischof Otbert nach Lüttich, um mit Hilfe der rheinischen Bürgerschaften den Kampf um die Krone aufs neue zu beginnen. Da 1106 setzte 1106 dem unnatürlichen Streite sein plötzlicher Tod ein Ziel (Schicksale der Kaiserleiche bis zu ihrer Bestattung im Dome zu Speier 1111)2). 3. Heinrich V. 1106—1125 und das Wormser Concordat. 1. Obwohl durch die päpstliche Partei auf den Thron gelangt, nahm Heinrich V. doch sofort mit der zähen Thatkraft seines Geschlechts und noch größerer Schlauheit und Härte als sein Vater den Kampf um die Rechte der Krone wieder auf. Da Paschalis Ii., gehoben durch den Erfolg des 1. Kreuzzugs (S. 128) und gestützt auf Frankreich und England .(Ver- 2) Welf erhielt Baiern, Berthold bort Zähringen die Domäne Zürich mit dem Herzogstitel, dessen Neffe Hermann nannte sich bald darauf Markgraf von Baden (Burg im nördlichen Schwarzwald). 2) Brunonis de bell. Sax.: Verum ille homo regium semper in Omnibus adversis animmn gerebat, mori quam vinci malebat.

9. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 137

1891 - Dresden : Höckner
— 137 — 5. Da nun diese demokratische Umwandlung nicht nur die deutsche Hoheit völlig außer acht ließ (Einstellung der Natural-lieserungen oder Fodra), sondern es auch den lombardischen Bischöfen, den festesten Stützen derselben, unmöglich machte, den Hof- und Heeresdienst fernerhin zu leisten, so mußte Friedrich I. von seinem Standpunkte ans alles daransetzen, die aristokratische Naturalwirtschaft Deutschlands auch in der ergiebigen Lombardei wieder zur Herrschaft zu bringen. Auf dem 1. Römerzug (1154-1155) freilich mußte er sich seiner geringen Streitkräfte wegen begnügen, sein Ansehen in Oberitalien wiederherzustellen (Zerstörung der Städte Chieri, Asti und Tortona) und das widerspenstige Mailand zu ächten. Auf dem Marsche nach Rom verständigte er sich zu Viterbo (im südlichen Tuscien) mit dem mißtrauischen (englischen) Papst Hadrian Iv., dem der König den begehrten Marschallsdienst nur widerwillig leistete, und empfing gegen Preisgabe Arnolds von Brescia 1155 aus 1155 seiner Hand im St. Peter die Kaiserkrone. Nach dem Wunsche seines Heeres kehrte er, ohne dem Papst die aufrührerischen Römer unterworfen zu haben, über Spoleto (Strafgericht) und Verona (Kampf an der Etschklause: Otto von Wittelsbach) nach Deutschland zurück. 6. Die zwischen Kaiser und Papst obwaltende Spannung offenbarte sich deutlich auf dem Reichstag zu Besan^on 1157 1157 (Kardinal Roland und Pfalzgraf Otto von Wittelsbach); doch zwang Friedrich mit Hilfe feines kühnen Kanzlers Rainald von Dassel (Manifest an die deutschen Fürsten) und der kaisertreuen Bischöfe die Kurie vorerst zum Einlenken („beneficium“)1). Auf dem 2. Römerzug (1158—1162), den er mit einem gewaltigen, durch italienische Aufgebote noch verstärkten Heere antrat, wurde Mailand 1158 zur Unterwerfung gezwungen. 1158 Daraus ließ der Kaiser durch den Reichstag auf den ron-califchen Feldern die inzwischen von Bologneser Juristen auf Grund des römischen Rechts festgestellten kaiserlichen Rechte verkünden und forderte danach von den Städten außer den Regalien auch die richterliche Oberhoheit zurück, vom Adel in den Landschaften die Wiederherstellung der in voller Auslösung begriffenen 1) Eben damals fand Friedrich I. in seinem Oheim, dem Bischof Otto von Freising, der noch vor 10 Jahren in seiner „Chronik" verbitterten Herzens über die damalige Zerrüttung des Reiches in der Herrlichkeit des Gottesstaates alleinigen Trost suchte, einen begeisterten Herold seiner Thaten.

10. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 138

1891 - Dresden : Höckner
— 138 — Lehensverfassung. Zur Durchführung der neuen kaiserlichen Regierung sollten durch kaiserliche Gewaltboten in den Städten an Stelle der freigewählten Confuln „Podestas" oder „Rektoren" als kaiserliche Beamte eingesetzt werden und neben ihnen ständige königliche Misst die Regalien verwalten. 7. Allein die Durchführung dieser Umgestaltung aller bestehenden Verhältnisse durch Rainald von Dassel und Otto von Wittelsbach stieß auf den heftigsten Widerstand Mailands. Aber nach dem Falle Cremas, der treuen Verbündeten Mailands, schloß Friedrich die trotzige Stadt selbst mit seinem verstärkten Heere abermals ein und zwang sie nach 2jähriger Be- 1162 lageruug 1162 zu bedingungsloser Ergebung, die Bürgerschaft zu schmachvoller Demütigung. Die Stadt wurde zerstört und ihre Bewohner in 4 offenen Flecken angesiedelt. Nunmehr unterwarfen sich auch die übrigen Städte, dann Tuscien und die Romagna. 8. Unterdessen war es nach dem Tode Hadrians Iv. durch den Zwiespalt der Parteien im Kardinalskollegium zu einer Doppelwahl gekommen. Friedrich hatte sich durch das Concil von Pavia für den von der friedliebenden Minderheit erwählten Victoriv. erklärt, Alexander Iii. (Kardinal Roland) Anerkennung bei den Lombarden und Normannen, bald auch mit Hilfe der Cifter-cienfer in Frankreich, England, Spanien, Dänemark und im lateinischen Orient gefunden. Den Bann des Gegners hatte Alexander Iii. mit der Bannuug des Kaisers beantwortet (1160), dann aber Zuflucht in Frankreich suchen müssen. 9. Nunmehr aber, nachdem Friedrich feiner Feinde in Italien Herr geworden war, trat der Kanzler Rainald von Dassel, aus sächsischem Grafengeschlecht, seit 1159 Erzbischof von Köln, ein genialer Staatsmann und Charakter von unbeugsamer Festigkeit, erfüllt von der Idee kaiserlicher Herrlichkeit, mit unbedingt maßgebendem Einfluß an die Spitze der Reichspolitik. Gestützt auf den engen Bund zwischen Kaisertum und Reichskirche und getragen von dem wiedererwachenden Selbstgefühl des deutschen Volkes, erstrebte er die Herrschaft der deutschen Reichskirche über das Papsttum und über die Gesamtkirche. Darum setzte er auch nach dem Tode Victors Iv. (1164) fofort die Wahl eines neuen kaiserlichen Papstes durch (Pas-chalis Iii.) und gewann Heinrich Ii. von England, der mit Alexander Iii. während des Streites mit Thomas Becket zerfallen war (S. 166). Auf dem Reichstage von Würzburg 1165 gelang
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