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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 165

1886 - Berlin : Hofmann
§ 93. Die großen Umgestaltungen des Völkerverkehrs. 165 0. Aas Wichtigste aus der neuesten Geschichte (1815 — 1871). § 93. Die großen Umgestaltungen des Völkerverkehrs. Wie die Geschichte der neueren Zeit überhaupt bedingt worden ist durch die Erfindung des Kompasses, des Schießpulvers, der Buchdruckerkunst (vgl. § 42), so üben auf die neueste Entwicklung der Völker zwei Erfindungen von ähnlicher Wichtigkeit Einfluß. 1. Die Kenntnis der Dampfkraft hat bereits im 17. Jahrhundert bestanden. Auf den Gedanken, dieselbe im Maschinen wesen zu verwenden, ist zu Anfang des 18. Jahrhunderts der Engländer Neweomen verfallen. Diese noch sehr unvollkommenen Dampfmaschinen wurden nun durch den erfindfamen James Watt (1/36 1819) so vervollkommnet, daß man von ihnen ausgiebigen Gebrauch für gewerbliche Betriebe machen konnte. _ a) Die Anwendung des Dampfes auf die Schiffahrt ist im Grunde eine französische Erfindung. In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts befuhren die ersten kleineren Dampfschiffe die Seine, den Doubs (Jouffroy!) und den Rhone. Allgemeinere Ausdehnung erfuhr aber die Dampfschiffahrt erst im Anfang unseres Jahrhunderts durch den Engländer Fulton. b) Die Eisenbahnen verdankt man der Erfindsamkeit der Engländer. Ganz allmählich entwickelten sie sich durch immer neue kleine Verbesserungen. Aber erst seit der Erfindung der Lokomotive 1814 durch George Stephenfon war die Vor- 1814 bedingung des heutigen großartigen Eisenbahnwesens erfüllt. 1830 1830 war diese Lokomotive so vervollkommnet, daß man die erste große Eisenbahnlinie für Personenbeförderung zwischen Liverpool und Manchester eröffnen konnte. Allmählich wandte man die neue Erfindung auch auf dem Kontinente an: erste größere deutfche Eifenbahn 1837 (Leipzig-Dresden). 1837 2. Die andere Erfindung, nicht weniger von unberechenbarer Wichtigkeit für den menschlichen Verkehr, war die des elektrischen Telegraphen. Der Däne Oerstädt hat 1819 die wunderbare 1819 Naturkraft des Elektromagnetismus entdeckt. Nachdem der französische Naturforscher Ampere die Möglichkeit erkannt, diese Kraft zur Telegraphie zu verwenden, haben im Jahre 1833 die Göttinger 1833 Prozessoren Gauß und Weber den ersten Telegraphen konstruiert.^ Auch diese Erfindung wurde allmählich verbessert, wobei sich besonders Deutsche und Amerikaner hervorthaten. Im Jahre

2. Für die obere Stufe - S. 32

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. Die erbitterten Grofsen erzwingen 1215 die Magna Charta. (Die Rechte aller Stände gesichert, keine Steuern ohne ihre Bewilligung.) C. 1337—1453 Zeit des hundertjährigen Krieges — eine Ruhmeszeit der geeinten Nation. 1327—1377 Eduard Iii. (Oberhaus, Unterhaus). 1399—1461 Das Haus Lancaster (rote Rose). Heinrich Iv. Bolingbroke bemächtigt sich des Thrones. (Richard Ii. ermordet). Heinrich V. erneut die Kämpfe mit Frankreich. Heinrich Vi. — Die Jungfrau von Orleans. Das Parlament wird mächtig. 1461 — 1485 Das Haus York (weifse Rose). 1453—1485 Dierosenkriege. (Grofseverlusteindenadels-familien, daher Schwächung des Parlaments.) 1485 Richard Iii. fällt bei Bosworth gegen Heinrich Tudor. Das Jahrhundert vor der Reformation. Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. I. Reformbestrebungen in Kirche und Staat. (besonders in Deutschland). Schisma = Kirchenspaltung. 1409 1. Konzil zu Pisa (Ergebnis: 3 Päpste). 1410—1437 Sigismund (anfangs 3 Kaiser). 1414—1418 2. Konzil zu Konstanz. 3 Aufgaben: Beseitigung des Schisma, Reform der Kirche an Haupt und Gliedern (ohne Erfolg), Verfahren gegen Hus. Daneben Pläne zur Reichsreform — erfolglos. Nur: Belehnung Friedrichs Vi. von Nürnberg mit Brandenburg. 1419—1436 Hussitenkriege (Ziska — die Procope — Plünderungszüge.) Friede mit den Kalixtinern nach den Baseler Verhandlungen (Kelch, Predigt in der Landessprache).

3. Für die obere Stufe - S. 17

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 17 Erste Periode des Mittelalters um 600—900. ^. (Entwickelung des Frankenreichs und des Kaisertums sowie der christlichen Kirche und des Papsttums.) 558 Chlotar I. vereinigt das Frankenreich, um 630 Größte Ausdehnung des Merovingerreiches unter Dagobert. Dann schwache Herrscher, um 600 Schottenmönche bei den ostrheinischen Germanen (Gallus, Kilian). Bekehrung der Angelsachsen durch Gregor den Grofsen. (Augustinus.) um 700 Pippin von Heristal alleiniger Majordomus. 732 Karl Martell siegt zwischen Tours und Poitiers über die Mauren. (Muhamed, Hedschra 622 — die Kalifen.) um 725 Bonifatius. a) Bekehrung der Hessen und Thüringer. b) Ordnung der Kirche (Bistümer). c) Papst als Oberhaupt, Bonifatius Erzbischof von Mainz. 751 Pippin wird König. (Lehensverfassung.) Pippinische Schenkung; die weltliche Herrschaft des Papstes beginnt. 768—814 Karl der Große. I. Karls Kriege. a) 30 Jahre lang: Züge gegen die Sachsen. (Irminsul, Widukind.) b) Zwischenkämpfe: Longobardenkrieg(De-siderius); spanischer Krieg (Roland f bei Roncesvalles); Kämpfe mit Tassilo und den Avaren. 800 Kaiserkrönung durch Leo Iii. Ii. Karl als Kaiser und Regent. a) Gauverfassung, Grafen mit richterlicher, verwaltender, militärischer Gewalt. — Markgrafen — Sendgrafen. b) Maifelder, Beratungen mit den Grofsen, — die Capitularien. O ir*»ypr, Gepchichtstabellen. Ii.

4. Grundriß der neuern Geschichte - S. 52

1835 - Berlin : Trautwein
52 \ 9fn£öttg Jur crflen fperiobe. hoben toar, trat unaufhaltfamer Verfall ein. 3n her 2lrd)lfecfitr und ©culptur rourbc bas Sbeifpiel bes talentoollen, aber oft regel- lofett und gezierten Sscrittni (1598—i6so) oerberblid). Den 55er- faß der «Poeffe befci)leuntgtc oorndmlid) die toihelnbe und phanta» flifd)e ©efd)tnacflo|?gfcit bes talentoollen idiarino (1569—1625), bei 93erfaffers eines romatttifch*mpthologifchen ©ebidjti Slbonfs, und die (Enlftehung der Oper in biefer Bett und ihre oielfadje Sbcarbeu tung brachte der «Poeffe feinen ©etoinn. Sieben der ßunfi tourbett aber and) die 2bi|Tenfd)aften in Selten todbrettb biefeö ganzen 3«tt- raums mit erfolg bearbeitet. Ueber mehrere bebeutenbe Sulatbematifer, Sltfrottomen uttbdlaturforfcher bei fed)Szchnten3«brbnnbcrfs erhob fidj ©alileo bi ©alilei (1561 — 1642), toeldjer die «Theorie der 23etoe» gung eutbeefte, bas ootn ©lasfchleifer üjohitfon 1590 tu Sßlibbelburg erfunbene Delesfop oeroollfommnete und bas fopcrnicanifche 2bclt» fhftem Periheibigte. einer feinet jahlreidten (Schüler, goangclijh Dorricelli, erfanb bas Barometer. Um die grünbliche Sbehanblung der Anatomie enoarb (Ich 93efal (1543) großes 25erbientf; Ülaturge- fchidjte, befonbers Ornithologie/ tourbe mit erfolg oon Sllbrooanbt (1522—1605) bearbeitet. 3« her ^Pbilofophie fuchten Sdtptfif und Olatunoiifenfdtnft |u bereinigen fpieronpmus (Jarbanus (1501 — 1575), auch ausgezeichnet als Slrjt und 2?tathematifer, der fcharf- finnige, 1600 als £el)er in Skom perbrannte, ©iorbano Sbruno und der geifloofle Dominicaner «Thomas Gampanella (156s —1639)- Deutfd)lanb tourbe bas ©tubftun der alten £iteratur im 2lnfange der neuern 3«it befonbers gefbrbert burd) 3ohatm 9teud)lin aus «Pforzheim (1455 — 1522) und Dejtberius erasntus aus «Kotterbam C1467 — 1536), fo toie burd) die ©rünbung neuer l!nioer|Tta“ten: Sbittenbcrg’S (1502), granffurt’S (1506), «Dlarburg’S (1527), fpa'ter itbnigsbcrg’S (1514), 3ena’S (1548),£elmfidbt’S (1576) und anbe- rer. ein £auptffh der philologifchen ©tubiett tourbett die lieber* lanbe, namentlich die 1575 gelüftete Unioerfftdt ßeiben, und fte per* banftett ihre «Blüthe oorndmlid) dem gelehrten Suflus ßipftus (1547 — 1606), dem S5egrünber beö ©taats- und 25hlferred)ts und ©taats- manne jpuig oan ©root(j?ugo ©rotius) (1583—1645), dem fcharf- ft'itnigen «Polphiflor ©erbarb Johann 25ofj (1577 — 1649) und bett biefen tueifl gleichzeitigen Dan. fteinftus und 3of>. 5t- ©ronop. Die Sftcformation hatte zwar bas 3ntercffe der ©elehrten mehr auf theologifdje Unterfud)iingen und ©treitigfeiten getoanbt, jeboch for- berte fte auch allgemeine 35ilbung, inbettt |Te, befonbers burd) die Sßirffamfeit Skeland)thon’S, bett gelehrten ©chulunterricht oerbef* ferte und überhaupt lebhaften gorfchuttgsgeiji aufregte. 3n der 33erooijfommuuttg her 2lfironotttie trat neben den «Polen Oticolaus

5. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 38

1835 - Berlin : Trautwein
38 Zweite Periode. <814 — 1096. ehrenvollen Frieden zu Bauzen (1018) die deutschen Gränzen; die italienische Krone erhielt Heinrich zwar schon 1004 in Pavia; aber die Abneigung der Italiener nöthigte ihn bald zur Rück, kehr, und sein Gegner Harduin von Ivrea entsagte der schon 1002 empfangenen Krone erst, nachdem er 1014 zum Kaiser ge, krönt war. Auf einem dritten Zuge nach Italien griff er, un, terstützt durch Normannen, welche 1016 zuerst als Pilger in Unter,Italien erschienen und seit 1017 in größerer Zahl aus der Normandie wieder gekommen waren und den verschiedenen Macht, habern des Landes, Griechen und Langobarden, als Söldner ge, dient hatten, die griechischen Besitzungen an, wurde aber durch Krankheiten bald zur Rückkehr genöthigt und in Bamberg (wo er ein Bisthum gestiftet) begraben. tz. 3. Deutschland und Italien unter den drei ersten fränkischen Kaisern 1024—1106. Wachsthum der päbst, lichen Macht, besonders unter Gregor Vii. Gründung der Normannenherrschaft in Italien und Stellten*). Kon radll. (der Salier) (1024 —1039), durch dessen Wahl das fränkische Haus den Throp bestieg, regierte ungeachtet ge, ringer Hausmacht mit erfolgreicher Einsicht und Kraft; er nö, thigte zunächst den arela tischen König Rudolf Iii. die dem vorigen Kaiser wegen Verwandtschaft übertragene Thronfolge auch auf ihn auszudehnen, und nachdem sein dadurch beeinträchtigter Stiefsohn, Herzog Ernst von Schwaben, nach dreimaliger Em, pörung als Reichsfeind 1030 seinen Tod gefunden, verband er nach Rudolfs Tode 1032 mit dem deutschen Reiche das burgun, dische, welches ihm vergeblich des Königs Schwestersohn, Graf Odo von Champagne, (st. 1037) streitig zu machen suchte; dage, gen hatte er 1027 die Mark Schleswig dem ihm befreundeten Dänenkönige Knud überlassen. Den Herzog Miesco Ii. von Polen nöthigte er 1032 zur Ablegung des Königstitels und zur zinspflichtigen Unterwürfigkeit. Auf seinem ersten Zuge nach Ita, lien empfing er 1026 die Königs, und 1027 die Kaiserkrone und bewilligte feste Wohnsitze den Normannen, deren Führer Nainulf bald darauf Aversa gründete. Streit der Freien und der After, *) Stenzel, Geschichte Deutschlands unter den fränkischen Kaisern. 2 Bde. 1827. Voigt, Hildebrand als Pabst Gregor Vii. und sein Zeital- ter. 1814.

6. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 16

1835 - Berlin : Trautwein
16 Erste Periode. 476-—814. Der Bischof von Nom, Pabst vorzugsweise in Italien seit dem Anfang des fünften Jahrhunderts, allgemein erst seit dem elften Jahrhundert so genannt, konnte bei der geringen Ein- mischung der Ostgothcn in kirchliche Angelegenheiten, seine An- sprüche erweitern und nahm insbesondere, über sich Niemandem Richtergewalt zugcsiehend, diese so wie die Sorge für Erhaltung der Rechtglaubigkcit und der Kirchengesehe in Anspruch. Die wiederhergestellte Abhängigkeit vom griechischen Kaiser hörte seit 730 auf, die fränkische Oberhoheit war weniger beschränkend. Der Wirkungskreis des Pabstes wurde besonders durch die von Gregor I. (590 — 604) begonnene Bekehrung der Angelsachsen ✓ und durch die Ergebenheit des Bonifacius, des Apostels der Deut- schen, erweitert, seine weltliche Herrschaft besonders durch König Pippin begründet. ch §. 4. Die Sueven und die Westgothen*). Die Sueven waren schon 456 durch eine große Niederlage bei Paramo von den Westgothen abhängig geworden; sie erlang- ten zwar bald ihre Selbstständigkeit wieder und eroberten in Lu- sitanien und Asturien, blieben aber in einem sie immer mehr schwächenden Kampfe mit ihren mächtigern Nachbarn, welche sie bald auf Galläcien beschränkten und 585 unterwarfen. Fortwäh- render Krieg und innere Unruhen verhinderten die Ausbildung eines geordneten innern Zustandes. Den Westgothen gab dagegen schon der siegreiche Eurich durch Aufzeichnung des Gewohnheitsrechtes schriftliche Gesetze; allein durch heftige Verfolgung seiner katholischen Unterthanen, be- sonders in Gallien, bereitete er einen Krieg mit den Franken vor, in welchem sein Sohn Alarich Ii. (483—507) Schlackt und Leben verlor und den Westgothen nur durch ostgothischen Beistand der Küstenstrich zwischen den Pyrenäen und der Rhone . blieb. Nachdem Amalrich (507 — 531) gleichfalls gegen die Fran * **) ken langobardischcn Herrn zur Zahlung eines Theiles des Landertrages und auch zur Leistung von Frohndiensten verpflichtet; die Städtebewohner zahlten dem Könige oder einem Herzoge einen bestimmten Zins. Die verhältnißmaßig ge- ringe Zahl der Langobarden veranlaßte schon seit dem 2lnsange des achten Jahrhunderts die Umwandlung ihres deutschen Charakters in de» italienischen. **) Aschbach, Geschichte der Tlestgothen. 1827. Lembke, Geschichte von Spanien» Erster Theil. 18,31.

7. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 151

1835 - Berlin : Trautwein
Gewerbfleiß. Handel. Wissenschaft. Kunst. 151 den Niederlanden, Italien und Polen ansdehnte, ferner Frankfurt, welches besonders feit dem Ende des Mittelalters den Handel der Niederlande und des nördlichen Deutschland'» mit dem südlichen vermittelte, und Cöln, welches sich im Besitz eines Umladerechts befand. Das Handelsgebiet der Hanse begriff sämmtliche Küsten des nördlichen und westlichen Europa's von Novgorod bis Lissabon, und Brügge und Lübeck waren die Hauptmarkte für den Umtausch nor- discher Products gegen die Products und Fabricate deö südlichen und westlichen Europa's. Das Sammeln von Seegesetzen, nament- lich in italienischen Seestädten, geht bis in das 10. und 11. Jahrh. hinauf; die berühmtesten wurden das likro del consulado, welches zwar seine gegenwärtige Form erst zur Zeit Jakob's I. von Aragonien in Barcelona erhalten hat, aber die Grundlage aller Seegesetze des Mittelalters geworden ist, die Gesetze von Olcron, welche sehr wahr- scheinlich König Heinrich Ii. von England und dessen Gemahlinn haben sammeln lassen, und das Secrecht von Wisby, welches von Hanseaten im 15. Jahrh. zusammengestellt wurde. — In der Dar- stellung der geistigen Entwickelung verdienen die Araber nur geringe Berücksichtigung, denn nur für Geographie und Geschichte bietet ihre Literatur Gehaltreicheres dar, nämlich die Schriften Abulfeda's, Fürsten von Hamath (1273 — 1312), insbesondere seine mohammedanischen Annalen von den ältesten Zeiten bis zum Jahr 1328, und Makriji's (1358 — i44i) historische Schriften, vornäm- lich über Aegypten. Die nach den mongolischen Verheerungen im ist. Jahrh. von neuem sich erhebende persische Lyrik erreichte ihre Vollendung in den Gedichten Hasiz's aus Schiras (st. 1389); im folgenden Jahrh. schrieb Mirkhond (1432 — 149s) in dem Garten der Reinigkeit eine Geschichte der Propheten, Könige und Khalifen meist nach einheimischen Sagen und Ueberlieferungen. Ungeachtet der Herstellung des griechischen Kaiscrthums (I26l) und obwohl mehrere Paläologen Geistesbildung besaßen und begünstigten und Vorliebe für Literatur fortdauerte, vermochte sich doch Gelehrtheit und Wissenschaft wegen der äußern und innern Bcdrängniß des Reiches nicht wieder zu heben; man begnügte sich, die Geistespro- ducte früherer Zeiten zu bewahren, und das Hauptverdienst griechi- scher Gelehrten in dieser Periode bestand darin, daß sie vor und nach der Eroberung Constantinopel's sich nach Italien wandten und dem Abendlande das Verständniß der classischen Literatur ihres Vaterlandes bereiteten. Manuel Chrysoloras (st. i4i5) lehrte schon seit 1390 in Italien, besonders in Rom und Florenz; Thevdorus Gaza (st. ist78), welcher griechische Schriften ins Lateinische über, setzte, lehrte vornamlich (s. iuo) zu Ferrara; Johann Argyropylus

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 98

1877 - Berlin : Herbig
98 Alto Geschichte, Körner. Hand, dass in Wirtlichkeit nicht Rom und die Römer ihren Namen von dem Gründer der Stadt haben, sondern dass umgekehrt der Name Romulus von den Erfindern der Legende aus dem Namen der Stadt und des Volkes gebildet ist.1 Alle Stammheroen sind gött- lichen Ursprungs; dass die der Römer Söhne des Mars, des Gottes des Ackerbaus und des Krieges sind, bedarf keiner Erklärung. Uie Sage von der Aussetzung der Zwillinge, von ihrer wunderbaren Er- haltung und Wiedererkennung hat eine auffallende Aehnlichkeit mit der Jugendgeschichte des Cyrus (s. S. 29). Die fabelhafte Zurück- führung des Geschlechts der Gründer Roms auf den Trojaner Aeneas ist eine Erfindung griechischer Schriftsteller (Stesichorus im 6., Timäus im 3. Jahrh. v. Ohr.). Die Erzählung von der Anlegung Roms durch Ausgetretene von Alba unter Anführung zweier Fürsten- und Götter- söhne ist ein naiver Versuch, die seltsame Entstehung des Orts in der unfruchtbaren und wenig gesunden römischen Campagna zu er- klären und sie an die allgemeine Metropole Latiums anzuknüpfen. Historisch steht nichts weiter fest, als dass Rom eine, wenigstens überwiegend latinische Ansiedlung ist. Es ist in ganz unbekannter Zeit und unter ganz unbekannten Umständen gegründet, oder viel- mehr allmählich entstanden. Die Ansiedelung hat hart an der lati- uischeu Grenze und ohne Berücksichtigung der geringen Fruchtbarkeit der nächsten Umgebung genau an dem Funkt des Tiber statt gehabt, bis wohin dieser Fluss, der die natürliche Handelsstrafse Latiums ist, von kleinen Seefahrzeugen befahren werden konnte. Dies macht die Vemmthung wahrscheinlich, dass das älteste Rom „eingrenz-Emporium für dt n Handel der Latiner gewesen ist.“2 Nicht dass Rom jemals eine Kaufstadt war, wie Korinth und Karthago; es war der Handels- platz für die Ein- und Ausfuhr von Latium, einer wesentlich acker- bauenden Landschaft. Die Meinung, dass die römische Nation ein Mischvolk sei, ist gegenüber der Thatsache, dass das römische Volk wie wenig andere seine Sprache, seinen Staat und seine Religion rein und volksthümlicli entwickelt bat, nicht zu halten. Von den drei Stämmen oder Gauen, aus denen Rom entstanden zu sein scheint, den Ramnes (identisch 1 Vgl. aufser Mommsen, auch Schwegler, Römische Geschichte I. und Peter, Römische Geschichte, 3. Aufi., I. S. 56. 2 Mommsen, Römische Geschichte, 6. Aufi., I, Kap. 4 u. Kap. 9.

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 222

1877 - Berlin : Herbig
‘222 Mittlere Geschichte, Zweite Periode. 962. Kaiserwürde erneuert. (Heiliges römisches Reich (Febr.) deutscher Nation.) Während Kaiser Otto in der Lombardei weilt, versucht Papst Johann Xii. sich der kaiserlichen Schutzherr- schaft zu entziehen und verbündet sich mit Ottos 963. Feinden. Der Kaiser zieht gegen Bom und nimmt die (Nov.) Stadt ein. Johann flüchtet. Die Römer müssen ge- loben, keinen Papst mehr ohne Einwilligung des Kaisers zu wählen. Johann wird von einer Synode in Rom wegen lasterhaften Wandols abgesotzt, Leo Viii. zum Papst orwählt. 964. (Juni). Ein Aufstand der Römer wird rasch unterdrückt. Während Otto wieder in der Lombardei kriegt, wird Leo von den Römern verjagt, Johann kehrt zurück, stirbt aber bald an den Folgen seiner Ausschweifungen. Die Römer wählen Benedict zum Papst. Kaiser Otto nimmt Rom zum zweiten Male ein, setzt Benedict ab, und Leo wieder ein. 966—967. Dritter Zug nach Italien. Ottos Sohn, Otto Ii., schon als deutscher König gekrönt, empfängt in Rom die 973. Kaiserkrone. — Otto 1. stirbt in Memleben bei Merse- burg. Sein Grabdenkmal im Dom des von ihm (967) gestifteten Erzbistliums Magdeburg. 973—983. Otto Ii., hochbegabt, abor leidenschaftlich, Gemahl der griechischen Prinzessin Theophano. 976. Ottos Vetter, Heinrich der Zänker, Herzog von Baiern, zettelt eine Verschwörung gegen den Kaiser an, wird besiegt und abgesetzt. Baiern an Otto von Schwaben. Kärnthen wird von Baiern abgetrennt und ein eigenes Herzogthum. 976. Der Babenberger Luitpold erhält die (bairische) Ostmark. 978. Otto, vom König Lothar von Frankreich in Aachen über- fallen, entkommt mit Mühe; nimmt Lothringen wieder* rückt in Frankreich ein, belagert aber vorgobens Paris. 980—983. Ottos Kriege in Italien. Der Kaiser zieht über die Alpon, 981. geht nach Rom, dringt nach Untor-Italien vor, siegt

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 256

1877 - Berlin : Herbig
256 Mittlere Geschichte, Vierte Periode. 1316. Bestätigung der Beichsunmittelbarjceit der Waldstätte durch König Ludwig. (Während des 14. und 15. Jahrhunderts werden die von den Landleuten immer mehr geschmälerten Rechte der klösterlichen Grundherrschaften überall mit Geld abgelöst. Rasche Vergröfserung des Bundes der Eidgenossen, in den ein Gebiet nach dem andern eintritt und den Territorialherren entzogen wird. Am Ende des 15. Jahrhunderts ist Oesterreich ganz aus den Ländern südlich vom Rheine verdrängt. Schon seit 1340 wird kein lteichs- landvogt mehr in den Waldstätten erwähnt, die bei der Schwäche der Reichsgewalt bald unabhängige Republiken werden, so dass die im Westfälischen Frieden (1648) ausgesprochene Unabhängigkeit dor Schweiz nur die rechtliche Anerkennung eines längst bestehen- den, faktischen Zustandes ist. 1322. Schlacht bei Ampfing, unweit Mühldorf. Friedrich von Oesterreich geschlagen und gefangen (Schweppermann). 1324. Ludwig gibt die durch das Aussterben der Ascanier er- ledigte Mark Brandenburg seinem Sohne Ludwig, mit dem er später Margarethe Maultasch, die Erbiii von Tyrol und Kärnthen, vermählt. 1325. Friedrich wird gegen Verzichtleistung auf den Thron in Freiheit gesetzt, stellt sich wieder als Gefangener, von Ludwig als Mitregent angenommen, stirbt 1330. 1327—1330. Ludwigs Römerzug. Er wird in Rom von seinem Gegen- papst Nicolaus V. gekrönt. Der Kurverein zu Rense (1338) erklärt jeden rechtmäfaig gewählten deutschen König auch ohne päpstliche Krö- nung für den römischen Kaiser. Ludwigs gewaltthätigos Verfahren zur Vergröfserung seiner Haus- macht bewirkt ein Jahr vor seinem Tode die Wahl Karls, Sohnes des Königs Johann von Böhmen (f 1346 in der Schlacht bei Crecy). Karl wird erst nach Ludwigs Tode allgemein anerkannt. 1347—1437. Luxemburgisch-Böhmische Kaiser. 1347—1378. Karl Iv., ein nicht ritterlicher, doch staatskluger, überall schlau berechnender Fürst, gelehrt (hat in Paris und Bologna stüdirt, spricht und schreibt böhmisch, deutsch, lateinisch, französisch, italienisch).
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